Konzentration gleich Null

[Flabia]

Ihr Lieben,

ich habe das Gefühl, dass meine Konzentration immer weniger wird und auch die Ausdauer und Geduld ist absolut auf Null bei mir. Wie soll das nur weitergehen? Alles was ich beginne, hält nicht lange an und ich habe keine Lust mehr oder kann mich so gar nicht darauf konzentrieren. Wenn ich Spazierengehe, habe ich dann im Park schon keine Lust mehr und bin echt extrem erschöpft.

Breche dann ab und lege mich schlafen.

Meine Ärztin meint, dass gehört mit zu meiner Depression?

Da ist ja gar nichts mehr mit Antrieb.

Ein Teufelskreis.

Wie kämpft ihr dagegen an? Kämpft ihr überhaupt dagegen?

Alles in kleinen Schritten, lautet die Aussage vom Arzt in der Klinik.

Ich komme mir vor, wie ein kleines Kind, was neu lernen muss. Nur da war ich fitter.

Mich interessiert es, was ihr macht oder dagegen tut.

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Lieben Gruß
Flabia

[Bittchen]

Hallo Flabia,

diese Zustände kenne ich zu gut.
Das ist ein sehr belastendes Symptom der depressiven Erschöpfung.
Lasse es zu,keinen Druck,manchmal geht nicht viel.
Die Zahnbürste wiegt gefühlte 10 Kilo und an eine Dusche ist nicht zu denken.
Es gibt auch wieder Tage,da geht mehr.
Lobe dich für die kleinste, bewältigte Anstrengung.
ZB,genug zu trinken und auch noch etwas zu essen,auf dem Sofa einen Film zu schauen,ein paar Seiten zu lesen.
Hier hat mal Jemand geschrieben,"Es gibt Tage,da geht es nicht mal mehr ein Bonbonpapier aufzuheben,so wenig Kraft ist da.
Kämpfen ist nicht das richtige Wort,positive Aktivitäten ,so gut es geht immer wieder versuchen.
Positive Aktivitäten kannst du googlen,du wirst sehen ,da gehören ganz viele Tätigkeiten dazu die wir gar nicht würdigen.
Wenn wir in einer depressiven Episode sind,wollen wir ganz schnell wieder funktionieren,das klappt leider nicht.
Es gehen nur ganz kleine Schritte,dass du hier schreibst ,ist schon ein großer Schritt,dafür lobe ich dich,das machst du sehr gut und ich wünsche dir heute einen etwas besseren Tag.

Liebe Grüße
Bittchen

[Katerle]

@ Flabia

oh ja dieses Gefühl schleicht sich auch immer mal wieder bei mir ein. Du bist da nicht allein.

Zur Zeit kann ich schlecht lesen oder meinen Hobbys nachgehen fällt flach.

Das ist wahr, alles in kleinen Schritten. Das ganze Leben ist ein Lernprozess... Also Körperpflege ging bei mir immer, ansonsten würde ich mich noch unwohler fühlen. Wenn nichts weiter geht, dann mache ich auch nur das Nötigste und wenns ein kleiner Spaziergang ist. Musikhören und ein bisschen fernsehen.

Wünsche ebenfalls, dass es besser wird.

Liebe Grüße
Katerle

[Flabia]

Hallo Ihr beiden,

ja, danke für die Information. Ich fühle mich gleich etwas besser, wenn ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Für mich ist das alles neu und ich dachte ich bin einfach nur faul. So wurde mir das beigebracht. Da ich jetzt meine Diagnose habe, bin ich schon ziemlich erleichtert, dass es einen Namen hat.

@Bittchen: Ich habe eine Liste von meiner Therapeutin bekommen, wo sämtliche angenehme Aktivitäten drauf stehen. Ich bin noch etwas skeptisch, denn manche Sachen sind einfach regelmäßig und alltäglich, ich weiß nicht, ob ich das so sehen kann. Es sind viele Punkte, sie angenehm sind aber auch zugleich normal. Denke ich da etwas falsch oder ich kann es einfach nur nicht ins positive bringen.

@Katerle: Musik hören ist eine tolle Möglichkeit sich einfach dorthinein zu versetzen und entspannen. Mediation mache ich auch. Es gibt komischer Weise immer bei mir ein ABER. Das frustriert mich. Aber die Musik ist nichts effektives. Also, da sitze oder liege ich auch nur rum und höre mir die Musik an. Verstehst du was ich meine? Ich könnte den ganzen Tag meine Musik hören und dennoch nichts tun.
Vielleicht ist meine Mutter ja doch noch extrem in meinem Kopf und ich denke so, wie sie es früher wollte. Effektives Handeln. Furchtbar, nicht mal entspannen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Na super, jetzt habe ich mich schon wieder reingeschrieben...und könnte nicht aufhören.

Ich wünsche euch einen angenehmen Sonntag, und vielen Dank nochmal für Eure Antworten.

Viele liebe Grüße
Flabia

[Katerle]

Ja Flabia, verstehe was du meinst...

Mich störte es damals bei meinen Angehörigen, dass sie mich als faul abstempelten. ABER das ist jetzt endlich vorbei... LG

[Flabia]

wie hast du es geschafft, nicht mehr so zu denken, Karterle?

Hast du es akzeptiert, dass man dich so abgestempelt hat oder hast du therapeutische Hilfe in Anspruch genommen um umzudenken? Ich bin gerade erst dabei, zu lernen, wie ich die Vergangenheit los werden kann.

[Peter1]

Hallo Flabia
Als erstes musst du umdenken. Vergiss den Vorsatz deiner Mutter,andauernde Effektivität. Entspannung und Stressabbau sind bei einer Depression oberstes Gebot.
Lobe dich für jeden noch so kleinen Erfolg, den du gegen deine Antriebslosigkeit erzielst. Duschen, Zähne putzen und Schuhe anziehen sind während einer Episode schon eine beachtliche Leistung. Wenn du merkst, das dir die Tätigkeit, die du gerade ausführst zu viel wird, mach einfach eine Pause, und tu dir was Gutes. Musik hören ist bei mir fast immer wirksam, nur würdest du von der Musik, die ich höre vermutlich Ohrenkrebs bekommen. (Opern) Gönn dir was Schönes, geh spazieren, Sonnenschein tut sehr gut.

VlG Peter

[Katerle]

wie hast du es geschafft, nicht mehr so zu denken, Karterle?

Hast du es akzeptiert, dass man dich so abgestempelt hat oder hast du therapeutische Hilfe in Anspruch genommen um umzudenken? Ich bin gerade erst dabei, zu lernen, wie ich die Vergangenheit los werden kann.

Nun, ich wusste ja, dass es nicht so war, dass ich "faul" war. Ich konnte nur nicht mehr anders, das heißt, alles so zu schaffen, wie damals. Hatte einfach keine Kraft mehr. Aber meine Sm usw. ließen nicht locker damit, mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich hatte das nur so geschafft, das zu meistern, indem ich dann nicht mehr sooft zu ihr mitgegangen war, also ich mir da einen Abstand aufgebaut hatte, weil mir deren Äußerungen nicht gutgetan hatten. Ausserdem hatte ich auch ganz klar gesagt, dass es nicht so war, dass ich faul bin. Nur da fehlte ganz einfach das Verstaändnis von den ihrer Seite. Es brachte ainfach nichts, meine Meinung dazu zu sagen. Daher war das mit dem Abstand für mich der bessere Weg, mich durch solche negativen Kommentare nicht noch runterziehen zu lassen in meiner Krankheit. Denn das konnte ich nicht noch gebrauchen... Mir halfen meine Therapien dabei, dem Ganzen standzuhalten. Und ich möchte auch noch mal eine Therapie machen, da ja mein letzter Therapeut, der auch total in Ordnung war, leider sehr schnell verstorben war an einer schweren Erkrankung...
Jedenfalls hatten mir die psychologischen Gespräche bei Therapeuten stationär als auch ambulant sehr weitergeholfen, zwar nicht gleich am Anfang, aber im Laufe der Zeit und ich fühlte mich gestärkter.

Alles Gute für dich, Katerle

[Bittchen]

Hallo Flabia,

ja ,positive Aktivitäten,die auf der Liste stehen,sind für uns,die an einer depressiven Störung leiden schon sehr anstrengend.
ZB.will ich jetzt runter gehen in die Küche ,einen Eisbecher machen,mir also was Gutes gönnen.
Das ist was ganz Normales für Nichterkrankte.
Für mich ist das heute eine große Leistung, für die ich mich dann auch lobe,wenn ich das geschafft habe.
Verrückt,aber so ist es nun mal,wenn es mir sehr schlecht geht.
Morgen kann es schon etwas besser sein und es geht mehr.
Es ist eine sch....Krankheit,nicht aufgeben,sonst verpassen wir ,dass es immer wieder gut werden kann.
Keinen Stress,keinen Druck.
Du willst nicht,du musst auch nicht,aber du kannst.
Mal mehr ,mal weniger,die Akzeptanz das es so ist ,ist sehr wichtig.

LG Bittchen

[Herd04]

Liebe Flabia,

ich erinnere mich an eine Gruppentherapiestunde in der Klinik während meiner ersten sehr langen Deptiphase.Eine positive Aktivität nach der anderen erschien an der damals für mich "neumodischen" Tafel aus Papier. Ich sackte immer mehr zusammen. Für mich war es unvorstellbar, dass davon auch nur der winzigste Teil mal wieder funktionieren sollte. Ich glaubte auch nicht daran,jemals wieder ein Buch lesen zu können.Konzentration? Was sollte das sein?
Doch mit dem ganz langsamen Abklingen der Depression kam so vieles wieder.

Ich habe zum Glück von keinem ins Gesicht gesagt bekommen,dass ich faul sei.Damals und auch noch viele Jahre später nahm ich aber an,dass es dieses Denken bei anderen gibt.

Heute denke ich anders. Das ist sicher ein Therapierfolg. Nur ich weiß, wie es mir geht und was ich mache oder auch nicht. Mir ist es egal,was andere denken.
Meine Erfahrung ist zum Glück: Die Depression geht wieder zurück.Dafür nehme ich Medikamente. Therapien hatte ich auch einige. Jede noch so kleine Aktivität registriere ich dankbar.
Aber heute (und das zurzeit leider im wahrsten Sinn des Wortes ) grüble ich nicht mehr darüber, was eigentlich gibt für mich sein kann. Wenn es mir bessergeht,kommt das auch wieder.

Nach einer zugegeben schönen ,aber auch sehr anstrengenden Woche mit der Familie meiner Tochter bei uns geht's mir heute extrem schlecht. Ich möchte mich nur ausruhen. Ich habe keine Lust ,bei dem schönen Wetter rauszugehen. Also bleibe ich heute auch einfach nur liegen.
Morgen sieht es bestimmt schon besser aus...oder übermorgen.

LG,Edda

[Gertrud Star]

Hallo Flabia,

zwinge dich zu nichts, denn das macht nur Stress. Es sei denn, es ist ausnahmsweise mal nötig.
Leute als faul abzustempeln, sind viele schnell dabei das zu machen.
Sich loben ist dagegen immer gut. Das ist im fleißigen Land hier nur nicht so üblich.

Klar können auch alltägliche Aktivitäten angenehm sein. Manches macht man ja gerade deswegen auch, und nicht jede Notwendigkeit ist ein Übel.
Es kommt doch nur darauf an, den Blick wieder mehr in Richtung Schönes zu lenken.

Ich werde heute zwangsläufig noch raus gehen müssen, will ich meine Stimme bei der Landtagswahl abgeben. Schönes Wetter, und frische Luft, und ein paar Gesichter sehen wird wohl ganz schön werden.

LG Gertrud

[Flabia]

Hallo Ihr Lieben,

das freut mich ja so, dass ihr alle zusammen mich versteht und mir gute Tipps geben könnt. DANKE

@Peter: och, das ist gar nicht so schlimm, dass mit deinem Musikgeschmack, hauptsache ich doch, dass sie dir gut tut. Bei mir ist es instrumental bzw Filmmusik Danke für deine Information.

@Katerle: So was ähnliches hatte ich mir auch für mich gedacht. Weg vom negativen. Allerdings gehört bei mir noch die schlimme Ablehnungsansgt dazu. Dann sieht es schon irgendwie anders aus und ich bin dann eher so der Typ der es runterschluckt oder verdrängt.

@Bittchen: Du hast vollkommen recht damit. Ich tue mich sehr schwer damit, mich selbst zu loben. Kommt nicht so wirklich an.

@Edda: Ich denke auch, dass gerade eine Therapie sehr hilfreich ist. In der Klinik taten mir die Einzelgespräche sehr gut. Was ich auch toll fand in der Klinik war, dass wir irgendwie alle in einem Boot saßen und wir aufeinander aufgepasst haben. Ich vermisse die Zeit dort.

@Gertrud: Ja, das Wetter ist derzeit sehr schön. Ich hoffe, du hast die richtigen gewählt

An alle nocheinmal: Herzlichen Dank für Eure TIPPS

[Frau_Wal]

Hallo Flabia,

ich arbeite noch daran, mir mehr Pausen zu gönnen. Lange Zeit konnte ich mir nur eine Auszeit erlauben, wenn ich schlimm krank war (was ja nicht gerade schön ist) oder wirklich alle offenen Aufgaben erledigt hatte (was praktisch nie vorkommt). Ich kämpfe immer noch mit dem inneren Vorwurf, "faul" oder "zu langsam" zu sein, wenn ich nicht meinen ganzen Tag mit möglichst nützlichen Aktivitäten vollpflastere.

Inzwischen habe ich festgestellt, dass es mir hilft, wenn ich regelmäßig kleine Pausen zwischen meinen Aktivitäten einlege, gerade dann, wenn ich noch nicht völlig erschöpft bin. Da reichen schon kurze Auszeiten wie zwischendurch mal hinsetzen und in Ruhe eine Tasse Tee trinken, oder mal kurz vor die Tür gehen, frische Luft schnappen und die Sonne genießen. Dann komme ich viel besser durch den Tag. Bisher klappt es mit der Umsetzung noch nicht so super, denn ich bin zu sehr daran gewöhnt, pausenlos immer weiter zu machen. Aber ich übe weiter.

Vielleicht hilft es dir, wenn du deine Vorhaben in kleinere Schritte aufteilst und bewusst dazwischen eine Pause machst. Wenn es ganz schlimm ist, wäre nicht "Spülmaschine einräumen" ein Schritt sondern "genau diesen einen Teller in die Spülmaschine stellen". Oder sogar "diesen einen Teller in die Küche tragen" - Pause - "den Teller in die Spülmaschine räumen" - Pause. Das klingt zwar erst mal furchtbar kleinlich und nach null Fortschritt, aber in der Depression musst du mit deinen Kräften haushalten und da zählen auch Kleinigkeiten schon als Erfolg!

Ich drücke dir die Daumen, dass es dir bald wieder besser geht.
Viele Grüße,
Frau_Wal

[Flabia]

Hallo Frau_Wal,

vielen lieben Dank für die Tipps. Es hört sich wirklich verrückt an, wenn sagt, dass schaffendes nicht oder ich bin kaputt.

Ich war heute draußen um nach einer neuen Waschmaschine zu schauen. S Bahn, U Bahn, laufen, Ausschau halten, laufen, U Bahn und S Bahn. Der Tag ist für mich gelaufen, es war super anstrengend und ich ins Bett gefallen!!

Vielleicht akzeptiere ich meine Krankheit noch nicht und kann nicht einschätzen, wie sehr es mich doch belastet.

Oder es ist einfach schwer zu verstehen, dass Pausen nötig sind.

Ich habe schon immer unter Druck und Stress irgendwas machen müssen. Mein Kopf muss wirklich umgestellt werden.

Furchtbar das ganze und dann noch dem Partner erklären, dass es zu anstrengend für mich war.

Man man man, jetzt geht es mir schon seit drei Monaten so.

Viel Erfolg für alle und Danke für die Wünsche.

[Bittchen]

Liebe Flabia,

Waschmaschine aussuchen wollen und dann die ganze Umsteigerei ?
Das war ja wirklich ein Höllenritt und viel zu viel.
Jetzt gönne dir Ruhe und tue dir Gutes,was auch immer das für dich sein kann.
Eine Dusche,einen leckeren Tee trinken, ein Buch lesen,Musik hören,hier schreiben, aber keinen Druck ausüben.
Da hat jeder andere Vorlieben.
Wenn du dich erholt hast,dann ganz kleine Pflichten im Haushalt,aber auch nur,wenn es dir leicht fällt ein paar Handgriffe zu verrichten.
Ja,die Akzeptanz dass nicht viel geht in der akuten Phase, ist ganz wichtig.

Liebe Grüße
Bittchen

[Flabia]

Hallo Bittchen,

ist so schön, wenn mich einer versteht. Ja, mein Körper und mein Kopf sagten, Ende. Das alles hat jetzt noch Nachwirkungen und ich schlafe bis zu 13 Stunden am Stück. Dabei nehme ich doch schon Antidepressiva. Ich glaube es ja selbst nicht genau, dass es einfach zu viel war. Vor vier Monaten sah das alles noch anders aus.

Mal sehen, was mein Arzt mir sagt. Das sind ja wirklich Höllenritte für mich. Schwer zu glauben und auch schwer zu verstehen. Ich bin da echt noch ein Neuling.

[Flabia]

Hallo Ihr Lieben,

ich wollte euch bescheid geben, dass ich bald in eine Tagesklinik gehen muss. Den Alltag schaffe ich alleine so nicht. Ich schlafe eigentlich nur und komme nicht mehr aus dem Bett. Meine Therapeutin hat es mir vorgeschlagen und sie wird sich darum kümmern, mit meinem Arzt darüber zu sprechen.

Ich bin einfach noch nicht so weit, alles auf die Reihe zu bekommen.

Viel Erfolg euch.

[Peter1]

Hallo Flabia
Seitdem ich in der psychiatrischen Klinik war,weiß ich,das die Reihenfolge stationär, Tagesklinik,ambulante Therapie richtig ist.In der stationären Therapie können nicht nur die Behandelnden viel intensiver mit dir arbeiten, sondern es entfällt auch der ganze Stress, im Haushalt und bei der Arbeit. Du hast den ganzen Tag Zeit für dich selbst, nur ab und zu mal eine Therapie. Bei mir waren es in den letzten zwei Monaten nur 7 Stunden pro Woche, außer 2 Wochen, in denen ich täglich ein Einzelgespräch hatte.
Die Klinik hält jeglichen Stress von dir fern. In den ersten zwei Wochen habe ich außer Medikamente einnehmen nichts gemacht, erst als ich ruhig und gelassen war begannen die Therapien. Ich hätte vor der Therapie keinem geglaubt, der mir gesagt hätte, was die Leute in der Klinik alles bewirken können. Ich habe das Gefühl, die Klinik als vollkommen anderer Mensch verlassen zu haben, als der ich sie betreten habe.

VlG Peter

[Flabia]

Hallo Peter,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich fühlte mich wirklich echt super wohl auf Station. Gleichgesinnte getroffen, Gespräche geführt und viel gelacht. Da steht man freiwillig auf und freut sich auf den Tag. Das habe ich gerne gemacht, bis ich den Anschein hatte, extern dann zu einen Therapeuten zu gehen und nicht noch in die Tagesklinik.
Nach vier Wochen zu Hause, bin ich nun wieder an unterster Stelle der Spirale.

Ich wollte es einfach vermeiden, so lange krank geschrieben zu werden.
Ging nach hinten los.

VLG Flabia

[Peter1]

Hallo nochmal
Geh einfach zurück in die Klinik, und bleibe dort, bis du stabil genug bist. Achte nicht auf die Zeit, denn Depressionen sind meist eine sehr langwierige Geschichte. Der Stationsarzt wollte mich nach sechs Wochen entlassen, der Oberarzt sagte, ich solle bleiben, bis ich meinte, das Leben draußen bewältigen zu können.
Nach drei Monaten war ich dann so weit, aber gesund bin ich noch lange nicht. Habe Geduld, auch deine Depression wird irgendwann verschwinden.

Peter

[Peter-MUC]

Hallo Flabia, ich komme gerade aus der Tagesklinik. War dort für 2 Monate. Laut Abschlußdokumentation hat sich meine Depression aufgehellt. Insgesamt kann ich sagen, das ein Klinikaufenthalt das richtige für mich war. Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten habe ich immer noch extrem. Ebenso wie Schlafstörungen. Keine Ahnung ob das nochmal besser wird. Meine Laune schwankt auch ziemlich stark von Tag zu Tag. Manchmal hilft es mir dann zum Joggen zu gehen. Einfach loslaufen ohne den Kopf benutzen zu müssen. Vor meinem Klinikaufenthalt war ich eher der Couchpotato. Jetzt ziehe ich es durch und gehe 2x die Woche für min. 20 Min. zum Laufen raus. Fällt mir trotzdem ziemlich schwer mich dazu immer wieder aufzuraffen. Momentan bin ich jedoch so weit zufrieden das sie mich in der Klinik auf einem niedrigen Niveau stabilisiert haben und ich zumindest meinen Alltag zu Hause packe. Keine Ahnung wie lange das anhält. Wenn Du Infos zum Tagesablauf in einer Tagesklinik brauchst... schreibe mir... Viele Grüße von ganzen Herzen

[Doris Adam]

Hallo,
Ich konzentriere mich nur darauf, wie schwach ich bin und liege sehr viel im Bett. Laufen, mich an der Luft bewegen tut sicher gut, ich packe es allerdings nicht mehr zum Rausgehen anzuziehen. Hier wo ich noch nicht lange lebe, bin ich einfach beim nächsten Arzt rein und habe mich auf Depression krank schreiben lassen. Ernst nimmt mich mein neuer Arzt nicht und eine Einweisung in die Psychiatrie findet er nicht notwendig. Einen Kassenärztliche Therapeuten habe ich nicht finden können und dieses Warten, dass es von selbst besser wird, erdrückt mich. Ich fange hier in der Wohnung was an und 5 min später lege ich mich wieder hin. Mein Freund u. meine Nichte, beide wohnen mit mir zusammen finden es seltsam, wie ich mich verhalte, lassen mich aber in Ruhe. Kennt das jemand von Euch und wird es sich ändern können?
Grüße Doris

[Peter-MUC]

Hallo Doris,
Ich weiß nicht in welchem Bundesland du lebst.. Hier in Bayern gibt es die Möglichkeit sich an die KVB zu wenden. Die haben die Daten von Therapeuten mit freien Plätzen in der Nähe. Ich weiß wie das ist nicht ernst genommen zu werden und nicht zu wissen wohin. Mein Erstgesprächstermin hatte ich erst nach Monaten weil ich nicht wusste das es solche Stellen wie die KVB gibt an die man sich wenden darf. Ich hoffe dir ein wenig geholfen zu haben. Bin immer noch etwas durch den Wind.. Hoffe meine Antwort passt trotzdem. Von Herzen Grüße Peter

[Flabia]

Hallo Ihr Lieben,

Doris, ich für meinen Teil habe Hilfe von meiner Krankenkasse bekommen. Selbst ein Therapeuten konnte mir die Krankenkasse nennen, bei dem ich auch derzeit bin. Vielleicht kann deine dir da weiterhelfen?

Tagesklinik. Ich weiß, lieber Peter, wie das ganze funktioniert. Da ich sieben Wochen stationär war, sind viele Mitpatienten dabei gewesen die derzeit in der Tagesklinik waren. Ist schon eine schroffe Struktur bzw Tagesplan. Und um ehrlich zu sein, ich freue mich so gar dort aufgenommen zu werden. Die Einzelgespräche und allgemeinen Gespräche haben mir so gut getan! Und das schönste ist, der Klinik Hund. Das ist ne Freude die man nie vergisst und ein Lächeln in mir verzaubert.