Hallo ihr Lieben,
seit etwa zehn Jahren leide ich an Depression und einer ausgeprägten Angststörung. Mehrere Therapien sowie einen stationären und zwei Tagesklinikaufenthalte habe ich schon hinter mir.
Doch seit etwa zwei Wochen hat mich die Depression voll im Griff. Sie fühlt sich an wie ein rauschender Strudel der mir alle Lebensfreude aus dem Körper zieht. So schlimm wie momentan war es noch nie, oft kann ich keinen klaren Gedanken fassen. Und mein schlimmster Feind ist die Zeit: ständig schaue ich auf die Uhr um zu sehen, wie viele Minuten schon vergangen sind. Ich habe regelrecht das Gefühl, meine Tageszeit „abzusitzen“.
Ich habe mich um einen Vorstellungstermin bei einer Tagesklinik bemüht, nächsten Donnerstag kann ich dort vorsprechen. Und bis dahin ... ist es noch so unendlich lang ! Ich habe schon Bewältigungsstrategien kennengelernt, weiß, dass es hilft sich abzulenken. Doch das gelingt mir nicht. Ich habe keinen Partner oder Kinder, auch keine geregelte Arbeit die mir dabei helfen würde.
Habt ihr Tipps und Ratschläge, wie ihr euch in solchen akuten Situationen verhaltet ? Ich bin für jeden Beitrag dankbar !
Herzlichen Dank, Limonetta
den Tag „absitzen“ ?
Re: den Tag „absitzen“ ?
Hallo Limonetta
Zuerst einmal Herzlich Willkommen, hier im Forum.
Ich bin letzten Freitag aus einer stationären Psychotherapie entlassen worden. In der Klinik wurde uns die progressive Muskelentspannung nach Jacobson angeboten. Bei mir hat es geholfen mich völlig zu entspannen. Einfach nur zuhören und an nichts denken. Manchmal hat das nicht denken etwas länger gedauert, aber irgendwann habe ich es immer geschafft.
Wenn du es versuchen willst, kannst du bei der TKK die Anleitung runter laden.
Peter
Zuerst einmal Herzlich Willkommen, hier im Forum.
Ich bin letzten Freitag aus einer stationären Psychotherapie entlassen worden. In der Klinik wurde uns die progressive Muskelentspannung nach Jacobson angeboten. Bei mir hat es geholfen mich völlig zu entspannen. Einfach nur zuhören und an nichts denken. Manchmal hat das nicht denken etwas länger gedauert, aber irgendwann habe ich es immer geschafft.
Wenn du es versuchen willst, kannst du bei der TKK die Anleitung runter laden.
Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Re: den Tag „absitzen“ ?
Hallo Peter,
Danke für deine Antwort ! Die progressive Muskelentspannung habe ich auch in der Klinik kennen gelernt - sie aber nicht weiter verfolgt Bzw. konnte mich nicht richtig darauf einlassen. Zeit für einen neuen Versuch - Danke !
Danke für deine Antwort ! Die progressive Muskelentspannung habe ich auch in der Klinik kennen gelernt - sie aber nicht weiter verfolgt Bzw. konnte mich nicht richtig darauf einlassen. Zeit für einen neuen Versuch - Danke !
-
Gertrud Star
- Beiträge: 3441
- Registriert: 30. Jun 2014, 19:09
Re: den Tag „absitzen“ ?
Hallo Limonetta,
hast du Leute, mit denen du quatschen kannst derweil, egal worüber?
Oder setze dir vielleicht noch ein Hihglight, beispielsweise das Lieblingslokal, oder Kino.
Wen würdest du vorher vielleicht noch anrufen wollen, oder auf einen Spaziergang mitnehmen?
(denn dann wird nicht mehr so viel Zeit sein).
Bei soviel Wespen im Hintern, würde ich persönlich schauen, dass ich halbwegs gut und aureichend schlafe.
LG Gertrud
hast du Leute, mit denen du quatschen kannst derweil, egal worüber?
Oder setze dir vielleicht noch ein Hihglight, beispielsweise das Lieblingslokal, oder Kino.
Wen würdest du vorher vielleicht noch anrufen wollen, oder auf einen Spaziergang mitnehmen?
(denn dann wird nicht mehr so viel Zeit sein).
Bei soviel Wespen im Hintern, würde ich persönlich schauen, dass ich halbwegs gut und aureichend schlafe.
LG Gertrud
Re: den Tag „absitzen“ ?
Hallo Gertrud,
Danke für die Tipps ! Ich habe meine Mama mit der ich reden kann, sie unterstützt mich viel. Dennoch versuche ich, nicht zu viel auf ihr „abzuladen“.
Sonst habe ich keine sozialen Kontakte, die vielen Jahre mit der Krankheit haben auch in meinem Freundeskreis Spuren hinterlassen.
Mir etwas schönes vorzunehmen fällt mir wahnsinnig schwer: gerade in der Depression macht mir nichts mehr Spaß. Dinge, die mir früher große Freude bereitet haben, bringen mir nun Angst und Verzweiflung. Heute bin ich dennoch auf einen Flohmarkt gegangen - habe es zwar nur zehn Minuten ausgehalten, versuche aber darin das Positive zu sehen. Immerhin bin ich gegangen
Lieben Gruß, Limonetta
Danke für die Tipps ! Ich habe meine Mama mit der ich reden kann, sie unterstützt mich viel. Dennoch versuche ich, nicht zu viel auf ihr „abzuladen“.
Sonst habe ich keine sozialen Kontakte, die vielen Jahre mit der Krankheit haben auch in meinem Freundeskreis Spuren hinterlassen.
Mir etwas schönes vorzunehmen fällt mir wahnsinnig schwer: gerade in der Depression macht mir nichts mehr Spaß. Dinge, die mir früher große Freude bereitet haben, bringen mir nun Angst und Verzweiflung. Heute bin ich dennoch auf einen Flohmarkt gegangen - habe es zwar nur zehn Minuten ausgehalten, versuche aber darin das Positive zu sehen. Immerhin bin ich gegangen
Lieben Gruß, Limonetta
-
Gertrud Star
- Beiträge: 3441
- Registriert: 30. Jun 2014, 19:09
Re: den Tag „absitzen“ ?
Schön, dass du deine Mama hast. Sie ist erwachsen und wird dir schon sagen, wenn es ihr zuviel wird.
Als ich hier seinerzeit das erste mal einen Termin bei einer Therapeutin hatte, bin ich an einem Nachmittag (da war wegen Fasching die Firma zu) einfach spazieren gegangen an einen See, wo ich noch nie im Winter war und wo ich im Sommer gerne war. Ich war damals neu hier.
Spontan machte ich mich auf die Socken und fuhr in die Stadt, schonmal erkunden wo ich denn zur Therapie hin gehe. Das war eher, um überhaupt etwas tun zu können, aber auch um zu probieren, wie lange ich bis dahin brauchen werde. Es war bitterkalt damals draußen.
Vielleicht hast du auch vorab viele Sorgen. Könntest die aufschreiben udn den Zettel zum Termin mitnehmen.
LG Gertrud
Als ich hier seinerzeit das erste mal einen Termin bei einer Therapeutin hatte, bin ich an einem Nachmittag (da war wegen Fasching die Firma zu) einfach spazieren gegangen an einen See, wo ich noch nie im Winter war und wo ich im Sommer gerne war. Ich war damals neu hier.
Spontan machte ich mich auf die Socken und fuhr in die Stadt, schonmal erkunden wo ich denn zur Therapie hin gehe. Das war eher, um überhaupt etwas tun zu können, aber auch um zu probieren, wie lange ich bis dahin brauchen werde. Es war bitterkalt damals draußen.
Vielleicht hast du auch vorab viele Sorgen. Könntest die aufschreiben udn den Zettel zum Termin mitnehmen.
LG Gertrud
Re: den Tag „absitzen“ ?
Hallo Limonetta,
mir geht es genau so. Ich bin direkt aus der Klinik nach 7 Wochen alleine zu Hause gewesen.
Wie lenke ich mich ab? Ich spiele Gitarre, höre Musik oder so gar ein Hörspiel und lese. Wobei ich immer wieder ein schlechtes Gewissen bekomme.....weil ich sonst nichts effektives mache. Also Haushalt. Sobald bei mir ein MUSS dahinter steht, höre ich auf Antrieb zu haben.
Ansonsten versuche ich seit einem Jahr ungefähr schon mit Meditation. Und das gelingt mir ganz gut, ich müsste es nur regelmäßig machen.
Antrieb habe ich nicht nach draußen zu gehen und mich mit anderen zu treffen. Mut fehlt mir dazu auch noch. Aber mal mit der Nachbarin und ihre Hunde rausgehen.
Alles Gute!
mir geht es genau so. Ich bin direkt aus der Klinik nach 7 Wochen alleine zu Hause gewesen.
Wie lenke ich mich ab? Ich spiele Gitarre, höre Musik oder so gar ein Hörspiel und lese. Wobei ich immer wieder ein schlechtes Gewissen bekomme.....weil ich sonst nichts effektives mache. Also Haushalt. Sobald bei mir ein MUSS dahinter steht, höre ich auf Antrieb zu haben.
Ansonsten versuche ich seit einem Jahr ungefähr schon mit Meditation. Und das gelingt mir ganz gut, ich müsste es nur regelmäßig machen.
Antrieb habe ich nicht nach draußen zu gehen und mich mit anderen zu treffen. Mut fehlt mir dazu auch noch. Aber mal mit der Nachbarin und ihre Hunde rausgehen.
Alles Gute!
Behüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus