Ein hin und her..

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Cubby
Beiträge: 11
Registriert: 2. Okt 2018, 21:50

Ein hin und her..

Beitrag von Cubby »

Hallo liebe Leute,

Ich, männlich, Anfang 30. Ich bin neu hier im Forum und weiß nicht wie ich genau anfangen soll.Ich fühle mich seit einiger Zeit einfach nur kaputt und ausgelaucht. Ich schlafe schlecht und habe durch den ganzen Stress meine Magenprobleme. Bei mir kommt es öfters zu Panikattacken und Beklemmungen in der Brust bis hin zu Tränen. Ich bin mittlerweile soweit, dass ich alles schmeißen will.

Seit Monaten und eigentlich auch seit Jahren macht mich meine Chefin regelmäßig psychisch fertig. Ich bin damals als Aushilfe angefangen, mittlerweile fest angestellt, gelte aber in ihren Augen immer noch als Aushilfe, mit dem sie machen kann was sie will. Da ich generell mit meinem Selbstbewusstsein angeschlagen bin, wirkt sich ihr psychisches Fertigmachen negativ aus. Man wird nur angeschnauzt und regelrecht gemobbt. Seit Mai haben 6 bis 8 Leute durch ihr Verhalten gekündigt und selbst diese Woche hat ein Arbeitskollege gekündigt. Man wird in seinem Urlaub oder auch in seiner Freizeit angerufen und gesagt, dass man arbeiten soll, weil kein Personal da ist. Wenn man wieder zur Arbeit kommt wird man angeschnauzt. Auch während der Arbeitszeit kommen die Pausen zu kurz. Immer wieder wird man aus der Pause herausgerufen. Die Arbeit wird immer mehr mit weniger Personal, so dass man nur noch ausgepowert nach Hause kommt.

Ich habe meine höhere Instanz angesprochen, aber es kommt nur die Aussage: "Klären Sie das mit Frau...".
Ich habe versucht in den Monaten Fortbildungen mit zu machen und sie hat mir durch ihre Arbeitseinteilung etc. einen Strich durch die Rechnung gemacht. Klasse finde ich auch Sprüche zu anderen über mich, dass ich am besten kündigen sollte. Ein Problem ist auch ihre Falschheit - zu mir ist sie dann mal richtig freundlich und hinterrücks Messer im Rücken.

Ich habe so oft Beklemmungen in der Brust, dass ich letztes Mal in meiner Wohnung eine Panikattacke hatte und nur noch aus der Wohnung raus gerannt bin. Ich bin dann auf dem Rasen im Kreis gelaufen, Mir kamen einfach so die Tränen.. Alles war mir zu viel.

Ich bin jetzt aufgrund meines beginnenden Studiums mit den Stunden runter gegangen. Ich habe alles mit der Führungsebene abgeklärt, nur meine Chefin, angeblich weiß sie nichts obwohl alles abgeklärt wurde, und wollte mich mit vollem Stundensatz einplanen. Mit dem Hinweis, dass sie mir Abmahnung verpaßt wenn ich nicht zur Arbeit komme. Ich habe von ner Arbeitskollegin gehört, dass sie gesagt hat, dass ich lieber kündigen sollte. Ich saß in einigen Vorlesungen, und ich musste einfach nur raus aus dem Gebäude , da ich eine Panikattacke (beklemmungen) hatte gepaart mit ner Heulattacke, was ich zur Zeit oft habe. Letztes Mal musste ich schon den Vorlesungstag abbrechen, weil nix mehr ging und auch nicht konzentrieren konnte.

Ich bin einfach nur fertig und frage mich warum ich den sch... Noch mache. Ich bin soweit zu kündigen. Ich kann nicht mehr.

Andere Sache war auch, dass ich einkaufen war und plötzlich im Buchladen ne Traurigkeits- bzw. Tränenattacke hatte. Einfach so und unerwartet und wieder solche Beklemmungen.

Sorry, das musste raus, auch wenn es vlt fehl am Platz ist.

P. S. Ich habe wieder angefangen regelmäßig Sport zu machen und mir eine Art Tagebuch zu schreiben..in der Richtung Stimmungslage Tagebuch. Auch werde ich wieder soziale Kontakte weiter pflegen.
cyranosun
Beiträge: 43
Registriert: 29. Aug 2018, 14:49

Re: Ein hin und her..

Beitrag von cyranosun »

Hallo
hier ist nichts fehl am Platz. Bei so einer Art von Mobbing ist es nicht verwunderlich Depressionen zu bekommen. Du solltest Dir Hilfe bei Fachleuten holen. Habe sowas auch schon erlebt.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Ein hin und her..

Beitrag von Peter1 »

Hallo Cubby
Als erstes möchte ich dich Willkommen heißen hier im Forum.
Deine psychischen Probleme schreien direkt nach einem Psychiater. Ich habe auch viele Jahre meine Depressionen einfach als schlechte Stimmung abgetan, dann hat meine Betreuerin mich zum Psychiater gebracht, und der hat mich zu einer stationären Psychotherapie überredet. Die Betreuerin hatte Angst vor meinen Stimmungsschwankungen, gemischt mit Suizidgedanken, und hat mich vor die Alternative gestellt, freiwillig oder per Gerichtsbeschluss in die Klinik zu gehen. Nach zwei Wochen im Krankenhaus habe ich eingesehen, das ich dort richtig war. Die Gespräche mit der Psychologin haben mir geholfen, meine Vergangenheit zu verarbeiten. Ich hatte während der drei Monate in der Klinik mehrere Rückfälle, die aber von Psychiatern, Psychologen und Therapeuten abgefangen wurden. Gestern wurde ich entlassen, und fühle mich wie ein gesunder Mensch.
Arbeitest du in einem größeren Unternehmen? Dann hat die Firma vermutlich einen Betriebsrat.
Die Leute vom Betriebsrat freuen sich über solche Fälle, weil sie dann ihre Macht zur Schau stellen können. Sie werden dich gegen deine Chefin unterstützen.
Wenn es dir so schlecht geht, wie du schreibst, ist eine AU Bescheinigung die einfachste Lösung, um deiner Chefin zu entkommen.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Ein hin und her..

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo,

wenn du so gemobbt wirst, kann es natürlich zu solchen Symptomen kommen. Du hast eine Chance dass es dir wieder besser geht, wenn du dem Laden fern bleibst, bzw. das Mobbing unterbinden kannst.

Klingt für mich eher so, als ob die Firma so arbeitet, dass sie immer einen als abschreckendes Beispiel brauchen.
Die Art, mit unliebsamen Mitarbeitern so umzugehen, wurde mir von einer Verwandten mal berichtet. Die hatten das so als Firmenphilosophie, dass die nur Druck machten und Kuschen verlangten. Man könnte fast meinen, es handelt sich um ein Callcenter, welches nach diesem amerikanischen Modell arbeitet.

Mein Rat: Kündigen, krank melden und was anderes suchen. Falls es einen Betriebsrat gibt, den informieren. Manche Betriebsräte können aber nicht soviel ausrichten.

LG Gertrud
Marlene57
Beiträge: 507
Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: Ein hin und her..

Beitrag von Marlene57 »

Hallo Conny,
Ich kann mich meiner Vorrednerin mit anschließen. Dieses Verhalten deiner Chefin geht gar nicht. Aber ich kann dich gut verstehen, ich habe auch oft mit meinem mangelnden Selbstbewusstsein gekämpft. Und gerade die Menschen tun sich in einer Situation wie deiner schwer. Ich kann dir nur raten die Reißleine zu ziehen. Ich würde an deiner Stelle zum Arzt gehen. Wenn du ihm schilderst, dass du aufgrund deiner Situation im Beruf seelische Probleme bekommen hast, wird er sich krank schreiben. Und dich am einen Facharzt/Psychiater überweisen. Keine Sorge der Psychiater prüft, ob er dit durch Medikamente helfen kann. Außerdem wird er dich länger krank schreiben können. Außerdem solltest du auch noch versuchen einen Termin bei einem Psychotherapeuten wegen einer Gesprächstherspie zu bekommen.
Solltest du kurzfristig keine Termine bei einem Psychiater und einem Psychotherapeuten bekommen, kannst du dich auch an die Institutsambulanz einer psychiatrischen Klinik wenden.
Ich war im Sommer selbst 6Wochen in einer Akutklinik für Psychiatrie und Psychosomatik. Auf unserer Station waren auch Mitpatienten/innen mit Born Out aufgrund der beruflichen Situation. Unter anderem ein 28 jähriger junger Mann. Er hat im Einzelhandel als Filialleiter Textilbereich gearbeitet. Seine Bezirksleiterin hat in so unmöglich behandelt, z.B. Personal gekürzt etc., dass er sich krank schreiben lies und in die Klinik ging. Er ist nach 6 Wochen mit wieder erwachtem Selbstbewusstsein, neuem Lebensmittel aus der Klinik entlassen worden. Ihm haben auch viel die Rollenspiele geholfen, die von den Psychotherapeuten angeboten wurden, um besser auf Konflikte reagieren zu können.
Auch du kannst es schaffen. Der Weg ist zwar nicht immer leicht, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Wir haben in der Klinik eine WhatsApp Gruppe gegründet. Ich bin jetzt 2,5 Monate aus der Klinik raus. Wir tauschen uns immer noch per WhatsApp aus. Haben uns schon 2 x zum Essen getroffen. Ich habe einige wirklich gute Freunde bzw. Freundinnen gefunden.
Ich wünsch dir gute Besserung und drücke dir die Daumen, dass du die Menschen triffst die dich auf deinem Weg unterstützen werden.
Liebe Grüße von Marlene
Marlene57
Beiträge: 507
Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: Ein hin und her..

Beitrag von Marlene57 »

Oh dieser Fehlerteufel namens Autokorrektur. Ich wollte natürlich schreiben mit neu erwachten Selbstbewusstsein aus der Klinik entlassen.
Die Institutsambulanzen der Kliniken arbeiten ambulant, DSS heißt, wenn du dich dort hin wendest, misst du nicht zwangsläufig in die Klinik. Du entscheidest, ob Behandlung ambulant, Tagesklinik oder stationäre Therapie.
LG Marlene
Cubby
Beiträge: 11
Registriert: 2. Okt 2018, 21:50

Re: Ein hin und her..

Beitrag von Cubby »

Ich habe schon mehrfach versucht zurück zu schreiben, aber mein Text war irgendwie weg. Egal ich schreibe einfach wie es war die letzten Wochen.

Die letzten Wochen war fur mich ein auf und ab. Die letzten Wochen ist geprägt von Panikattacken und Heulattacken. Den Oktober haben drei Leute aufgehört - mein Kollege und bester Freund hat gekündigt, weil er einfach nur die schnauze voll hat. Das Klima geht den Bach runter und die Arbeitsplätze wurden durch Personen besetzt, die keine Lust haben zu arbeiten bzw. Einfach nicht zu gebrauchen sind. Es bleibt immer nur an den alteingesessenen hängen.

Ich bin durch mein Studium bin ich mit den Stunden runter gegangen, was natürlich stressig war mit den Leuten das abzuklären. Ich habe extra gesagt, dass ich maximal 15 Stunden pro Woche arbeite, um auch Zeit zum lernen zu haben.Habe angegeben wie ich kann. Meine Chefin ist total freundlich zu mir, aber macht mich indirekt fertig, indem sie mich einfach einfach alle Tage seit Wochen einplant. Ich habe mir gedacht, drei Tage Uni, 2 Tage arbeiten und 2 Tage Lernen und Haushalt. Sie plant mich einfach mehr ein fast 25 Std. und ich bin Sonntag, den einzigen freien Tag, so fertig, dass ich nichts mehr schaffe, außer abzuschreiben.

Ich habe die letzten wochen so viele Panikattacken und co, so dass mich das alles einschränken tut. Zuerst habe ich uni reduziert,aber ich kann nicht mehr. Wenn ich überlege, was die nächsten Wochen alles drauf zu kommt. Meine Freundin unterstützt mich kaum und kann mit meiner Depression nichts anfangen. Nur Kommentare wie:"bist heute wohl wieder schlecht drauf"

Meine beste Freundin meinte, dass ich arbeitsstress durch unistress getauscht habe.

Ich war noch nicht zum Arzt, aber ich habe mega angst. Angst davor, dass es belächelt wird, dass es nicht ernst genommen wird.

So ich muss zur Arbeit... Mir dreht sich jetzt schon der magen um.
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