Bitte helft mir !

[Karoshi]

Hallo Ihr Lieben,
wieder einmal bitte ich euch um Hilfe, es tut mir Leid.

Es ist jetzt über 2 Monate her, daß ich aus der Tagesklinischen Behandlung entlassen wurde, seit dem ist viel passiert... zu viel.
Meine Oma ist gestorben, ich hänge Sozial in der Luft, weil die Bearbeituung beim Arbeitsamt nicht weitergeht, ich bekomme zwar Geld, aber was dann kommt weiß ich nicht, demenstprechend weiss ich momenatn garnicht wie`s weitergeht.
Ich fühle mich schlecht, ja fast so wie letztes Jahr im August, als ich in die Tagesklinik gegangen bin. Die alten Schemata sind wieder da, nur noch nicht ganz so stark wie früher:
Schlaf nur mit Albträumen, unsinnige körperliche Leiden, ständig das gefühl grippal krak zu sein, das Gefühl nur heulen zu können, ständiges schlechtes Gewissen und ich fühle mich von allem und jedem unter Druck gesetzt und eingeengt. Ich bekomme einfache Sachen kaum noch hin, alles wächst mir über den Kopf. Ich lebe ja in einer Beziehung, und obwohl wir uns alles sagen können und schon vieles durchgemacht haben, fällt es mir derzeit verdammt schwer. Ich fühle mich unverstanden, ungeliebt, obwohl man mir das Gegenteil sagt. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Was mach ich jetzt? ich schaffe es ja kaum, zum Arzt zu gehen, am liebsten würde ich nur noch im bett bleiben, doch dann plagt mich dermaßen das schlechte Gewissen, daß ich im Haushalt nichts mache und so, daß ich mich selbst wieder unter Druck setze und nicht zur Ruhe kommen kann. Es ist schrecklich, vor allem mit dem Angstgefühl, allein zu enden und das es mir wieder so geht wie im August.
Bitte helft mir!

[Gundelgaukele]

Hallo Markus!

es ist schwierig, dir was zu schreiben, was dir helfen könnte.

ich kann dir nur sagen, daß ich vor einiger zeit sehr ähnliches erlebt habe und ich denke, ganz viele hier wissen, wie es ist, wenn zuviel auf einmal kommt.

eine freundin hat mir damals gesagt: "jeder tag, der vergeht, ist ein schlimmer tag weniger" und das klingt nicht allzu positiv, aber es stimmt und ich habe mich an diesem satz festgehalten: da kommen wohl noch viele tage auf dich zu, an denen du dich so fühlen wirst, wie du es beschreibst, aber jeder tag und jede stunde, die vergeht ist eine stunde weniger und ein tag weniger an dem du dich so fühlen mußt und du hast ein kleines stückchen abstand gewonnen. und irgendwann hat man es gar nicht bemerkt, und es ist viel zeit vergangen und alles ist ein wenig leichter geworden. auch wenn man es selbst kaum merkt, so geht es doch jeden tag ein kleines stückchen weiter.

viel mehr kann ich dir leider nicht sagen...
außer, daß du dir bestimmt etwas gutes tust, wenn du dir bei einem arzt unterstütung holst und dich in dieser schwierigen zeit von menschen, die das gelernt haben, begleiten läßt!

ich wünsch dir alles liebe und viel kraft,
britta

[down_under]

Hallo Markus,

mit einem Patentrezept kann ich leider auch nicht aufwarten. Ich kann mich Britta nur anschließen und Dir ein paar Weisheiten in Erinnerung rufen und ein paar Vorschläge machen.

Zum medizinischen Teil:
-Ich hoffe Du gehst zum Arzt und nimmst auch regelmäßig Dein AD.
-Wie ausgeprägt Deine Ängste sind, kann ich natürlich nicht einschätzen, Du solltest es aber beim Arzt thematisieren. Das Du nie zur Ruhe kommst etc. solltest Du auch ansprechen.
-Machst Du auch eine Therapie? Falls nicht, solltest Du da wirklich dringend drüber nachdenken. Du schreibst, daß es Dir während der Tagesklinik besser ging.

Zum Eigentlichen (als Fundament muß aber die Medizinische Seite s.o. stimmen):
Ich kenne das überfordert sein auch sehr gut, wie vermutlich die meisten hier.
- Setz Dich nicht noch zusätzlich unter Druck. Du machst was geht, Haushalt etc. Was nicht geht, geht halt nicht. Basta. Setz Dir nur realistische Ziele, kleine Etappen und freu Dich über jeden kleinen Schritt, der Dir gelingt.
- Du solltest versuche, die richtigen Prioritäten zu setzen.
1. Medizinischen Behandlung
2. Dein Wohlbefinden, Alles was Dir gut tut
3. Dein Partner ...
irgendwann kommen Haushalt etc.
- Der Parner ist nie der richtige Ansprechpartner um die Dep. und damit zusammenhängende Probleme immer wieder zu thematisieren. Jeder Mensch ist damit früher oder später überfordert. Ausserdem gibt es professionelle Menschen, die Dich diesbezüglich unterstützen können.
- Das unverstanden und ungeliebt fühlen ist ja klassisch für die Depression. Ich bin sicher, daß es nicht so ist und Dein Partner Dich liebt. Das solltest Du Dir immer wieder vor Augen halten und überhaupt versuchen die depressiven Denk- und Gefühlsmuster zu erkennen und so gut es geht angemessen damit umzugehen.
- Vielen hat es sehr geholfen, sich intensiv mit dem Thema Depression auseinander zu setzen. Es gibt eine Menge gute Bücher. Wenn Du nicht direkt eines kaufen willst, geh mal in die nächste Stadtbücherei. Verständnis der Krankheit ist extrem sinnvoll und wichtig um damit fertig zu werden und sie irgendwann hinter sich lassen zu können.

- GANZ GANZ WICHTIG, TU DIR GUTES !!!
Hör Deine Lieblingsmusik, treibe Sport, koch Dir was Schönes, lies etwas Nettes, beschäftige Dich mit den Dingen, die Dir gut tun, wenn Du ein Hobby hast befaß Dich wieder mal damit... Meide erstmal die Dinge, die Dich immer wieder runterziehen.
Nimm Dir Zeit für Dich und Deinen Partner. Spazierengehen, gemeinsam essen, miteinander reden (nicht nur über Probleme),...
- Überhaupt, spazierengehen oder joggen sollest Du so oft wie möglich. Bewegung an der frischen Luft kann Wunder wirken. Direkt und auch langfristig.
Wenn Du Dir nur zwanzig Minuten Zeit nimmst, Dir mal Wind um die Nase wehen zu lassen, ist das schon ein riesiger Schritt nach vorne. Ich bin sicher, das kriegst Du hin.
Bestimmt hast Du auch in der Tagesklinik Dinge kennengelernt, die Dir helfen Dich besser zu fühlen.
Versuche jede Kleinigkeit wahrzunehmen, die Dir gelingt und die Du erledigt bekommst und verzage nicht wegen den Dingen, die erstmal nicht klappen.
Das wird schon, auch wenn Du jetzt vielleicht nicht daran glauben kannst.

Hier im Forum findest Du bestimmt noch mehr Tips, was Du Dir Gutes tun kannst, z.B. gab es mal interessante threads zum "Notfallkoffer"
Ich hoffe es sind ein paar Anregungen für Dich dabei.

Ganz viel Kraft und alles Gute wünscht Dir

down_under

[Karoshi]

Danke für eure aufbauenden Tipps, da hätte ich ein paar Fragen zu.
Ich finde es sehr gut, mich mal nur mit dem zu beschäftigen, was mir gut tut, und nicht, was ich denke, daß es von mir verlangt wird. Leider würde das mit sich bringen, auch nach der Liste der Prioritäten, die du hier geschrieben hast, daß so Sachen wie Haushalt hinten anstehen. Wie soll ich sowas bitte meiner Freundin beibringen, wenn ich jetzt schon merke, wie es sie stört, wenn ich wenig tue? es fällt mir schwer, etwas für mich zu tun, was mir gut tut, wenn ich es nicht "voll auskosten" darf, damit meine ich, daß mir sowas nur wirklich was bringt, wenn ich garkeine Verpflichtungen habe und ich mich ganz auf mich konzentrieren kann/darf.
Eine Therapie wäre sicher eine gute Idee, in der Tagesklinik war ich ja etwa 7 Stunden am Tag und hatte eine Struktur, die mir hier manchmal fehlt. Ich habe auch schon drüber nachgedacht, nochmal dorthin zu gehen, möchte es aber eigentlich gern anders schaffen. Welche Art von Therapie soll ich da anstreben? Mir helfen Gespräche, wo ich Frust ablassen kann eigentlich immer ganz gut, nur darf der Gesprächspartner nicht ein Verwandter oder meine Freundin sein. Ich war vor der Tagesklinik in Verhaltentherapie, allerdings habe ich die abgebrochen, weil ich ja dann in die Tagesklinik gegangen bin und mir dort im Verhaltensbereich besser geholfen wurde als vorher in der Therapie.
Meine AD nehme ich regelmäßig, nur habe ich das Gefühl, sie wirken nicht mehr so wie vorher, aber das kann wahrscheinlich auch mit der Depression zusammenhängen, das schliesse ich nicht aus.
Gerade jetzt sitze ich hier am Computer und möchte mich am liebsten wieder hinlegen, weiss aber selbst, daß ich spätestens in einer Stunde wieder hier sitze. ich habe Angst, meiner Freundin gleich über den Weg zu laufen, weil ich ihr nicht schon wieder erzählen will, daß es mir schlecht geht, was ich schon die ganzen letzten Tage gesagt habe. Das ist mir alles zu viel...

[medi]

hallo markus,
mit großem interesse habe ich deinen thread gelesen,und konnte sehr viele parallelen zu mir feststellen. bei mir ist es genauso, ich trau mir gar nichts mehr zu un die kleinsten dinge werden zu einem riesen problem. was auch enrm groß ist, ist das bettproblem, ich komm nicht raus, ich versteck mich dort vor dem tag. und kann nur noch in den abdnstunden gkücklich sein, wenn andere auch zu hause sind und nichts arbeiten oder zum studium gehen. in welcher lebenssituation seid ihr?? auch ich bin sehr froh eine super feundin zu haben,die mich unterstützt und die fürmich da ist auch wenn ihre kraft nicht immer ausreicht, da sie auch sehr fertig ist. ich bete und hoffe für uns alle, dass wir es schaffen.
liebe grüsse
dirk!!

[Karoshi]

Hallo Dirk,
schön einen Leidensgenossen gefunden zu haben, der die gleiche Situation durchmacht.
Kennst du das, daß du ständig ein schlechtes Gewissen hast, weil du im haushalt nicht viel schaffst, oder du deiner Freundin immer wieder sagst, daß es dir NICHT gut geht, wenn sie fragt? Ich versuche dann ständig, mich aufzurappeln und doch was zu tun, was mir eigentlich in der Situation garnicht gut tut. Wie kommt man aus dem Teufelskreis bloß raus? Ich überlege auch schon wieder, ob ich nochmal in die Tagesklinik gehen soll...
Ich bin mit meiner Freundin jetzt etwa 2 1/2 Jahre zusammen, wie ist es bei dir?

[medi]

bei mir ist die lage, dass ich 26 jahre alt bin und eigetlich vor dem nichts stehe, weil ich glaube nichts hinzubekommen, studium oder beruf, egal. ich fühl alt totaler versager und alles falsch gemacht zu haen. mit iris bin ich 6 jahre zusammen, sie iat so stark und ichhabe immer ein super schlechtes gewissen ihr gegenüber, auch gerade wasd en haushalt betrifft. ich kann eigentlich gar nicts außer in meinem körper gefangen zu sein, und du??
liebe grüsse
dirk!!

[medi]

bei mir ist die lage, dass ich 26 jahre alt bin und eigetlich vor dem nichts stehe, weil ich glaube nichts hinzubekommen, studium oder beruf, egal. ich fühl alt totaler versager und alles falsch gemacht zu haen. mit iris bin ich 6 jahre zusammen, sie iat so stark und ichhabe immer ein super schlechtes gewissen ihr gegenüber, auch gerade wasd en haushalt betrifft. ich kann eigentlich gar nicts außer in meinem körper gefangen zu sein, und du??
liebe grüsse
dirk!!

[medi]

hey markus,
nun war ich auch einige zeit nicht im forum, war nicht am internet, und hatte gehofft, wenn ich mich wieder einlogge von dir eine nachricht zu leses. leider war das nicht der fall. wie geht es dir was machst du?? würde mich sehr freuen ,wenn du auf meine beiträge antworten würdest. bis dahin machs gut
gruss dirk

[Karoshi]

Hallo Dirk (und natürlich die anderen),
mir gings die letzten Tage mieserabel, sorry deswegen. Mir hilft es sehr hier zu lesen, daher hoffe ich mich weiter mit dir austauschen zu können. Bei mir sieht es zur Zeit so aus, daß ich gestern ein Gespräch mit meiner alten Therapeutin aus der tagesklinik hatte, die mir durch die Blume mitgeteilt hat, daß ich es doch erstmal allein versuchen sollte zu bewältigen, bevor ich da wieder auftauche. Sehr ernüchternd, danach gings mir erstmal schlecht.
Heute war ich dann bei meiner Nervenärztin, die mir nahe gelegt hat, schnellstmöglich wieder eine Therapie aufzunehmen. Ich habe noch ein paar Stunden bei meinem alten Verhaltenstherapeuten, die ich erstmal nutzen soll. Denn wenn ich mir einen neuen suche, dauert das wieder ewig mit Wartelisten und so. Auch soll ich hier beim Ortsansässigen KH anfragen, ob es die Psychotherapie über 12 Wochen, die dort angeboten wird, auch Teilstationär gibt, da ich ja so große Panik vo stationären Aufenthalten habe. Eigentlich habe ich auch große Klinikangst, aber vielleicht muss ich die zumindest bei teilstationären Möglichkeiten versuchen zu überwinden. Leider ist das KH auch nicht um die Ecke und ich muss 45 Minuten hin und 45 Minuten zurück fahren mit ÖPNV.
Alles Mist sag ich nur, ich könnt nur noch heulen ! Jetzt ist auch noch der Wohngeldbescheid abgelehnt worden, ich seh bald echt kein Land mehr, von echter Hilfe keine Spur. Nur so Sätze wie "Wir können ihnen nicht alles abnehmen, sie müssen selber aktiv werden", und sowas sagt man dann einem schwer depressiven Menschen mit Angst- und Antriebsstörung! *heul*

[medi]

hey markus,
das hört sich ja nicht gerade sehr freudig an. mein therapeut hat mir auch die zuerst angesprochene klinik doch wieder gecancelled, er meint bis die zugang zu mir haben, ist es zu lange.er ist guter hoffnung, dass er es alleine hinkriegt und betrachtet die klnik eher als krisenintervention, dass man sich sozusagen nicht den strick nimmt. irgendwie kann ich ihnja verstehen, ich habe wirklich ein vetrauliches verhältnis zu ihm. mein leben ist allerdings trotzdem beschissen, wie duhabe ich große finanzielle sorgen und ängste, auch weiß ich nict was ich beruflich machen soll, denn ich trau mir einfach gar nichts zu, kennst du das?? das studium ist nun vorbei und ich fühle mich , als hätte ich gar nicht daran teilgenommen und alles war nur ein kurzer traum, den ich jetzt nur in meinen erinnerungen habe und nicht leben kann. es ist wirklich furchtbar dieser innerliche zustand, aber ich brauche dir das bestimmt nicht zu sagen.
´wenn ichnur wüsste was ich mit meinem leben anfangen könnte, dann wäre mir vermutlich sehr viel geholfen.
freue mich von dir zu hören,machs gut bis dahin
gruss dirk

[Karoshi]

Hallo Dirk,
ich muss sagen, ich habe mich wirklich gefreut, heute wieder etwas von dir gelesen zu haben, so ist an doch nicht ganz so allein mit seinen Problemen, und der Freundin sollte man ja nicht immer was vorheulen, sonst ist die auch irgendwann weg
Tja, bei meiner Therapeutin (eigentlich ja Ärztin) sieht es ja anders aus. Die Bezugsperson in der Tagesklinik, bei der ich alle 3 Wochen noch ein Gespräch habe, was viel zu wenig ist, will mich ja stationär sehen. Meine Ärztin sieht das ganze gelassener. Und ich? ich weiss garnicht wie ich es sehen soll, das ist das schlimmste, wenn man so garnicht weiss, was man machen soll. Ich mache mich jetzt die Tage schlau, was für Möglichkeiten im KH auf der psychotherapieStation bestehen, denn stationär... da graut es mir zu sehr vor.
Die finanziellen Sorgen ziehen mir ziemlich den Boden unter den Füßen weg, das habe ich gestern mal wieder gemerkt. Vielleicht kennst du das, daß man dazu neigt, schwierige Themen einfach auszublenden und sich erst dann damit zu beschäftigen, wenns nicht mehr anders geht. Gestern war so ein tag an dem ich mit meiner Freundin die Finanzen wie Haushaltsgeld usw. durchgegangen bin. Ich hab mal gerade 80 Euro für mich für den Monat.. das zieht mich ganz schön runter. Nach dem 2. misslungenen Anlauf aufs Wohngeld habe ich schon keinen Mut und kraft mehr, noch einen 3. Anlauf zu starten.
Deine Beruflichen Ängste kann ich nachvollziehen, ich bin jetzt seit etwa 2 1/2 Jahren raus aus dem Berufsleben und mit jedem Tag wird es schwerer, sich vorzustellen, das wieder zu können. Eine Lösung habe ich dafür noch nicht gefunden, für gute Ansätze wäre ich dankbar. Ich habe mich zum AA bewegt, habe da meinen Antrag gestellt, mich den bösen Anfeindungen der Beraterin ausgesetzt- und was ist draus geworden.. bisher nichts. Ich sitze wie auf Kohlen und nichts passiert. Ich selber habe mich über langen Zeitraum wenigstens mehr oder weniger entschlossen, daß ich erstmal nicht in meinen alten Beruf zurückwill. Aber was genau ich machen will weiss ich auch nicht. Hast du denn dein Studium erfolgreich beendet? Hast du damit nicht wenigstens eine Zukunft?