Einsamkeit

Sonne
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Einsamkeit

Beitrag von Sonne »

Liebe alle

Ich bin 34gi, habe eine gute Arbeit und einen tollen Freund. Seine Familie weiss von meiner Depression und unterstützt mich/ist für mich da.

Und doch fühle ich mich elend einsam. Es ist das Gefühl, dass ich niemanden habe, niemand da ist. Ich habe einige Bekannte, die kommen und gehen, aber keine engen Freunde. Ich falle ins bodenlose. Warum noch aufstehen, arbeiten gehen, meine Wohnung in Schuss halten wenn ich kein Netz habe? Es ist die Hölle.

Ich will raus, ich will Menschen treffen, unter Menschen sein. Einfach irgendwie dazugehören. Das Gefühl, ohne Halt auf dieser Erde zu schweben, in diesen bodenlosen Abgrund zu fallen ist schrecklich. Ich habe keine Probleme, mit fremden Menschen was zu unternehmen, eine Konversation zu führen. Aber eine richtige Verbindung aufzubauen fällt mir schwer. Zudem geht das im Moment nicht mal mehr richtig, weil ich mich vor lauter einsamkeitsgefühlen so sehr verschliesse. Es ist ein Teufelskreis.

Ich weiss, ich versinke grad in Selbstmitleid ;)
Katerle
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Katerle »

Hallo Sonne,

kann voll und ganz nachvollziehen, wie du dich fühlst...

Du wirst aus diesem Teufelskreis wieder rauskommen. Gehe raus unter Menschen und du wirst welche treffen. Manchmal braucht es halt auch seine Zeit, eine engere Verbindung aufzubauen.

Für manche ist auch eine Therapie dabei hilfreich oder eine Selbsthilfegruppe. Nur Mut!

Alles Gute
Katerle
Sonne
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Sonne »

Liebe/r? Katerle

Vielen Dank für deine Worte. Ich weiss gar nicht mehr, wie man neue Menschen kennenlernt. Hier in der Grosstadt und in Zeiten des Internets scheint es nochmals schwieriger zu sein. Meine Eltern hatten ihre Freunde durch Vereine und Treffs. Man hat sich im Dorf gekannt. Das fehlt mir. Fast wünsche ich mir, ich würde in einer anderen Zeit leben.
Das schlimme ist, dass sich alles so hoffnungslos anfühlt. Sieche ich jetzt die restlichen ca. 40 Jahre meines Lebens dahin? Ohne Halt, ohne Sinn?
Katerle
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe Sonne (schöner Name),

du wirst für den Rest deines Lebens neue Menschen kennenlernen... Das wünsche ich dir sehr...
Ich war auch in der Einsamkeit in einem kleineren Ort und war trotzdem immer rausgegangen und wenn es mal nicht so klappte, dann nahm ich es am nächsten Tag erneut in Angriff.
Um Leute kennenzulernen, gehst du ganz einfach mal in ein Cafe`oder Restaurant, was allerdings nicht heißt, sofort jemanden kennenzulernen. (Naja kommt drauf an, du kannst Glück haben oder noch nicht). Ich war lange Zeit alleine unterwegs, um aus meiner Einsamkeit rauszukommen. Und dann hatte ich auch noch eine Therapie gemacht und hatte mich dann in einem Nachbarort in einer Selbsthilfegruppe angeschlossen und danach in einer anderen Gruppe (Kreativtreff). Dazu muss ich sagen, hatte ganz gerne auch schon zu Hause kreativ was gemacht. In der Gruppe bin ich jetzt ca. 10 Jahre. Das mit der Selbsthilfegruppe war für mich anfangs auch eine Hilfe, aber dann hatte ich mich für die andere Gruppe entschieden.

Ich war in der Stadt bei der Ehrenamtszentrale und hatte mich nach Selbsthilfegruppen erkundigt. Du kannst aber auch bei der Krankenkasse nachfragen, die müssten auch Adressen von Selbsthilfegruppen haben.

GLG Katerle
Katerle
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Katerle »

Oder ich war auch mal ne Zeit lang noch in einer Sportgruppe (Volleyball), der ich mich zusammen mit meiner S. angeschlossen hatte, falls Sport was für dich ist.
Gertrud Star
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo,

manchmal hilft es schon, wenn man mit dem Lieblingsnachbarn ein paar Worte wechseln kann.
Bei mir ergeben sich beim Kaffeetrinken manchmal Gespräche. Da gibt es noch mehr Einsame, die Kaffee trinken gehen, in der Hoffnung mal jemanden für ein Gespräch zu finden.

Manchmal laufen auch verschmuste Hunde draußen herum, die bei mir anhalten. Und während des Streichelns und Kraulens kommt man für einige Minuten ins Gespräch.

Für regelmäßige Kontakte empfiehlt sich schon eine Gruppe Gleichgesinnter, wo man etwas zusammen macht. Hobby oder Freizeitgruppe, Sport- oder Basteltreff, Lesecafe, Politik....
Manchmal reicht auch ein nettes Wort an die Bäckereiverkäuferin, die Bedienung im Cafe, oder ein Friseurbesuch.
Gerade in der Großstadt gibts da viel. Und oft treffen sich ungefähr die Gleichen zum gleichen Zeitpunkt.
Da hat man dann sein kleines "Dorf" in der Großstadt. Nebenbei noch diverse Quasseleinheiten nebenbei, die es im Dorf nicht so gibt, z.B. manchmal beim Busfahren oder Hund streicheln.

Mir ist auch erst später im Speckgürtel der Großstadt aufgefallen, dass im kleinen Dorf alles automatischer lief, weil man nur die gleiche Auswahl hatte an Menschen, die man sowieso kennt, weil sie eben da wohnen. Oder als Studentin damals, wo wir alle zusammen studierten und auch wohnten.
Man muss sich umgewöhnen.

LG Gertrud
Sinnpflanze
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Sinnpflanze »

Liebe Sonne,

diese Deine Sätze haben mich aufhorchen (bzw. -lesen) lassen, denn sie beschreiben genau mein momentanes Dilemma:
Ich habe keine Probleme, mit fremden Menschen was zu unternehmen, eine Konversation zu führen. Aber eine richtige Verbindung aufzubauen fällt mir schwer. Zudem geht das im Moment nicht mal mehr richtig, weil ich mich vor lauter einsamkeitsgefühlen so sehr verschliesse. Es ist ein Teufelskreis.
Zur Zeit bin ich ständig umgeben von Menschen. Tagsüber bin ich (noch bis Mittwoch) in der Tagesklinik, den Rest des Tages lebe ich mit meinen Eltern, bis ich etwas Neues gefunden haben werde. Auch die Familie meines Bruders wohnt mit im Haus, hier ist oft viel Gewusel. Oft bin ich genervt.

Dennoch fühle ich mich oft einsam. Ich unternehme häufig etwas mit Mitpatienten, habe aber auch da oft das Gefühl, ich hätte einen Knoten in Kopf und Zunge. Es ist schon lange her, dass ich ein langes und flüssiges Gespräch geführt habe - am Besten funktioniert das momentan mit Therapeuten. Und einer guten Freundin.

Theoretisch ist mir klar, dass ich mich öffnen muss, um dieses Einsamkeitsgefühl zu überwinden. Ich versuche auch, nach Ermunterung durch die Klinik, für meine Familie "lesbarer" zu werden, zu zeigen, wie schlecht es mir oft geht. Auch da habe ich viele Hemmungen.

Der Widerspruch ist: Oft fühle ich mich am Besten, wenn ich allein bin, mich nicht erklären muss, keinem zuhören muss, mich nicht anpassen muss, einfach SEIN kann, ohne etwas tun, lassen oder auf jemanden einzugehen zu müssen. Wasser trinken, eine rauchen, an die Wand starren. Unbeobachtet. Ich nenne das "leer" werden, weil ich ständig so voll im Kopf bin, dass ich im Kontakt mit anderen total zumache.

Ich hoffe, das klingt jetzt alles nicht zu wirr. Aber vielleicht kennt das jemand?

Es grüßt
die Sinnpflanze
Wiedererholtes Herz ist das bewohnteste.
Rainer Maria Rilke
Sinnpflanze
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Sinnpflanze »

Ergänzung: Vorgestern besuchte mich eine ehemalige Mitpatientin in der Klinik, und wir fuhren einen Kaffee trinken. Sie war total aufgedreht und redete wie ein Wasserfall über alles Mögliche. Sie hatte auch wenig Zeit: Soviele Verabredungen. Sie hatte sich auf den Zettel geschrieben, möglichst viel zu unternehmen, möglichst viele Kontakte zu pflegen. Gleichzeitig war sie total verschlossen. Unter einer dicken Schicht Schminke war nicht lesbar, wie es ihr wirklich ging.

Sie ließ mich stumm und ratlos zurück. Als es ihr schlechter ging, war es einfacher gewesen.
Wiedererholtes Herz ist das bewohnteste.
Rainer Maria Rilke
Dirk72
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Dirk72 »

Das Thema Einsamkeit zieht sich seit der ersten depressiven Episode durch mein Leben.
Vom bestehenden Freundeskreis gab es immer mehr Rückzug, weil ich einfach kaum noch was unternehmen könnte.
Als es mir besser ging, habe ich weit weg eine Arbeitsstelle bekommen. Dann folgten immer wieder beruflich bedingte Umzüge. Ich konnte nirgendwo echte Freunde gewinnen.
Inzwischen arrangiere ich mit meinem Leben und kann die Zeit mit mir selbst ganz gut verbringen. Bin ohnehin meist zu erschöpft um etwas zu unternehmen
Peter1
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Einsam zu bleiben, ist bei Depressionen genau der falsche Weg!
Ich habe durch die Depressionen, und eine Sozialphobie alle Freunde und Kollegen verloren. Immer tiefer rutschte ich durch die Einsamkeit in das große, schwarze Loch, bis ich mit meiner neuen Partnerin zusammenzog. Seitdem treibt sie mich immer wieder an, wenn ich mich absondern will. Auch unser Hund trägt dazu bei, das ich, wie von meinen Betreuerinnen gefordert, soziale Kontakte knüpfe. Immer wieder komme ich, wegen des Hundes, mit fremden Leuten ins Gespräch. Zur Zeit bin ich in einer Psychiatrischen Klinik, und stelle immer wieder fest, das es mir wesentlich besser geht, wenn ich mit anderen Menschen Komunizieren kann.
Das Fazit daraus, Wenn du aus den Depressionen heraus willst, mußt du zuerst die Einsamkeit beseitigen.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Dirk72
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Dirk72 »

Hallo Peter, das klingt sehr gut. Ich verfolge hier immer Deine Berichte aus der Klinik und freue mich sehr für Dich. Leider hatte ich mit Beziehungen immer Pech in meinem Leben. Und einen Hund kann ich mir auch nicht anschaffen.
Schöne Grüße
Dirk
Sonne
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Sonne »

Liebe alle

Vielen Dank für eure Antworten. Mir geht es inzwischen besser. Meine Eltern und mein Freund geben mir grossen Halt. Trotzdem fühle ich mich manchmal immer noch einsam, gerade auch wenn ich unter Leuten bin. Sobald ich wieder einigermassen aus der depressiven Episode draussen bin, werde ich in diverse Vereine reinschnuppern. Dort kann man für wenig Geld was sinnvolles machen und lernt neue Leute kennen.
Peter1
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Peter1 »

Hallo Sonne
Mein Psychiater, hier in der Klinik sagt immer, soziale Kontakte knüpfen, damit es dir besser geht nicht erst, wenn es dir besser geht. Kontakte zu anderen Menschen sind die beste Therapie. Wenn diese Menschen dann auch noch deine Krankheit verstehen würden, wäre es Ideal.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Sonne
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Sonne »

Hallo Peter

Das stimmt schon. Nur kann ich das in der Depression nicht. Ich war gestern an einem Fest, unser Verein hatte einen Stand dort. Die anderen waren super lieb, aber ich wusste einfach nicht was sagen, konnte keinen Smalltalk führen :( Dauernd habe ich mir gedacht: Was denken die bloss von mir wenn ich so still und einsilbig bin? Ich konnte keinen Kontakt herstellen, es ging einfach nicht.
Peter1
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Bei mir war es in den letzten Jahren so, das ich Angst hatte, andere Menschen anzusprechen. Sprachen mich die Fremden an, hatte ich keine Angst. Ich habe mir einfach ein paar T-shirts mit lustigen Sprüchen gekauft, und schon wurde ich immer wieder angesprochen, überwiegend von Frauen. Mit Frauen hatte ich früher schon Probleme. Auch ich stand da, und fand keine inteligenten Worte. Jetzt, in der Klinik hatten wir eine Gruppe, in der solche Situationen in Rollenspielen geübt wurde, und ich war gar nicht schlecht, laut der Psychologin. Ich will damit nur sagen, das auch du die richtigen Worte finden kannst. Mach dir doch vorher Notizen, über welche Themen du sprechen willst.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Katerle
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Katerle »

Sonne hat geschrieben:Hallo Peter

Das stimmt schon. Nur kann ich das in der Depression nicht. Ich war gestern an einem Fest, unser Verein hatte einen Stand dort. Die anderen waren super lieb, aber ich wusste einfach nicht was sagen, konnte keinen Smalltalk führen :( Dauernd habe ich mir gedacht: Was denken die bloss von mir wenn ich so still und einsilbig bin? Ich konnte keinen Kontakt herstellen, es ging einfach nicht.
Gute Idee mit den Sprüchen auf T-Shirt, Peter.

@ Sonne

Mir geht das auch bei ner Veranstaltung so, dass ich schlecht Kontakt herstellen kann. Werde ich aber angesprochen, dann geht es.

Zur Zeit ist es mal wieder sehr schlimm bei mir mit der Einsamkeit. In meiner Gruppe ging es und ich bin ja auch bald mal wieder auf der Arbeit. Ne Freundin hat auch mal wieder Zeit für mich, dass freut mich. Manchmal kommen bei mir Gedanken, dass ich scheinbar niemanden wichtig bin, weil sich kaum mal jemand meldet und das macht mich auch ein Stück traurig..., dass keiner mal Zeit hat...

Hatte auch diesmal wieder so gut wie keinen Schlaf... LG
Zuletzt geändert von Katerle am 31. Aug 2018, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
Sonne
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Sonne »

Hallo Katerle

Das tut mir leid :( Kannst du dich noch andereb Gruppen anschliessen oder Kurse besuchen um etwas aus der Einsamkeit loszukommen?
Katerle
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Katerle »

Danke liebe Sonne, ja das könnte ich. Allerdings nicht in unserem Ort, bin da eher zurückgezogen. Allerdings würde das auch nichts ändern, dass keiner mal Zeit für mich hat. Naja, Montag kommt mein S. mal zu mir und das freut mich. Meine T. wohnt leider etwas weiter weg und da sehen wir uns auch nicht so oft. Sind wohl aber bald in ein paar Wochen dort, beim Enkel. Ist ja auch schön.

Und wie ist es bei dir inzwischen? Liebe Grüße und einen schönen Tag, Katerle.
Sinnpflanze
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Sinnpflanze »

Sonne hat geschrieben: Ich war gestern an einem Fest, unser Verein hatte einen Stand dort. Die anderen waren super lieb, aber ich wusste einfach nicht was sagen, konnte keinen Smalltalk führen :( Dauernd habe ich mir gedacht: Was denken die bloss von mir wenn ich so still und einsilbig bin? Ich konnte keinen Kontakt herstellen, es ging einfach nicht.
Hallo Sonne, es tröstet mich, das zu lesen. Mit geht es zur Zeit genau so.
Sogar mit Menschen, die mir vertrauter sind.

Was geht mir dabei durch den Kopf? Widersprüchliches, in etwa so:

"Schön, dass Ihr da seid, aber irgendwie belastet es mich auch. Vielleicht sollten wir irgendetwas machen, und dabei schweigen? Ihr müsst mich für total daneben halten, weil ich Euch so anschweige. Aber mein Kopf ist leer. Vielleicht habe ich auch Angst, etwas Unpassendes zu sagen. Am Liebsten würde ich mich jetzt hinlegen. Oder lieber doch nicht. Mir geht es nicht gut, aber irgendwie kann ich nicht darüber reden - bitte helft mir."
Wiedererholtes Herz ist das bewohnteste.
Rainer Maria Rilke
Sonne
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Sonne »

Liebes Katerle! Schön dass du zum Enkel gehst. Das tut dir bestimmt gut.

Mir gehts durch die Medikamente etwas besser. Stehe aber immer noch total neben den Schuhen und habe viel Angst. Soziale Kontakte sind neben meinem Freund und Eltern kaum möglich. Ich fühle mich einsam, möchte dazugehören aber nichts geben müssen. Ich fühle mich in meiner Haut so nicht wohl.

@Sinnpflanze: Schön dass es jemandem ähnlich geht. Wir schaffen das!
Katerle
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe Sonne,

ja wäre gerne mehr bei meinem Enkel... Aber freue mich schon auf ihn. Er wird drei Jahre jung. :) Habe ihm auch was gebastelt.

Ich hatte vorhin sehr starke Schmerzen im Oberbauch und das hielt ne Weile an. Hatte mich dann hingelegt, aber es dauerte bis es langsam nachließ. Gottseidank gehts nun besser...

Es tut mir leid, dass du dich in deiner Haut nicht wohl fühlst. Deine sozialen Kontakte kannst du nur weiter ausbauen, indem du dich immer wieder unter Leute begibst. LG
irma
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Re: Einsamkeit4

Beitrag von irma »

Liebe Katerle,

ich lese gerade von deiner Einsamkeit und bin ganz überrascht und unsicher. Du bist immer sehr beschäftigt, du bastelst, hast Spielerabend, spielst selbst. Und sorry, wenn ich das anspreche, ich habe doch gelesen, dass deine Wohnverhältnisse sich geändert haben und du wieder mit deinem Mann zusammen bist. Ich hoffe, dass ist dir nicht zu persönlich. Ich meine, du hast selbst darüber berichtet.

Gerade du, hatte ich den Eindruck, hast nie Langeweile und wirkst zufrieden.

Es tut mir sehr leid, dass du trotzdem einsam bist.

Ein schönes Wochenende
Irma
artig musst du nicht sein; es reicht, wenn du grossartig bist. (dieter becker)
Katerle
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Katerle »

Danke für deine Worte liebe irma.

Nein, dass ist mir nicht zu persönlich. Stimmt alles, was ich geschrieben habe. Langweilig ist mir ja auch nicht, das ist es nicht. Kann mich sehr gut allein beschäftigen. Keine Ahnung, warum dieses Gefühl der Einsamkeit bei mir ist. Vielleicht auch, weil ich niemanden habe, um mal zu reden. Meine Freunde melden sich kaum. Letztens erst hatte sich jemand aus meinem Freundeskreis schriftlich bei mir gemeldet, nachdem ich mich gemeldet hatte. Ich leide halt auch darunter, dass sich keiner mal Zeit für mich nimmt. Und vielleicht bin ich auch zu sehr mit meinen Gedanken allein, dass ich so einsam bin.
Und in dem Ort fühle ich mich auch allein, auch wenn ich mal einen Spieleabend für uns organisiert hatte. So genug gejammert...

Wegen meinen Schmerzen werde ich wohl nochmal einen Termin mit meinem Hausarzt ausmachen...

Wünsche euch auch allen ein schönes Wochenende.
irma
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Re: Einsamkeit

Beitrag von irma »

Liebe Katerle,

um das zu verstehen, muss ich noch mal nachfragen, du schreibst, in dem Ort fühlst du dich nicht wohl.
Du hast doch wohl in dem Ort mit deinem Mann gewohnt, du bist zurück gezogen zu deinem Mann. Oder ward ihr so lange getrennt, dass sich dort viel geändert hat? Hat das auch mit deinen Freunden zu tun? Kannst du sie nicht in euren gemeinsamen Freundeskreis integrieren?

Ist das plötzlich gekommen, dass sie keine Zeit mehr haben? Kann es sein, dass es etwas mit deinem Umzug zu deinem Mann zusammenhängt.

Blöd, ich habe nur Fragen. Aber um etwas zu dem Thema Einsamkeit zu sagen, muss ich ja erstmal deine Lebenssituation verstehen. Ich stelle mir euer Leben jetzt wieder mit Gemeinsamkeiten vor, ihr seid immer zusammen, nehmt die Mahlzeiten gemeinsam ein und plant euren Tag. Ich nehme an, da bin ich zu blauäugig.

Vielleicht magst du etwas dazu sagen und findest mich nicht neugierig sondern interessiert.

Einen schönen Sonntagabend.
Irma
artig musst du nicht sein; es reicht, wenn du grossartig bist. (dieter becker)
Katerle
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Katerle »

Liebe irma, es ist in Ordnung, dass du fragst. Das ist ein Zeichen, dass du dich interessierst.

Ich hatte mich schon bevor ich den Schritt mit der r. T. gemacht hatte, in dem Ort nicht wohlgefühlt und das hatte auch seinen Grund. Ich weiß auch nicht, was der Grund ist, dass sich meine langjährigen Freunde nicht mal melden. Nur wenn ich mal ein Lebenszeichen von mir gebe. Vielleicht sehe ich das ja doch etwas negativ mit der Einsamkeit. Heute und gestern ging es mir besser.
Naja in zwei Wochen treffe ich mich mal wieder mit ner Freundin. Alle sagen immer, sie haben viel Arbeit... und keine Zeit... Nö plötzlich ist das nicht gekommen, dass keiner Zeit hat. Das geht schon länger und hat auch nichts mit dem Umzug zu tun.

Ja, mein M. und ich haben auch Gemeinsamkeiten, aber die hatten wir auch, als wir r. g. waren. Nur jetzt sehen wir uns wieder jeden Abend und das ist ja auch schön für uns. Natürlich gab es auch mal eine Meinungsverschiedenheit. Aber im Großen und Ganzen passt das schon.

Liebe Grüße und einen schönen Abend,
Katerle
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