Warum ist er plötzlich so abweisend

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Panan
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Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von Panan »

Hallo Zusammen,
Ich bin Angehörige
Zuletzt geändert von Panan am 20. Aug 2018, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
Panan
Beiträge: 9
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Re: Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von Panan »

Hallo Zusammen,
Ich bin Angehörige.
Ich bin verzweifelt, meine Geschichte ist vermutlich ähnlich, wie viele hier.
Ich weiß gar nicht wie anfangen.

Ich versuche es kurz.



Mein Mann und ich lieben uns sehr , auch jetzt und die ganze Zeit über.
Er ist vermutlich depressiv.
Im Februar diesen Jahres plötzlich kein Körperkontakt mehr.
Von einem auf den anderen Tag.
Dann Auszug, zur Arbeitskollegin ( ja gehe ich später drauf ein)
Sieht keinen Weg mehr für uns. Liebt mich aber.
Auch Kontaktabbruch zur gesamten Familie Freundeskreis.

Dann Mitte April sagt er mir, dass er Hoffnung für uns hat und kurz davor war nach Hause zu kommen.
In den Zeiten dazwischen , mal mehr mal weniger Kontakt.
Ich habe versucht ihn kommen zu lassen und mich möglichst wenig zu melden.

Anfang Mai dann , er würde sich selbst nicht kennen, er wäre oft wie ein Schauspieler mit Maske an und nicht er selbst.
Nach diesem Gespräch schrieb er mir dann, es wäre sehr schön mit mir gewesen, so vertraut und harmonisch.

Wieder diese Zwischenzeit mit melden und nicht melden.

Anfang Juni, Hochzeit seines Bruders.
Er sagte mir vorher, dass wir da mit mir zusammen hingehen möchte.
Haben wir auch gemacht.
Er war sehr geschauspielert , wie er es nennt. Ist ihm selbst da aber nicht so aufgefallen.
Aber allen anderen .Familie Freunde

Mitte Juni unsere Geburtstage und da ist irgendwas passiert.
Er konnte öfter da sein bei mir. Wir haben wieder zusammen am Tisch gesessen und gegessen 3x immerhin, zuvor nix.
Wir haben gekuschelt, auch wieder miteinander geschlafen.( ich hoffe, ich darf so offen sein.) Und er sagte, er will nach Hause . Aber er braucht noch Zeit.

Das ging so von 18.6-7.7 dann erstmal wieder nichts.
In dieser Zeit aber, hat er mir gesagt, dass wortwörtlich:

„Ich will , dass zwischen uns alles wieder gut wird. Und du musst mir glauben, ich habe immer nur Dich geliebt, immer.Ich habe nie aufgehört Dich zu lieben.Ich weiß nicht, was da passiert ist, vll ist es sowas wie eine Midlife Crisis , ich weiß es nicht. Ich bin so ein dummes ....,Ich habe eine Frau, ich habe ein Zuhause. Ich hatte immer nur Angst dich zu verlieren. Du musst mir glauben , das da unten (Arbeitskollegin) hatte nie irgendeine Bedeutung. Das bedeutet mir nichts. Glaubst du an mich.“

Ich habe dann gesagt, dann komm doch nach Hause. Er antwortete er könne nicht. Ich habe dann gefragt, ob das mit der da( Arbeitskollegin) zu tun hätte. Das hat er verneint. Er wäre noch nicht soweit. Es ginge alles zu schnell.

Dann haben wir wieder mehr Kontakt gehabt und auch Textnachrichten etc.
Dann kam am 6.7 , er hätte schon alles gelöscht ( Arbeitskollegin) von seinem Handy und wäre dabei sich Distanz zu schaffen.
Ob ich an ihn glauben würde, denn er würde den Glauben an sich manchmal verlieren.

7.7 dann, schrieb er , mach dir keine Gedanken, ich brauche gerade ein bisschen Ruhe. Es geht alles sehr schnell gerade.
Meiner Freundin schrieb er am 9.7 er wäre „Leer „und hätte den ganzen Sonntag im Wald gesessen.

Dann war wieder weniger Kontakt mit großen Pausen.

Er geht Vollzeit arbeiten. Hat wie gehabt viel Stresst auf der Arbeit.
Beschreibt sich selbst in den einzelnen Situationen oder Phasen so:
- morgens wacht er auf mit der Wand vor dem Gesicht
- fühlt sich fremdgesteuert
- alles macht Druck
- will alleine sein, damit ihm keiner auf die ...geht
- braucht Distanz
-da ( Arbeitskollegin) muss ich nichts, da tu ich auch nichts, da kann ich machen was ich will
- sagt von sich ich bin psychisch nicht in Ordnung
- 2-3 X hat er auch in den Monaten das Wort Depression benutzt
- hat Schlafstörungen
-Kopfschmerzen
- Schwindel
- leicht bis Mittel Aggressionen
-ihm ist alles Zuviel
- diese Leere
- keinen ertragen können

Er ist nicht in Behandlung
Er wohnt noch immer da
Er spricht mit niemandem. Also mit der da( Arbeitskollegin) das sei oberflächlich. Und mit mir nur , wenn diese „relativ guten“ Phasen sind . Was selten ist.
Mal ist er lieb und fürsorglich, dann wieder abweisend.

Ich bin nicht sicher, ob ich mich grob verständlich gemacht habe.
Ich muss bestimmt sehr viel nachtragen.

Mir selbst geht es seit Februar sehr schlecht. Ich leide , ich verzweifle, ich bin traurig. Entsetzt, dass er oft so „eiskalt“ ist und das obwohl mein Mann der fürsorglichste, rücksichtsvollste und liebevollste Mensch ist für mich und alle um ihn herum.
Ich habe jetzt 35 kg abgenommen.
Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm Zeit und Raum gebe, von Anfang an.
Er hat mich gebeten an ihn zu glauben.
Das tue ich.


Ich habe viele eurer Beiträge gelesen. Und das hat schon ein bisschen geholfen.
Ich war nicht so alleine.

@ sybillix
Deine Beiträge habe ich fast komplett gelesen, da ich mit der Struktur und der Ausdrucksweise und dem Inhalt viel anfangen konnte.
Ich hoffe, das es bei Dir mit deiner Frau noch einen positiven Ausgang findet. Wirklich.

Und ich möchte sagen, ich will niemandem auf die Füße treten, wenn ich mich irgendwie komisch ausgedrückt habe.

Es interessiert mich sehr, wie sowohl die Betroffenen als auch die Angehörigen sich fühlen.
Panan
Beiträge: 9
Registriert: 16. Aug 2018, 16:44

Re: Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von Panan »

Also nach den ersten ca 2 Wochen konnte er mich wieder umarmen und im Laufe der folgenden Wochen, wir haben uns ja höchstens 1x die Woche gesehen., wurden die Umarmungen von seiner Seite auch wieder intensiver.

Dazwischen gab es immer mal Kontakte wo er wie ich es für mich nenne, sehr schlecht dran war und die Umarmung kühler oder wie durch eine Wand war...

Ebenso die SMS, die mal gefühlvoll sind oder total kurz knapp kühl...

Es verläuft wellenförmig und es gibt keine Möglichkeit sich darauf einzustellen.

Aktuell sind ja ca 5-6 Wochen vergangen seit es so besonders schön und nah war. Mit viel Kontakt auch Körperkontakt und Gesprächen.
Und seither wieder kaum Kontakt. 20 Tage am Stück nicht gesehen. Selten Sms...

Und ich habe natürlich auch immer diese ( Arbeitskollegin) im Kopf.

Da bleibe ich zwar bei meiner Einstellung, das ich meinem Mann vertraue, aber es tut trotzdem weh.
Er hat immer alles mit mir besprochen und wir sind so tief verbunden. Ich kann diese Distanz und dieses rauf runter manchmal einfach nicht begreifen und mein Herz sowieso nicht.


Für ihn ist es schlimm, er kennt sich selbst nicht wieder.
Sagt so Dinge, wie , das bin nicht ich der sowas tut.
Hat keinen Bock mehr auf sein Leben. Es geht ihm immer schlecht.
Hat Angst Amok zu laufen und es zerreißt ihn.
Alles macht Druck.

Er will nur tun was er will. Ohne Rücksicht.
Meistens, denn bei einem dieser guten Gespräche sagte er, ich will ein guter Mensch sein, rücksichtsvoll und fürsorglich...und du bekommst im Moment immer „Tritte ins Gesicht“.

Das habe ich bejaht und ihn gefragt, ob er das ändern kann und da kommt dann immer nur, ich kann nicht, ich weiß nicht wie...

Ich glaube an ihn.
Er hat mich auch gebeten an ihn zu glauben. Was ich schon sehr bezeichnend fand.

Aber es tut sehr weh, wenn dazwischen dieses abweisende und zurück stoßen ist.

Am Ende dieser besonders guten Phase, als ich spürte das sich wieder etwas Richtung Tal anbahnte, habe ich auch mal gefragt, warum stößt du mich weg. Und er antwortete ich stoße Dich nicht weg. So die Worte und dann war Funkstille.

Dieses contraire Verhalten zum Gesagten.... das ist eine Seelenqual.

Und er kann mir nicht erklären was genau los ist. Dann kommt immer nur noch ich kann nicht.

Er macht alles mit sich selbst aus. Er denkt und denkt und denkt. Auch im Wald wo er 20-30 km läuft...was ich ja gut finde.

Eine Therapie oder ähnliches fänd ich ja noch besser .

Es ist so schwer jetzt sind es 7 Monate, und ich hoffe, so sehr das jetzt wieder eine gute Sphäre oder wenn Gott will vielleicht die ganze Episode vorbei ist.

Ich weiß es wird nie wieder wie vorher, soll es auch nicht, aber anders schön.

Die Hoffnung ist riesig.

Leider meine Verlustangst gerade auch mal wieder.

Ich habe gelesen, damit haben hier viele zu kämpfen.
Und das Depressionen ansteckend sind , ich denke das stimmt auf jeden Fall, manchmal fehlt mir der Antrieb und Glück empfinde ich seit Februar auch nicht mehr.

Ich wünsche mir einfach nur noch meinen Mann zurück gesund und heil von dieser Depression.

Ja ein bisschen ergänzt.
liebe Grüße Natascha
Columbia
Beiträge: 72
Registriert: 3. Mär 2018, 15:08

Re: Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von Columbia »

Hallo Natascha,

so wie Du es beschreibst, müsste Dein Mann wohl dringend eine Therapie machen. Er scheint momentan gar nicht zu wissen, in welche Richtung es gehen soll. Ich weiß nicht, ob Du ihn vorsichtig dazu bewegen kannst, sich professionelle Hilfe zu suchen. Viele Symptome, die Du beschreibst, weisen durchaus auf eine Depression hin.

Obwohl er momentan bei dieser Arbeitskollegin wohnt, scheinst Du ihm nach wie vor wichtig zu sein, da er sich ja in regelmäßigen Abständen danach erkundigt, ob Du an ihn glaubst. Du bleibst sein sicherer "Heimathafen", den er dann ansteuern kann, wenn es ihm passt oder er die dazu nötige Kraft aufbringen kann. Er kann oder will sich momentan nicht festlegen, weswegen er zwar manchmal gerne mit Dir zusammen ist, sich aber nach den - wie Du sagst - "schönen Phasen" wieder entzieht. Er scheint Angst zu haben, Dich zu verlieren, kann aber gleichzeitig nicht mit Dir zusammenleben. Rational ist das nicht zu verstehen. Wie sollst auch Du sein Verhalten verstehen, wenn er es selbst nicht versteht?

Kennst Du eigentlich diese Arbeitskollegin? Ich frage mich, was sie dazu bewegt, Deinen Mann wochenlang bei sich aufzunehmen. Was verspricht sie sich davon?

In all dem Wirrwarr ist es wichtig, dass Du auf Dich selbst achtest und Dich selbst nicht verlierst. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es hilft, wenn man regelmäßig etwas unternimmt, auch wenn man zunächst keine Lust dazu hat, weil man aufgrund des Erlebten selbst freudlos wird. Man muss geduldig sein und dranbleiben. Irgendwann kehrt die Freude an Unternehmungen allmählich wieder zurück - auch wenn der Partner/Ex-Partner nicht zugegen ist. Du kannst für Deinen Mann da sein, aber seine Probleme lösen muss er letztlich selbst - am besten mit therapeutischer Hilfe.

Alles Gute und viel Kraft
Columbia
Panan
Beiträge: 9
Registriert: 16. Aug 2018, 16:44

Re: Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von Panan »

Liebe @Columbia

Vielen Dank für deine Antwort, tatsächlich rühren sie mich gerade zu Tränen, weil es so hilft solche Worte zu hören. Ich fühle mich seit 7 Monaten so alleine.

Ich wäre heilfroh er würde sich Hilfe suchen. Das habe ich schon am ersten Tag im Februar gesagt.
Leider scheine ich als Ehefrau der zu sein der am wenigsten gehört werden will.
Obwohl sich das in den „guten“ Phasen ganz anders verhält, da bin ich wieder die Vertrauensperson.
Es ist zum verzweifeln.
Er sagt auch ich bin der wichtigste Mensch in seinem Leben und er kann sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen.

Ich denke, deine Wortwahl trifft es sehr gut : er weiß nicht in welche Richtung er gehen soll

Und ebenso : wie sollst du sein Verhalten verstehen, wenn er es selbst nicht versteht.

Ja das trifft es genau!


Arbeitskollegin
Also ich kenne sie Gott sei dank nicht.
Das ganze ist im Februar so gelaufen:

Wir haben Ende Januar wie gehabt schön zusammen gelebt mit allem was dazu gehört, sehr zärtlich sehr intensiv sehr verliebt alles und das speziell da kurz vor dem Urlaub 4x .
Dann am 1.2 sind wir nach Wales gefahren, ab der Fahrt zur Fähre fing es an, erst noch fast unmerklich wie schlechte Laune, er auf jeder Toilette die Gott geschaffen hat. Und immer lange.

Ich habe es erst 2 Wochen nach dem Urlaub rausgefunden. Das er ab dem 31.1 jeden Tag 50-70 SMS geschrieben hat.

Am dritten Tag im Urlaub dann absolute Körperkontaktlosigkeit.

Ich war am Ende. Meine Tante ( Psychologin) kontaktiert und sie sagtefolgende Sätze:

Nat beruhige dich das ist deine Verlustangst. Pat liebt Dich.
Er hat wahrscheinlich eine mittlere bis Schere Depression . Gib ihm Raum.

Dann habe Ich gegoogelt und gedacht, ok das wird die Hölle auf Erden.
Später denkt man auch mal, ach das passiert nur den Anderen nicht uns.

Ja der Urlaub war meine ganz persönliche Hölle.
Danach zu Hause , am nächsten Abend, ich komme ins Wohnzimmer und er lässt sein Handy so neben sich ins Kissen fallen.
Hätte er das nicht getan, hätte ich es nicht gemerkt.

Für mich ist in dem Moment meine Welt zusammen gebrochen, weil und das meine ich ganz ehrlich, ich und sämtliche Menschen um uns herum und zwar ausnahmslos, für Ihn die Hand ins Feuer gelegt hätten, das er das niemals tun würde. Er selber ist aber von sich selbst am meisten geschockt.
Das sind die ganzen Sätze wo er sagt, er kennt sich selbst nicht mehr, das bin nicht ich der sowas tut,ich würde mir wünschen das das nie passiert wäre.

Ja dann hat es nicht so lange gedauert bis ich trotz Datenschutz eine freundliche mitfühlende Dame bei einem Handyladen bitten konnte mir zu sagen, wer hinter der Telefonnummer steckt.

Arbeitskollegin

Als die damals da anfing habe ich nur mal gefragt und er sagte es sei eine Bratze
Seine Beschreibung gegenüber seinem Bruder,
Rote Haare, nicht hübsch, 28
Also 11 Jahre jünger als mein Mann.

Das Übliche dachte ich,
die Depression war erst mal aus meinem Sinn und der Schmerz entsetzlich.

Dann schon am 2. Tag zu Hause ist er dann nachts gefahren,
Und ich bin am Tag drauf für 14 Tage zu meiner Mutter um ihm den gewünschten Raum und die Zeit zu geben seine Gedanken zu sortieren.

Es ging ihm immer schlecht.
Also er hat sich schon die ersten paar Wochen irgendwie „schick“ gemacht , aber er war immer schlecht drauf oder überdreht so geschauspielert eben.

Das ganze ging so seiner Wege dann hin und her, aber wie schon gesagt, vom ersten Tag an, sagte er mir weiter, ich liebe dich sehr.

Was verspricht sie sich davon, ja meine Meinung ist, die ist ganz und gar nicht hübsch, eine Bratze, er sagte auch schon oft, die war halt gerade da , es hätte jede sein können, dann ist es billiger ( so zu wohnen eigene 2. Wohnung können wir uns nicht leisten) so wie es gerade ist.
Mein Mann sieht wirklich gut aus. Ich denke, sie meint etwas zu haben. Eine Trophäe.
( sie hatte ihm jetzt zum Geburtstag eine Kette geschenkt, kennst du die „Nora“ Kette von Thomas Anders noch. So eine Art Brandmarkung . Meins.

Er hat ja auch schon ein paar Mal gesagt, sie ziehe ihm Energie ab. Und er müsse zu sehen, das er da weg kommt. ...

Ja und um es endlich zu schreiben und aus meinem Kopf zu bekommen,
Er hat in der ersten März Woche mit ihr geschlafen.

Später hat so etwas dann nicht mehr statt gefunden so , ab Anfang April, weiß ich es sicher.

Aber in einem der Gespräche Anfang Juli, habe ich ihn mal gefragt, was sie denn denkt, ob sie zusammen wären und er war ganz verzweifelt und meinte er hätte wohl falsche Signale gegeben,

Ich weiß nicht, wie ich das genau beschreiben soll.

Tatsache ist, das er von Anfang an gesagt hat, er empfindet da nichts, er würde nur eine Wand vor sich haben und gar nichts fühlen. Da wäre alles fremd, deshalb könne er da sein.

Das er mir sagt, er liebt mich, habe ich ja schon geschrieben, war immer, nur manchmal eben kühler, knapper mit dieser Wand eben.

Inzwischen ist er ja schon lange konkreter geworden. Da ist keine Liebe im Spiel. Das bedeutet ihm nichts. Aber da muss er nichts, da kann er machen was er will.

Es ist wie du sagst, ein Wirrwarr.
Und aktuell gestern war mein Tag so schlecht das ich nur im Bett geblieben bin und nicht geschlafen habe.
Dieses nach sich selbst gucken , ist halt gerade nach 20 Jahren zusammen immer, extrem schwer.
Es ist eine extrem egoistische Krankheit , die allen den Betroffenen und den Angehörigen
alles abverlangt.

Du schreibst eigene Erfahrung, kann ich das schon irgendwo hier lesen ?
Und wie motivierst du dich?

Ich stelle jedenfalls gerade fest, das ich so froh bin, über deine Antwort, das man damit nicht alleine ist und das man durch das aufschreiben hier, irgendwie was rauslässt.


Ich danke dir für die Wünsche und dir wünsche ich ebenfalls viel Kraft und alles Gute.
Panan
Columbia
Beiträge: 72
Registriert: 3. Mär 2018, 15:08

Re: Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von Columbia »

Hallo Natascha,

ich habe Dir eine Private Nachricht geschickt.

LG
Columbia
Stefan_86
Beiträge: 1
Registriert: 13. Jul 2018, 14:41

Re: Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von Stefan_86 »

Hallo Natascha,

Ich kann sehr gut nachempfinden wie es dir damit geht. Ich selbst erlebe mit meiner depressiven Partnerin dasselbe.

Es hilft mir nicht immer aber in den meisten Fällen schon, meine Partnerin in Ruhe zulassen, geduldig zu sein und zu warten bis der Partner sich meldet. Das hat bewirkt, dass meine Partnerin, ich nenne es mal „entspannter“ wurde, aus ihrer Tiefphase raus kam und es halbwegs normal wurde.

Wie gesagt klappt das nicht immer, abhängig davon was für einem Stress der Partner gerade ausgesetzt ist. Jedoch habe ich damit gute Erfahrungen gemacht.

Ich drücke dir die Daumen, dass sich bald eine Besserung zeigt.

Liebe Grüße
Stefan
Grimmi
Beiträge: 13
Registriert: 30. Sep 2016, 17:34

Re: Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von Grimmi »

Hallo,
was ich nicht verstehe: warum zieht dein Mann nicht wieder zu dir? Könnt ihr nicht getrennte Zimmer machen, damit er Freiraum hat?
Ich könnte da nicht so abwarten und hätte sicher schon das Gespräch zu dritt gesucht. Beim Lesen deines Textes drängte sich bei mir immer die Vermutung auf, dass dein Mann vielleicht nicht ganz ehrlich sein könnte . Wieso kann er den Schritt zurück nicht gehen? Du wartest doch auf ihn.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der Partner in der Depression manchmal Dinge falsch beurteilt. Dazu gehört auch der Partner und die Sicht auf die Partnerschaft.
Alles Gute
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo ihr Lieben!

Mir drängt sich da eine Frage auf und da würde es mich freuen wenn Betroffene dazu etwas schreiben: Dass das emotionale Koordinatensystem unter Depressionen ins wanken gerät habe ich bei meiner Freundin live erlebt. Das aber das moralische, das ethische Koordinatensystem ins wanken gerät, kann ich wirklich nicht behaupten - eher sogar im Gegenteil: Ein Motiv, des sich aus der Beziehung zurück ziehens, war ja die Absicht mir Schmerzen zu ersparen. Kann es sein, dass in einer starken depressiven Episode auch das Verhältniss zu Moral, die Erkenntnis was richtig und falsch ist, gestört ist? Ich kann mir dies eigentlich nicht vorstellen. Wenn dem nämlich so wäre, wären ja schwer depressive Betroffene gehäuft an kriminellen Taten beteiligt, da ihr moralisches Wertesystem gestört ist. Davon ist mir absolut nichts bekannt.
Wenn dem nämlich nicht so ist, wäre mein Rat an dich Panan relativ einfach. Setz ihm die Pistole auf die Brust. Ein solches Verhalten ist dann nämlich aus meiner Sicht mit Depressionen nicht erklärbar und somit auch nicht entschuldbar.

LG
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Warum ist er plötzlich so abweisend

Beitrag von Bittchen »

Hallo Panan,

manchmal wunder ich mich auch was Angehörige sich so bieten lassen.
Es ist ganz bestimmt nicht einfach mit einem Menschen zusammen zu leben,der von einer depressiven Störung betroffen ist.
Da kann ich ja nur von mir ausgehen ,da weiß ich ,dass eine schwierige Beziehung zu meinem Mann und seiner Familie mir nicht gut getan hat.
Aber darum habe ich mir keinem neuen Partner gesucht,geschweige denn,dass ich ausgezogen bin.
Ich war auch schon jünger in depressiven Phasen und unsere Ehe war dadurch auch sehr belastet.
Aber es war immer ganz wichtig für mich,dass mein Mann für mich da war.

Depressiv sein ,hat nichts mit schlechtem Charakter zu tun,wenn ich dein Posts so lese, kann ich mich nur wundern, was so alles als Entschuldigung her halten muss.
Manchmal habe ich das Gefühl,die Depression wird dazu benutzt,um eine gescheiterte Beziehung anständig zu beenden.
Wie feige ist das denn ?
Ehrlich sein ist auch in einer Krise möglich.
Sich immer wieder mehrere Optionen offen zu halten,die Partnerin vertrösten,zu einer anderen Frau ziehen, hat nichts mit der Krankheit zu tun.
Das ist meine Meinung dazu und da solltest du dir auch mal Gedanken drüber machen,was dein Mann dir antut .
Depression hin oder her,da würde ich konsequent einen Schlussstrich ziehen und ohne ihn mein Leben wieder aufbauen.
Sonst landest du noch im depressiven Loch,wenn du dich weiter auf so ein würdeloses Behandeln von deinem Mann einlässt.
Seine Arbeitskollegin kann ihm weiterhin Kettchen schenken und auch liebevoll trösten.
Vielleicht kann sie ihn ja bewegen sich therapeutische Hilfe zu holen.
Er ist ja mit seinem Kummer nicht alleine,das bist nur du.
Denke jetzt an dich!!!

Alles Gute und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
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