Watt Nu ?

[Bittchen]

Lieber Peter,

die Langeweile am Wochenende in der Klinik,ohne Therapien, war für mich am Anfang auch nicht schön.
Aber das wird ja auch besser,spätestens wenn du zu Besuch nach Hause kannst.
Wie gut dass du Babsi hast,die hat dir der Himmel geschickt .
Das Gefühl der frischen Verliebtheit gönne ich euch ehrlichen Herzens.

Weiterhin gute Besserung und liebe Grüße
Bittchen

[Katerle]

@ Peter

scheinbar wissen das wirklich manche nicht... Nur ich hätte denen wohl nicht hinterhergeräumt.
Langeweile kam bei mir nicht auf in der Klinik damals. Sicher war die Ruhe dort erstmal ungewohnt, tat aber dennoch gut. Ausserdem ging ich spazieren, ganz am Anfang. LG

Es ist schön, dass du das erleben darfst und nun auch wieder ein Ziel vor den Augen hast, für das es sich lohnt zu kämpfen. Weiterhin alles Gute, Katerle

[Peter1]

Hallo
Heute war Zirkus im Irrenhaus. Die Schwachköpfe wollten mich nicht rauslassen zum rauchen. Aber da ich ja nicht dumm bin, habe ich meinen Bodyguard Lissy aqngerufen. Sie kam eine halbe Stunde später, und hat das Pflegepersonal und den Stationsarzt stramm stehen lassen. Sie hat ihnen einfach die Rechtslage erklärt. Anschliessen half sie mir meine Taschen wieder auszupacken, die schon zur Heimfahrt bereitstanden. Komischerweise tauchte dann auch mein Therapieplan auf, der vorher nirgends zu finden war. Bei der Psychotherapeutin hatte ich heute auch meine erste Sitzung. Ich sollte ihr erzählen, was ich dächte, wo meine Depressionen herkommen. Nach ihrer ersten Frage habe nur noch ich gesprochen. Am Ende meinte sie scherzhaft, das ich wohl eine Großbaustelle für sie wäre.
Morgen folgt der nächste Bericht.

VlG Peter

[Gertrud Star]

Also Peter, deine Lissi ist ja echt ne ganz Fähige.
Zum Rauchen nicht raus gehen, wo gibt es denn sowas Auch wenn ich nicht mehr rauche.
Deine Therapeutin scheint Herausforderung zu lieben
LG Gertrud

[Peter1]

Hallo Gertrud
Ich dachte erst, die ist noch so jung, kann also nicht viel Erfahrung haben, aber das Mädel hat sich so bei mir eingeschmeichelt, ich hatte keinerlei Probleme, mich zu öffnen, und ihr meine Geschichte zu erzählen. Lissy saß mit dabei. Mal abwarten, was heute so passiert.

VlG Peter

[Bittchen]

Hallo Peter,

das Rauchen ist in der Psychiatrie ,nach meinen Kenntnissen,immer erlaubt.
Den Entzug soll gerade da keinem Patienten zugemutet werden.
Natürlich wird nicht in geschlossenen Räumen geraucht, aber von früher kenne ich das
im Raucherzimmer.
Da war ich auch "Dauergast".
Total verqualmt da,nicht wirklich gesund,das machte aber uns Abhängigen nichts aus.
Später haben wir uns auf dem gesicherten Raucherbalkon getroffen,davon es gab auf der Station zwei.
Für mich oft eine unterhaltsame Truppe, die Raucher.
Wie ich noch geraucht habe,habe ich mich sowieso in der Gesellschaft von Rauchern wohler gefühlt.
Heute ist mir das egal ob Raucher oder Nichtraucher,so lange ich nicht direkt eingenebelt werde.
So ganz verstehe ich das Problem in der Klinik nicht,muss ich aber auch nicht.
Den Auslöser der Missstimmung schilderst du nur wage.
Jetzt noch Nichtraucher werden,wirst du nicht wollen.
Das kann bei Depressiven die Symptome verstärken.
Da kommt im Gehirn nur die Botschaft an"Wieder ein Verlust."
Auch wenn es ein echter Gewinn ist, die Sucht zu besiegen.
Das habe ich trotz depressiver Krise geschafft nicht mehr rauchen zu müssen,weil ich mir körperlich(COPD)schon sehr geschadet hatte.

Deine Behandler kennen sich mir der Symptomatik des Nikotinentzugs hoffentlich auch aus.
Irritiert mich etwas ,wenn man von "stramm stehen" spricht,das wäre nicht meine Art mit
Menschen umzugehen.
Aber ich weiß ja auch nicht wie die Situation zustande kam und ob dass nicht nur dein Humor ist dich so auszudrücken.

Einen guten Tag und
liebe Grüße Bittchen

[Katerle]

Finde das gut, wer zum Rauchen rausgeht und seine Kippen auch wegmacht. LG

[Bittchen]

Hallo Katerle,

es ist doch selbstverständlich,dass man seinen eigenen Dreck weg machen muss.
Aber da kann ich gar nicht mehr aufhören aufzuzählen,wo das nicht immer der Fall ist.

Liebe Grüße
Bittchen
.

[Katerle]

Ja Bittchen,es sollte selbstverständlich sein, ist es aber in manchen Fällen leider nicht. Bei meinem Mann klappt das jedenfalls und das ist toll. LG

[Peter1]

Hallo Bittchen
Die haben mich auf eine Station verlegt, auf der Leute meines Alters liegen. Der Pfleger wusste nicht, ob ich die Station verlassen darf. Erst als Lissy kam, und ihm mit sanften Worten drohte, bemühte er sich, den Oberarzt zu fragen. Mittlerweile hatte Lissy dem Pflegepersonal die Gesetzeslage erläutert, und siehe da, der Oberarzt war ganz entgeistert, da in meiner Akte groß und deutlich steht, das ich die Station jederzeit verlassen darf. Also viel Lärm um nichts. Ich geriet nur in Panik, weil Barbara draussen wartete.

Bis bald Peter

[Cinderella12]

Hi Peter,

da wären wir mal wieder beim Menschen nicht annehmen können, wie sie sind.
Merkst du das eigentlich tatsächlich nicht? Das lernst du schon auch noch, wenn nicht jetzt, dann irgendwann auf die Harte Tour, wenn die rosa rote Brille verschwindet. Du kannst noch so viele Menschen um dich scharren, die dir sagen, wenn du das und das tust, lieb ich dich und das sie das tun, will ich auch gar nicht abstreiten, aber wenn du nicht für dich selbst aufstehst, dich ohne die anderen nicht wertschätzt, dich srlbst nicht liebst, dann ist das alles nicht wert!

Hast du ihr mal gesagt, dass du eigentlich lieber deine üblichen Klamotten tragen willst und sie dich doch, so wie du bist, einfach mal annehmen soll?

Und unter uns, die nicht ganz aufgetakelten Menschen sind meist die netteren Typen.

Lg Cinderella

[Bittchen]

Lieber Peter,

es ist leider ein Symptom der depressiven Störung, nicht ganz entschieden unsere Rechte einzufordern zu können.
Gut dass Barbara dies für dich noch macht !!!
An unsensibles oder auch gleichgültiges Pflegepersonal werden wir immer wieder mal geraten,aber überwiegend ist es doch verständnisvoll und hilfsbereit.
Das ist nicht nur in der Psychiatrie so.
Auch in der Psychiatrie müssen wir nicht jeden lieben,das beruht auf Gegenseitigkeit.
Hast du nicht eine Pflegeperson zugewiesen bekommen,die für dich immer Ansprechpartner ist ?
Ich selbst habe das nie in Anspruch genommen aber andere Patienten haben da sehr oft Gespräche geführt und das als sehr bereichernd gesehen.
Ich bin lieber raus gegangen oder habe mich mit Mitpatienten ausgetauscht.
Auch das ist ganz verschieden,aber meinen Therapieplan habe ich genau eingehalten und alles mit gemacht.
Wie es mir besser ging ,habe ich noch mehr Bewegungstherapie und sonstige Beschäftigungen freiwillig gemacht.
Das ging von Balkon aufräumen,bis Spühlmaschine ausräumen,Hauptsache nicht grübeln und Trübsal blasen.
Mir ist da kein Zacken aus der Krone gefallen.
Mitpatienten waren auch für mich da,genau wie ich für sie,wenn die Stimmung im Keller war.
Nach mehreren Wochen Klinikaufenthalt ging es mir schon besser,das wünsche ich dir auch von ganzem Herzen.
Habe etwas Geduld so schnell wirst du nicht stabil bleiben,aber es wird langsam aufwärts gehen.
Darf Fidelio mit auf Station ?
Hunde waren zu Besuch bei uns geduldet und es war immer ein Highlight wenn unsere Anka mit kam.
Der Umgang mit Hunden wurde als sehr Stimmung aufhellend, für alle Patienten gesehen.
Wem zaubert so eine Wesen nicht ein Lächeln ins Gesicht ?
Auch das ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Liebe Grüße
Bittchen

[Peter1]

Hallo
Heute durfte ich bei der Chefvisite meine neue Therapeutin kennen lernen. Sie ist zwar etwas älter(ca 20 Jahre älter)als die Erste, aber vermutlich hat sie auch mehr Erfahrung als die Erste, die jetzt selbst im Krankenhaus liegt. Nach dem Gespräch musste ich erst mal ins Bett. Ich habe noch nie erlebt, das sprechen so erschöpfend sein kann. Dienstag ist die nächste Sitzung. Mittlerweile ist mein Therapieplan voll, Jeden Tag 4 verschiedene Therapien. Wenn alles so Kräfteraubend ist wie das Gespräch, werde ich wohl bald urlaubsreif sein. Das ist aber wesentlich besser, als den ganzen Tag nur rumzuhängen, wie die letzten 8 Tagen. Morgen früh 9 Uhr geht’s los mit Ergo Therapie.

VlG Peter

[Bittchen]

Lieber Peter,

den Ablauf in der Klinik kenne ich auch so.
Die erste Woche dient dazu, erst einmal anzukommen.
Der Sinn darin ist,dich nicht mit den Therapien zu überfordern.
Auch dass mich Gespräche sehr erschöpft haben, ist mir nicht unbekannt.
Mir ist passiert,dass meine Tochter aus Berlin anrief in der Klinik und ich nicht mit ihr am Telefon sprechen konnte.
Mir hatte es die Sprache verschlagen,so sagt man doch,so erschöpft war ich teilweise ?
Das ging nicht nur mir am Anfang so.
Patienten,die schon länger da waren, kannten das auch und haben mich getröstet.
Es liest sich sehr gut bei dir,so kommst du zur Ruhe.
Habe weiter Geduld,bedenke wie lange es dir schon schlecht geht.
Das geht nicht von Heute auf Morgen vorbei.
In der Klinik kannst du lernen,dir Gutes zu tun und auf dich zu achten.
Bei mir wurde das immer wieder trainiert,auch gab es immer wieder ein auf und ab,bis ich stabiler wurde.
Urlaubsreif ?
Du hast bestimmt noch genug Zeit dich zu erholen und mit deiner Babsi ein paar Stunden außerhalb der Klinik zu genießen.
Mein Mann und ich sind oft in ein Cafe oder Eis essen gegangen.
Alles Gute für dich,du bist auf dem richtigen Weg und lässt dir helfen.
Du machst einen großen Schritt in die richtige Richtung.

Liebe Grüße
Bittchen

[Peter1]

Hallo Bittchen
Heute darf ich zum ersten mal die Klinik verlassen, und mit Babsi Eis essen gehen. Onkel Doktor meinte, das ich nur in Begleitung gehen sollte, weil ich immer noch das ICE Gleis im Kopf habe. Zum Glück nur passiv, ich denke nur daran. Sobald ich Barbaras Nähe spüre, sind die dummen Gedanken verschwunden. In der Cafeteria der Klinik haben sie Gestern ganz dumm geschaut. Erst war ich mit Lissi da, später mit Ronja, vom betreuten wohnen, und zum Schluß mit Babsi, und Fidelio, der jetzt nach Rücksprache mit Tante Doktor, auch auf die Station darf. Der arme Hund war ganz durcheinander, alle haben sich über ihn gefreut, und wollten ihn behalten. So viele Leckerli hat er noch nie bekommen. Ich glaube, das ich jetzt endlich in der Klinik angekommen bin, ich fühle mich hier wohl. Schöner wäre natürlich, wenn Babsi auch aufgenommen würde, aber das würde mich vermutlich zu viel ablenken.

Ps Vielen Dank für deine lieben, einfühlsamen Antworten. Sie bauen mich immer wieder auf, und geben mir Mut und Kraft, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Danke!

[Bittchen]

Lieber Peter,
danke für deinen positiven Bericht.

Es ist doch schon ein schöner Erfolg, wenn du das Gelände verlassen darfst.
Es ist ja nur zu deinem eigenen Schutz,bei dieser sch... Krankheit,wenn noch ein Auge auf dich geworfen wird.
Auch das wird anders,wenn es dir besser geht.
Die Begleitung von Babsi ist sowieso gut,was willst du alleine in der Eisdiele?
Später mal, kannst du vielleicht auch was mit Mitpatienten unternehmen.
Das hat mir auch Spaß gemacht.
ICE Gleis ?
Alleine der Gedanke,dass auch noch den Lokführer durch meine Dummheit psychisch geschädigt würde, lässt mich erschauern.
Denke bei dem Mist gleich an was Schönes.
Bei mir hat dann geholfen,mich ruhig hin zulegen und mir einen Sonnenuntergang am Meer vorzustellen.
Für dich sind vielleicht andere Visionen schöner,das ist ja individuell und bleibt dir überlassen.
Wenn ich zu oft ins Grübeln geraten bin,habe ich mich gekniffen,das hat mich ins Hier und Jetzt
zurück geholt.
Das mache ich heute auch Zuhause noch oft.

Dass kann ich mir vorstellen,wie da verwundert geschaut wird,wenn du mit drei verschiedenen Damen aufkreuzt in der Cafeteria.
Da bist du ja der Hahn im Korb.
Gut das wenigstens Fidelio männlich ist.
Mein Mann sprach früher immer von seinen fünf Frauen,sogar der Hund war weiblich,lach.
Das Reden mit Ärzten hilft,wie du siehst, liebe Hunde sind erlaubt in der Psychiatrie und die Freude darüber ist für alle Patienten wohltuend.
In der Reha hatten wir sogar einen Therapiehund,den habe ich gerne ausgeführt.
Da gab es Wartelisten,wer wann dran war.

Du hast recht,Babsi würde dich nur ablenken.
Die Klinik ist im Moment dein Alltag,die Therapien sind deine tägliche Arbeit .
Denn es ist ja auch anstrengend.
Auf Babsi und Fidelio kannst du dich immer wieder neu freuen.

Weiterhin so gute Fortschritte und vor allen Dingen Geduld.
Am Wochenende passiert ja nicht viel in der Klinik,versuche dich abzulenken.
Oft habe ich da mit Mitpatienten Gesellschaftsspiele gespielt.
Rummycup habe ich geliebt und bin dabei richtig gut geworden.

Liebe Grüße und ein gutes Wochenende
wünscht dir und deiner Babsi

Bittchen

[Akazie]

Hallo lieber Peter
Ich finde das sehr schön, dass du uns mitnimmst auf deine Reise und uns teilhaben lässt an deinen Erlebnissen und Fortschritten.
Ich lese sehr gerne mit!

Viel Erfolg weiterhin
Akazie

[Peter1]

Hallo
Gestern durfte ich den Käfig zum ersten mal verlassen. Babsi hat mich abgeholt, und dabei gleich eine Scheibe Vollkornbrot von mir stibitzt. Ob ihr es glaubt, oder nicht, ich wollte erst nicht in die Klinik rein, aber gestern Abend habe ich mich gefreut wieder da zu sein. Auch wenn Babsi bei mir war, und Fidelio sich bald überschlagen hat, bei der Begrüßung, habe ich mich in der Wohnung allein und verlassen gefühlt. So hilflos und verletzlich war ich noch nie. Barbaras Worte sind kaum zu mir durchgedrungen. Ich habe es ihr zwar nicht gesagt, aber ich glaube sie hat es gespürt, denn sie hat mich ein paar mal ziemlich traurig angeschaut. Ich habe zwar gelächelt, aber auch da hat sie hinter meine Fassade geblickt, und den traurigen Peter gesehen. Warum bin ich, selbst wenn ich das Liebste, was ich habe, im Arm halte so endlos traurig, Warum?
So langsam habe ich das Gefühl, das die Ads nicht mehr wirke4n, aber der Doc sagt, das ich nur anders denke, mich und meine Gedanken anders wahrnehme. Hoffentlich hört das bald auf, und ich werde wieder klar im Kopf. Barbara ist für mich der wichtigste Mensch auf der ganzen Erde geworden, ich will sie nicht auch noch verlieren.
Für dieses mal verabschiedet sich ein weinender Peter, der vollkommen aus dem Ruder zu laufen droht.

VlG Peter

[Bittchen]

Lieber Peter,

du glaubst nicht,wie gut ich dich verstehen kann.
Andere Mitleser bestimmt auch.
Wie ich das erste mal aus der Klinik nach Hause durfte,habe ich meinen Mann sehr schnell gebeten mich wieder zurück zu bringen.
Ich zitterte am ganzen Körper und kam mir so ungeschützt,so ausgeliefert vor.
Da unter "Leidensgenossen" habe ich mich viel wohler und beschützt gefühlt.
Zurück in der Klinik ging es mir dann gleich besser.
Auch mein Mann war da sehr mitgenommen,mich so zu sehen,war auch für ihn nicht einfach.
Je öfter ich danach Zuhause war ,umso besser ging es mit der Zeit.
Übung macht auch da sehr viel aus.
Mache dir keine Gedanken Babsi zu verlieren.
Ich nehme ganz stark an,auch sie will dich nicht verlieren und geht diesen Weg auch weiter gemeinsam mit dir.
Lasse deine Tränen laufen,sei froh ,dass es noch geht.
Wie ich in der Klinik war,hatte ich so eine starre Maske auf und war so gefühllos,dass mir Angst vor mir selbst wurde.
Mitpatienten haben mir gesagt,wie sie mit den Wochen immer mehr gemerkt haben,wie mein Gesichtsausdruck entspannter wurde.
Damals konnte ich nicht weinen,für mich war das noch belastender.
Das ist bei jedem anders und die Symptome können sich sich auch immer wieder verändern.
Heute kann,muss ich auch weinen,das ist für mich eine Erleichterung.
Eine "weise Dame"hat mal zu mir gesagt:"Tränen spülen den Schmerz aus der Seele."
Da ist was dran.
Sei stolz auf dich ,du hast es geschafft,das erste mal wieder zu Hause sein,lobe dich dafür.
Das nennen die Therapeuten nicht umsonst Belastungsprobe.
Es ist die Depression,die dich so traurig macht,das immer wieder zu akzeptieren, ist eine Herausforderung,aber der erste Schritt zur Besserung.
Vor allen Dingen bist du daran nicht selber Schuld,dass es dir so schlecht geht.
Genau wie bei einer körperlichen Krankheit,kann es jeden erwischen.

Ganz liebe Grüße und heute einen Tag mit vielen guten Momenten wünsche ich dir.

Herzlichst Bittchen

[Lavendel64]

Hallo Peter,
auch ich kann dich verstehen. Ich war in der Tagesklinik und jede Rückkehr nach Hause holperte extrem. Ich fahre von einem Ort an den anderen - mehr nicht - und trotzdem tobte mein Inneres. Die Ärztin erklärte mir, dass sie in den Kliniken, in geschützter Umgebung eine ganz andere Art von Therapie machen können. Ein ambulanter Therapeut entlässt dich nach einer Stunde ins Leben und muss sicherstellen, dass es dich nicht umweht. In der Klinik können sie tiefer gehen, weil dich die Umgebung schützt.
Die ersten Tage, die erste Woche dient zunächst dem Ankommen - Dein Inneres darf zur Ruhe kommen. Danach beginnst es zu arbeiten - es kommen Zweifel, teilweise Verzweiflung, weil so viele widersprüchliche Gefühle hochgespült werden. Ich habe noch nie so viel geheult wie in der Tagesklinik, aber es war gut und richtig.

Diese Angst, sein Leben zu verändern, ist immer unterschwellig da gewesen. Doch meine Therapeutin sagte mir dann : "Das alte Leben hat Sie hierhin gebracht. Wollen Sie das zurück oder etwas Neues?" Plötzlich konnte ich mich in den Mittelpunkt stellen ... und das veränderte Verhalten (eigene Interessen wahrnehmen) sorgte zwangsläufig auch für eine Reaktion der Umwelt. Mit der man selber wieder umgehen muss. Das alles ist ein wichtiger, lehrreicher Prozess. Und ein Tag Klinik ist (trotz Entspannung) ebenso anstrengend wie ein Arbeitstag. Die Seele arbeitet ... un dzwar auf Hochtouren.

Als ich entlassen wurde (und das ging vielen so) war das wie ein Wurf ins kalte Wasser. Manches kann man umsetzen, manches nicht. Aber ich habe jetzt die nächste Krise ohne Klinik meistern können. Ich kann dir sagen: in der Tiefe der Krise wollte ich einfach nur zurück in die Klinik. So sehr hat es mir dort letztes Mal geholfen. Aber sie ließen mich nicht, ich sollte es allein schaffen. Manchmal geht man schwere Wege.

Ich bin aber sicher, dass deine Veränderungen deiner Partnerschaft gut tun werden. Man wird sensibler für seine eigenen Gefühle und dadurch ausgeglichener Aber das braucht seine Zeit.

LG Lavendel

[Katerle]

@ Peter

Kann dich auch verstehen. Ich war auch oft froh, wieder in der Klinik sein zu dürfen. Bei meinem letzten Klinikaufenthalt vor einigen Jahren durfte ich das erste Wochenende nach Hause. Es ging mir sehr schlecht und mein P. wollte aber zu ner Feier zu seinen Kollegen mit mir. Da es mir aber nicht so gut ging, wollte ich nicht mit. So ging er alleine und ich bleib allein zu Hause, wo es mir auch garnicht gut ging und froh war, am nächsten Tag wieder in der Klinik zu sein. Ich hatte dann beim Nächstenmal Angst, dass es mir erneut so schlecht gehen könnte daheim... LG

[Peter1]

Hallo
Vielen Dank für eure Antworten. Heut gibt es nichts zu berichten, ausser, das ich mich mittlerweile wieder beruhigt habe. Ich glaube fast, das der Ausflug nach Hause etwas zu früh war. Dienstag treffe ich die Psychotherapeutin wieder, mal sehen, was sie dazu sagt. Ich kann mich nur freuen, das mein kleines, schwarzes Teufelchen so rührend um mich bemüht ist. Sie ist immer da, wenn ich sie brauche, ohne das ich erst was sagen muß. Bei wem soll ich mich für diese Frau bedanken?

Alles erdenklich Gute für euch alle Peter

[Gertrud Star]

Na das ist doch was, Peter. Das haben viele andere so nicht.
Knutschen während der Therapie, und der sich fast überschlagende Fidelio.
Da kann man neidisch werden.

Alles Gute für euch und mit der Therapie

[Peter1]

Hallo
Heute durfte ich mit Ton spielen. Ergo Therapie,45 Minuten lang, das war meine ganze Arbeit. Den ganzen Rest des Tages haben wir auf Action gewartet, aber leider vergeblich. Der Montag war genau so langweilig, wie das Wochenende. Morgen geht es wieder zur Therapeutin, danach ist Entspannung und Massage angesagt. Ganz viel freu.

VlG Peter

[Peter1]

Hallo
Heute war wieder ein Gespräch mit meiner Therapeutin angesagt. Sie hat die dunkelsten Momente meines Daseins wieder aufleben lassen. Ich hatte fast die ganze Zeit Tränen in den Augen. Zuerst habe ich noch versucht sie zurückzuhalten, aber je mehr Fragen von ihr kamen, um so größer wurde der Druck. Ich ließ die Tränen einfach laufen, ohne auf die junge Frau zu achten, die mir gegenüber saß. Es war mir vollkommen egal, das sie mich in so einem jämmerlichen Zustand sah. Sie tat einfach, als würde sie es nicht sehen. Zum Schluss gab sie mir ein paar Tipps, woran ich denken soll, wenn wieder die dunklen Gedanken auftreten. Die Therapeutin meinte auch, das Barbara an 2 bis 3 Sitzungen teilnehmen sollte, wer weiß warum.
Nach der Therapie ging es zur Muskelrelaxation, Entspannungsübungen. Danach war schon wieder Feierabend, morgens um halb elf. Der Rest des Tages war wieder wie das Wochenende, außer dem Moment, als mein Schatz auftauchte. Fidelio tut immer so, als wäre ich Jahrelang fort gewesen, dabei sieht er mich jeden Tag. Jeden Tag macht er einen Aufstand, wenn Barbara wieder gehen will. Sie muss ihn regelrecht zum Auto schleifen, oder auf den Arm nehmen.
Ende der Woche wird Duloxetin vermutlich abgesetzt,(aus geschlichen)weil es fast keine Wirkung mehr zeigt, seit die Dosis erhöht wurde. Mal abwarten, was dann kommt? Onkel Doktor ist mit meinen Gedanken überhaupt nicht zufrieden, und die Psychologin auch nicht. Ich habe ihr heute geraten, mein Gehirn raus zu nehmen, sie meinte, das wäre keine gute Idee. Also ist wieder einmal warten angesagt. Diese ewigen Stimmungswechsel kotz... mich so langsam an. Die Lust, gegen die Depression zu kämpfen, wird immer geringer, Ich weiß bald nicht mehr, wie ich mich noch motivieren soll. Barbara schaut mich immer lächelnd an, als wenn ich nicht merken würde, das auch sie sich Sorgen macht, Dabei ist sie noch der einzige Lichtblick des Tages, Wenn ich sie sehe. Steigt meine Stimmung sprunghaft an.
Ich glaube jetzt habe ich genug gejammert.

VlG Peter