Unangebrachte Emotionen

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sascha_
Beiträge: 24
Registriert: 23. Feb 2004, 15:50

Unangebrachte Emotionen

Beitrag von sascha_ »

hallo, zusammen.

vielleicht kennt das jemand, oder hat damit ebenfalls schonmal erfahrung gemacht:
oft reagiert mein gemüt mit völlig "falschen" gefühlen auf viele situationen. "falsch" in dem sinne, als dass sie einfach in keinem als logisch zu erkennendem zusammenhang mit den umständen stehen. zb. habe ich seit einer woche eine neue freundin und sollte eigentlich sehr glücklich sein. die letzte nacht haben wir gemeinsam verbracht, aber heute fühle ich mich mehr als miserabel..
oft kommt es auch vor, dass ich mich in stressigen situationen, die eigentlich überhaupt nicht zum freuen sind plötzlich total wohl fühle und richtig spass am leben habe.

gruß.sascha
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Unangebrachte Emotionen

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Sascha,

unter diesem Symptom leide ich auch.
Ich ordne das dem Krankheitssymptom Stimmungsschwankungen zu.

Durch meine lange Krankheitsgeschichte habe ich gelernt (oder lernen müssen) dies mehr oder weniger zu akzeptieren.

Herzliche Grüße

Edeltraud
Munder
Beiträge: 86
Registriert: 14. Jan 2004, 17:47

Re: Unangebrachte Emotionen

Beitrag von Munder »

Hallo Sascha,

auch ich kenne diese Situationen sehr gut. Es hängt sicher mit der Depression zusammen. Wir leben einfach unseren Schatten.
Eine Frage an dich, bezüglich deiner Freundin: Erlaubst du dir glücklich zu sein?

Gruß
Marga
sascha_
Beiträge: 24
Registriert: 23. Feb 2004, 15:50

Re: Unangebrachte Emotionen

Beitrag von sascha_ »

sascha_
Beiträge: 24
Registriert: 23. Feb 2004, 15:50

Re: Unangebrachte Emotionen

Beitrag von sascha_ »

marga:

nein. eigentlich erlaube ich mir das nicht. erstens habe ich angst, starke gefühle könnten nicht mehr kontrollierbar sein. zweitens habe ich angst vor einem beziehungsende. daher will ich mich nicht verlieben.

wenn die frage in die richtung 'allgemein glücklich' zielt, so kann ich darauf nicht wirklich antworten, weil ich es nicht weiß. gut möglich wäre es. aber die gründe dafür habe ich entweder verdrängt, oder nie bewusst wahrgenommen.
Anastasia
Beiträge: 45
Registriert: 27. Feb 2004, 23:15
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Re: Unangebrachte Emotionen

Beitrag von Anastasia »

Als Neuling in diesem Forum möchte ich mich hier einklinken, weil das ein Thema ist, an dem ich in der Therapie gerade hart arbeite. Was ich bisher gelernt habe: es gibt keine falschen Gefühle!!! Unsere Gefühle, wenn wir eine Chance haben sie wahrzunehmen, sind der Schlüssel zu uns selbst. Sie verraten uns etwas über uns selbst und bieten die Chance uns zu verstehen.
Reaktionen, wie Du sie beschreibst würde ich deshalb eher als unerwartete oder paradoxe Gefühle beschreiben. Da mit diesen Worten aber auch immer schon eine Wertung verbunden ist, belasse ich persönlich es meistens dabei die Gefühle für mich zu beschreiben, wie sie sind.
Da ich Dich nicht kenne, kann ich über Deine Gefühle nur Mutmaßungen äußern: Du fühlst Dich trotz neuer Beziehung nicht glücklich. Vielleicht erlaubst Du Dir nicht das Verliebtsein und Glücklichsein zu spüren, weil Du Angst vor diesen großen Gefühlen hast? Vielleicht ist das Fehlen des Glücks der Ausdruck Deiner Angst vor dem Scheitern der Beziehung?
Was kann helfen? Reden! Sprich mit Deiner Freundin über Deine Empfindungen. Denn sie wird spüren, wie verwirrt Du über Deine Gefühle bist und vielleicht nicht damit umgehen können. Wenn Du ihr aber sagst, was Du empfindest, könnt ihr gemeinsam einen Weg finden und vielleicht stellen sich dann auch die Gefühle ein, die Du Dir wünscht.

Liebe Grüße Anastasia
Ein Schiff das im Hafen liegt, ist sicher - aber dafür werden Schiffe nicht gebaut.
Ann
Beiträge: 105
Registriert: 8. Aug 2008, 15:58
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Re: Unangebrachte Emotionen

Beitrag von Ann »

Hallo,
das Problem, mit dem ich mich in letzter Zeit stark beschäftige, passt in dieses Thema der unangebrachten Emotionen, obwohl es auch noch in eine andere Richtung geht. Ich will es ein bisschen näher erklären: ich merke immer mehr und leide darunter, dass ich meinen eigenen Gefühlen NICHT traue. Bin ich verletzt oder traurig, spreche ich mir die Berechtigung dafür ab. In der Art, dass diese Gefühle ihren Ursprung in Ursachen aus der Kindheit haben, die ich "nur" aufarbeiten müsste, um nicht mehr so verletzt zu reagieren. Ich kann das nicht auseinanderhalten, wo meine Gefühle "berechtigt" sind, und wo sie "krankhaft" und damit eigentlich unberechtigt sind. Das verunsichert mich stark. In Beziehungen habe ich damit die größten Schwierigkeiten. Weist jemand mich zurück, reagiere ich ausgeprochen sensibel und verletzt. Ich weiß dann nicht, ob ich nun wirklichen Grund dazu habe oder ob ich es deshalb tue, weil ich die Verletzungen aus der Kindheit in jeder Zurückweisung so stark spüre. Ich drehe mich damit absolut im Kreis und zweifle an mir selbst und meinen Umgang mit meinen Gefühlen! Kennt das jemand von Euch? Könnt Ihr das auseinanderhalten? Ich freue mich über jede Rückmeldung! Liebe Grüße, Ann
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