Spiritualität und Depression V

ben1
Beiträge: 1379
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Spiritualität und Depression V

Beitrag von ben1 »

Hallo an alle

weiter gehts! Der Doc hat recht.

P.S. Was halten sie eigentlich vom Thread, Herr Dr. Niedermeier?
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

bin (auch) immernoch verunsichert....

Gruss,
igel
ben1
Beiträge: 1379
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

wir waren bei der Aggression stehengeblieben - die "gesunde" Aggression, die unserem "Kind" die nötige Sicherheit schenkt. Wenn unser Kind merkt, das wir es verteidigen, das wir uns für seine Bedürfnisse einsetzen, ist das ein wunderbares Gefühl. Ich hab dem kleinen Ben mal gesagt "egal, was passiert, egal, welche Gefühle Du hast, ich nehm dich an und werde Deine Ängste ernst nehmen und Dich verteidigen" Und Du wirst staunen - das Ergebnis ist, das ich nicht etwas wild um mich schlagend durch die Gegend laufe, sondern klarer bin - auch und gerade meiner Uwelt gegenüber, weil ich es mir lieber mit anderen Leuten verscherze, als mit meinem "Kind". Verscherze klingt so endgültig und so zerstörerisch - das Gegenteil ist der Fall. Ic werde bewußter wahrgenommen und meine Grenzen werden klarer - für mich und für die anderen.
Das verteidigen bedeutet nicht, das ich auf dieser kindlichen Ebene stehenbleibe, sondern nur aus diesem Gefühl der Sicherheit heraus kann sich das Kind auch öffnen und umdenken lernen. Du kennst sicherlich den schönen psychologischen Ausdruck der "bedingungslosen Liebe", die wir alle als Kinder gebraucht hätten und die wohl nur die wenigsten (wenn überhaupt jemand) empfangen haben. Nun ist es an uns, uns selbst "gute Eltern zu sein" und unser Kind bedingungslos zu lieben - und das heist auch, es gegen die Außenwelt zu verteidigen (das ist kein ego-trip - im Prinzip gilt nur, sich selbst so zu lieben oder zu achten, wie man die anderen Menschen auch achtet, und sich nicht ständig an zweite oder dritte Stelle zu schieben). Und das bedeutet dann z.B. auch wenn das Gefühl der Leere oder der Trauer kommt, das bei mir immer mit dem Kind in mir zu tun hat, dieses Gefühl anzunehmen, es behutsam zu hinterfragen oder in solchen Zeiten auch "nur" für dieses Gefühl da zu sein, es zu spüren und es sein zu lassen. Was ich in so einer Phase der Leere z.B. gelernt habe war, das sich mein Kind ungeliebt und unbeschützt fühlt. Da war auch eine Menge Wut dabei, aber die wurde abtrainiert, und so blieb das Gefühl der Leere bzw. der Trauer. Wenn Du wieder so eine Phase erlebst (erleben mußt? erleben darfst ??) dann versuch mal, Dich darauf einzulassen und in Kontakt mit diesem Kind zu kommen - und Du wirst mit Sicherheit auch Bedürfnisse wahrnehmen, die Du bisher nicht leben durftest. Du wirst mit Sicherheit eine sehr gute Mutter, wenn Du nur wagst, genau hinzusehen, hinzuhören und hinzuspüren, was Dein Kind braucht!

Ben
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

starkes Posting!!!! Ich bin immer noch verunsichert. Das nervt mich. Ich finde jedenfalls, dass unser Austausch auf jeden Fall konstruktiv ist. Und Austausch bedeutet für mich auch Kontinuität. Und vor allen Dingen die Auseinandersetzung mit Problemen. Und gerade das schätze ich besonders in diesem Thread so. Es geht eben um den Kern und nicht darum, ob ich mit dem Wetter nicht klar komme. Und die wenigsten gucken da hin. Da wird gemeckert weil jemand keine ihm passende Antwort zu "Das innere Kind" bekommen hat. Und wenn sich jemand hier nicht einmischen mag, dann kann ich da auch nichts für.

Es ist ja auch nicht so, dass ich hier nur schreibe und gar nichts umsetze. Für mich ist es jedenfalls eine grosse Stütze. Nicht mehr und nicht weniger. Wie depressiv darf ich denn sein? Wir sind hier nunmal im Depri-Forum....

Sicherlich hat meine Unsicherheit auch mit der kleinen Igel zu tun. Aber heute kann ich mich ja wehren und das habe ich jetzt getan. Erst habe ich dem Doc ja brav zugestimmt. Aber nach nochmaligen Hinsehen......dennoch sehe ich auch, wo ich mich vielleicht einschränken sollte.

Bedingungslose Liebe.....als Kind sollte man vielleicht von seinen Eltern bedingungslos geliebt werden. Geschieht das nicht, sehen wir, was passiert. Ich frage mich gerade, ob ich bedingungslose Liebe einfordere. Ben, ich wehre mich dagegen, auf meine vielleicht narzistischen Seiten zu schauen. Aber wäre ich ausschließlich narzistisch, (narzistisch depressive Neurose) wäre ich nicht in der Lage, mein Selbstbild auf den Kopf zu stellen. . Und so verliebt in mein Spiegelbild wie Narziß bin ich nun auch nicht......

Was die kleine Igel betrifft - da ist im Moment tatsächlich eine Leere.

Sobald ich jetzt nicht mehr so allgemeingültig schreibe, frage ich mich, ob wir nicht tatsächlich per e-mail uns unterhalten sollten.

Ich finde es jedenfalls schade, dass nicht mal etwas feedback kommt. Ausser natürlich von Dir!

Liebe Grüsse,
igel
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von Acedia »

Hallo!
Was hat eure ganz persönliche Auseinandersetzung mit euren "Kleinkindern" mit Spiritualität zu tun? Was jammerst du über fehlendes Feedback, igel? Vielleicht fällt den meisten zu euren inneren Kindsein nichts ein, vielleicht aber liegt es auch daran, weil ihr eigentlich schon alles dazu gesagt habt... Übrigens habe ich nachgelesen, es gab schon verschiedene Anläufe, wieder mehr Spiritualität ins Gespräch zu bringen, aber ... na ja, ihr könnt ja selber lesen.
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Liebe Lea,

warum schreibst Du denn nichts über Spiritualität? Ich meine, wenn es Dir so am Herzen liegt? Ich meine ausserdem, dass man alles nicht immer so auf die Goldwaage legen muss. Passiert mir aber auch . Im übrigen habe ich nicht gejammert. Ich habe lediglich meine Meinung gesagt.

Gruss,
igel
sewi
Beiträge: 1606
Registriert: 15. Feb 2013, 23:02

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von sewi »

igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

...vielleicht haben die nicht so mittelbar etwas damit zu tun. Ist das so wichtig? Muss man ständig beim Thema bleiben? Ihr könnt Euch doch hier so austauschen, wie Ihr wollt. Also bitte.....wer hindert Euch daran??

So, ich hänge jetzt Wäsche auf.
igel
Muriel
Beiträge: 421
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von Muriel »

Liebe sewi,

warum ist die Beschäftigung mit dem ""Inneren Kind"" für dich kein spirituelles Thema ?
Letzten Endes ist es nichts anderes, als das was die Menschen schon seit Urzeiten tun, nämlich auf ihre eigene Art nach Antworten auf ihre Fragen zu suchen.

Ob das nun die Indianer in ihren ""Schwitzhütten"" und auf ihren ""Totemsuchen"" sind oder das Arbeiten mit Bildern oder eben ein Dialog mit dem ""inneren Kind"" .... letzten Endes führen sie uns alle in die gleiche Richtung .... nämlich ""meinwärts"", nicht wahr ?

Ich persönlich halte dieses Thema für ein ausgesprochen spirituelles .... bemühe ich mich hierbei doch darum, ""Fehler"" meiner Eltern und aller ""Erziehungsberechtigten"" ( oder derer, die sich für berechtigt halten, schmunzelt ) und ihre Auswirkungen in mir zu heilen.

Ich füge zwei kleine Texte an, die dazu wunderbar passen, wie ich finde.


Ich wünsche dir einen lichten Abend

Muriel







Das Innere Kind

In jedem Menschen gibt es das "innere Kind" das die tiefinnerlichen Gefühle repräsentiert, und den rationalen Teil, den inneren Erwachsenen, der denkt, plant und handelt.
Unser "Kind" können wir uns als uns selbst vorstellen, als wir 5-6 Jahre alt waren. Es besteht aus all der Neugier und Lebendigkeit, der spielerischen Frische und unverdeckten Gefühle die wir in diesem Alter noch so deutlich spüren konnten. Das innere Kind weiß ganz genau, was es mag und was nicht, es ist voller Drang zu spielen oder auf der Suche nach aufregenden Erlebnissen. Es denkt nicht über die Folgen seiner Taten nach und ist voller Ungestüm.
Es braucht einen liebevollen inneren Erwachsenen, der es überwacht und in konstruktive Bahnen lenkt, die dafür sorgen, dass es seine Kindlichkeit so ausleben kann, ohne dass Schaden für die ganze Person entsteht.



°°°°



Wächst ein Kind mit Kritik auf, lernt es zu verurteilen!
Wächst ein Kind mit Hass auf, lernt es zu kämpfen!
Wächst ein Kind mit Spott auf, lernt es scheu zu sein!
Wächst ein Kind mit Schmach auf, lernt es sich schuldig zu fühlen!
Wächst ein Kind mit Toleranz auf, lernt es geduldig zu sein!
Wächst ein Kind mit Ermutigung auf, lernt es selbstsicher zu sein!
Wächst ein Kind mit Anerkennung auf, lernt es sich selbst zu schätzen!
Wächst ein Kind mit Güte und Freundschaft auf, lernt es die Welt zu lieben

(aus Tibet)





Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
ben1
Beiträge: 1379
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von ben1 »

Hallo @ all

bin etwas verwundert - der Doc sagte nur, einen neuen Thread eröffnen, weil der alte zu lange zum laden dauert - da muß man nix hineininterpretieren.

Nun, wer mittlerweile bei den 5 Threads mitgelesen hat wird erkennen, das das Thema Spiritualität für mich eine sehr praktische Komponente erhält - für mich ist Spiritualität mehr als Meditation oder Gott oder Bewußtsein - für mich ist es wichtig, auch immer wieder den Rückbezug in den Alltag herzustellen. Ich denke, es ist wenig sinnvoll, sich gedanklich in spirituelle Höhen zu erheben (wenn das auch mal ganz schön ist und hier auch schon diskutiert wurde), ohne dazu parallel im Leben zu stehen. Und meine und Igels Auseinandersetzung mit dem Thema brachte eben immer wieder ganz konkrete Alltagsprobleme mit rein. Ich denke, das meine Art von Spiritualität bedeutet, das, was ist, auch aus anderen Blickwinkeln zu betrachten - das gilt wie gesagt nur für mich aber ich z.B. finde, wie Muriel, das die Auseinandersetzung mit dem inneren Kind eine zutiefst spirituelle Handlung sein kann (wenn man vom mechanischen analysieren weggeht und andere Kanäle als den Verstand zuläßt, z.B. das spüren oder das in sich reinhören). Ich denke, das Spiritualität sowohl die Lösung, als auch der Grund von Depression sein kann - dann nänmlich, wenn sie "abgehoben" geschieht und man auf der einen Seite alles zu wissen und zu verstehen glaubt, auf der anderen Seite aber am "wahren" (?) Leben scheitert. Deshalb meine kümmerlichen Versuche, das eine mit dem anderen zu verbinden. Mir gehts gut damit. Natürlich interessiert mich, was den Kritikern in dem Thread fehlt. Die Antwort auf die Frage des Lebens? Da bin ich etwas überfragt (räusper) aber ich kann Euch an meinem Weg, meinen Teilerfolgen, meinem Scheitern und meinen Fragen teilhaben lassen - mehr will ich auch nicht.

Ben
ben1
Beiträge: 1379
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

zum Thema Narzismus - Du bist nicht in "Dich" verliebt, sondern in ein Idealbild von Dir - das ist ein großer Unterschied!

Es ist wie in einer Partnerschaft - wenn der Alltag einkehrt und die rosarote Brille etwas an farbintensität verliert sieht man, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Und dann trennt man sich entweder ("der/die ist ja gar nicht so, wie ich dachte, der/die hat ja auch schlechte Seiten, die mir gar nicht gefallen"), oder die Arbeit an der Beziehung geht los, man lernt sich neu und echt kennen, es gibt keine Masken mehr, die man voreinander tragen muß, ich kann zum Partner voll und ganz "ja" sagen und dann können wir zusammen an Veränderungen arbeiten.

Dazu ist aber das Grundsätzliche "ja" wichtig, das mir und dem Partner die Sicherheit gibt, akzeptiert zu sein, auch wenn ich mich nicht so entwickle, wie es der/die andere erwartet - und umgekehrt. Auch mir passen manche Dinge an meiner Frau nicht, aber ich Liebe sie und werde sie auch lieben, wenn sie sich nicht ändert.

Und nur diese Sicherheit macht Veränderung erst möglich (so paradox das klingt) - denn die Entscheidungsfreiheit, ob sie sich ändern will (oder umgekeht, ob ich mich ändern will, wenn ihr was an mir nicht so optimal passt) liegt dann bei dem, der sich ändern soll oder kann und kommt nicht als Bedingung vom anderen daher.

Genau dieses Gefühl braucht das Kind. Wenn man da mit viel "Du mußt das und das und jenes sein/tun" ankommt, wird es den Rückzug (in die Depression?) wieder antreten. Du kannst Dich ja mal fragen, wie Dein Idealbild der kleinen Igel aussieht und sie dann fragen, ob sie das so möchte - ich denke, sie wird überfordert und traurig reagieren. Also erst mal ohne große Ziele schaun, was eigentlich da ist, was die kleine Igel eigentlich zur Zeit braucht und ihr sagen und das auch zu spüren (die läßt sich nicht übern Tisch ziehen das Du sie lieben wirst, egal was passiert. Ein weiterer Schritt ins Unbekannte, ins Niemandsland - was soll Spiritualität anders sein?

Ben
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

bin einfach davon ausgegangen, dass Du den Rundumschlag gelesen hast.....

Im Moment bin ich mit der kleinen Igel nicht so im Kontakt. Ich schaue mir Dein letztes Posting nochmal ganz in Ruhe an und komme später zurück!

Bis dann,
igel
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Hallo Muriel,

wollte nur mal eben sagen, dass ich mich freue, Dich hier zu treffen! Im Chat ist es ja eher unruhig. Oder ich war unruhig.
igel
ben1
Beiträge: 1379
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von ben1 »

Habe den Rundumschlag mittlerweile gelesen.

Lass Dir Zeit mit dem durchlesen meiner Postings, ich denke, das sind ganz gute GEdanken drin

Ben
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Guten Morgen, Ben!

Ja, da sind gute Gedanken drin.....

Ich bin etwas blockiert, aber das legt sich wieder. Ich fand schön, was Du zur Liebe (Partnerschaft) geschrieben hast. Das ist für mich auch Liebe, das man den anderen eben nicht verändern will! Hat mir sehr gefehlt...

Das grundsätzliche Ja ist vorhanden, wenn es auch manchmal flöten geht .

Gestern hat mein Vater schon wieder angerufen. Der nervt. Aber mir hat sehr gut getan, dass ich ihn etwas auf den Pott gesetzt habe - da war auch ganz schön die kleine wütende Igel dabei! Die sagt:"Laßt mich endlich in Ruhe mit euren Problemen, ich bin überfordert."

Außerdem habe ich eine Angstübung gemacht. Bin in die Stadt gefahren um etwas zu besorgen. Ausserdem war ich sogar beim A-Amt (oh, wenn ich schon diesen Ort betrete, wird mir schlecht..) und habe mir wenigstens mal Info-Material besorgt. Das habe ich schon Tage vor mir her geschoben. Das tat gut und hat mir irgendwie wieder mehr Handlungsfreiheit gegeben.

Soweit erstmal mein Bericht von der Front .

Ich habe das mit dem Idealbild nicht verstanden. Meinst Du, ich hatte als kleine Igel auch schon eins im Sinne von Perfektionismus von mir?

Gruss,
igel
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

..wollte ja noch etwas zum e-mail Austausch sagen. Wenn Du das aus irgendwelchen Gründen nicht willst, respektiere ich das und ich finde, es sollte auch von anderen respektiert werden! Es sind ja auch genügend andere hier, die ihr Profil nicht freigegeben haben und das wird seinen Grund haben, für den man sich auch nicht unbedingt rechtfertigen muss.
igel
sewi
Beiträge: 1606
Registriert: 15. Feb 2013, 23:02

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von sewi »

ben1
Beiträge: 1379
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

Narzismus und Idealbild - ist so gemeint, das wir alle eine Vorstellung von dem haben, wie wir sein sollen (Idealbild), das sehr früh schon erwünschte von unerwünschten Verhaltensweisen getrennt wurden und wir diese "Liebe", die von außen auf erwünschtes Verhalten erhalten haben, internalisiert haben - was meint, das wir uns nicht so lieben, wie wir sind, sondern wie wir (vermeintlich) sein sollten. Narzismus bei mir meint z.B. den Ben zu lieben und zu vergöttern, der immer alles im Griff hat, der erfolgreich und gerecht ist, sozial und beherrscht usw.

Auch (oder gerade als) kleine Kinder waren wir auf diese Bewertung der Außenwelt über alle Maßen angewiesen und so haben auch wir gelernt, Verhaltensweisen an uns zu lieben und andere zu unterdrücken oder sogar zu hassen. Der Weg zurück ist nun der, mal unsere ganzen (narzistischen) Vorstellungen von uns über den Haufen zu werfen und zu gucken, was da wirklich übrig bleibt. Nur mit dem, was ist, können wir unser Leben (im jetzt und hier, denn nur in dieser Zeit leben wir) gestalten, nie mit dem, was sein sollte.

Ben
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von susan »

Hallo Ben, hallo Igel und alle, die es interessiert....

"....Z.B. bringen schwere Krisen und existentielle Krankheiten wie Krebs den Menschen an die Grenzen seiner Kraft und Existenz, und es stellen sich dann die Sinnfragen. So kann Krankheit einen nicht mehr zu ignorierenden Anstoß geben, sich dem Spirituellen zu öffnen, nach dem eigenen Lebenssinn zu forschen, über sich selbst hinauszugehen. Die Frage nach meiner Identität stellt sich. Wer bin ich? Bin ich der Körper, der gerade versagt? Bin ich der Schmerz, der mich zermürbt? Bin ich die Verzweiflung, die mir die Luft zum Atmen nimmt? Wer bin ich eigentlich, wenn ich durch meine Krankheit nicht mehr funktioniere, nicht mehr arbeiten kann, nicht mehr nützlich bin?..."

Das ist der Auszug aus einem, so finde ich, sehr lesenswerten Artikel

http://www.drplatsch.de/VortragSpirituelleEvidenz.html

Gruß
Susan


igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

bei der "inneren Trennung" denke ich gerade an die Trennung vom inneren Kind!

Hier und Jetzt. Da danke ich Dir für diesen Hinweis. Vielleicht beschäftige ich mich nämlich zu sehr mit meinem verinnerlichten Bild. Also mit dem, wie ich sein SOLL. In der Hoffnung, dann liebenswert zu sein. Mit dem Bild, das ich in der Familie verinnerlicht habe.

Ich bin immernoch etwas blockiert. Glaube aber nicht, dass das mit dem Rundumschlag zu tun hat.

Irgendwie suche ich mich gerade verstärkt selbst...

Ich hänge gerade am Idealbild und am Narzismus fest. Das zeigt mir aber auch, dass ich da nochmal hinschauen sollte. Darauf komme ich nochmal zurück.

Liebe Grüsse,
igel
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Danke, Susan, für den link. Die Suche nach sich selbst..........nicht aufgeben.

Schönes WE,
igel
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Lieber Ben,

nach langem mit-den-Füssen-auf-den-Boden-trampeln (ja, ich bin auch beleidigt!) habe ich mich jetzt entschlossen, mich mehr zurückzuziehen. Nicht ganz zurückziehen - da würde ich reagieren wie früher! Ich seh´aber den Weg noch nicht. Für diesen Thread sehe ich aber, dass es wohl wirklich so ist, dass es etwas "ausgeartet" ist. Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich unterhalte mich sehr gerne mit Dir und es hat mir so oft auch weitergeholfen. Und irgendwie hänge ich auch an Dir . (Nein, ist keine Liebeserklärung : Ich immer mit meiner Liebeserklärung..) Aber für ein Zweiergespräch ist es hier wohl wirklich nicht die Plattform.
Ich könnte mich stundenlang mit Dir unterhalten. Wir haben eben ein gemeinsames Thema irgendwie. Aber hier? Ich bin verunsichert. Es geht wohl auch um Narzismus.

Vielleicht können wir uns erstmal zweimal pro Woche oder so schreiben. Ich weiß es nicht. Was meinst Du?

Liebe Grüsse,
igel
Ronja75
Beiträge: 153
Registriert: 22. Mär 2003, 18:35

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von Ronja75 »

Hi Igel!
Lass Dich doch nicht so verschrecken!
Es lesen doch immer wieder viele mit, wie man ja an den "Anklickzahlen" sieht!
Also scheint Eure Unterhaltung ja auch andere zu interessieren.
Und es ist ja nicht so, dass Ihr Euch diverse Male täglich schreibt!
Würde es Dich beruhigen, wenn andere mitdiskutieren? Ich hatte ja das Gefühl, dass Euch das eher stört.

Ronja
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

..och Mensch, das ist doch echt Kacke! Ja, jetzt jammere ich! Wieder ein Konflikt. Ich verstehe wieder alle nur mich selbst nicht. Ich versuche wieder, es allen Recht zu machen.
igel
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Spiritualität und Depression V

Beitrag von igel »

Nein, liebe Ronja (Wibke), das stört nicht!!Warum taucht das Gefühl bei Dir auf? Ich fände es sogar schön, wenn sich andere auch so auseinandersetzen würden wie wir hier! Aber jeder, wie er kann.....

Liebe Grüsse,
igel
Antworten