Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Grimmi
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Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Grimmi »

Hallo,
ich kann das, was Succubus geschrieben hat nur bestätigen.
Mein Mann erzählt mir auch immer wieder von den Dingen die in der Therapie zur Sprache kommen.
Ich find das gut. Manchmal sehe ich Dinge anders und wir disskutieren darüber.
Der Therapeut hätte auch schon vorgeschlagen, dass ich mal zu einer Stunde mitkommen könne.
Diese Entscheidung überlasse ich aber meinem Mann.
Genauso ist es seine Entscheidung, was er mir von der Sitzung erzählt und was nicht.

VG
DieNeue
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Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

wahrscheinlich ist es auch einfach ein Unterschied, ob es sich bei den Angehörigen um den Partner handelt oder um die Eltern. ;) Von denen sollte man sich ja sowieso mit der Zeit lösen und ich bin froh, dass ich nicht mehr alles mit ihnen besprechen muss. Aber so wie ihr beide, Succubus und Grimmi, das handhabt, finde ich es echt gut!

Noch zu dem Thema Beziehung allgemein:
Ich habe gestern einfach mal gegoogelt, wie es bei anderen Krankheiten mit funktionierenden Beziehungen aussieht. Wollte einfach mal wissen, ob das bei Depressionen besonders ist oder auch bei anderen Krankheiten so. Ich habe nach "Beziehungen mit Multiple Sklerose-Kranken bzw. Rollstuhlfahrern" gesucht und was ich in den entsprechenden Foren gelesen habe, ist genau das Gleiche wie hier: Man kann es nicht pauschalisieren. Es gibt sehr gut funktionierende Beziehungen, genauso wie Trennung wegen der Krankheit bzw. Ablehnung einer Beziehung mit einem Kranken. Die Ängste der Betroffenen sind genau die gleichen: Wer will schon jemanden mit DER Krankheit? Der weiß doch gar nicht, was er da auf sich nimmt. Das kann ich doch niemandem zumuten! Ich finde nie einen Partner...
Bin jetzt schon irgendwie beruhigt, dass das nicht unbedingt nur mit den Depressionen zusammenhängt, dass man solche Gedanken hat.

Liebe Grüße
schlumpfbär
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Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von schlumpfbär »

Hallo @ all,
womit ich sehr schwer umgehen kann, dass meine Frau sich komplett dagegen wert über ihre bzw. unsere Probleme zu reden. Es endet auch zu 90 % in einer sinnlosen Diskussion. Egal wie vorsichtig ich das Thema versuche anzugehen. Sie kann einfach nichts von mir annehmen. Ich will natürlich nur, dass es besser wird, aber je mehr ich hier versuche Lösungen ihr zu erläutern, desto mehr verschließt sie sich von mir. Wenn mich ein Thema beschäftigt bzw. stresst möchte ich mit meiner Frau drüber reden.

Zum Beispiel ist sie wie gesagt, schon seit über einem Jahr bei Ihrer Heilpraktiker Therapeutin. Erstens kostet diese ein Heidengeld und zweitens sehe ich nicht wirklich einen Fortschritt. Da meinte ich, dass sie doch wenn sie die Therapeutin nicht aufgeben möchte, wenigstens noch zusätzlich einen Psychiater versuchen sollte. Dies würde auch bei einen weiteren Kurantrag helfen. Hier gab es zum Beispiel komplette Verweigerung.

Wie ist hier eure Erfahrung? Habt ihr auch Partner die sich so komplett einem Gespräch über eure/ihre Probleme verweigern?
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Sybilix »

Hi zusammen,

@succubus und @grimmi - ich kann das sehr gut nachvollziehen. Nicht jeder Krankheitsverlauf ist gleich und die Art damit umzugehen noch weniger vergleichbar.
Bei uns kommen bestimmte Altlasten hinzu, warum ich nachvollziehen kann, warum genau solch ein Austausch über die Sitzungen (aktuell) nicht stattfindet. Es ist einfach immer im individuellen Kontext zu sehen.

@DieNeue - Die Grundmuster der Ängste/Probleme (beider Seiten!) bei schweren Krankheiten kann ich mir vorstellen, sind sicher sehr, sehr "verwandt". Danke für diesen hilfreichen Vergleich. Dennoch glaube ich, dass es einen Unterschied macht, ob jemand in erster Linie körperliche Einschränkungen/Leiden hat oder psychische. Ich kann mir vorstellen dass die Beziehungskomponente bei irrationalem Verhalten oder (temporär) veränderter Persönlichkeit nochmal ein ganz anderes Level erreichen (kann).
Warum? Die übliche Interaktion zwischen Personen läuft oft nach gewissen Mustern ab und jede meiner Aktionen hat bereits beim Absenden eine gewisse Absicht bzw. gar Erwartung. Dummerweise werden diese Erwartungen fast zwangsläufig enttäuscht bzw. in die Irre geführt.

@schlumpfbär Ich habe wiederholt die gleiche Situation gehabt: Ich habe Arzt vorgeschlagen - Antwort "jetzt nicht"; Ich habe Medikamente indirekt angesprochen - "unter gar keinen Umständen"; Ich habe Kur ins Gespräch gebracht - zig Gründe warum Sie das nicht machen kann/will. Später wurden die gleichen Themen von anderen Personen angesprochen (Freunde/Arzt/...) - dann waren diese zur "Diskussion zugelassen".
Es kann einfach sein, dass Du nicht der richtige Bote für diese Nachricht bist.

Heilpraktiker sind (für mich) ein heikles Thema. Ich selbst kann diesem Modell gar nichts ab, möchte aber nicht behaupten, dass es anderen nicht helfen kann.
Schonmal vom sozial-gesellschaftlichen Aspekt betrachtet?
Bei Eltern der heutigen Kindergeneration sind z.b. Homöopathie und Heilpraktiker durchaus "en vogue" bzw. gesellschaftlich akzeptiert. Ein Psychiater hat (zumindest in meiner Wahrnehmung, womit ich nicht meine eigene Meinung meine) immer noch ein gewisses Stigma. Das sollte man nicht unterschätzen.
Nichtsdestotrotz wäre Psychiater das Ziel. Schonmal versucht über den Hausarzt die Brücke zu schlagen? Eine Überweisung wäre hilfreich, wenn nicht gar von Nöten.

Was die sinnlosen Diskussionen angeht... ich möchte Dir nichts unterstellen, aber siehst Du eure Probleme in ihrem Kontext (sofern das überhaupt möglich ist?). Damit meine ich nicht einen gesunden Verstand / ihre alte Persönlichkeit, sondern die Äußerungen "einer Persönlichkeit" welche massiv durch die Krankheit eingeschränkt ist? Werte u.U. nicht existieren, Gefühle abgeschaltet sind, Emotionen nicht ausgelöst werden? Wenn Du dafür kein Verständnis hast bzw. aufbringen kannst, wird Sie dich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht verstehen und die Diskussion muss schon fast zwangsläufig sinnlos enden. (Sorry, aber je weniger Du erwartest, desto eher wirst Du u.U. positiv überrascht).
Ich habe es soweit möglich vermieden über irgendetwas zu diskutieren. Dennoch habe ich von Zeit zu Zeit meine Meinung gesagt á la "das und das ist MIR wichtig".
Vielleicht ist etwas durchgekommen... ich weiss es nicht, selbst wenn es Tage später eine scheinbar positive Reaktion / Akzeptanz meiner früheren Aussage zu sein scheint, würde ich mir nicht anmaßen anzunehmen dass dies auf Kausalität beruht sondern ggf. nur Korrelation ist.

Grüße in die Runde,
Sybilix
Succubus
Beiträge: 357
Registriert: 9. Aug 2016, 06:44

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Succubus »

Sybilix hat geschrieben: @succubus und @grimmi - ich kann das sehr gut nachvollziehen. Nicht jeder Krankheitsverlauf ist gleich und die Art damit umzugehen noch weniger vergleichbar.
Bei uns kommen bestimmte Altlasten hinzu, warum ich nachvollziehen kann, warum genau solch ein Austausch über die Sitzungen (aktuell) nicht stattfindet. Es ist einfach immer im individuellen Kontext zu sehen.
Klar ist jeder Krankheitsverlauf anders und auch der Umgang damit. Ich wollte damit auch eher ausdrücken dass es auch anders geht. Doch das muss natürlich vom Betroffenen ausgehen und wenn gewollt vom Angehörigen unterstützt werden.
Oft kann man sich als Nicht-Betroffener ja gar nicht vorstellen wie so eine Sitzung abläuft, da finde ich schon dass man da auch mal fragen darf und auch eine Antwort erwarten darf, doch das ist meine persönliche Meinung.
Ich als Betroffene fand es halt wichtig meinen Partner da einzubeziehen weil er ja auch mit mir durch diese schwierige Zeit geht und mich unterstützt so gut er kann. Dadurch entstand bei uns z.B. auch noch mal eine ganz andere Art von Vertrauen.

LG
Don't feed the troll :-)
schlumpfbär
Beiträge: 9
Registriert: 24. Jun 2017, 18:20

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von schlumpfbär »

Sybilix hat geschrieben: @schlumpfbär Ich habe wiederholt die gleiche Situation gehabt: Ich habe Arzt vorgeschlagen - Antwort "jetzt nicht"; Ich habe Medikamente indirekt angesprochen - "unter gar keinen Umständen"; Ich habe Kur ins Gespräch gebracht - zig Gründe warum Sie das nicht machen kann/will. Später wurden die gleichen Themen von anderen Personen angesprochen (Freunde/Arzt/...) - dann waren diese zur "Diskussion zugelassen".
Es kann einfach sein, dass Du nicht der richtige Bote für diese Nachricht bist.

Heilpraktiker sind (für mich) ein heikles Thema. Ich selbst kann diesem Modell gar nichts ab, möchte aber nicht behaupten, dass es anderen nicht helfen kann.
Schonmal vom sozial-gesellschaftlichen Aspekt betrachtet?
Bei Eltern der heutigen Kindergeneration sind z.b. Homöopathie und Heilpraktiker durchaus "en vogue" bzw. gesellschaftlich akzeptiert. Ein Psychiater hat (zumindest in meiner Wahrnehmung, womit ich nicht meine eigene Meinung meine) immer noch ein gewisses Stigma. Das sollte man nicht unterschätzen.
Nichtsdestotrotz wäre Psychiater das Ziel. Schonmal versucht über den Hausarzt die Brücke zu schlagen? Eine Überweisung wäre hilfreich, wenn nicht gar von Nöten.
Sybilix
Hier erhoffe ich mir etwas von unserer Eheberaterin. Die auch erst jetzt durch ein Einzelgespräch verstanden hat was eigentlich bei uns abgeht... :roll: Die meinte auch, dass die Heilpraktikerin nicht die wirkliche Lösung sein kann. Aber das sagt sie meiner Frau hoffentlich noch. Ich hab es schon versucht...

Das ist auch allgemein für mich ein Grund zur größten Verzweiflung. Der Widerwille einen Schritt weiter zu gehen. Weiter als nur Ihre Heilpraktikerin. Ich will die Hoffnung haben, dass es aufwärts geht.

Sybilix hat geschrieben: Was die sinnlosen Diskussionen angeht... ich möchte Dir nichts unterstellen, aber siehst Du eure Probleme in ihrem Kontext (sofern das überhaupt möglich ist?). Damit meine ich nicht einen gesunden Verstand / ihre alte Persönlichkeit, sondern die Äußerungen "einer Persönlichkeit" welche massiv durch die Krankheit eingeschränkt ist? Werte u.U. nicht existieren, Gefühle abgeschaltet sind, Emotionen nicht ausgelöst werden? Wenn Du dafür kein Verständnis hast bzw. aufbringen kannst, wird Sie dich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht verstehen und die Diskussion muss schon fast zwangsläufig sinnlos enden. (Sorry, aber je weniger Du erwartest, desto eher wirst Du u.U. positiv überrascht).
Ich habe es soweit möglich vermieden über irgendetwas zu diskutieren. Dennoch habe ich von Zeit zu Zeit meine Meinung gesagt á la "das und das ist MIR wichtig".
Vielleicht ist etwas durchgekommen... ich weiss es nicht, selbst wenn es Tage später eine scheinbar positive Reaktion / Akzeptanz meiner früheren Aussage zu sein scheint, würde ich mir nicht anmaßen anzunehmen dass dies auf Kausalität beruht sondern ggf. nur Korrelation ist.

Sybilix
Bei mir ist das Problem die Divergenz zwischen meinen Herz und meinen Verstand. Mein Verstand weiß eigentlich, dass es nichts oder wenig bringt etwas zu sagen, aber mein Herz oder was auch immer laufen irgendwann über. Ich halte leider nicht wahnsinnig viel aus. Es sind einfach zu viele kleine und große Sachen die täglich passieren.
Das ständige Widersprechen vor allem vor den Kindern.... Es ist einfach soooo schwer, hier ruhig zu bleiben.
Auch das Thema Egoismus was wir vorher schon hier im Thread hatten ist bei uns auch so klar ausgeprägt:
Ja sie hatte sich in den letzten Jahren zu viel aufgerieben und nicht mehr auf sich gehört, aber jetzt ist nur noch ich ich ich. In einer Ehe gehören Kompromisse zum Alltäglichen überleben.


Ich wollte noch einen neuen Aspekt ansprechen:
Das verlischende Glänzen in den Augen
Es klingt so romantisch doof aber es macht mich fertig. Meine Frau war 2 Wochen weg mit meiner kleinen Tochter und konnte hoffentlich den Tod unserer Freundin etwas verarbeiten (es war Jahrestag) Ich war alleine mit meinen Sohn zuhause. Als sie nach Hause kam, war in den ersten 2 Tagen ab und an noch ein liebevolles, zärtliches Glänzen in den Augen wie es früher war.

Jetzt ist es wieder verschwunden. Dieses Phänomen hatten wir öfters, wenn wir uns länger nicht gesehen haben. Jetzt wieder Kälte und Abwesenheit.

Naja jetzt haben wir die ersten gemeinsamen Tage ohne Kinder vor uns seit 7 Jahren. Ich hoffe es werden schöne Tage wo wir wieder etwas zu einander finden können. Ich bin etwas nervös...
Ich muss mich zurückhalten...
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Sybilix »

Hi,
schlumpfbär hat geschrieben: Hier erhoffe ich mir etwas von unserer Eheberaterin. Die auch erst jetzt durch ein Einzelgespräch verstanden hat was eigentlich bei uns abgeht... :roll: Die meinte auch, dass die Heilpraktikerin nicht die wirkliche Lösung sein kann. Aber das sagt sie meiner Frau hoffentlich noch. Ich hab es schon versucht...
Der Thematik Paarberatung oder Eheberatung bin ich grundsätzlich offen gegenüber, interessant war hier eine Buchempfehlung "Die 5 Sprachen der Liebe". Mir ist schnell bewusst geworden, dass wir trotz einer augenscheinlich (zumindest aus meiner Sicht/Alltag) intakten Beziehung mindestens teilweise aneinander vorbeigeredet haben (jeder hat teils andere Sprachen der Liebe und erkennt die Botschaft des anderen als solche nicht an... weil er Sie nicht versteht). Passt in der Retrospektive auf viele vergangene Situationen.
schlumpfbär hat geschrieben: Das ist auch allgemein für mich ein Grund zur größten Verzweiflung. Der Widerwille einen Schritt weiter zu gehen. Weiter als nur Ihre Heilpraktikerin. Ich will die Hoffnung haben, dass es aufwärts geht.
Wie steht es um das Thema Hausarzt? Ich habe nun schon mehrfach - auch in unserem Falle - zu hören bekommen, dass der Hausarzt die richtige Erst-Diagnose gestellt hat und eine Überweisung an einen Facharzt veranlasst hat. Mich würde wundern, wenn ein Arzt der diese Diagnose stellt, d.h. auch einen vernünftigen Behandlungsweg grundsätzlich kennt, es hier nur auf einer heilpraktischen Anwendung beruhen lassen würde.
schlumpfbär hat geschrieben: Bei mir ist das Problem die Divergenz zwischen meinen Herz und meinen Verstand. Mein Verstand weiß eigentlich, dass es nichts oder wenig bringt etwas zu sagen, aber mein Herz oder was auch immer laufen irgendwann über. Ich halte leider nicht wahnsinnig viel aus. Es sind einfach zu viele kleine und große Sachen die täglich passieren.
Auf die Gefahr hin die immer gleiche Botschaft zu wiederholen: Achte auf Dich selbst!
Sport = baut Cortisol (Streßhormon) ab
Raus, wann immer die Sonne scheint = Antidepressiva
Nimm Dir - sofern möglich - Zeit für Dich. Ansonsten versuche über Freunde / Bekannte / Familie / Babysitter oder dergleichen Zeit zu schaffen.
Der "Abstand" hilft Dir, insbesondere wenn Du - wie zuvor geschrieben - wenig verkraftest.
Such Dir andere Ventile. Gespräche mit Freunden o.ä., ggf. auch selbst mal mit Hausarzt sprechen? Selbst einen Therapeut aufsuchen (auch wenn es nur 1-2 Stunden bzw. eine "Vorsitzung" ist...) Er/Sie kann Dir einige (für Dich u.U. unerklärliche) Verhaltensmuster erläutern. Es ist was anderes dass von einem professionellen Fachpersonal zu hören, als irgendwo zu lesen.
Manchmal ist es auch genau das eine Mal, über das Thema zu sprechen, was hilft dass der "Groschen fällt".

Versuche zu erörtern, warum Dich ihre Verhaltensweisen so quälen? Wovor hast Du Angst? Was passiert im worst-case? Kannst Du die auslösenden Situationen vermeiden? Kannst Du deine Erwartung verändern?
Thema Kur? Einfach nur zu Familie/Freunden?

Ich hatte als das Thema "temporär weg sein" enorme Panik. Angst. Angst dass er der Anfang vom Ende ist. Angst Sie zu verlieren.
Zum jetzigen Zeitpunkt komplett unbegründet. Es ist weit einfacher mit einer rational nicht vorhersagbaren Verhaltensweise aus der Distanz umzugehen, als aus nächster Nähe. Für Dich - und noch viel wichtiger - für die Kinder.
schlumpfbär hat geschrieben: Auch das Thema Egoismus was wir vorher schon hier im Thread hatten ist bei uns auch so klar ausgeprägt:
Ja sie hatte sich in den letzten Jahren zu viel aufgerieben und nicht mehr auf sich gehört, aber jetzt ist nur noch ich ich ich. In einer Ehe gehören Kompromisse zum Alltäglichen überleben.
Allein die Wortwahl lässt mich vermuten, dass die Situation nicht 100% klar ist. Wie sollte man ihre Verhalten - ohne Wertesystem - als Egoismus bezeichnen? Es läuft nur das Basisprogramm bzw. wirre Versuche etwas zu empfinden o.ä.
Ansprüche in deine Richtung werden - sorry - sämtlichst ins Leere laufen. Im Zweifel erzeugt sowas das Gegenteil von dem was Du erhoffst. Im Zweifel geht Sie dem "Problem" aus dem Weg. Weil zum lösen, mangels Kraft, Sie vermeintlich nicht in der Lage ist.
Ansprüche (ein Mindestmaß) der Kinder wegen sind (so wurde mir gesagt) durchaus angemessen. Das merke ich auch bei uns. 80% der spärlichen Kommunikation mit/der Kinder wegen, der Rest wegen praktischer Dinge mit mir. Nicht 1% wegen/über mich. Bin ich darüber unglücklich? Nein, nicht mehr.
schlumpfbär hat geschrieben: Als sie nach Hause kam, war in den ersten 2 Tagen ab und an noch ein liebevolles, zärtliches Glänzen in den Augen wie es früher war.

Jetzt ist es wieder verschwunden. Dieses Phänomen hatten wir öfters, wenn wir uns länger nicht gesehen haben. Jetzt wieder Kälte und Abwesenheit.

Naja jetzt haben wir die ersten gemeinsamen Tage ohne Kinder vor uns seit 7 Jahren. Ich hoffe es werden schöne Tage wo wir wieder etwas zu einander finden können. Ich bin etwas nervös...
Ich muss mich zurückhalten...
Das können Tageschschwankungen sein. Ich z.B. merke klar einen Verlauf über Tag. I.d.R. morgens besser/aufnahmefähiger und abends meist "durch" / fehlende Kraft. Wie abwesend, wenn überhaupt Kommunikation stattfindet.

Lasst es langsam angehen, die Genesung braucht Zeit, Zeit, Zeit.

Dennoch alle Daumen gedrückt, ich hab mich erwischt "mitzuleiden" als ich deinen Beitrag gelesen habe. Kenne ich doch die meisten Situation aus eigener, leidlicher Erfahrung.

Sybilix
schlumpfbär
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Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von schlumpfbär »

Hallo,
Danke dir einmal mehr für deine ausführlichen Antworten. Ich merke einfach dass ich inzwischen wirklich sehr empfindlich bin. Heute war ich schon wieder kurz vor dem verzweifeln. Das muss man wohl eine Lüge nennen ich war verzweifelt. Sie hat mir offenbart dass sie gar nicht glaubt dass sie eine Depression hat. Das hat mich natürlich spontan mal wieder wirklich fertig gemacht weil es sich für mich so angehört hat als würde sie das Problem gar nicht erkennen und auch nicht wirklich angehen. Sie meinte sie hat ja eine ganz andere Diagnose da habe ich natürlich auch wieder an allem gezweifelt. Nach mehreren Stunden hat sich dann erst rausgestellt dass sie ja "nur" unter "Burnout" hat. Die Diagnose wurde er vor eineinhalb Jahren gestellt. Als ich ihr erklären wollte dass es hier keinen großen Unterschied gibt hat sie gemeint dass sie auf keinen Fall Depression hat. Aber sie hat sich noch nie mit dem Krankheitsbild auseinandergesetzt.
Was mich wiederum fassungslos gemacht hat.
Erstens habe ich in der Leichte Depression und zweitens muss sie doch auch sich mit ihren Krankheitsbild beschäftigen. Ich sehe ich gebe wieder nur von meiner Sicht aus.
Ich wünschte mir ich könnte so entspannt sein wie du.
Das würde sicherlich auch ihr helfen.

Was ich aber auch merke dass es mir besser geht, wenn sie nicht da ist dann kann sie eine nicht so verletzen

Grüße
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Sybilix »

Hallo zusammen,
schlumpfbär hat geschrieben:... Sie hat mir offenbart dass sie gar nicht glaubt dass sie eine Depression hat. Das hat mich natürlich spontan mal wieder wirklich fertig gemacht weil es sich für mich so angehört hat als würde sie das Problem gar nicht erkennen und auch nicht wirklich angehen. ...
Vielleicht liegt es am Wort "Depression" - an der indirekten Aussage "Du bist krank". Weil es sehr oft als belastend bzw. "no-go" von Betroffenen und Angehörigen geschildert wurde, versuche ich immer "in dieser Situation" o.ä. zu verwenden, Worte wie "krank" oder "Depression" zu vermeiden.
DieNeue hat geschrieben:Hallo Columbia,

Mit der Zeit kam das dann wieder. Und jetzt ist das wieder wie vorher. Ich brauche zwar viel Zeit für mich alleine und Treffen mit anderen sind anstrengend, aber ich freue mich wieder über und mit anderen, bedanke mich bei Anderen auch für Kleinigkeiten, überlege mir gerne Sachen, mit denen ich anderen eine Freude machen kann, frage bei Personen nach, wie es ihnen geht...
Danke an DieNeue für diese Erinnerung. Mir ist beim nachlesen eingefallen, dass genau das bei uns sporadisch (wieder) stattfindet. "Danke" sagen für Kleinigkeiten, ein Paket für die Kinder, eine Kleinigkeit für die Kinder zu Ostern etc. Mir war gar nicht bewusst, bis eben, dass das erste positive Anzeichen von Besserung sein könnten bzw. sind.

DieNeue hat geschrieben: Aber ein guter Therapeut wird seinem Klienten niemals einfach sagen "Verlassen Sie Ihre Frau!" oder "Kündigen Sie Ihren Job! ...Denn ich weiß ja viel besser als Sie, was für sie gut ist". Ein guter Therapeut bearbeitet das mit seinem Klienten zusammen.
Ich hatte das ja früher schon gelesen und war erleichtert. Jetzt kann ich das sogar bestätigen. Bin vor wenigen Tagen über die Leitlinien für Behandlung von Depression gestolpert. Dieses Thema gehört für mich zum Symptom, durch Depression veranlasste, starke (schnelle) Veränderungswünsche. Ziel sollte es sein, diese zu unterbinden bzw. auf eine gesunde Phase hinauszuzögern. D.h. es steht gar in den Leitlinien, solch eine Empfehlung ("Verlassen Sie ihren Partner") gerade NICHT zu geben. Erleichtert einen als Angehörigen ungemein.


Weiterhin ist mir noch ein Paradox aufgefallen: Einerseits soll man, insbesondere bei der späteren Stabilisierung/Re-integration die Betroffenen als mündig betrachten, andererseits soll man das irrationale Verhalten nicht für "voll nehmen". Was denn jetzt? :)
Man muss sicher selektieren, wann man es seriös bewertet und wann man "krankheitsbedingt" durchwinken sollte.

Thema Selbstschutz
Nach über 2 Wochen in der Klinik (Sie) habe ich gemerkt, dass ich angefangen habe mich nichtmehr zu fragen:
Was macht Sie gerade?
Wie geht es ihr?
Wann war Sie zuletzt online?
Wann wird Sie anrufen?
...
sogar soweit, dass als das Telefon morgens klingelt (Sie ruft i.d.R. als Einzige regelmäßig zuhause an), ich dachte "och, jetzt nicht ... bin doch gerade mit was anderem beschäftigt".

Ich habe vor mir selbst Angst bekommen.
Habe ich die Situation zu gut bewältigt? Mich zu weit distanziert? Habe ich einen Weg ohne zurück eingeschlagen?
Einige Tage später war ohnehin der erste Besuch geplant und - wie erhofft - waren natürlich auch die Emotionen (meinerseits) sofort wieder da.
Erleichterung. Aber auch Erkenntnis. Wenn ich gefühlstechnisch on-off im "normalen" Zustand realisieren kann, dann kann Sie das trotz bzw. wegen Krankheit erst recht. Wenn Sie mir nun also sagt "Ich vermisse Dich nicht", dann ist das immer noch verletzend, aber ich weiss ja dass mir das selbst schon so ging - und die Liebe trotzdem da ist. Sie äußert sich nur anders.

Wenn ich natürlich die Erwartung habe, dass mir die Schmetterlinge im Bauch fehlen... ist das schlicht die falsche Referenz. Bei einer langjährigen Beziehung sind solche Gefühle ja auch im Alltag nicht vorhanden.
Columbia hat geschrieben: Ebenso komme ich nur schwer damit klar, dass mich mein (Ex-)Partner (er hat gesagt, dass er keine Beziehung mehr führen kann, ich nicht) so ganz aus seinem Leben ausschließt, er mit anderen aber durchaus kommunizieren und sie besuchen kann. Du hast in Deinem Beitrag erwähnt, dass das daran liegen mag, dass man als Partner kein Co-Therapeut sein kann. Das habe ich gar nicht vor. Aber ich verstehe einfach nicht, warum man seine langjährige Partnerin so ganz aus seinem Leben schleudern muss. Und wenn ich mir das dann verdeutliche, kommt Wut in mir auf.
Das liegt an der hilflosen Perspektive des Betroffenen. S.o.: Depression bedingt starken Drang nach kurzfristiger Veränderung. Wenn ich nicht (genau) weiß was mich belastet, versuche ich willkürlich (signifikante) Verbesserungen anzustreben. Trial and Error mäßig. Dass das - insbesondere für Angehörige - mit Kollateralschäden einhergeht, ist leider eine schmerzliche Begleiterscheinung. Vielleicht fehlt ihm, wie im letzten Absatz von mir geschildert, die Schmetterlinge im Bauch die er früher immer hatte. Nun denkt er "Sie löst diese nicht mehr aus, also kann ich die Beziehung beenden". Er ist sicher noch nicht soweit zu erkennen, dass er in seinem Zustand zu solchen Gefühlen generell nicht in der Lage ist.

Weiterhin alles Gute und viel Kraft an alle zusammen. Glücklicherweise hilft das Wetter aktuell die Laune aufzubessern.

Sybilix
Columbia
Beiträge: 72
Registriert: 3. Mär 2018, 15:08

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Columbia »

Hallo Sybilix,

danke für Deine PN. Ja, den Drang, den Depressive nach schneller Veränderung verspüren, kann ich bestätigen. Das liegt wohl daran, dass sie oft glauben, alles falsch gemacht zu haben, zumindest hat das mein Partner vor einigen Wochen einmal geäußert. Und daher wahrscheinlich die Annahme, dass alles besser wird, wenn man alles ändert. Natürlich sind beide Einschätzungen irrational, denn weder hat man alles falsch gemacht, noch wird alles besser, wenn man sofort alles ändert. Ich hoffe, dass, wie Du schreibst, diese falschen Annahmen in einer guten Therapie abgefangen werden und dem Betroffenen mitgeteilt wird, dass manchmal kleine Schritte reichen und man auch auf das dankbar zurückschauen darf, was man im Laufe seines Lebens erreicht hat, z.B. eine liebevolle Partnerschaft/Familie, einen guten Beruf, eine gesicherte Existenz, die vielen Annehmlichkeiten des Alltags ...
Und die Schmetterlinge hat man sowieso nur in der Anfangszeit der Beziehung im Bauch, dann werden sie in der Regel durch tiefere Gefühle, Liebe, Treue, Zusammenhalt und die Bereitschaft, den anderen mit seinen Stärken und Schwächen anzunehmen ersetzt. Das dürfte mein Partner eigentlich wissen, da er kein verträumter Teenager mehr ist. Aber gut möglich, dass dieses Wissen durch die Depression überdeckt wird.
Phasenweise geht es mir auch so, dass ich mich nicht mehr frage, was er gerade macht. Irgendwann gewöhnt man sich an den Ausnahmezustand und natürlich will man sich selbst schützen. Dann wiederum kann ich mich nur schwer gedanklich lösen. Ich hätte viele Fragen an meinen Partner. Wenn diese auftauchen, mahne ich mich selbst zur Geduld.
Auch ich kann inzwischen kleine freundliche/freundschaftliche Gesten bei meinem Partner feststellen. Vielleicht ein Zeichen der Besserung. Diese Gesten nehme ich dankend entgegen, auch wenn sich mich verwirren. Zur Zeit agiere ich kaum, ich reagiere allenfalls. Wie bei Deiner Frau kommt aber auch von meinem Partner nie die Frage "Wie geht es Dir?" Diese wird unter allen Umständen vermieden. Auf diese Weise schützt sich vermutlich der Depressive.

Auch Dir ein schönes, sonniges Wochenende!

Columbia
sunshine00
Beiträge: 13
Registriert: 9. Nov 2017, 21:54

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von sunshine00 »

Hallo Columbia und Sybilix,
nachdem sich meine Geschichte sehr mit Deiner,Columbia, gleicht...lese ich immer mal wieder mit. Vor einiger Zeit hatte ich ja auch schon berichtet. Bei mir sind es mittlerweile 6 Monate, das mein Partner zu mir auf Abstand ging. Um mehr Zeit mit seinen Kindern zu verbringen...sagte er. Diese wohnen bei seiner Exfrau. Seit dem lehnt er jegliche Kommunikation ab. Bis auf zwei winzige Antworten. Am Valentinstag hab ich ihm einen Gruß geschickt. Danach hat er mich blockiert. Ich bin immer noch schockiert und fassungslos.
Aber mittlerweile weiß ich, das der Mann, mit dem ich 4Jahre lang eine liebevolle Beziehung führte, der sehr viel Wert auf Familie legte, dem der regelmäßige Kontakt zu Geschwistern und seiner 85jährigen Mutter wichtig waren, dies nicht mehr pflegt. Alle machen sich Sorgen. Wenn man nachfragt, kommt immer als Begründung, das er Zeit mit den Kindern verbringt und deren Mutter. Alles deutet darauf hin, das sie die treibende Kraft ist. Es gab an der Beerdigung seines Vaters einen Vorfall. Sie kontrolliert seine Telefone und dirigiert Termine.

Jetzt frag ich mich, was geht in ihm vor? Kann man wirklich mit Anlauf die Menschen die einen lieben so dermaßen verletzen? Ohne drüber nachzudenken? Wo bleiben Respekt und Wertschätzung?
Heißt das etwa die Krankheit entschuldigt alles? Wir müssen alles so hinnehmen?

Und...in meinem Fall war es so...die Therapeutin hat ihm geraten, auf Abstand zu mir zu gehen. So seine Worte im Telefonat vor 6 Monaten. Und da ist nichts vorgefallen, was mir das erklären würde. Es kam überraschend wie ein Schlag.

Mittlerweile kenne ich ihn nicht wieder. Sein Verhalten ist nicht mehr er selbst. Natürlich weine ich immer noch um ihn und die wundervolle Zeit. Aber wie lange soll ich das noch aushalten?

Ich glaube daran, das es irgendwann besser wird. Auch wenn die Wehmut bleibt.

Vorerst Euch noch ein schönes sonniges Wochenende. Ich geh jetzt zum Nachtdienst. Lenkt auch ab ;-)

LG sunshine
schlumpfbär
Beiträge: 9
Registriert: 24. Jun 2017, 18:20

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von schlumpfbär »

Hallo @all,
heute ist hier ja richtig was los :-).
Ich hätte an Sybilix noch ein bis zwei Fragen.
Wie du ja auch gelesen hast, ist meine Frau noch bisschen in der Verneinungsphase. Bei dir ist es ja so, dass dein Partner in der Klinik ist. Wie war der Weg dahin? Hat deine Frau das schnell eingesehen? Gab es einen konkreten Auslöser? War sie vorher schon in Behandlung? Hast du das Gefühl, dass es was bringt? Hat es lange Gebraucht, bis du die Freigabe für die Klinik bekommen hast?

Viele Fragen, musst du natürlich nicht beantworten, für mich einfach nur so spannend, da es bei uns ja noch ein scheinbar meilenweiter Weg ist.

Grüße und vielen Dank

Schlumpfbär (hätte mir doch einen anderen Spitznamen raussuchen sollen :lol: )
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Sybilix »

Die Resonanz ist heute wirklich "groß" bzw. schnell. :roll:
Columbia hat geschrieben:Hallo Sybilix,
da Wie bei Deiner Frau kommt aber auch von meinem Partner nie die Frage "Wie geht es Dir?" Diese wird unter allen Umständen vermieden. Auf diese Weise schützt sich vermutlich der Depressive.
Ich hab es nie wirklich hinterfragt, eigentlich nur akzeptiert bzw. hingenommen. Es kann viele Gründe haben: Hauptaufgabe für Depressive ist ja, den Fokus auf sich selbst zu legen. Bei den Kindern die stille Verpflichtung "nach ihnen zu sehen", weil die es nicht verarbeiten können und es ja letztlich Personengebunden ist. Beim Partner... der spielt leider - kaum oder keine - nennenswerte Rolle. Vielleicht Schutz, vielleicht mangelnde Kraft (für Den/Die reicht meine Kraft heute nicht auch noch) oder oder... passt gut ins Bild.

@sunshine00: Dein Fall ist leider komplex, da man den Einfluss der ehemaligen Frau nicht kennt.

Wenn ich jetzt nur mal rumspinne, er war schon erfolgreich im nächsten Lebensabschnitt mit Dir/Euch angekommen. Schlittert aus diversen Gründen in eine Depression. Erkennt / spürt seine missliche Lage und erinnert sich (Achtung: Menschlicher Mechanismus - Erinnerungen werden oft nachträglich positiv besetzt) an die frühere, glückliche Zeit zurück... dann kann eins zum Anderen kommen. Das nichts davon rational Sinn macht, ist Nebensache. Wenn dann noch seine Ex einen Zugang zu ihm hat und ihre Gunst der Stunde clever nutzt, wäre das eine mögliche Geschichte zu dem was Du erleidest.
Ratschläge: Leider keine, da man den vergifteten Einfluß von anderen Personen niemals unterschätzen sollte (haben wir auch in anderen Familienteilen). Dagegen kommst Du von außen kaum bis gar nicht an.
schlumpfbär hat geschrieben: Wie du ja auch gelesen hast, ist meine Frau noch bisschen in der Verneinungsphase. Bei dir ist es ja so, dass dein Partner in der Klinik ist. Wie war der Weg dahin? Hat deine Frau das schnell eingesehen? Gab es einen konkreten Auslöser? War sie vorher schon in Behandlung? Hast du das Gefühl, dass es was bringt? Hat es lange Gebraucht, bis du die Freigabe für die Klinik bekommen hast?
Dazu muss ich erwähnen, dass die "klassischen" Symptome (Antriebslosigkeit, Lethargie) bei uns/ihr nicht aufgetreten sind. Es eindeutig depressives Verhalten, mit vielen körperlichen Symptomen, aber man musste Sie zu keiner Zeit aus dem Bett treiben - im Gegenteil. Sie ist zum Frühaufsteher mutiert.
Ich vermute... dass der Auslöser für die aktuelle Phase Tod einer nahestehenden Person war, danach gefühlt ein Zeitraum von 4-6 Wochen, in denen man, mit heutigem Wissen ggf. hätte erste Symptome erkennen können (einzeln/schwach).

Danach ~1 Woche blinder Aktionismus (den hat Sie/wir aber schon länger, deswegen war es nichts ungewöhnliches). Zeitgleich 1-2 Wochen eine Art Selbststudium.
in diesem Zeitraum 1. "offenes" Gespräch mit mir... was mich komplett aus der Bahn geknockt hat.
Weitere 2 Wochen Selbsthilfeversuche -> Hausarzt (direkt richtige Diagnose) -> Direkte Überweisung Psychiater (1 Wo später) -> Analyse + Beschluss ambulante Therapie (~Beginn 2 Wochen später, über die Krankenkasse über Therapeutenbund innerhalb weniger Tage jeweils).
3 Sitzungen im Wochenrythmus -> Dann erhöhter Stress auf der Arbeit -> Verschlechterung täglich.
2. Termin mit Psychiater vorverlegt um 1 Woche, dann aber 5 Tage vorher unvermittelt zum Hausarzt, am selben Tag zum Psychiater und am nächsten Morgen in eine Akutklinik.

Das hört sich jetzt schnell und einfach an - für Sie muss es eine schiere Qual/Tortur gewesen sein. Bis heute Ablehnung/Angst? von Medikamenten. Angst, wenigstens ein ungutes Gefühl vor dem Besuch beim Psychiater, Angst (was kommt da alles hoch?) vor der ambulanten Therapie, Bedenken bzgl. Patienten-Therapeutenbeziehung etc.
Angst vor der Klinik: "Ich lasse meine Familie im Stich. Ich lasse meine Kinder im Stich. Ich lasse meinen Mann im Stich. Ich mute ihm das alles zu. Ich kenne die Leute nicht. Ich weiss nicht was auf mich zukommt." ... und damit habe ich wahrscheinlich nur an der Oberfläche des Bouquet an Ängsten und Bedenken gekratzt.

Sie hat im Grunde in der Phase des Selbststudium eingesehen, dass es so nicht bleiben kann und war gewillt einiges dafür zu ändern. Die (vermeintlich) richtigen Schritte waren dann aber doch auf die ein oder andere Weise stigmatisiert, so dass diese zunächst - keine Option dargestellt haben.

Hat es was gebracht? Ich denke die Schwere bei Ihr hätte bei ambulant alleine Jahre benötigt...
Hausarzt, Psychiater - beides ja, auch weil ja Voraussetzung für die eigentliche Behandlung. Ohne gute Diagnose... kein definiertes Problem (oder schlimmstenfalls das Falsche).

Klinik ... auch dort noch in den ersten 1-3 Wochen teils unübliches Verhalten. Insbesondere Woche 1/2 kaum/sehr wenig Kontakt. Mit Freunden (außer uns, als direkte Familie), soweit ich mitbekommen habe, gar kein Kontakt seither.
Die Telefonate finden jetzt häufiger abends statt, was mich auf eine bessere Tagesverfassung schließen lässt, anfangs war Sie abends zu k.o.
Auch die Telefonate werden länger und "freundlicher". Ich vermeide vorschnell "Freude" aufkommen zu lassen, aber ich würde sagen mindestens ein positiver Trend ist nach 4 Wochen deutlich erkennbar.

Problematisch kann auch das Thema Kosten werden, da manche Kassen/Tarife u.U. nur 30 Tage stationäre Therapie übernehmen. Da überlegt man zweimal ob man nochmal 4-8 Wochen bleibt.

Die Freigabe für die Klinik hat die Klinik geklärt - so blöd es klingt. Es gibt in dieser Klinik im Bürobereich eine Mitarbeiterin, die sich um die ganzen Kostenthemen tagein - tagaus kümmert. Das erleichtert es Ihr und letztlich auch mir ungemein.

Auch wenn sicher wenig davon für Dich/Euch übertragbar ist, vielleicht hilft ja manches.

Schönen Abend allseits,
Sybilix
Columbia
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Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Columbia »

Hallo Sunshine,

es tut mir leid, dass Du schon so lange in dieser unglücklichen Situation bist. Wahrscheinlich ist es nur ein schwacher Trost, dass sich Dein Partner auch von anderen Bezugspersonen (Mutter, Geschwister), die ihm einmal wichtig waren, abgewandt hat. Die Rolle seiner Ex-Frau ist unklar. Gut möglich, dass sie das Ruder in die Hand genommen hat, aber er (!) lässt das zu. Als Mutter der gemeinsamen Kinder ist sie auch in einer starken Position.
Du fragst Dich selbst, wie lange Du da noch zusehen kannst. Ich glaube, wir schauen so lange zu, wie da noch ein Fünkchen Hoffnung ist und die "schönen Erinnerungen" an die einstige Beziehung in unseren Köpfen sind. Auch ich kenne das, dass ich manchmal von diesen "schönen Erinnerungen" regelrecht überschwemmt werde. Ich habe das erst einmal zugelassen und viel geweint. Momentan versuche ich, ein Gegengewicht herzustellen, mir also zu vergegenwärtigen, was ich in dieser Beziehung vielleicht nicht so schön fand, mich an Situatinen zu erinnern, in denen ich nicht so glücklich war, und mich dann bewusst darauf zu konzentrieren. Ich versuche also, mich selbst zu überlisten, wenn mich die "schönen Erinnerungen" wieder einmal zu überwältigen versuchen. Das heißt nicht, dass sie dadurch gänzlich verschwinden, sondern nur, dass sich manches relativiert. Wir neigen ja dazu, rückblickend nur das Gute zu sehen und das weniger Schöne einfach auszublenden ... "die gute alte Zeit".
Ich schließe mich Sybilix an, dass vielleicht genau das bei Deinem Partner durch seine Depression geschehen ist: Er hat sich an scheinbar glücklichere Zeiten in der Vergangenheit erinnert (egal ob diese glücklich waren) und möchte jetzt dieses scheinbare Glück wiederfinden. Zumindest wäre das eine Erklärung.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag!

Columbia
Sybilix
Beiträge: 79
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Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Sybilix »

Hallo zusammen,

hier noch ein Update zu meiner/unserer Situation.
Es gibt kein Happy End.

Meine Frau kommt nach Hause, jedoch ist ein Zusammenleben unter einem Dach mit mir (aktuell) nicht mehr möglich. Es hat sich herausgestellt dass unsere Beziehung das Hauptbelastungselement für ihre Misere war/ist.
Keine gravierenden Ereignisse, einfach die Rolle der "liebenden Frau" kann Sie nicht mehr gerecht werden. Es wurde auch Paartherapie vorgeschlagen, jedoch ohne Basis zum anknüpfen kommt das nicht zum tragen.

Wir werden uns im Guten trennen, sind uns einig wegen der Kinder, bauen das gemeinsame Haus weiter und werden uns unterwegs überlegen welcher Nutzung wir dies "zuführen".
Auch die Finanzen werden wir ohne Anwalt (beiderseitige Absicht) geregelt bekommen.

Da ich - trotz positivem Ton hier in meiner Nachricht - natürlich "kalt erwischt" wurde und es mir dann (Samstag Gespräch) - erst Gestern "den Boden unter den Füßen weggezogen hat", war ich kurzerhand beim Hausarzt und habe eine Überweisung bekommen. D.h. in 3 Wochen Termin beim Psychiater und anschließend ambulante Therapie für mich.

Da ich noch bis zu ihrer Rückkehr nach den Kindern schaue, kann ich mich nicht ganz so "gehen" lassen - noch nicht. Werde dann sicher einige Tage mal "nur für mich" nutzen.
Glücklicherweise zu jeder Zeit volle Rückendeckung seitens des Arbeitgebers.

Das Kapitel bzw. Leid mit der Depression geht in die nächste Runde ... und jetzt habe ich leider Klarheit.

Es ist schon komisch, es schmerzt mich emotional sehr und gleichzeitig freue mich schon auf die viele freie Zeit, wieder meinen Hobbies nachgehen zu können (Eishockey, Snowboarden, Kiten, Klettern, ...) meine eigene Familie wieder zu besuchen (zu 90% Kontakt einschlafen lassen, inkl. der eigenen Eltern) und wieder selbst Kontakte zu knüpfen und nicht nur Anhängsel zur Ihr oder den Kindern sein.

Ich habe mir heute eine Karte gekauft:
"Das Leben ist schön - *obowohl praktisch alles dagegen spricht*"
In diesem Sinne - allen Angehörigen viel Kraft und Ausdauer.

Sybilix
Zuletzt geändert von Sybilix am 14. Aug 2018, 00:27, insgesamt 1-mal geändert.
Laca55
Beiträge: 85
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Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Laca55 »

Hallo Sybilix,

oh nein, dein Update hört sich ganz und gar nicht gut an. Und das geht mir durch Knochen und Mark. Denn meine Situation ist ähnlich. Meine Exfreundin hat nun den Entschluss gefasst, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen, 200 km weit entfernt in ihre alte Heimat. Die letzten Monate war bei uns auch ein auf und ab. Die Beziehung an sich hatten wir im Januar beendet, da sie sich durch die Beziehung immer wieder unter Druck und Stress gesetzt hat, dass dies so weit ging, dass ihr Psyche und Körper noch mehr versagten, als sie es sowieso schon tun. Doch seit Januar hatte es uns immer wieder zueinander gezogen. Dies ging dann immer ein paar Tage gut, bis sie dann wieder in dem Druck- und Stressmuster war. Das Ende vom Lied ist so, dass sie sich in ihrer alten Heimat einen neuen Job sucht und dorthin zieht. Natürlich ist dies nicht mit deiner Situation zu vergleichen. Ihr seid verheiratet und habt Kinder. Aber ich kann die innerliche Zerschlagenheit, welche du fühlst, nachvollziehen.
Mein Verstand sagt, der Abstand zueinander wird uns beiden gut tun, so kann sich jeder wieder auf sich selbst konzentrieren. Aber mein Herz vermisst sie jetzt schon wahnsinnig sehr und dabei ist sie noch gar nicht weg. :-( Vielleicht können wir irgendwann wieder zueinander finden...ich empfinde es als sehr tragisch, wenn sich zwei Seelen begegnen, die füreinander bestimmt sind, am Ende doch keine Chance auf ein gemeinsames Leben haben....da sich diese Krankheit dazwischen stellt.

Viele Grüße

Laca
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Bittchen »

Hallo Sibilyx,

ich schreibe als Betroffene und habe jetzt nur dein letztes Posting sehr überrascht gelesen .
Vorher war ich sehr angetan,wenn ich mal quer gelesen habe,wie intensiv du dich als Angehöriger um Verständnis und aneignen von Fachwissen bemüht hast.
Jetzt aber,bei der Aufzählung deiner Hobbys und deiner eigenen Interessen ,auch deine"eigene Familie"hast du ja erwähnt,frage ich mich schon,wann du noch Zeit für deine Frau und Eure gemeinsamen Kinder hattest .
Auch der Satz irritiert mich,"Da ich noch bis zur ihrer Rückkehr nach den Kindern schaue."
Wie fühlst du dich,wenn du sagst:"Das Abenteuer,bzw.Leid mit der Depression
haben wir hinter uns ?"
Abenteuer ist schon sehr flapsig ausgedrückt und hört sich nicht so an,ob du auch nur die geringste Vorstellung von dem Leid der Betroffenen hast.
Oft endet diese ätzende Krankheit mit dem Tod,darum ist "Abenteuer" in dem Zusammenhang eher unpassend.
Damit möchte ich nicht sagen,dass es für Angehörige einfach ist.
Willst du alles fallen lassen und deiner Frau die ganze Verantwortung überlassen nach der Trennung?
Es hört sich sehr nach Erleichterung an,so als willst du sagen,endlich ist der Spuk vorbei und ich kann wieder meinem Vergnügen nach gehen.
Wie kannst du ein Anhängsel deiner Kinder sein,die sind doch noch sehr jung ?
Was ist da falsch gelaufen,schon lange vor der depressiven Erkrankung deiner Frau oder war sie schon krank wie ihr geheiratet habt ?
Aber ich will nicht urteilen,weil ich deine Geschichte nicht ganz gelesen habe.
So lange kann ich mich nicht konzentrieren.
Nur das Ende ist für Euch,aber vor allen Dingen für Eure Kinder traurig.
Zumindest sind die finanziellen Verhältnisse ,nach meiner Wahrnehmung bei Euch gesichert.
Das zeigt ,auch ausreichend Geld schützt nicht vor einer psychischen Erkrankung.
Wenn ich falsch liege, vergiss es bitte,es ist mir nur aufgefallen, dass du bei dir sehr wenige
Erklärungen für die Erkrankung deiner Frau suchst.
Sie hat dazu wohl jetzt eine andere Meinung.
Aber selbst während einer Therapie, habe ich oft erst hinterher,wenn es mir besser ging,
erkennen können wie wichtig mein Mann,trotz berechtigter Kritik an ihm,für mich war und auch noch ist.
Allerdings hat bei uns auch nie eine neuer Partner eine Rolle gespielt,auch wenn wir durch Klinik oder Reha lange getrennt waren.
Das schließe ich bei dir und deiner Frau auch aus,da habe ich nichts anderes hier gelesen.
Allerdings wenn du Hilfe für dich in einer Therapie suchst,kann ich mich auch da auch täuschen und du willst auch bei dir sehr viel aufarbeiten und es ist ganz anders wie ich das jetzt hier lesen konnte.
Für dich und deine kleine Familie alles erdenklich Gute.
Manchmal sind getrennte Wege ja doch die beste Möglichkeit für beide Seiten, wieder ein
gesundes Leben zu führen.
Das können Außenstehende nur sehr schlecht beurteilen.
Eltern bleibt ihr sowieso ein Leben lang,da ist der Vater genauso wichtig wie die Mutter.

Beste Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Sybilix »

Hallo Laca,

danke für die Anteilnahme. Die Krankheit hat sich nicht "dazwischengeschlichen" sondern war für mein heutiges Empfinden ein Resultat unseres gemeinsamen Lebens - angestoßen durch ein tragisches Lebensereigniss (Tod Bezugsperson).

Hallo Bittchen,
ich musste schon hart schlucken als ich deinen Beitrag gelesen habe.
Ich bin sicherlich nicht fehlerfrei - habe ich auch nie behauptet, aber das Engagement, Verständnis, Unterstützung welche ich ihr in den vergangenen Monaten gegeben habe sind alles anders als Selbstverständlich. Das habe ich und hätte ich alles durch eigene Initiative auch noch länger durchgestanden - ihr Zuliebe. Die Liebe oder nennen wir es Bindung zu ihr, hat mir all die Kraft (und noch mehr) gegeben um das (locker) durchzustehen.

Das mit den Hobbies hast Du Missverstanden, ich habe all das für Sie / Uns / die Kinder aufgegeben, d.h. seit Jahren nicht mehr gemacht.
Der Kontakt zu meiner Familie ist eingeschlafen, da Sie sich peu a peu bei bestimmten Personen nicht mehr wohlgefühlt hat. Sie hat mich nie darum gebeten, aber letztlich haber ich den Kontakt zu meiner eigenen Familie (unbewusst) nahezu eingestellt.
Außer für Arbeit und Familie hatte ich NULL Zeit für mich. Wenn ich mal 1-2 h, einen Abend (selten) oder ein Wochenende für ein privates Plesier von mir für mich alleine geplant hatte, hatte ich ein schlechtes Gewissen.
Andersrum genauso. Wir haben es versäumt uns jeder selbst noch wichtig zu nehmen. Und wir haben es versäumt uns Beide noch wichtig zu nehmen. Aufeinander zu achten.
Wir haben auf alles andere, die Kinder, Job, Freunde, Hausbau... auf alles aber nicht auf uns geachtet.

Kontakt über Kinder - Einfach: Kindergarten, Schule etc. da ergeben sich etliche Kontakte und Verfplichtungen von allein. Am Anfang ist man immer "Papa von ..." So meinte ich das.

Wir trennen uns im Guten, können normal miteinander reden.

Mein Problem ist: Wir haben uns auseinandergelebt, aber kurz vor/um das tragische Ereignis in unserem/ihrem Leben habe ich mich quasi neu in Sie verliebt - während Sie realisiert hat, das ohne Gefühle, die Rolle der Ehefrau nicht mehr möglich ist.

Hätte Sie sich in eine andere Richtung entwickelt, würde ich sogar selbst sagen, es ist besser so. Aber die "neue" Person gefällt mir mindestens genauso gut, wenn nicht noch besser (weil authentischer, stärker).
Jetzt bin ich an der Reihe und muss den nächsten Schritt machen, an mir arbeiten, das Ganze verarbeiten, zu mir selbst finden. Entweder geht die Reise in getrennte Richtungen weiter oder wir realisieren später, dass durch all die Änderungen oder einfach nur die räumliche/zeitliche Distanz ein neuer (gemeinsamer) Abschnitt möglich ist. Wohin es geht, zeigt allein die Zeit.

Meinen letzten Post, wie auch diesen, solltest Du und alle anderen Mitleser nicht 100% für voll nehmen. Ich merke selbst wie ich eine Achterbahn von "am Boden zerstört" bis "ich kann es kaum erwarten" durchlebe. Nichts davon ist willentlich herbeigewünscht.
Meine Nächte werden immer schlechter/schlimmer, es setzen die Symptome ein, welche ich bei Ihr als (aussenstehender) Angehöriger miterleben musste. Mein Vorteil: Ich habe einen blassen Schimmer was auf mich zukommt, auch wenn ich nicht imstande bin das abzuwenden. Daher habe ich mich auch gleich um Therapie gekümmert, um nicht in 4 Wochen festzustellen "Ups, jetzt wäre es an der Zeit" und dann weitere Wochen auf einen Termin zu warten, damit geht die Reise ja erst los, Besserung lässt ja dennoch auf Sich warten.
Außerdem habe ich auch viel Ballast (Vater dauerhaft psychisch krank, seit meiner Kinderzeit; Mutter "Bindugnsunfähig" bzw. eine Vielzahl unbeständiger Liebschaften etc) - wer weiss ob ich bisher nur nie realisiert habe, dass ich noch andere Baustellen habe.

Ich kann kaum Schlafen und ab 4 Uhr liege ich wach, die Augen brennen... Tagsüber schleppe ich mich durch den Tag und um 16 Uhr liege ich auf der Couch, setze die Kids vor den Fernseher und schlafe ein, weil mir die Kraft fehlt.
Ich habe keinen Appetit und wenn der Magen zu arg knurrt, esse ich etwas. Nach einer halben Kinderportion ist mir schlecht.
Ein sonniger Tag mit strahlend blauem Himmel ist auf einmal trostlos.
Wenn ich die Kinder ansehe und die falschen Gedanken aufkommen, breche ich in Tränen aus.
Mir Fallen Sachen aus der Hand.
Ich verfahre mich im eigenen Ort, auf einem Weg den ich sonst täglich fahre...
Ich treffe Vorbereitungen auf der Arbeit u.U. länger abwesend zu sein.
Ich frage mich was mich nächste Woche trifft, wenn ich unsere Wohnung verlasse und die Kinder nun nicht mehr täglich sehe...

Ich habe mich auch schon gefragt, ob ich nun besser (bald) im Betroffenen Bereich schreiben sollte. Wer weiss. Ich hoffe dieser Kelch geht an mir vorüber - ausgesucht habe ich ihn nicht.

Tut mir Leid wenn Du Dich an meiner Wortwahl gestoßen hast, ich wollte das weder verniedlichen noch verharmlosen. Ich bin einfach nur dankbar, dass es meiner Frau besser geht bzw. noch in andauernde ambulante Therapie nahtlos übergeht. Manche Beschreibungen klingen paradox, das ist mein Versuch manchem einen positiveren (für mich) Touch zu geben, als es eigentlich ist (s.o. die Karte von gestern).
Da war noch eine weitere, die mir Gestern sogar noch mehr zugesagt hat
"Ich weigere mich *EINFACH* Irgendwas anders zu sein als glücklich"

Das hat mich gestern noch motiviert und heute kann ich dem nichts mehr abgewinnen... weil mir der Zustand "glücklich" so fremd und irrational erscheint.

Sybilix
Zuletzt geändert von Sybilix am 14. Aug 2018, 00:31, insgesamt 1-mal geändert.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Bittchen »

Hallo lieber Sybilix,

da du dir die Zeit genommen hast einen so langen Text zu schreiben,sehe ich wie verletzt und enttäuscht du bist.
Wenn es so aussieht,dass eine Beziehung zu scheitern droht, ist das immer sehr schmerzlich, für
alle Betroffenen.
Dieser Zustand hat für mich was mit Sterben zu tun,die Liebe und die gemeinsame Zukunft ist "gestorben."
Da ist sehr viel Trauerarbeit nötig.
Aber es ist ja noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Ich wollte dich nicht verletzen,das ist das Letzte was du jetzt brauchst.
Beim lesen deines Textes kamen mir natürlich auch meine eigenen Eheprobleme hoch.
Da weiß ich nicht ob die der Auslöser der Krankheit waren,aber das Verhalten meines Mannes war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat.
Durch die Krankheit konnte ich aber auch die Kraft aufbringen,nachdem es mir besser ging, Veränderungen einzufordern und ich habe mich auch verändern können.
Das war ein langer Prozess,mit vielen Tiefen.
Mein Therapeut hat sehr darauf geachtet,dass er immer auch das Gute in unserer Beziehung betont hat.
Auch wenn ich das Gute nicht sehen konnte und am liebsten nur weg wollte, hat mir das geholfen.
Mein Mann war bei einigen Sitzungen dabei,wir konnten da sehr offen sein ohne das es eskaliert ist.
Wir sind noch zusammen,nicht nur wegen der Kinder,wir haben drei Töchter,die sind mittlerweile erwachsen.
Am Anfang meiner Krankheit waren sie 11, 9 Jahre alt und die Jüngste war gerade geboren.
Jetzt haben wir auch schon zwei Enkel.
Wir haben uns trotz aller Widrigkeiten weiterhin geliebt,konnten manchmal nicht mit,aber auch nicht ohne den Partner sein.
Auch heute ist nicht immer Friede Freude Eierkuchen .
Wo gibt es das schon,wenn das so aussieht, wird nur besser die Fassade geputzt.
Aber das ist unsere Geschichte,damit will ich dir nur aufzeigen,vielleicht habt ihr ja auch eine Chance.
Eine vorüber gehende Trennung kann auch was Heilsames haben.

Das Schmerzlichste für mich in einer schweren Phase war ,der Verlust meiner Gefühle.
Das hat bei mir starke Schuldgefühle ausgelöst und ich kam mir vor wie ein Monster.
Das konnte ich nicht zugeben und habe die Gründe nur in meinen Lebensumständen gesucht.
Das ist lange vorbei,aber die Angst das noch einmal erleben zu müssen bleibt.

Jetzt ist es ganz wichtig,dass du dich um dein Befinden kümmerst.
Da sehe ich sehr viele Symptome bei dir, die auch auf eine Depression hinweisen könnten.
Das du da schon Hilfe in die Wege geleitet hast ist sehr gut.

Alles erdenklich Gute für dich,viel Kraft,denn jetzt geht es auch um dich und deine Gesundheit.
Versuche heute am Vatertag auch gute Momente zu sehen.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
DieNeue
Beiträge: 5536
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von DieNeue »

Hallo Sybilix,

ich war auch etwas überrascht von Bittchen Antwort. Ich habe deinen Post so verstanden, wie du ihn jetzt nochmal erklärt hast. Nur so als beruhigende Rückmeldung ;)

Liebe Grüße,
DieNeue
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Sybilix »

Hallo zusammen,

ein Update nach längerer Zeit:

Der Auszug kam wie geplant bzw. angekündigt. Zwischen "Mitteilung" und Auszug konnte ich nicht arbeiten.
Danach war Arbeiten möglich, es ging mir dennoch ziemlich schlecht (~2 Wochen).
Weitere 4 Wochen waren immer noch "übel".
Dann hat irgendwas einen Schalter umgelegt und es ging mir deutlich besser.

Dieser Zustand hält seither an. Es geht mir meist gut, vereinzelt kommen emotionale Rückfälle bzw. Flashbacks.

Es ist reichlich Zeit vergangen um sich über vieles klar zu werden. Was man vorher vermisst hat, möchte man auf einmal nicht mehr haben. Anderes was vorher belanglos war, hat auf einmal an Stellenwert gewonnen.

Das Wichtigste: Ich sehe die Kinder regelmäßig und es geht ihnen gut.
Meine Frau kommt über die Runden, auch wenn es weitab von "Zuckerschlecken" ist, aber das hat auch niemand erwartet.

Wir leben weiter getrennt, es gibt keinerlei Anzeichen für eine Umkehrung dieses Zustands. Gleichzeitig ist unklar was die Zukunft bringt. Es könnte sich in alle Richtungen entwickeln.

Interessant ist, auch wenn ich mir eine Zukunft alleine vorstellen kann und muss, dennoch kann ich mir die "Liebe" erhalten. Ist "konservieren" das richtige Wort? Ich weiss es nicht...

Den Gewichtsverlust durch die ganze Sache habe ich beibehalten, es ist kein Jojoeffekt eingetreten, genauso wenig ist es fortgeschritten. Einfach auf "gesundem Level" stagniert.
Ich denke / lebe anders im Bezug auf alltägliche Bewegung. Schlaf bekommt auf einmal (weiterhin) einen anderen Stellenwert.

Viele Bekanntschaften / Freundschaften haben eine andere Tiefe erreicht. Vielleicht ist der Schlüssel "Verletzlichkeit" zu zeigen? Oder mindestens ein Teil davon.

Ich bin im Grunde meines Herzens dankbar, dafür dass es uns so glimpflich getroffen hat. Ich bin bei weitem nicht glücklich über die Situation bzw. was eingetreten ist, dennoch kann ich in meinem (neuen) Leben glücklich sein.
Ich habe gelernt mir selbst zu genügen und nicht mehr die äußere Bestätigung o.ä. zu benötigen. Sehr wohltuend.
Gewisse minimalistische Tendenzen sind auch vorhanden.

Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft, auf dass die Zeit Besserung bringt bzw. wenigstens Klarheit und wieder (mindestens zeitweise) Freude im Leben stattfinden kann.

LG,
Sybilix
Waldmann
Beiträge: 8
Registriert: 9. Aug 2018, 14:35

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Waldmann »

Liebe Sybilix, heftige Story.

Ich erkenne so viele Parallelen zu meiner Frau und mir, ich habe mich hier eigentlich registriert um mich mal auskotzen zu können.
Wollte eigentlich darüber schreiben wie sehr mir Sex und Zärtlichkeit fehlt und dass ich überlege mir das woanders zu holen.

Allerdings habe ich den ganzen Thread gelesen und nehme nun erstmal noch davon Abstand. Es hätte mich offensichtlich schlimmer treffen können und ich werde ihr noch Zeit geben.

Danke für deine Worte, sie haben mich sehr berührt, teilweise betroffen gemacht und dann auch wieder gezeigt dass es andere Männer gibt die das gleiche durchmachen.

Alles Gute dir und den anderen Schreiber-innen
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Sybilix »

Hallo zusammen,
eine Weile ist der letzte Eintrag nun her, ich lese meist nur im Hintergrund und pflege eine liebgewonnene "Brieffreundschaft" per PN hier im Forum.

Dennoch gibt es viel Neues zu berichten:

Fast schon erwartungsgemäß kam mit steigendem Arbeitspensum die Belastungsgrenze für meine Frau sehr schnell, sehr nah bzw. wurde überschritten. In Folge hat Sie mich quasi von heute auf morgen gebeten wieder zu den Kindern zu ziehen. Nun ist sie ausgezogen. Ich bin mit 2 Kindern alleinerziehend und arbeite weiter Vollzeit. Es lässt sich unerwartet gut unter einen Hut bringen.
Diesen Zustand haben wir seit gut 2 Monaten.

Die Depression bzw. das Leben mit Depression (meine Frau) jährt sich aktuell zum ersten Mal. Einen genauen Startpunkt/Datum kann man ohnehin nicht benennen. Ein äußerst bewegtes Jahr, das steht außer Frage.

Das Gute: Den Kindern geht es - im Rahmen der Möglichkeiten - gut.
Ein kleiner Rat für alle in ähnlichen Situationen: Lasst die Kinder entscheiden, wann sie telefonieren möchten. Wir hatten zuert ein tägliches Telefonat angesetzt, was dann nicht immer stattfand (sowohl zuerst in meine Richtung, nun in ihre Richtung) und für alle Beteiligten mehr schlechtes Gewissen und lästige Verfplichtung war. Aus ihrer Nachlässigkeit heraus in meine Richtung, nun auf anraten vom Arzt: "Wozu streuen Sie unnötig Salz in die Wunde? Für die Kinder läuft der Alltag weiter, erinnern Sie die Kinder nicht jeden Tags aufs Neue daran, dass jemand fehlt."

Hätte uns sehr geholfen, dies von Anfang an zu beherzigen.

Trotz Trennung >6 Monate habe ich keinerlei Bedürfnis nach neuen Liebschaften. Nicht aus einer "post-ehelichen Verpflichtung" heraus, sondern aus fortdauernder, emotionaler Verbundenheit. Das ist die beste mir mögliche, verbale Umschreibung.

Es bleibt spannend was die nächsten Wochen angeht, ist Weihnachten mit den ruhigen Tagen und der besinnlichen Zeit doch oft als besonders belastend beschrieben worden.

Ich für mich hoffe natürlich dass es positive Wendung(en) in Zukunft nehmen wird, aber sicher sind diese nicht. Ich rechne aber leider mit nichts kurzfristigem, sondern einem Zeithorizont >6 Monate, eher >12 Monate. Aus dem Bauch heraus.

Natürlich denke ich auch manchmal an vergangene Zeiten, an glückliche Erinnerungen. Wünsche ich mir diese zurück? Nein, denn dann wäre ich lediglich in dieser Schleife gefangen. Ich bin beileibe nicht froh was uns bzw. ihr wiederfahren ist, aber ich bin froh was wir daraus gemacht haben. Wie gut wir es in dieser Misere getroffen haben und welche anderen positiven Dinge sich daraus entwickelt haben. Vermeintlich sind es diese Rückschläge die man braucht um neue Impulse für den nächsten (Entwicklungs/Reife)schritt machen zu können. Leichter wäre schöner, aber wohl nicht möglich gewesen.

Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft und Ausdauer und das gewisse Quäntchen Glück, zur rechten Zeit an die richtigen Personen zu geraten bzw. die passenden Entscheidungen zu treffen.

Liebe Grüße,
Sybilix
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Sybilix »

Hallo zusammen,

wieder sind einige Wochen ins Land gegangen. Zwischenzeitlich hat meine Frau eine eigene Wohnung, was sich im nachhinein als besonders wichtig für die Tochter herausgestellt hat - zu wissen wo "Mama wohnt". (Vorher gab es keine Gelegenheit bzw. war es unerwünscht? sie zu besuchen. Ich weiss es nicht.).

Die Kinder sehen sie ca. 1x/Woche, telefonieren nur noch ganz selten. Vielleicht einmal in der Woche oder seltener. Es hat sich - gefühlt - gut eingependelt.

An der Trennungssituation hat sich nichts geändert, ich erleide aber auch keine emotionalen Flashbacks mehr. Ich habe mir hier und da vorgestellt, wie es wäre wenn sie bei uns wohnen würde. Ich fürchte es würde allen Beteiligten nicht so gut gehen.
Warum?

Die Kinder würden darunter leiden, dass eine der / die wichtigste Bezugsperson zwar "da ist", aber dennoch abwesend. Die "Flucht" wäre sicher weiter an der Tagesordnung. Ein Rückzug in unserer aktuellen Wohnung ist nur schwer bzw. nicht möglich. Ich würde aus sehr ähnlichen Gründen mitleiden.
Einerseits steckt schlechte Stimmung an, andererseits ist für mich der schwierigste Part die Empathie. Sie leiden zu sehen und nicht helfen zu können ist grausam. Von daher ist es so wohl am Besten.

Ich habe die Zuversicht nicht verloren, dass alles einen guten Weg nimmt (der leider nicht zwingend gemeinsam sein muss :( ).

Ein gut gemeinter Rat für Angehörige, wenn es einem offensichtlich (länger) schlecht geht: Ich war sowohl bei einer Psychiaterin (zwecks Diagnose/Überweisung) als auch bei einer Kennenlernstunde bei einer Therapeutin.
Ersteres war leider enttäuschend, da sehr oberflächlich - aber für mich nicht weiter relevant, da ich ja nur eine Überweisung bzw. die passende Empfehlung für (mögliche) Therapieform wollte. Der ganze alte Ballast den ich aufzählte, hätte wohl für beide Formen (TP / VT) Sinn ergeben.

Auch wenn es mehr nicht war, gab es Fragen / Ideen / Impulse die mich persönlich weitergebracht haben bzw. geholfen haben alles besser/schneller zu verarbeiten. Und sei es nur Bestätigung von 1-2 Annahmen, die vorher von einem selbst ins Blaue hinein gefasst wurden.

Eine Sache finde ich aktuell jedoch alles andere als einfach / logisch: Wann / wie lange macht es Sinn am Partner festzuhalten, obwohl man getrennt lebt? Bei einer gewöhnlichen Trennung wäre die Antwort mitunter leichter, so finde ich diese sehr schwer bis unmöglich - insbesondere dann wenn sich der Ex-Partner so eindeutig "abweisend/getrennt" verhält.

Es ist immer noch ein respektvoller, aber ein kühler Umgang.
Ich für mich habe vorläufig entschieden, dass ich es auf mich zukommen lasse. Solange ich kein echtes Bedürfnis nach etwas / jemand neuem habe, so lange fehlt mir im Grunde auch nichts.
Alles andere wird wohl die Zeit zeigen.

Wie habt ihr das "gelöst"/entschieden? Was lässt euch immer noch Kraft schöpfen, die Hoffnung nicht aufzugeben?

Liebe Grüße,
Sybilix
Herz1234
Beiträge: 69
Registriert: 25. Dez 2018, 19:49

Re: Was mir hilft besser damit umzugehen - als Angehöriger

Beitrag von Herz1234 »

@Sybilix
Bei mir ist es ähnlich . Mein Mann ist auch ausgezogen . Es war sein Wille , er lässt sich auch nicht therapieren , meint er hätte nichts .
Das Leben in unserem Haus mit den Kindern ist jetzt natürlich viel entspannter und friedlicher . Ich warte auch ab. Die Hoffnung stirbt zuletzt .
Nach einem neuen Partner ist mir absolut nicht , dafür habe ich viel zu viele andere Sorgen .
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