Umgang mit Alkohol

Dirk72
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Dirk72 »

Danke Katerle für den Zuspruch
Bittchen
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Bittchen »

Hallo Dirk,

entschuldige ,da habe ich was übersehen,aber das ist ja ganz toll.

Kleine gut gemeinte Korrektur:"Du verzichtest nicht,du tust dir was Gutes !!!"

LG Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Dirk72
Beiträge: 96
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Dirk72 »

Hallo Bittchen, darf ich mir Deinen letzten Satz aufschrieben und mir an den Kühlschrank kleben?
Der Satz ist Weltklasse- vielen Dank dafür
Schöne Grüße
Dirk
bonnjour
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von bonnjour »

Hallo an alle Betroffenen,

ich bin zwar schon hier im Forum vertreten, möchte jedoch auch etwas zum (leidigen) Thema "Alkohol" anmerken, da dieses auch mich betrifft.
Ich leide nun schon lange unter eher leichten Depressionen (innerh. Bipolarer Störung), aber vor allem neige ich zu Panikattacken, was mich ganz besonders sehr belastet. In meiner Jugend habe ich relativ viel Alk. (hpts. Bier) konsumiert, nach meiner (bisher einzigen) Manie 2012 die erste Zeit (ca. ein Jahr?) gar nicht mehr, weil ich doch (eigentlich) sehr vorsichtig bin wg. meinen Medikamenten.
Nun trinke ich aber mehr oder weniger regelmäßig wieder Bier, d.h. in der Woche geht's (komischerweise!) ganz gut ohne, aber am Wochenende (Fr/Sa/So) bekomme ich ziemlichen Suchtdruck. Das Fatale ist, dass der Alk. zunächst ja eine beruhigende Wirkung bei mir hat, am nä. Tag geht's mir jedoch wieder schlechter (der "Preis" für die zeitweise beruhigende Wirkung ist also relativ sehr hoch!!!). Es ist bei mir ein ewiger "Kampf" (zumindest an Wochenenden): Trinke ich, trinke ich nix, falls doch: wieviel (natürlich so wenig wie nötig ... Ausrede dann: Naja, es ist ja Wochenende ...)
Ich glaube momentan nicht, dass eine Therapie bei mir etwas noch ändern würde. Ich muss schon den (starken) Willen haben und aufbringen, mein Trinkverhalten auch ändern zu wollen ...
Wem geht es ähnlich mit dem "kontrollierten Trinken" und hat damit auch Erfahrung/en?

Allen, die es geschafft haben, ganz vom Alkohol wegzukommen, bewundere ich!
Sie haben auch meinen allergrößten Respekt verdient ... - leider schaff ich es z.Z. (noch?) nicht.

Herzliche Grüße
bonnjour
Dirk72
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Dirk72 »

Hallo Bonjour, vielen Dank für Deinen Beitrag.
Am Wochenende war das Bedürfnis zu trinken immer besonders hoch. Vieles dürfte auch in meiner Einsamkeit begründet sein. Seitdem ich nicht mehr trinke, merke ich wie wertvoll der Folgetag ist wenn man nüchtern ist.
Der Preis für das vorübergehende Glücksgefühl ist in der Tat sehr hoch
Schöne Grüße
Dirk
Septembre
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Septembre »

Hallo zusammen,

ich habe das Glück, dass ich nicht viel Alkohol vertrage und so würde ich mich selbst unglücklich machen wenn ich zu viel trinke. Doch ich mag Rotwein und genieße fast jeden Abend ein halbes Glas davon. Irgendwie gehört es für mich auch zu meiner Lebensqualität dazu.

Zudem rauche ich auch noch - doch auch das in "Maßen". Ich glaube schon, dass da eine Suchtstruktur bei mir vorhanden ist aber solange sie mein Leben nicht bestimmt oder auch einschränkt finde ich das in Ordnung.

Da hilft mir etwas, was ich manchmal auch als nicht so schön empfinde: meine Selbstkontrolle.
Zusammen mit Ritualen gibt sie mir auch eine Struktur, die ich brauche um das unkontrollierbare Leben annehmen zu können.

Einen Gruß Septembre
Bittchen
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Bittchen »

Hallo Dirk,

sehr gerne darfst du dir den Satz an den Kühlschrank hängen,lieber Dirk ,denn er ist sehr wichtig.
Du willst dich nicht mehr weg beamen mit Alkohol und das tut dir sehr gut.
Du lernst deine Gefühle auszuhalten und mit der Zeit auch zu verändern.
Dein Selbstbewusstsein wird steigen,denn du leistest was ganz Großartiges.
Sei ganz stolz auf dich !!!

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Ziege04
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Ziege04 »

Hallo @All
Darf ich eine Frage zum Thema einwerfen?

Was ist, wenn man wahrnimmt, daß Alkohol oft konsumiert, bisher aber ohne Probleme geschieht?
Muß man auf einen Absturz warten? Oder wie kann man potenziell kritischen Konsum ansprechen?
Fragt Ziege04
Dirk72
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Dirk72 »

Hallo Ziege, ich finde, man sollte einen Nahestehen Menschen immer ansprechen, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Dazu gehört auch übermäßiger Alkoholkonsum.
Schöne Grüße
Dirk
Michael-T
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Registriert: 16. Feb 2018, 15:11

Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Michael-T »

Hallo Dirk

habe die ganzen Beiträge hier nicht gelesen weil mir das einfach zu viel ist. Ich kenne dein Problem. Habe oft versucht meine Probleme und meinen seelischen Schmerz mit Alkohol zu betäuben. Habe zwar nie viel getrunken aber es hat eben gereicht. Habe mich total dafür gehasst weil mein Vater Alkoholiker ist und ich nie so werden wollte wie er. Bin ein Mensch der alles in sich rein frisst und wenn ich Alkohol getrunken habe kam alles wieder raus. Bin aggressiv geworden und habe mich mit Menschen angelegt die es nicht verdient haben. Keine Ahnung als der Rausch wieder vorbei war habe ich mich extrem geschämt weil ich in Wirklichkeit nicht so bin. Den Alkohol hat wirklich der Teufel gemacht. Der Alkohol zerstört den Körper, ist wie eine Selbstvernichtung und die totale Aufgabe. Gott sei Dank habe ich den Dreh noch gefunden und wenn man dann noch Anzeichen einer Depression hat ist das der totale Untergang.

Gruß Michael
Dirk72
Beiträge: 96
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Dirk72 »

Hallo Michael, danke für Deinen Beitrag.
Nun trinke ich seit 3 Monaten keinen Tropfen und es fühlt sich gut an. Es war bei mir vermutlich noch keine Sucht, aber die Gefahr war da
Schöne Grüße
Dirk
Holgi
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Registriert: 28. Okt 2006, 19:43

Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Holgi »

Moinsen in die Runde

Also ich schreibe die nachfolgenden Sätze nur über meine Daseinsrealität.
Ist auch kein Angriff auf irgendeinen User.
Und auch nicht der richtige Weg.
Vielleicht.
Aber wer weiß das schon.

Also ich trinke Alkohol um dem ganzen Scheiß zu entfliehen.
Die Ängste, die Selbstzweifel und den Hass vor dem eigenen Leben, so wie ich es hasse.
Ich rauche, weil ich es geil finde diesen ganzen "Sicherheitshinweisen" auf den Tabakverpackungen entgegen zu halten und ich ein Raucher bin, der sich wohl fühlt wenn er raucht.
Ich ziehe mir hoch dossiertes Baldrian rein und wenn die Dosis nicht reicht noch eine Kopfschmerztablette dazu.
Nehme aber nicht mit Wasser zu mir, sondern mit Bier.
So nun die Konsummenge : 8 bis 10 0,33 Bier täglich und ca. 20 Zigaretten.
Baldrian nach Bedarf.

Ist nicht so das ich stolz darauf bin.
Aber es befreit mich für ein paar Stunden den Druck meines Drecksleben aus zu halten.
Einfach weiter zu machen.
Und ja ich kann richtig wieder Freude empfinden wenn ich diesen Zustand habe und sogar Gefühle empfinden, die in meinem "Normalzustand" völlig tot sind.
Also ich "funktioniere" in meinem Normalzustand und im Bierzustand empfinde ich so etwas wie Leben.

Aber wie gesagt, ist mein Leben und meine Einstellung dazu.
Sollten mir dadurch 10 Jahre weniger auf der Anzeige gegeben werden, dann ist das so.

Ach so. Leberwerte, Lunge und alles andere sind im Zustand eines 40 Jährigen.
Bin 53.

Liebe Grüße

Holgi
................................................................
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo ihr,

ich hatte jetzt das zweite mal in Folge im Januar mehr getrunken als ich wollte. Das hat etwas mit dem Familienbesuch zu tun.
Einen sah ich dort, wie sehr alt der mittlerweile aussieht, wie krank und klapperdürr. Der trinkt sehr viel und ständig, ist ein Alki geworden.

Ich werde mir im Leben wieder Ziele setzen müssen, und jetzt wohl auch wieder können.
Es schwebt ein Thema in der Familie herum, was eigentlich ein gutes ist, aber aufgrund der Erfahrungen, die wir Geschwister als Kinder und junge Erwachsene machen mussten damit, sehr ungut wirkt.

Ich werde für mich selbst einen Umgang finden müssen damit, aber auch mit für eine junge Verwandte, die es auch direkt betrifft. Was wäre ich für ein schlechtes Vorbild für sie, wenn ich dauernd so depressiv bleiben würde und auch noch dazu viel trinken würde.

Abgesehen davon habe ich keinen Bock drauf, das Durchschnittssterbealter unserer Familie weiterhin so sehr niedrig zu halten.

Früher mochte ich Alkohol gar nicht, und viel bekommt mir auch nicht. Mir nicht und meiner Leber erst recht nicht.
Verbieten will und tue ich mir aber nichts.

LG Gertrud
Zuletzt geändert von Gertrud Star am 2. Mai 2018, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
Gertrud Star
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Gertrud Star »

Bei mir (auch Anfang 50) sind die Werte auch soweit ok, bis auf Zucker und Leber.
Leber schon seit ich jung bin, ohne dass jemand heraus bekam wieso, und ohne dass es in einem Vierteljahr Klinik damals mit totaler Abstinenz besser wurde.
Da sollte ich von Haus aus nicht übertreiben.
Bittchen
Beiträge: 5430
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Bittchen »

Hallo zusammen,

ich schreibe in dem Thread von Dirk mal allgemein,ich hoffe es stört dich nicht Dirk ?
Es ist jedem seine eigene Entscheidung wie er mit Suchtmittel umgeht.
Ob es schon Sucht oder noch Genuss ist, können Außenstehende nicht beurteilen.

Gerade an einer depressiven Störung Erkrankte greifen gern zu Wesens verändernden Mittel um sich etwas Erleichterung für kurze Zeit zu verschaffen.
Da gibt es den Satz:"Was war eher da,das Huhn oder das Ei ?"
Aber ein Übermaß an Alkohol oder andere Drogen können auch erst die Depressionen auslösen.
Auch Nikotin gehört dazu ,denn es ist ein leichtes Antidepressivum.
Selbst in Kliniken ist rauchen weiterhin erlaubt,weil die Betroffenen angeblich die Kraft für den Entzug nicht haben.
Wenn man eine Sucht besiegen will,muss der eigene Wille dazu da sein,sonst funktioniert das nicht.
Mit Alkohol wird in Kliniken sehr viel strenger umgegangen,weil sich betrunkene Menschen sehr unberechenbarer verhalten.
Nach meinem Wissenstand muss ein Patient erst trocken oder clean sein,bevor die Depression behandelt werden kann.
Von den Auswirkungen der Medikamente mit Alkohol, will ich gar nicht reden.

@ Dein hoher Konsum Holgi ,wird dich immer tiefer in die Verzweiflung führen.
"Alkohol ist ein gutes Lösungsmittel,er löst alle Beziehungen auf."
Das ist ein Satz ,der mir sehr zu Denken gegeben hat.
Aber solange dir da die Einsicht fehlt ,wirst du den Weg gehen müssen,aber er führt immer mehr nach unten,da darfst du sicher sein.
Die flapsige Redensart,"Ich kann das Leben nur im Suff ertragen,ist sehr gefährlich und immer falsch."
Täglich die hohe Menge an Alkohol verzeiht dir dein Körper auf Dauer nicht.
Die Psyche lasse ich da außen vor,du spürst selbst die Auswirkungen.

@ Lieber Michael,,sei sehr Stolz auf dich,du bist auf dem richtigen Weg.
Vor längerer Zeit habe ich deinen Bericht gelesen und auch was du alles verloren hast.
Aber jetzt hast du deine Würde wieder,das ist das Wichtigste überhaupt!!!

@ Bitte nicht falsch verstehen,ich bin keine verbitterte Abstinenzlerin.
Wer mit Suchtstoffen umgehen kann,soll das tun,auch in meiner Familie wird in meinem Beisein Alkohol getrunken bei gegebenen Anlass oder auch auf der Terrasse geraucht.
Nicht jeder ist gleich abhängig,aber der Weg dahin ist ein ganz schmaler Grad,den aber jeder nur für sich selbst bestimmen kann.
Nicht die Menge ist bei Sucht entscheidend,sondern ob schon konsumiert werden muss.
Ich trinke und rauche heute nicht,morgen entscheide ich neu,die kleinen Schritte,immer nur 24 Stunden nicht zu trinken, haben mir sehr geholfen schon viele Jahre ohne abhängig machende Substanzen leben zu dürfen.
Aber ich will auch nicht die ganze Welt missionieren,jeder ist für seinen Konsum selbst verantwortlich.
Aber was Sucht betrifft ,da kenne ich mich sehr gut aus.
Auch diese Krankheit ist sehr stigmatisiert,nicht heilbar,aber man kann sie zum Stillstand bringen, indem man den Stoff weg lässt.
Da gibt es Hilfe,wenn man es aus eigener Kraft nicht mehr schafft.

Liebe Grüße und gute 24 Stunden
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Gertrud Star
Beiträge: 3441
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Bittchen,

ich nehme mal an, dein letzes "@" galt mir, obwohl es nicht da stand.
Ich bin mir der Gefahren schon bewusst, auch für mich; auch welch ein schmaler Grat das ist.
Das Zigaretten antidepressiv wirken, ist mir nicht so klar gewesen. Da ist vor Jahren mir also ein leichtes Antidepressivum weg gefallen durch den plötzlichen Entschluss nicht mehr zu rauchen udn das auch durchzuziehen.
Um meinen Alkoholkonsum muss ich mir meistens keine Sorgen machen denke ich. Der entstand aber zur Zeit des Rauchen-Aufhörens.

Verantwortungsvoller Umgang mit Suchtmitteln wird nicht besonders gelehrt, weil Sucht selbsts so ein schambesetztes Tabuthema ist.

Ich hätte dich auch nicht als Hardcore-Abstinenzler eingestuft. Was das ist, erklärte uns mal ein Lehrer früher (bezüglich seiner Nikotin-Abstinenz).
Mit Moralisieren und Verboten erreicht man ja meist das Gegenteil.
Und die Gesellschaft ist numal eine nasse.

Ich denke dass bei uns in der Familie so jung gestorben wurde, hat recht viel mit Alkohol und Nikotin zu tun. Das muss man nicht unbedingt fortsetzen.

LG Gertrud
Gertrud Star
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Gertrud Star »

PS:
Dein Spruch, dass jeder Tag ein neuer Anfang ist, stimmt auch jenseits der Sucht.
Ich lese den immer gerne, auch wenn ich ihn nicht immer glauben kann. :(
Bittchen
Beiträge: 5430
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Bittchen »

Liebe Gertrud,

dein Denken und deine Beiträge stimmen oft mit meinen überein.
Auch wenn du dich auch dich viel besser ausdrücken kannst ,das beeindruckt mich immer wieder.
Du bist auf einem sehr gutem Weg,denn ein Sucht freies Leben bekommt uns bei einer depressiven Störung sehr gut.
Starker Nikotin- und Alkoholkonsum schadet der Gesundheit enorm.
Ich war eine sehr starke Raucherin und nachdem ich aufgehört habe vor gut drei Jahren,bin ich in eine sehr schwere depressive Krise geraten.
Das ist nicht ungewöhnlich,gerade bei Betroffenen,aber es wird von den Ärzten total unterschätzt.
Darüber gibt es im Netz sehr viel zu lesen.
Auch Alkohol ist ein Killer für einen gesunden Körper oder Psyche.
Da habe ich GsD schon viel früher die Kurve bekommen.
Aber auch wie ich aufgehört habe zu trinken, bin ich ein halbes Jahr später,nach anfänglicher Euphorie,in eine Krise gekommen.
Bei jeder Sucht werden auch die Botenstoffe im Gehirn verändert,das hängt wohl alles zusammen.
Du bist noch viel jünger und hast sehr gute Chancen die depressive Störung besiegen zu können.
Ich freue mich sehr bei dir von einem "Kleinen Wunder"zu lesen.
Es ist aber kein Wunder ,du selbst hast dich aufgemacht für dich und gegen die Erkrankung was zu tun,ganz langsam und mit viel Geduld.
Das sind jetzt die Früchte.
Der letzte Absatz galt nicht dir liebe Gertrud,ich habe das ganz allgemein gemeint.
Aber es ist ja nicht schlecht, wenn du darüber nachdenkst,was in deiner Familie durch zu viel Konsum schädlicher Substanzen evtl.falsch gelaufen ist.

Ganz liebe Grüße Bittchen

PS."Jeder Tag ist ein neuer Anfang",ist der Titel eines Buches .
Da geht es um Meditation für für suchtkranke Frauen.
Jeder Tag wird da durch positive Gedanken begleitet.
Für mich sehr wertvoll und bereichernd,auch wenn eine Abhängigkeit nicht mehr besteht oder nie bestanden hat.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
esperanto2015
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von esperanto2015 »

Alkohol ist für mich ein Notfall Medikament. Welches herausragend gut wirkt. Gäbe es keinen Alkohol, gäbe es auch mich nicht mehr, seit sehr langer Zeit.
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
Holgi
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Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Holgi »

Moinsen in die Runde

Als erstes
@erperanto2015
Jepp. So sieht es bei mir auch aus!

Und ich trinke schon seit 37 Jahren Alkohol.
Jeden Tag.
Und ich rauche seit 32 Jahren jeden Tag.

Es gibt viele Menschen die ich kenne, die schon mit 28, 35 und in den 40igern den Löffel abgegeben haben.
Die weder, oder weing geraucht und selten getrunken haben.

Also alles relativ.

@bittchen
Deine Beweggründe das hier alles zu schreiben, verstehe ich und kann es nachvollziehen.
Und ich weiß das du nur das Beste für andere User willst.

Aber......Ich liebe den Alkohol.
Er befreit mich.
Er entspannt mich.
Er lässt mich so sein wie ich eigentlich bin.

Natürlich kann er Organe schädigen.
Aber das tun Antidepressiva, Schokolade, fettes Essen usw. auch.

Ich ernähre mich sehr bewusst auf pflanzlicher Basis mit wenig Fleisch und vielen asiatischen Gewürzen.
Im Sommer gibt es nur Gemüse aus dem eigenen Garten das so biologisch, das dir beim Essen der Hut wegfliegt vom Geschmack.

Also alles eine Form von zugeführten Dingen zu dem eigenen Körper.

Obwohl ich "Raubbau" wie du es beschreibst mit meinem Körper betreibe, durch Alkohol und Zigaretten, habe ich null Infekte, keine Schmerzen und sonst auch nichts.
Ich habe gar nichts!
Ich war in den letzten 16 Jahren nicht einmal krank.

Das soll jetzt keine Anleitung dafür sein, das man durch saufen gesund bleibt.

Aber....Ich habe eine persönliche, physikalische Einstellung zu dem was ich tue und auch die Erkenntnis dazu.

Ich überfordere meinen Körper nicht und halte mein Immunsystem im Gleichgewicht.
Ich weiß wie alles funktioniert.

Also, ich trinke weiter.

Schönen Abend noch

Liebe Grüße

Holgi
.................................................................
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Bittchen »

Lieber Holgi,lieber esperanto,

wenn ihr meint mit Alkohol gut umgehen zu können,ihr damit keine Probleme habt ,
ist das Eure Entscheidung und geht keinen was an.
Zig tausende von Menschen können das und sind weit weg von süchtig sein.
Verbieten kann Niemand was und das ist auch gut so.
Wie schon gesagt ,ob sich der Konsum der Suchtstoffe negativ auf das eigene Leben auswirkt, kann kein Anderer beurteilen.
Vor allen Dingen laufe ich nicht mit erhobenen Zeigefinger rum.
Nur die Auswirkungen von meinen ungesunden Lebensstil in jüngeren Jahren, bekomme ich jetzt
zu spüren.
Damit meine ich nicht die depressive Störung,sondern körperliche Beschwerden.
Da spielt sehr viel eine Rolle,wie du richtig schreibst Holgi, ändern kann ich die Sünden der Vergangenheit nicht mehr.
Heute führe ich auch einen relativ gesunden Lebensstil.
Ich kann immer nur von meinen eigenen Erfahrungen schreiben,aber die gelten noch lange nicht für alle Menschen.

Alles Gute und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Michael-T
Beiträge: 71
Registriert: 16. Feb 2018, 15:11

Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Michael-T »

Lieber Holgi, lieber Esperanto

mich würde gerne mal interessieren wie sich bei euch der Alkohol über den Tag auswirkt, trinkt ihr erst am Abend oder auch über den ganzen Tag? Ich weiß ja nicht ob ihr noch berufstätig seid. Wenn ich am Abend mal etwas getrunken habe, zwar nicht oft und auch nicht viel, konnte ich meinen Kummer und meine Sorgen kurzfristig ein wenig damit betäuben. Der nächste Tag war dann aber die Hölle für mich. Habe mich dafür nicht nur gehasst, sondern ich spürte auch die absolute Kraftlosigkeit danach. Bin zwar schon Frührentner aber trotzdem gezwungen weiter einen 450€ Job zu machen, was mir sehr viel Kraft kostet. Wie gesagt habe nicht oft und nie viel getrunken aber gemerkt das der Alkohol meine Depressionen erheblich verstärkt. Ich bin extrem froh das ich den Alkohol nicht mehr als Notlösung sehe. Mein Sohn hat mich mal beim einkaufen gesehen als ich mir 2 Flaschen Bier gekauft habe, das war mir extrem Peinlich. Er kennt mich schon als schwerst depressiven Menschen und nimmt mich so schon nicht mehr ernst, noch schlimmer aber für mich wäre es von ihm als Alkoholiker abgestempelt zu werden, was ich auch nie war.

Gruß Michael
Dirk72
Beiträge: 96
Registriert: 18. Mär 2018, 20:48

Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von Dirk72 »

Hallo an alle,
Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden was er sich und seiner Gesundheit antut.
Für mich persönlich stelle ich fest, dass ich mich ohne Alkohol viel besser fühle. Und das macht mir Mut, auch mit der Depression besser umzugehen.
Schöne Grüße
Dirk
esperanto2015
Beiträge: 208
Registriert: 4. Apr 2015, 13:46

Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von esperanto2015 »

Hi Michael, bei mir nur abends und auch nicht täglich sondern nur an schlechten Tagen. Ausserdem nie soviel dass ich am nächsten Tag verkatert bin. Vielleicht liegt es auch an der Wechselwirkung mit dem Sertralin, aber am nächsten Morgen bin ich dann regelrecht energiegeladen. Aber wie gesagt, alles in Maßen und mit strenger Selbstdiziplin.
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
DracheSunwar
Beiträge: 92
Registriert: 21. Feb 2017, 20:03

Re: Umgang mit Alkohol

Beitrag von DracheSunwar »

Viele Leute mit Depressionen "therapieren" sich selber mit Alkohol.
bonnjour hat geschrieben:Wem geht es ähnlich mit dem "kontrollierten Trinken" und hat damit auch Erfahrung/en?
"Kontrolliertes Trinken" funktioniert nicht, bzw. es ist sehr riskant und hat bei mir nicht funktioniert.
Alkohol ist ein "klassisches" Suchtmittel, und dazu gehört die im Zeitverlauf nötige Erhöhung der Dosis, um eine bestimmte Wirkung zu erreichen - im Gegensatz zu Zigaretten. Wer als Raucher z.B. "1 Packung pro Tag" konsumiert steigert das nicht immer weiter, sondern zieht das so die nächsten Jahrzehnte durch.
Bei Alkohol ist das Risiko der Dosiserhöhung sehr hoch, wenn der psychische Druck steigt, und das war's dann mit der Kontrolle.
Ich habe den Absprung geschafft und halte mich an meine persönliche Null-Promille-Grenze (d.h. immer, nicht nur beim Autofahren).
Bedenklich finde ich es, dass man sich in unserer Gesellschaft quasi dafür rechtfertigen muss, wenn man 'ne Cola oder Sprudel trinkt, während die Leute drumherum Bier/Wein/Sekt in sich reinkippen.
Dazu habe ich noch keine gute Lösung gefunden und wär' für praxiserprobte Lösungen dankbar!
Wie reagiert man auf die Sprüche, die da so kommen?
(Alkoholfreies Bier will ich nicht.)
"Glaube nicht alles, was im Internet steht." (Albert Einstein)
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