Midlife-Crisis

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Tom76
Beiträge: 14
Registriert: 8. Dez 2017, 16:41

Midlife-Crisis

Beitrag von Tom76 »

Hallo liebe Leute,
ich bin neu hier und bräuchte Mal euren Rat. Ich bin seit über 10 Jahren
mit meiner Frau verheiratet und habe 2 Kinder. --
Ich bin etwas verzweifelt weil ich nicht weiß ob meine Frau eine
Midlife-Crisis hat oder so unzufrieden ist. Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben.
Es fing vor ihrem 40. Geburtstag schon an. Selbstzweifel über ihr Leben.

Letztes Jahr gab es Streit zwischen dem großen Sohn und ihr. Während des
Streits sagte sie es wäre alles zu viel sie wurde die Trennung wollen.
Seitdem lebe ich noch im gemeinsamen Haus ,schlafe auf der Couch.
Sie will Abstand,ist nervlich am Ende. Sie sagt ich wäre Sündenbock für alle ihre Sorgen. In den ersten Woche sprachen wir regelmäßig über ihre
Gefühlsschwankungen . Sie sagte ich könnten sie als einziger aus ihrem Loch holen. Würde sie am besten kennen.
Mittlerweile will sie nur noch leben. Bereut ihr beiden bisheriges Leben
Am liebsten ohne mich. Sie hätte wie Marionette gelebt ,,40 Jahre.
Das wäre nicht ihr Leben.
Ich sagte Kinder werden größer wäre der letzte der sie nicht unterstützt. Wäre ja bereit alles zu ändern.
Vielleicht habe ich ihr in letzter Zeit zu wenig gezeigt wie sehr ich
Sie liebe. Sie ist meine Traumfrau. Sie sagte immer ich hätte rosarote Brille auf . Weil ich sie immer so schön fand.
Durch Appetitlosigkeit hat sie in den letzten Monaten 35 Kilo abgenommen.ich würde alles tun um sie nicht zu verlieren.
Phasenweise will sie Abstand, heute war die wie früher. Weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Sie hätte am besten nie geheiratet, Kinder bekommen und Haus gekauft. Alles falsch gemacht in ihrem Leben.
Tom76
Beiträge: 14
Registriert: 8. Dez 2017, 16:41

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Tom76 »

So um zu ergänzen, hab die ganze Nacht die Beiträge gelesen. Sybilix und andere Wahnsinn es erinnert mich so an meine Situation. Viele im Umkreis verstehen schon nicht das ich es solange aushalten und mich aufgebe. Manche sagen sie spielt mit meinen Gefühlen um zu verhindern das ich ausziehe damit Hausfinanzierung klappt. Getrennt sein nur leben und ich
Soll mich um alles kümmern und zahlen.
Auf der anderen Seite mein Scheiss Herz was sie immer noch toll findet.
Und ihre Drohungen wenn ich auszieh soll ich über Scheidung nach denken.
Was denn jetzt, sie will doch Trennung. Sie sieht nur noch negative Dinge, hat keine Gefühle mehr. Kann sich an nix erinnern.
Laca55
Beiträge: 85
Registriert: 27. Nov 2017, 09:55

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Laca55 »

Hallo Tom,

deine Situation, die du gerade durchlebst, ist wahrlich nicht schön. Vor allem auch diese Ungewissheit, was dieses Gefühlschaos bei deiner Frau ausbrechen lassen hat. Wir Angehörigen teilen sehr oft dieses und ähnliches Leid. Wir müssen uns anhören, dass wir an allem Schuld sind. Das sich unsere Partner wegen uns schlecht fühlen. Es ist im Grund ein Auf und Ab. Nicht nur bei den Erkrankten, sondern auch bei uns Angehörigen. Was jetzt bei deiner Frau ausschlaggebend für ihr Verhalten ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Hat sie in der Vergangenheit immer mal solche Phasen gehabt, die dann nach einiger Zeit wieder nachlassen und sie dann wieder "fast" die Alte ist? So etwas erlebe ich beispielsweise mit meiner Freundin. Über viele Monate hin hatte sie ein wahnsinniges Tief. Alles war/ist negativ. Unsere Beziehung, unsere Liebe, ihr Leben allgemein, keine berufliche Perspektive etc....ich könnte da noch unzähliges mehr aufzählen. Es ging soweit, dass wir die Beziehung beendet, da sie nur noch unter Druck und Stress stand wegen der Beziehung. Sie mit sich selbst eine riesen große Baustelle hatte und dann noch für die Beziehung funktionieren musste. Nun nähern wir uns langsam wieder an und sie sucht wieder vermehrt meine Nähe und Zuneigung. Fühlt sich in der gemeinsamen Wohnung auch wieder etwas wohler. Sonst hatte sie immer nur Flucht im Kopf. Als Angehöriger erlebt man sehr viele Gefühlsschwankungen...des Partners, aber auch in sich selbst. Es ist nicht immer einfach, dieses zu leben und auszuhalten. Es gibt auch kein Rezept dafür, wie man sich verhalten soll und kann. Klar, es ist auch immer wichtig, auf sich selbst zu achten und für sich schöne Momente zu suchen. Aber die Ablenkung funktioniert eben auch nicht immer. Und ja, oft muss man sich von Außenstehenden anhören, wieso man sich das alles antut und sich so quält. Aber diese Leute wissen scheinbar nicht, was Liebe bedeutet!

Viele Grüße

Laca
Tom76
Beiträge: 14
Registriert: 8. Dez 2017, 16:41

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Tom76 »

Hallo laca,
Danke für deine Nachricht.
Ich bin hin und her gerissen. Auf der einen Seite mein Herz was sie immer noch schön findet. Ich kann meine Gefühle nicht ändern. Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen und zeigen wie schön sie ist.
Mir fehlt so ihre Nähe.
Auf der anderen Seite unser finanzielle Problem, was mir ihre Nerven
Fertig gemacht hat . Das Haus ist finanzielle Grab. Sie möchte so nicht mehr weiter Leben. Verstehe ihre nervliche ituation. Ich würde nur gerne mit ihr das problem lösen.
Sie möchte ihr ganzes Leben umkrempeln. Schafft aber eigentlich nix .
Haushalt,Post,etc ist alles zu viel.
Eigentlich wäre finanzielle Neuanfang für uns das Beste. Viele wären schon ausgezogen an meine Situation. Ich Idiot denke immer noch an wende. Vielleicht auch Nur Illusion. Manche sagen sie würde mich nur hinhalten um haus zu halten. Sie möchte zwei Wohnungen und weiter finanzieren.

Gestern und heute waren normale Tage. Jetzt ist sie einkaufen
Ausser arbeiten ( einziger Lichtblick,) geht nur WhatsApp und Badewanne.
Weiß nicht liegt es doch an mir. Dachte meine Traumfrau gefunden zu
Haben
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Sybilix »

Hallo Tom,

ich habe fast schon ein wenig mitgelitten beim lesen der Beiträge - daher ein paar Kommentare bzw. Interpretationsmöglichkeiten, vielleicht hilft es Dir das Ein oder Andere besser zu verstehen:

Was auch Laca schreibt - man spricht von "depressiven Episoden". D.h. diese sind zeitlich begrenzt (keine genaue Dauer), d.h. aber auch, dass sich u.U. von allein ein "Normalzustand" einstellt. Wahrscheinlich, ohne weitere Behandlung, wird sich früher oder später eine weitere Episode anschließen etc.

Selbst in einer Episode kann die Tagesform innerhalb von Minuten oder Sekunden schwanken. Eben noch geplant zusammen spazieren zu gehen, im nächsten Moment zu müde von der Couch aufzustehen.

Da Sie - mindestens temporär - Dich als Bezugsperson sieht, ist das durchaus positiv. Das muss nicht automatisch sein. Denke dennoch daran, für einige Botschaften bist Du ggf. der falsche Bote.
Außerdem kann es in einer schlechten Phase sein, dass genau Du (und nur Du) eine Problemperson bist. Weil die von ihr implizierte Erwartung von Dir an Sie mit die Höchste ist. Diese Erwartung musst Du nicht haben, es reicht dass Sie das denkt. Dagegen wirst Du auch wenig tun können.

Bzgl. deinem Herzgefühl und (immensem) Bedarf an Nähe zu ihr: Natürliche Reaktion, hatte ich auch. Ich hatte Angst davor, aber wenn ihr temporär nicht zusammen wohnt, ist das für Dich am Ende leichter - auch wenn sich das von außen blöd anhört. Zumindest bei uns ist es so, dass "aus den Augen, aus dem Sinn" Dir einen Großteil Schmerzen erspart. Natürlich kommt das dann auch auf Wohnsituation und Finanzierbarkeit an. Hier gibts keine Pauschallösung. Nur getrennte Betten sind, so blöd es klingt, nicht genug Distanz (auch für Dich).

Warum Du das tust? Sie ist krank und wenn Sie Dir nicht egal ist, wirst Du alles versuchen für Sie - für Euch - da zu sein. Daran ist nichts falsch. Aber Achtung: Ein Professor einer psychatrischen Abteilung gab allen Anwesenden mit auf den Weg "Depressionen sind ansteckend". Ihr habt nichts davon, wenn Du Dich ansteckst. Dann kannst Du ihr nicht den Rücken freihalten (Dich um alles andere kümmern).

Badewanne = Wärme = Entspannung, ein propates Mittel um sich etwas Gutes zu tun / gegen diverse Symptome gegenzusteuern.
WhatsApp = Kommunikation mit Freunden. Gleiches bei uns vor stationärem Aufenthalt. Mit mir kaum ein Wort und fast andauernd am Handy...
s.o. in schlechten Phasen bist Du die problematischste Person, gerade WEIL Du ihr so Nahe stehst. Weil Du Sie (mit) am besten kennst. Weil Du ihr (zu) Nahe kommst.

Denkt doch beim Haus nach, wenn es gar nicht anders geht, ggf. vermieten und für eure aktuelle Situation/nächste Zeit bessere Wohnmöglichkeiten eurerseits anzumieten? Das klingt zwar im ersten Moment abwegig, aber versuche alle Varianten durchzuspielen. Vorteile / Nachteile. Sich am Haus festzukrampfen hilft auch nicht. Manchmal ist ein Ende mit Schrecken (Haus, nicht Frau) besser als ein Schrecken ohne Ende...

Das Meiste ist leicht gesagt, wenn man selbst nicht drinsteckt. Das Meiste davon kenne ich 1:1 bzw. sehr ähnlich.
Ruf Dir die schönen Erinnerungen in den Sinn, stelle Dir vor Sie kann nichts für ihr irrationales Verhalten (da fehlt ein Teil des Betriebssystems in diesen Zeiten). Schraub deine Erwartungen ihr gegenüber deutlich nach unten. Der Rest ist Geduld, Geduld und ein bisschen Glück.

Für Sie hilft natürlich nur professionelle Hilfe -> Hausarzt erste Anlaufstelle.

Viel Erfolg und Kraft,
Sybilix
Tom76
Beiträge: 14
Registriert: 8. Dez 2017, 16:41

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Tom76 »

Vielen Dank für die Nachricht,
Ja leider ist es phasenweise auch Hart für mich.
Ich würde ihr helfen wenn sie bereit dazu wäre.
Tom76
Beiträge: 14
Registriert: 8. Dez 2017, 16:41

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Tom76 »

Ich denke man könnte alles ändern. Ich wäre bereit für alles. Sie sieht nur sich und ihren Umbruch
Tom76
Beiträge: 14
Registriert: 8. Dez 2017, 16:41

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Tom76 »

Hat jemand eine Tip wie man Partnerin zum Arzt bekommt . Ich würde fast alles tun um Ehe zu retten. Es müsste nur ein wenig Signal von ihr
Kommen. Dieses aussitzen von Problemen macht es nicht besser.
Sind ihre Gefühle wirklich nur vergraben ?
Ich hab auch Angst davor sie zu verlieren. Ich liebe sie immer noch
Columbia
Beiträge: 72
Registriert: 3. Mär 2018, 15:08

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Columbia »

Hallo Tom,

wie Sybilix weiter oben schreibt, bist Du als Partner und damit als die Person, die der Depressiven am nächsten steht, wahrscheinlich leider nicht der Richtige, wenn es darum geht, eine gezielte Behandlung anzuregen. Daher wäre die Frage, ob es in Eurem Umfeld nicht jemandem gibt, dem Deine Frau vertraut, der oder die das Thema vorsichtig ansprechen könnte, ohne dass sie sich bedrängt fühlt. Denn wenn Du das machst, könnte Deine Frau das schon wieder als Erwartungsdruck interpretieren ("Jetzt will er schon wieder dies oder das ..."), auch wenn von Deiner Seite aus die besten Absichten bestehen. In einer akuten Phase sieht der Depressive das einfach nicht so.

Ich wünsche Dir alles Gute und kann Deine Verzweiflung gut verstehen.

Columbia
Tom76
Beiträge: 14
Registriert: 8. Dez 2017, 16:41

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Tom76 »

Ja,ihr habt wahrscheinlich alle Recht. Aber langsam bin ich verzweifelt.
Sie schreibt ununterbrochen mit ihrer Freundin WhatsApp.
Weiß nicht wie und ob ich die Situation noch retten kann.
Tom76
Beiträge: 14
Registriert: 8. Dez 2017, 16:41

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Tom76 »

Ich brauche Rat
Gibt es Hoffnung auf Besserung bei räumliche Trennung?
Seit einem Jahr völlig Stillstand. Wir leben aneinander vorbei,sie fehlt mir so sehr. Kann gefühlsmäßig sie nicht vergessen. Ich ziehe Jetzt aus.
Ob sie wir je no eine Chance haben, weiß ich nicht.
Würde alles tun. Ich weiß nicht mehr wie ich helfen soll. Bin ratlos mittlerweile.
Laca55
Beiträge: 85
Registriert: 27. Nov 2017, 09:55

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Laca55 »

Hallo Tom,

auf Deine Frage weiß ich leider keine Antwort. Bei mir und meiner Ex-Freundin ist es so, dass sie jetzt nach ihrer Ausbildung zurück in ihre Heimat geht. Sie sucht aktuell dort einen neuen Job und eine Wohnung. Das bedeutet für uns, dass wir dann über 200 km von einander entfernt wohnen werden. Meine große Hoffnung ist es auch, dass wir durch den Abstand vielleicht wieder zueinander finden können, wenn sie erstmal etwas Ruhe vor allem hat und erst einmal abschließen kann. Aber wissen tue ich es nicht. Bisher war es immer so, wenn wir uns ein paar Tage mal nicht sehen konnten, sie mich schon vermisst hat. Abstand soll ja bekanntlich helfen, zwei liebende Seelen wieder zueinander zu führen. Ich wünsche es mir sehr. Aber die Zeit wird es zeigen. Entweder finden wir wieder zueinander oder wir entfernen uns weiter von einander. Das wäre tragisch. Denn ich möchte sie als Mensch nicht verlieren, da wir eine sehr tiefe Verbindung zueinander haben und ich gern an ihrem Leben weiter teilhaben möchte.

Viele Grüße

Laca
Tom76
Beiträge: 14
Registriert: 8. Dez 2017, 16:41

Re: Midlife-Crisis

Beitrag von Tom76 »

Ich bin gespannt wie es sich bei räumliche Trennung entwickelt.
So ist im Moment keine Annäherung mehr möglich. Denke Beziehung ist bevor sie nicht gefühlsmäßig was ändert nicht zu kitten. Jemand andere Erfahrungen?
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