Familie

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anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Familie

Beitrag von anna1967 »

Hallo,

gerade zu Ostern trifft sich die Familie und verbringt schöne Stunden miteinander.
Wir sind dieses Jahr nicht in meiner alten Heimat. Durch meine Erkrankung konnten wir nicht fahren.
Dazu kommt ...meine Mutter muß Anfang April zur Hüft-OP.
Sie hat große Angst ob alles gut geht(ich auch). Gerade jetzt bringt mich das an meine Grenzen.
Heute haben wir wie jeden Tag telefoniert. Im Gespräch sagte sie mir dann, wenn die OP nicht gut geht komme ich halt ins Altenheim.
Ich habe ein schlechtes Gewissen gerade jetzt nicht für sie da zu sein.

Was kann ich tun? Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Gruß vom Niederhein
retrochallenge1
Beiträge: 71
Registriert: 14. Feb 2015, 14:35

Re: Familie

Beitrag von retrochallenge1 »

Hallo Anna, ich kenne diese Gefühle auch, aber gerade wegen der Erkrankung sollte man sich nicht mehr übernehmen.
Du solltest auch nicht vom schlechtesten Fall ausgehen.So wie es wird, so wird es, ob man sich jetzt Vorwürfe oder ein schlechtes Gewissen macht, eins ist klar: wir ändern nichts.
Sicherlich gibt es falls deine Mutter nicht mehr so gut alleine zurecht kommt die Option eines Pflegedienstes oder Hilfe von Caritas oder Diakonie.
Ich lerne gerade in der Tagesklinik, dass ich nicht alles regeln kann, das kann keiner.
Es ist wichtig, dass es dir gut geht, dann geht es auch deiner Mutter gut.
Wenn dein Gefühl zu ihr stimmt habt ihr eine gute Basis.
Ich melde mich bei meiner Mutter nicht mehr jeden Tag.Sie tut mir schlecht.
Unser heutiges Gespräch dauerte 1 Minute und 11 Sekunden.
Sie hat sich mal nicht über die ganze Welt beschwert.
Ich wünsche dir Mut und Kraft, dass alles gut verläuft.
Liebe Grüße retrochallenge
Katerle
Beiträge: 11309
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Familie

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe anna,

sicher wird die anstehende OP bei deiner Mutter nicht einfach, aber

du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, weil erstens, geht es dir selbst nicht so gut und zweitens habt ihr jeden Tag miteinander telefoniert. Wünsche deiner Mutter auch alles Gute für die OP, unbekannterweise.

LG Katerle
anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: Familie

Beitrag von anna1967 »

Hallo Retro und Katerle,

danke für eure Atworten.
Ich sollte im Moment mehr an mich denken. Aber genau das ist mein Problem.

L.G. Anna
Marlene57
Beiträge: 504
Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: Familie

Beitrag von Marlene57 »

Hallo Anna, die meisten Hüftoperationen sind heute unkompliziert.Und es sollte im Krankenhaus einen Sozialdienst geben, der evtl. Reha oder Kurzzeitpflege organisiert.
Liebe Grüße
anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: Familie

Beitrag von anna1967 »

Hallo,
meine Schwester wohnt in der Nähe und organisiert alles. Auch mein Schwager und mein Neffe kümmern sich.

Ich kann aus der Ferne nicht helfen. Das fällt mir schwer. Woher meine Angst kommt .....weiß ich auch.
Das würde jetzt aber zu weit gehen. Wie hat Retro geschrieben wir können nicht alles regeln.

Gruß vom Niederrhein.
Lavendel64
Beiträge: 549
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Familie

Beitrag von Lavendel64 »

Ein paar Worte zum "Worst case" ... dem Altenheim. So hörte es sich für mich heraus. Ich mache mit meinem Hund Besuchsdienste im Altenheim. Meine Oma ist dort förmlich aufgeblüht. Heutzutage ist das kein Abstellgleis mehr. Es wird in guten Heimen viel Programm geboten an denen die Bewohner teilnehmen können oder eben nicht. Vom Kreuzworträtseln über Herrengruppen, Turnstunden und sogar WII-Spielen (der Hammer überhaupt) ist dort oft viel los.
Für die Angehörigen ist die Besuchszeit "echte" Zeit, die sie intensiv verbringen können ohne überlastet an die nächsten Pflichten denken zu können.

Zugegeben, das ist jetzt sehr positiv gemalt, aber immerhin auch eine Sichtweise. Deine Geschwister sind vor Ort, das gibt dir die Chance, emotional nicht so ganz nah dran zu sein. Glaub mir, das kann auch ein großer Vorteil sein. Ich erlebe gerade das Gegenteil (ich bin diejenige, die nah dran ist und sich kümmern muss), es ist gerade für jemanden, der immer wieder Gefahr läuft, abzurutschen, ein echter Balanceakt.
LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: Familie

Beitrag von anna1967 »

Hallo Lavendel,

als ich noch in meiner Heimatstadt gewohnt habe, war ich es die nah dran war. Deshalb weiß ich genau was du meinst.
Jede Seite hat Vor - und Nachteile. Unter normalen Bedingungen würde ich mir nicht so viele Gedanken machen.

Ich sitze am Frühstückstisch und schwitze wie ein.... reagiert jemand von Euch auch so somatisch wie ich?

L.G.Anna
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Familie

Beitrag von Bittchen »

Liebe Anna,

die körperliche Reaktion haben auch viele.
Es kann auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein,wenn du da gerade eingestellt wirst.
Wenn ich in einer depressiven Krise bin,wirken sich Probleme auch sehr auf meine Stimmung aus.
Da fehlt mir jede Gelassenheit.
Allerdings finde ich deine Ängste bezüglich deiner Mutter auch verständlich.
Die Hüftoperation ist immer noch ein großer Eingriff.
Aber deine Schwester ist ja in der Nähe.
Auch die Angst deiner Mutter, evtl.In ein Pflegeheim zu müssen, ist verständlich.
Wer will das schon ?
Angesichts des Pflegenotstandes ,der diskutiert wird und auch besteht, keine so rosige Aussicht.
Das Geld um sich ein Heim zu leisten, in dem es sehr komfortabel zu geht,hat ja auch nicht jeder.
Aber so weit ist es ja noch nicht.
Ich habe einige Bekannte ,die nach der OP und der Reha wieder gut dabei sind.
Einem Besuch von dir wird ja auch nichts im Wege stehen,wenn du dich etwas besser fühlst.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: Familie

Beitrag von anna1967 »

Hallo,

meine Befürchtungen haben einen anderen Hintergrund.

Mein Unterbewußtsein hat Angst meine Mutter nicht mehr zu sehen....
Der Grund dafür ist mein Vater starb schon früh. (Herzinfakt ohne große Vorwarnungen.)
Ich hatte mich bevor ich für ein paar Tage mit Freunden weg gefahren bin mit meinem Vater gestritten und ich konnte mich mit Ihm nicht mehr aussprechen und auch nicht verabschieden.
Jetzt hab ich die Befürchtung meine Mutter nicht mehr zu sehen. Zu meiner Mutter habe ich ein gutes Verhältnis. Und sicher werden wir eine Lösung für die Zukunft finden.
Mein Verstand sagt mir es kann jeden Tag etwas geschehen. Aber in meiner jetzigen Situation kann ich nicht damit umgehen.

Mein bisheriges Leben steht Kopf.
Ein Ende ist zwar wieder ein Neuanfang.....nur ich weiß im Moment nicht wohin mit mir.
Eines weiß ich genau: ich möchte leben und glücklich sein.


L.G. Anna
anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: Familie

Beitrag von anna1967 »

Hallo,

Meine Mutter hat die Op gut überstanden. Ich hoffe es geht ihr bald besser. Leider hab ich noch mehr "Baustellen".
Die versuche ich jetzt langsam anzugehen.

Wie ist das mit der Gedul...?

L.G.Anna
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