Wie die kognitiven Fähigkeiten wieder aufbauen?

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leighanne
Beiträge: 26
Registriert: 6. Mär 2018, 15:07

Wie die kognitiven Fähigkeiten wieder aufbauen?

Beitrag von leighanne »

Angeregt durch den Thread, der die Problematik, dass man während einer Depression kognitiv irgendwie verkümmert, würde ich gerne die Frage aufwerfen, was man tun kann, um diesem Trend entgegenzuwirken. Das ist ein Aspekt der Depression, der mir persönlich am meisten zu schaffen macht. Ich glaube halt, dass das ein Teufelskreis ist, weil ja das Selbstwertgefühl dadurch immer weiter leidet und damit auch die Depression befeuert wird.

Ich überlege nun, was ich tun kann, um meine Konzentration und mein Gedächtnis wieder langsam und behutsam zu reaktivieren, ohne mich zu überfordern. Früher hatte ich ein gutes Gedächtnis, es machte mir (auch wenn ich damals schon depressiv war) Spaß, etwas zu lernen, es hat mir Kraft gegeben, es hat mir gezeigt, dass ich etwas leisten kann, dass ich etwas "in der Hand habe". Ich möchte das wieder.

Was also könnte helfen? Gedächtnistraining? Konzentrationsübungen? Lesezeit, die man immer mehr steigert? Eine Sprache lernen? Ideen sind willkommen!
Katerle
Beiträge: 11385
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Wie die kognitiven Fähigkeiten wieder aufbauen?

Beitrag von Katerle »

Hallo leighanne,

Wenn ich lese, dann nehme ich mir nicht zuviel auf einmal vor. Also entweder du beginnst mit 2 Seiten und steigerst dann langsam weiter oder nimmst dir immer nur 1 Kapitel vor. Wie es dir am Besten gelingt.

Zum Beispiel habei ich heute mal wieder mit dem Häkeln begonnen, ein Häschen- Eierwärmer.

Und dann kam mir auch die Idee, mal wieder ein Gedicht von früher mir ins Gedächtnis zu rufen bzw. Aufzufrischen.
Dann habe ich mir auch positive Gedanken aufgeschrieben, die mich täglich begleiten.
Oder ich spiele auch gerne mal wieder ein paar Lieder von damals, die ich gerne gespielt hatte.
Sind nur ein paar Möglichkeiten.

Liebe grüße Katerle
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Wie die kognitiven Fähigkeiten wieder aufbauen?

Beitrag von Zarra »

Hallo leighanne,

ganz spontan und es kann durchaus sein, daß ich da komplett falsch liege: Ich bin mir nicht sicher, ob man einen einzelnen Aspekt, der sich aus der Grunddiagnose Depression ergibt, gezielter angehen und verbessern kann. Du merkst es schon: Ich zweifle. Für mich klingt es wohl logischer, wenn man sagt, sagen würde: Die ganze Krankheit zieht sich wieder mehr zurück und dann werden auch die einzelnen Aspekte besser.

Vielleicht bin ich auf dem Holzweg, vielleicht vernebelt heute abend; ich weiß es nicht.

Allerdings: Wenn Du lesen kannst und wenn Du eine Sprache lernen kannst, dann spricht null Komma null dagegen, daß Du das tust und etwas "trainierst" ... und davon "profitierst", ganz wie es für alle anderen auch gilt!! :!: :) - Das Problem ist ja eher, daß viele gar nicht mehr genug Konzentration dafür aufbringen. Mal ganz abgesehen vom Antrieb.

Ansonsten würde ich sagen: Alles, was Dir irgendwie Spaß macht!!

... und zumindest von mir selbst ausgehend: Dabei den sozialen Aspekt nicht ganz vernachlässigen! Also wahrscheinlich ist eine Lektüregruppe zusätzlich anregend. Ich war neulich kurz davor, mich für eine Art Wochenferiensprachkurs in D anzumelden (ich habe aber halt nicht unendlich Urlaub), eben weil das früher für mich auch etwas Positives hatte (und immer noch hat).

Da geht es vermutlich eher um anderes als primär kognitive Fähigkeiten, doch mir selbst tut auch immer wieder mal der Besuch eines Kunstmuseum, teils mit, teils ohne Führung. gut.

LG, Zarra
leighanne
Beiträge: 26
Registriert: 6. Mär 2018, 15:07

Re: Wie die kognitiven Fähigkeiten wieder aufbauen?

Beitrag von leighanne »

Das ist eben die Frage. Wenn ich darauf warte, dass sich die Symptome, also die Depression zurückzieht, kann ich lange warten, weil ich eine chronische Depression habe. Mir bleibt also gar nichts anderes übrig, als Einzelaspekte anzugehen oder mich der Krankheit geschlagen zu geben. Ich könnte mir vorstellen, dass es einen Bereich gibt, den man nicht beeinflussen kann, dass es aber dennoch auch Einfluss nehmen kann, was die Intensität der Symptome und vor allen Dingen den Umgang damit angeht. Meine Konzentration wird weietr zu wünschen übriglassen, aber vielleicht hilft ja auch hier der Grundsatz "fördern durch fordern", ohne natürlich zu überfordern.
ßßßß

Re: Wie die kognitiven Fähigkeiten wieder aufbauen?

Beitrag von ßßßß »

Es dürfte das selbe helfen wie beim Nachlassen im Alter.
Möglichst vielfällig und immer wieder was neues.
Tanzen soll super sein.
Aber auch das Reaktivieren von Interessen/Fähigkeiten. Also bspw das Instrument wieder aus dem Keller holen.


Irgenwo gab es vor nicht allzu langer Zeit ein Radio feature dazu ich finde es nur nicht.
leighanne
Beiträge: 26
Registriert: 6. Mär 2018, 15:07

Re: Wie die kognitiven Fähigkeiten wieder aufbauen?

Beitrag von leighanne »

Oh, da muss ich auch mal suchen. Danke für den TiPP!
Succubus
Beiträge: 357
Registriert: 9. Aug 2016, 06:44

Re: Wie die kognitiven Fähigkeiten wieder aufbauen?

Beitrag von Succubus »

Hallo zusammen,

mir hat es geholfen regelmäßig zu puzzeln und Sudoku zu machen. Dadurch wurde meine Konzemtration schleichend besser und nun kann ich wieder normal lesen ohne nach 2 Seiten nicht mehr zu wissen was davor stand.
Durchh die bessere Konzentration kann ich mich nun natürlich auch wieder etwas bilden und eher an Gesprächen im Freundes-und Bekanntenkreis teilnehmen, das tut dem Selbstwert gut :)
Don't feed the troll :-)
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