Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Reiseonkel87
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Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von Reiseonkel87 »

Ein herzliches Moin Moin in die Runde,

mir ist in den letzten Tagen/Wochen was aufgefallen, bzw. meiner Frau ist es auch aufgefallen und hat mich darauf aufmerksam gemacht.

Ich bin mit der Zeit Gefühlstod und emotionslos geworden. Herzhaftes lachen - Fehlanzeige, spüre auch keine Freude, bzw. weis nicht mehr wie sich das anfühlt. Ich kann nur noch das Gefühl der Traurigkeit erkennen.

Habe vor kurzen eine Zusage für einen neuen Job bekommen, ist eigentlich eine super Sache. Aber bei mir, weder Glückseligkeit oder Freude waren bei mir hervorgekommen.

Jetzt mal eine Frage, was macht Ihr dagegen oder was habt Ihr dagegen gemacht? Ich bin eigentlich ein Mensch (gewesen) der gerne viel und herzhaft gelacht hat. Auch wenn ich mir Fotos vom letzten Urlaub anschaue, da wo ich mal "lächeln" sollte, sieht es eher so aus, als wenn ich gezwungen wurde. Also nicht echt. Mehr so gestellt.

LG aus dem hohen Norden

Reiseonkel87
LG von der Küste
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Reiseonkel
win10
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von win10 »

Hallo
So wie du wahrscheinlich erkannt hast, wird es sich bei dir um eine Depression handeln. Schwierig wird es sein, die Ursachen der Depression zu erkennen. Die Psychologen können dir maximal einen Weg, zeigen die Ursachen selbst zu erkennen. Wenn man die Ursachen erkannt hat, kann man auch einen Wege finden, die Depression zu beseitigen. Bei mir führte jahrelanges Mobbing zu Existenzangst. Und dies Angst löste dir Depression aus. Nach langen Kampf konnte ich mit 63 in Rente gehen. Von da an war die Depression wie weggeblasen. Eigentlich war mein Ziel, nicht in Harz 4 zufallen. Aber ich habe wesentlich mehr erreicht. Ich konnte auf Antrag wegen Schwerbeschädigung früher in Rente Gehen. Meine Rente reicht aus mein Haus abzubezahlen, mir ein Auto zu leisten und ab und zu in Urlaub fahren zu können. Eigentlich hatte ich die Ursachen für meine Depression gar nicht erkannt. Doch ich hatte die Existenzangst beseitigt und damit die Depression. Was ich noch sagen wollte - Vorsicht bei Medikamenten wie Antidepressiva. Sie können kurzzeitig ein Segen sein, aber langfristig auch das Gegenteil bewirken. Aber immerhin, du bist schon auf der Suche nach Lösungen. Das ist schon mal ein guter Anfang.

Alles Gute win10
Huhu-Uhu
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von Huhu-Uhu »

Huhu Reiseonkel,

ich kenne das leider auch. Wenn es mir bewusst ist, dass ich emotionslos bin, belastet es mich. Aber ich denke der Hintergrund ist Selbstschutz. Ab einem gewissen Punkt kann ich die Gefühle wohl nicht mehr ertragen und deshalb hat mein Hirn die meisten Gefühle auf "stand by" geschaltet.
Übrig blieben Wut, Angst und Verzweiflung, vorallem letzteres...

Das erste mal, dass ich wieder bewusst erlebt hab etwas zu fühlen war nach 5-6 Wochen Klinikaufenthalt. Ich denke alle Therapien haben mir dort was gebracht, aber am meisten und vorallem am schnellsten halfen mir Entspannungsübungen. Dadurch schien mein System wieder genug Kraft zu haben die Gefühle zu verarbeiten und zuzulassen.

Also was du auf jeden Fall mal versuchen kannst: entspannen und Stress abbauen. Da musst du mal etwas rumprobieren was dir am besten tut. Bei mir ist das "Muskelentspannung nach Jacobson" - da findet man auch einige Anleitungen auf YouTube.

Ich hoffe das war dir eine kleine Hilfe, und dass du etwas findest, das dir einfach nur gut tut.

Liebe Grüsse, Huhu-Uhu
Gertrud Star
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo,
bei mir hat geholfen, dass ein einziger Mensch an mich geglaubt hat und ich lernte, mich zu entspannen und über das mich auszutauschen, was mich bewegt, belastet und auch (etwas) freut.
Vor allem Verzweiflung - das kenn ich auch.
Es gibt da so eine Ansammlung von (unliebsamen) "Sachen", die trotzdem gefülhlt werden wollen: Verzweiflung, Angst, Wut, Enttäuschung, Frust, Ärger, Panik, Unsicherheit, Unverständnis, Resignation, ....
Alle die, die sehr früh abtrainiert wurden unter Strafandrohung.
Oder die wir als hoffnungsvolle (und auch sehr intelligente Kinder) einfach nicht fühlten.
LG Gertrud
DeaStern
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Lieber Reiseonkel.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es in Dir drinnen aussieht, denn so wie Du das beschreibst, so ist es mir auch mal gegangen.

Ich hab da eine ganz andere Sache angewandt, die mir geholfen hat meine Depression zu besiegen, obwohl sie schon chronisch gewesen ist. Damit sind auch die Emotionen wie Freude und Glück zurückgekehrt.

Bei mir persönlich hat nicht geholfen, dass ich einfach nur anders denke oder mein Tun ändere. Auch Entspannungsübungen haben das gewünschte Ergebnis nicht gebracht, obwohl ich sie viele Jahre angewandt habe und obwohl ich auch viel meditiert habe.
Irgendwann bin ich dann auf diesem Weg draufgekommen, dass es da noch etwas gibt, was wohl noch unbekannt ist, denn ich weiß, dass das der Psychologie und der Medizin so noch nicht bekannt ist.

Ich bin draufgekommen, dass es noch etwas geben muss, was man verändern soll, damit die Gründe der Depression weggehen.
Wenn man nur das Denken oder das Tun ändert, passiert meistens nicht viel. Es kann dann sein, dass durch die Entspannung und viele andere Sachen, die man ausprobiert, die Lebensqualität verbessert wird, aber laut meinem Wissensstand (ich spreche hier ausschließlich von meinem eigenem Wissen) geht eine chronische Depression so nicht weg.
Ich habe entdeckt, dass es noch einen Faktor gibt, der mitbestimmt wie unsere Realität aussieht, wie wir unser Ich formen. Das Denken und das Tun sind zwei bekannte Faktoren, der Faktor Sein nicht.
Erst als ich den Faktor Sein verändert habe, das Tun und das Denken dabei synchronisiert habe, ist der Schmerz, der meine Brust erdrückt hat, weggegangen und die wahre Freude und das unbeschreibliche Gefühl des Glückes sind da.
Viel Arbeit das zu erreichen, aber die ganze harte Arbeit hat sich gelohnt, denn die hat mich psychisch und körperlich wieder gesund gemacht.

Der Faktor Sein ist der Zustand, in dem wir sind. So wie wir sind, so leben wir. Wenn wir traurige Menschen sind, werden wir immer Trauer spüren. Das ist etwas, was man bewusst verändern muss mit dem Denken und Tun, dann klappt es für immer.

Der Film Inception mit Leonardo DiCaprio ist zwar ein Fantasy Film, dennoch kann ich genau an dem Beispiel am besten erklären wie tief man da graben muss, damit man das Sein ändern kann (ich spreche hier natürlich nicht von Träumen, aber von dem Faktor Sein schon.).
Robert hat geglaubt, dass sein Vater ihn für unfähig gehalten hat, für einen totalen Versager. Und er hat sein Sein verändert, indem er zu einem Meschen geworden ist, der dann ganz anders über sich selbst gedacht hat. Wie gesagt, das ist zwar nur ein Film, aber so kann man sich den Faktor Sein am besten vorstellen.

Lieber Reiseonkel, das was ich da geschrieben habe, ist meine ganz eigene Erfahrung. Meinem Mann und mir hat diese Erkenntnis, dieser Weg geholfen wieder gesund zu werden. Weil das bei uns gewirkt hat geh ich davon aus, dass das auch ein möglicher Weg ist, wie Du Deine Lebensfreude zurückgewinnen kannst.
Ich hoffe ganz viel für Dich, dass Du sie wieder findest.

Alles Liebe für Dich, Andrea
Zuletzt geändert von DeaStern am 8. Mär 2018, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
Gertrud Star
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Andrea,
meinst du das etwa so, dass es um die Haltung geht, die man von sich selbst hat, den Wert den man sich selbst beimisst?
LG Gertrud
DeaStern
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Liebe Gertrud.

Du hast das bestens erkannt, alle Achtung!

Es geht hier sehr in die Richtung, wie ich mein ich im Jetzt bewerte, wie ich im Jetzt bin, was für ein Mensch ich bin. Das ist sehr eng mit dem emotionalen Wert seines Selbst verbunden.
Ich kann zum Beispiel ein Mensch sein, der traurig, mürrisch, ungehalten, unfreundlich, ungut, grausam etc. IST, der seine Mitmenschen so behandelt, dann werde ich im Jetzt genauso wahrgenommen und da mich meine Mitmenschen so wahrnehmen, manifestiert das meinen Wert, mein Sein Zustand im Jetzt. Bin ich kompliziert? Ich hoffe nicht.

Ich kann auch ein trauriger, kraftloser, zurückgezogener, hoffnungsloser Mensch sein, oder eine Mischung aus anderen Charaktereigenschaften und werde dann genauso wahrgenommen.
Aber wenn ich als Mensch ein liebevoller, fürsorglicher, hilfsbereiter, witziger, freudiger Mensch bin, der sich um seine Mitmenschen kümmert, dann wird mein Wert dementsprechend höher sein und im Jetzt werde ich von meinen Mitmenschen dann auch so wahrgenommen. Die Wahrnehmung der Mitmenschen manifestiert wer ich bin.

Am Selbstbewusstsein mangelt es vielen Menschen gar nicht, an dem Selbstwert schon. Diesen kann man bewusst verändern, indem man die Haltung zu sich selbst ändert, das ändert, was man als Kind über sich selbst erfahren hat, was dem heutigen Ich meistens ja gar nicht mehr entspricht, weil wir andere Erfahrungen gemacht haben, die dem Bild aus der Kindheit widersprechen.

Ganz liebe Grüße, Andrea
Michael-T
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von Michael-T »

Lieber Reiseonkel

ich bewundere immer wieder die Leute hier, die so lange Beiträge schreiben können. Man könnte meinen die sind aus dem schlimmsten raus und haben es geschafft. Mir aber fehlt oft die Kraft und die Konzentration dazu. Kann dir auch wirklich keine Tipps geben weil ich in der gleichen Situation stecke wie du. Habe auch einen neuen Job angeboten bekommen, alles Top, aber wirklich drauf freuen kann ich mich überhaupt nicht. Meine Lebensfreude ist total weg und weiß auch nicht mehr wie sich Lebensfreude überhaupt noch anfühlt. Wenn ich Arbeiten gehe fühle ich mich wie dazu gezwungen weil ich eben auf das Geld angewiesen bin. Stehe oft neben mir und das merken natürlich auch meine Kollegen. Schäme mich dann dafür und das zieht mich immer weiter runter.

LG. Michael
Gertrud Star
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Andrea,

ich würde das etwas anders formulieren. Klar, ändern kann man nur selbst etwas. Aber die Mechanismen, die wirken, sind doch komplexer. Du bietest nur eine gangbare Lösung an, weil man die Welt und das Umfeld nicht ändern kann.

Oft geht es ja darum, dass Selbst- und Fremdbild (und auch Realität) nicht unbedingt überein stimmen.
Oder darum, dass man den Selbstwert am eigenen finanziellen und sozialen und gesundheitlichen Status fest macht (machen wir alle ein wenig).

Mir fallen als Stichworte ein:
Selbstbild-Fremdbild,
Sein und Bewusstsein (die in Wechselwirkung stehen)
der Mensch als Individuum, in seinem Nahraum und seiner gesellschaftlichen Stellung,
Selbstwert vs. Selbstbewusstsein (wobei ich letzteres eher als seiner-selbst-gewahrsein definieren würde. Ersteres wird eher verwechselt mit Selbstbehauptungs-/Selbstdarstellungsfähigkeiten).
Hauptprägung des Menschen in der Kindheit in der Kernfamilie
Änderungswille plus das dazu passende Wissen, Umstände, Menschen
Was kann man von innen heraus ändern, wo müssen vorher Umstände geändert werden....

Würde jetzt zu weit führen, das alles auszuführen, den Thread schreddern.
Weites Feld, sehr interessant dazu.

LG Gertrud
Gertrud Star
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Reiseonkel,
manchmal hilft mir Musik oder das Schreiben (vor allem Gedichte), an meine Gefühle zu kommen.
Letzteres mache ich nur viel zu selten.
LG Gertrud
DeaStern
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Liebe Gertrud.

Natürlich sind die Mechanismen, die da wirken, noch viel komplexer, als man sich das überhaupt vorstellen kann.
Laut meiner Erfahrung kann man zwar die Welt und das Umfeld nicht ändern, aber man kann sich selbst ändern, dann ändert sich auch das Umfeld. Bei mir ist das so, das hat mir meine Erfahrung so gezeigt, mein Mann hat das auch so erfahren.

Es geht hier genau darum, dass man das Selbst- und das Fremdbild aufeinander abstimmt. Sobald das Fremdbild unserem Selbstbild entspricht, sind unsere Faktoren auch synchron usw. etc.

Liebe Gertrud, ich bin vom Beruf her ein Lebenscoach, kein Mediziner und ich fühle mich in meinem Beruf pudelwohl.
Ich habe ein bisschen mehr als zwei Jahre dafür benötigt, mein ganzes Wissen, meine ganze Erfahrung auf Papier zu bringen. So habe ich im Grunde darüber einige "Bücher" geschrieben, so viel ist das gewesen.

Da ich der Meinung bin, dass ich als Lebenscoach zwar meine Klienten, aber nicht all die Menschen erreichen kann, die auch Hilfe benötigen, ich als Coach weder das richtige Fachwissen noch die richtige Grundlage dafür habe, habe ich mein gesamtes Wissen einem Arzt aus Graz gegeben, der aus meiner Sicht eine Koryphäe auf seinem Gebiet ist. Dieser Arzt ist mein bester Freund und ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Jahren aufgrund dieses Wissens einige beachtliche Veränderungen in der Art und Weise, wie man Depressionen und noch manche andere Sachen behandelt, geben wird.

Ich habe hier nur in einer Kurzform eine Frage beantwortet, die gestellt worden ist. Es ist einfach nicht möglich das, was ich da erfahren habe, in einer kurzen Antwort weiterzugeben. Aber die grundsätzliche Botschaft, an der man sich orientieren kann, ist hier gegeben. Natürlich bleibt es am Ende jedem selbst überlassen wie er diesen Text interpretieren will. Ich habe erfahren, dass mein Weg wirkt, aber dass man da unglaublich viel mehr tun muss um dort zu sein wo ich bin, ist denke ich mir logisch.

Ich kann nicht sagen wann es diese neue Therapieform geben wird, aber geben wird es sie. Dieser Arzt ist aus meiner Sicht der beste Wissenschaftler den ich kenne und ich bin mir sicher, dass er aus diesen Erfahrungen aufgrund seiner Fähigkeiten, seines Wissens und Könnens die beste wissenschaftlich nachweisbare und anwendbare Therapieform entwickeln wird. Die Fähigkeit dazu habe ich ja gar nicht. Ich bin mir auch sicher, dass dann diese Art, die ich bei mir selbst angewandt habe, transparent so rüberkommen wird, dass jeder damit was anfangen kann.

Ganz liebe Grüße, Andrea
DieNeue
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

ich finde es wichtig zu unterscheiden zwischen "Selbstwert" und "SelbstwertGEFÜHL".
Jeder Mensch ist meiner Meinung nach gleich viel wert. Der Selbstwert selbst kann deshalb nicht gesteigert werden. Das SelbstwertGEFÜHL jedoch schon. Nur weil man wertvoll ist, fühlt man sich ja nicht immer so.

@ Michael: Ich schreibe hier ja auch immer recht lange Beiträge. Zum einen kann ich mich oft nicht kurzfassen, zum Anderen schreibe ich prinzipiell einfach sehr gerne. Das fiel mir auch schon immer sehr leicht. Ich weiß von Mitpatienten, dass sie sich auch beim Lesen kaum konzentrieren und tw. nicht mal mehr die Zeitung lesen konnten. Das ist echt heftig. Lesen ging bei mir auch immer noch relativ gut, hab halt dann nach meinem Totalzusammenbruch erstmal nur meine Jugendbücher von früher gelesen. Zeug für die Uni ging dann aber auch lange Zeit überhaupt nicht mehr.
Dafür kann ich viele andere Dinge nicht mehr. Ich wäre gerne so fit wie so manch andere Leute hier im Forum. Ich würde auch gerne wieder etwas Sport machen, wieder Klettern gehen, mal eine längere Fahrradtour machen, mal irgendwas anschauen und etwas unternehmen... Aber mein Körper ist mittlerweile so im Eimer, dass sowas einfach nicht mehr geht.
Ich will damit sagen, dass nur weil ich (und andere wahrscheinlich auch) hier viel schreibe, heißt das nicht, dass ich es "geschafft" habe. Ja, mir geht es psychisch besser als noch vor ein paar Jahren, aber ich lebe trotzdem sehr eingeschränkt.
Unkonzentriert und sehr vergesslich bin ich auch sehr oft, das war früher ganz anders. Mein Kurzzeitgedächtnis ist echt extrem schlecht geworden. In meiner Wohnung tue ich gefühlt fast nichts anderes mehr als aufräumen, weil ich ständig irgendwas anfange, dann abgelenkt werde und wieder was neues anfange und am Schluss liegt alles rum. Dann fange ich an aufzuräumen und werde wieder abgelenkt und alles fängt von vorne an...
Diese typischen Depressionssymptome wie ständiges Heulen, Schlafstörungen oder endlose Gedankenschleifen sind bei mir dank Medikamente nicht mehr so ein Problem, dafür halt eher körperliche Probleme, Reizüberflutung etc. Das Schreiben und Lesen ist bei mir aber immer das gewesen, was bei mir wirklich immer noch am besten von allem funktioniert hat. Denke das liegt u.a. an Vorliebe, Begabung, hab schon als Kind sehr viel gelesen und geschrieben, hab sehr viel Übung durch Studium und Job, da ist man ja eh fast nur am Tippen...

Ich denke, du kannst bestimmt Dinge, die ich auch gerne (wieder) können würde!

Da ich gerne schreibe und lese, muss ich mich aber manchmal auch selber am Riehmen reissen, dass ich nicht zu allem meinen Senf dazu gebe, wenn es nicht nötig ist, und auch nicht alles lese, was mich interessiert. Das mache ich viel zu oft und bin dann hinterher völlig geplättet, weil ich mich dann so darin vergraben, dass ich mich selbst vergesse.

@ Reiseonkel: Wenn ich gar nichts spüre, hilft mir manchmal auch Musik oder meine Gedanken aufzuschreiben. Manchmal tauchen da wirklich irgendwelche "Kleinigkeiten" auf, wie irgendeine kleine Bemerkung von irgendwem oder irgendein unwichtiges Erlebnis, die dann unterbewusst doch in mir rumoren und rauswollen, wie Gertrud geschrieben hat. Meistens heul ich dann und danach geht es mir etwas besser. Aber das ist jetzt keine "Technik", die ich anwende, fällt mir nur manchmal auf. Und ich hab danach auch nicht auf einmal die totale Lebensfreude. Es geht mir einfach nur wieder besser und ich bin nicht mehr ganz so blockiert. Oft hilft bei mir aber auch nichts.

Liebe Grüße und gute Nacht (soviel zum Thema kurzfassen ;) )
DieNeue
DeaStern
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Liebe Neue.
DieNeue hat geschrieben:Hallo,

ich finde es wichtig zu unterscheiden zwischen "Selbstwert" und "SelbstwertGEFÜHL".
Jeder Mensch ist meiner Meinung nach gleich viel wert. Der Selbstwert selbst kann deshalb nicht gesteigert werden. Das SelbstwertGEFÜHL jedoch schon. Nur weil man wertvoll ist, fühlt man sich ja nicht immer so.
Zu diesem Teil mag ich ein paar Worte sagen;

Deine Sichtweise finde ich persönlich zum Teil nachvollziehbar.
Die Ansicht, dass alle Menschen denselben Wert haben ist eine Gute!
Aber der Haken aus meiner Sicht dabei ist, dass der Wert eines Menschen nicht in einer bestimmten Einheit messbar ist.
Zuallererst wird der Selbstwert von jedem selbst, beruhend auf seinen eigenen Erfahrungen und Erinnerungen, definiert - jeder Mensch hat für sich selbst ein Wertbild erschaffen, an das er glaubt.
Es gibt tatsächlich Menschen, die äußerst geringschätzig von sich denken – jedoch auch welche, die Andere geringer schätzen, als sich selbst.

Sein Selbstwertgefühl kann also weit geringer oder weit höher sein, als sein tatsächlicher Wert den Du oder Ich ihm geben.
Seine Wahrheit kann jedoch nicht an dem gemessen werden, was wir denken – sondern nur an dem, was er über sich selbst denkt und das ist der wesentliche Punkt, so meine Sicht.

Liebe Grüße, Andrea
Reiseonkel87
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von Reiseonkel87 »

Vielen Dank für die antworten. Ja es sind Depressionen, mit denen ich seit längerer Zeit zu tun habe. Aber dieses Emotionslose habe ich erst seit kurzen.

Während meiner Reha 2017 habe ich einiges ja lernen können und auch angewendet. Aber Stichwort, tiefer graben, müsste ich vll. machen. Weil die Punkte die damals angesprochen worden, waren meist, wie soll ich sagen, oberflächlich.

Ich danke Euch auf jedem Fall schon mal.
LG von der Küste
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Reiseonkel
DieNeue
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Andrea,
DeaStern hat geschrieben:Aber der Haken aus meiner Sicht dabei ist, dass der Wert eines Menschen nicht in einer bestimmten Einheit messbar ist.
[
Muss er ja auch nicht. Wenn alle den gleichen Wert haben, spielt die Einheit ja keine Rolle.
Ums mal wie ein Mathelehrer auszudrücken ;) : Wenn ich 5 Äpfel habe, und sage, die sind alle gleich viel Wert, dann ist es egal, ob das gleichviel "Euro" sind oder "kg" oder "bempel" oder "zickzack". Wenn man natürlich miteinbezieht, dass jemand vielleicht fast keine Euro hat (oder kg oder bempel oder zickzack), dann ist ein Apfel vielleicht sehr teuer. Wenn er viel Euro hat, dann halt entweder normal viel wert oder billige Ramschware. Wenn jemand schon ewig nach solchen Äpfeln sucht, weil sie für ihn irgendeine besondere Bedeutung haben (z.B. weil es genau solche Äpfel sind, die es schon bei seiner Oma gab und es ihn an seine schöne Kindheit erinnert, nur so als Beispiel ;) ), dann sind sie ihm natürlich viel mehr wert.
Das ist halt immer abhängig, aus welcher Perspektive man das sieht und wovon man selber den Wert abhängig macht. Der subjektive Wert ist für mich kein absoluter Wert, sondern immer in Relation zu dem objektiven Wert. Aber ob das jetzt bempel oder Euro oder zickzack sind, ist ja völlig egal. ;) Das Selbstwertgefühl ist für mich im Prinzip der relative Wert, den sich jemand gibt, im Verhältnis zu dem absoluten Wert, den jeder hat (egal, ob er ihn sieht oder nicht).

quote="DeaStern"]Seine Wahrheit kann jedoch nicht an dem gemessen werden, was wir denken – sondern nur an dem, was er über sich selbst denkt und das ist der wesentliche Punkt, so meine Sicht.[/quote]
Im Prinzip meinen wir, glaube ich, das gleiche, nennen es nur anders. Das was jemand über sich denk, das meine ich auch mit Selbstwertgefühl. Das ist seine subjektive Sicht, seine Gedanken über sich und wie er sich im Vergleich mit anderen fühlt. Sein Wert aber ist der gleiche wie der von anderen Menschen. Warum sollte jemand besser sein als der Andere, weil er mehr kann, schlauer ist, oder jemand weniger wert sein, nur weil er behindert ist oder nicht so aussieht, wie es das gängige Schönheitsideal vorschreibt? Wenn ich mich für viel weniger Wert halte als die anderen Menschen, dann ändert das nichts daran, dass ich genauso viel Wert bin wie sie. Ich habe auch das Recht, dass man mich z.B. respektvoll behandelt (ob das jemand macht, ist dann natürlich eine andere Frage), dass ich Fragen stellen darf, dass ich meine Meinung sagen darf, dass ich überhaupt leben darf etc. Wenn aber mein Selbstwertgefühl schlecht ist, dann denke ich z.B. dass es mir schon recht geschieht, wenn andere mich schlecht behandeln, dass ich keine Ansprüche stellen darf, dass ich meine Meinung nicht sagen darf, weil ich ja eh dumm bin etc. Dieses Denken kann man aber schon beeinflussen, wenn man sich klar macht, dass die anderen eigentlich nicht besser sind als man selbst, nur weil sie mehr Geld haben, besser aussehen etc.

Das, was man über sich selbst denkt, also das eigene Selbstwertgefühl, kann natürlich nur an dem gemessen werden, was man selber über sich und andere denkt. Die Meinung von anderen über einen selbst kann einen aber auch mal mehr, mal weniger stark beeinflussen, im positiven wie im negativen Sinne.
Nur weil ich denke, jemand ist voll toll, heißt das nicht, dass derjenige sich dann auch toll findet, aber es kann ihn schon positiv bestärken.

Liebe Grüße,
DieNeue
DeaStern
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Liebe DieNeue.

Ich finde es wirklich schön, wenn jemand wie Du philosophischen Zugang hat.

Weißt Du, ich mag Dir da noch eine andere Sichtweise aufschreiben, vielleicht kann ich mich so deutlicher erklären. In philosophischen Fragen sind Worte sehr begrenzt, leider.

Ich habe geschrieben, dass die Ansicht, dass alle Menschen denselben Wert haben, eine Gute ist. Die Ansicht an sich schon, aber da gibt es aus meiner Sicht echt ein Problem.

Angenommen, ein Mann hat Deine Tochter (tut leid, ich weiß nicht ob Du eine hast, das bitte nur als Vorstellung) oder wen auch immer, ich sage es mal schön um mich nicht brutal auszudrücken, aber er hat ihr das Leben genommen, egal wie.
Ja, hm, hat dieser Mann noch immer denselben Wert? Gleichen Wert wie ein Mann, zum Beispiel ein Obdachloser, der einer Frau gerade das Leben gerettet hat, weil er sie vor einer Vergewaltigung bewahrt hat? Oder ein Arzt, der im Krankenhaus das Leben Deines Mannes zum Beispiel gerettet hat?
Das wird jetzt schwierig.
Also aus meiner Sicht ist es so, dass jedes Leben, egal welches, prinzipiell gleichwertig ist. Das Leben egal in welcher Form. Aber ob das ein wertvolles oder weniger wertvolles Leben dann ist, entscheidet am Ende wieder die Sein Form des Lebens, also die Art und Weise, wie zum Beispiel ein Mensch zu einem anderen Menschen ist.

Ich glaube hier auch, dass wir, an beschränkter Anzahl der Wörter uns nur missverstanden haben.
Im Großen und Ganzen bin ich da voll auf Deiner Wellenlänge, mit nur winzigen Abweichungen (vielleicht, vielleicht auch wieder nur ein anderer Blickwinkel), da mir die Erfahrung gezeigt hat, dass man im Leben nur das bekommt was man gibt (einer der Lebensgrundsätze).

Natürlich ist es so, dass jeder Mensch, ja jede Lebensform, respektvoll behandelt werden soll. Die Sache ist nur die, dass im echten Leben dann alles doch anders aussieht und das zu erkennen bedarf sehr objektiver Selbstkritik, die oft nicht gegeben ist, weil uns der Verstand, der die Wahrheit verdreht, gerne austickt und noch schneller austrickst.
Das Problem ist, dass man recht haben kann respektvoll behandelt zu werden. Aber manchmal glauben die Menschen, weil das bei ihnen anders ankommt, dass sie selbst von dem Menschen, der glaubt, dass er das recht hat respektvoll behandelt zu werden, nicht so behandelt werden.
Das mit Recht ist so eine Sache, im wahren Leben nicht gut anwendbar. Sobald sich nur ein Mensch weigert so denken zu wollen, bricht das Kartenhaus in sich zusammen. Denke, dass der Zustand der Welt in der wir leben dies spiegelt.
Ich kann nur selbst bei mir etwas ändern, ohne mich für etwas, was ich vielleicht noch nicht kann, schuldig zu fühlen. Es gibt nämlich den sogenannten stiftenden Gedanken, der auch dann wirkt, wenn man im Jetzt eine völlig andere Sichtweise lebt, das ist das Problem, ein echt großes und noch dazu fast völlig unbekanntes.

Leider sind philosophische Sichtweisen nur soweit nachweisbar, wie die Erfahrung der Menschen entwickelt ist, da sehr abstrakt. Nur die Erfahrung, die meiner Meinung nach den höchsten Wert in der Evolution hat, kann am Ende beweisen, was funktioniert und was nicht.
Da geht es gar nicht um recht haben, sondern viel mehr darum die Wege zu finden, die dem Leben dienen und diese zu verlassen, die dem Leben schaden.

Sonst bin ich mit Deiner Sichtweise völlig einverstanden. Danke, dass Du sie mir mitgeteilt hast. Ich finde es schön, wenn man eine Sache aus mehreren Blickwinkeln betrachten kann, das kommt dann verständlicher rüber, weil mehrere Menschen einfach mehr Sichtweisen bedeuten. Gerne wieder!

Liebe Grüße, Andrea
DieNeue
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Gertrud,
ich habe dir vorhin eine pn geschickt, die hängt bei mir aber jetzt immer noch im Postausgang fest. Ist sie trotzdem bei dir angekommen?
Liebe Grüße,
DieNeue

Edit: Sie ist jetzt raus, aber jetzt hast du sie wahrscheinlich gleich zweimal ;)
Zuletzt geändert von DieNeue am 10. Mär 2018, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
DieNeue
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Andrea,

hm, naja, ich bin eigentlich nicht so der philosophische Typ. ;) Ich kann mich ganz gut in komplexe Themen und Gedankengänge hineindenken, aber ansonsten bin ich nicht so der Fan von Philosophie... finde philosophische Theorien schon manchmal etwas lebensfern und auf Dauer auch anstrengend.

Dass die Ansicht, dass jeder Mensch gleich viel wert ist, im echten Leben nicht leicht umsetzbar ist, stimmt. Mir würde das auch sehr, sehr schwer fallen, wenn ich in solchen Situationen wie in deinem Beispiel wäre.
Ich habe die Thematik bis jetzt aber eher nur im Zusammenhang damit gesehen, dass ich mich im Vergleich mit Anderen immer ab- oder aufwerte, obwohl das nicht nötig wäre, und im Hinblick, wie man mit Leuten umgeht, die im Allgemeinen als "schlechter" bewertet werden, dass man bspw. Menschen aus typischen Randgruppen genauso respektvoll behandeln sollte wie andere auch. Genauso wie ich mich aber auch gegen einen feinen Kerl im Anzug wehren darf, da er auch nicht besser ist als ich.

Für mich ist die Ansicht, dass jeder Mensch gleich viel wert ist, wichtig, damit ich mich nicht schlechter fühlen muss als andere oder denke, immer hintenan stehen zu müssen.
Dazu war es mir wichtig zu erkennen, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Selbstwert und dem Selbstwertgefühl. Ich hab lange geglaubt, dass das das Gleiche ist und war immer wieder mit der sich widersprechenden Situation konfrontiert, dass ich auf der einen Seite weiß, dass ich nicht schlechter/weniger wert bin als andere, aber auf der anderen Seite mich halt trotzdem so gefühlt habe bzw. es immer ein Hin und Her war zwischen "ich bin genauso gut", "ich bin besser" und "ich bin viel schlechter". Das zu trennenn hat mir mehr da mehr Klarheit gebracht.

So, jetzt muss ich aber mal wieder an was unphilosophisches und unkompliziertes denken... ich geh jetzt dann mal essen machen ;)

Liebe Grüße,
DieNeue
DeaStern
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Liebe DieNeue,

aus Deinem Blickwinkel betrachtet bin ich voll auf Deiner Seite.
Es ist tatsächlich wichtig, dass man sich durch die Werte, die diese Gesellschaft den Menschen aufzwingt, nicht einschüchtern lässt.
So gesehen kann Deine Beobachtung sehr wohl viel dazu beitragen sich selbst so aufzubauen, damit man mit sich selbst besser umgeht.

Hoffe, das Essen hat gut geschmeckt und hat die Batterien wieder aufgeladen ;) . Denken ist schon anstrengend, da geht es jedem gleich...

Liebe Grüße, Andrea
DeaStern
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Liebe LaLeLu,

es ist richtig, ich lebe in Österreich.

Lebenscoaching ist Sozialpsychologie, so kann man sich das vorstellen.
Ich arbeite selbstständig genau in dem Bereich, der von diesem Forum auch abgedeckt wird.

Mein Arbeitsstyle ist in etwa gleich wie meine Antworten im Forum. Ich versuche die Menschen zu motivieren ihre eigenen Antworten zu finden, weil meine eigenen Lösungen nicht für jedermann gültig sein können.

Liebe Grüße, Andrea
DeaStern
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Liebe LaLeLu,

nichts zu danken, das passt schon.
Fragen ist auch aus meiner Sicht der beste Weg um Antworten zu erhalten, die man sich wünscht. Finde Deine Einstellung voll richtig und auch wichtig, denn alles andere bringt nur Unklarheit, die wir alle zu genüge kennen, leider.

Dir wünsche ich auch einen ruhigen und schönen Sonntag.

Liebe Grüße, Andrea
DieNeue
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Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Andrea,
DeaStern hat geschrieben:ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Jahren aufgrund dieses Wissens einige beachtliche Veränderungen in der Art und Weise, wie man Depressionen und noch manche andere Sachen behandelt, geben wird.
DeaStern hat geschrieben:Ich kann nicht sagen wann es diese neue Therapieform geben wird, aber geben wird es sie. Dieser Arzt ist aus meiner Sicht der beste Wissenschaftler den ich kenne und ich bin mir sicher, dass er aus diesen Erfahrungen aufgrund seiner Fähigkeiten, seines Wissens und Könnens die beste wissenschaftlich nachweisbare und anwendbare Therapieform entwickeln wird.
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber findest du das nicht ein bisschen anmaßend und unrealistisch?

Liebe Grüße,
DieNeue
DeaStern
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Registriert: 20. Feb 2018, 21:23

Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Liebe DieNeue,

wie kommst Du bitte zu dem Schluss, dass meine Aussage anmaßend und unrealistisch ist?

Ich habe hier nirgendwo geschrieben, welchem Arzt ich mein Wissen gegeben habe.
Ich habe auch nirgendwo geschrieben wie der Stand bis jetzt ist, welche Teile des Wissens schon bewiesen sind.
Ich werde diese Dinge hier auch nicht aufschreiben, weil es mir nicht darum geht, Euch zu beweisen, dass meine Methode funktioniert. Das habe ich nicht nötig. Außerdem bin ich gesund und ehrlich gesagt, ob noch jemand gesund werden möchte, darum kümmere ich mich nicht. Ich mische mich nicht in andere Entscheidungen ein.

Nein, ich bin weder anmaßend noch unrealistisch, ich kenne den Stand der Entwicklung, sonst hätte ich andere Worte benutzt.

Also frage ich mich, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, wie Du zu diesem Schluss kommst ohne zu wissen wie es im Hintergrund aussieht?

Liebe Grüße, Andrea
DieNeue
Beiträge: 5831
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Andrea,

meine Frage bezog sich nur auf die beiden Zitate! Es geht mir überhaupt nicht darum, zu hinterfragen, inwieweit das Konzept schon fortgeschritten ist, welchem Arzt du dein Wissen gegeben hast etc. Das geht mich auch nichts an und muss die Öffentlichkeit auch nicht wissen.
Ich finde nur, zu schreiben, dass man das beste Therapiekonzept hat, ohne dass man dafür Gründe nennt, außer dass es bei einem selbst gewirkt hat (mehr hast du uns hier ja aus für dich verständlichen Gründen nicht erzählt), wirkt auf mich anmaßend. Und dass dein Konzept die ganze Therapielandschaft revolutionieren soll, wirkt auf mich, als würdest du Luftschlösser bauen. Wie gesagt: Wenn man die Hintergründe nicht kennt.
Mit deinem Hintergrundwissen ist für dich mit Sicherheit vieles verständlicher und die Umsetzung deines Konzepts auch realistischer. Aber wir haben dieses Hintergrundwissen nicht.

Allerdings denke ich auch, dass Menschen und Depressionen sehr vielschichtig und individuell sind und deshalb unterschiedlichen Menschen auch unterschiedliche Methoden helfen können.
Weil andere Konzepte bei dir nicht oder nicht so viel bewirkt haben, heißt das nicht, dass sie schlechter sind als deines. (Aber ja vielleicht auch nicht besser?) Vielleicht ist dein Konzept sehr gut, das kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es ein Konzept gibt, das für alle Betroffenen gleich gut ist und immer funktioniert.

Ich hoffe, der Grund für meine Frage ist etwas verständlicher.

Liebe Grüße,
DieNeue
DeaStern
Beiträge: 141
Registriert: 20. Feb 2018, 21:23

Re: Gefühlstod /Emotionstod - was hilft?

Beitrag von DeaStern »

Liebe DieNeue,

genauso ist es, Du weißt es eben nicht wie ich dazu komme dies zu behaupten.

Ich finde es persönlich seltsam, dass Du einerseits sagst, Du verstehst, weshalb ich nicht mehr erzählt habe, andererseits findest Du es anmaßend ohne zu wissen wie der Stand ist? So eine Denkweise ist mir einfach fremd. Ich verstehe nicht, weshalb Du Dich mit etwas beschäftigst, wo Dir das Gesamtbild nicht bekannt ist.
Weshalb beschäftigst Du Dich mit dem Thema, wenn Du die Hintergründe nicht kennst? Ist das wirklich wichtig, wenn so viel unbekannt? Ich komm da nicht mit.
DieNeue hat geschrieben:Weil andere Konzepte bei dir nicht oder nicht so viel bewirkt haben, heißt das nicht, dass sie schlechter sind als deines. (Aber ja vielleicht auch nicht besser?) Vielleicht ist dein Konzept sehr gut, das kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es ein Konzept gibt, das für alle Betroffenen gleich gut ist und immer funktioniert.
Wo habe ich jemals geschrieben, dass andere Methoden schlechter als meine sind? Das ist nie das Thema gewesen. Mir ist der Stand bekannt, dass die heutigen Methoden eine chronische Depression nicht heilen können. Ich habe einen Weg gefunden, wo bis jetzt drei völlig unterschiedliche Menschen mit einer völlig unterschiedlichen Symptomatik völlig gesund geworden sind (über den anderen Stand will ich hier nicht berichten, das geht niemanden was an). Die Ärzte und Therapeuten, besonders der eine genannte Arzt, sehen das auch wie ich, dass diese Methode, die Du noch gar nicht in ihrem Gesamtbild kennst, jedem helfen kann, weil sie viel universeller als alles bis jetzt bekannt ist.
Meine Methode ist tatsächlich auf jeden einzelnen Menschen abgeschnitten.
Nur weil Du Dir das nicht vorstellen kannst (weil Du es einfach nicht kannst, weil Dir das Hintergrundwissen dafür zur Gänze fehlt), heißt es noch lange nicht, dass Du mit Deiner Denkweise richtig liegst.

Tut leid, ich komm mit Deiner Denkweise nicht mit. Es ist mir nicht verständlich, warum Du ohne Hintergrundwissen zu diesen Schlüssen kommst und warum Du Dich mit diesem Thema ohne Hintergrundwissen überhaupt auf diese Art beschäftigst.

Liebe Grüße, Andrea
Gesperrt