Depressiver Freundin (nicht Partnerin) helfen

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fannie klee
Beiträge: 2
Registriert: 18. Feb 2018, 21:21

Depressiver Freundin (nicht Partnerin) helfen

Beitrag von fannie klee »

Hallo Zusammen,
ich habe hier viel gelesen von Fällen wo der Partner Depressionen hat oder von bestimmten Ereignissen, wo Hilfe gesucht wird. Weil es bei mir trotzdem noch ein bisschen anders ist, habe ich mal ein neues Thema eröffnet.
Ich bin 24 Jahre alt und weiblich. Meine Freundin ist im gleichen Alter und studiert in Berlin. Sie leidet schon seit Jahren an Depressionen. Sie ist scheiße aufgewachsen. Vater ist +++, Mutter hat ihr Geld ausgegeben, sie angelogen und anscheinend auch Depressionen.
Eigentlich ist meine Freundin ein fröhlicher Freigeist, der gerne Gedichte schreibt, ehrenamtliche Arbeit macht und gerne was mit Freunden unternimmt. Seit 1,5 Jahren studiert sie in Berlin, wo sie sich total einsam fühlt, weil sie die meisten Freunde in Halle (ihrem alten Wohnsitz) zurück lassen musste und der Rest in ganz Deutschland (ich in Hamburg) verteilt sind.
Manchmal kann ich ganz normal mit ihr schreiben und reden und von einer Minute auf die andere sind ihr "schwarzen Wolken" da.
Dann versuche ich dummerweise mit ihr zu diskutieren. Sie erzählt mir, was alles scheiße läuft, zb. ist eig alles gut, aber sie hat Angst vor dem nächsten Knall der alles kaputt macht. Oder in der Uni läuft alles scheiße, oder Sie kann mich nicht besuchen, weil sie kein Geld hat. Oder einfach weil sie denkt, dass sie scheiße ist. Dann versuche ich ihr aufzuzeigen, was gut ist, aber sie schreibt immer das gleiche, dass alles scheiße ist und ich renne gegen eine Wand. Und weil ich dann keine Lösung habe, ich es nicht geschafft habe, sie wieder glücklich zu machen, ist sie auch sauer, ich hätte sie nicht danach fragen dürfen, wie es geht, wenn ich es nciht wissen wolle. Und sie sagt, ich bin nicht ihr Problem! Das regt mich am meisten auf. Natürlich ist sie mein Problem, Sie ist doch meine Freundin.
Ich brauche Hilfe und vllt ein paar Tipps, wie ich mit ihr umgehen kann, ohne uns beide zu verletzen. Manchmal ist es auch schon so schlimm, dass ich einfach keinen Bock hab mit ihr zu schreiben, aber es tut mir in der Seele weh, ihr nicht zu helfen. Und dann sitzen wir da bis nachts um halb 2 und fühlen uns beide schlecht.
Sie geht zur Therapie, aber sie sagt das hilft ihr nicht. Sie will aber keine Medikamente nehmen, weil sie sie selbst bleiben möchte...
ich habe einfach nicht genügend Kraft dafür. Wie geht ihr damit um, wenn ihr gegen die Mauern eurer Betroffenen lauft, oder es ihnen wieder echt scheiße geht?
Vielen Dank dass ihr mir zuhört und für eure Hilfe!
Liebe Grüße
fannie
Laca55
Beiträge: 85
Registriert: 27. Nov 2017, 09:55

Re: Depressiver Freundin (nicht Partnerin) helfen

Beitrag von Laca55 »

Hallo Fannie,

erst einmal herzlich willkommen im Forum.

Für uns Angehörige ist die Krankheit unserer Lieben nicht immer einfach zu händeln. Wirklich viel tun können wir nicht. Außer für unsere Partner da zu sein, wenn sie uns brauchen und zu unterstützen, so gut es geht. Was ich immer wieder feststellen musste, dass Tipps und Ratschläge genau fehl am Platz sind. Dies solltest Du am besten vermeiden. Die Betroffenen nehmen solche Dinge einfach anders auf und sehen mit unter darin auch eine Art Angriff. Hör deiner Freundin zu, wenn sie dir erzählen möchte, wie es ihr geht. Einen guten Zuhörer zu haben, hilft den Betroffenen manchmal sehr.

Wie lange macht sie denn schon die Therapie?

Wichtig ist, dass du sie nicht zu deinem Hauptthema oder Hauptproblem machst. Lebe dein Leben einfach für dich.

Viele Grüße

Laca
DieNeue
Beiträge: 5829
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Depressiver Freundin (nicht Partnerin) helfen

Beitrag von DieNeue »

Hallo Fannie Klee,

du schreibst:
"Sie will aber keine Medikamente nehmen, weil sie sie selbst bleiben möchte..."

Ich bin Betroffene und nehme selber Antidepressiva. Leider gibt es das Vorurteil, dass sie die Persönlichkeit einer Person verändern, immer noch. Aber das stimmt nicht. Natürlich tauchen auch Nebenwirkungen auf, die man entweder in Kauf nimmt, weil man mit ihnen einigermaßen leben kann, oder man probiert ein anderes Medikament. Und natürlich gibt es Leute, bei denen Medikamente gar nicht helfen.
Was aber nicht passieren kann, ist, dass sich der Charakter der Person ändert! Ganz im Gegenteil. Die Antidepressiva sorgen dafür, dass die depressiven Symptome (schlechte Stimmung, Antriebslosigkeit, Gefühlsleere, ständiges Weinen, Gedankenkreisen etc.) nach und nach zurückgehen und der eigentliche Mensch wieder zum Vorschein kommt.
Ich war anfangs auch skeptisch und habe auch mehrere Tage überlegt, ob ich die Tabletten nehmen soll, als ich sie aus der Apotheke geholt habe.
Ich habe es dann probiert und ich habe langsam eine Wirkung gespürt. Bei dem ersten Medikament habe ich mich ein bisschen "ferngesteuert" gefühlt (ist bisschen blöd zu beschreiben, war nicht megaschlimm, aber auf Dauer dann doch blöd.).
Deshalb habe ich ein anderes bekommen und ich habe wirklich bemerkt, wie bestimmte Symptome weggehen. Wenn ich damals geheult habe, habe ich manchmal aufgehört zu weinen und dachte, jetzt ist es wieder gut, aber nach 5 Minuten ging es wieder los. Und das stundenlang. Ich habe gemerkt, dass es besser wird, als ich festgestellt habe, dass ich a) nicht mehr so lange geheult habe und b) wenn ich aufgehört habe, es nach 5 Minuten nicht wieder angefangen hat. Ich nehme das Medikament seit mehreren Jahren und mittlerweile kann ich wieder darauf vertrauen, dass das Heulen irgendwann wieder aufhört. Und ich krieg nicht jedes mal auch noch die Krise, weil es gar nicht mehr aufhört.
Beim Gedankenkreisen habe ich auch krass bemerkt, wie das aufgehört hat. Ich hab immer gedacht und gedacht und gedacht und wieder von vorne angefangen und gedacht und gedacht und gedacht. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich ja gerade über was anderes nachdenke. Oder ich habe bemerkt, wie die Gedanken irgendwann so im Sande verlaufen. Ich dachte und dachte und....dachte....und dach...und da....und d... und Schluss.
Ist wahrscheinlich schwer vorzustellen. Ich fand es auch krass, wie sehr Medikamente auf das Gehirn wirken können. Das hätte ich nie gedacht und Antidepressiva sind mit Sichrheit keine harmlosen Medikamente.
Aber ich kann definitiv sagen, dass es mich als Person nur zum Positiven verändert hat. Im Prinzip wurde ich (einigermasen) wieder wie vorher. Das fiel sogar anderen Leuten auf. Meine Mutter hat damals mal gemeint "Jetzt wirst du wieder normal."

Wenn man schon lange in einer Depression steckt, kann es sein, dass man langsam gar nicht mehr wirklich weiß, wie man vor der Depression war. Die Depression ist ja auch nicht auf einmal da, sondern entwickelt sich langsam. Da merkt man das dann nicht so. Und so kann es sein, dass man das Gefühl hat, man ist einfach so, wie man gerade ist. Es ist zwar eh alles scheiße, aber wenn man was neues probieren würde, dann könnte ja zum Schluss alles noch schlimmer werden. Und deswegen macht man dann nichts und bleibt lieber in der altbekannten Sch.... sitzen.

Es gibt unterschiedliche Meinungen zu Antidepressiva. Manche sind total dagegen bis dahin, dass die Medikamente fast schon verteufelt werden, vllt aufgrund eigener schlechter Erfahrungen, wegen inkompetenter Ärzte, etc. Manche sagen, es geht nur mit Medikamenten und loben sie  in den Himmel. Lasst euch da bitte nicht verrückt machen. Ich denke, dass es immer individuell ist und meistens ist der Mittelweg ganz gut. Nur Medikamente allein bringt im Normalfall nichts und manchmal braucht es Medikamente, um überhaupt eine Psychotherapie machen zu können. Wenn man die ganze Zeit nur heult oder es wegen fehlendem Antrieb nicht mal schafft, sich zur Therapiestunde aufzuraffen, oder jedes mal danach eine Woche lang völlig geplättet ist, macht das keinen Sinn. Da können Medikamente erstmal einfach die Basis für eine Therapie schaffen.

Ich möchte dir nicht sagen, dass deine Freundin unbedingt Antidepressiva nehmen muss oder soll, das entscheidet immer noch sie. Ich möchte nur ein bisschen die Angst davor nehmen, dass sie sich durch Medikamente total verändern könnte. Das wird sie nicht. Das einzige sind halt Nebenwirkungen, aber da unterscheiden sich Antidepressiva auch nicht von anderen heftigen Medikamenten. Sogar die Anti-Baby-Pille kann bei den Nebenwirkungen in der Packungsbeilage locker mithalten.

Es gibt viele verschiedene Arten von Psychopharmaka für alle möglichen psychischen Krankheiten. Nicht alles wird ja mit Antidepressiva behandelt.
Manchmal werden leider aber alle Psychopharmaka in einen Topf geworfen und so entstehen dann auch Vorurteile und Gerüchte. Antidepressiva machen beispielsweise auch nicht abhängig, andere Psychopharmaka, wie  z.B. Benzodiazepine (Beruhigungsmittel) haben bei einer längeren Einnahmedauer hingegen schon ein großes Abhängigkeitspotenzial.

Ich denke, deine Freundin könnte, um ihre Situation zu verbessern, entweder ein Medikament probieren oder auch mal rausfinden, warum genau ihr die Psychotherapie nicht hilft (liegt es an einer inkompetenten Therapeutin? Stimmt die Chemie nicht? Ist vllt die Therapieart unpassend?) und da evtl eine Änderung in Angriff nehmen. Wobei das selber "in Angriff nehmen" bei einer Depression schon schwer sein ist.

Ich kann es gut nachvollziehen, dass sich deine Freundin in der Stadt einsam fühlt. Das ging mir im Studium auch öfter so. Und mit Depressionen ist es nochmal schwieriger in Kontakt zu anderen Leuten zu kommen und den zu halten.

Mir hilft gerade das Ambulant betreute Wohnen sehr. Es kommt einmal pro Woche eine sehr nette Sozialarbeiterin von der Diakonie vorbei. Mit der kann ich Sachen erledigen, Sachen besprechen oder einfach nur reden und mich auskotzen. Das hat auch überhaupt nichts mit einer rechtlichen Betreuung zu tun oder dass man zu blöd wäre, alleine zu leben, sondern das ist eher wie ein Personal Assistent ;) Mir hilft das total und ich wäre sehr froh gewesen,  wenn ich das im Studium schon gehabt hätte. Es wäre vllt auch für dich gut bzw. für eure Freundschaft, wenn sie nochmal einen externen Ansprechpartner hätte, dann müsste sie nicht alles bei dir abladen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen. Das war jetzt, glaube ich, zwar nicht ganz die Antwort auf deine Frage, aber ich hoffe, es bringt dir trotzdem was. Ansonsten schau wirklich, dass du sie nicht zu deinem Hauptproblem machst und dich nur noch um sie drehst. Das hilft keinem von euch. Ansonsten kann ich Laca nur zustimmen.

Liebe Grüße,
DieNeue
fannie klee
Beiträge: 2
Registriert: 18. Feb 2018, 21:21

Re: Depressiver Freundin (nicht Partnerin) helfen

Beitrag von fannie klee »

Vielen Dank für eure antworten.
Aber was mach ich dann, wenn ich ihr zugehört habe? meistens schreiben wir halt über whatsapp. Was sage ich denn zu dem allem was sie mir so erzählt hat? Sie möchte ja gerne eine Antwort haben und wenn ich ihr keine gebe ist sie mucksch, weil sie denkt, ich will nix mit ihr zu tun haben.

Das mit dem Medikamenten ist interessant, auch das mit der Therapie,ob das richtige ist auch und auch dass mit dem Betreuten Wohnen. Aber wie spreche ich das an und kann ihr das Schmackhaft machen? Sie hatte nuletzt auch die Situation, dass sie zum Zahnarzt musste und da panische Angst vor hatte und gerne jemanden gehabt hätte, der mit kommt und ich ihr das auch vorgeschlagen hatte, aber das aus irgendwelchen Gründen nicht ging. entweder weil es zu kurzfristig sei oder anderer Bürokratischer Probleme.

Ich will sie ja nicht zu meinem Hauptproblem machen, aber sie ist meine Freundin und es tut mir in der Seele weh, wenn sie mich anschreibt und Hilfe brauch und ich ihr sie nicht geben kann.

Die Therapie mach sie schon Jahre lang, so lange sie auf jeden Fall in Berlin wohnt und vorher denke ich auch schon.

lg fannie
DeaStern
Beiträge: 141
Registriert: 20. Feb 2018, 21:23

Re: Depressiver Freundin (nicht Partnerin) helfen

Beitrag von DeaStern »

Liebe fannie.

Du hast hier schon einige voll nützliche Antworten bekommen, ich kann mich dem nur anschließen.
Es gibt aber etwas anderes, was ich dir sagen möchte.

Nicht immer ist Hilfe wirklich angebracht und gebührlich.
Auch wenn das im Moment hart klingt, aber wie bei allen Sachen im Leben gibt es auch da Grenzen.

Ich kann hier nur von dem ausgehen, was du uns erzählt hast. Also bezieht sich meine Antwort auf dein Schreiben.

Ich mag hier nur ein paar Sachen wiederholen, damit du weißt wovon ich spreche.
fannie klee hat geschrieben:Und weil ich dann keine Lösung habe, ich es nicht geschafft habe, sie wieder glücklich zu machen, ist sie auch sauer, ich hätte sie nicht danach fragen dürfen, wie es geht, wenn ich es nciht wissen wolle. Und sie sagt, ich bin nicht ihr Problem! Das regt mich am meisten auf. Natürlich ist sie mein Problem, Sie ist doch meine Freundin.
fannie klee hat geschrieben:Das mit dem Medikamenten ist interessant, auch das mit der Therapie,ob das richtige ist auch und auch dass mit dem Betreuten Wohnen. Aber wie spreche ich das an und kann ihr das Schmackhaft machen?
fannie klee hat geschrieben:Aber was mach ich dann, wenn ich ihr zugehört habe? meistens schreiben wir halt über whatsapp. Was sage ich denn zu dem allem was sie mir so erzählt hat? Sie möchte ja gerne eine Antwort haben und wenn ich ihr keine gebe ist sie mucksch, weil sie denkt, ich will nix mit ihr zu tun haben.
Ich fürchte hier liebe fannie, dass du deine Freundin zu deinem persönlichen Problem gemacht hast.
Manche depressive Menschen stecken sehr tief im Selbstmitleid. Ein wenig Selbstmitleid ist in Ordnung und voll legitim, aber das hier hört sich nach etwas an, was sehr tief ist.
Deine Freundin wird früher oder später aus dem rausfinden müssen und das kann nur dann gelingen, wenn sie erkennt was sie tut.

Ich habe hier auch das Gefühl, dass (bitte verzeih meine Direktheit, ich meine es aber ganz sicher nicht persönlich!) in dir der Wunsch steckt gebraucht zu werden. Das erzeugt leider Druck und auch eine Erwartungshaltung. Aber wie du sicher schon in deinem Leben erfahren hast, kann eine Erwartung nicht erfühlt werden.

Hab für deine Freundin ein offenes Ohr wenn sie reden mag, hab sie einfach lieb. Falls sie eine Antwort, Lösung für ihre Probleme von dir hören will (wobei in diesen Phasen jeder Ratschlag voll abprallt, weil sie diesen ja im Grunde nicht hören will, noch nicht), kannst du sie bitten, dass sie sich da an ihre Psychologin wendet, denn du kannst ihr keine Lösung geben, die ihr entsprechend so helfen kann, dass es ihr besser geht.
Da sie in der Behandlung ist, ist es aus meiner Sicht nicht nötig, dass du ihr irgendetwas schmackhaft machst (über Medikamente hat sicher schon ihre Psychologin ausführlich gesprochen). Menschen, die Medikamente ablehnen, werden das solange tun, bis sie sich selbst entscheiden anders zu handeln falls sie sich anders überlegen.

Leider kostet so eine Beziehung viel Kraft, da hier etwas passiert, was über das was gut tut geht. Bitte mach deine Freundin nicht zu deinem persönlichen Problem, denn das wird weder ihr noch dir helfen. Liebe sie so wie sie ist und sei für sie da, aber es ist voll legitim wenn du ihr sagen würdest, dass du auf ihre Fragen keine Antworten hast, die ihr wirklich helfen können. Falls sie dann abweisend reagiert, lass sie in Ruhe. Wenn ihre Energie bei ihr bleibt, wird sie vielleicht selbst nachdenken ob ihre Erwartung an dich gerechtfertigt ist.

Wünsche dir und deiner Freundin alles Gute!
Liebe Grüße, Andrea
Zuletzt geändert von DeaStern am 28. Feb 2018, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
Huhu-Uhu
Beiträge: 44
Registriert: 6. Feb 2018, 16:39

Re: Depressiver Freundin (nicht Partnerin) helfen

Beitrag von Huhu-Uhu »

Huhu fannie klee,

ich kann dich so gut verstehen, dass du deiner Freundin helfen willst. Und auch, dass du dich diesbezüglich sehr hilflos fühlst.

Leider kann auch ich mich nur den anderen anschliessen: du kannst nur da sein und zuhören. Ratschläge werden einfach zu oft missverstanden, da muss ich mir auch selber an die Nase fassen.

Was aber die Medis betrifft möchte ich noch was dazu sagen. Vielleicht kannst du es als Denkanstoss mal weitergeben.
Wenn jemand von seiner Art her ein fröhlicher Mensch ist und die Depression ihn dann extrem traurig, wütend, gleichgültig macht... ist es dann nicht die Krankheit, die die Persönlichkeit verändert?

Der Sinn von Antidepressiva ist es, dass die Extreme aus der Gefühlswelt rauskommen. Das heisst nicht, dass man keine negativen Empfindungen mehr hat, sondern dass sie etwas gemässigter sind. Ein Psychologe kann und sollte das deiner Freundin aber ausführlich erklären. Ausserdem ist es ja auch nicht das Ziel die Medis ein lebenlang zu nehmen! Idealer Weise sollen sie eine Psychotherapie ermöglichen bzw. erleichtern.

Was du aber schon ganz richtig machst ist, dass du dran bleibst und dich von den Auswirkungen der Krankheit nicht zurückschrecken lässt. Deshalb bleib bitte dran!

Ganz liebe Grüsse, Huhu-Uhu
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