Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue Frau.

Kayra
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Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue Frau.

Beitrag von Kayra »

Hallo!

Ich hatte meine für mich sehr belastende und traurige Geschichte bei
"Freundin depressiv, aber nur abweisend zu mir" ausführlich geschildert...
Wer möchte, kann sich dort gerne genauer informieren.
Hier dann in Kurzfassung:
Nach fast 7 Jahren überwiegend sehr schönen Zeit mit meinem Partner (53J.), jetzt seit Mitte November 2017 die dritte Depression...die erste nach vier sehr glücklichen Jahren, ca 4-5 Wochen, die zweite vier Monate später, 2 1/2 Monate...jeweils danach alles wieder wunderbar.
Die Zeit der fast kompletten Distanz von Seiten meines Partners war für mich sehr schmerzhaft, weil ich auch nicht wusste, was passiert war, vor allem habe ich nicht an eine Depression gedacht.
Wir leben nicht in einem gemeinsamen Haus, aber nur 30 km auseinander und konnten viel Freizeit miteinander verbringen.
Im Oktober vergangenen Jahres waren wir noch gemeinsam in Urlaub...Toskana und Rom...wo ich dann schon eine Veränderung feststellte, schnelle Erschöpfung bei meinem Partner, wobei er aber den Urlaub sehr schön fand.
Danach hat er sich dann zwei Wochen zurück gezogen, weil es ihm nicht so gut ging und er Ruhe brauchte.
Dann kam für mich wieder aus heiterem Himmel das beenden der Beziehung, mit der Begründung, es hat nichts mit mir zu tun, er kommt mit sich nicht klar und er will mich nicht verletzen.
Ich war verletzt und hatte große Angst, wieder diese für mich fast unerträgliche und traurige Zeit durchleben zu müssen und habe auch von meiner Seite unsere Beziehung beendet.
Seine Reaktion war darauf sofort...na und, dann suche ich mir eine neue Frau.
Nach schlaflosen Nächten, Bluthochdruck und Weinkrämpfen ging ich dann zum Arzt, der auch meinen Partner kennt. Dort erfuhr ich dann, dass mein Partner an Depressionen leidet und klärte mich dann über sein Verhalten auf. Dann habe ich meinem Partner einen Brief geschrieben, dass ich jetzt weiß, was geschehen ist und dass das kein Grund ist, ihn zu verlassen.
Zu spät, er sagte mir nur, dass er schon auf der Suche nach einer neuen Frau sei...die er jetzt auch hat, seit Anfang Januar die zweite...und dass er für mich keine Gefühle mehr hat und er mit mir nichts mehr zu tun haben will...
Vorigen Sonntag rief er unerwartet an...im laufe des fast normalen Gesprächs sagte er "versehentlich" Schatz zu mir und ich sagte ihm, dass ich trotz allem immer für ihn da bin. Zwei Tage später habe ich ihn nochmal nach der Arbeit getroffen...Er war seltsam drauf...einerseits ablehnend, aber immer mit einem für mich unnatürlichen Lachen, andererseits räumte er gelegentliche Anrufe und irgendwann gemeinsames Kaffeetrinken ein...und wieder "versehentlich" Schatz...

So, jetzt ist dann mein Gefühls Chaos perfekt...ich weiß nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll...
Ok, wir sind ja getrennt, aber die Liebe zu ihm kann ich nicht einfach abstellen.
Bin inzwischen beim Psychologen, hatte vor zwei Wochen meinen ersten Termin, da wusste ich noch nicht, dass er tatsächlich eine neue Frau hat...

Liebe Grüsse
FrequentFlyer
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Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo Kayra!

Das ist wirklich eine traurige Geschichte und ich kann dir diesbezüglich auch wirklich keinen Rat geben – außer achte auf dich selbst und sei dabei auch durchaus egoistisch.
Ich kann allerdings auch noch von mir schreiben und parallelen herausheben damit du zumindest nicht den Eindruck hast, alleine damit auf der Welt zu sein.
Dieses zurück ziehen kennen ja viele Partner und dies sind auch immer eine Belastung für die Beziehung. Da hilft es zwar sich dies rational zu erklären, emotional kommt man da meist dann doch nicht hinter her.
Bei meiner Partnerin begann ja auch im Herbst eine sehr heftige Episode und seit dem gibt es ein einziges hin und her. Das Problem bei uns sehe ich mittlerweile eher darin, dass meine Freundin einfach negiert unter Depressionen zu leiden – jetzt nicht komplett. Ich kann dies nur schwer beschreiben. Auf alle Fälle wird das Wort Depression nicht benutzt. Sie nennt es beispielsweise Krisenzeiten. Für Symptome gibt es durchaus andere Erklärungen. Mit viel Kraft und Disziplin wird vordergründig ein „normales“ Leben geführt. Mir geht es gut ist fast schon ein Mantra das ständig wiederholt wird. Alleine schon ihr Verhältnis zum Thema Krankheit finde ich spukig. Für sie ist dies der schlimmste Zustand und so schmeißt sie sich selbst bei Fieber Tabletten ein um arbeiten zu können mit den Worten „ich hab nichts, mir geht es gut“. Ich denke mir dieses festhalten der Disziplin ist einfach eine Strategie mit der Depression umzugehen, vermeidet ein Abgleiten. Dazu zählt wohl auch das Verheimlichen vor nahestehenden Personen. Wirklich ernsthaft gesprochen hat sie nie mit mir darüber. Vieles sind nur meine Beobachtungen. Nur ganz am Anfang unserer Beziehung erzählte sie mir, dass sie im Rahmen der Scheidung von ihrem Exmann einen Suizidversuch unternommen hat, danach eine Therapie gemacht hat und seit dem alles gut wäre. Das ganze ist mir erst im Rahmen der derzeitigen schweren Episode klar geworden. Die vorherigen leichten Episoden hab ich schlicht weg und einfach ignoriert bzw. nicht richtig eingeordnet. Und wenn ich deine Geschichte richtig gelesen habe, habt ihr während eurer Beziehung das Thema Depression auch nie thematisiert.

Zu dem Thema „Gefühlschaos“ das auch dich ereilt hat: Bei mir ist es nicht wie ich es kenne, ein Trennungsschmerz den ich verspüre. Es ist eher ein angenervtes Verzweifeln. Man weiß das man sich mag und eine Krankheit verhindert das man dies in einer Beziehung auslebt. Oftmals würde ich am liebsten zu ihr fahren (was ich versprochen habe nicht spontan zu machen), sie durchschütteln und hoffen das sie wach wird. Das wird wohl nicht funktionieren aber gibt so in etwa meine Gefühle wieder. Da telefoniert man mit ihr und du bekommst erzählt, wie sehr sie dich mag aber mehr würde nicht gehen da es immer wieder Zeiten geben wird in denen sie sich zurückziehen wird und für mich nicht da sein kann, da sie nicht gut genug für mich ist usw. Und ich stelle mir mittlerweile auch die Frage, ob es vielleicht Energieverschwendung ist an jemanden festzuhalten, der sich nicht klar zu einer Beziehung bekennt, wie auch die Depressionen in einem gewissen Rahmen negiert. Es können ja auch zusätzlich Bindungsängste in Spiel sein. Aber wie sieht eine Zukunft aus, in der ich diesbezüglich als Partner nicht mit einbezogen werde? Mir scheint das Aufrechterhalten einer Fassade ist ihr wichtiger als das Ausleben einer Liebesbeziehung.
Und so könnte die neue Freundin deines Ex-Partners genau die selbe Funktion haben. Es scheint ja schon die Zweite innerhalb von einem Monat zu sein. Das deutet jetzt nicht unbedingt auf ernsthafte Geschichten hin. Und so kann es sein, dass er vielleicht derzeit alle Frauen mit Schatz anspricht um einfach nicht durcheinander zu kommen. Vielleicht dient dies auch nur zur Aufrechterhaltung einer Fassade. Vielleicht eine männliche Art damit umzugehen. Vielleicht nicht nur eine Depression, sondern auch eine Bindungsunfähigkeit. Vielleicht gibt es ja auch so etwas wie ein Ablehnen von glücklichen Beziehungen – bei Menschen mit einem verminderten Selbstwertgefühl könnte ich mir dies vorstellen – mir darf so ein Glück nicht ereilen. Alles sehr spekulativ.
Ob es Sinn macht in so ein Gemenge noch Energie zu investieren, kannst letztlich nur du beantworten. Aber denke dabei primär an dich selbst und nicht an seine Befindlichkeiten – vor allem nicht vor dem Hintergrund deiner eigenen Gesundheit.

Liebe Grüße
Darthaie01
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Registriert: 19. Aug 2017, 15:18

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Darthaie01 »

Hallo Kayra :hello:
Ich habe deine Geschichte gelesen und musste sofort an die meine denken....
Mein Mann und ich waren 26 Jahre zusammen, 23 davon verheiratet. Die erste Depression ereilte ihn vor 8 Jahren, für uns beide ja völliges Neuland, aber man beginnt auch als Partner, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen.Damals war er fast 2 Jahre krank geschrieben, aber nach der Kur ging es langsam wieder bergauf und für uns war immer klar, dass wir das zusammen schaffen. Er hat mir auch immer und immer wieder gesagt,dass er mich liebt und wie dankbar er ist, eine Frau zu haben, die soviel Verständnis für ihn hat. Für mich stand das nie ausser Frage ihn zu unterstützen, auch wenn es einem viel abverlangt, aber wenn man liebt...
Dann ging es wieder ein paar Jahre gut und die nächste schwere Episode der Depression kam letztes Jahr im Februar. Zwischendurch war noch zu allem Unglück sein behandelnder Psychologe verstorben, ein herber Verlust.... Und zu einem anderen wollte er nicht, bis der Hausarzt ihm das nahe gelegt hat, sich wieder in psychologische Behandlung zu begeben.
Jedenfalls hat er mir dann wieder seine Liebe beteuert und wie dankbar er doch ist...blabla
Im Juni kam er dann ambulant in die Tagesklinik und da nahm für mich das Böse seinen Lauf....
Er veränderte sich immer mehr, war gefühlskalt mir gegenüber, zurückweisend , ich kann das garnicht beschreiben. Habe dann das Gespräch mit seiner behandelnden Psychologin in der Tagesklinik gesucht, die wollte nur nur mit uns beiden zusammen reden, zwecks Schweigepflicht und so... Hab ich verstanden, war für mich auch ok.
Und ich hatte immer das Gefühl, dass eine andere Frau im Spiel ist...
Dann kam der Tag, als das Gespräch statt fand. Und während dieses Gespräches hat er mir Dinge an den Kopf geworfen, da hat selbst die Psychologin nur mit dem Kopf geschüttelt....
Als erstes hat er mir dort verkündet, dass er sich von mir trennen wird, weil er mich ja eigentlich schon lange nicht mehr liebt, sondern die letzten 20 Jahre nur wegen unserem Sohn bei mir geblieben ist. Er hätte das Gefühl, dass er nen Strick um die Brust hat, der immer enger gezogen wird und am Ende des Strickes würde ich sitzen. Ich würde ihm sein Leben dirigieren....
Ich saß dort, tränenüberströmt nach Worten ringend und konnte nicht glauben, was ich dort hörte. Er hat immer alle Freiheiten gehabt, konnte seinen Hobbys nachgehen, ich saß sooft am Wochenende alleine zu Hause, ohne zu murren....
Ich habe dann zu der Psychologin gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass da eine andere Frau dahinter steckt. Worauf sie zu ihm meinte : Wenn das so ist,wäre jetzt der Zeitpunkt, ihrer Frau die Wahrheit zu sagen. Und er hat es abgestritten und gemeint, er hat mit sich genug zu tun und hat nicht noch Nerven für ne andere Frau.... Das war im August.
Im nachhinein habe ich erfahren, dass es diese Frau schon seit Juli gab, sie war auch Patientin in der Tagesklinik und hat ihm im August angeboten, er könne doch zu ihr ziehen. Damals hat er es noch abgelehnt.....(Mein Sohn hat mir das dann später mal erzählt)
Als ich es dann 100%ig wusste, hab ich ihm seine Sachen gepackt und er ist erstmal zu seinen Eltern gezogen, um von dort 4 Wochen später komplett zu ihr zu ziehen.... :oops:
Ich fühle so eine Ohnmacht in mir, im Moment weiss ich nicht, wo vorne und hinten ist...
Wenn wir uns mal sehen, kommt bei ihm auch unabsichtlich mal Schatz oder Mausi, das tut gleich nochmal weh.
Ich glaube, ich habe erstmal genug geschrieben, obwohl mir noch soviel einfallen würde....

Liebe Grüße Anett
Kayra
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Registriert: 28. Jan 2018, 12:13

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Kayra »

Liebe Anett,

diese Ohnmacht kann ich Dir so sehr nachempfinden...ein Gefühl von Verzweiflung, Traurigkeit und Wut...
Gerade an den Wochenenden ist es für mich besonders schlimm, wo ich weiß, dass diese andere Frau oft bei ihm ist, wo im Oktober noch mein Platz war.
Mein Partner hat ja nun diese Frau im Internet gesucht, gleich, nachdem ich unsere Beziehung beendet habe, was er mir ja auch sofort angekündigt hat. Also irgendwie vielleicht auch meine Schuld??? Dieser Gedanke kommt natürlich auch auf...
Dann sage ich mir, hätte ich gewusst und hätte er mir das Vertrauen geschenkt, mit mir darüber zu reden, dass sein Verhalten einer Depression geschuldet ist, dann wäre ich mit Sicherheit nicht gegangen.

Inzwischen weiss ich ja einiges mehr über Depression und auch möglichem Verhalten während dieser Phasen.
Vielleicht waren es Verlassensängste, mangelndes Selbstwertgefühl, Trotz oder/und verletzt sein, was ihn dazu bewegt hat, so zu handeln. Ich weiss es nicht, aber ich will es wissen!
Darum "kämpfe" ich um meinen Partner, solange, wie ich noch eine Chance für unsere bis dahin doch sehr schönen Beziehung sehe.
Auch mein Psychologe, den ich inzwischen aufsuche, meinte, dass er die schönen Erinnerungen und die Bindung zu mir bestimmt nicht vergessen wird, wobei er auch noch sagte, als ich ging, dass es die schönste Zeit seines Lebens war...

Bei Dir sieht es ja etwas anders aus...Dein Mann hat diese Frau in der Klinik kennen gelernt, also eine "Leidensgenossin", bei der er sich sicher fühlt und keine Rechenschaft für sein Verhalten abgeben muss.
So was habe ich schon häufiger gehört, dass das gerade bei einem Klinik Aufenthalt passieren kann.
Aber ob es die Liebe ist, die euch verbunden hat, könnte man in dieser Situation vielleicht bezweifeln...
Ich nehme an, dass dein Mann nach wie vor in einer depressiven Phase ist...?

Was ist, wenn er irgendwann zu Dir zurück will? Reicht deine Liebe noch, um ihm zu verzeihen?
Könntest Du diesen "Fehltritt" vergessen? Fragen über Fragen, die ich mir auch stelle...

Ich würde mich freuen, wenn wir uns darüber weiter austauschen können.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.
Liebe Grüsse
Kayra
Darthaie01
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Registriert: 19. Aug 2017, 15:18

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Darthaie01 »

Hallo Kayra,

ich weiss nicht, wie ich reagieren würde, wenn er zurück wollen würde. Im Moment bin ich an dem Punkt, wo ich ihm antworten würde "Glaubst du allen ernstes, dass ich dir noch mal vertrauen würde?" Er hat mir soviel an den Kopf geworfen, Aussagen, die schmerzen.... Meine Psychologin, bei der ich jetzt in Behandlung bin :shock: die meinte, ich solle seine Aussagen momentan nicht überbewerten, er steckt in einer tiefen Depression und versucht mit diesen Äußerungen sein Verhalten auch für sich selbst zu rechtfertigen. Der Verstand sagt mir das auch, aber es fühlt sich furchtbar an. Für mich ist das halt gerade die bittere Wahrheit, die mich auch an meinem Leben zweifeln lässt. Also, nicht an meinem Leben selbst, sondern, ob nicht die letzten Jahre eine einzige Lüge waren.
Auf der einen Seite wäre ich gern für ihn da, auf der anderen Seite bin ich momentan froh, wenn ich ihn nicht sehen muss.... Es ist einfach nur traurig, was nach 26 Jahren bleibt.....
Aber auch bei dir denke ich nicht, dass es deine Schuld ist, auch wenn einem diese Gedanken natürlich kommen. Vielleicht sollte man sie wirklich ertsmal in Ruhe lassen, sie denken nicht halb so viel nach wie wir, glaub es....

Ich freu mich auf eine Antwort von dir.
Liebe Grüße

Anett :hello:
Kayra
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Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Kayra »

Hallo Anett,

ich würde mich erstmal sehr freuen, wenn er heute oder morgen vor der Türe stehen würde...
Aber, was kommt dann...Er hatte bei mir sein Zuhause, sowie ich bei ihm...
Wir haben uns kennen gelernt, als ich gerade in mein Haus gezogen bin, also der erste und einzige Mann in meinem Bett...genau so ich in seiner Wohnung, die wir gemeinsam eingerichtet und gestaltet haben, einschließlich neuem Bett...

Ich weiss, dass bei den ersten beiden Episoden keine andere Frau im Spiel war, aber jetzt hat er seit Anfang Januar schon die zweite "fremde" Frau in seiner Wohnung und im Bett. Ich bin bestimmt nicht konservativ oder prüde, aber bei dem Gedanken kommt mir der Ekel hoch und ich fühle mich sehr gedemütigt.
Ok...ich habe ja in meiner Verzweiflung im November die Beziehung beendet, habe aber gleich, nachdem ich wusste, dass sein Verhalten mit einer Depression zu tun hat, versucht dies rückgängig zu machen...wohl zu spät, er machte weiter mit der Suche nach anderen Frauen.
Er hat mich immer sehr liebevoll und respektvoll behandelt, hat nie ein böses Wort zu mir gesagt...aber jetzt in seiner Depression hat er diese Hemmschwelle verloren und hat mir auch schon einiges verletzende gesagt.

Vielleicht sollten wir ihr jetziges Verhalten wirklich nicht überbewerten...das sagt die Vernunft und das Verständnis...
Aber was ist mit unseren verletzen Gefühlen???

Ich weiss es auch nicht...das können wir vielleicht erst beantworten, wenn sie dann irgendwann vor uns stehen sollten.

Ich bin gespannt, wie es mit Dir und mir weiter geht...
Sei ganz lieb gegrüßt.
Kayra
Darthaie01
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Registriert: 19. Aug 2017, 15:18

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Darthaie01 »

Ja es geht mir ähnlich... ich bin sicherlich auch nicht prüde,aber die Vorstellung, dass er jetzt abends mit ner anderen das Bett teilt, wirft auch ekel in mir auf....sie hat jetzt dass, was 26 Jahre mein leben war....
Heute kam ein brief, dass er sich offiziell umgemeldet hat und obwohl ich ihm das immer wieder gesagt habe,dass er das machen soll, war es wie ein Stich ins herz....dieses endgültige, amtliche....
es tut so weh und er fehlt mir wahnsinnig, aber im Moment ist es für mein Wohlbefinden besser,ihn nicht zu sehen. Ich habe eigentlich 3 Menschen in einer Person verloren....den mann,den ich liebe, meinen besten freund und den mensch, dem ich blind vertraut habe.....
ich freue mich,wieder von dir zu lesen.

LG Anett
Kayra
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Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Kayra »

Hallo Anett,

heute ist nicht mein Tag...ich habe am Nachmittag Termin bei meinen Psychologen.
Beim letzten Gespräch wussten wir noch nicht, dass mein Partner wirklich eine neue Frau hat, er konnte sich das auch nicht wirklich vorstellen, er meinte nur, wenn doch, dann könnte das in der Phase keine gesunde Geschichte sein...
Ich bin gespannt, was er heute dazu sagt und was ich überhaupt noch für eine Chance habe, dass er zurück kommt und was ich noch tun kann...

Er fehlt mir auch so sehr...auch, wenn wir "nur" knapp 7 Jahre miteinander hatten, waren die doch sehr intensiv,
sehr liebevoll und vertrauensvoll und ich kann einfach nicht begreifen, was von jetzt auf gleich daraus
geworden ist.
Wir hatten noch so viel vor, sogar unsere große Motorrad Tour im August war schon in Planung, dass war eine unserer großen gemeinsamen Leidenschaft jedes Jahr...
Ich hoffe so sehr, dass er das alles nicht vergessen hat und auch vermisst, wenn es ihm wieder besser geht.

Na ja, wir sind wohl zum warten verdonnert...Vielleicht können wir uns dabei ja ein bisschen unterstützen.

Liebe Grüsse
Kayra
Darthaie01
Beiträge: 17
Registriert: 19. Aug 2017, 15:18

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Darthaie01 »

Hallo Kayra,
mein Mann hat die Frage nach einer anderen Frau auch immer beneint, mit dem Argument, er hätte im Moment eine Phase der Gefühllosigkeit (die es ja wirklich geben kann) und ich Trottel hab ihm das geglaubt.....
Die Gefühle waren wohl nur bei seiner Familie verschwunden, für eine neue Liebe (obwohl ich das noch bezweifel,ob das Liebe ist) hat es gefühlsmäßig scheinbar gereicht...
Aber auch meine Psychologin meinte, das wird auf Dauer nicht gut gehen, zwei depressive Menschen....
Auch unser Sohn und unser Enkelkind waren plötzlich uninteressant und das, obwohl seine kleine Prinzessin immer sein ein und alles war. Er meinte immer, ohne sie wäre er noch mehr am Boden. Aber auf einmal war auch sie nicht mehr von Interesse :cry: Sie ist 3 und versteht das ganze ja garnicht, sie vermisst ihren Opa sehr... und ich weiss nicht, was ich ihr noch sagen soll, ohne selbst dabei in Tränen auszubrechen.
Wir hatten auch soviel noch vor, nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass so schnell alles vorbei sein kann...
Im Moment können wir nur warten, ich weiss nicht, ob ich nochmal vertrauen könnte, ich wünsche mir nur, dass er eines Tages versteht, was er kaputt gemacht hat... Auch in meiner Seele :(
Liebe Grüße
Anett
Uwe R
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Registriert: 2. Mai 2016, 19:08

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Uwe R »

Hallo und guten Abend in die Runde hier,

meine Geschichte hier im Forum ist nun fast zwei Jahre her, genauso lange auch die Trennung von meiner damaligen depressiven Freundin. Ich bin hier immer noch stiller Mitleser, bin also dem Forum nach wie vor treu geblieben. Nur eben nicht mehr so aktiv und schreibintensiv wie am Anfang.

Eure Geschichten hier in diesem Thread bewegen mich schon sehr, und ich erkenne viele Parallelen zu meiner Geschichte von damals. Deshalb möchte ich hier auch etwas dazu schreiben.

Ihr alle hier, haltet an eurer Beziehung zum depressiven Partner oder zur depressiven Partnerin trotz aller Widrigkeiten, Gemeinheiten, seelischen Verletzungen, Gefühlschaos, Anstands- und Respektlosigkeiten und Unehrlichkeiten fest. Genau das hab ich damals auch gemacht. Ich hab mich da nicht anders verhalten als ihr Alle hier.

Und warum machen wir das?

Weil jeder von uns seine Partnerin oder seinen Partner liebt, und man trotz der Depression zu ihnen hält und für sie da sein möchte. Man ist da, hilft und unterstützt wo man kann. Das ist kein Grund für uns alle die Beziehung aufzugeben oder in Frage zu stellen. Wir sind einfach da und bleiben an ihrer Seite.

Und dann wird man von jetzt auf gleich, von den depressiven Partnern oder Partnerinnen dermaßen vors Schienbein getreten, auf für uns unglaubliche und nicht nachvollziehbare Art und Weise verletzt, einfach völlig eiskalt und emotionslos abserviert. Völlig normal das einen das aus der Bahn wirft, man völlig neben den Schuhen steht, dass alles erstmal überhaupt nicht begreift und versteht und denkt das wäre alles nur ein böser Traum. Ist es aber nicht, dass ist die schmerzvolle und bittere Realität.

Und dann kommt von jetzt auf gleich, wie aus dem Nichts, bei unseren depressiven Partnern und Partnerinnen sofort ein neuer Partner oder eine neue Partnerin zum Vorschein. Wo sie uns doch gerade erst gesagt haben, sie wären gefühllos oder wissen nicht, was sie für uns noch empfinden oder hätten für uns keine Gefühle mehr. Bei mir war das nicht anders, da war dann plötzlich so ein mitgebrachtes Exemplar aus der Klinik da. Die tauchen dann auf wie aus dem Nichts.

Dafür sind dann Gefühle da, dafür reicht es. Aber für uns, die die ganze Zeit und über Jahre an ihrer Seite gestanden haben, für die reicht es zu nichts mehr, ausser zur Respektlosigkeit.

Jetzt werde ich sicher hier Prügel beziehen und einige werden kommen und sagen, ja dass ist ja genau das typische Verhalten von Menschen mit Depressionen. Ja stimmt sicher, dass mag ich auch gar nicht verneinen oder in Frage stellen.
Depression ist ein äußerst schwieriges Thema und als Angehöriger oder Partner oder Partnerin trotz aller Verletzungen damit umzugehen, sehr, sehr schwer.

Mit fast zweijährigen Abstand, sehe ich heute viele Dinge rationaler und mit einem ganz anderen Blickwinkel.

Niemand von uns Angehörigen (Partner/Partnerinnen) hat es nötig sich so behandeln zu lassen. Aus heutiger Sicht habe ich viel zu lange an der Beziehung festgehalten oder festhalten wollen. Ich war bereits so tief in dem Strudel und der Abwärtsspirale der Depression meiner Ex-Freundin drin, dass ich selbst psychologische Hilfe gebraucht habe. Eben um mit der ganzen Situation umzugehen und das Geschehene zu verarbeiten. Ich bin sicher, ich war in einer Co-Abhängigkeit.

Das klingt jetzt sicher für manche knallhart. Würde mir das heute nochmal passieren und ich in der gleichen Situation stehen, ich würde nicht mehr an der Beziehung festhalten. Ich hab nach ihrer Klinikzeit drei Monate lang alles versucht und an der Beziehung irgendwie festhalten wollen. Aus heutiger Sicht würde ich da sofort und genau so radikal handeln, wenn da ein neuer Partner im Spiel wäre, ich würde sie sofort rausschmeißen und ihr viel Glück wünschen, mit ihrem neuen Partner. Wenn es zwei Depressive sind, geht das ja meistens eh nicht lange gut.

Was das Fazit meines Posts an euch Alle hier in diesem Thread sein soll:

Passt alle gut auf euch selbst auf, lässt euch nicht in diese Abwärtsspirale der Co-Abhängigkeit ziehen, achtet genau auf euch selbst, tut euch was Gutes, nur für euch selbst. Und wenn es zu viel wird für euch oder ihr nicht mehr könnt und nur noch selbst leidet, dann zieht lieber die Reissleine und haltet nicht länger fest an dem, was vielleicht nicht mehr festzuhalten ist.

Manchmal muss man Menschen loslassen und ziehen lassen, auch wenn man sie über alles (noch) liebt. Niemand darf sich für einen anderen Menschen kaputt machen oder selbst zerbrechen oder kaputt machen lassen.

Liebe Grüße an euch Alle.
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
FrequentFlyer
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Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi Uwe R.,

Jeder Fall ist mit Sicherheit anders und es gibt, so viel wie ich mitbekommen habe, sehr viele Facetten der Depression.
Als es bei mir klar war, dass ich diesen Herbst bei meiner Freundin mit einer schweren Episode konfrontiert war habe ich aus dem Bauch heraus Sachen gesagt, die ich besser nicht gesagt hätte – aus der damaligen Unwissenheit um diese Krankheit.
Aber die Sachen die ich gesagt habe, waren dadurch nicht falsch sondern nur unangemessen gegenüber jemandem der erkrankt ist. Ich habe ihr gesagt, dass ich ihr Verhalten einfach nur total egozentrisch und egoistisch finde. Erst zurück ziehen (wie ich es schon von leichten Episoden kannte) und dann aus dem nichts mit einer zweizeiligen WhatsApp die Beziehung beenden, danach tot stellen und ab und zu kryptische Erklärungen: Ihr Bauchgefühl sagte ihr: es wäre besser, denn das würde so und so irgendwann kommen, sie wäre nicht die richtige für mich... usw. und seit dem immer wieder ein hin und her.

Aber letztlich ist es halt auch eine Facette, dass ich mit einem extrem egoistischen Verhalten konfrontiert bin. Es ist halt so, dass sich die Welt meiner Freundin derzeit nur noch um sich selbst dreht, es nur um ihre Empfindlichkeiten geht. Meine Wahrnehmung ist nun mal dieses Zurückziehen, tot stellen, die absolute Unfähigkeit zu Kommunizieren. Du hast Recht Uwe, man bekommt eine aus dem nichts vors Schienbein getreten, selbst wenn kein Neuer da ist. Mir ist klar das dies jetzt von meiner Freundin nicht wirklich beabsichtigt ist und das Wissen über die Mechanismen würden bestimmt helfen. Aber aus ihrer Sicht dürfte der Weg des geringsten Widerstandes das Beenden der Beziehung sein. Ich bin nun mal die Person, die ihr in den letzten drei Jahren am nächsten stand und die bei einer schweren und langen Episode stört – durch meine pure Existenz. Wie einfach ist es da die Beziehung zu beenden um sich ungestört in sein Schneckenhaus zu verkriechen. Und dabei kann bestimmt auch ein neuer Partner helfen, der einem am Anfang ja noch nicht wirklich nahe steht aber so eine Trennung ermöglicht. Und dazu auch noch der lebende Beweis ist, dass man als Partner das Problem ist und nicht der Betroffene. Wenn man so will, das drücken des Resetknopfes - alles zurück auf Anfang mit jemand Neuem.
Ich weiß das meine Freundin eine Verhaltenstherapie nach ihrem Suizidversuch vor sechs Jahren gemacht hat. Dadurch wurde mit Sicherheit die Selbstwahrnehmung, was einem gut tut und was nicht gut tut, geschult und ganz zynisch Ausgedrückt eine Handlungsanweisung für Beziehungsprobleme geschaffen. Diese gibt es halt immer mal wieder – und sei es dadurch, dass sich der Betroffene in einer Episode minderwertig fühlt gegenüber dem Partner. Und diese Handlungsanweisung lautet halt, vermeide was dir nicht gut tut. Alles ganz schön verzwickt. Und ich könnte mir vorstellen das es im Zuge einer Therapie oder danach sehr häufig zu Trennungen kommt.

Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass ich nach diesen Worten hier Prügel einstecken muss. Ja, natürlich ist dies alles der Krankheit geschuldet und meine Freundin wahrscheinlich gar nicht anders kann. Aber auch ich habe Gefühle und ich habe keine Lust diese auf Dauer hinten an zu stellen, habe keine Lust nur auf Samtpfoten daher zu kommen. Ich folge derzeit einfach den Standardtipp jemand in einer depressiven Phase nicht alleine zu lassen, denn neben mir gibt es momentan nur ihren achtzehnjährigen Sohn der bestimmt mit dieser Situation überfordert ist. Und natürlich hoffe ich das sie demnächst wieder „auftaucht“. Was mir aber auch klar ist, dass dann einfach nur meine bzw. unsere Liebe nicht weiterhilft. Es muss dann etwas passieren. Denn auch hier hast du Recht Uwe, niemand hat es verdient so behandelt zu werden. Das kann auch keine Krankheit entschuldigen. In akuten Phasen wird es nicht anders gehen, das ist OK. Aber wer in guten Phasen dann nicht bereit ist etwas zu unternehmen und sei es nur ganz kleine Schritte oder sich sogar einen neuen Partner sucht, dem kann man dann auch getrost fallen lassen. Denn auf solch ein Verhalten kann man keine Zukunft aufbauen. Nur weil wir uns in jemand verliebt habe der Depressionen hat, haben wir nämlich nicht das Recht auf ein glückliches Leben verwirkt.

LG
Huhu-Uhu
Beiträge: 44
Registriert: 6. Feb 2018, 16:39

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Huhu-Uhu »

Huhu ihr lieben Angehörigen,

ich melde mich mal wieder und reihe mich gleich bei den "Prügelbeziehern" ein.

Diese Themen lese ich immer mit etwas Unsicherheit aber auch Verständnis. Wenn man so viele Jahre zusammen war einfach weggeworfen zu werden, ausgedient wie ein altes paar Schuhe... das tut nicht nur weh, das IST unfair.
Wie weit das der Depression geschuldet ist liegt sicher ganz individuell bei den Betroffenen, aber ich lehne mich jetzt mal etwas aus dem Fenster...
Dass man unsicher wird, ob man als Erkrankter dem Partner noch gut tut, sich zurück zieht um sich selbst und den anderen zu schützen, ist eine Sache. Auch dass zwischenzeitlich die Gefühle verschwinden. In meinen schlimmsten Phasen hab ich wirklich überhaupt gar nichts mehr gespürt, Rücksicht nehmen war da nicht drin. Selbst eine Auszeit mag manchmal etwas zur Entspannung der Situation führen.
Was aber meines Erachtens nicht geht, ist zu erwarten, dass Angehörige damit klar kommen, dass sie aus heiterem Himmel vor schmerzhafte Tatsachen gesetzt werden, wie z. B. eine Trennung und kurz danach einem neuen Partner.

Jetzt mal eine Frage an euch: Denkt ihr es fördert die Genesung, wenn ihr jemanem mit Depression zu weit entgegen kommt? Derjenige kommt mit seinem Leben nicht klar, ihm eine Welt ohne Probleme ermöglichen zu wollen ist weder möglich, sinnvoll noch gesund.

Euer da-sein, eure Fürsorge, eure Hilfe ist super. Ohne eure Nähe würden einige vielleicht völlig verzweifeln. Und eure Geduld ist der Hammer! Und auch das tut unglaublich gut - zu sehen, dass man nicht aufgegeben wird, wenn man sich selbst schon aufgegeben hat.
Aber wenn ihr euch selbst aufgebt, ist das kein gutes Vorbild. Einige Betroffene sind in die Depression gerutscht, WEIL sie sich für andere kaputt gemacht haben. Selbst ihr merkt ja, wie langsam "der Putz bröckelt".

Deshalb... und ich schreibe das mit einem Gefühl, selbst Angst zu haben verlassen zu werden: Achtet auf euch. Bitte lasst nicht zu, dass euch die Krankheit ebenfalls kaputt macht. Ihr seid genauso wertvoll wie die Menschen, die ihr schützen wollt.

Und noch etwas: Wenn ICH als Kranke sehe, dass andere sich um sich selbst kümmern und durch mich nicht in (allzu grosse) Mitleidenschaft gezogen werden, kann ich mich viel besser auf Hilfe einlassen. Denn dann sehe ich, dass ich den anderen nicht durch mein da-sein kaputt mache.

Zu guter letzt noch eine Veranschaulichung, die mir hilft das zu verstehen:
Wäre Depression eine ansteckende Krankheit, nehmen wir mal... die Pest. Würde man da Tag und Nacht am Bett des Kranken sitzen, ohne Schutzmassnahmen? Natürlich nicht. Und verlangen würde es auch keiner, im Gegenteil.
Und wer Angehöriger ist weiss: die Depression ist zwar nicht in diesem Sinne ansteckend, aber sie überträgt sich mit der Zeit sehr wohl. Man muss sich auch in diesem Fall schützen.

Deshalb wünsche ich euch jetzt ganz viel Kraft!

Liebe Grüsse, Huhu-Uhu
riverflow
Beiträge: 535
Registriert: 4. Apr 2014, 11:30

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von riverflow »

Hallo Uwe,
Jetzt werde ich sicher hier Prügel beziehen und einige werden kommen und sagen, ja dass ist ja genau das typische Verhalten von Menschen mit Depressionen. Ja stimmt sicher, dass mag ich auch gar nicht verneinen oder in Frage stellen.
Depression ist ein äußerst schwieriges Thema und als Angehöriger oder Partner oder Partnerin trotz aller Verletzungen damit umzugehen, sehr, sehr schwer.
Ich bin selbst betroffen, aber so war ich nie! Selbst wenn dieser Verlauf hier oft geschildert wird (plötzlich ist ein neuer Partner da, mit anderen kann geredet werden, mit dem Partner nicht) halte ich ihn nicht für typisch für eine reine Depression! Ich habe mich oft gefragt, ob diese Menschen nicht vielleicht zusätzlich noch unter einer Persönlichkeitsstörung leiden, oder eventuell auch durch Medikamente abgestumpft sind.
Also keine "Prügel", sondern ein großes Einverständnis von meiner Seite!

LG
riverflow
Kayra
Beiträge: 36
Registriert: 28. Jan 2018, 12:13

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Kayra »

Lieber Uwe R, lieber FrequentFlyer, liebe Huhu-Uhu,

als ich gestern vom Gespräch mit meinem Psychologen kam, baute sich bei mir allmählich eine unsägliche Wut auf meinen depressiven (Ex)Partner auf...
Warum? Weil mein Psychologe zu mir sagte, es wundert ihn, dass ich das überhaupt so lange aushalte, wie mein (Ex)Partner mich behandelt, wo denn mein Stolz geblieben wäre...
Ok, vielleicht war das ein Denkanstoss...ich kann die Situation nicht ändern und ich sollte mehr an mich denken und entscheiden.

Die Bestätigung dafür bekam ich dann, als ich Uwes Post gelesen habe.
Anschließend lese ich den Post von FrequentFlyer...

Jetzt fragte ich mich wieder, was ist mit meinen Gefühlen, mit der Liebe, die ich noch immer in meinem Herzen trage?
Die Wut war auf einmal weg...
Also werde ich meinem (Ex)Partner nach wie vor zu verstehen geben, dass ich immer für ihn da bin, wenn er mich braucht, egal, was passiert ist.

Nun lese ich in Huhu-Uhus Post wieder von der Angst, dann verlassen zu werden.
Und da liegt mein Problem...

ICH habe meinen Partner verlassen!!! ICH habe ihn mit seinen Ängsten alleine gelassen!!!
Ich habe ja auch zu dem Zeitpunkt nicht gewusst, warum er mich so böse behandelt.
Er hatte eigentlich immer Angst, dass ich ihn mal verlassen könnte, obwohl ich ihm dafür nie einen Grund gegeben habe.
Das ist leider ein Teil aus seiner Vergangenheit.

Er hat keine Frau aus irgendeiner Klinik angeschleppt, in die er wahrscheinlich auch nicht gehen würde...
Nein, er hat sie sich gleich im Internet gesucht, was er mir ja auch ankündigte, als ich ging.

Aus Angst, jetzt mit dieser Krankheit alleine zu sein??? Oder wollte er mich strafen, dass ich ihn mit seiner Angst alleine gelassen habe??? Oder auch nur, weil ich ihn überhaupt verlassen habe???
Habe ich da vielleicht den entscheidenden "Fehler" gemacht???
Oder er, weil er mir das Vertrauen nicht geschenkt hat und mir von seinen Depressionen erzählt hat???

Fragen über Fragen, die ich so gerne von ihm beantwortet hätte, wenn er das überhaupt irgendwann mal kann...

Liebe Grüße an Euch und danke für euer Interesse.
Kayra
Kayra
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Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Kayra »

Hallo Anett,

Du hast ja vielleicht schon gelesen, was ich vorab geschrieben habe...
Also, mein Psychologe hatte kein "Geheimrezept" für mich...Er kann mir meinen Partner nicht zurück bringen und alles, was er jetzt tut, liegt in seiner Entscheidung...auch, ob er zu mir zurück will oder nicht.
Ich kann da im Moment nicht viel tun, außer ihn mal anzurufen, weil er ja gesagt hat, dass wir telefonieren können.
Nur damit habe ich ein Problem, sie könnte ja gerade bei ihm sein oder gar ans Telefon kommen...das muss ich jetzt auch nicht haben.
Diese Frau hat mir ja auch ziemlich am Anfang, als sie ihn kannte, eine SMS geschrieben, dass er jetzt eine neue Frau hat und er wünscht mir alles Gute...allerdings von seinem Handy und wahrscheinlich mit seinem Einverständnis.

Ich weiss ja inzwischen ein bisschen was von ihren Verhältnissen...sie wird (noch) an ihm festhalten wollen, ich weiss ja, wie liebevoll und hilfsbereit er ist, sicher auch hinter seiner Fassade, denn sie weiss mit Sicherheit nichts von seiner Depression...
Fragt sich nur, wie lange er das aushält...

Also können wir nur warten, was passiert...derweil müssen wir schauen, dass es uns gut geht...
Leichter gesagt, als getan...

Liebe Grüsse und pass auf dich auf.
Kayra
Huhu-Uhu
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Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Huhu-Uhu »

Kayra hat geschrieben: Nun lese ich in Huhu-Uhus Post wieder von der Angst, dann verlassen zu werden.
Und da liegt mein Problem...

ICH habe meinen Partner verlassen!!! ICH habe ihn mit seinen Ängsten alleine gelassen!!!
Ich habe ja auch zu dem Zeitpunkt nicht gewusst, warum er mich so böse behandelt.
Er hatte eigentlich immer Angst, dass ich ihn mal verlassen könnte, obwohl ich ihm dafür nie einen Grund gegeben habe.
Das ist leider ein Teil aus seiner Vergangenheit.
Huhu Kayra,

uh, ah, halt halt halt! Lass mich das bitte gleich entwirren.

JA, ich habe in bestimmten Situationen Angst verlassen zu werden. Unberechtigt. Das ist die Krankheit, die mir vor macht nicht liebenswert genug zu sein. Nicht wertvoll genug, dass jemand um mich kämpft und trotz Tiefen bei mir bleibt.

ABER ich denke nicht, dass du etwas falsch gemacht hast, nicht absichtlich. Du meintest du hättest anders gehandelt wenn du von Anfang an von der Depression gewusst hättest. Wäre dann bei ihm etwas anders gelaufen? Hast du denn nicht auch so gekämpft?
Dich von deinem Partner zu trennen, weil es so schmerzlich war, war eine Schutzreaktion für dich. Auch wenn dein Verständnis jetzt ein anderes ist, dein Schmerz ist doch der selbe! Deinem Mann weiterhin zu ermöglichen wieder zu dir zu kommen ist so liebevoll, so grossherzig. Du bist so viel, ich befürchte, du siehst das selber schon nicht mehr. Was willst du denn noch tun, bevor du selbst kaputt gehst?

DU magst deinen Partner verlassen haben, aber du trägst nicht die Verantwortung für sein Leben, die gibst du dir selbst. (Und ich bedanke mich im Namen deines Mannes einfach mal bei dir dafür.) Aber jetzt, wo es dir schlecht geht, ist Schluss. Du lässt ihm alle Türen offen, mehr kannst du nicht tun. Also bitte, bitte pass jetzt in erster Linie auf dich auf.

Ich spreche jetzt nur von mir: Ich bin dankbar für jedes Verständnis und jede Nachsicht und Geduld, aber was ich nicht brauchen kann ist eine vorgespielte "heile Welt" - Wegsehen und verdrängen hat mich ja überhaupt erst krank gemacht.

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft.

Liebe Grüsse, Huhu-Uhu
FrequentFlyer
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Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo ihr Lieben!

Huch, jetzt haben wir hier gar keine Prügel abbekommen ;-)
Also von mir war dies eher augenzwinkernd gemeint, denn den Standardtipp sich in Geduld zu üben funktioniert nicht immer. Diesen Tipp folgen wir allerdings allzu oft.

Und hier in diesem Thread, mich eingeschlossen, üben uns in Geduld, warten auf das Auftauchen, Aufwachen unserer Lieben aus der Depression. Hoffen darauf das sich dann etwas tut. Mir kommt es so vor, dass ich mich in Sachen Beziehung in einer Art Warteschleife befinde. Jetzt weiß ich natürlich nicht was ich tun würde, wenn ich von einer neuen Partnerschaft meiner Freundin wüsste. Wobei ich tendenziell eher denke ich selbst würde mich dann von ihr zurück ziehen – sofort und konsequent. Da wäre für mich eine Grenze überschritten – auch wenn ich die Mechanismen rational erklären könnte. Und ich würde mich auch nicht mehr in irgendeiner Verantwortung fühlen, denn sie hätte ja dann eine neue Bezugsperson. Dieses Verantwortungsgefühl ist ein durchaus starkes Gefühl das ich derzeit habe als wichtige Bezugsperson meiner Freundin – ihre Familie wohnt sehr weit weg.
Aber mal andersrum gesehen und vielleicht hilft diese Betrachtungsweise: Wären unsere Partner nicht erkrankt, würden wir doch nicht hier schreiben, sondern würden zu ihnen fahren und die Sache klären. Wir würden keine Minute ein solches Verhalten akzeptieren. Wir würden die Wut einfach rauslassen, würden diese Egozentrik lauthals kritisieren, eine Szene machen und …. uns danach besser fühlen, weil wir etwas klären können oder einfach auch abschließen können. Vielleicht denken wir zu sehr darüber nach was für den anderen gut ist und nicht was für uns selbst gut ist. Aber da wir nichts aufgrund der Krankheit wirklich klären können, verharren wir in einer Warteschleife die auf Dauer bestimmt nicht gut tut.

LG
Darthaie01
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Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Darthaie01 »

Hallo Kayra, hallo Uwe R., hallo an alle, die mitlesen und mitreden :D
Ja vielleicht halten wir an einer Beziehung fest, die eigentlich schon längst keine mehr ist.
Aber wie Uwe schon sagte, das machen wir, weil wir den Partner lieben.
Auch ich liebe meinen Mann nach wie vor, aber langsam habe ich verstanden, dass er sich nicht halb soviel Gedanken macht wie ich.
Er lebt sein Leben jetzt mit diesem Mitbringsel aus der Klinik und um mich selbst zu schützen, muss ich das so akzeptieren. Er kümmert sich doch auch null darum, wie es mir gehen könnte mit der ganzen Situation.... Weggeworfen wie unnützes Spielzeug, so fühle ich mich.
Manchmal glaube ich auch, bei ihm kommt noch ne Midlife-Crisis dazu. Hat er sich doch im August letzten Jahres ein Motorrad gekauft und gemeint, mich müsste man halt mal vor vollendete Tatsachen stellen. Das hätte ihm seine Psychiologin geraten.... Wer's glaubt :oops:

Ich habe für mich jetzt beschlossen, dass ich auch noch ein eigenes Leben habe und es wenig Sinn macht, an einer Beziehung festzuhalten, die nur einer noch will....Dann stelle ich mir die Frage : Will ich das noch???? NEIN
Was man liebt, muss man frei lassen, auch wenn es noch so weh tut.

LG an alle Anett
FrequentFlyer
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Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi Anett, hi an Alle!

Jetzt nicht mal ganz so ernst mitgeredet:
Schokolade hilft immer und Humor meist auch:

Ein Motorrad gekauft?
Es gibt ja wohl kein klareres Symptom für eine Midlifecrisis. Dem spießigen Dasein als Familienvater mit Eigenheim entfliehen – wild, frei und jugendlich wirken. Und so düsen sie wieder ab April durch die Landschaft mit grauen Haaren, Vollkaskoversicherung, Schutzbrief des ADACs und Navi – wild, frei und jugendlich.
Ein weiteres sicheres Symptom: Marathon laufen. Die ultimative Herausforderung. Einmal im Leben ein Marathon laufen. Es sich mal beweisen. Die zwanzigjährigen sind halt schneller und haben mehr Kraft – da kann man nur noch mit antrainierter Ausdauer punkten. Auf die Ausdauerfähigkeit nachts möchte ich jetzt nicht eingehen....

Bei Frauen ein klares Symptom: Das Cabrio. Den Wind in den Haaren spüren. Und so werden auch ab April Frauen mit blondierten grauen Haaren und möglichst großer Sonnenbrille wild und frei durch die Landschaft düsen und dabei laut Musik hören....

Also, wenn eure Partner eines dieser Dinge macht: Aufpassen!

LG
Kayra
Beiträge: 36
Registriert: 28. Jan 2018, 12:13

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Kayra »

Hi FrequentFlyer,

wie soll ich jetzt noch ernsthaft eure vorherigen Posts beantworten?...Geht nicht mehr, weil ich mal herzhaft lachen musste...
Aber ich finde es vollkommen in Ordnung, dass wir hier auch mal lachen können, als nur immer über unsere Probleme nachdenken zu müssen.
Ich sollte mich wirklich auf den Frühling freuen...Ich bin blond, fahre gerne Motorrad und auch Cabrio, nur eine große Sonnenbrille fehlt mir noch, sollte ich mir vielleicht auch noch besorgen...
Ok, Du hast es wenigstens geschafft, dass ich mal wieder über den Tellerrand hinaus schaue.

Mein Partner hat jetzt ein anderes Leben für sich ausgewählt und hat mir einen ziemlichen Scherbenhaufen hinterlassen.
Vielleicht sollte ich wirklich noch zu ihm fahren und ihm sagen, wie wütend und verletzt ich bin...vielleicht fühle ich mich dann besser...
Ich werde meine Türe noch nicht ganz verschließen, wenn er wiederkommen will, dann kann er kommen...ob ich dann noch will, werde ich sehen.
Also, auf in mein Leben, auch wenn es bestimmt nicht ganz so einfach ist, wie es sich anhört...es tut immer noch sehr weh.

Ich danke Dir für deine aufmunternden Worte.

Liebe Grüsse
Kayra
Darthaie01
Beiträge: 17
Registriert: 19. Aug 2017, 15:18

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Darthaie01 »

Hallo Kayra, hallo Frequent Flyer.... :D
Auch ich musste schmunzeln, als ich den Text von F.F gelesen habe....Weil mein Mann jetzt demnächst auch noch bei einem Marathon mitlaufen will :lol:
Dann scheine ich ja die Ausnahme zu sein...Motorrad fahren hat mich noch nie gereizt, vielleicht bin ich da einfach zu ängstlich :o Und mit einem Cabrio kann ich auch nicht dienen ;-) Aber mit der Sonnenbrille :lol:
Kayra, es ist schön und auch so wichtig, dass wir mal lachen können. Sonst laufen wir Gefahr, in den Strudel mit hinein gezogen zu werden und unser Leben nur noch der Krankheit des Partners zu unterwerfen. Das ist für uns nicht gut....
Unsere Partner haben ja nicht nur für sich ein anderes Leben gewählt, auch wir sind durch ihre Entscheidungen gezwungen, unser Leben neu zu sortieren. Dass es bei uns erstmal mit Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung einher geht, denke ich , ist auch erstmal verständlich.
Liebe Kayra, ich habe meinem Mann gesagt, wie wütend, verletzt und traurig ich bin.... Es hat ihn nicht interessiert :oops: Aber ich denke, im Moment ist er garnicht in der Lage, sein Handeln zu beurteilen, geschweige denn zu verstehen, was er mir damit antut.

Alles, was wir jetzt brauchen, ist Hoffnung und Kraft...Dei Hoffnung, dass alles irgendwann besser wird und die Kraft bis dahin durchzuhalten...

In diesem Sinne liebe Grüße
Anett
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo!

Bei mir war's die Alpenüberquerung mit dem Fahrrad. Mein Traum den ich mir in den Kopf gesetzt hatte – mit dem Rad nach Venedig und dann dort in einem Palazzo übernachten.... ich hab es nie gemacht und werde es auch nicht machen. Die Ausrüstung habe ich mir natürlich dafür gekauft – das ist ja der einfachste Teil. Und so fahre ich ab April dann mit dem Rad durch die Gegend mit einer Ausrüstung in der ich mich wild, frei und jugendlich fühle aber wohl eher aussehe wie eine Presswurst.

Ich ringe mich auch zu einem Plan durch: Kurzfristig: Morgen bin ich auf einer Party eingeladen und da flirte ich mal wieder.... oder eher lass ich mich mal so richtig volllaufen. Hab ich schon lang nicht mehr gemacht. Und da werde ich der Frau des Hauses auch den wahren nutzen des Thermomixes demonstrieren: Das Herstellen von crushed ice für Longdrinks.
Langfristig: Ich setze meiner Freundin, ohne es ihr zu sagen, eine Deadline bis nach Ostern. Da bin ich dann mit meinen Kindern eine Woche auf Madeira und danach werde ich versuchen die Sache zu klären – entweder bekennt sie sich eindeutig zu einer Beziehung oder halt nicht. Und mit Beziehung meine ich jetzt nicht das wir Zeit miteinander verbringen müssen oder groß kommunizieren müssen. Wenn sie es aufgrund der Krankheit nicht kann, ist das OK. Aber aufgrund der Krankheit diesen Schwebezustand aufrecht erhalten, kann ich nicht.

Hoffentlich halte ich diesen Plan auch ein. Jetzt mit morgen denke ich schon - mit dem nach Ostern wird schwierig - wenn sie dann womöglich heult....

Neben Schokolade und Humor hilft übrigens auch lästern: Warum bloß musste ich mich in diese blöde Kuh verlieben? Die ist jetzt entweder schon wieder im Bett oder sitzt auf dem Sofa und schaut Facebook. Sich all diese schrecklichen Dinge anschauend die der Beweis sind, dass die Welt immer schlechter wird. Da ist die echt süchtig nach. Wär's meine Tochter, würde ich ihr das WLan abstellen. Und wenn ich dann nach Ostern mal unangekündigt aufkreuze, kann es mir auch passieren das es sie gar nicht interessiert, angesichts dieser Horrormeldungen auf FB mit tausenden schrecklichen Einzelschicksalen alleine zu Syrien... Was ist dagegen schon unser Leid? (ein Originalzitat). Nichts im Vergleich zu einem Longdrink ohne Crushed Ice am Samstag Abend. OK, das war jetzt zynisch. Aber Zynismus hilft mir durchaus.

Ja, wir sollten den Focus von unseren Ex Partnern, Partnern oder was auch immer entfernen und uns am kommenden Frühling erfreuen. Diese blöden Typen und Kühe können ja auch mal liefern, nicht viel, aber von jemandem der arbeiten geht, kann man dies auch mal verlangen innerhalb von ein paar Monaten.

Schönes sonniges Wochenende

LG
Kayra
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Registriert: 28. Jan 2018, 12:13

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Kayra »

Hallo Anett, hallo FrequentFlyer,

wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, es bleibt für uns alle immer wieder diese Hilflosigkeit und Verzweiflung...
Um uns mal davon abzulenken, feiern wir Party mit Freunden, trinken auch mal gehörig einen über den Durst, oder machen sonstige Dinge, die einem immer Spaß gemacht haben, vielleicht auch noch ab, in die Muckibude und rackert sich da einen ab, bis fast zur Besinnungslosigkeit...
Soll ja alles angeblich dazu dienen, mal wieder auf andere Gedanken zu kommen...leider nur kurzfristig...

Und dann sind sie wieder da, unsere Gefühle und die Liebe für unsere Partner/in und wahrscheinlich auch der Wunsch, gemeinsam noch eine schöne Zeit verbringen zu können.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt...und ich habe noch Hoffnung.

Et kütt, wie et kütt...So sagt man in Kölle.

In diesem Sinne liebe Grüße
Kayra
Darthaie01
Beiträge: 17
Registriert: 19. Aug 2017, 15:18

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Darthaie01 »

Hallo Kayra,
du hast recht, die Hilflosigkeit bleibt....
Wenn ich zum Sport gehe (und das hab ich auch vorher schon gemacht), dann kann ich für ne Stunde mal die negativen Gedanken wegschieben.
Aber irgendwann sind sie wieder da.....
Hoffnung werde auch ich immer haben, aber ich werde mein Leben nicht mehr davon bestmmen lassen. Sollte er eines Tages zumindest mal verstehen, was er mir angetan hat, können wir gerne drüber reden. Aber ich glaube für mich nicht an einen Neubeginn unserer Ehe :roll:

Schönes Wochenende
Anett :hello:
Kayra
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Registriert: 28. Jan 2018, 12:13

Re: Depressiver Partner hat nach Trennung gleich eine neue F

Beitrag von Kayra »

Hallo Anett,

die Frage, ob ein Neubeginn noch möglich ist, stellt sich mir auch...
Jetzt habe ich ja im November, aus Unwissenheit und Enttäuschung über sein Verhalten, die Beziehung beendet.
Als ich dann wusste, dass er in einer Depression steckt und ich meine Entscheidung rückgängig machen wollte, hat er diese ja ignoriert.
Also tut er eigentlich nichts, wofür er sich rechtfertigen müsste. Aber es tut mir nicht weniger weh und es hat mich sehr verletzt, dass ich so schnell ersetzt wurde.
Darum kann ich letztlich nur warten, ob er zurück kommt, wenn es ihm besser geht...aber wie ich dann damit umgehen kann und ob ich alles vergessen kann, dass weiß ich überhaupt nicht.

Darum versuche ich jetzt mir mein Leben auch ohne ihn, so gut wie möglich zu gestalten, darum habe ich eben ein paar Tage über Ostern Urlaub in Österreich gebucht und treffe mich dort mit Freunden. Das wollten wir eigentlich zusammen...

Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende.
Kayra
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