Würde eine Wohngemeinschaft unsere Lebensfreude und Qualität

[optimist110359]

Liebe Forummitglieder,
ich habe festgestellt, wir haben alle ähnliche Hintergründe, vergleichbare "Unfähigkeiten" und Einschränkungen. Das Thema Einsamkeit, in welcher Form auch immer, ist besonders für uns Singles, sehr tiefgreifend und bestimmt unsere Wahrnehmung, unser Selbstwertgefühl, unseren Antrieb und noch vieles mehr.
Ist es in Punkto Geborgenheit nicht naheliegend diese Lebensform mal in Angriff zu nehmen ?

In einem zuhause zu leben, in dem ich nicht Einsamkeit erlebe weil man sich gegenseitig motiviert, versteht und unterstützt aber auch zurückziehen kann ohne damit missverstanden zu werden, ...zusammen kocht, ißt und sich die lästigen Notwendigkeiten des Alltags teilt, wäre für mich ein großer Schritt zu mehr Freude und Lebensqualität.
Gibt es unter Euch Gleichgesinnte, die sich das auch vorstellen können?

[Seide]

Hallo,
erstens , Du kannst auch in einer Wohngemeinschaft einsam sein , genauso wie
in einer Beziehung .
Ein gemeinsames Haus ja, z.B. der Henning Scherf.

Aber eine gemeinsame Küche oder Bad , nein.
Ich habe mit meiner damaligen Familie in einer WG gewohnt,
nie wieder .Einzelheiten möchte ich jetzt nicht
aufzählen.
Gerade in unserer Situation mit Depressionen dürfte das sehr schwierig
sein.
Mit meinem letzten Freund habe ich noch einen Versuch gemacht.
Obwohl er selbst sehr große psychisch Probleme hatte , war er mir
gegenüber Null tolerant, nur er - er -er-
Nach einem 1/2 Jahr bin ich geflüchtet.
Und das obwohl wir uns vorher fast 2 Jahre kannten und uns fast
täglich gesehen haben.

Ich bin auf weitere Antworten gespannt.

Liebe Grüße Eure treue Seide

[optimist110359]

Hallo Seide,
ich teile beide Argumente und bin ebenfalls ein Mensch für den Sauberheit und Ordnung wichtige Punkte im Leben sind. Auch hast Du absolut recht, daß sich auch unter Menschen oder in einer Beziehung lebend Einsam fühlen kann.
Ich bin so gestrickt, daß es mir viel besser geht, auch in meinen tiefsten Depriepisoden, wenn ich nicht alleine bin, Menschen um mich habe, mit denen ich reden kann, die bereit sind mit mir etwas zu unternehmen oder auch die ganz normalen Aufgaben im Alltag teilen oder mitgestalten.
Wenn ich, so wie momentan alleine bin, habe ich keinen Appetit und koche auch nicht für mich. Ich gehe nur aus der Wohnung wenn ich etwas Notwendiges zu erledigen habe und der Fernseher läuft den ganzen Tag, damit die Stille um mich herum erträglicher ist.
Ich weiß inzwischen, daß es vielen Erkrankten so wie mir geht und daß ich keine Ausnahme bin.
Besondes in Lebensphasen mit depressiven Episoden tut es mir gut, nicht alleine zu sein und mich mit Menschen, die mich annehmen können, wie ich bin, zu umgeben.
Dieser Gedanke hat mich dazu veranlasst, mal auszubrechen und die Frage nach Wohngemeinschaft, in welcher Form auch immer, zu stellen.
LG vom Steinhuder Meer.

[MagicMops]

Hallo ihr,

ich finde die Frage auch sehr spannend und habe mir das auch schon überlegt. Nicht nur unbedingt für "uns Depressiven" sondern im Allgemeinen, so in Richtung Mehrgenerationenhäuser, wie es früher der Fall war.
Ob der Mensch als Rudeltier für das alleine-wohnen oder alleine-leben geschaffen ist oder ob es die Entstehung von Krankheiten sogar begünstigt.
Das ist wohl auch eher eine Typfrage und gerade zum Thema Mehrgenerationenhäuser könnte ich mir persönlich nicht vorstellen mit meiner Familie für immer unter einem Dach zu leben.

Aber das Leben in einer Art Kollektiv mit gleichgesinnten Menschen könnte ich mir sehr gut vorstellen. Wie schon geschrieben, wäre ein sehr großer Vorteil das Teilen der alltäglichen Aufgaben und auch das gemeinsame Tragen von Lebenshaltungskosten, sodass jeder einzelne weniger zahlen muss...
die Idee als Team das Leben zu meistern

Solche Gemeinschaften gibt es ja auch und noch viele andere Modelle, wie man alternativ wohnen kann und das finde ich echt interessant.

@optimist110359: Bist du denn auf der Suche nach einer solchen Gemeinschaft oder reizt dich nur der Gedanke?