Was ist richtig?meine Lebensgefährtin vergräbt sich

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th4042
Beiträge: 3
Registriert: 18. Jan 2018, 19:55

Was ist richtig?meine Lebensgefährtin vergräbt sich

Beitrag von th4042 »

Hallo,

ich weiß nicht mehr weiter.
Wo soll ich anfangen?
Meine Lebensgefährtin vergräbt sich nur noch.
Sie hatte eine Scheiss Kindheit, nur schlechte Männer, sogar bösartige.
Sie wurde als Kind missbraucht und glücklicherweise ist derjenige schon tot.
Ihr ex Partner hat sich psychisch und Physisch unterdrückt und missbraucht, was bis zum gezwungen Drogenkonsum ging.
Der Prozess gegen denjenigen steht vor der Tür und vielleicht hängt vieles damit zusammen dass sie einfach nur Angst davor hat.
Nichts desto trotz gab es vor einiger Zeit schon Phasen in denen sie sich nur verkrochen hat, sie mich nur noch beschimpft hat (weil ich als Mann potenziell schlecht sein muss).
JA es gab Zeiten in denen sie Ihre Ängste mit Pillen oder Drogen "bekämpft" hat, doch ich habe die Reißleine ziehen müssen, entweder sie hört mit Drogen auf oder ich gehe, sie hat sich dann für mich entschieden.
Jetzt kämpft sie den Kampf alles richtig machen zu wollen und sagt sie hat nur die Arbeit und sonst nichts,
Sie sagt sie möchte mich glücklich wissen und meint ich könne nicht glücklich werden mit ihr.
Sofern sie viel arbeitet scheint es so als wäre ein geregelter Tag gut für sie zu sein, doch sobald etwas mehr Freizeit ist bricht sie zusammen.
Sie fühlt sich kontrolliert durch mich, sie fühlt sich wie ein Gast zuhause weil ich mittlerweile die meiste Hausarbeit mache, sie hat permanente Angst Fehler zu machen (dafür wurde sie in ihrer Vergangenheit immer bestraft, sie möchte nichts essen weil sie nichts braucht weil sie der Meinung ist das wir Geld brauchen um hoch zu kommen, dabei haben wir genug zum Leben.
Alle diese Dinge vor denen sie Angst hat mache ich nicht. Das fühlt sie weil Ihre letzten 40 Jahre so waren und ein Mann scheinbar nicht gut sein kann.
Alle Menschen um uns herum sagen ihr das ich ein guter bin.
Sie sagt sie weiß, dass ich sie aus der Scheisse geholt habe und das ich ein guter bin und das sie mich liebt ...sie sagt aber auch, dass sie das so nicht in ihren Kopf und in ihre Gedanken bekommt.
Nun habe ich soviel gelesen und Tests gemacht das ich glaube zu wissen, dass sie n Depressionen leidet bzw. erkrankt ist.
Nein es ist deutlich zu sehen .........ich versuche auf sie einzugehen und auch alles zu akzeptieren. Manchmal fällt es mir mehr als schwer und natürlich gibt es auch Momente in denen ich nicht mehr schlucken kann und dann knallt es leider.........sehr doll.
Ich liebe sie und habe natürlich Angst sie zu verlieren.
Sie sagt sie hat keine andere Wahl als bei mir zu bleiben.
Sie sagt aber auch das sie mich liebt..........ist der einzige Hoffnungsschimmer den ich habe.

Die Frage die ich mir immer wieder stelle.......was kann ich tun oder was sollte ich am besten nie tun?
Ich beginne jetzt eine Beratung oder eine Therapie für mich um zu erfahren was richtig ist und wie ich meine Freundin evtl. selber zur Therapie überzeugen kann, denn sie will es nicht sie braucht es nicht sagt sie.
Wer weiß einen Rat wie ich mich verhalten soll?
Kann mir irgendjemand helfen?

Achso, es gibt keine Anzeichen dafür das sie Selbstmordgedanken hat.
Auch wenn Sie sagt es wäre am besten sie wäre nicht mehr da entpuppt sich das dann als wäre sie nicht mehr hier bei mir.

Ich würde so gerne wieder erreichen, dass sie raus geht. Spazieren, einkaufen, unter Menschen.....was auch immer, doch sie fühlt sich zuhause sicher, wenn auch momentan wieder weniger sicher weil sie nicht weiß was sie tun darf......................sie darf alles hier zuhause und ich gebe klein bei bzw. akzeptiere alles was sie tut, denn Befehle und Forderungen hatte sie ihr ganzes Leben leider.

Gibt es Hilfe für sie, für mich, für uns?

Danke im Voraus

Thorsten
Laca55
Beiträge: 85
Registriert: 27. Nov 2017, 09:55

Re: Was ist richtig?meine Lebensgefährtin vergräbt sich

Beitrag von Laca55 »

Hallo Thorsten,

erst einmal herzlich willkommen im Forum.

Die Anzeichen sehen wirklich danach aus, dass deine Freundin unter Depressionen leidet. Schwieriges Thema, wenn der Erkrankte es selbst nicht sieht oder wahr haben möchte. In dem Fall kannst du im Moment auch nicht wirklich viel ausrichten. Ich kenne dieses Gefühl, welches sich gerade in dir befindet nur zugut. Ich führe auch eine Beziehung mit einem depressiven Menschen. Vieles rührt bei meiner Partnerin aus ihrer Kindheit und Jugend. Sie hatte in der Vergangenheit schon viele Klinikaufenthalte. Viele Dinge sitzen noch immer tief und es ist immer wieder aufs neue ein Kampf für sie, diese Dinge zu verarbeiten. Es gelingt nur Stück für Stück. Aber auch ich durfte mir viele negative Dinge anhören. Schmerzvolle Sachen, welche mir im alltäglichen Leben immer wieder entgegen gebracht werden. Erst dieses Wochenende musste ich mir wieder anhören, dass ich aktuell bedrohlich auf sie wirke. Sie kommt von der Arbeit (im Moment ist es eher ein Praktikum) nach Hause und sobald sie die Tür hinter sich zu macht, legt sich in ihr ein Schalter um und sie spürt nur noch den Beziehungsstress. Ob ich zu Hause bin oder nicht. Im Moment ist ihr alles zuviel. Wir Angehörigen dürfen dabei nie vergessen, dass Dinge aus der Vergangenheit, die bei unseren kranken Partnern tief festsetzen, immer wieder getrickert werden können. Durch banale Sachen mit unter. Die im Grunde gar nichts mit uns zutun haben und wir mehr lernen müssen, viele Dinge nicht persönlich zu nehmen. Doch dies ist nicht immer so einfach. Es gibt Tage, an denen kann ich das gut weg stecken, dann gibt es wieder Tage, da gehe ich daran kaputt. Wichtig ist, dass du auf dich aufpasst und versuchst, es nicht so nah an dich rankommen zu lassen. Mach Dinge, die dir Spaß machen. Sei für deine Freundin da, wenn sie dich braucht. Und geb ihr die Ruhe, wenn sie einfach nur alleine sein möchte.

Viele Grüße
th4042
Beiträge: 3
Registriert: 18. Jan 2018, 19:55

Re: Was ist richtig?meine Lebensgefährtin vergräbt sich

Beitrag von th4042 »

Hallo Lucca


Vielen Dank für Deine Worte.
Ka ich verstehe was Du schreibst. .manchmal fällt es mir einfach nur schwer mich zurück zu nehmen. ...wenn sie ohne Vorwort einfach anfängt zu schreien. ...manchmal schaffe ich es nicht und reagiere als Mensch und werde auxh laut. ..Wobei ich mich direkt danach sofort dafür entschuldige ....denn ich merke woe sie reagiert und ixh weiß das das von mir falsch war.

Wie kann ich ihr die Ruhe in dem Moment geben wenn ich nicht wirklich raus gen kann denn sie sagt dann ich wprde flüchten. .....wenn ich bleibe schreit sie mich an ich soll sie alleine lassen und wenn ich dabei in der Wohnung bleibe. ...hat sie Angst sich zu bewegen. ..Ja selbst auf die Toilette traut soe sich kaum.

Also was ist dann richtig. .....es ist sooooooooo schwer. .....

Heute zum Beispiel sind wir wieder ein Team. ..Sie sagt wor schaffen das zusammen. ...ich geh mittlerweile zur Therapie bei der Diakonie um zu lernen damit umzugehen.

Ich hoffe Sie bleibt bei ihrer Aussage und kommt demnächst mit zur Paartherapie......wäre doch ein Anfang oder wäre das falsch?
Laca55
Beiträge: 85
Registriert: 27. Nov 2017, 09:55

Re: Was ist richtig?meine Lebensgefährtin vergräbt sich

Beitrag von Laca55 »

Hallo Thorsten,

ich kann deine Gefühlsregungen gut verstehen. Wir sind alle nur Menschen und immer ruhig bleiben geht nunmal nicht. Da platzt dann schon mal etwas raus.

Was wirklich seltsam ist, dass deine Freundin dich nicht raus gehen lässt. Also im Grunde könntest du schon gehen. Sie fühlt dann eben, dass du vor ihr flüchtest. Aber wenn du da bist, will sie ihre Ruhe und versteckt sich mehr oder weniger. Dieses Verhalten kenn ich von meiner Freundin nicht. Sie ist meist die jenige, die flüchtet, weil sie es aktuell in der Wohnung nicht aushält. Wenn ich mal nicht da bin, ist sie zwar froh, dass sie irgendwo ihre Ruhe hat, aber wirklich Ruhe erhält sie in der Wohnung nicht, selbst wenn ich nicht da bin. Sagt sie immer.

Denk nicht darüber nach, was deine Freundin denken oder fühlen könnte, wenn du die Wohnung verlässt. Du musst auch auf dich achten. Es ist die Krankheit, die das negative darin sieht. Nicht deine Freundin. Ich finde es gut, dass du dir Hilfe gesucht hast. Die Therapie wird dir helfen, besser damit zurecht zu kommen.

Ob in dem Fall gerade eine Paartherapie für deine Freundin das richtige ist, weiß ich nicht. Denn in erster Linie geht es um ihre Krankheit, nicht um eure Beziehung. Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden und bearbeitet werden....
Eine Einzeltherapie wäre in ihrem Fall empfehlenswert.


Viele Grüße
th4042
Beiträge: 3
Registriert: 18. Jan 2018, 19:55

Re: Was ist richtig?meine Lebensgefährtin vergräbt sich

Beitrag von th4042 »

Guten morgen. ..

Tja es musste so kommen. ....Sie hat Kontakt aufgenommen zu ihrem letzten Peiniger.
Den Typen hatte sie angezeigt. Der Staatsanwalt hat Klage erhoben und der Prozess geht jetzt bald los.
Sie hatte ihm Kontakt aufgenommen sich getroffen jnd die Nacht mit ihm im hotel verbracht. ..Da ich es ahnte habe ich in ihr Handy geschaut ind alles enddeckt......jetzt wohnen wir zwar noch zusammen ....sind aber getrennt. .....Jeder von uns sucht eine Wohnung. ....Sie versinkt immer mehr. ..

Leider ist es mir jetzt. ...egal. ..naja nicht wirklich. ..aber es wird keinen Weg zurück geben.

Danke für eure Ratschläge

Gruß thorsten
Kayra
Beiträge: 36
Registriert: 28. Jan 2018, 12:13

Re: Was ist richtig?meine Lebensgefährtin vergräbt sich

Beitrag von Kayra »

Hallo Thorsten,

ich kann Dir nicht sagen, ob es der richtige Weg ist, deine Freundin zu verlassen...Oft merkt man erst später, dass es nicht die richtige Entscheidung war.
Ich weiß nicht, ob Du vorab meine Posts gelesen hast, denn ich habe ein ähnliches Problem mit meinem Partner.
Der Unterschied ist, dass ich meinen depressiven Partner aus lauter Verzweiflung verlassen habe und er sich im Internet gleich eine neue Frau gesucht hat, was auch ganz schnell geklappt hat.

Für mich eine sehr schwierige und verletzende Situation, vor allem, weil uns Treue sehr wichtig war und ich ihm das niemals zugetraut hätte. Eigentlich für mich das absolute Ende der Beziehung...eigentlich...

Deine Freundin wird ja in eurer Beziehung ständig mit ihrer Depression konfrontiert, so, wie es bei uns auch war.
Das Problem ist, dass unsere Partner nicht zu ihre Krankheit stehen und eine Fassade aufbauen, weil niemand merken soll, was mit ihnen los ist. Vielleicht auch, weil man als Depressiver schnell als irre oder nicht ganz dicht verurteilt wird.

Das nächste Problem ist, je mehr wir uns um unser Partner kümmern und ihnen unsere Liebe zeigen, je mehr ziehen sie sich zurück, weil sie sich vielleicht auch schämen, unseren Erwartungen nicht gerecht werden zu können. Sie distanzieren sich von uns, weil sie uns nicht verletzen wollen und verdrängen jedes positive Gefühl für uns.
Jemand, der auch Depression hat, hat es so beschrieben..."dann läuft im Kopf alles falsch herum und es ist, als ob man ein Monster im Nacken sitzen hätte"...
Ich kann mir vorstellen, dass dann auch die Hemmschwelle verloren geht, sich anderen Partnern zuzuwenden...Neu oder alt ist dann wohl egal...die Hauptsache, sie werden nicht mit ihrer Krankheit konfrontiert und können ihre Fassade aufrecht erhalten. Das tun sie wahrscheinlich nicht, um uns zu verletzen, wir sind aus ihrer schwarzen Gefühlswelt ausgeschlossen, dass heißt aber nicht, dass sie nicht dankbar sind, wenn wir mit gaaanz viiiiel Geduld und Verständnis einfach für sie da sind.

Jetzt liegt es an dir, wie viel Du davon aufbringen kannst und wie sehr Du deine Freundin noch liebst.

Ich kämpfe weiter um meinen Partner, weil ich ihn liebe und er im Moment nicht in unserer gemeinsamen Welt ist.
Ganz, ganz schlimme Zeit für mich, habe aber auch psychologische Hilfe.

Ich wünsche Dir/Euch alles Gute und viel Kraft
Liebe Grüsse Kayra
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Was ist richtig?meine Lebensgefährtin vergräbt sich

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo th4042,

wenn es sich um ein Gewaltverbrechen handelt, wäre es meines Wissens nicht so ungewöhnlich, wenn sich das Gewaltopfer gerade zum Zeitpunkt des anstehenden Gerichtsverfahrens wieder mit dem Täter trifft. Das hat mit der Beziehung zu dir wenig zu tun, wenn auch die Handykontrolle nicht klug war und von beiden SEiten als Vertrauensbruch gesehen werden kann.

Genauer kann dir das aber jemand erklären, der sich besser damit auskennt, beispielsweise der Frauennotruf. Die können dir bessere Tipps geben wie in einem Depressionsforum, ist meine Meinung.

Alles Gute euch.
Gertrud
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