Liebe white-rose,
dort, wo ich letztes Jahr für 5 Wochen war, begann der Tag für mich oft schon um 6:30 Uhr und endete auch mal um 21 Uhr. Das war bei den leaderless-Gruppentherapie-Stunden der Fall.
Der Tagesablauf ist jeden Tag anders weil der Therapie-Plan für jeden Patienten individuell zusammengestellt (bei uns vom Computer). Sonderwünsche konnten aber auch nachträglich berücksichtigt werden. Ich hab z.B. für eine Aktivität Qi Gong als Ersatz bekommen. Wer z.B. Massage haben wollte, konnte das mit dem Doc besprechen usw.
Wir waren in feste Gruppen à 10 Leute eingeteilt, die vom 1. bis zum letzten Tag bestand. Durch die individuellen Pläne war man nur bei den Gruppen-Aktivitäten auf jeden Fall mit den gleichen Leuten zusammen. Bei den übrigen Aktivitäten konnte man auch schon mal alleine aus der Gruppe irgendwo mit anderen zusammen landen.
Für Neuankömmlinge kann es evtl. so aussehen, als hätten sie in der Klinik noch mehr Stress als zuhause. Mir ging es so! Ich sah den vollgepackten Plan und dachte erst mal "Ne, ne?! Das hältst du keine 5 Wochen aus!"
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Aber spätestens am 3. Tag merkt man, dass alle Termin so gut getaktet sind, dass man wirklich genug Zeit dazwischen hat, um nicht hetzen zu müssen oder sogar nen Kaffee zu trinken, nen Spaziergang zu machen, auf der Sonnenliege zu dösen usw. Wir hatten auch öfter mal "Freistunden". Sehr praktisch fand ich die Tage, an denen ich nachmittags gar keine Termine hatte. Da hab ich dann die Stadt erkundet oder war einkaufen.
Grundsätzlich weisen die Kliniken schon daraufhin, dass die Teilnahme Pflicht ist - es sei denn, man wird krank (mich hatte ein grippaler Infekt erwischt). Es kann aber auch sein, dass man Therapeuten bekommt, die keinen Wert auf eine vollständige Gruppe legen und nie nachprüfen, wen sie grad an der Backe haben sollten. War bei uns ganz übel beim Walken, ich bin immer alleine gegangen, weil ich langsam bin und alle davon gerannt sind. Bei Qi-Gong oder Singen hat auch keiner nachgeprüft. Es war also nicht ganz so streng, trotzdem hab ich nie ohne Grund gefehlt.
Krass war es bei den Mahlzeiten. Wir hatten Armbändchen mit Chip und wehe, man hatte sich nicht vor oder nach einer Mahlzeit am Checkpoint registriert, dann war 15 Min nach der offiziellen Zeit ein Suchkommando an der Zimmertür. Wenn man nicht da war, musste man beim Stützpunkt (Schwesternzimmer) antreten.
In der 1. Woche musste ich ständig antreten, weil der Checkpoint gesponnen hat. Davon waren aber auch andere betroffen.
Um 20:00 h abends mussten wir drinnen sein, nur samstags hatten man Ausgang bis 23 h oder 24 h Uhr. Das weiß ich schon gar nicht mehr so genau... Man konnte dann Ausflüge machen, Freunde/Familie besuchen usw. aber fremd übernachten war streng verboten! Mann durfte allerdings fürs WE einen Gast anmelden. Dem hat man dann ein Zusatzbett ins Zimmer gestellt.
Ich wünsche dir viel Erfolg in der Reha.
Gruß
Antinous