Morgens nicht aus dem Bett kommen

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Happy Girl
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Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Happy Girl »

Mir geht's zurzeit richtig gut, ich nehme auch kein AD, aber trotzdem komme ich morgens partout nicht aus dem Bett. Unter der Woche geht es noch wegen dem Zeitdruck, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Aber am Wochenende USt es eine Katastrophe. Ich gehe um 23:00 schlafen, stelle den Wecker auf 8:00... wenn der Wecker klingelt, mache ich ihn aus und döse weiter bzw bleibe einfach liegen. Irgendwann nach 10:00 krabbel ich dann aus dem Bett u ärgere mich jedes mal über mich selbst dass ich den ganzen Vormittag im Bett verbracht habe. Geht's wem genauso?
aikido_1987
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Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von aikido_1987 »

10 Uhr ist meiner Meinung nach eine normale Uhrzeit. Ich stehe meist zwischen 12 und 13 Uhr auf und auch darüber zerbreche ich mir nicht mehr den Kopf. Ich glaube nicht, etwas da draußen zu verpassen.
T Ally
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Registriert: 30. Jul 2014, 14:34

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von T Ally »

Hallo,

da geht es mir genau wie Dir. In der Woche zwinge ich mich aus dem Bett, um nur nicht dumm aufzufallen. Aber am WE schlafe ich mindestens 12 Stunden die Nacht. ich könnte auch weiter liegenbleiben. Mein liebster Zustand ist derzeit das Liegen im Bett. Wenn ich von der Arbeit komme, könnte ich direkt schlafen gehen.

Ich nehme allerdings seit zwei Jahren Venlafaxin in höherer Dosierung und schwitze auch sehr viel. Ob diese anhaltende Erschöpfung, die mich bereits länger als drei Jahre quält, durch das Medikament verstärkt wird, kann ich nicht sagen. Mir geht es überhaupt nicht gut, und der Psychiater möchte wohl die Dosis reduzieren. Ich warte mal ab, mir ist eigentlich alles egal.

Und ich unternehme einiges um aus meinem Loch zu kommen. Gehe arbeiten, unter Leute, treibe Sport. Aber alles stresst mich und macht mich noch müder...

Ich kann Dir keinen Rat geben. Nur mitteilen, dass Du nicht allein bist.
Yoshy
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Registriert: 10. Dez 2017, 17:30

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Yoshy »

Hallo,
10 Uhr find ich eigentlich nicht schlimm, ist ja schließlich Wochenende!
Unter der Woche früh raus ist für mich der Horror zur Zeit.
Aber ich schaffe es doch irgendwie, war für mich vor der Krankheit gar kein Thema!
Gehört anscheinend dazu.
LG
Yoshy
Katerle
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Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Katerle »

Hallo ihr Lieben,

würde gerne mal länger schlafen. Selbst wenn ich erst gegen 23:00 Uhr schlafen gehe, bin ich früh wach. Auch damals als Teenager war ich schon morgens beizeiten auf. LG
Seide
Beiträge: 1644
Registriert: 4. Apr 2015, 12:49

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Seide »

Guten Morgen,
zur Zeit komme ich auch morgens sehr schwer aus dem Bett.
Obwohl ich einen Tageslichtwecker besitze.
Ich denke noch 5 Minuten , dann schlafe ich noch einmal ein.

Ganz oft ziehe ich mich an, mache die Rollos hoch, lege mich auf
das Sofa und schlafe weiter so 1-2 Stunden.

Ich weiß, daß für mich die beste Zeit zum Aufstehen wäre, so zwischen 6:00 und 7:00 Uhr.
Dann geht es mir etwas psychisch besser.

Liebe Grüße Eure treue Seide :hello:
Arpeggio
Beiträge: 78
Registriert: 30. Okt 2017, 17:34

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Arpeggio »

Hallo ihr im Forum,
Ich hänge auch seit Wochen im Rückzug- / Schlafmodus .Ich schlafe ca. 10h und liege dann noch bis mittags.
Mit Ach und Krach kriege ich die paar Termine in der Woche geregelt.Wenn ich mich zu „zu mehr Funktion“ zwinge,
fühlt es sich auch nicht gut an....... dann bin ich geschlaucht.
Ich bin viel zu viel im Kopf.........immer wieder.Aktuell leidet auch meine Konzentrationsfähigkeit darunter........schwierig!
Alles nichts Neues für mich.Es tut sehr weh von einer gesunden Portion Lebendigkeit abgeschnitten zu sein!

LG an @lle
Arpeggio
Bebsi
Beiträge: 7
Registriert: 1. Jan 2018, 12:30

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Bebsi »

Hallo zusammen,

ich schlafe im Moment auch wieder sehr viel. Trotzdem bin ich die meiste Zeit erschöpft. Das liegt neben den Depressionen aber wohl auch an der ständigen Dunkelheit der letzten Wochen.

Der Winter und die damit verbundene Dunkelheit ist für mich immer sehr schwierig. Daran ändert auch die Tageslichtlampe im Wohnzimmer nix. Sie bietet keinen adäquaten Ersatz für das natürliche Tageslicht.

Liebe Grüße

Bebsi
Stizy
Beiträge: 44
Registriert: 3. Jan 2018, 23:48

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Stizy »

ich muss fast schmunzeln, wenn ich lese, über welche Uhrzeiten sich hier manche Gedanken machen.. Heute ist der 2. Tag, an dem ich nicht vor 7 uhr morgens schlafe.. Gestern gestresst nach 2 Albträumen aufgewacht.. waren zsm 4 h Schlaf.. ab Übermorgen kommt wieder der Alltag und ich muss um 9 uhr morgens an der Uni Leistung zeigen mit Referat und später Klausurwoche., Ich hab schon zu Vorlesungszeiten teils 2-4 Stunden geschlafen und einmal überhaupt gar nicht.. Das zerrt kann ich euch sagen
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von aikido_1987 »

Na ich würde mal sagen beides ist nicht gesund. Aber das sind mögliche Symptome einer Depression. Die einen können gar nicht mehr schlafen, schlafen zu spät ein oder erwachen zu früh und die anderen schlafen zu viel.
Aber natürlich empfindet jeder sein Problem als das schlimmste. Ich habe eine Freundinn die ist aufgrund Ihrer psychischen Erkrankung seit 2 Jahren in der Psychiatrie und mitlerweile pflegebedürftig. Das relativiert total meine Probleme und ich denke mir jedesmal, wenn ich sie besucht habe, ich habe nicht das Recht mich zu beschweren, dass es mir schlecht geht.
gvman
Beiträge: 321
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von gvman »

Ich stehe momentan frühestens um 9 Uhr auf, um mich nach dem Frühstück gleich wieder aufs Sofa zu legen. Ich schlafe aber auch meistens vor 3 Uhr frühestens nicht ein. Habe mehr oder minder erfolgreich mein Benzodiazepin seit Neujahr um die Hälfte reduziert und möchte es endlich schaffen, dies weiter zu reduzieren, um es eventuell ganz abzusetzen.
@aikido
Deine Freundin ist seit 2 Jahren durchgängig vollstationär in der Psychiatrie?
Das ist ja schlimm...
Seide
Beiträge: 1644
Registriert: 4. Apr 2015, 12:49

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Seide »

Hoch schieb
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Bittchen »

Liebe Seide,

ich lese deinen Namen und frage mich:"Wie es dir wohl gehen mag ?"
Da kann ich nur hoffen,du hast den Besuch von deinen Kindern gut verkraftet hast und
erholst dich jetzt langsam wieder.
Zu deinem Thema,auch ich schlafe im Moment nicht viel,aber ich schaffe es aufzustehen.
Wenn es bei dir anders ist,dann kann es ja sein,dass du sehr erschöpft bist.
Wir sind ja auch nicht mehr jung,das spielt auch eine Rolle.
Bei der Hitze fehlt ja auch sehr die Motivation irgendwas zu unternehmen.
Wenn ich zu kaputt bin ,lege ich mich auch noch mal hin.

Heute einen guten Sonntag und ganz lieber Grüße
Deine Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Seide
Beiträge: 1644
Registriert: 4. Apr 2015, 12:49

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Seide »

Guten Morgen,
und hallo Bittchen.

Leider geht es mir nicht gut. Venlafaxin wurde wieder erhöht, von 150 mg auf 300 mg.
Jeden Abend nehme ich mir vor, daß ich morgen früher aufstehe und in meinem Haushalt arbeite.
Aber es klappt einfach nicht, wenn ich aufstehe , ist es in meiner Dachwohnung schon zu heiß
um irgend etwas zu machen.
Entsprechend sieht leider meine Wohnung aus.
Ich bin wie gelähmt. Obwohl ich das Nachtmedikament abends schon sehr früh einnehme.
Auch, als mein Sohn da war, bin ich auf den letzten Drücker aufgestanden oder, wenn ich Termine habe auch. Dann hetze ich hier rum .So kenne ich mich nicht.
Eigentlich brauche ich morgens viel Zeit und Ruhe.

Ich habe in diesem Jahr erst eine größere Fahrradtour gemacht.
Eigentlich müßte ich mich mehr bewegen, denn die Schmerzen nehmen zu.
Inzwischen kann ich nicht auf der linken Seite liegen, da ich Schmerzen in der linken Hüfte und im linken Bein habe.
.Die Arthrose in den Füßen ist wieder stärker geworden, mein
Tinnitus auch. Und im linken Arm habe ich auch starke Schmerzen.In beiden Augen habe ich eine Entzündung , zum Glück ist es keine Bindehautentzündung. Aber ich muß die Augen mit Antipiotika tropfen.
Ich könnt mich grad wegschmeissen. Wobei ich natürlich weiß, daß es sehr vielen Menschen viel schlechter geht als mir. Solange ich meinen haushalt noch alleine machen kann, bin ich zufrieden.
Ich mache regelmäßig KG.

Bittchen, ich verfolge Eure Beiträge, auch Deine, was Du zur Zeit erlebst,
ich kann nur sagen " Hut ab " und " Respekt ".Ich könnte das nicht so meistern wie Du.

Euch allen wünsche ich einen guten Sonntag.
Liebe Grüße Eure treue Seide :hello:
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Bittchen »

Es ist schön, liebe Seide,dass du dich gemeldet hast,das freut mich sehr.

Es darf uns auch schlecht gehen,das kenne ich gut ,wie du bestimmt auch gelesen hast.
Das mit mehr Aktivitäten vornehmen, habe ich auch,da versuche ich im Moment mir keine Vorwürfe zu machen, wenn es nicht so klappt.
Glaube mir,du könntest das genau wie ich,das hier irgendwie hin zu bekommen,was solltes du denn anders machen?
Ich sitze hier im Chaos und versuche das Nötigste zu erledigen und das ist nicht viel.
Durch die viele freie Zeit bin ich auch oft hier im Forum.
Immer noch besser,wie grübeln und nichts tun.
Auch versuche ich mich anderweitig zu beschäftigen,aber ich habe sehr wenig Antrieb für Hausarbeit usw.
Mir sind in so vielen Bereichen die Hände gebunden und mir geht es auch mit der körperlichen Gesundheit nicht so gut.
Da kann ich dir vieles nachempfinden und dir nur gute Besserung wünschen.
"Alt sein ist nichts für Feiglinge",da hat Joachim Fuchsberger sogar ein Buch drüber geschrieben.
Ich darf dir das schreiben ,denn uns trennen ja nicht so viele Jahre.

Liebe Seide,bei den Medikamenten habe ich mittlerweile eine ganz andere Meinung und die Absetzerscheinungen sind nicht zu vernachlässigen.
Mir ging es auch viele Monate schlechter ,als ich das Es-Citalopram ausgeschlichen habe.
Das war keine einfache Zeit,meine Gefühle waren wie eine Achterbahn.
Ich habe geweint,wurde aggressiv und habe mich teilweise selber nicht mehr verstanden.
Das wird im Forum ADFD Neuroemotionen genannt ,fühlte sich gar nicht gut an.
Aber nach einem Jahr war es besser.
Damals habe ich auch noch im Forum ADFD gelesen und geschrieben ,da waren viele Leidensgenossen.
Um mit den Absetzerscheinungen besser umgehen zu können, war mir das ADFD Forum eine große Hilfe.
Ich hatte vier Monate langsam reduziert,aber das war immer noch viel zu schnell.
Von meinem Psychiater habe ich keine Unterstützung bekommen,aber meine Therapeuten sind immer mehr von der Meinung abgewichen,dass Ads hoch dosiert, eine Lösung sein kann.
Vor allen Dingen vor der Dauermedikation wird bei meiner Diagnose,rezidivierende Depression, immer mehr in Fachkreisen abgewichen.
Jetzt habe ich keine Nebenwirkungen mehr, mir haben die zu hohen Dosierung für mein Alter,schon sehr zu schaffen gemacht.
Trotzdem bin ich kein Gegner von Chemie,es kommt ja immer auf die Diagnose an.
Sollte ich wieder einen Punkt kommen,wo nichts mehr geht,würde ich evtl.kurzfristig auch wieder was probieren.
Aber ich reagiere mittlerweile sehr stark,auf jede Art von Chemie,mein Hausarzt meint,das hänge mit dem Alter zusammen.
Aber ich möchte dich nicht verunsichern,nur mir haben Medikamente auf Dauer nicht geholfen.
Teilweise hatte ich durch die ADs auch eine Hypomanie entwickelt,das ist jetzt auch vorbei.
Gott sei Dank,da hatte ich viel Glück.
Jetzt bin ich 14 Monate ohne Ads und mir geht es besser wie mit,zumindest was die körperlichen Symptome angeht.
Trockner Mund,Magen und Darmprobleme, vermehrtes Schwitzen,Blasenprobleme,
das ist viel besser geworden,aber es hat Zeit gebraucht, um sich wieder zu regulieren.
Da habe ich meine ganze Kraft gebraucht nicht auf meinen Arzt zu hören,der ganz auf Chemie gesetzt hat.
Obwohl ich auf den nichts kommen lasse,er hilft mir als Psychologe immer wieder,aber auf anderer Ebene.
Nach dem Hausbrand war er gleich für mich da und will mich auch immer wieder hier aus der belastenden Situation nehmen.
Bis jetzt bin ich dankbar,dass ich in jeder Beziehung durchgehalten habe,auch wenn ich nicht geheilt bin und weiterhin schlechte Phasen habe.
Gleich lege ich mich noch etwas hin,da ich sehr wenig geschlafen habe,denn mein Kopfkino kann ich nicht immer abschalten.
Aktivitäten hin oder her, ich verlasse mich da viel auf mein Körpergefühl und das sagt mir jetzt:"Du brauchst noch etwas Ruhe."
Bis bald und ich drück dich.
Für dich alles Liebe und auch dir einen schönen Sonntag.

Deine Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Seide
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Registriert: 4. Apr 2015, 12:49

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Seide »

Hallo Bittchen,
über Deinen Beitrag freue ich mich sehr.Leider kann ich ihn jetzt nicht konzentriert
lesen. Denn ich habe heute spontan , mit einer neuen Bekannten, eine wunderschöne Fahrradtour gemacht. Das war meine erste größere Fahrradtour in diesem Jahr. Deshalb bin ich jetzt fix und fertig und ich gehe sofort in mein Bett.
Morgen lese ich Deinen Beitrag und antworte Dir.
Ich hoffe sehr, daß Du auch einen guten Sonntag hattest ?

Gute Nacht Euch allen Eure treue Seide :hello:
Marlene57
Beiträge: 507
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Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Marlene57 »

Guten Morgen,
@Gottchen, wie Viele Jahre hast du denn AD genommen? Ich nehme seit ca. 10 Jahren AD, seit ca. 8 Jahren Venlafaxin, teilweise bis zu 300mg. Nachdem es mir im letzten Sommer super ging habe ich das abgesetzt. Die Quittung folgt i Frühjahr 2018. Nachdem Escitalopram in Kombination mit Lamotrigin nicht wirkte, nehme ich jetzt wieder Venlafaxin mit Lithium. Du schreibst du hattest Probleme mit der Blase bei Venlafaxin? Ich merke jetzt bei mir auch wieder, dass ich ständig zur Toilette muss, bzw. mich sehr beeilen muss, das WC zu erreichen. Dazu kommt, dass ich wegen dem Lithium viel stinken soll.

Viele Grüsse von Marlene.
PS:ich bin 61 Jahre, komme aus der Nähe von Nürnberg, habe im Frühjahr meinen Vollzeit Job aufgegeben.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Bittchen »

Hallo Marlene,

ich nehme mal an, du meinst mich?
Ich bin schon über 30 Jahre erkrankt und habe sehr lange Ads, immer mal mit Unterbrechung genommen.
Venlafaxin auch 5 Jahre sehr hoch dosiert genommen.Es wurden ,wie auch von dir beschrieben,die Blasenprobleme immer unangenehmer und das war der Hauptgrund,das Medikament zu wechseln.
Damals noch ,der dringende Rat meines ärztlichen Psychologen.
Laut Urologe und Frauenarzt bin ich organisch vollkommen gesund .
Da ich fünf Schwangerschaften hatte,wurde ich vor 20 Jahren erfolgreich operiert (Blasenhebung und Gebährmutterentfernung).
Zuletzt habe ich Es -Citalopram 20 mg 7 Jahre genommen.
Erst ging es, aber die letzten Jahre hat es sich schleichend immer mehr verschlechtert.
Ich habe immer nur ein Medikament genommen,aber da habe ich sehr viele Ads ausprobiert. Lithium nie,da ich keine bipolare Störung habe.
Nur als Stimmungsstabilisator habe ich Lithium oder auch Lamotrigin abgelehnt, da ich wie schon oben geschrieben, Medikamente mittlerweile sehr schlecht vertrage und sie mir dauerhaft immer wieder Probleme machten,heilen tun sie sowieso nicht.
Leider kann ich dir nur schreiben wie es bei mir war oder ist,da habe ich in dem Post an Seide ja schon viel beantwortet.
Du kannst nur selbst und mit deinem Arzt zusammen entscheiden ,wie du vorgehen kannst.
Mir wurde auch immer wieder gesagt:"Die Krankheit ist zurück,wenn es mir wieder schlechter ging."
Dann habe ich immer wieder erneut Medikamente genommen.
Das letzte Mal aber nicht,sondern ich bin ein Jahr durch ein tiefes Tal und dann wurde es langsam besser.
Mir geht es auch ohne Ads nicht immer gut,ich bin wieder in Psychotherapie und hoffe so einigermaßen hin zu kommen.

Übrigens,ich bin 68 Jahre und wurde durch die depressive Störung mit 59 Jahren,nach 4 Jahren
schwerer Depressionen,früher verrentet.
Alles Gute für dich und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Marlene57
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Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Marlene57 »

@Bittchen, da hat mich doch wieder mal die Autokorrektur überlistet. Noch stört eben zur Zeit auch, dass ich so oft, bzw. so schnell zur Toilette muss. Ich hAbe jetzt sowieso einen Termin beim Urologen. Ich hAbe laut meiner Frauenärutin auch keine Senkung. Der Urologe hst mit deshalb im Aug. 2016 und 2017 Botox in die Blasenwand gespritzt. Das hat auch geholfen. Das Venlafaxin Blasenprobleme machen kann habe ich schon mal gehört, aber wieder vergessen. Ist mir erst wieder UM Erinnerung gekommen, als ich deinen Post gelesen habe. Das Lithium hat mir meine Psychiaterin verschrieben, weil bei mir Escitalopram in Verbindung mit Lamotrigin nicht gewirkt hat. Ich bin auch nicht unbedingt bipolar, eher habe ich na h einer depressiven Phase eine leichte Hypomanie. Denkst du dass es von Venlafaxin kommen kann ? Ich hAbe ja teilweise auch bis zu 300 mg genommen.
Wünsche dir und deinem Mann viel Kraft mit der Baustelle.
Viele Grüße Marlene
Bittchen
Beiträge: 5430
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Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Bittchen »

Liebe Marlene,

nach einer depressiven Phase etwas euphorisch zu reagieren , das hat mir mein ärztlicher Psychologe in der Instituts Ambulanz als völlig normal erklärt.
Ja,er sprach davon,dass das von sehr hohen Dosierungen kommen kann,nicht nur bei Venlafaxin.
Aber natürlich kann ich nur das wieder geben,was mein Arzt zu mir gesagt hat.
Da bin ich schon 25 Jahre in Behandlung.
Er setzt auch gerne auf Chemie,aber jetzt ,da ich ohne auskomme,trägt er meine Entscheidung mit.
Neulich hat er mir angeboten ,weil es mir nicht gut geht,auch wegen meiner sehr belastenden
privaten Situation,ein paar Tage in die Klinik zu gehen.
Wörtlich meinte er:"Keine Angst,sie müssen da keine Medikamente nehmen,es ist nur ein Angebot sich wieder etwas zu stabilisieren."
Bis heute habe ich noch nicht das Gefühl in einen geschützten Raum zu müssen.
Da habe ich in der langen Zeit gelernt, für mich Verantwortung zu übernehmen und mir gleich Hilfe zu suchen,wenn es sein muss.
Auch weil ich nicht alleine bin, geht es mir Zuhause nach meiner Meinung im Moment besser.

LG Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Seide
Beiträge: 1644
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Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Seide »

Bittchen hat geschrieben:Es ist schön, liebe Seide,dass du dich gemeldet hast,das freut mich sehr.

Es darf uns auch schlecht gehen,das kenne ich gut ,wie du bestimmt auch gelesen hast.
Das mit mehr Aktivitäten vornehmen, habe ich auch,da versuche ich im Moment mir keine Vorwürfe zu machen, wenn es nicht so klappt.

Meinen Tagesplan habe ich schon sehr herunter geschraubt. Darüber bin ich sehr glücklich.


Glaube mir,du könntest das genau wie ich,das hier irgendwie hin zu bekommen,was solltes du denn anders machen?
Ich sitze hier im Chaos und versuche das Nötigste zu erledigen und das ist nicht viel.

Mein Problem ist mein Haushalt, wenn ich so spät aufstehe und dann noch viele Termine habe, sieht meine Wohnung sehr chaotisch aus. Deshalb kommt jede Woche eine Ergotherapeutin. Leider kommen wir beide nicht so recht voran. Wir verstehen uns super.
Aber davon wird die Wohnung nicht ordentlich.
Das Problem will ich diese Woche mit meiner Lieblingstherapeutin besprechen.


Durch die viele freie Zeit bin ich auch oft hier im Forum.
Immer noch besser,wie grübeln und nichts tun.
Auch versuche ich mich anderweitig zu beschäftigen,aber ich habe sehr wenig Antrieb für Hausarbeit usw.
Mir sind in so vielen Bereichen die Hände gebunden und mir geht es auch mit der körperlichen Gesundheit nicht so gut.
Da kann ich dir vieles nachempfinden und dir nur gute Besserung wünschen.

Danke schön.

"Alt sein ist nichts für Feiglinge",da hat Joachim Fuchsberger sogar ein Buch drüber geschrieben.
Ich darf dir das schreiben ,denn uns trennen ja nicht so viele Jahre.

Das Buch habe ich auch schon gelesen.

Liebe Seide,bei den Medikamenten habe ich mittlerweile eine ganz andere Meinung und die Absetzerscheinungen sind nicht zu vernachlässigen.
Mir ging es auch viele Monate schlechter ,als ich das Es-Citalopram ausgeschlichen habe.
Das war keine einfache Zeit,meine Gefühle waren wie eine Achterbahn.
Ich habe geweint,wurde aggressiv und habe mich teilweise selber nicht mehr verstanden.
Das wird im Forum ADFD Neuroemotionen genannt ,fühlte sich gar nicht gut an.
Aber nach einem Jahr war es besser.
Damals habe ich auch noch im Forum ADFD gelesen und geschrieben ,da waren viele Leidensgenossen.
Um mit den Absetzerscheinungen besser umgehen zu können, war mir das ADFD Forum eine große Hilfe.
Ich hatte vier Monate langsam reduziert,aber das war immer noch viel zu schnell.
Von meinem Psychiater habe ich keine Unterstützung bekommen,aber meine Therapeuten sind immer mehr von der Meinung abgewichen,dass Ads hoch dosiert, eine Lösung sein kann.
Vor allen Dingen vor der Dauermedikation wird bei meiner Diagnose,rezidivierende Depression, immer mehr in Fachkreisen abgewichen.

Ich kann mich noch sehr gut an diese Zeit erinnern. Du hast damals viele Beiträge darüber geschrieben und uns teilhaben lassen.Vor ein paar Jahren habe ich auch meine Medis abgesetzt. Das ging total daneben.

Jetzt habe ich keine Nebenwirkungen mehr, mir haben die zu hohen Dosierung für mein Alter,schon sehr zu schaffen gemacht.
Trotzdem bin ich kein Gegner von Chemie,es kommt ja immer auf die Diagnose an.
Sollte ich wieder einen Punkt kommen,wo nichts mehr geht,würde ich evtl.kurzfristig auch wieder was probieren.
Aber ich reagiere mittlerweile sehr stark,auf jede Art von Chemie,mein Hausarzt meint,das hänge mit dem Alter zusammen.
Aber ich möchte dich nicht verunsichern,nur mir haben Medikamente auf Dauer nicht geholfen.
Teilweise hatte ich durch die ADs auch eine Hypomanie entwickelt,das ist jetzt auch vorbei.
Gott sei Dank,da hatte ich viel Glück.
Jetzt bin ich 14 Monate ohne Ads und mir geht es besser wie mit,zumindest was die körperlichen Symptome angeht.
Trockner Mund,Magen und Darmprobleme, vermehrtes Schwitzen,Blasenprobleme,
das ist viel besser geworden,aber es hat Zeit gebraucht, um sich wieder zu regulieren.
Da habe ich meine ganze Kraft gebraucht nicht auf meinen Arzt zu hören,der ganz auf Chemie gesetzt hat.

Die Nebenwirkungen sind bei mir auch sehr heftig

Obwohl ich auf den nichts kommen lasse,er hilft mir als Psychologe immer wieder,aber auf anderer Ebene.
Nach dem Hausbrand war er gleich für mich da und will mich auch immer wieder hier aus der belastenden Situation nehmen.
Bis jetzt bin ich dankbar,dass ich in jeder Beziehung durchgehalten habe,auch wenn ich nicht geheilt bin und weiterhin schlechte Phasen habe.
Gleich lege ich mich noch etwas hin,da ich sehr wenig geschlafen habe,denn mein Kopfkino kann ich nicht immer abschalten.
Aktivitäten hin oder her, ich verlasse mich da viel auf mein Körpergefühl und das sagt mir jetzt:"Du brauchst noch etwas Ruhe."
Bis bald und ich drück dich.

Ich drücke Dich auch und liebe Euch alle sehr.

Für dich alles Liebe und auch dir einen schönen Sonntag.

Deine Bittchen
Seide
Beiträge: 1644
Registriert: 4. Apr 2015, 12:49

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Seide »

Heute haben wir eine sehr gute Bekannte von mir beerdigt.
Obwohl sie sehr alt und krank war , fällt es mir doch schwer Abschied von ihr zunehmen.
Nach der Beerdigung habe ich eine Stunde tief und fest geschlafen.
Seide
Beiträge: 1644
Registriert: 4. Apr 2015, 12:49

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Seide »

Mir geht es seit ca. meinem zehnten Lebensjahr sehr schlecht.
Damals wußte ich noch nicht, daß ich Depressionen habe.
Ich war sehr oft krank und habe ständig geweint.
Wenn meine Familie sah, daß meine Augen rot sind vom Weinen , bekam ich zusätzlich Vorwürfe .
Niemand fragte nach dem Grund.
Auch während meiner 20jährigen Ehe ging es mir nicht gut. Ich war
von den Kindern und allem total überfordert.
Medikamente nehme ich schon gefühlte 100 Jahren ein.
Mit 46 Jahren bekam ich Erwerbsunfähigkeitsrente und zwar sofort unbefristet.
Jetzt bin ich 66 J.

Ich habe eine lange Karriere hinter mir.
Und ich habe schon immer zwei Gesichter . Wenn ich meinem Umfeld erklärte,
daß ich in die Klinik gehe, sind sie erschrocken " Was du ?"
Wie oft ich schon in Kliniken war, kann ich nicht mehr zählen.

Zum Ausgangsthema.
Wenn ich ca. 6-7 Uhr morgens aufstehe , geht es mir einigermaßen.
Jede Stunde die ich länger im Bett dahin döse , verschlimmert mein psychischer Zustand
und ich könnte mich wegschmeissen.

Abends nehme ich Medikamente, ohne würde ich keine 5 Minuten schlafen.
Ich habe das schon getestet.

Ich bin sehr gut vernetzt und mache Therapien und ganz wichtig , ich bin eine
Kämpferin. Das haben schon viele Ärzte bestätigt.

Und ganz wichtig, hätte ich keine Kinder, würde ich schon sehr lange nicht mehr leben.
Meine Kinder halten mich am Leben, ich möchte diesen sehr großen Kummer ihnen
nicht antun.

Jetzt muß ich eine Pause machen. Mich wühlt das Schreiben sehr auf.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Morgens nicht aus dem Bett kommen

Beitrag von Bittchen »

Liebe Seide,

ich kann sehr gut verstehen,wenn dich das Schreiben sehr aufwühlt,aber vielleicht erleichtert es dich auch etwas.
Ich glaube du sprichst nicht gerne über dich und deinen Schmerz,aber hier sind wir doch alle in einem Boot.
Mache das so,wie es sich für dich gut anfühlt.
Nur keinen Druck,trotzdem kann es dir gut tun,wenn du über dich schreibst und auch deine Vergangenheit nicht ausklammerst.
Vergesse bitte nie,was du doch trotz deiner Schwierigkeiten gut hinbekommen hast.
Das vergessen wir leider alle zu gerne,denn du hast du eine riesen Leistung vollbracht.
Du bist immer noch für deine Kinder und Enkel da,das soll dir erst mal einer nachmachen.
Auch ich will meinen Kindern keinen Kummer machen,aber auch ich selbst will noch etwas bessere Lebensqualität behalten.
Dass sollten wir uns selber schuldig und auch Wert sein !!!

Alles erdenklich Gute für dich und lasse dich mal virtuell in den Arm nehmen.
Da ich dich persönlich kenne,weiß ich dass du eine Kämpferin du bist.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
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