Wann kann ich endlich wieder Glücklich sein?

[Nano]

Hallo! Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Räte geben. Ich bin total verzweifelt! Ich bin scho seit ein paar Jahren höchst Depressiv, und hab alle möglichen Ängste. Mitte letzter Woche merkte ich wieder, wie meine Laune immer schlechter wurde, und wie ich in ein rießen Loch falle. Aufeinmal schien alles so aussichtslos, ich fühlte mich von meiner Umwelt erdrückt zu werden. Ich kam mit nicht`s mehr klar. Letzten Freitag schleppte ich mich zur Schule, doch ich hatte nach kurzer Zeit einen Nervenzusammenbruch, und wurde dann von der Schule nach hause geschickt. Nun kam das WE, da wurde alles noch schlimmer. Montags kam ich Abends nach hause, und mein Freund sagte mir, dass er nicht weiss, ob seine Liebe noch für eine Beziehung reicht, und dass er daher Schluß mache. Er will sich über seine Gefühle im klaren werden. Für mich brach eine Welt zusammen, denn das kam so aus heiterem Himmel. Ich packte mit ihm das nötigste meiner Sachen, dann brachte er mich zu meiner Mutter nach hause. (haben seit einem halben Jahr zusammen gewohnt) Jetzt bin ich total am Ende. Er war es, warum ich noch lebte, er ist meine große Liebe! Er hat mir immer halt gegeben, doch jetzt fühle ich mich so allein, und sehe nur noch einen Ausweg... Gestern Abend bin ich zu ihm, und habe bei ihm geschlafen. Ich war so glücklich bei ihm zu sein, doch gleichzeitig so traurig, dass das alles morgens ein Ende hat. Als ich mich heute morgen von ihm verabschiedete, war ich dann am total am Ende. Als ich daheim war setzte ich mich an den Esstisch, und ritzte mir ohne groß nachzudenken "The End- my only friend" in den Arm. Als ich wieder klar bei Kopf war, und registrierte, was ich da gemacht habe, war es schon zu spät! (ich hab mich das erste mal geritzt)
In den nächsten Tagen muss ich meine Sachen, Hase... voll holen, ich hab solche Angst davor!
Habt ihr mich einen Rat, was ich machen soll? Wie ich aus meiner Krise komme?
Ihr würdet mir sehr helfen!
MfG Nano

[Dendrit]

Liebe Nano!

Viel kann ich Dir leider nicht sagen, lediglich: wenn Du schon wieder soweit unten bist, dass Du Dich ritzt - oder auch nur den Drang danach verspürst - geh zu einem Psychiater. Sicher mag der Schritt nicht leicht sein, aber es hilft. Nötigenfalls kann Dir ein Medikament zur Überbrückung Deiner Gefühle gegeben werden, damit Du leichter den Durchblick hast. Bitte gehe. Ich habe einige "Ritzer" kennengelernt und mit ihnen gesprochen und weiß von denen, dass das nur der einzige Weg ist. Lass es nicht chronisch werden!

Liebe Grüße, Manuela

[Josie]

Hallo Ihr 2,

ich habe Eure Beiträge gerade gelesen.

Ich hoffe, es ist nicht unangenehm, wenn ich danach frage, aber ist es ein übliches Verhalten, sich zu ritzen, wenn man unter Depressionen leidet?

Es hat mich sehr bewegt. Sorry für diese Frage, die Dir, Nano, vielleicht ein Stück zu nahe rückt.

Gruss
Josie

[Nano]

Hallo Manuela!
Erstmal vielen Dank, dass du mir geantwortet hast. Es tut mir leid, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich seit über einem Jahr regelmäßig zu einer Psychologin in Psychotherapie gehe, und seit ca, einem halben Jahr zu einem Psychiater, der mir Medikamente verschreibt. Doch bis jetzt haben die Medikamente noch keinen Erfolg gezeigt, da ich bis jetzt noch keine Medikamente vertragen habe. Sie sind noch am rumexperimentieren!

MfG Nano

[Nano]

Hallo Josie,

leider kann ich dir diese Frage nicht beantworten, ob es üblich ist, wenn man Deppresiv ist sich zu ritzen. Ich denke, dass es nicht üblich ist, doch öfter vorkommen kann, wie z.B. bei mir.
Ich hoffe, dass dir manuela, oder andere Leute im Forum dir da noch genauer Rat geben können!

MfG Nano

[winnie]

Hallo Josie, hallo Nano,

ohne jetzt den Fachleuten hier vorgreifen zu wollen, würde ich mal definitiv sagen: Nein, es ist nicht üblich.

Ich glaube, da muß man auch zwei Sachen klar trennen:
1. Die Selbstverletzung aus verzweifelter Suche, seinem seelischen Schmerz ein Ventil zu verschaffen (die ist nicht mit dem SelbstverletzungsDRANG zu verwechseln!) - in der Regel auf einige Male in schlimmen Drucksituationen beschränkt, und sie tut dann auch "ganz normal" weh.
2. Die Selbstverletzung, die aus einem tiefen Drang heraus passiert und regelrecht zur Sucht werden kann, der man nicht widerstehen kann. Das ist ein klassisches Symptom beispielsweise der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Dabei verspürt man dann nicht selten gar keinen körperlichen Schmerz - diese Art der SV kann deshalb unter Umständen regelrecht lebensgefährlich werden.

Das alles ist aber von Depressionen ganz allgemein völlig unabhängig.
Die zweite Form ist ohnehin kein Depressionssymptom (wie gesagt - ein Symptom der Borderline-Störung).
Und die erste Form kennen zwar sicherlich manche von uns (ich auch, muß ich gestehen), aber ich halte das für nur eine (extreme und auf keinen Fall gute oder gar nachahmenswerte!!!) Art, sich in schlimmsten Situationen irgendwie "abzulenken" (blöder Begriff, mir fiel kein besserer ein). Und es sollte - falls noch nicht geschehen - dann höchste Eisenbahn sein, sich professionelle Hilfe zu suchen!

Also bitte denkt jetzt nicht, sowas müßte sein, wenn man unter Depressionen leidet!!!

Herzliche Grüße,
Winnie

[Xenia]

Hallo,

wie Winnie schon sagte, selbstverletzende Verhaltensweisen sind nicht gerade typisch für Depressionen. Auch die Beispiele, die Winnie gebracht hat, sind sehr gut.

Nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich möchte Euch bitten, das Thema "Ritzen", Schneiden oder wie auch immer nicht weiter zu vertiefen, weil es doch einige von uns triggern könnte (zumindest mich).

Vielen Dank

Xenia

[Nico Niedermeier]

Schließe mich Xenia an..
Dr. Niedermeier

[Josie]

Hallo Xenia, hallo Dr. Niedermeier,

danke für den Hinweis. Habe ich nicht bedacht bei meiner Fragestellung, sorry.

Ich habe nur so viele Fragen zu Depressionen, weil ich das Gefühl habe, einen depressiven Menschen um mich zu haben.

Aber ich bin eben nicht sicher. Und weiß auch deshalb nicht, ob dieser Mensch (den ich sehr liebe) mich einfach nur verletzt oder er aufgrund evtl. Depressionen so reagiert wie es derzeit ist.

Ich kann das nicht ergründen.

Freitag habe ich in seinem Auto das Hörbuch "Fundbüro" von Siegfried Lenz gefunden. Hier geht es um Verlierer und Menschen, die auf der Suche sind etc. - soweit ich weiß.
Da er sonst häufig ein sehr lustiger Mensch, manchmal sogar ein "kleiner Clown" ist, hat mich das etwas gewundert. Ebenso das Buch "Sorge Dich nicht, lebe", welches bei ihm liegt.

Ich bin da etwas ratlos.

Schönen Sonntag erstmal...
LG
Josie