Totales Kopfchaos....

[Yoshy]

Hallo, ich bin neu und deshalb kurz einige Eckdaten zu mir. Ich leide seit 2010 unter Depressionen und dieses ist meine 4. starke Phase die kaum auszuhalten ist. Akut wurde ich zuerst mit Cipralrex dann mit Citalopram beim letzten Mal mit
Escitalopram behandelt. Am Besten half mir beim ersten Mal cipralex deshalb hab ich mir das wieder aufschreiben lassen. Nach 3 Tagen musste ich wegen zu starker NW aufhören.... dabei hab ich mir soviel davon erhofft, aber es war der reinste Horrortrip hab sowas noch nicht erlebt und kenn ja diverse Symptome vom ein und ausschleichen. Meine HA hat keinen Plan und gab mir eine ÜW zum Psychiater. Vor 4 Monaten ist nicht mit einem Termin zu rechnen.
Bei Psychotherapeuten sind sogar schon die Wartelisten geschlossen! Mein größtes Problem ist, dass ich im Januar eine neue Stelle antrete und deshalb natürlich krankschreiben und Klinik nicht inFrage kommen. Mein soziales Umfeld sieht folgendermaßen aus: weiblich, verheiratet,zwei Teenager! Jetzt bin ich echt ratlos wie ich weitervorgehen soll. Bin irgendwie in einer Sackgasse gelandet. Vielleicht weiß jemand Rat oder war auch mal in einer ähnlichen Situation.

[Zarra]

Hallo Yoshy,

"Weihnachten" ist eine schlechte Zeit, die Welt wird frühestens Anfang/Mitte Januar wieder normaler.

Cipralex hattest Du schon, hast Du nun daheim. Ja, ich habe Jahre später auch schon leicht anders auf ein Medikament reagiert - in einem Fall viel besser, weil ich bewußt ganz, ganz vorsichtig eindosierte. Und das würde ich Dir jetzt auch raten. Vielleicht bist Du zu aufgedreht, vielleicht hattest Du eine zu hohe Erwartungshaltung, vielleicht kommt dies und das zusammen. - Welche NW ist denn so unaushaltbar momentan?

Dann: Hier im Forum werden immer wieder die Psychiatrischen Institutsambulanzen empfohlen; also ambulant. Ich habe keinerlei Erfahrung damit.

LG, Zarra

[Yoshy]

Hallo Zarra,
Danke für Deine Antwort. Cipralex hab ich 5mg drei Tags lang genommen...Schüttelfrost, Übelkeit kannte ich, am 3. Tag dann eine Panikattacke bei der ich dachte jetzt dreh ich voll durch! Ich habs dann aus Angst wieder weggelassen. Ob ichs jetzt mit 2,5mg Versuche überleg ich noch.
LG Yoshy

[Zarra]

Hallo Yoshy,
Übelkeit ja. Schüttelfrost finde ich unüblich - bist Du sicher, daß er vom Medikament kommt, keine Erkältung im Anmarsch o.ä.? Die Panikattacke kann natürlich auch völlig unabhängig von dem Medikament "einfach so" wegen der Erkrankung an sich gekommen sein; darauf würde ich jetzt tippen. Außer Du kennst das als Nebenwirkung von früher. Auch wenn es nicht hilft: Panikattacken sind natürlich immer zum Durchdrehen, sonst wären sie keine Panikattacken. Sich immer wieder sagen: Es dauert, aber es geht vorbei. Vielleicht kennst Du ja irgendwelche Atemübungen oder Entspannungsübungen oder einfach was zum Ablenken?
LG, Zarra

[Yoshy]

Das mit der Erkältung kann ich ausschließen, da am Abend dann die Symptome wieder weg waren.wahrscheinlich ist jetzt echt Alles zu viel und deshalb reagier ich so extrem. Werd wahrscheinlich am Freitag Abend nochmal einen Versuch starten. Hab am Freitag noch nen Termin im neuen Job, vor dem ich auch schon Bammel hab.....vlt. trau ich mich dann nochmal ran. So geht's jedenfalls auch nicht weiter.
LG

[Katharina72]

liebe Yoshy,
in puncto medikation und allem was damit zusammenhängt kann ich Dir leider
nicht weiter helfen. Ich bin gerade selber dabei mich schlau zu machen um mir
selbst ein urteil über ein mir verordnetes medikament erlauben zu können.
Zarra hat Dir schon hilfreiches geschrieben.
Es gibt hier einen thread "psychopharmaka" in dem sehr viel über medikamente, ADs
etc. berichtet und ausgetauscht wird. Da sind leute dabei, die grosse erfahrung mit
diversen ADs usw. haben, es hat zumindest den anschein als seien sie fachexperten
ihrer eigenen krankheit geworden, zumindest was die medikation betrifft.
Ich selber glaube ich würde mich allerdings nicht trauen eine medikation
eigenständig zu ändern, allerdings würde ich die tabl. auch wohl absetzen
wenn es mir so schlecht damit ginge wie Du es beschreibst.

Von panikattacken hab ich allerdings richtig ahnung, ich hab sie nur noch selten,
aber ich weiss was das, subjektiv erlebt, für eine unglaublich starke existenzielle
erfahrung bzw. bedrohung bedeutet. Und wenn Du von einem beruflichen termin am
freitag schreibst, dann kann ich mir in etwa vorstellen wie es bei Dir wohl aussehen mag.
Ich würde mich da Zarra anschliessen und auf die PSI hinweisen, da müsste es doch
notfallmässig einen termin für Dich geben. Und vielleicht kann man Dir dort übergangsweise
ein bedarfs- bzw. notfallmedikament verordnen?

Die erfahrung die Du mit terminen bei psychiatern geschweige denn psychotherapeuten
machst, die lage ist in der tat katastrophal. Und die wirkt sich nicht nur auf die beschränkte zeit
die einem als patient "gegönnt" wird aus, sondern auch auf die qualität der arbeit, wie solls auch
anders gehen ...

Liebe yoshy, ich wünsche Dir, dass Du für die nächste zeit eine gute lösung für
Dich findest.
Und was panikattacken betrifft, denk dran, sie gehen vorbei.
OMG, ich find das gerade so sch ... was ich da schreib, aber die wahrheit ist ja es stimmt,
nur kann man das erst hinterher sagen.
Ich wünsche Dir alles liebe!
Katharina72

[Yoshy]

Liebe Katharina,
Vielen Dank für Deine netten Worte.
Es hilft mir schon sehr zu hören das es doch Mitmenschen gibt, die wissen was da in einem abgeht wenns akut ist. Wahrscheinlich haben sich jetzt zu der Depression noch Panikattacken dazu entwickelt. Mit denen ich jetzt auch erst lernen muss umzugehen. Sie gehen vorbei, Versuch ich mir vor Augen zu halten.
LG Yoshy

[Succubus]

Hallo, ich bin neu und deshalb kurz einige Eckdaten zu mir. Ich leide seit 2010 unter Depressionen und dieses ist meine 4. starke Phase die kaum auszuhalten ist. Akut wurde ich zuerst mit Cipralrex dann mit Citalopram beim letzten Mal mit
Escitalopram behandelt. Am Besten half mir beim ersten Mal cipralex deshalb hab ich mir das wieder aufschreiben lassen. Nach 3 Tagen musste ich wegen zu starker NW aufhören.... dabei hab ich mir soviel davon erhofft, aber es war der reinste Horrortrip hab sowas noch nicht erlebt und kenn ja diverse Symptome vom ein und ausschleichen. Meine HA hat keinen Plan und gab mir eine ÜW zum Psychiater. Vor 4 Monaten ist nicht mit einem Termin zu rechnen.
Bei Psychotherapeuten sind sogar schon die Wartelisten geschlossen! Mein größtes Problem ist, dass ich im Januar eine neue Stelle antrete und deshalb natürlich krankschreiben und Klinik nicht inFrage kommen. Mein soziales Umfeld sieht folgendermaßen aus: weiblich, verheiratet,zwei Teenager! Jetzt bin ich echt ratlos wie ich weitervorgehen soll. Bin irgendwie in einer Sackgasse gelandet. Vielleicht weiß jemand Rat oder war auch mal in einer ähnlichen Situation.

Hallo Yoshy,

erst einmal nur kurz zur Aufklären: Escitalopram ist der Wirkstoff der u.A mit dem Handelsnamen Cipralex vertrieben wird. Und es ist keine Seltenheit, dass bei erneuter Anwendung die Wirkung anders ist.
Natürlich kannst du nochmals selber einen Anlauf mit dem vorhandenen Medikament starten und es niedriger uns langsamer eindosieren, doch empfiehlt sich in meinen Augen immer erst eine Rücksprache mit einem Facharzt (Psychiater). Egal wie belesen dein Hausarzt ist und wie viele Zusatzqualifikationen dieser hat, er ist nun einmal Allgemeinmediziner und nicht Psychiater.
Da die Wartezeiten leider stets so lang sind und es nur noch wenig bis keine freien Plätze gibt, kann auch ich für solche Fälle nur die PIA (Psychiatrische Institutsambulanz) empfehlen. Doch auf lange Sicht, nicht aufgeben und einen Facharzt suchen (und Psychotherapeuten).

Panikattacken können auch durch Veränderungen die gerade stattfinden ausgelöst werden (Jobwechsel in deinem Fall), Veränderungen bringen immer eine gewisse Unsicherheit mit sich. Nebenwirkungen unter Escitalopram können sein: Angststörungen, Aufgeregtheit und Nervosität.
Wodurch die Panikattacken nun ausgelöst wurden lässt sich dadurch aber schwer sagen, zum einen das Medikament und zum Anderen die Veränderung durch den Jobwechsel.

Grüße

[Yoshy]

Hallo Succubus,
ich werd jetzt versuchen von Tag zu Tag zu schauen wie es geht! Für den Notfall hab ich mich über die PIA bei mir in der Nähe informiert und dann wenn dieses ganze Weihnacht/Neujahrsgedöns vorbei ist werd ich mich wieder um Termine beim Facharzt und Therapeuten kümmern.
Danke und LG

[Katharina72]

@ Yoshy,
noch ein gedanke:
wenn ich richtig verstanden habe, dann hast Du ja erst relativ neu
mit panikattacken zu tun. Um zu verhindern, dass sich diese bei Dir regelrecht
manifestieren, rate ich Dir möglichst zeitnah zu einer behandlung, und seien
es notfalltermine bei einer psychiatrischen insttutsambulanz, die hast Du ja
klugerweise auch schon kontaktiert.
Früh behandelt ist die chance gross, dass Du nicht auch noch eine
"panikattacken-karriere" hinlegst. Vielleicht reichen da schon wenige termine
aus um dieses zu verhindern (aufklärung: entstehung von panikattacken, was läuft da
physiologisch im körper ab, nicht in die falle von vermeidungsstrategien zu laufen etc. ... )

Ich hoffe, Du hast Deinen heutigen termin gut überstanden,
wenn der positiv verlaufen ist, dann könnte sich vielleicht einiges bei
Dir "lösen", denke ich.

lieben gruss
Katharina72

[Yoshy]

Hallo Katharina,
Dankeschön für Deine Gedanken! Der Termin ist erst morgen...ich hoff ich bring den Tag gut rum.
Versuch mich heut Abend noch mit Sport abzulenken!
LG Yoshy