step by step - neue Wege gehen
step by step - neue Wege gehen
Liebe Emily, Virginia, Birgit, captain, Ramona, Olli und alle stillen Mitleser...
Hier geht es nun weiter Zum Thema "Neue Wege gehen" am Anfang ein Spruch, der mir vor kurzem über den Weg lief....
Neue Wege gehen:
Wer immer nur das tut,
was er schon kann,
wird auch immer das bleiben,
was er schon ist.
Neue Wege gehen heißt auch, Veränderungen zulassen, sich auf Neues einlassen, alte, gewohnte Pfade verlassen, Abschied nehmen von Vertrautem, Ungewohntem begegnen und es zu integrieren - das alles ist ein Riesenberg Arbeit und der will erst einmal realisiert sein.
Der Anfang ist gemacht Ich bin "umgezogen" in "Umgang mit der Krankheit", weil ich denke, dass zu meinem Weg mehr gehört als nur der EU-Rentenantrag.
Die Depression hat mich - noch - nicht verlassen, sie zerrt an mir von Zeit zu Zeit, als wenn sie mir sagen will "DA BIN ICH NOCH". Doch sie hat mich längst nicht mehr so in ihren Klauen wie noch vor 1-2 Jahren.
Dieses neue Thema kann mir/uns helfen, neue Wege aus der Krankheit zu finden.
Liebe Grüße an alle, die dabei sein wollen
Susan
Hier geht es nun weiter Zum Thema "Neue Wege gehen" am Anfang ein Spruch, der mir vor kurzem über den Weg lief....
Neue Wege gehen:
Wer immer nur das tut,
was er schon kann,
wird auch immer das bleiben,
was er schon ist.
Neue Wege gehen heißt auch, Veränderungen zulassen, sich auf Neues einlassen, alte, gewohnte Pfade verlassen, Abschied nehmen von Vertrautem, Ungewohntem begegnen und es zu integrieren - das alles ist ein Riesenberg Arbeit und der will erst einmal realisiert sein.
Der Anfang ist gemacht Ich bin "umgezogen" in "Umgang mit der Krankheit", weil ich denke, dass zu meinem Weg mehr gehört als nur der EU-Rentenantrag.
Die Depression hat mich - noch - nicht verlassen, sie zerrt an mir von Zeit zu Zeit, als wenn sie mir sagen will "DA BIN ICH NOCH". Doch sie hat mich längst nicht mehr so in ihren Klauen wie noch vor 1-2 Jahren.
Dieses neue Thema kann mir/uns helfen, neue Wege aus der Krankheit zu finden.
Liebe Grüße an alle, die dabei sein wollen
Susan
Re: step by step - neue Wege gehen
Liebe Susan,
es freut mich zu lesen, dass dich die Krankheit nicht mehr so in den Klauen hat wie vor 1- 2 Jahren. Vielleicht wird sie uns ein Leben lang begleiten, aber je besser wir sie und ihre Strukturen kennen, desto mehr verliert sie ihren Schrecken.
Und vielleicht verliert sie sich irgendwann ganz.
Ich lese mit Interesse weiter.
Zum Wochenende dir einen herzlichen Gruß
Heike
es freut mich zu lesen, dass dich die Krankheit nicht mehr so in den Klauen hat wie vor 1- 2 Jahren. Vielleicht wird sie uns ein Leben lang begleiten, aber je besser wir sie und ihre Strukturen kennen, desto mehr verliert sie ihren Schrecken.
Und vielleicht verliert sie sich irgendwann ganz.
Ich lese mit Interesse weiter.
Zum Wochenende dir einen herzlichen Gruß
Heike
Re: step by step - neue Wege gehen
Ich bin (auch) so ein Spruchliebhaber, deshalb habe ich hier einen kurzen, wenn vielleicht auch profanen und keineswegs poetischen Spruch anzubieten:
Lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in ausgetretenen Bahnen auf der Stelle gehen.
Gute Nacht.
Lisetta
Lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in ausgetretenen Bahnen auf der Stelle gehen.
Gute Nacht.
Lisetta
Re: step by step - neue Wege gehen
Liebe Susan,
hups - dachte ich gerade, na sowas, läßt sie sich denn tatsächlich vertreiben?
Allerdings: Deine Begründung für den Umzug finde ich super!
'Neue Wege' ist der perfekte Denkanstoss, ich freue mich auf viele neue Gedanken!
Liebe Grüße,
Virginia
hups - dachte ich gerade, na sowas, läßt sie sich denn tatsächlich vertreiben?
Allerdings: Deine Begründung für den Umzug finde ich super!
'Neue Wege' ist der perfekte Denkanstoss, ich freue mich auf viele neue Gedanken!
Liebe Grüße,
Virginia
Re: step by step - neue Wege gehen
Liebe Heike,
danke für die mutmachenden Worte ich sehe es auch so, dass das Auseinandersetzen mit der Krankheit viel dazu beitragen kann, gesund zu werden.
Du hast im anderen thread geschrieben, dass du die AD's nun schon 12 Jahre nimmst. Das hat mich etwas nachdenklich gestimmt, weil ich mir eigentlich vorgestellt hatte, irgendwann ??auch ohne die Medis auszukommen. Hast du diese Hoffnung auch noch?
Liebe Grüße
Susan
danke für die mutmachenden Worte ich sehe es auch so, dass das Auseinandersetzen mit der Krankheit viel dazu beitragen kann, gesund zu werden.
Du hast im anderen thread geschrieben, dass du die AD's nun schon 12 Jahre nimmst. Das hat mich etwas nachdenklich gestimmt, weil ich mir eigentlich vorgestellt hatte, irgendwann ??auch ohne die Medis auszukommen. Hast du diese Hoffnung auch noch?
Liebe Grüße
Susan
Re: step by step - neue Wege gehen
Liebe Virginia, liebe Mitleser,
ich frage mich immer, inwieweit kann ich meinen Weg beeinflussen? Was liegt in meiner Macht und was muss ich hinnehmen, weil ich es nicht ändern kann? Bei letzterem kann ich versuchen, das für mich Positive herauszuziehen und es so "passend" für mich zu machen. Wenn ich offener auf das, was kommt zugehe, wenn meine Erwartungen nicht zu hoch sind, dann ist es leichter, auch "unbequemes" zu akzeptieren und sich damit abzufinden.
Wenn ich an die bevorstehende Begutachtung denke, dann kommen sofort negative Gefühle und Gedanken hoch. Ich denke in dem Moment vor allem an Sachen, die schiefgelaufen sind. Doch was ist mit den guten Erfahrungen? Dadurch, dass es weniger positives in dieser Hinsicht gibt, habe ich "abgespeichert":
alle Begutachtungen verlaufen negativ und ...Gutachter und Ärzte verstehen mich sowieso nicht
Diese Gedanken kommen immer wieder hoch, wenn ich an die Untersuchung denke. Ich will das ändern und habe mich entschlossen, daran zu glauben, dass es auch anders laufen kann Ich bin auch schon Ärzten und Gutachtern begegnet, die mich verstanden haben, und die in mir nicht nur den Kostenfaktor gesehen haben. Ich denke da besonders an einen Arzt aus der Schmerzklinik, der alles, was in dem Arztbericht stand, vorher mit mir besprochen hat. Er war nicht der Einzige und ich will versuchen, in erster Linie an diese Erfahrungen zu denken....ein neuer Weg?
Dir und allen anderen einen erholsamen Abend!
Liebe Grüße
Susan
ich frage mich immer, inwieweit kann ich meinen Weg beeinflussen? Was liegt in meiner Macht und was muss ich hinnehmen, weil ich es nicht ändern kann? Bei letzterem kann ich versuchen, das für mich Positive herauszuziehen und es so "passend" für mich zu machen. Wenn ich offener auf das, was kommt zugehe, wenn meine Erwartungen nicht zu hoch sind, dann ist es leichter, auch "unbequemes" zu akzeptieren und sich damit abzufinden.
Wenn ich an die bevorstehende Begutachtung denke, dann kommen sofort negative Gefühle und Gedanken hoch. Ich denke in dem Moment vor allem an Sachen, die schiefgelaufen sind. Doch was ist mit den guten Erfahrungen? Dadurch, dass es weniger positives in dieser Hinsicht gibt, habe ich "abgespeichert":
alle Begutachtungen verlaufen negativ und ...Gutachter und Ärzte verstehen mich sowieso nicht
Diese Gedanken kommen immer wieder hoch, wenn ich an die Untersuchung denke. Ich will das ändern und habe mich entschlossen, daran zu glauben, dass es auch anders laufen kann Ich bin auch schon Ärzten und Gutachtern begegnet, die mich verstanden haben, und die in mir nicht nur den Kostenfaktor gesehen haben. Ich denke da besonders an einen Arzt aus der Schmerzklinik, der alles, was in dem Arztbericht stand, vorher mit mir besprochen hat. Er war nicht der Einzige und ich will versuchen, in erster Linie an diese Erfahrungen zu denken....ein neuer Weg?
Dir und allen anderen einen erholsamen Abend!
Liebe Grüße
Susan
Re: step by step - neue Wege gehen
neue wege gehen ist gut. das hieße aber auch: das urteil des gutachters das möglicherweise anders aussieht als dein wunschurteil anzunehmen und diesen neuen weg zu akzeptieren und zu gehen. andernfalls bleibst du im gewohnten. meiner meinung nach.
mfg
sascha
mfg
sascha
Re: step by step - neue Wege gehen
Hi Sascha,
wer sagt dir, dass ich ein Wunschurteil habe? Da weißt du wieder mal mehr als ich
Wie sieht es bei dir mit neuen Wegen aus? Bist du, wenn es um dich geht, auch so entscheidungsfreudig?
Gruß
Susan
wer sagt dir, dass ich ein Wunschurteil habe? Da weißt du wieder mal mehr als ich
Wie sieht es bei dir mit neuen Wegen aus? Bist du, wenn es um dich geht, auch so entscheidungsfreudig?
Gruß
Susan
Re: step by step - neue Wege gehen
tja. ich bin eben ein schlaues kerlchen wer mir sagt dass du ein wunschurteil hast? du selber bzw. deine postings: du willst eu rente. du willst verstanden werden. basta-
wann bist du zufrieden? wenn du eu rente bekommst. wer entscheidet ob du dich verstanden fühlst bzw. verstanden wirst? du. welchen spielraum hat der gutachter da eigentlich ? welchen spielraum für neue wege räumst du dir selber ein?
>Wie sieht es bei dir mit neuen Wegen aus? Bist du, wenn es um dich geht, auch so entscheidungsfreudig?<
ja. das bin ich. ansonsten würde ich mich mit solchen ratschlägen zurückhalten.
mfg
sascha
wann bist du zufrieden? wenn du eu rente bekommst. wer entscheidet ob du dich verstanden fühlst bzw. verstanden wirst? du. welchen spielraum hat der gutachter da eigentlich ? welchen spielraum für neue wege räumst du dir selber ein?
>Wie sieht es bei dir mit neuen Wegen aus? Bist du, wenn es um dich geht, auch so entscheidungsfreudig?<
ja. das bin ich. ansonsten würde ich mich mit solchen ratschlägen zurückhalten.
mfg
sascha
Re: step by step - neue Wege gehen
@Sascha
Ich würde mich freuen, wenn du mich mit deinen Weisheiten verschonst.
Gruß
Susan
Ich würde mich freuen, wenn du mich mit deinen Weisheiten verschonst.
Gruß
Susan
Re: step by step - neue Wege gehen
Liebe Susan,
halte durch... in jeder Hinsicht...
LG, Emily
halte durch... in jeder Hinsicht...
LG, Emily
Re: step by step - neue Wege gehen
hallo sascha,
meine frage nach den grenzen ist nach wie vor aktuell - inzwischen wohl in vieler hinsicht. deine sicht würde mich interessieren.
Clara
meine frage nach den grenzen ist nach wie vor aktuell - inzwischen wohl in vieler hinsicht. deine sicht würde mich interessieren.
Clara
Re: step by step - neue Wege gehen
!! S T O P !!
Hallo Sascha,
schau dir bitte nochmal in Ruhe an, was du da gerade tust !
Es macht wenig Sinn vom Opfer zum Täter zu werden, denn das lässt deine Wunden nicht heilen und reisst zusätzlich alte und neue Wunden bei dir und bei anderen auf.
Willst du wirklich auf ein Schlachtfeld mit möglichst vielen Opfern blicken ?
Wo bleibt da dein Ansatz, dein Weg, dein Weiterkommen, dein Lernen ?
Traurige Grüsse von
Muriel
°°°°
Hallo Sascha,
schau dir bitte nochmal in Ruhe an, was du da gerade tust !
Es macht wenig Sinn vom Opfer zum Täter zu werden, denn das lässt deine Wunden nicht heilen und reisst zusätzlich alte und neue Wunden bei dir und bei anderen auf.
Willst du wirklich auf ein Schlachtfeld mit möglichst vielen Opfern blicken ?
Wo bleibt da dein Ansatz, dein Weg, dein Weiterkommen, dein Lernen ?
Traurige Grüsse von
Muriel
°°°°
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,
sieht sich von zwei Seiten,
und steht somit in der Mitte.
sieht sich von zwei Seiten,
und steht somit in der Mitte.
Re: step by step - neue Wege gehen
Jetzt bin ich auf dem Weg dahin, sewi.
Gruss Muriel
°°°°
Gruss Muriel
°°°°
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,
sieht sich von zwei Seiten,
und steht somit in der Mitte.
sieht sich von zwei Seiten,
und steht somit in der Mitte.
Re: step by step - neue Wege gehen
Hallo Sascha,
Du äußerst hier das, was in dir ist. Es mag dein Weg sein, die Depression mit deinem Wissen und deinen Überlegungen zu überwinden.
In anderen Menschen sieht es ganz anders und sie können deine Erfahrung nicht so einfach übernehmen, selbst wenn sie es wollten.
Wenn Du deinen Weg so findest, ist es schön für dich. Und ich wünsche dir, dass Du deine Depression so überwindest oder gut damit leben kannst.
Wie war es früher? Mir wurde gesagt , die Herdplatte ist heiß. Begriffen habe ich es erst, als der Schmerz mich ergriffen hatte.
Alles Gute auf deinem Weg.
Heike47
Du äußerst hier das, was in dir ist. Es mag dein Weg sein, die Depression mit deinem Wissen und deinen Überlegungen zu überwinden.
In anderen Menschen sieht es ganz anders und sie können deine Erfahrung nicht so einfach übernehmen, selbst wenn sie es wollten.
Wenn Du deinen Weg so findest, ist es schön für dich. Und ich wünsche dir, dass Du deine Depression so überwindest oder gut damit leben kannst.
Wie war es früher? Mir wurde gesagt , die Herdplatte ist heiß. Begriffen habe ich es erst, als der Schmerz mich ergriffen hatte.
Alles Gute auf deinem Weg.
Heike47
Re: step by step - neue Wege gehen
So jemanden wie Sascha nennt man im Volksmund wohl Wadenbeisser.
Ramona
Ramona
Re: step by step - neue Wege gehen
Hallo,
Liebe Susan
Hier die Antwort auf deine Frage, ob ich mir vorstellen kann, irgendwann wieder ohne AD´s zu leben.
Ich habe für mich akzeptiert, dass ich die AD´s vielleicht auf Dauer nehmen muß.
Aber ich hoffe natürlich, dass ich irgendwann einen Punkt erreiche, wo ich wieder ohne sie leben kann.
Bisher ist jeder Absetzversuch daran gescheitert, dass die Symptome wieder auflebten. Antriebslosigkeit, Traurigkeit, mich innerlich leer fühlen, oder ich wurde extrem Dünnhäutig gegen jede Form von emotionaler Belastung.
Für mich ist es wichtig gut zu leben trotz der Krankheit. Aber das geht eben nur so lange, wie die Stimmung relativ stabil ist.
Als ich drei Jahre Medikamente genommen hatte, konnte ich mir auch nicht vorstellen, sie so lange zu nehmen.
Aber dein Verlauf kann ein ganz anderer sein.
Hier scheint gerade die Sonne ins Fenster
Liebe Grüße
Heike
Liebe Susan
Hier die Antwort auf deine Frage, ob ich mir vorstellen kann, irgendwann wieder ohne AD´s zu leben.
Ich habe für mich akzeptiert, dass ich die AD´s vielleicht auf Dauer nehmen muß.
Aber ich hoffe natürlich, dass ich irgendwann einen Punkt erreiche, wo ich wieder ohne sie leben kann.
Bisher ist jeder Absetzversuch daran gescheitert, dass die Symptome wieder auflebten. Antriebslosigkeit, Traurigkeit, mich innerlich leer fühlen, oder ich wurde extrem Dünnhäutig gegen jede Form von emotionaler Belastung.
Für mich ist es wichtig gut zu leben trotz der Krankheit. Aber das geht eben nur so lange, wie die Stimmung relativ stabil ist.
Als ich drei Jahre Medikamente genommen hatte, konnte ich mir auch nicht vorstellen, sie so lange zu nehmen.
Aber dein Verlauf kann ein ganz anderer sein.
Hier scheint gerade die Sonne ins Fenster
Liebe Grüße
Heike
Re: step by step - neue Wege gehen
@alle
ich will doch niemanden verletzen. nur helfen. was ich sagen wollte ist... ich probiere es nochmal.
neue wege gehen kann auch heißen sich von einer idee zu verabschieden. z.b. von der idee von gutachtern verstanden zu werden oder von der idee es nicht zu schaffen usw. das kann den horizont öffnen und eine gesundung einleiten. mehr wollte ich nicht sagen. tut mir leid dass ich mich scheinbar so mißverständlich ausgedrückt habe.
sascha
ich will doch niemanden verletzen. nur helfen. was ich sagen wollte ist... ich probiere es nochmal.
neue wege gehen kann auch heißen sich von einer idee zu verabschieden. z.b. von der idee von gutachtern verstanden zu werden oder von der idee es nicht zu schaffen usw. das kann den horizont öffnen und eine gesundung einleiten. mehr wollte ich nicht sagen. tut mir leid dass ich mich scheinbar so mißverständlich ausgedrückt habe.
sascha
Re: step by step - neue Wege gehen
@susan
>Ich würde mich freuen, wenn du mich mit deinen Weisheiten verschonst.
Gruß
Susan
<
ja. wenn du das möchtest dann tue ich das.
mfg
sascha
>Ich würde mich freuen, wenn du mich mit deinen Weisheiten verschonst.
Gruß
Susan
<
ja. wenn du das möchtest dann tue ich das.
mfg
sascha
Re: step by step - neue Wege gehen
Hallo an alle Mitleser!
Das mit der dauerhaften Medikamenteneinnahme ist so eine zweischneidige Sache für mich geworden. Von Haus aus bin ich eigentlich nicht so ein Fan von Medikamenten. Habe sie zum Glück bisher auch nie gebraucht, abgesehen von der Depression. Deshalb kann ich das auch gut sagen. Jedenfalls habe ich gelernt und dadurch bin ich für mich zu einer Entscheidung gekommen. Müsstest du liebe Susan Medikamente zur Blutverdünnung nehmen oder auch etwas gegen Diabetis oder Bluthochdruck, so wäre es sicher keine Frage ob oder ob nicht. Denn in unseren Köpfen sind das "richtige" Krankheiten. Das dies nicht so ist, wissen wir in unserem Inneren auch, aber trotzdem sträuben wir uns gegen den Gedanken über eine (lange) Zeit diese Medikamente einzumehmen. Aber warum eigentlich? Sie helfen uns, unseren Alltag zu bestehen und mit unserem Leben halbwegs wieder zurecht zukommen. Dafür nimmt jeder einzelne die entsprechenden Nebenwirkungen in Kauf, da sie unterm Strich das kleinere Übel sind. Würden wir uns dagegen wehren, wenn wir eine Brille bräuchten? oder gegen eine Schmerzspritze bei einer großen Zahnbehandlung? Die Anwort wäre sicher nein!
Jeder muss für sich selbst entscheiden ob er Medikamente einnnimmt, oder es ohne versucht, aber trotzdem bin ich überzeugt davon, das ab einem bestimmten Schweregrad einer Depression, eine Medikamentation unvermeidbar ist. Natürlich nicht nur Medis, sondern im Zusammenspiel mit anderen Therapieformen und -möglichkeiten. Ich denke das die meisten diese Tabletten nicht als bunte Smarties, sprich "Glücklichmacher" ansieht, wie verschiedenen Mittel in der Szene einfach mal so "eingeschmissen" werden, damit man gut drauf ist, sondern als das was sie wirklich sind, ein Hilfsmittel, dass das Überleben im Alltag garantiert. Es ist genauso wie Heike es beschrieben hat.
LG und einen schönen Sonntag euch allen
Ramona
Das mit der dauerhaften Medikamenteneinnahme ist so eine zweischneidige Sache für mich geworden. Von Haus aus bin ich eigentlich nicht so ein Fan von Medikamenten. Habe sie zum Glück bisher auch nie gebraucht, abgesehen von der Depression. Deshalb kann ich das auch gut sagen. Jedenfalls habe ich gelernt und dadurch bin ich für mich zu einer Entscheidung gekommen. Müsstest du liebe Susan Medikamente zur Blutverdünnung nehmen oder auch etwas gegen Diabetis oder Bluthochdruck, so wäre es sicher keine Frage ob oder ob nicht. Denn in unseren Köpfen sind das "richtige" Krankheiten. Das dies nicht so ist, wissen wir in unserem Inneren auch, aber trotzdem sträuben wir uns gegen den Gedanken über eine (lange) Zeit diese Medikamente einzumehmen. Aber warum eigentlich? Sie helfen uns, unseren Alltag zu bestehen und mit unserem Leben halbwegs wieder zurecht zukommen. Dafür nimmt jeder einzelne die entsprechenden Nebenwirkungen in Kauf, da sie unterm Strich das kleinere Übel sind. Würden wir uns dagegen wehren, wenn wir eine Brille bräuchten? oder gegen eine Schmerzspritze bei einer großen Zahnbehandlung? Die Anwort wäre sicher nein!
Jeder muss für sich selbst entscheiden ob er Medikamente einnnimmt, oder es ohne versucht, aber trotzdem bin ich überzeugt davon, das ab einem bestimmten Schweregrad einer Depression, eine Medikamentation unvermeidbar ist. Natürlich nicht nur Medis, sondern im Zusammenspiel mit anderen Therapieformen und -möglichkeiten. Ich denke das die meisten diese Tabletten nicht als bunte Smarties, sprich "Glücklichmacher" ansieht, wie verschiedenen Mittel in der Szene einfach mal so "eingeschmissen" werden, damit man gut drauf ist, sondern als das was sie wirklich sind, ein Hilfsmittel, dass das Überleben im Alltag garantiert. Es ist genauso wie Heike es beschrieben hat.
LG und einen schönen Sonntag euch allen
Ramona
Re: step by step - neue Wege gehen
Liebe Susan,
um Dein bereits etwas zurückliegendes posting an mich nochmal aufzugreifen:
Die Ängste vor dem, was da evtl. negativ verlaufen könnte (Gutachter, etc.) kann man vermutlich nur auflösen, indem man sich zwingt, die ewig negativen Gedankenwege aufzulösen und durch eine positive, gelassene Sichtweise zu ersetzen. Nichts anderes versucht ja die Verhaltenstherapie.
Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, daß dieser Weg in einer akut depressiven Phase unmöglich ist, zumindest als es mir sehr schlecht ging. Die depressive Gedanken-und Gefühlswelt hat eine dermassen destruktive Sogwirkung, die fast übermenschliche Kräfte verlangt, will man dagegen angehen.
Klar, ich versuche inzwischen auch, wenn es mir schlecht geht, mich zu Aktivität zu zwingen, anstatt mich wieder hinzulegen.
Doch alles Bedrohliche, was in solchen Phasen auf einen zukommt (z.B. Gutachten) wirkt ja durch die Depression monströs verzerrt, unüberwindbar, unlösbar.
Es hat mich wahnsinnige Kräfte gekostet, in meiner AD-freien Zeit, jeden Tag gegen diesen Gespensterreigen anzukämpfen und hatte doch immer das Gefühl, versagt zu haben, zu schwach zu sein, ausgeliefert zu sein.
Seitdem ich in der Klinik die Erfahrung gemacht habe, daß ein AD zumindest etwas anschlägt, habe ich erstmals nach eineinhalb Jahren gemerkt, wie es ist, wenn die Gedanken und Gefühle von tiefschwarz zu grau und manchmal sogar zu einem schmuddeligen Weiß werden.
Erst mit einem teilweisen antidepressiven Wirkungseintritt war ich wieder in der Lage, die Dinge, die auf mich zukommen, und z.Bsp. den vorher höchst angstbesetzten Bereich berufliche Zukunft, finanzielles Auskommen, etc., wieder gelassener zu betrachten.
Erst jetzt bin ich in der Lage, diesen extrem verengten, depressiven Tunnelblick zu öffnen und wieder die ganze Bandbreite der Möglichkeiten zu erfassen.
Also, Sascha hat in einem Punkt recht: man darf sich nicht in depressive Denkmuster verstricken, allerdings ist man meiner Erfahrung nach dazu erst ab einem gewissen Punkt auch in der Lage.
Dies ist meine ganz persönliche Meinung, und deshalb ist für mich ein wirksames und in den NW tolerierbares AD - auch auf längere Zeit - lebensnotwendig.
Ich habe gerade darüber nachgedacht, warum es eigentlich so ist, daß man als Depressiver davon träumt, das AD irgendwann wieder ganz absetzen zu können. Ich fand Ramonas Gedanken dazu ganz richtig, bei einem organischen Leiden, das eine lebenslange Einnahme erfordert, wäre die Hemmschwelle u.U. niedriger. Man fühlt sich eben immer noch irgendwie manipuliert, wenn man eine Substanz einnimmt, die das Fühlen verändert.
Und doch ist es letztendlich so: wenn der Leidensdruck groß genug ist, ist alles egal.
Von daher - wenn ich, wie Heike erfahren würde, daß bei Absetzen des ADs die Symptomatik wieder einsetzt, wäre es keine Frage, daß ich weitermache.
Ich verstehe nicht so recht, warum sich Dir immer wieder die Frage des Reduzierens oder sogar Absetzens stellt, wo Du doch auch gerade erst wieder eine gute Erfahrung mit dem Zyprexa gemacht hast. Untolerierbare NW wären für mich ein Grund, oder Unwirksamkeit.
Aber nur der leiseste Hauch von Stabilisierung rechtfertigt doch ein Weitermachen?
Daß die Medikamente den Therapieverlauf der Psychotherapie behindern, kann ich mir echt nicht vorstellen.
Also warum?
Lieben Gruß
Virginia
um Dein bereits etwas zurückliegendes posting an mich nochmal aufzugreifen:
Die Ängste vor dem, was da evtl. negativ verlaufen könnte (Gutachter, etc.) kann man vermutlich nur auflösen, indem man sich zwingt, die ewig negativen Gedankenwege aufzulösen und durch eine positive, gelassene Sichtweise zu ersetzen. Nichts anderes versucht ja die Verhaltenstherapie.
Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, daß dieser Weg in einer akut depressiven Phase unmöglich ist, zumindest als es mir sehr schlecht ging. Die depressive Gedanken-und Gefühlswelt hat eine dermassen destruktive Sogwirkung, die fast übermenschliche Kräfte verlangt, will man dagegen angehen.
Klar, ich versuche inzwischen auch, wenn es mir schlecht geht, mich zu Aktivität zu zwingen, anstatt mich wieder hinzulegen.
Doch alles Bedrohliche, was in solchen Phasen auf einen zukommt (z.B. Gutachten) wirkt ja durch die Depression monströs verzerrt, unüberwindbar, unlösbar.
Es hat mich wahnsinnige Kräfte gekostet, in meiner AD-freien Zeit, jeden Tag gegen diesen Gespensterreigen anzukämpfen und hatte doch immer das Gefühl, versagt zu haben, zu schwach zu sein, ausgeliefert zu sein.
Seitdem ich in der Klinik die Erfahrung gemacht habe, daß ein AD zumindest etwas anschlägt, habe ich erstmals nach eineinhalb Jahren gemerkt, wie es ist, wenn die Gedanken und Gefühle von tiefschwarz zu grau und manchmal sogar zu einem schmuddeligen Weiß werden.
Erst mit einem teilweisen antidepressiven Wirkungseintritt war ich wieder in der Lage, die Dinge, die auf mich zukommen, und z.Bsp. den vorher höchst angstbesetzten Bereich berufliche Zukunft, finanzielles Auskommen, etc., wieder gelassener zu betrachten.
Erst jetzt bin ich in der Lage, diesen extrem verengten, depressiven Tunnelblick zu öffnen und wieder die ganze Bandbreite der Möglichkeiten zu erfassen.
Also, Sascha hat in einem Punkt recht: man darf sich nicht in depressive Denkmuster verstricken, allerdings ist man meiner Erfahrung nach dazu erst ab einem gewissen Punkt auch in der Lage.
Dies ist meine ganz persönliche Meinung, und deshalb ist für mich ein wirksames und in den NW tolerierbares AD - auch auf längere Zeit - lebensnotwendig.
Ich habe gerade darüber nachgedacht, warum es eigentlich so ist, daß man als Depressiver davon träumt, das AD irgendwann wieder ganz absetzen zu können. Ich fand Ramonas Gedanken dazu ganz richtig, bei einem organischen Leiden, das eine lebenslange Einnahme erfordert, wäre die Hemmschwelle u.U. niedriger. Man fühlt sich eben immer noch irgendwie manipuliert, wenn man eine Substanz einnimmt, die das Fühlen verändert.
Und doch ist es letztendlich so: wenn der Leidensdruck groß genug ist, ist alles egal.
Von daher - wenn ich, wie Heike erfahren würde, daß bei Absetzen des ADs die Symptomatik wieder einsetzt, wäre es keine Frage, daß ich weitermache.
Ich verstehe nicht so recht, warum sich Dir immer wieder die Frage des Reduzierens oder sogar Absetzens stellt, wo Du doch auch gerade erst wieder eine gute Erfahrung mit dem Zyprexa gemacht hast. Untolerierbare NW wären für mich ein Grund, oder Unwirksamkeit.
Aber nur der leiseste Hauch von Stabilisierung rechtfertigt doch ein Weitermachen?
Daß die Medikamente den Therapieverlauf der Psychotherapie behindern, kann ich mir echt nicht vorstellen.
Also warum?
Lieben Gruß
Virginia
Re: step by step - neue Wege gehen
Ihr Lieben...
vielen Dank für eure Anworten und die Sichtweisen die Medis betreffend. Vielleicht ist das falsch rübergekommen, aber ich habe derzeit nicht (mehr) die Absicht, meine Medis zu reduzieren oder gar abzusetzen. Mich hat lediglich die Tatsache, dass Heike sie nun schon 12 Jahre nimmt, erschreckt, weil ich mir dachte, sie nicht so lange nehmen zu müssen. Zur Zeit sind sie mir eine wichtige Stütze.
Liebe Heike, ich finde deine Einstellung dazu super und wünsche dir, dass du es auch weiterhin schaffst, so gut damit klarzukommen!
Liebe Ramona, du hast Recht, wenn du sagst, dass es Krankheiten gibt, die eine regelmäßige Medi-einnahme fordern und bei denen man es eher akzeptiert, sie lange Zeit oder ein Leben lang nehmen zu müssen. Somit ist es wohl eine Frage der Einstellung dazu, wie man damit zurechtkommt Dir alles Gute!
Liebe Virginia,
ich kann mich gut an die Zeiten ohne AD's, ohne das Zyprexa ,erinnern und ich möchte auf keinen Fall dahin zurück. Auch bei mir hat sich durch die Medis viel verändert, ich war erst durch sie "offen" für die VT und habe viel bewegen können, was mir ohne die Medis nicht gelungen wäre, weil der Depri-Sog zu stark war. Die NW sind da, das ist Tatsache, aber man kann damit leben, wenn man den Unterschied zu der Zeit ohne Medis kennt. Wüsche dir, dass die Dinge sich für dich so entwickeln, wie du es dir vorstellst und dass dein Weg "gehbar" bleibt...
Liebe Grüße
Susan
vielen Dank für eure Anworten und die Sichtweisen die Medis betreffend. Vielleicht ist das falsch rübergekommen, aber ich habe derzeit nicht (mehr) die Absicht, meine Medis zu reduzieren oder gar abzusetzen. Mich hat lediglich die Tatsache, dass Heike sie nun schon 12 Jahre nimmt, erschreckt, weil ich mir dachte, sie nicht so lange nehmen zu müssen. Zur Zeit sind sie mir eine wichtige Stütze.
Liebe Heike, ich finde deine Einstellung dazu super und wünsche dir, dass du es auch weiterhin schaffst, so gut damit klarzukommen!
Liebe Ramona, du hast Recht, wenn du sagst, dass es Krankheiten gibt, die eine regelmäßige Medi-einnahme fordern und bei denen man es eher akzeptiert, sie lange Zeit oder ein Leben lang nehmen zu müssen. Somit ist es wohl eine Frage der Einstellung dazu, wie man damit zurechtkommt Dir alles Gute!
Liebe Virginia,
ich kann mich gut an die Zeiten ohne AD's, ohne das Zyprexa ,erinnern und ich möchte auf keinen Fall dahin zurück. Auch bei mir hat sich durch die Medis viel verändert, ich war erst durch sie "offen" für die VT und habe viel bewegen können, was mir ohne die Medis nicht gelungen wäre, weil der Depri-Sog zu stark war. Die NW sind da, das ist Tatsache, aber man kann damit leben, wenn man den Unterschied zu der Zeit ohne Medis kennt. Wüsche dir, dass die Dinge sich für dich so entwickeln, wie du es dir vorstellst und dass dein Weg "gehbar" bleibt...
Liebe Grüße
Susan