Spiritualität und Depression IV

igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Lieber Ben,

stehe gerade ein wenig auf der Leitung...wahrscheinlich meinen wir aber das selbe.

Klar, die Angst beim Thema Arbeit lässt sich nicht durch theoretische Überlegungen lösen. Wie alles nicht. Das meine ich ja - ich muss mich trauen, ins kalte Wasser zu springen. So, wie ich mich getraut habe, überhaupt wieder herauszugehen. Bis zu einem gewissen Grade habe ich mich aber auch erst getraut, nachdem ich innerlich eine Veränderung vollzogen habe. Ich weiß nicht, ob Du mich jetzt verstehst. Jedenfalls muss das Hand in Hand gehen. Der nächste Schritt wäre, wieder zu arbeiten. Am besten noch während der Therapie, damit ich neue Ängste oder Schwierigkeiten besprechen kann.

Es scheint, als müsste ich immer wieder erstmal frei werden (von der Vergangenheit), um den nächsten Schritt zu gehen. Vielleicht nicht frei werden, aber jeden Abschnitt verstehen um weiterzugehen. Jeder neue Abschnitt, der jetzt auf mich zukommt, hat bei mir auch eine konfliktbeladene Vergangenheit. ZB Arbeit.

Verstehst Du was ich meine? Jetzt bin ich schon wieder wirr. Warscheinlich denke ich auch zu viel ...........................

Durch die Lösung von der Familie habe ich einen neuen Platz im Leben. Und diesen Platz muss ich nun weiterhin (an-)nehmen und auf die anderen Bereiche übertragen.

Hmmm...kompliziert.

Meinst Du das so ähnlich? Gehst Du den Weg so?
igel
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Genau so, Igel! Weiter so!

Ben
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

jetzt muss ich meinen ganzen Mut zusammennehmen.

Alles ist wieder anders. Und ich bilde mir gerade ein, dass Du nicht mehr mit mir "reden" willst. Ist das meine Einbildung? Ich will aber auch nicht nerven und klammern.

Ich verstehe auch nicht, warum das jetzt im Zusammenhang mit Arbeit so auftritt. Irgendwie fasse ich Dich gerade so auf, als würdest Du sagen:"Arbeite mal lieber, statt hier zu schreiben." Ich bin ganz unsicher.

Was ich zur Arbeit geschrieben habe, hört sich ja sehr vernünftig an. Schön. Aber das erscheint mir soweit weg. Irgendwann - nur nicht jetzt.

Komisch.

Kennst Du sowas?
igel
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Nö Igel, keine Angst, ich will schon mit Dir reden. Das mit dem "Arbeiten statt schreiben" klingt natürlich hart - ich finde aber, das die theoretische Auseinansersetzung und die praktische Umsetzung idealer weise Hand in Hand gehen, und da wollte ich Dir ein bißchen Mut machen, auch "im Leben" wieder einen Schritt zu wagen - denn es gibt ja nicht "die Welt hier drinnen und die Welt da draußen". Ansonsten bin ich zur ZEit etwas zeitlich eingespannt (wie Du ja weist), also siehs mir nach, wenn ich nicht mehr schreibe bzw. jetzt mal ein paar Tage nicht im Forum bin

Ben
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

ach ja, Du bist ja immer noch eingespannt.... Ich hoffe, Du siehst es mir nach, wenn ich Dich vielleicht zu einer Rechtfertigung genötigt habe. Natürlich sollst Du Dich nicht an- und abmelden bei mir. Bist´mir eben irgendwie an´s Herz gewachsen (keine Bange, die Liebeserklärung kommt nicht) und deshalb ist mir der Austausch mit Dir so wichtig. Die berühmte Wellenlänge.

Was wir zum Thema Arbeit ausgeklügelt haben, finde ich nach wie vor richtig. Aber ich kann es eben nicht umsetzen. Vielleicht liegt es daran, dass mir sozusagen die innere Einsicht noch fehlt. Bisher wird immer nur von Aussen an mich "herangetragen", dass ich wieder arbeiten muss. Da bin ich vielleicht mit der Vergangenheit noch nicht durch. In der Gruppe am Donnerstag ist auch etwas komisches passiert. Da ging es um Arbeit und Schwierigkeiten im Job. Für mich gab es da nur die Alternative "Kündigung." Ich habe das überhaupt nicht gemerkt, dass es dazwischen aben auch erstmal die Auseinandersetzung, das sich-stellen gibt!
Bei diesem Thema bin ich jedenfalls sehr empfindlich.

Der Gedanke "arbeiten statt hier schreiben" ist echt ein bischen hart. Da habe ich warscheinlich in Dich zuviel hinein interpretiert. Dieser Gedanke entspricht wohl eher der Abwertung, die ich mir selbst gegenüber betreibe.

Das passiert mir leider wieder häufiger, dass ich alles "heisser koche" als es ist.
Bin in einer komischen Verfassung. Na ja, es wird sich auch wieder ordnen und dann kann ich weitergehen.

Wie gehst Du damit um, wenn Anforderungen an Dich gestellt werden und Du glaubst sie nicht erfüllen zu können? Kannst Du etwas dazu sagen?

Liebe Grüsse und schöne Tage - denke auch an die Pausen -
igel
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

...wie war das Sprichwort?"Es wird nichts so heiss gegessen wie es gekocht wird". So meine ich das......
igel
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

hab schon verstanden ist ok

Ganz konkret zu Deiner Frage

"Wie gehst Du damit um, wenn Anforderungen an Dich gestellt werden und Du glaubst sie nicht erfüllen zu können? Kannst Du etwas dazu sagen?"

Natürlich kann ich was dazu sagen, sonst wäre ich ja nicht Ben

Ich schau mir die Anforderungen ganz konkret an, also ohne meine Interpretation - das nimmt schon einen Haufen Druck. Wenns in der Arbeit z.B. drum geht, was zu organisieren, dann schau ich, was ich da machen kann, ohne sofort ein Idealbild zu haben, wie es denn sein müßte. Ich denke, ich muß immer unterscheiden, was VON mir erwartet wird und was ICH von mir erwarte. Meistens klaffte da eine große Lücke - erwartet wurden immer ganz machbare Dinge und ich habe das für mich immer so verkompliziert und auf ein Podest gehoben (das ist auch neurotisches Verhalten) und mir damit selbst eine Menge Stress gemacht. Wenn Du morgen 10 Leute zu Gast hast (so wie ich z.B.), dann kannst Du eine Woche mit Vorbereitungen und Einkäufen verbringen, um alles perfekt zu machen oder Du kannst einfach ein paar Nudeln mit Soße machen und Dich auf den Abend freuen. Die anderen (meine Gäste) erwarten gar nicht so viel - die wollen was Essen und was Trinken, aber deswegen kommen sie nicht - die Hauptsache ist das zusammensein und das miteinander quatschen und Spaß haben. Wir hatten das mal im Freundeskreis, das da einer über den anderen hinaus wollte - einer hat chinesisch gekocht, dann hat der andere eben griechisch oder indonesisch gekocht - mit der nötigen Vorbereitungszeit und der kostenintensiven Einkaufstortour dazu. Und dann haben wir mal gemerkt, wie wurst uns (Gästen) das eigentlich ist und das es um was anderes geht, nämlich einfach ums ungezwungene Zusammensein.

Lange Rede kurzer Sinn: Alle Anforderungen, die an mich gestellt werden, konnte ich bisher entweder erfüllen oder sie passten einfach nicht zu mir (z.B. ein Medizinstudium). Aber das ist in Ordnung. Und den meisten Stress der Anforderungen habe ich mir selbst gemacht.

Ben
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

ja, so einfach könnte es sein!

Das ist so ein Beispiel, das wieder genau auf mich passt! Und ich sitze im Moment in der (Denk-)Falle: alles entweder perfekt oder gar nicht. Ich frage mich gerade, ob Perfektionismus und Rückzug vielleicht vor Versagenssituationen oder Verlusten schützen sollen.

Dein Beispiel bewegt ganz viel bei mir. Da fallen mir Szenen von zu Hause ein und ich denke an Weihnachten, als ich die Probe auf´s Exempel meiner Mutter gegenüber gemacht habe. Das ist so banal! Sie hat sich immer darüber aufgeregt, wenn jemand Dosenmilch in der Verpackung auf den Tisch gestellt hat. Ich habe es dann so gemacht und was ist passiert? Nix ausser einem blöden Gesicht.....wie albern.

Wollten Deine Eltern Dich gerne als Arzt sehen?

Ach Ben, ich weiß gar nicht was ich will. Da ist eine Leere und die kann Nichts und Niemand füllen.


So, jetzt reicht es mit Jammern - Dir bestimmt auch .

Gruss,
igel
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

das Beispiel mit der Dosenmilch klingt wirklich banal, aber es ist alles andere als das. Es geht wirklich darum, mal alles, was man bisher als "das gehört sich so oder so" mal zu überprüfen und zu sehen, das es auch Alternativen gibt. Denn Freiheit bedeutet immer, selbst entscheiden zu können, was man/frau machen will. Dazu gehören immer Handlungsalternativen. Also um zum Beispiel Arbeit zurück zu kommen - ich kann die Arbeit suchen, die zu mir passt, die mehr Berufung als Job ist - aber ich kann auch einfach irgendeine Arbeit machen, um meine Kohle zu verdienen - beide Möglichkeiten finde ich legitim! Zu Deiner konkreten Frage an mich - meine Eltern haben mir immer zugestanden, mich selbst für meine berufliche Laufbahn zu entscheiden - Arzt wollte ich mal werden, habe aber dann durch meinen Zivildienst im Krankenhaus erkannt, das das nicht mein Weg ist.

Ben
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

hoffe, Dir geht es gut.....

"Das gehört sich so oder so". Wenn ich es überlege, habe ich die meiste Zeit meines Lebens danach gehandelt. Erschreckend. Ich gerate auch immer noch dahinein, mich an irgendwelchen fremden Maßstäben zu orientieren. Ich vermute auch, dass ich deshalb im Moment etwas wild werde, wenn mir jemand von Aussen etwas sagt. Zb mein Arzt wegen der Arbeit. Er sagte auch, es sei nicht wichtig WAS ich mache, sonders das ich etwas mache. Mir ist schon wichtig was ich mache! Ich will nicht schon wieder irgendwas machen, was ich im Grunde gar nicht will. Das ist "letztes Mal" für mich zum persönlichen Drama geworden. Und trotzdem muss ich weitergehen!

Schön, dass Du offensichtlich vor dem Scheitern (?) gespürt hast, das der eingeschlagene Weg nicht Dein Weg ist!

Ich bin noch irgendwie etwas erschrocken, weil mein Vater Montag anrief. Erstmal habe ich ihm (und mir) gleich eine Grenze gesetzt, als er wieder von meiner Mutter sprechen wollte. Komisch, aber ihm gegenüber habe ich keine Angst, mich zu wehren.

Ich habe ihn nochmal auf die Zeit angesprochen, als wir alleine gelebt haben, weil meine Mutter ausgezogen ist. Ich habe da ja überhaupt keine Erinnerung an die Zeit, das beunruhigt mich. Er meinte, wir hätten wie ein Ehepaar zusammengelebt, nur das wir nicht miteinander ins Bett gegangen sind. Ich hätte meine Rolle sehr gut erfüllt. Er hat ja nur darauf gesehen, das ich es gut geleistet habe. Ob ich damit überfordert war, darüber muss er mal nachdenken. Er hat die ganze Zeit gelacht, als er das erzählte. Langsam bekomme ich auch eine Ahnung davon, wie der eigentlich spinnt!! Er war ja die ganze Zeit "der Gute".

Ich bin so erschrocken. Seit drei Nächten träume ich immer wieder von Streit-Szenen. Es gibt Mord und Totschlag und ich bin mittendrin und kann nichts machen.

Aber ich will jetzt versuchen, mich da nicht hineinzusteigern.

Bei meinem Vater weiß ich jedenfalls, dass er sich trotzdem wieder meldet. Auch wenn ich "widerspreche". Meine Mutter meldet sich gar nicht mehr und ich muss mich zusammenreissen, ihr nicht hinterher zu laufen.

So, jetzt muss ich aber wieder danach sehen, wo ICH bleibe! Ich hab´mich schon wieder vergessen.

Zu Deinem Beispiel fällt mir noch ein, wie schön es ist, wenn man sich nicht verbiegen muss, um anerkannt zu werden!

"Das gehört sich so oder so". Diesen Satz würde ich komplett aus meinem Repertoire streichen. Aber manchmal ist er doch auch hilfreich .

Liebe Grüsse,
igel
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

"Ich will nicht schon wieder irgendwas machen, was ich im Grunde gar nicht will"

Und was willst Du? Eine scheinbar so einfache Frage ...

Das mit den intensiven Träumen kenne ich - da bricht jetzt viel verdrängtes ans Licht. Träume können uns eine Menge über solch Unbewußtes sagen. Was denkst Du, was wollen Dir die Träume sagen?

Ben
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Lieber Ben,

das ist eine schwierige Frage.....da kann ich im Moment nur ansatzweise eine Antwort darauf geben. Den Job, den ich gerne hätte bzw. dem ich mich gewachsen fühle, den gibt´s gar nicht. Am liebsten kein Bürokram und gaaaanz wenig mit Menschen (Publikumsverkehr). Und nicht so viel Verantwortung. Nichts mit Terminen! Ich weiß nicht, was ich will. Ich kann nur sagen, was ich nicht will.

Zu den Träumen:

Einerseits ist es so, dass ich das Geträumte zu Hause erlebt habe. Sie haben geschrien und sich fast verprügelt und ich stand mittendrin, ganz still, und hatte riesengrosse Angst. Andererseits passt es jetzt zu meinem Konflikterleben und sagt mir irgendwie "Ruhe, bloß Ruhe!" Und das ich mich bei meinen Eltern bloß heraushalten muss. Und das mich das mehr mitgenommen hat, als ich erst glaubte. Ich habe mir immer Schuld an meinem "Zustand" gegeben. Kommt noch mehr ans Licht?

Vielleicht aber auch die Botschaft, mein Leben weiter in die Hand zu nehmen. Konflikte anzugehen. Ich hab´auch wieder Schlafstörungen (trotz Medi). Wache alle 3 Stunden auf und esse dann Süssigkeiten! Das habe ich als Kind auch gemacht. Ganz still und allein mit meinen Süssigkeiten, das mich bloß niemand hört. Es muss also wieder eine Veränderung her!

Wie würdest Du den Traum deuten?


Schönen Abend,
igel
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

ich denke, die Traumdeutung kann nur entweder ein Experte oder der/die Betroffene machen, also wer ich nicht spekulieren. Interessant finde ich, was Du selbst mit dem Traum verbindest. Die kleine Igel, die also da hilflos zwischen den Fronten steht, die nachts ihre Süßigkeiten isst, solltest Du Dich nicht um die kümmern? Die an die Hand nehmen? Genau diesen Zustand oder dieses ICH auch annehmen und mal zu gucken, wie Du es jetzt schützen kannst? Ich z.B. habe als Schutz für den kleinen Ben den aggressiven Ben wiederentdeckt - und das war erst mal ein Schock (ich bin doch nicht aggressiv!) - aber genau sowas hat Ben gebraucht - einen großen Bruder, der endlich auch mal guckt, was der kleine Ben will, nicht immer nur, was die anderen wollen. Nun wurde bei mir nicht nur der kleine Ben unterdrückt, sondern auch dessen Beschützer (denn ich habe ja eine Idealvorstellung von mir und da passt die Aggressivität gar nicht rein). Was sagt die aggressive Igel zu dem ganzen Prozess - also die Kämpferin, der auch und gerade der SChutz der kleinen Igel am Herzen liegt? Gibts die bei Dir (noch)?

Ben
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

ja, die gibt es schon noch, aber im Moment liegt sie ein wenig brach. So richtig wütend bin ich noch gar nicht geworden. Obwohl sich die Wut vielleicht auch im Rückzug zeigt! Ja, vielleicht erlaube ich mir Agressionen wieder nicht. Du hast Recht - ich kann die Geschehnisse der kleinen Igel gar nicht so richtig annehmen. So meinst Du es wohl. Ich müsste auch wütend auf meinen Vater werden! Das ist ganz komisch. Gestern hat sich in der Gruppe etwas herausgestellt. Ich bin voller Schuldgefühle, mache mich selbst fertig und sehe deshalb überhaupt nicht, was mein Vater auch zur Zeit noch mit mir macht. Meine Therapeutin musste mir erstmal wieder sagen, dass er überhaupt kein Gespür dafür hat, dass er Vater und ich Tochter bin. Er ist distanzlos. Komisch, jetzt habe ich es erst verstanden! Ich bin ihm gegenüber doch noch ganz schön die brave Tochter, die funktioniert. Ich fürchte, da wiederholt sich etwas aus der Zeit, als wir alleine gelebt haben! Ich als Ehefrau-Ersatz. Nein, das will ich nicht mehr und wenn er niemanden ausser mir hat, ist es sein Problem. Ich bin nicht verantwortlich dafür, wie es ihm geht.

Wenn es nicht anders geht, muss ich den Kontakt abbrechen. Weil mein Aufgebautes nach jedem Gespräch wieder zusammenfällt! Ich komme gar nicht zur Ruhe. Ich habe Angst davor, den Kontakt abzubrechen. Andererseits kann ich über die Auseinandersetzung viel über mich erfahren.

Ich bin noch gar nicht an die Trauer darüber gekommen, dass ich von meinen Eltern nicht das bekomme, was ich mir wünsche.

Ach Ben, hab ich jetzt sehr durcheinander geschrieben? So kommt es mir vor. Schön, wie Du beschrieben hast, dass Du dem kleinen Ben ein grosser Bruder bist. Da werd ich ganz traurig. Ich hätte nämlich soooo gerne einen grossen Bruder. Ich hab zwar einen, aber der tut mir nur weh und macht mich klein, damit er sich gross fühlt!

Mal sehen, was ich selbst da für die kleine Igel tun kann.

Ich bin immer so unsicher wegen unseres Kontaktes. Ich meine, ich erzähle ja immer nur von mir. Aber bestimmt meldest Du Dich, wenn es für Dich nicht ok ist. Das ist sehr ungewohnt, das jemand so lange einfach da ist! Aber auch schön......

Liebe Grüsse und mal wieder eine Umarmung - die muss sein -
igel
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

schön, das die aggressive Igel noch da ist! Die wirst Du brauchen. Hör Dir mal ganz ohne Wertung an was die zu sagen hat - einfach anhören. Der große Ben sagt z.B. "Jetzt scher Dich doch endlich mal nicht immer um die anderen, die kommen schon klar - wir sind dran! Wenn Dich jemand beleidigt, dann beleidige auch ihn - fair nur zu denen, die es verdienen" oder "Du immer mit Deinem spirituellen Quatsch - jetzt gehts erst mal drum, im hier und jetzt zu überleben (wenn ich mal wieder ein Buch lese )" Und die Kunst ist nun nicht, den großen Ben zum Alleinherrscher zu machen, sondern einfach wahrzunehmen, das er da ist und Ansprüche hat - und die sind nicht so falsch! Und dann kann ich immer noch auswählen, welche Ansprüche ich umsetzen will und welche nicht - aber um auswählen zu können, muß ich möglichst viele der Ansprüche kennen. Dazu gehört, in sich reinzuhören und ohne Wertung zu gucken, was DA ist. Ich wäre auch lieber nur friedlich, freundliche und fröhlich, aber das bin ich nun mal nicht - ce la vie.

Bin am Wochenende nicht da - also frühestens Montag wieder. Bis denn

Ben
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von Nico Niedermeier »

BITTE EINEN NEUEN THREAD ERÖFFNEN...
der alte dauert für alle die analog im Internet sind ewig zum hochladen
Dr. Niedermeier
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

der Hinweis des Doc passt jetzt irgendwie.....

Ich überlasse Dir das Eröffnen des neuen Threads - ich hör´erstmal in mich hinein .

Liebe Grüsse und ein schönes WE,
igel
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