Zwickmühle

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SarahLi83
Beiträge: 55
Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Zwickmühle

Beitrag von SarahLi83 »

Hallo meine lieben,

Ich bin in einer zwickmühle und weiß nicht was ich machen soll....

Habe vor nem jahr meinen job verloren und einige Schulden aufgebaut....
Hatte einen suizidversuch und war 6 wochen in der klinik...
Bin dann zur schule gegangen und eine weiterbildung gemacht. Ich war jede woche auch in meiner therapiesitzung.
Meine familie will das ich in eine stationäre Behandlung gehe... für ca 6 bis 12 monate.
Aber ich will da nicht hin..
Ich will unbedingt wieder arbeiten. Mein leben in den griff bekommen.
Meine eltern hatten mich zum Jahreswechsel nach hause geholt.seit dem wohne ich wieder zuhause.... fühle ich mich wohl... nein...seit jahren fühle ich mich nicht mehr dazugehörig bzw ausgeschlossen... verbringe meine zeit nur in meinem zimmer....
Jetzt habe ich gestern ein jobangebot bekommen. Und das würde ich gerne annehmen. Aber es wird für schwierigkeiten mit meiner familie führen. Meine familie meint ich wäre dazu noch nicht bereit... ich weiß nicht wie sie darauf kommen... weil wie es mir geht interessiert keinen wirklich... zumindest habe ich nicht den eindruck.
Ich will arbeiten... zurück ins leben gehen... ich selber fühle mich stabil. Mein therapeut unterstützt das...
Ich will meine schulden zurückzahlen..
Was ich nicht kann wenn ich längere zeit staionär bin... da ich dann nur noch sozialhilfe bekommen würde.....
Und danach stehe ich wieder ohne arbeit da...und muss im lebenslauf meinen aufenthalt erklären, da ich ja dann Lücken drin habe...
Sry wenn ich so denke... wer nimmt schon einen psychisch kranken.....

Gruss Sarah
vanezzo
Beiträge: 156
Registriert: 4. Feb 2014, 13:54

Re: Zwickmühle

Beitrag von vanezzo »

Hallo SarahLi,

ich lese den Druck aus deinen Zeilen, vielleicht weil ich in einer im weiteren Sinne ähnlichen Situation stecke. Und deshalb gebe ich dir einen Rat, den ich mir selber auch geben sollte: Versuch, den Druck rauszunehmen. Und was deine Familie betrifft: Sprich mit ihnen. Sag ihnen, dass du selbst und auch dein Therapeut denken, dass du es schaffen kannst.
Oder überlege dir, was das Schlimmste wäre, das passiert: Würden deine Eltern dich deswegen rausschmeißen? Selbst wenn dem so wäre, findest du eine andere Unterkunft.. und wenn es erstmal eine WG ist. Vielleicht schmollt deine Familie auch nur ein bisschen und sind dann ziemlich stolz auf dich, wenn sie sehen, dass du es schaffst.
Wichtig finde ich, dass du auf dich selbst hörst... und auch ein bisschen auf deinen Therapeuten :)
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Zwickmühle

Beitrag von Bittchen »

Liebe Sarah,

Bei dir lese ich sehr viel Druck,das kann nicht gut sein.
Auch psychisch Kranke,so wie wir Betroffenen hier,haben auch nur eine Krankheit.
Zwar nicht so sichtbar,wie bei körperlichen Krankheiten,aber nicht weniger ernst zu nehmen.
Gerade psychische Krankheiten sind nicht selten und du solltest akzeptieren ,dass du erkrankt bist.
An welchen Einschränkungen du auch immer leiden solltest.
Akzeptanz ist der erste Schritt.
Wenn du und dein Therapeut meinen,eine leichte ,kürzere Beschäftigung, kann dir gut tun,dann mache das.
Wieder arbeiten gibt dir auch Struktur,aber sei vorsichtig bei Überforderung.
Wenn du es nicht schaffst,kannst du immer noch in stationäre Therapie gehen.
8 -12 Monate hört sich eher nach einer Suchttherapie an,wenn das so ist,kann ich dir nur zu raten.
Oder warum sonst gleich so lange ?
Deine Eltern haben wohl Angst,dass sich dein Suizid wiederholt.
Dass kann ich ihnen nicht verdenken,denn sie lieben dich,sonst hätten sie dich nicht nach Hause geholt.
Der Spruch, ohne Gesundheit ist alles nichts,enthält viel Wahrheit.

Alles Gute für dich und liebe Grüße

Bittchen
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SarahLi83
Beiträge: 55
Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Zwickmühle

Beitrag von SarahLi83 »

@bittchen

Nein keine sucht.....

Ich habe meine krankheit akzeptiert...
Und ich fühle mich stabil genug... denke das es psychisch sehr gut wäre

Aber ob meine Famile es genauso sieht?
SarahLi83
Beiträge: 55
Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Zwickmühle

Beitrag von SarahLi83 »

Ich bin 34....

Und leide seit vielen Jahren an depressionen... bin auch gut auf tabletten eingestellt..

Meine eltern sind seit 5 monaten in südamerika.... und kommen in 1 woche zurück...

Mein inneres gefühl sagt arbeiten wäre super...
Aber ich will auch nicht mit meinen Eltern brechen
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Zwickmühle

Beitrag von Bittchen »

Liebe Sarah,


da du ja jetzt schon 5 Monate alleine lebst und das gut geregelt bekommst,versuche es doch einfach.
Höre auf dein Bauchgefühl.
Wie kannst du durch arbeiten wollen,mit deinen Eltern brechen müssen ?
Verstehe ich nicht so ganz,aber das ist wohl schriftlich auch schlecht zu erklären.
Versuche es ,du hast nach meiner Ansicht, nichts zu verlieren.
Mit 34 Jahren bist du für dich selbst verantwortlich.
Wir Betroffenen sind zwar nicht so belastbar,da müssen wir schon gut für uns sorgen.
Aber wir können unser Leben sehr gut meistern,wenn auch mit mehr Schwierigkeiten,
aber wer mit Depressionen lebt,ist sehr stark.

Nochmals alles Gute und lebe dein Leben so, wie du es willst.
Da gebe ich LaLeLu recht,mache dich nicht so abhängig von deinen Eltern,das scheint dich sehr einzuschränken.

LG Bittchen
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SarahLi83
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Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Zwickmühle

Beitrag von SarahLi83 »

Merke es gerade schon wie es ist...
Ich habe es gestern einer meiner beiden schwestern gesagt...
Wir haben da über meine Sorgen und gefühle gesprochen... haben auch viel geweint...
Meiner anderen schwester hat sie es erzählt... und diese redet kein wort mehr mit mir... geht mir aus dem weg....
Bin schon wieder am weinen.... das belastet mich extrem
Kenny
Beiträge: 324
Registriert: 3. Sep 2017, 16:37

Re: Zwickmühle

Beitrag von Kenny »

Liebe Sarah,

ich finde, Du bist auf dem richtigen Weg. Wenn Du Dich selbst stabil genug fühlst, dann solltest Du es versuchen. Vielleicht traut Deine Familie Dir nicht mehr viel zu, aber das ist ihr Problem und nicht Deines. Manche Familien neigen auch dazu, die kranke Tochter lieber in einer sicheren Einrichtung unter zu bringen, weil sie sich damit selbst sicherer fühlen. Dann übernimmt die Klinik die Verantwortung und die Familie ist entlastet. Ich kann das gut nachvollziehen, aber hier geht es nicht darum, was für Deine Familie am besten ist, sondern was Du brauchst, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich finde, es ist auch ein Zeichen von psychischer Gesundheit und Stabilität, wenn Du Dich entscheidest, wieder einen Job anzunehmen. Du hast therapeutische Unterstützung, das ist eine gute Basis um Dir wieder etwas aufzubauen. Oft hilft ja auch eine gute Arbeit bei der Bewältigung der Depression. (Struktur, Perspektive, finanzielle Sicherheit, usw.)
Du musst halt besonders auf Deine eigenen Grenzen achten, auf Überforderung usw. Aber ich denke, dass Dir das selbst klar ist. Lass Dich von Deiner Familie nicht ausbremsen, Du bist erwachsen und musst Deine eigenen Entscheidungen treffen.

Irgendwie habe ich den Eindruck, Du würdest Deiner Familie etwas schreckliches antun, wenn Du wieder arbeiten gehst. Das klingt vielleicht etwas verrückt, aber diese Idee geistert gerade in meinem Kopf herum.

L.G. Kenny
SarahLi83
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Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Zwickmühle

Beitrag von SarahLi83 »

Gute frage.....

Es gehtvim moment nicht darum was ich will,sondern was meine Familie will...

Will aber halt meine familie nicht verlieren
Kenny
Beiträge: 324
Registriert: 3. Sep 2017, 16:37

Re: Zwickmühle

Beitrag von Kenny »

Liebe Sarah,

das verstehe ich nicht. Musst Du krank bleiben um Deine Familie nicht zu verlieren?
Oder musst Du nach ihren Regeln funktionieren damit sie Dich weiter unterstützen?
Was hat Deine Familie davon wenn Du nicht arbeitest?
Habe ich etwas falsch verstanden?


L.G. Kenny
SarahLi83
Beiträge: 55
Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Zwickmühle

Beitrag von SarahLi83 »

Habe das gefühl das ich nach ihnen gehen muss damit ich meine unterstützung nicht verliere
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Zwickmühle

Beitrag von Bittchen »

Liebe Sarah,

das hört sich so an,als ob du finanziell stark abhängig bist,
Wohnraum,Lebensunterhalt u.s.w.
Manchmal sollte man den schweren,unbequehmen Weg gehen,wenn es sein muss,auch mit staatlicher Hilfe.
In deinem Alter hast du das Recht ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Hier in der virtuellen Welt ,stößt man an Grenzen,um deine Situation realistisch beurteilen zu können.
Bespreche die Schwierigkeiten mit deiner Familie, bitte noch mal mit deinem Therapeuten.
Vielleicht hast du ja noch andere Menschen,außer deiner Familie,denen du vertraust und die dich unterstützen können.
Genau wie Kenny,verstehe ich nicht,was dich vom arbeiten abhalten sollte,außer du hast noch andere ,schwerwiegende gesundheitliche Probleme,
die du doch in Angriff nehmen solltest.
Bei so einem geplanten, evtl.langen stationären Aufenthalt,fallen mir mehrere Diagnosen ein,die zusätzlich zur Depression, bestehen könnten.
Das zu beurteilen oder dir weiter zu raten,kann ein Forum wie dieses ,nicht leisten.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
SarahLi83
Beiträge: 55
Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Zwickmühle

Beitrag von SarahLi83 »

Ich habe lange mit meiner familie diskutiert.

Morgen unterschreibe ich meinen arbeitsvertrag.... und ich freue mich sehr darauf
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Zwickmühle

Beitrag von Bittchen »

Liebe Sarah,

das freut mich sehr für dich.
Meinen herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg.
Schreibe hier weiter, wie es dir geht,da hast du immer einen verständnisvollen
Austausch.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
SarahLi83
Beiträge: 55
Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Zwickmühle

Beitrag von SarahLi83 »

Ja mache ich sehr gerne...
Inzwischen hat meine familie verstanden das es mir so wichtig ist
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