Escitalopram und Stangyl

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Kaktusblüte
Beiträge: 25
Registriert: 27. Aug 2017, 09:39

Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Kaktusblüte »

Hallo liebe Forengemeinde,

ich nehme einiges an Medikamenten und frage mich, ob die innere Leere auch durch Medikamente ausgelöst werden kann ?
Ich nehme Stangyl, wegen Angst und Panik, die das etwas deckelt. Durch meine Antriebslosigkeit ist jetzt das Escitalopram angesetzt worden, mittlerweile bin ich bei 10 mg und hab Bedenken, dass dadurch die Angszustände wieder kommen könnten ?

Hat jemand Erfahrungen in der Kombination von sedierenden und antriebssteigernden Medikamente in Kombination ?

Nebenbei nehme ich noch Ergenyl, Lyrika und Zopiclon. Einschlafen geht, aber durchschlafen gar nicht.

Vielen Dank.

Kaktusblüte
keineKraft

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von keineKraft »

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Zuletzt geändert von keineKraft am 20. Sep 2017, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
Michael1967
Beiträge: 126
Registriert: 3. Apr 2017, 13:14

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Michael1967 »

Du hast zwei Fragen gestellt, erst mal zu der zweiten Frage: Ja, just die letzten 14 Tage ist es mir passiert, dass ein antriebssteigerndes MIttel (Bupropion) als Nebeneffekt Ängste ausgelöst hat. Das hat neben all dem Ärger auch sein Gutes: ich wusste nicht, wie stark meine Angstdisposition "unterhalb der Depressionen" eigentlich ist.
Damit wäre das also klar, und ich konnte sogar schon dagegen vorgehen (Opipramol Dosis verdoppelt).
Nun zur ersten Frage: du hast tatsächlich 3 Angst-Medikamente, die allesamt sedierend wirken (bekannt bei Trimipramin & Pregabalin) bzw. wirken können. Normalerweise müsstest du dich tagsüber in einem sanften Nebel bewegen, sodass Antriebsprobleme überhaupt nicht auffallen dürften.
Trotzdem hast du ein typisch depressives Symptom formuliert: innere Leere. Ich bin mir daher absolut nicht sicher, ob es sich um ein originäres Symptom handelt, oder ob du eine Nebenwirkung einfach in die "depressive Terminologie" übersetzt hast. Dein Arzt hat das Symptom scheint's einer Depression zugeordnet.
Weiterhin würde ich sagen: keine Angst vor dem Escitalopram, so wirkungsmächtig ist das nicht. Aber achte einmal auf die beiden Trimipramin und Pregabalin, die dürften normalerweise mächtig auf den Antrieb drücken. Vor einer Angstverstärkung wäre mir nicht bange, du hast schon jede Menge Medikamente dagegen aufgeboten. Das passiert vermutlich nur, wenn man bei der Angst-Behandlung noch ganz unbedarft dasteht.
Kaktusblüte
Beiträge: 25
Registriert: 27. Aug 2017, 09:39

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Kaktusblüte »

Hallo keine Kraft und Michael,

vielen Dank für eure Antworten.

Außer das Escitalopram nehm ich die anderen Medikamente schon sehr lange. Dennoch hab ich immer wieder "Einbrüche".
Ich muss wohl meinen Arzt fragen, ob die Medikamente sich nicht gegenüber stehen ? Und ob das Stangyl etc. nicht auch Depressionen auslösen kann ?
Er kennt mich ja schon eine Weile und weiß, wie ich bin, wenn nur das "Borderlinische" im Vordergrund steht ...

LG Kaktusblüte
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Bittchen »

Liebe Kaktusblüte ,

es gibt auch einige Foren,die sich mit dem Borderline Syndrom befassen.
Gib mal "Borderline Forum" im PC ein,da findest du ganz viele Antworten.
Vielleicht bist du da besser aufgehoben!!!

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Kaktusblüte
Beiträge: 25
Registriert: 27. Aug 2017, 09:39

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Kaktusblüte »

Oh, dann sollte ich wohl gehen ? :cry:
keineKraft

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von keineKraft »

Nein - bleib und guck dich einfach auch noch woanders um ;)
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Bittchen »

Da schließe ich mich "keine Kraft" an,liebe Kaktusblüte,ich hatte das etwas komisch formuliert.
Du wirst selber sehen was dir gut tut.
Es waren nur die Medikamente,die mich etwas stutzig machten,aber da bin ich nicht kompetent, mich dazu zu äußern.
Zwar habe ich auch sehr lange ein Antidepressivum genommen,immer wieder Andere probiert,aber bei mir wurden auch Einbrüche nicht verhindert.
Erst seit kurzer Zeit bin ich ohne,aber das das so bleibt, ist ganz und gar nicht sicher.
Jetzt bin ich wieder in Psychotherapie und hoffe ,dass ich besser mit der Krankheit umzugehen lerne.
Auch wenn ich schon sehr viel älter(nehme ich mal an) und schon sehr lange betroffen bin,hoffe ich, was zum Guten verändern zu können.
Ich drück dir die Daumen für deinen Gutachter Termin.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Michael1967
Beiträge: 126
Registriert: 3. Apr 2017, 13:14

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Michael1967 »

Ja, du kannst auch noch ein spezifisches Borderline-Forum durchstöbern, aber wenn es nur um die Medikamente geht, dann ist der Unterschied nicht so groß. Da gibt es sicher sehr viele Überschneidungen. Schau mal ob die Borderline-Foren auch so gut "sortiert" sind, und eine eigene Rubrik zu Psychopharmaka angelegt haben.
Ansonsten musst du deinen Arzt dringend mal mit deinem Anliegen konfrontieren: es ist doch eine allzu berechtigte Frage, ob man bei 3 belastenden Angst-Medikamenten von einer Nebenwirkung spricht (Antriebslosigkeit, innere Leere) , oder ob man eine Komorbitität feststellt. Die Ärzte sind sich da auch nicht absolut sicher, die lösen das mit Intuition und Erfahrung.
Probier ruhig mal das Escitalopram, und wenn das hilft, dann könntest Du vielleicht eines der belastenden Medikamente absetzen (Stangyl oder Pregabalin); vielleicht hilft das Absetzen ja zusätzlich, solange die Angstproblematik von einem anderen Medikament besser aufgefangen wird.
Was ich auch noch sagen wollte: Das Agomelatin (Valdoxan) soll gut bei Schlafproblemen sein, habe ich aber noch nciht ausprobiert.
Kaktusblüte
Beiträge: 25
Registriert: 27. Aug 2017, 09:39

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Kaktusblüte »

Ich habe heute einen Termin und werd da mal nachfragen. Die Kombination der Medis scheint ja ziemlich selten vorzukommen.

LG Kaktusblüte
Kaktusblüte
Beiträge: 25
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Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Kaktusblüte »

Also ich hab heute mal nachgefragt. Der Arzt meinte, dass er die Kombination schon öfter verschrieben hat und gute Erfahrungen gemacht hat. Beide Medikamente sind ADs und auch gegen Angst. Sie unterscheiden sich wohl im Wirkmechanismus und setzen wohl im Gehirn an unterschiedlichen Stellen an.
Also wart ich mal noch ab, bevor ich was absetze ? Heute ging es mir ein wenig besser, vielleicht wirkt das Escitalopram so langsam ?

Danke nochmal, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, meinen Fred zu lesen !
Abends geht es mir immer besser.
Peter70
Beiträge: 1
Registriert: 10. Sep 2017, 18:04

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Peter70 »

Ich nehme escitalopram habe rezidivierende Depressionen und eine generalisierte Angst Störung das Medikament ich nehme 10 mg scheint mir Schwindel zu bereiten gangunsicherheit es belebt jedoch verstärkt es die Ängste wer hat ähnliche Symptome
Kaktusblüte
Beiträge: 25
Registriert: 27. Aug 2017, 09:39

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Kaktusblüte »

Hallo Peter,

ich bin zwar auch noch neu, aber herzlich Willkommen im Forum. Schwindel hatte ich nicht direkt. Wenn es Nebenwirkungen sind, kann es sein, dass das nach ein paar Tagen wieder besser wird.
Ich hab ja das Stangyl schon lange und das hat mir gegen die Ängste geholfen, allerdings erst in höherer Dosierung. Bei niedriger hatte es keinen Effekt, es wirkt bei mir auch nicht schlaffördernd.
Erst vor kurzem hab ich das Escitalopram bekommen umd die Antriebsschwäche zu bekämpfen. Jetzt hatte ich am Dienstag doch einen Tag dabei, an dem es besser ging. Vielleicht kommen mehr Tage hinzu.

Alles jute.

Kaktusblüte
keineKraft

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von keineKraft »

Könnte es sein, dass wenn die Depressionen weniger werden, sich mehr Ängste zeigen?
Also aus dem Grund, weil es bei mir oft so war:

Wenn ich tief depressiv bin, mache ich ja kaum etwas ...bin ich weniger depressiv, mache ich mehr und setze mich so mehr "Gefahren" aus, die wiederum Ängste auslösen :(
Ist das nur meine Theorie oder habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Escitalopram und Stangyl

Beitrag von Gertrud Star »

So ist es wohl.
Da die Depression auch den Kontakt zu Gefühlen abschneidet, nimmt man diese dann beim Nachlassen der Depression mehr wahr, was erstmal ungewohnt ist.
Manchmal denke ich, dass wenn man wieder mehr anfängt zu leben, auch erstmal viel Unruhe zu fühlen ist (wieder leben wollen). Das könnte man manchmal auch mit Angst verwechseln, vielleicht.
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