Venlafaxin - Nebenwirkungen

Seelenfluegel
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Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Seelenfluegel »

Hallo,

ich nehme jetzt den 5 Tag Venlafaxin 37,5
Ich habe vorher etwas über ein Jahr Fluoxetin genommen.
Ich bin aber wieder eine schlimme depressive Phase gerutscht,somit haben wir gewechselt.

Ich bin tagsüber völlig K.O...ich könnte nur schlafen.
Richtig schlimme Müdigkeit,Erschöpfung,Gedankenkreise etc.

Wann haben die Nebenwirkungen bei euch nachgelassen?

LG
Michael1967
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Michael1967 »

Seelenfluegel hat geschrieben:Hallo,

Wann haben die Nebenwirkungen bei euch nachgelassen?

LG
Das scheint mir die falsche Frage zu sein.
Du fühlst dich elend, kraftlos, bleischwer müde, etc. Kommt Dir das nicht bekannt vor?!
Es ist die "Depression als Nebenwirkung" ist ja bekanntlich ein Scherz aus der Packungsbeilage von Anti-Depressiva. Das steht tatsächlich drinn, macht aber nicht viel Sinn. Die Logik setzt an dieser Stelle komplett aus.
Langer Rede kurzer Sinn: du hast das Medikament gewechselt, in der Hoffnung auf eine insgesamt bessere Wirkung, hast aber offenbar im Moment eine vergleichsweise eben so schwere depressive Episode wie unter dem Fluoxetin.
Das ist keine Nebenwirkung, das Medikament funktioniert "im Moment" einfach nicht.
Damit hast du zwei Alternativen: tapfer sein und warten, bis es angreift.
Oder schleunigst zurückwechseln in der Hoffnung, dass der status ante (vor der besagten Episode) wieder hergestellt wird.
Ich würde dir raten: Gib dem Venlafaxin eine Chance, und warte ein Weilchen, ob sich eine Besserung einstellt.
Succubus
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Succubus »

Hallo Seelenfluegel,
ich kann mich dem Geschriebenen von Michael nur anschließen.
Bis ein neues Medikament wirkt dauert es seine Zeit. Viele Nebenwirkungen auf den Beipackzetteln entsprechen den Symptomen der Depression und kommen wieder zum Vorschein wenn man gerade wechselt oder absetzt. Auch Absetzen an sich kann schon Nebenwirkungen hervorrufen.

Wenn du weitere Erfahrungsberichte über Venlafaxin lesen möchtest, siehe hier: LG, Succubus
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f32-axolotl
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von f32-axolotl »

Succubus hat geschrieben:Auch Absetzen an sich kann schon Nebenwirkungen hervorrufen.
Das stimmt, davon kann ich leider leidlich berichten:

Derzeit nehme ich Venlafaxin 75mg zur Nacht. Weil ich das Gefühl habe, dass es keine antidepressive Wirkung bei mir hat, habe ich es - man sollte es tunlichst nicht tun! - abrupt abgesetzt. Nach anderthalb bis zwei Tagen kamen dann aber sehr deutliche Absetzsymptome: Mir war schwindelig, hatte das Gefühl, meine Augen würden nach links und rechts springen, und hatte so etwas wie "Stromschläge" im Kopf (nicht, dass es sich elektrisch angefühlt hätte, aber das es im Gehirn quasi zuckt ... schwer zu erklären).

Die Symptome sind dann innerhalb von wieder etwa anderthalb Tagen verschwunden, nachdem ich das Medikament dann wieder genommen habe. Ich wollte mich nicht weiter mit den Absetzsymptomen quälen.

Die Psychaterin meinte allerdings, dass die Absetzsymptome auch so nach ein paar Tagen verschwunden wären.
Michael1967
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Michael1967 »

Zur Ergänzung: Im Forum wurde schon von sog. "Brainzaps" berichtet. Benutzt mal die Suchfunktion. Es sind also bekannte Absetzerscheinungen, die ich selbst ebenfalls vom abrupten Absetzen von Venlafaxin kenne. Hoch unangenehm, aber sie verschwinden.
An f32-axolotl: Du hast die kleinen "Stromschläge" ganz gut beschrieben.
f32-axolotl
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von f32-axolotl »

Michael1967 hat geschrieben:Im Forum wurde schon von sog. "Brainzaps" berichtet.
Ja, genau die meine ich. Mir ist der Begriff entfallen. ;)
MagicMops
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von MagicMops »

Hallo zusammen,

ich stelle seit 3 Tagen von citalopram auf venlafaxin um und habe heute meine erste venlafaxin (37,5) genommen. Ich soll innerhalb 20 Tage auf 150 hochdosiert werden und nehme dann am Ende nur noch 5 mg citalopram von anfangs 30 mg.

Ich hoffe, ich kann in den nächsten Tagen positives berichten. Ich bin gespannt.
.

LG
MagicMops
Seide
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Seide »

Hallo,
ich nehme schon längere Zeit Venlafaxin morgens ein - 300 mg - ich glaube die Höchstdosis -
An die Nebenwirkungen habe ich mich leider immer noch nicht gewöhnt.
Aber es ist zur Zeit das einzige Medikament das mir hilft.
f32-axolotl
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von f32-axolotl »

Seide hat geschrieben:Hallo,
ich nehme schon längere Zeit Venlafaxin morgens ein - 300 mg - ich glaube die Höchstdosis -
An die Nebenwirkungen habe ich mich leider immer noch nicht gewöhnt.
Aber es ist zur Zeit das einzige Medikament das mir hilft.
Hallo Seide, welche Nebenwirkungen hast du beim Venlafaxin?
T Ally
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von T Ally »

Hallo,

seit 1,5 Jahren nehme ich jetzt Venlafaxin.

Zum Glück habe ich nicht an Gewicht zugelegt. Es wurde mir auch im Vorwege gesagt, dass es nicht so sein sollte. Für mich ein Ausschlusskriterium hinsichtlich Medikamenten.

Was ich als Nebenwirkung ansehe:
Am Anfang starker Appetitverlust, der sich nach wenigen Tagen jedoch erledigt hatte.
Ich bin ständig müde und erschöpft und gähne sehr viel. Das vermittelt leider einen schlechten Eindruck, ich kann es aber nicht ändern. Zudem schwitze ich übermäßig, das ist sehr unangenehm. Zum Glück ist es eher weniger mit Geruch verbunden, aber wenn die Klamotten feucht werden und sich verfärben ist es nicht schön.
Ich habe auch Gelenkschmerzen, aber die hatte ich auch vorher. Durch die Erschöpfung bewege ich mich jedoch weniger, so dass die Schmerzen schlimmer werden.

Ob es nun Nebenwirkungen sind, oder die Depression an sich kann ich nicht sagen. Absetzen oder ein Medikamentenwechsel kommen für mich nicht in Frage, da ich Angst habe, wieder komplett zu versinken.
Holunder1
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Holunder1 »

Denke es ist schwierig das richtige AD zu finden und Nebenwirkungen haben ja fast alle.
Da jeder Mensch anders auf die Medikamente reagiert muss jeder für sich selbst heraus-
finden welches AD das richtige für ihn ist.
Werde ich umgestellt, warte ich zu ca. 4 Wochen, da müsste das Medikament anfangen
zu wirken und auch die Nebenwirkungen ggf. etwas nachlassen. Merke ich zu diesem
Zeitpunkt nicht, spreche ich mit meiner Ärztin darüber.
fatrate
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von fatrate »

T Ally hat geschrieben:Hallo,

seit 1,5 Jahren nehme ich jetzt Venlafaxin.

Zum Glück habe ich nicht an Gewicht zugelegt. Es wurde mir auch im Vorwege gesagt, dass es nicht so sein sollte. Für mich ein Ausschlusskriterium hinsichtlich Medikamenten.

Was ich als Nebenwirkung ansehe:
Am Anfang starker Appetitverlust, der sich nach wenigen Tagen jedoch erledigt hatte.
Ich bin ständig müde und erschöpft und gähne sehr viel. Das vermittelt leider einen schlechten Eindruck, ich kann es aber nicht ändern. Zudem schwitze ich übermäßig, das ist sehr unangenehm. Zum Glück ist es eher weniger mit Geruch verbunden, aber wenn die Klamotten feucht werden und sich verfärben ist es nicht schön.
Ich habe auch Gelenkschmerzen, aber die hatte ich auch vorher. Durch die Erschöpfung bewege ich mich jedoch weniger, so dass die Schmerzen schlimmer werden.

Ob es nun Nebenwirkungen sind, oder die Depression an sich kann ich nicht sagen. Absetzen oder ein Medikamentenwechsel kommen für mich nicht in Frage, da ich Angst habe, wieder komplett zu versinken.
Moin miteinander, hallo @T Ally,

was Du hier schreibst kann ich nur bestätigen, wobei ich noch von massiver Gewichtszunahme betroffen bin. Gestern hatte ich das Thema mit meinem Psychiater und explizit wegen nachweislicher Veränderungen meines Blutbilds, das zusätzlich(unabhängig) auch noch einmal meine Hausärztin getestet hatte, kamen wir zu dem Schluss, dass "wir" jetzt Venlafaxin ausschleichen.

Wer hat eigentlich Erfahrungen mit dem Absetzen, denn ich nehme V. jetzt 3 Jahre? :?:
Würde mich über ein Feedback freuen.

Weiter zu Venlafaxin: Mein Facharzt meinte gestern, dass bei mir auch die Veranlagung zu Übergewicht da wäre(stimmt) und das sie V. nur ungern absetzt, da wir endlich etwas für mich gefunden hätten gegen die ständigen Stimmungsschwankungen.
Das stimmt übrigens auch. V. tut was es soll- nur bei mir eben auch noch mehr, als das.
Maßgeblich für die gestrige Entscheidung des Arztes war aber meine Angst vor einem Glaukom. Damit konnte ich sie überzeugen die Medikation zu wechseln.
V. hat bei mir das Sehvermögen sehr beeinträchtigt, deshalb hatte sich bei mir auch diese Angst vor grünem Star manifestiert.
D.h. freilich nicht, dass ein Glaukom jetzt die logische Folge der Einnahme von Venlafaxin ist, oder sein muss.

Dont panik !!

LG. fatrate :)
Succubus
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Succubus »

fatrate hat geschrieben: Wer hat eigentlich Erfahrungen mit dem Absetzen, denn ich nehme V. jetzt 3 Jahre? :?:
Würde mich über ein Feedback freuen.
Hallo fatrate,

habe vor kurzem Venlafaxin abgesetzt, genaueres kannst du hier lesen:
https://www.diskussionsforum-depression ... 51#p528251

LG, Succubus
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silkesilke
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von silkesilke »

Hallo!

Ich habe auch Erfahrungen mit dem Absetzen. Nach einem gescheiterten Versuch, bei dem es mir äußerst schlecht ging, hatte ich mich bei englischsprachigen Fachkräften belesen und mit einem neuen Psychiater in monatlichen Schritten ein Jahr lang ausgeschlichen. Das war für mich nach zehnjähriger Einnahme und offensichtlichen körperlichen Gewöhnungsprozessen der passende Weg. Es ist mehrere Jahre her und ich habe nicht wieder mit Medikation begonnen.

Grüße, Silke
fatrate
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von fatrate »

Succubus hat geschrieben:
fatrate hat geschrieben:
Hallo fatrate,

habe vor kurzem Venlafaxin abgesetzt, genaueres kannst du hier lesen:
https://www.diskussionsforum-depression ... 51#p528251

LG, Succubus
Oooch ich danke schön für den Link. :D
Dann werde ich mich mal hinein knien, denn das Ausschleichen ist sehr langfristig angesetzt.

fatrate
fatrate
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von fatrate »

silkesilke hat geschrieben:Hallo!

Ich habe auch Erfahrungen mit dem Absetzen. Nach einem gescheiterten Versuch, bei dem es mir äußerst schlecht ging, hatte ich mich bei englischsprachigen Fachkräften belesen und mit einem neuen Psychiater in monatlichen Schritten ein Jahr lang ausgeschlichen. Das war für mich nach zehnjähriger Einnahme und offensichtlichen körperlichen Gewöhnungsprozessen der passende Weg. Es ist mehrere Jahre her und ich habe nicht wieder mit Medikation begonnen.

Grüße, Silke
Hallo Silke,

Boohh, das ist ja ein Prozess von der Größenordnung des BER! :lol:
So hätte ich mir das nicht vorgestellt, wenngleich mein Psychiater vorab natürlich von starken Risiken infolge der Entwöhnung bei so langer Einnahme, gewarnt hat. Es gibt am Ende ja wohl eine lange Phase ganz ohne Medikation.

Aber wenn ich dich richtig verstanden habe sind die Probleme während des ersten Versuchs des Absetzens aufgetreten- und nicht danach?

Liebe Grüße,

fatrate
fatrate
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NACHTRAG

Beitrag von fatrate »

Succubus hat geschrieben:
Hallo fatrate,

habe vor kurzem Venlafaxin abgesetzt, genaueres kannst du hier lesen:
https://www.diskussionsforum-depression ... 51#p528251

LG, Succubus
Nachtrag:

Ich habe gerade gesehen, deine Dosierung lag erheblich höher, als meine.
Bin jetzt von 150 auf 135 Milligramm runter. Schaumermal was wird, ich sehe entspannt in die Zukunft.

Bis denne

Gruß, fatrate
silkesilke
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von silkesilke »

Hallo Fatrate,

der schlimme Zustand ist nach dem ersten Reduktionsschritt nach ärztlicher Wegweisung entstanden. Mir ist da wohl Old-School-Klassiker passiert, es wurde gesagt, wenn ich meinen würde, ich benötige die Medikation nicht mehr, dann eben die halbe Dosis nehmen und als es schlecht ging inklusive mir unbekannter Symptome (übrigens typische Reaktionen auf Veränderung des Dosis vonAntidepressiva) hieß es: sehen Sie, brauchen sie doch noch, Ihre Depression liegt weiter unter den Medikamenten.

ich hab mich dann eben viel belesen, es gibt ja gerade im englischsprachigen Raum, hier ist auch ein guter Artikel der kassenärztlichen Vereinigung Hessen, nach Seite 18 geht es los: https://www.kvhessen.de/fileadmin/media ... 2_2016.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich hab mich Dann an die Psychiater gehalten, die sagen, ein sicheres Ausschleichen kann bis zu einem Jahr dauern(siehe auch Artikel). Und da ich wegen Kinderwunsch nachhaltig auf Psychopharmaka verzichten wollte, hab ich die BER Länge gerne mitgemacht. ;)

Mein neuer Psychiater war übrigens auch ein Goldstück und hat mich großartig informiert und begleitet. Wir haben die Methode genutzt, monatlich einen weiteren Anteil Kügelchen aus der Kapsel rauszuzählen. Ging prima.

Alles gute für dich! Silke
fatrate
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von fatrate »

silkesilke hat geschrieben:Hallo Fatrate,

der schlimme Zustand ist nach dem ersten Reduktionsschritt nach ärztlicher Wegweisung entstanden. Mir ist da wohl Old-School-Klassiker passiert, es wurde gesagt, wenn ich meinen würde, ich benötige die Medikation nicht mehr, dann eben die halbe Dosis nehmen und als es schlecht ging inklusive mir unbekannter Symptome (übrigens typische Reaktionen auf Veränderung des Dosis vonAntidepressiva) hieß es: sehen Sie, brauchen sie doch noch, Ihre Depression liegt weiter unter den Medikamenten.

ich hab mich dann eben viel belesen, es gibt ja gerade im englischsprachigen Raum, hier ist auch ein guter Artikel der kassenärztlichen Vereinigung Hessen, nach Seite 18 geht es los: https://www.kvhessen.de/fileadmin/media ... 2_2016.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich hab mich Dann an die Psychiater gehalten, die sagen, ein sicheres Ausschleichen kann bis zu einem Jahr dauern(siehe auch Artikel). Und da ich wegen Kinderwunsch nachhaltig auf Psychopharmaka verzichten wollte, hab ich die BER Länge gerne mitgemacht. ;)

Mein neuer Psychiater war übrigens auch ein Goldstück und hat mich großartig informiert und begleitet. Wir haben die Methode genutzt, monatlich einen weiteren Anteil Kügelchen aus der Kapsel rauszuzählen. Ging prima.

Alles gute für dich! Silke
Sei gegrüßt, silkesilke,

jetzt habe ich erst mal ein Lesezeichen gesetzt, da mich das Thema offensichtlich noch ein Weilchen beschäftigen wird.

Danke für den Link und die Details.
So wie Du deinen ersten Fauxpas schilderst, bin ich mit meinem Psychiater offenbar auf dem richtigen Weg. "Old-School-Klassiker" ist übrigens gut.

Kinderwunsch hat freilich Vorrang- schließlich muss sich Mensch doch reproduzieren! (* Glückwunsch nachträglich für diese Weichenstellung, schließlich kriegt man durch die Schwangerschaft die Glückshormone auf ganz natürlichem Wege und umsonst.)


Aber Ihr habt jetzt nicht wirklich die Kügelchen ausgezählt?? :o
Und was macht man dann mit der entstandenen Dosis- kann man die Kapseln etwa wiederverschließen, oder zieht man sich sich den offenen Inhalt dann über eine Line rein? :P

... Ich meine ich hab da jetzt wirklich keine Erfahrung auf diesem Gebiet.

Alles Gute auch für dich!

fatrate
Succubus
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Succubus »

Hallo fatrate,

Bei mir ging das ausschleichen ganz gut bis auf die geschilderten absetzsymptome als venlafaxin dann komplett weg war. Habe immer wieder um 37,5 mg reduziert aber im gleichen zug habe ich ja auf ein anderes medi(Bupropion) umgestellt. Ob das nun dadurch einfacher war keine Ahnung.
Es ist wichtig auf seinen Körper und seine Psyche zu achten und dann ggf. auch mal mehrere Monate nicht mit der Dosis runterzugehen - so meine Erfahrung.
Ich bin froh dass ich vom Venlafaxin weg bin, die Welt ist nun so viel intensiver und meine Gefühle sind nicht mehr gedämpft.
LG Succubus
Don't feed the troll :-)
silkesilke
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von silkesilke »

Moin.

Klar hab ich Kügelchen gezählt. Da entwickelt man schnell eine Routine. Die Venlafaxin-Kügelchen dürfen nicht ohne Kapsel genommen werden, das heißt: bis zur halben Dosis hab ich die ausgezählten Kügelchen für die reduzierte Menge entsorgt und die Kapsel wieder fest verschlossen. Und ab der letzten halbe Dosis habe ich die ausgezählten in Leerkapsel gefüllt. Ich halte inzwischen viel davon, es von Anfang an schrittweise angehen zu lassen. Eine Bekannte von mir fand diese Erfahrungsberichte und Tipps von Betroffenen hilfreich: https://www.amazon.de/Antidepressiva-ab ... 1540314863" onclick="window.open(this.href);return false;

dir auch das allerbeste, Silke
Bittchen
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Bittchen »

Hallo Succubus,

da muss ich die recht geben.
Ich habe schon hoch dosiert Trevilor genommen und wurde dadurch inkontinent.
Das war nach dem Absetzen vorbei,die Nebenwirkung,konnte ich nicht im Beipackzettel entdecken.
Aber mein Psychologe und Arzt kannte das Problem,bei zu hohen Dosierungen.
Kann aber bei jedem AD passieren.
Dann umgestiegen auf Sertralin,ständig Durchfall,nach einem halben Jahr erneuter Wechsel, auf Citalopram.
Zwischendurch mal Elontril,ging gar nicht ,nur geheult,aggressiv,das konnte ich nicht aushalten.
Dann 7 Jahre Höchstdosis 20 mg Es-Citalopram.
Das hat mir damals geholfen aus dem schlimmsten Tief raus zu kommen.
Da war ich ja auch erst 60 Jahre alt.
Libido,was ist das ?
Das ist ein Scherz,ich habe damit leben müssen und mein Mann auch.
Aber in meinem jetzigen Alter ,67 Jahre,wird selbst vom Hersteller empfohlen,die Dosierung 10 mg nicht zu überschreiten.
Trotzdem sollte ich die zu hohe Dosierung beibehalten.
Die normalen ,gängigen Nebenwirkungen ,hatte ich ständig.
Immer Durst,trockene Haut,gleichbleibend Gefühls neutral,stumpf,nicht weinen können usw.
Aber wie dann die Schleimhautblutungen im Intimbereich anfingen und irgendwie als harmlos abgetan wurden,da hat es mir doch gelangt.
Langsam habe ich über ein halbes Jahr reduziert,zuletzt jede Woche ein Tropfen weniger.
Die Tropfen hat mir dann mein Hausarzt verschrieben,weil 5 mg Schritte zu schnell waren..
Jetzt spüre ich wieder,nicht alles ist gut,aber ich fühle intensiver ,auch mich selbst und das ist sooo gut.
Trotzdem bin ich nicht nur negativ eingestellt, was Medikamente betrifft,wenn es sein muss,werde ich sie auch wieder nehmen,aber hoffentlich tritt das nicht ein.
So viel wie nötig und so wenig wie möglich,daran werde ich mich halten.
Die Absetzerscheinungen habe ich trotzdem Zeit verzögert bekommen,aber so langsam wird es besser.
Es fühlt sich oft an ,wie eine erneute heftige Krise, ist es aber nicht,das wird gerne von den Ärzten verschwiegen oder sie wollen es nicht wissen.

LG Bittchen
fatrate
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Registriert: 30. Jul 2017, 08:26

Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von fatrate »

silkesilke hat geschrieben:Moin.

Klar hab ich Kügelchen gezählt. Da entwickelt man schnell eine Routine. Die Venlafaxin-Kügelchen dürfen nicht ohne Kapsel genommen werden, das heißt: bis zur halben Dosis hab ich die ausgezählten Kügelchen für die reduzierte Menge entsorgt und die Kapsel wieder fest verschlossen. Und ab der letzten halbe Dosis habe ich die ausgezählten in Leerkapsel gefüllt. Ich halte inzwischen viel davon, es von Anfang an schrittweise angehen zu lassen. Eine Bekannte von mir fand diese Erfahrungsberichte und Tipps von Betroffenen hilfreich: https://www.amazon.de/Antidepressiva-ab ... 1540314863" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

dir auch das allerbeste, Silke
Jutie, dann weiß ich jetzt Bescheid.
Die PDF aus dem ersten Link ist auch in Gänze für mich interessant, die hatte ich mir herunter geladen. Bei dem Buch schau ich mal in unserer Stadt-Bibliothek und wenn nicht, dann kaufen wir das halt gemeinsam von den Fördergeldern unserer Selbsthilfegruppe. So oft setzt ein Einzelschicksal ja nun auch nicht AD ab, dass sich die Anschaffung privat lohnen würde.

Ich habe jedenfalls erst einmal zu danken. :D
fatrate
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von fatrate »

Hu hu Succubus,

hmm... in der Art wie Du es schilderst, wird es wohl bei mir auch ablaufen. Nur, dass ich mein Substitut halt erst nach dem Ausschleichen absorbieren soll und zwar mit ein paar Wochen Pause dazwischen.
Mein Psychiater ist Oberärztin und hat seit Jahren mein vollstes Vertrauen.

Was ich danach einnehme hat sie mir zwar Anfang der Woche gesagt- der Name war aber so kryptisch, dass ich ihn mir nicht gemerkt habe.
So what; dauert ja eh noch ein paar Monde. ;)

Wir lesen voneinander,
Danke auch dir.

Habt alle ein schönes Wochenende!
Succubus
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Re: Venlafaxin - Nebenwirkungen

Beitrag von Succubus »

Bittchen hat geschrieben: Trotzdem bin ich nicht nur negativ eingestellt, was Medikamente betrifft,wenn es sein muss,werde ich sie auch wieder nehmen,aber hoffentlich tritt das nicht ein.
So viel wie nötig und so wenig wie möglich,daran werde ich mich halten.
Die Absetzerscheinungen habe ich trotzdem Zeit verzögert bekommen,aber so langsam wird es besser.
Es fühlt sich oft an ,wie eine erneute heftige Krise, ist es aber nicht,das wird gerne von den Ärzten verschwiegen oder sie wollen es nicht wissen.
Hallo Bittchen,
ach ja das mit der Libido kenn ich leider zu gut...alsob man sich schon nicht genug Selbstvorwürfe machen würde :roll: Erst Citalopram und dann Venlafaxin haben meine Libido komplett zerstört...nachdem das Absetzen jetzt aber seit Ende Mai endlich durch ist kommt die Libido wieder...Bupropion enttäuscht mich in dieser Richtung zum Glück nicht.
Doch ich halte es da so wie du auch"So viel wie nötig und so wenig wie möglich"..., wenn nötig würde ich wieder zu Venlafaxin greifen- mit der Hoffnung dass es wieder wirkt-...aus meiner dunklen Phase hat es mir gut rausgeholfen.

Leider nehmen einen nicht alle Ärzte ernst, immerhin ist man ja "irre" :roll: Bei der Einnahme von Citalopram hatte ich Blut im Stuhl...aber das kann ja nicht von dem Medi kommen...war davor zwar noch nie und taucht genau dann plötzlich auf...aber nein :roll:
War mir dann echt zu blöd und ich hab den Mist nicht weiter genommen und den Psychiater gewechselt. Der widerrum hat mich dann im Überweisungsschreiben an meinen neuen Psychiater als "hysterisch" betitelt :lol: Da stellt sich einem doch manchmal die Frage wem es gestattet ist zu praktizieren.

Grüße :hello:
Don't feed the troll :-)
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