Hallo Bittchen,
Du schreibst
Manchmal habe ich im Moment das Gefühl,das nur sehr wenige noch Mut,Kraft und Erfahrung teilen wollen.
Ich schildere das mal von meiner Seite (und wäre neugierig, wie Final das sieht):
*grübel*
Kennst Du den Spruch "wenn du in den Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich"??
So fühlt es sich manchmal an.
Da ist manchmal so viel Düsternis, Verzweiflung, Ratlosigkeit, Mutlosigkeit (ach ja, die ganzen -losigkeiten), dass es schwer wird, sich darauf einzulassen.
Das ist wie... herrje, wie "ganz zurück zu den Anfängen".
Hinzu kommt diese unterschwellige Botschaft "wie mache ich das, dass es mir möglichst schnell wieder gut geht?".
Wenn ich sage, dass es bei mir 10 Jahre gedauert hat - wie kommt das an?
Wie könnte ich Euch denn motivieren, selbst etwas zu entwickeln? Hinzuspüren, was Euch gut tut?
Ein Beispiel: es gibt Kartensets, mit denen man arbeiten kann:
http://www.lebenskarten.de/inneres-kind/ oder
http://www.chuckspezzano.de/kartensets/.
Man kann sich aber auch selbst Karten machen, z.B. sowas wie Postkarten / Karteikarten / Bildchen für den Kühlschrank (mit Magneten), die irgendwas enthalten, was man gelernt hat und nicht aus den Augen verlieren möchte. Ich hatte sowas auf meiner privaten Website gebastelt, dazu habe ich mit Blanko-Spielkarten angefangen
https://tinyurl.com/yckk3jg5, und die später halt digitalisiert.
Das können Sachen sein wie "in die Nachrichten von heute wird morgen der Fisch eingewickelt" (fällt mir gerade ein), weil mich das daran erinnert, dass das, was uns heute aufbringt, morgen schon "Schnee von gestern" sein kann... und das kann weitergehen mit anderen Dingen, die man in der Therapie oder hier im Forum gelernt hat und die man auch weiterhin noch beherzigen möchte.
Aber es ist EURE Kreativität, die gefragt ist und EUER Hinspüren dafür, was Ihr braucht und was sich für Euch gut anfühlen würde.
Hallo Katerle,
Trotzdem finde ich auch hoffnungsvolle Beiträge recht ermutigend und anderen Zuversicht geben.
Das kann ich nachvollziehen! Und ich denke, dass viele, die sich hier nicht mehr melden, einfach ihren Weg gefunden haben. No news = good news sozusagen.
Als Resümee kann ich für mich festhalten: die Jahre haben sich gelohnt, aber ich habe auch durchaus Dinge an mir, die einfach so sind... und die es mir immer wieder schwer machen. Ich bin verkorkst (worden) und kriege es nicht mehr hin. Das müssen meine Mitmenschen aushalten, denn ich muss es ja auch jeden Tag mit mir aushalten. Ich habe mich redlich bemüht, diese Dinge an mir zu ändern, aber es geht nicht.
Ich sehe es mittlerweile so wie mit den Sternzeichen: da werden den Menschen auch unterschiedliche Wesenszüge zugeordnet, und seltsamerweise wird das größtenteils akzeptiert. Ich KANN zudem nicht Everybody's Darling sein (denn "jeder kann dich leiden, nur du dich nicht").
@ Final:
bei mir ist es gefühlt nur noch ein aufflammen, es noch einmal zu versuchen, doch schnell tritt ernüchterung ein und das schreiben hier ist für mich unbefriedigend.
Woran liegt es? Kannst Du das benennen?
Ich glaube, bei mir (!) könnte es daran liegen, dass wir einfach auch nicht mehr Teil dieser Gemeinschaft sind. Man hat nichts zusammen erarbeitet. Die Verbindungen sind nicht da. Und sich wieder voll einbringen? Nö...
hilfe zur selbsthilfe- dieser grundsatz des forums hat mich am anfang angesprochen, mich hier zu beteiligen, war immer wieder ein motiv im wechselseitigen sinne.
Jepp, ich glaube, da hat die Beschäftigung miteinander bei mir wirklich einiges hervorgebracht - zusammen mit dem Herauskitzeln meiner Therapeutin, die oft bei den banalsten Nebensächlichkeiten nachgehakt hat; oft mit Erfolg (manchmal auch einfach nur nervig!
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
)
@ Luna
Ich finde es ganz wichtig, dass auch andere Dinge als die Depression wichtiger werden und du das jetzt auch so erlebst.
Herrje, das war auch wirklich ein Moment... im Englischen sagt man Epiphany... ich war wegen Burnouts in der Rehaklinik, ging draußen im Park spazieren, und auf einmal kam ganz klar und deutlich in mir hervor "ich bin fertig!".
Hammer!! Dieses Gefühl, diese Gewissheit.
Meine Themen sind heute schon nach nur zwei Jahren Zugehörigkeit aber auch andere
Siehste - und das nach "nur" 2 Jahren!
Mein Schlusswort:
Gegenseitig füreinander da sein und sich gegenseitig unterstützen ist wichtig - aber es sollte halt nicht die einzige Form der Depressionsbewältigung sein. Dazu gehören Austausch und die Arbeit an sich selbst, Mut und Kraft und Ausdauer.
Glaubt an Euch!
Macht Euch selbst zum Projekt!
Kämpft nicht GEGEN die Depression, sondern kämpft FÜR Euer Wohlergehen; das bringt Euch nämlich voran
![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)