hallo otterchen

timmie2002
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hallo otterchen

Beitrag von timmie2002 »

wer Interesse hat, mal gesammelte Erfahrungen eines alten hasen aus unserem Forum zu lesen, hier an oberster stelle nochmal der link zu otterchens blog. schaut einfach mal rein. ist sehr schön strukturiert und die texte so richtig gut und einfach zulesen. man muss sich ja nicht alles auf einmal reinziehen. :-)



https://otterchenblog.wordpress.com/" onclick="window.open(this.href);return false;






bekomme das zweite mal mit, dass du liest aber cheinbar nicht mehr aktiv schreibst. darf ich trotzdem fragen, wie es dir zur zeit geht?

drück dich auf jeden fall mal ganz feste.

ggglg final
Zuletzt geändert von timmie2002 am 20. Jul 2017, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
otterchen
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Re: hallo otterchen

Beitrag von otterchen »

Huhu Final!!!
Danke, mir gehts soweit ganz gut.
Ich habe das Forum immer noch im Browser offen, so ganz mag ich mich nicht davon trennen, aber mich ziehts nicht dahin, aktiv mitzumischen.
Irgendwie sind das nicht mehr "meine" Themen.

Und bei Dir so??

:-)

Edit: übrigens: Dein Name ist mir beim Überfliegen auch direkt aufgefallen - und ich drück Dich natürlich auch mal ganz feste.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
timmie2002
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Re: hallo otterchen

Beitrag von timmie2002 »

hallo otterchen.

zurzeit geht es mir recht gut. hab im frühjahr nochmal eine heftige durststrecke durchgemacht, aber jetzt ist es wieder besser und ich versuche das für mich zu nutzen und zu genießen.

sehr gut komme ich in meiner therapie voran. das schafft hier und da schon eine kleine erleichterung.

tja, das forum. mir geht es auch so, dass ich mich nicht so richtig trennen mag und zurzeit bin ich auch mal wieder aktiv. warum das so ist, kann ich mir selber nicht so recht erklären. auch für mich ist es trotzdem nicht mehr das gleiche, wie zu meiner aktivsten zeit. es kann sein, dass ich für mich persönlich ausgeschöpft habe, was das forum bieten kann.

vielleicht ist es eine anhänglichkeit, weil man hier wie nirgends sonst (außer beim therapeuten und in der klinik) so auf verständnis stößt.

aber das, was ich in bezug auf meine erkrankung bewältigen muss und will, geschieht woanders.

meine größte freude hier ist, von ehemaligen usern wie dir zu lesen. der sehr intensive austausch früher hat doch auch eine innere verbundenheit geschaffen und noch immer spüre ich eine innige dankbarkeit dafür, was ich durch euch für mich mitmehmen durfte.

ich wünsche dir, dass es dir weiterhin einigermaßen gut geht. und wenn du es mal brauchst, können wir gerne auf anderer ebene kommunizieren.

ganz herzlich
final
otterchen
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Re: hallo otterchen

Beitrag von otterchen »

Huhu Final,

weißt Du, was mir gerade spontan durch den Kopf schoss?
Wir brauchen sowas wie eine Fortgeschrittenen-Abteilung.
Wir (damit denke ich nicht nur an uns beide) wissen schon viel, haben viel gelernt, erreicht, umgesetzt und implementiert, sind gewachsen und haben das Gröbste hinter uns.
Dennoch gibt es Phasen, da könnte man mal Zuspruch gebrauchen, ein "das kenne ich", ein "das geht mir auch manchmal noch so"...
sich austauschen - und ja, auch einfach mal wieder diese Dinge zum Thema machen, nach oben holen, anderen beistehen, rekapitulieren, sich erden.
Doch - und ich kann mir denken, dass das hier vielleicht nicht gerne gelesen wird - ich kann das nicht mehr im Bereich der "Einsteiger", so arrogant sich das anhören mag. Das sind nicht mehr meine Themen.

Vieles, was sich hier im zwischenmenschlichen Bereich zugetragen hat, hat mich echt nach vorne gebracht. Ich möchte sogar soweit gehen zu sagen, dass dies hier die zweite Säule war neben meiner Therapie.
Nun bin ich fast ein Jahr mit meinem Partner zusammen, aber diese "Psychosache" - das ist nicht sein Ding.
Ich habe gelernt, dass man nicht "alles" von seinem Partner verlangen soll und kann, und somit erlasse ich ihm dies. Aber ich merke, dass mir die Beschäftigung mit dieser Thematik fehlt. Es macht mich gleichzeitig stark und weich, wenn ich mich auf diesem Level austauschen kann.

Ja, diese Anhänglichkeit, die verspüre ich auch; selbst wenn ich zu den meisten ("neuen") hier im Forum keinen Bezug mehr habe. Es ist wohl zum Einen die Thematik an sich, zum Anderen der Umgang miteinander (meist ja sehr wohlwollend, aktuell wohl ohne größere Störquellen).

Ja, wenn mal einer der "Alten" hier vorbeischaut, freue ich mich eigentlich auch, wieder von dieser Person zu lesen. Meistens jedenfalls ;-)
Wir haben sehr bewegte Zeiten hinter uns - doch nein.... nicht die Zeiten waren bewegt, WIR haben UNS bewegt, wir haben etwas IN UNS und UNS GEGENSEITIG bewegt.

Liebe Final, es freut mich jedenfalls, dass es Dir doch recht gut zu gehen scheint. Ich glaube, wir haben mittlerweile ein Bewusstsein dafür erlangt, wie stark wir sind, und wir haben Selbst-Vertrauen entwickelt. Auch wenn wir manchmal noch durchhängen: wir haben jetzt die Werkzeuge, wie wir uns wieder nach oben bringen können.

Ich freu mich jetzt erstmal, dass da jemand ist, der mich noch gut in Erinnerung hat - sowas streichelt die Seele ;-)
Mit Dir verbinde ich ebenfalls was Positives - ich las Deinen Namen und in mir war ein freudiges "Final!!!!" :-)

So, jetzt genug gesabbelt - ich habe eine beruflich sehr stressige Zeit, weshalb ich heute mal so richtig laaaaangsam angehen lasse :-)

Liebe Grüße!
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Bittchen
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Re: hallo otterchen

Beitrag von Bittchen »

Hallo final ,hallo Otterchen,


@ Liebe Otterchen, sehr gut kann ich verstehen,wenn die Themen irgendwie nicht mehr die sind ,die in einer schweren Krise für die älteren User wichtig waren.
Nur was machen die Betroffenen ,die hier nach Antworten suchen, weil sie sehr verzweifelt
hier einen Austausch suchen ?
Ich lese hier auch nicht sehr viel Neues und doch habe ich gerade heute hier sehr viel Trost in meinem jetzigen Tief erfahren.
Das ist es ,was hilfreich ist,auch immer noch für mich.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern,wie ein Thread gesperrt wurde ,weil sich der Dialog im Bett abspielte.
Das fand ich damals lustig und konnte das nicht nachvollziehen.
Früher war alles besser,kann ich so nicht sagen.
Weiterhin eine gute Zeit !!!

Liebe Grüße Bittchen
otterchen
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Re: hallo otterchen

Beitrag von otterchen »

Hallo Bittchen,
Nur was machen die Betroffenen ,die hier nach Antworten suchen, weil sie sehr verzweifelt
hier einen Austausch suchen ?
Klingt blöd, aber... das, was wir "damals" auch gemacht haben: wir haben uns gegenseitig unterstützt, uns Dinge gemeinsam erarbeitet, haben Mut und Kraft investiert, uns hier offenbart, haben voneinander gelernt und sind aneinander gewachsen.
Das alles kam aus uns selbst... und man muss es wohl erst in sich selbst entdecken.
Doch "von oben" oder "von außen" kommt es nicht; bestenfalls aus der Therapie.

Ich habe 2007 in diesem Forum angefangen, und ich fürchte, ich bin diejenige mit den meisten Beiträgen hier (zumindest, seit das Forum umgezogen ist). Ich habe hier genug gegeben, aber auch mitgenommen. Jetzt sind andere an der Reihe.
Ich bin keine ausgebildete Therapeutin, und ich habe verdammte 10 Jahre in meine "Selbst-Therapierung" gesteckt und mich zurückgezogen in diesen Themenbereich. Jetzt will ich endlich leben!
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
janedoe
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Re: hallo otterchen

Beitrag von janedoe »

Ich würde es schade finden, wenn sie die erfahrenen Forianern hier zurückziehen würden. Ich freue mich immer, wenn jemand über gute Zeiten schreibt, es macht Hoffnung. Ich bekomme Tipps und Anregungen, die mir helfen, meinen Tag zu strukturieren, mich über mich, meine Gefühle, meine Zukunft und das, was ich will nachdenken lassen. Aber ich kann auch geben, wenn nicht unbedingt "therapeutisch", aber mit einem aufmunternden Wort oder mit Aufmunterung und meiner Freude.

Ich versteh natürlich auch, wenn Du schreibst, dass Du endlich leben willst. Es ist immer jedem selbst überlassen, wieviel er sich im Forum einbringen will.

sonnige Grüße

Janedoe

I
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: hallo otterchen

Beitrag von Bittchen »

Liebe Otterchen,

danke für deine Antwort.
Du solltest dich nun wirklich nicht rechtfertigen,ich habe deine wertvollen Beiträge noch in guter Erinnerung,Salamitaktik usw.
Manchmal habe ich im Moment das Gefühl,das nur sehr wenige noch Mut,Kraft und Erfahrung teilen wollen.
Es ist dein gutes Recht zu sagen:"Jetzt sind andere dran."
Ja ,endlich befreit leben ist auch immer noch ein Ziel von mir.

Alles Gute Bittchen
Katerle
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Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: hallo otterchen

Beitrag von Katerle »

Hallo Otterchen,

finde es auch irgendwie schade, wenn sich "ehemalige" User eher zurückziehen, kann aber auch verstehen, wenn geschrieben wird, es sind nicht mehr meine Themen und er will endlich leben. Trotzdem finde ich auch hoffnungsvolle Beiträge recht ermutigend und anderen Zuversicht geben.

Für mich ist das Forum auch weiterhin ein Ort des Austausches miteinander, der gegenseitigen Hilfe und voneinander lernens bzw. wachsens. Und was mir auch aufgefallen ist, dass sich der Umgang insgesamt im Forum positiv verbessert hat.

Und vielleicht hast du ja auch mal wieder ein Thema zum aufmachen, was deinen Vorstellungen entspricht? Weiterhin alles Gute, Katerle
timmie2002
Beiträge: 1706
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Re: hallo otterchen

Beitrag von timmie2002 »

hallo otterchen

und danke für dein posting. du sprichst mir aus dem herzen.

irgendwie suche ich weiterhin den austausch, aber ich muss auch ehrlich sagen, dass für mich hier nicht mehr so richtig etwas herüber kommt. es möge wirklich an den dingen liegen, die du benennst.

@ jane. das ist schön, was du schreibst. aber ehrlich, das kommt hier auch nur sehr wenig rüber.

ich sage einfach mal, das ist jetzt hier eine neue und andere gemeinschaft. macht auch unbedingt weiter.

@bittchen. du bist ja auch schon lange dabei. ich lese viele deiner beiträge und bewundere, wie ausdauernd, empathisch und auch fürsorglich du für die anderen hier da bist.

bei mir ist es gefühlt nur noch ein aufflammen, es noch einmal zu versuchen, doch schnell tritt ernüchterung ein und das schreiben hier ist für mich unbefriedigend.
aber es ist für mich so. ich hoffe, dass die vielen anderen und neuen hier weiterhin einen gewinnbringenden austausch haben werden.

hilfe zur selbsthilfe- dieser grundsatz des forums hat mich am anfang angesprochen, mich hier zu beteiligen, war immer wieder ein motiv im wechselseitigen sinne.
für mich kommt das bei mir nicht mehr an.

es sit wohhl wirklich zeit für andere und das ist doch nicht schlimm.

glg final
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: hallo otterchen

Beitrag von Luna1966 »

Hallo Otterchen,

danke fuer deine Darstellung. Ich "kenne" dich noch aus meinen Anfängen hier im Forum und finde es toll, wie gut sich dein Leben auch mit deinem Partner aktuell darstellt. Ich finde es ganz wichtig, dass auch andere Dinge als die Depression wichtiger werden und du das jetzt auch so erlebst.

Ich habe in den letzten 2 Jahren hier viel ueber Depression erfahren und das hat mich sicherlich auch gut vorangebracht. Meine Themen sind heute schon nach nur zwei Jahren Zugehörigkeit aber auch andere und so schaue ich hier weitestgehend wegen bekannten, liebgewonnenen Usern rein - freue mich fuer sie oder leide ein Stueck weit mit ihnen.

Ich sorge mich manchmal, wenn einer dieser gekannten User ohne einen Kommentar "verschwindet", umso erfreuter bin ich ueber deinen doch sehr positiven Verlauf.

Mach bitte weiter so, das Leben spielt da draußen und besteht nicht nur aus Depressionen. Nach 10 Jahren Zugehörigkeit hast du wirklich sehr, sehr viel gegeben. Jetzt dürfen auch andere übernehmen.

Danke, Final, dass du Otterchen angeschrieben hast und uns allen damit an einen guten Abschluss/Ausgang einer an depression erkrankten Person teilhaben lässt. Das macht mir zumindest wirklich Mut.

Mit den allerherzlichsten Grüßen

Luna
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: hallo otterchen

Beitrag von otterchen »

Hallo Bittchen,

Du schreibst
Manchmal habe ich im Moment das Gefühl,das nur sehr wenige noch Mut,Kraft und Erfahrung teilen wollen.

Ich schildere das mal von meiner Seite (und wäre neugierig, wie Final das sieht):

*grübel*
Kennst Du den Spruch "wenn du in den Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich"??
So fühlt es sich manchmal an.
Da ist manchmal so viel Düsternis, Verzweiflung, Ratlosigkeit, Mutlosigkeit (ach ja, die ganzen -losigkeiten), dass es schwer wird, sich darauf einzulassen.
Das ist wie... herrje, wie "ganz zurück zu den Anfängen".

Hinzu kommt diese unterschwellige Botschaft "wie mache ich das, dass es mir möglichst schnell wieder gut geht?".
Wenn ich sage, dass es bei mir 10 Jahre gedauert hat - wie kommt das an?

Wie könnte ich Euch denn motivieren, selbst etwas zu entwickeln? Hinzuspüren, was Euch gut tut?
Ein Beispiel: es gibt Kartensets, mit denen man arbeiten kann: http://www.lebenskarten.de/inneres-kind/ oder http://www.chuckspezzano.de/kartensets/.
Man kann sich aber auch selbst Karten machen, z.B. sowas wie Postkarten / Karteikarten / Bildchen für den Kühlschrank (mit Magneten), die irgendwas enthalten, was man gelernt hat und nicht aus den Augen verlieren möchte. Ich hatte sowas auf meiner privaten Website gebastelt, dazu habe ich mit Blanko-Spielkarten angefangen https://tinyurl.com/yckk3jg5, und die später halt digitalisiert.
Das können Sachen sein wie "in die Nachrichten von heute wird morgen der Fisch eingewickelt" (fällt mir gerade ein), weil mich das daran erinnert, dass das, was uns heute aufbringt, morgen schon "Schnee von gestern" sein kann... und das kann weitergehen mit anderen Dingen, die man in der Therapie oder hier im Forum gelernt hat und die man auch weiterhin noch beherzigen möchte.

Aber es ist EURE Kreativität, die gefragt ist und EUER Hinspüren dafür, was Ihr braucht und was sich für Euch gut anfühlen würde.



Hallo Katerle,
Trotzdem finde ich auch hoffnungsvolle Beiträge recht ermutigend und anderen Zuversicht geben.
Das kann ich nachvollziehen! Und ich denke, dass viele, die sich hier nicht mehr melden, einfach ihren Weg gefunden haben. No news = good news sozusagen.

Als Resümee kann ich für mich festhalten: die Jahre haben sich gelohnt, aber ich habe auch durchaus Dinge an mir, die einfach so sind... und die es mir immer wieder schwer machen. Ich bin verkorkst (worden) und kriege es nicht mehr hin. Das müssen meine Mitmenschen aushalten, denn ich muss es ja auch jeden Tag mit mir aushalten. Ich habe mich redlich bemüht, diese Dinge an mir zu ändern, aber es geht nicht.
Ich sehe es mittlerweile so wie mit den Sternzeichen: da werden den Menschen auch unterschiedliche Wesenszüge zugeordnet, und seltsamerweise wird das größtenteils akzeptiert. Ich KANN zudem nicht Everybody's Darling sein (denn "jeder kann dich leiden, nur du dich nicht").


@ Final:
bei mir ist es gefühlt nur noch ein aufflammen, es noch einmal zu versuchen, doch schnell tritt ernüchterung ein und das schreiben hier ist für mich unbefriedigend.
Woran liegt es? Kannst Du das benennen?
Ich glaube, bei mir (!) könnte es daran liegen, dass wir einfach auch nicht mehr Teil dieser Gemeinschaft sind. Man hat nichts zusammen erarbeitet. Die Verbindungen sind nicht da. Und sich wieder voll einbringen? Nö...
hilfe zur selbsthilfe- dieser grundsatz des forums hat mich am anfang angesprochen, mich hier zu beteiligen, war immer wieder ein motiv im wechselseitigen sinne.
Jepp, ich glaube, da hat die Beschäftigung miteinander bei mir wirklich einiges hervorgebracht - zusammen mit dem Herauskitzeln meiner Therapeutin, die oft bei den banalsten Nebensächlichkeiten nachgehakt hat; oft mit Erfolg (manchmal auch einfach nur nervig! :lol: )

@ Luna
Ich finde es ganz wichtig, dass auch andere Dinge als die Depression wichtiger werden und du das jetzt auch so erlebst.
Herrje, das war auch wirklich ein Moment... im Englischen sagt man Epiphany... ich war wegen Burnouts in der Rehaklinik, ging draußen im Park spazieren, und auf einmal kam ganz klar und deutlich in mir hervor "ich bin fertig!".
Hammer!! Dieses Gefühl, diese Gewissheit.
Meine Themen sind heute schon nach nur zwei Jahren Zugehörigkeit aber auch andere
Siehste - und das nach "nur" 2 Jahren! ;)


Mein Schlusswort:
Gegenseitig füreinander da sein und sich gegenseitig unterstützen ist wichtig - aber es sollte halt nicht die einzige Form der Depressionsbewältigung sein. Dazu gehören Austausch und die Arbeit an sich selbst, Mut und Kraft und Ausdauer.
Glaubt an Euch!
Macht Euch selbst zum Projekt!
Kämpft nicht GEGEN die Depression, sondern kämpft FÜR Euer Wohlergehen; das bringt Euch nämlich voran 8-)
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Bittchen
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Re: hallo otterchen

Beitrag von Bittchen »

Liebe Otterchen,

das ist mal wieder so ein Beitrag den ich mir ausdrucken oder abspeichern werde.
Für dich alles erdenklich Gute und vielen Dank.

Einen schönen Sonntag und liebe Grüße Bittchen
timmie2002
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Re: hallo otterchen

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen otterchen.

erst einmal muss ich den worten von bittchen zustimmen. du schreibst immer mit einer so klaren und stringenten gedankenführung, dass mein inneres beim lesen immer nur sagt "jawollja".

bei mir ist es so, dass ich schon gern meine erfahrungen teilen möchte, anderen betroffenen gerade auch mut, vor allem zur veränderung und arbeit an sich selber, geben möchte. mein gefühl dabei ist, dass es nicht wirklich ankommt.
das liegt wohl zum großen teil erst einmal an mir. ich habe wohl noch immer sehr hohe erwartungen. diese einsicht, an sich selber arbeiten zu müssen ist für betroffene, die sozusagen noch am anfang stehen, wohl oft schwer zu akzeptieren. der depressiven mut- und hoffnungslosigkeit gedanklich etwas entgegenzusetzen, verlangt viel ab.

ich sehe die bewältigung der depression (auch ich spreche nicht gerne vom kampf gegen...) als eine lange und besondere reise an, denn ich mache sie ohne mobile hilfsmittel, kein zug, kein auto, kein flugzeug, kein schiff. ich muss mich selber fortbewegen, mich schritt für schritt einzelnen zielen nähern, mache dabei auch mal schritte zurück oder zur seite. das ist nicht weiter schlimm. hauptsache ich bleibe in bewegung, gerate nicht in stillstand.
während dieser reise erfahre, erlebe und erlerne ich viel neues. mir eröffnen sich neue horizonte und fast unmerklich verändere ich mich dabei ein stück weit. diese veränderung ist ein zuwachs, ein gewinn.

auf dieser reise bin ich auch nicht ohne begleitung, immer mal wieder gehe ich ein stück gemeinsam mit anderen. ich darf mit ihnen erlebnisse teilen oder meine begleiter öffnen mir den blick für neues und wunderbares. da die blegleiter aber ihre eigene reise haben, gehen wir immer nur ein stück des weges gemeinsam.

manchmal muss ich dann schon auch eine pause machen. das sich- fortbewegen ist dann doch zu schwer. aber diese pausen kann ich jetzt akzeptieren, weil ich weiß, dass ich meine reise früher oder später fortsetzen kann.
wann und ob ich meine reise beenden werde, lasse ich mir offen. vielleicht dauert sie mein leben lang. auch das kann ich annehmen.

Möglichst schnell- das gibt es für mich nicht mehr. motivieren muss ich mich zum großen teil selber, aber ich darf die hilfe und unterstützung anderer annehmen.

otterchen, du hast geschrieben: "Aber es ist EURE Kreativität, die gefragt ist und EUER Hinspüren dafür, was Ihr braucht und was sich für Euch gut anfühlen würde."
dem gibt es nichts hinzuzufügen.

du fragst nach dem grund meiner ernüchterung beim schreiben:

auf meiner reise habe ich verschiedene stationen gehabt, wo ich mich sehr wohl fühlte, wo ich gerne war. deshalb ist da der wunsch, an diese stationen zurückzukehren. doch ich stelle fest, dass es für mich nicht mehr die gleichen sind. ich bin ja auf meiner reise schon viel weiter gekommen, habe mich dabei verändert und sehe die alten stationen mit anderen augen oder aus einem anderen blickwinkel. und ja- die verbindung ist nicht mehr da. ich werde nie wieder das gleiche finden.

mein fazit deshalb ist: ich kann sicher zu solchen orten zurückblicken, mit guter und wohlwollender erinnerung sowie in großer dankbarkeit, sollte mich aber für das eigene wohl und vorankommen dort weiterbewegen, wo ich auf meiner reise angekommen bin.

ein schlusswort formuliere ich nicht, weil deines, liebe otterchen, so schön treffend und passend ist, das ich mir ein weiteres sparen kann.

aber zu deinem resümee habe ich noch etwas zu sagen:

du bist nicht verkorkst, oder zumindest nicht mehr als andere auch. nimm, was du nicht ändern kannst und zum glück auch nicht mehr willst, als deine individuellen ecken und kanten. und ich finde: solche machen einen menschen doch erst interessant.
und ich mag dich eben auch wegen deiner ecken und kanten und viel liebenswertes ist sogar noch dazwischen.
ich wünsche dir von herzen, dass du dich tagtäglich gut und vielleicht sogar immer noch ein bisschen besser aushalten kannst.( das mit dem sich-selber-lieben erscheint mir auch ein unmögliches ding.)

@ bittchen
habe vorhin auch von dir in einem anderen thread wieder einen tollen beitrag gelesen. du hast das herz auf dem rechten fleck. das schätze ich sehr. und von wegen, du schriebest unintelligent. :-) keine selbstabwertung bitte!!!


glg final
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: hallo otterchen

Beitrag von Bittchen »

Guten Tag liebe Final und danke,

noch eine Ressource die ich habe,lach.
Ja,mitfühlend bin ich.
Nur meinen eigenen Schmerz habe ich sehr oft missachtet und nicht zugelassen.
Es ist sehr hilfreich von dir und auch von Otterchen zu lesen.
Ja, es ist hier ein Forum "Hilfe zur Selbsthilfe."
Da ist ein Austausch sehr wichtig,aber mir ist auch klar, dass das nicht immer geht oder das Interesse nach lässt,ja man auch den Anschluss verlieren kann.
Sehr viele Betroffene,die ich auch sehr schätzte,schreiben nicht mehr.
Wenn man stabiler ist ,will man nicht immer in den "Abgrund" blicken,das hat Otterchen sehr gut erkannt.
Wenn es mir besser geht lese ich auch keine "Depressions Literatur," mit dem Forum hier ist das im Moment noch anders und ich bin noch gerne dabei.
Aber wer weiß schon was morgen ist ?
Sehr positiv an diesem Thread ist,hättest du nicht so erfreut auf Otterchen reagiert,wären sehr gute Anregungen und Erfahrungen nicht ausgetauscht worden.
Es hat sich gelohnt mal nachzufragen.
Das habe ich gut gemacht,Selbstlob stinkt nicht !!!
Auch das sollten wir Betroffenen verinnerlichen.

Dir alles Gute und liebe Grüße Bittchen
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: hallo otterchen

Beitrag von Christiane1 »

Guten Tag Kolleginnen und Kollegen,

nur Spass, aber der musste mal sein an einem langweiligen Sonntag.

Ich hoffe, ihr könnt mir folgen, wenn ich meine Gedanken ohne "Vorspiel" einwerfe, ich kann das nicht so gut.

Vor einiger Zeit sah ich einen Film mit Corinna Harfouch und Bruno Ganz, in welchem die Frau an ihrem 50. Geburtstag plötzlich unsichtbar zu werden schien. Nicht mehr jung, aber auch noch nicht alt, war sie gefangen zwischen der Ignoranz ganz Junger während einer Linienbusfahrt und
auf der anderen Seite ihren Freunden, die im Restaurant auf sie warteten, um ihren Geburtstag zu feiern. Die sie zu erwartenden Geschenke ähnelten mehr einem Gesundheitsprogramm und die wartenden Gäste am Restauranttisch stöhnten sich gegenseitig an angesichts ihrer eigenen gesundheitlichen Probleme in diesem Alter und wo der Ehrengast denn endlich bliebe.

Die Frau kam aber nicht, da sie zufällig einem älteren Herrn begegnete, der sie in eine Bar einlud. Er war deutlich älter als sie und fand sie einfach toll, wischte ihre Zweifel bezüglich ihres Alters einfach vom Tisch und verschaffte der Frau so einen wunderbaren Geburtstag.

Auf das Forum übertragen (im weitesten Sinne) geht es hier im Grunde auch um unterschiedliche Lebensgefühle, die nicht immer miteinander vereinbar sind. Die Krankheit Depression ist übergeordnet die Gemeinsamkeit, aber darunter splittet sich alles auf.
Mit 53 komme ich mir auch manchmal unsichtbar vor, weil ich mich nach wie vor für Zusammenhänge interessiere, nach Lösungen suche und meine schwelende Traurigkeit für mich ganz normal geworden ist. Deshalb spreche ich zum Beispiel so gut wie nie über meinen jeweiligen Zustand, sondern wende mich eigentlich immer mit einem akuten Problem ans Forum.

Ich kenne ebenfalls diesen Moment, als mir klar wurde, dass es so ist wie es ist mit mir und
nach erstem Erschrecken war es eigentlich ein gutes Gefühl. Ich will damit sagen, besonders Otterchen und Final, dass ihr wahrscheinlich am meisten die Diskussionen darüber vermisst, wie man sich selbst helfen kann statt im Forum sein tägliches Leben auszupacken. Ich auch, aber andererseits strengt es mich persönlich sehr an, die Wege von Einigen inklusive aller Gedankengänge und neu erworbenen Klarheiten aktiv mitzuverfolgen, wenn ich spüre, dass es mir zu nahe kommen.

Es gibt hier im Forum nicht nur die Alltagskampf- und die Bewusstseinscracks, sondern auch die Mischformen. Was man ausdrückt ist, was man gerade hat oder braucht.

Ich habe mir meinen eigenen post gerade nochmal durchgelesen und komme schon wieder zu hart rüber, aber das bin ich gar nicht und sollte niemanden jetzt irgendwie stören bitte.
Die Mischung aus Gedanken, Emotionen, den richtigen Adjektiven an bestimmte Person gerichtet zu finden machen mich manchmal fertig. Dann denke ich, Augen zu und durch.
Die Erwartungshaltung hier ist mir oft zu hoch, aber das ist nur meins.

Also, mein Bedürfnis war heute, Kontakt aufzunehmen, nur so.

Lieber Gruss und euch allen einen guten Tag,
Christiane
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: hallo otterchen

Beitrag von Christiane1 »

Habe meinen Beitrag nicht als Reaktion auf eure geschrieben, das nur zur Info, der war vorher.
Ich fing um elf an, habe zwischengespeichert und erst später abgeschickt.

So, muss erstmal lesen. Bon Appetit.
kaizer
Beiträge: 79
Registriert: 21. Jul 2016, 14:30

Re: hallo otterchen

Beitrag von kaizer »

Hallo allerseits,

obwohl ich über 15 Jahre mit Depressionen zu tun habe, bin ich im Forum noch relativ neu, daher sind mir die Regeln, Gepflogenheiten, Entwicklungen etc. nicht so geläufig.

Aber grundsätzlich ist es natürlich schade, wenn (vereinfacht ausgedrückt) wertvolles Wissen und Erfahrungen derjenigen, die es "geschafft" haben, immer wieder still aus dem Forum verschwindet und die "Neuen" dadurch immer wieder im eigenen Saft schmoren und sich trotz mangelnder Erfahrungen hauptsächlich gegenseitig helfen müssen.

Auf der anderen Seite kann ich auch verstehen, dass man nicht zig-mal die eigene Geschichte oder Erfahrungen im hundertsten Thread teilen will, nachdem man es schon hundert mal weitergegeben hat.

Vielleicht könnte man einen Thread einrichten, in dem erfahrene Nutzer einmal das wiedergeben können, was sie über die Jahre gelernt haben und was ihnen geholfen hat, um diesen Erfahrungsschatz für neue, recht frisch betroffene Nutzer zu erhalten, ohne ihn immer wiederkäuen zu müssen.

Ich hab in den letzten Jahren auch schon sehr viel gelernt (noch nicht genug) und würde mich freuen, in Zukunft anderen den Weg vielleicht erleichtern zu können. Aber irgendwann will man natürlich auch nicht immer dieselben Geschichten einbringen und wieder neu erklären, das ist ja sehr verständlich.

Vielleicht eine Idee fürs Forum, die Beiträge könnten ja auch ein bisschen kuratiert werden, um es ein bisschen zu pflegen.

Glückwunsch an alle, die dem Forum durch Arbeit an sich selbst entwachsen sind - wie toll! :)

Viele Grüße
Kaizer
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: hallo otterchen

Beitrag von Luna1966 »

kaizer hat geschrieben: Aber grundsätzlich ist es natürlich schade, wenn (vereinfacht ausgedrückt) wertvolles Wissen und Erfahrungen derjenigen, die es "geschafft" haben, immer wieder still aus dem Forum verschwindet und die "Neuen" dadurch immer wieder im eigenen Saft schmoren und sich trotz mangelnder Erfahrungen hauptsächlich gegenseitig helfen müssen.

Auf der anderen Seite kann ich auch verstehen, dass man nicht zig-mal die eigene Geschichte oder Erfahrungen im hundertsten Thread teilen will, nachdem man es schon hundert mal weitergegeben hat.

Vielleicht könnte man einen Thread einrichten, in dem erfahrene Nutzer einmal das wiedergeben können, was sie über die Jahre gelernt haben und was ihnen geholfen hat, um diesen Erfahrungsschatz für neue, recht frisch betroffene Nutzer zu erhalten, ohne ihn immer wiederkäuen zu müssen.
Ich selber habe enorm von manchen Treads hier profitieren können leider aber auch die Erfahrung gemacht, dass man, sobald man "weiter" ist als andere, ausgeschlossen wird.

So habe ich beispielsweise im "Abnehmtread" viel Beistand, Austausch und Lob erfahren, als ich mich mit fast 80 kg outete abnehmen zu wollen. Als ich aber mit der freudigen Nachricht um die Ecke kam, dass ich im zweistelligen Bereich abgenommen habe, kam (fast) nichts mehr. Mein Post w urde einfach ignoriert. Selbst auf mein "Beschwerde" hin, dass ich es schade fände, dass auf positive Rückmeldung keine Antworten kämen und es doch schön wäre, wenn man nicht nur versagen mit Beileidsbekundungen würdigen würde, kam nur eine Rückmeldung (das allerdings hat mich dann ganz besonders gefreut)!

Oder aber, meine Arbeitsfähigkeit; nach langer AU habe ich es von zuerst Teilzeit auf jetzt Vollzeit geschafft(in 4 Jahren!!). Das ist doch eine tolle Leistung und soll niemanden, der anderes erlebt hat diskriminieren. Trotzdem bin auch ich noch nicht am Ende meines Weges und suche Verständnis und Motivation, den Weg weiter zu gehen. Schwer, dass auf diesem Level hier noch zu erhalten.

Es gab hier mal einen Tread über Neid, da wollte ich ursprünglich hinein schreiben, dass dies doch ein Ort sein könnte, in dem man das Üben könne - eben Erfolg anderer nicht als eigenes Versagen anzusehen. Aber ich habe es lieber sein gelassen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es den Usern, die einen guten Umgang mit Depressionen gefunden haben eben auch nicht unbedingt gut tut, wenn ihr Erfolg nicht entsprechend gewürdigt wird. Wozu sollte man sich dann noch einbringen, also was erhält die/derjenige für seine Mühe anderen sein Wissen mit auf den Weg zu geben?

Toll fände ich daher tatsächlich einen Tread, in dem Wissensbaustein e wie die von Otterchen oben beschriebenen Hilfszettel erhalten blieben (hab ich gleich Mal für mich verinnerlicht, denn ich vergesse auch gerne mal Vorgehensweisen, wenn es mir nicht so gut geht).

Also wirklich eine tolle Idee, nur wie könnte man dies umsetzen? Der Tread sollte dann ja möglichst nicht durch 100 aktuelle wieder im Nirvana verschwunden - neue User wüssten ja gar nicht, dass es sowas gibt und wie sie danach suchen sollten.

Ich wünsche euch allen einen guten Start in diesen Montag.

Herzlichst

Luna
janedoe
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Re: hallo otterchen

Beitrag von janedoe »

Liebe Luna, könnte man den Thread nicht oben anpinnen? Bei den FAQ zum Beispiel. Es wäre dann aber nicht so gut, wenn jeder Vorschlag kommentiert wird, weil so die Ideen untergehen würden.
Wer später kommt wird nicht X Nachrichten nachlesen wollen.

Liebe Grüße

Janedoe
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: hallo otterchen

Beitrag von Bittchen »

Liebe Luna,liebe Janedoe,

es ist wie Otterchen oder final schreiben.
So ein Selbsthilfeforum verändert sich,da musste ich auch erst drüber nachdenken.
Da habe ich selber bei mir ein Beispiel erlebt,allerdings im realen Leben.
Ich bin 18 Jahre in die Gruppe von den Anonymen Alkoholikern gegangen.
Das hat mein Leben gerettet,das war ich ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Noch heute bin ich sehr dankbar.
Dann hat sich meine Stammgruppe aufgelöst.
In einer anderen Gruppe habe ich mich nie wieder so aufgehoben gefühlt und jetzt gehe ich
seit sieben Jahren nicht mehr regelmäßig hin.
Die Menschen dort liegen mir nicht mehr,ich habe mich verändert.
Mein Leben hat sich veränder,mit sehr vielen auch negativen Begebenheiten,die nicht durch meine Sucht verursacht wurden.
Dazu muss ich sagen,ich war nicht im absoluten Sumpf geraten,aber mir hat es gelangt.
Mehr hätte ich nicht überlebt,auch weiß ich heute, dass ich damals schon stark unter Depressionen litt.
Wie ich trocken wurde kam das immer mehr zum Vorschein.
Trotzdem bin ich weiterhin trocken und wenn ich jemanden treffe,der mich um Hilfe fragt oder das Gespräch sucht,bin ich immer noch da.
Ich habe in der Gruppe gelernt die Depressionen auszuhalten ,ohne mich mit Stoff zu betäuben
zu müssen.
Jeder Alkoholiker und auch jeder an Depressionen erkrankte hat seine ganz eigene Geschichte.
Neid ,ist ein starkes Thema,ich nenne es für mich eher vergleichen.
Da ist niemand so richtig frei,aber es ist Gift für uns Betroffene.
Es ist ja nicht immer was Boshaftes dabei,aber warum der und nicht ich ,ist gerade bei Depressionen mit den gestörten Gefühlen und auch Gedanken,durch die Krankheit bedingt.
Auch verlieren wir durch Krankheit,nicht nur bei Depressionen,sehr schnell auch eine finanzielle Sicherheit oder können die erst gar nicht aufbauen.
Auch Alkoholkranke verlieren ja oft ihre ganze Existenz,fällt mir mal wieder so ein.
Auch die sind nicht selbst Schuld,aber schauen wir nicht manchmal weg,wenn wir einen Suchtkranken sehen ?
Ich werde mir mal wieder eine Liste machen,was ich trotz Krankheit noch alles habe,
Das hilft mir manchmal etwas zufriedener zu werden.
Dann hilft mir auch immer wieder der Gelassenheitsspruch von AA.
In einer Krise tue ich mich aber auch damit schwer.

Gott gebe mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen ,
die nicht ändern kann.
Den Mut, Dinge zu ändern ,die ich ändern kann
und die Weisheit das eine von anderen zu unterscheiden.

Dann werden gute 24 Stunden gewünscht,denn nur heute können wir was beeinflussen.
Die Vergangenheit ist vorbei und was morgen ist,wissen wir noch nicht.

Ich wünsche euch und allen Mitlesern einen guten Tag.

Liebe Grüße Bittchen
kaizer
Beiträge: 79
Registriert: 21. Jul 2016, 14:30

Re: hallo otterchen

Beitrag von kaizer »

Meine Idee war auch, das nicht als normalen Thread (hab ich falsch ausgedrückt) im üblichen Bereich einzusortieren, wo er erstens bald verlorengeht und zweitens schnell wegen der Diskussion nicht mehr nachzuvollziehen ist.

Sondern vielleicht als eigenen Bereich, wo nur diese Erfahrungsberichte von "fertigen" Nutzern stehen. Vielleicht sollte jeder Bericht auch ein eigener Thread sein, wenn es eine Möglichkeit zur Rückmeldung geben soll, sodass man immer bei jedem Thread zuerst den persönlichen Bericht lesen kann und sich nicht durch die Rückmeldungen wühlen muss.

Mir hätte das damals und würde das auch jetzt noch sehr helfen, bei Bedarf auf den Erfahrungsschatz "alter" Nutzer zurückgreifen zu können, die über Jahre den Weg aus der Depression gegangen sind und viele wertvolle Hinweise geben können.

Wenn ich mal (hoffentlich) soweit bin, dass ich das Forum nicht mehr brauche, weil ich so stabil bin, würde ich das gerne teilen - auch wenn dann keine positiven Rückmeldungen kommen. Dafür sind viele Betroffene einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt, das wäre mir dann auch eh eher egal, aber ich wüsste, dass es dem einen oder anderen sehr helfen würde.

Viele Grüße
Kaizer
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: hallo otterchen

Beitrag von Luna1966 »

Hallo Janedoe und Kaizer,
kaizer hat geschrieben: Sondern vielleicht als eigenen Bereich, wo nur diese Erfahrungsberichte von "fertigen" Nutzern stehen. Vielleicht sollte jeder Bericht auch ein eigener Thread sein, wenn es eine Möglichkeit zur Rückmeldung geben soll, sodass man immer bei jedem Thread zuerst den persönlichen Bericht lesen kann und sich nicht durch die Rückmeldungen wühlen muss.

super, Kaizer, dein Vorschlag gefällt mir richtig gut.

Überschrift des neu zugefügten Themas könnte so etwas wie „Was mir geholfen hat“ sein.
Dort sollten sich aber möglichst keine kontroversen Diskussionen ergeben oder ein gemeinsames Erarbeiten sein, wie Otterchen und Final es damals (vermutlich in der Rubrik „Umgang mit der Krankheit“) erfahren haben - ich denke da eher an Erfahrungsberichte.

Ich weiß, man verweist hier oft auf die Suchfunktion, aber die ist wegen der Masse an Threads und den entsprechenden Kommentaren nicht immer hilfreich. Und wer den Suchbegriff noch gar nicht kennt, findet den Inhalt ohnehin nicht.

Ob sowas technisch machbar ist, weiß ich nicht. Ob das überhaupt „gewollt“ ist, ebenfalls nicht.

Hat jemand einen Vorschlag, wie man eine entsprechende Anfrage an die Moderation vielleicht unter der Rubrik „Feedback“? stellen kann und/oder den Bedarf anderen Usern ermitteln kann?

Ich bin ehrlich gesagt weder in der Anwendung noch in der Beschreibung „internettauglich“.

Liebe Grüße

Luna

@Bittchen,

ich will deinen Post nicht unbeachtet lassen und glaube zu verstehen, was du ausdrücken willst.

Ich glaube aber auch, dass es einen ganz großen Unterschied zwischen chronischen Erkrankungen und anderen gibt. Jeder neue Tag stellt dich vor die Frage:“ kann ich heute aufstehen?“. Du musst dich ein Leben lang (ähnlich wie trockene Alkoholiker) mit den Grundthemen befassen.
Gott sei Dank kann es anderen aber anders ergehen. Da ist der Verlauf eben nicht immer wieder bei 0 beginnend, sondern doch voranschreitend.

Themen, wie Aufstehen, Morgenhygiene, Einkaufen, Aufräumen oder Dranbleiben habe ich zum Teil auch vor ein paar Jahren durchlebt. Aber ich habe einen Umgang damit gefunden, ich weiß jetzt, was ich machen muss um aufstehen zu können, einkaufen zu können etc.

Mich interessieren Themen, die mich „stabil“ erhalten, vielleicht sogar präventiv vorbeugen und auf jeden Fall Themen, die mich noch weiter vorankommen lassen.

Vielleicht sind das ja auch Themen anderer User.

Herzliche Grüße an dich

Luna
janedoe
Beiträge: 556
Registriert: 6. Mai 2017, 21:17

Re: hallo otterchen

Beitrag von janedoe »

es wäre ja nicht schlecht, wenn sich ein gemeinsames Erarbeiten oder auch eine Diskussion ergeben würde, aber nicht in dem eigentlich thread. Ob das machbar ist????
Ich bin noch ganz am Anfang, aber selbst für mich sind Tipps gut, einfach um bei den Themen Morgentoilette, Aufräumen und Dranbleiben eine Routine entwickeln zu können. Noch bin ich ja so in meinen Verhaltensmustern gefangen, dass es ein täglicher, ermüdender und zermürbender Kampf ist.
Vieleicht ist das auch zu viel verlangt, wer eine Möglichkeit für sich gefunden hat, will sie ja nicht unbedingt zerreden lassen.

Liebe Grüße

Janedoe
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: hallo otterchen

Beitrag von Luna1966 »

Liebe Janedoe,

das alles wird ja weiterhin in der Rubrik "Umgang mit der Krankheit" stattfinden.

Der neue Themenbereich könnte einfach nur eine Fallsammlung von "Hilfswerkzeugen" sein. So stelle ich es mir zumindest vor. Also nur eine Ergänzung/Erweiterung, keine Veränderung des Altbewährten.

Gruß

Luna
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