MagicMops und die Scham

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MagicMops
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MagicMops und die Scham

Beitrag von MagicMops »

Hallo ihr,

ich möchte mich gerne bei euch vorstellen. Ich bin 28 und seit knapp 2 Wochen krankgeschrieben, da ich Angst bzw. nicht mehr die Kraft habe, den Arbeitsalltag zu meistern.

Ich war vor 5 Jahren schon einmal 2 Monate in stationärer Behandlung wegen meiner Depressionen. Damals war ich auch schon knapp 4 Jahre auf meine Medi's (citalopram) eingestellt und es wurde nichts an der Dosierung geändert. Der Aufenthalt tat mir gut, war aber auch froh, wieder in den Alltag starten zu können.
Leider habe ich es nicht für nötig gehalten, ernsthaft weiter an meinen Problemen zu arbeiten und habe ambulante Therapien schnell wieder abgebrochen, da ich "keine Zeit" dafür hatte und dachte, es wäre besser, die Dinge einfach so zu belassen und mich damit abzufinden, dass meine Ängste, Zweifel und Zusammenbrüche halt zu mir gehören und ich nur zu schwach bin.

So habe ich mich nun von Job zu Job gehangelt (dank Insolvenz der Firmen oder Auflösung der Abteilung) von Beziehungen und gescheiterten Zusammenleben zurück in mein wahnsinniges Elternhaus, und nun seit 2 Monaten wieder in eine eigene Wohnung, die ich mir dank unbefristetem Vertrag endlich nehmen konnte. Seit 5 Jahren bin ich eigentlich wieder nur auf der Suche nach etwas Sicherem und komme nicht zur Ruhe.

Vor einem halben Jahr, zu Weihnachten, habe ich das erste Mal ernsthaft gespürt und dies auch so gesagt, dass ich bald zusammenbreche. Aber ich wollte natürlich weitermachen und die belastenden Umstände durch die Wechsel der Arbeitgeber und letzt nun auch das dortige Arbeitsklima, dass mich regelmäßig in Heulkrämpfe und Verzweiflung getrieben hat: da musste ich halt durch. Ich wusste aber, dass ich von dem Arbeitgeber wegmusste, obwohl ich erst 3 Monate dort war. Den gleichzeitigen Umzug habe ich mehr schlecht als recht mit Panik- und Heulattacken hinter mich gebracht.

Ich sehe immer diesen riesigen Berg vor mir, die vielen Aufgaben die ich erledigen muss. Mein Verstand sagt mir, dass alles in Ordnung ist und ich mir keinen Druck machen muss. Meine Ängste erdrücken mich aber gnadenlos und lähmen mich, so dass ich dann gar nichts mehr machen will, da ich es eh nicht schaffe. Das war schon immer so, aber lange nicht mehr so schlimm, wie derzeit.

Vor knapp 2 Monaten habe ich bei einem neuen Arbeitgeber angefangen und nun bin ich die zweite Woche krankgeschrieben -_- Die zeit war auch anstrengend, da ich dort in einen neuen Bereich eingearbeitet werde und es viel zu lernen gibt. Auf der einen Seite werde ich gelobt und auf der anderen Seite gibt es kommunikationsprobleme bzw. mache ich dinge nicht hundertprozent bzw. brauche länger, da ich noch unsicher bin. das ist mit sicherheit auch kein problem, aber ich habe ständig diesen druck im Nacken, habe dadurch keinen Nerv mehr und werde aggressiv oder habe gar keine motivation mehr, die dinge richtig anzupacken. Der kanal ist voll und kleinigkeiten zermürben mich und machen mir panik.

Ich habe mit einer Bekannten gesprochen, die wegen Ihrer Depression in Behandlung ist und sie sagt mir, dass ich es annehmen soll, dass mein Körper nun eine Pause und ich Hilfe brauche und das nimmt mir viel Druck.

Auf der anderen Seite schäme ich mich für mein Unvermögen, die Zähne weiter zusammen zu beissen und rumzuheulen. Ich habe das Gefühl, mir ungerechtfertigt Hilfe zu holen und das andere sich doch auch durchbeissen, auch mal traurig sind, sich aber nicht davon beeinflussen lassen.

Vielleicht mache ich mir auch nur was vor? Bin ich krank?

Schonmal vielen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen, diese Zeilen zu lesen!

Grüße
MagicMops
malu60
Beiträge: 4143
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von malu60 »

Hallo Magic Mops,
willkommen im Forum.Gut,dass Du Dich hier mitteilst und Du wirst von Einigen
hören,die Gleiches empfinden wie Du.
Schwierig wird es bei Depressiven immer,wenn sich durchgebissen,oder
zusammengerissen werden soll,das funktioniert leider nicht so richtig.

Anerkennung des"Anderstickens "ist schonmal der 1.Schritt zu sich selbst.

Was Du alles hinbekommen hast,ist super,und das Alles mit Depri im Nacken. :!:

Lachen mußte ich beim "wahnsinigen Elternhaus,"es ist zwar wirklich nicht lustig,
aber da lag auch bei mir der Hase im Pfeffer und deshalb glaube ich,dass der Weg
aus den "früheren Erfahrungen"leider ein steiniger ist, und auch Therapie braucht. :!:

Alles liebe für Dich,erhol Dich zu Hause so gut es geht.
Viele hilfreiche Zuschriften wünsche ich Dir,Du bist schon gut unterwegs!...malu...
Leben ist mehr
MagicMops
Beiträge: 32
Registriert: 9. Mai 2017, 13:52

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von MagicMops »

Hallo malu,

danke für dein schnelles Feedback und deine netten Worte! Ich erhoffe mir hier auch einen regen Austausch über Erfahrungen und den Umgang mit der Krankheit. Es hilft auch schon, sich in vielen beschriebenen Situationen aus den Beiträgen wiederzuerkennen und zu wissen, dass es viele sind, die "Andersticken" und ich nicht alleine bin.

Ich lese mich hier noch ein bisschen ein und freue mich auf weitere Rückmeldungen :)

Grüße
MagicMops
Lilyfee1
Beiträge: 16
Registriert: 30. Mär 2017, 19:41

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von Lilyfee1 »

Hallo MagicMops (der Nickname ist großartig! :D),

bevor ich wirklich versuche zu schlafen, juckt es mir gerade in den Fingern hier zu schreiben weil ich mich in deinem Thread wahnsinnig wiedererkenne - Ängste und Depression Hand in Hand und all die Probleme damit im Alltag.
MagicMops hat geschrieben: Auf der anderen Seite schäme ich mich für mein Unvermögen, die Zähne weiter zusammen zu beissen und rumzuheulen. Ich habe das Gefühl, mir ungerechtfertigt Hilfe zu holen und das andere sich doch auch durchbeissen, auch mal traurig sind, sich aber nicht davon beeinflussen lassen
Genauso geht es mir auch. Ich hätte es nicht besser, treffender formulieren können. Du schreibst mir aus der Seele. Und deswegen möchte ich dir sagen: Wir sind erkrankt. Wir benötigen Behandlung. Wir haben jedes Anrecht dieser Welt auf Hilfe. Psychische Krankheiten sind oftmals, wenn man weiter denkt, lebensbedrohlich. Sie gehören genauso behandelt wie z.B. Krebs. Ich habe mich immer durchgebissen, ich bin immer gut drauf, nie lasse ich mir etwas anmerken. Aber der Punkt wo es nicht mehr geht kommt. Wir müssen den Punkt akzeptieren. Vielleicht gehen andere weiter als wir, aber andere laufen auch nicht den Weg in unseren Schuhen. Sie fühlen nicht die Blasen, die wir beim Laufen bekommen. Wir müssen genau jetzt an unsere Gesundheit denken. Du machst das toll und du machst das Richtige. Vielleicht hilft es dir ein wenig, das zu hören.

Das Elternhaus ist glaub ich oft der Ursprung vieles, das kann ich auch gut nachvollziehen. Meine Kindheit ist denke ich auch der Hauptauslöser für meinen aktuellen Zustand.

Ich wünsche dir einen guten Austausch hier. Mir hilft dieses Forum momentan sehr.
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von anna54 »

Hallo MagicMops
es ist ein Sympstom der Depression zu glauben,dass man sich ungerechtfertig Hilfe holen will.
Auch der altbekannte Glaubenssatz,sich nur zusammenreißen zu müssen,dann könne man auch!

Du hast ganz viel geschafft,Wechsel des Arbeitsplatzes,Umzug und jetzt scheint der Akku aber wirklich restlos leer zu werden.
Eine zu kurze Krankschreibung bringt wenig,kannst du dir so viel Zeit geben lassen,damit du auch spüren kannst,dass du stabiler geworden bist.

Depressionen in unterschiedlicher Stärke kommen gern von Fall zu Fall zurück und bestimmen letztlich eine Richtungsänderung.
Kurzzeitfluchten bringen nur scheinbar Entlastung.
Was brauchst du,genau du----um ein gutes Leben zu haben?!!!!
Hier im Forum bekommst du viele Anregungen und auch oft die Konfrontation mit Fragen,denen man sonst ausweicht.
Nimm alles,was für dich passt.
Herzliche Grüße
anna54
MagicMops
Beiträge: 32
Registriert: 9. Mai 2017, 13:52

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von MagicMops »

Wow!

Vielen lieben Dank für diese Antworten! Ich weiss jetzt im ersten Moment gar nicht, was ich schreiben soll. Ich hatte nicht mit so viel Zuspruch gerechnet :)

Obwohl ich schon oft depressive Phasen hatte, komme ich mir derzeit so vor, als hätte ich noch nie damit zu tun gehabt. Die Phase vor 5 Jahren war in meiner Erinnerung viel extremer. Ich hatte wirklich ohne Unterbrechung geheult und hab alles abgebrochen. Ich hatte gar keine positiven Empfindungen mehr und Selbstmordgedanken.

Jetzt fühlt es sich einfach dumpfer an; ich habe ja noch Energie und stehe auf ohne zu Weinen. Ich suche aktiv allein nach Hilfe. Ich kann auch noch Freude an Dingen empfinden. Jetzt ist es "nur noch", dass ich keine Energie zum Arbeiten habe und einfach auch nicht mehr die Fassade aufrecht erhalten will. Die Heulkrämpfe und die Angstattacken sind jetzt nicht mehr so spürbar, wie vor einigen Wochen noch und trotzdem möchte ich nicht zur Arbeit und auch nicht unter viele Leute. Als hätte es einen dumpfen Kurzschluss gegeben.

Ich muss auf jeden Fall mit Ärzten sprechen. Mein Hausarzt ist da leider nicht so gesprächig und schiebt mir nur die Überweisung über den Tisch.

Habt ihr schon Episoden mit unterschiedlichen Ausprägungen der Symptome gehabt?

Liebe Grüße
MagicMops
MagicMops
Beiträge: 32
Registriert: 9. Mai 2017, 13:52

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von MagicMops »

Hallo ihr Lieben!

Nun melde ich mich wieder...

In der Zwischenzeit war ich wieder arbeiten und es ging mir ganz gut. War ich stolz, meine Angst überwunden zu haben und fleißig meiner Arbeitspflicht nachgehen zu können.
Bis letzte Woche war auch alles okay und ich war guter Dinge; dachte, ich würde mich langsam einfinden und der Druck und Stress würde weniger. Ich hatte Feedback-Gespräche mit meinem Chef, die sehr positiv ausgefallen sind und auch mit meinen Kollegen bin ich gut klar gekommen.

Trotzdem konnte ich nicht schlafen und am Dienstag sah ich dann wieder keinen Docht, an dem ich mich hätte hochziehen können um erneut aufzuflammen (wow...man setze mich nach ewigem Schlaf vor die Tastatur und es ergießen sich ungeahnte Wortspiele o.O)

Um das ganze nicht ins Lächerliche zu ziehen: ich konnte und WOLLTE nicht aufstehen! Nicht wieder einen Tag mit mehr oder weniger sinnlosen Diskussionen - egal welche Arbeit auf mich gewartet hätte.
NEIN! Es ist nicht unbedingt, dass ich den ganzen Tag todtraurig bin, sondern einfach die innerliche Verweigerung, das Arbeiten und vllt. auch meinen Lebensstil in dieser Form weiter auszuführen.

Ich überlege, meinen Job zu kündigen und eine Teilzeitstelle anzunehmen. Auch wenn das bedeutet weniger Geld zu verdienen. Ich erhoffe mir einfach Erholung, Entschleunigung und ein zufriedeneres, einfacheres Leben. Dieses so genannte "Downshiften"

Dann heule ich wieder und weiß gar nicht wie ich das bewerkstelligen soll. Da wäre es doch einfacher, mich wieder in meinen Job zu quälen - der ja so qualvoll nicht ist und ich hier wohl den besten Chef aller Zeiten habe... eine Misere :(

Achja: ich war in der Zwischenzeit beim Psychiater - da ging es mir ja ganz gut und ich hatte vor 2 Wochen dieses wohlige Alles-Läuft-Super-Gefühl. Dementsprechend bin ich gar nicht auf meine nervlichen Zusammenbrüche eingegangen und habe nur gesagt, dass es evtl. sinnvoll wäre meine Medikation zu erhöhen. Nun werde ich mir wieder einen Termin geben lassen.

Sollte ich erstmal eine Reha machen? Ich befürchte, dass ich mich sonst gerade wieder in einen neuen Job flüchte und es nicht besser wird - wie Menschen, die von einer Beziehung in die nächste fliehen ...

Vllt geht es ja jemandem so ähnlich?

LG
MagicMops
kaizer
Beiträge: 79
Registriert: 21. Jul 2016, 14:30

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von kaizer »

Hi MagicMops,

hast du mal genau geprüft, ob die Jobs, die du machst, vielleicht nicht die richtigen für dich sind, weil sie vielleicht nicht deiner Persönlichkeit entsprechen, du die Tätigkeit als sinnlos empfindest, die Arbeit nicht die nötigen Auszeiten bzw. Pausen, quasi einen gesunden Rhythmus, zulässt?

Das ist natürlich nur ein möglicher Aspekt, aber der fiel mir beim Lesen auf (vor allem wegen der sinnlosen Diskussionen, das ging mir oft auch so), weil ich mich damit auch schön tief in die Depression gegraben habe, dass ich immer geglaubt hab, mit mir stimmt was nicht, die anderen machen es doch auch, blabla...

Letztendlich war das nur ein Thema, in dem ich sehr gegen meine Bedürfnisse gelebt und mich verbogen hab, jetzt kann ich die Signale besser verstehen, vielleicht ist das für dich auch ein möglicher Ansatzpunkt.

LG
Kaizer
MagicMops
Beiträge: 32
Registriert: 9. Mai 2017, 13:52

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von MagicMops »

Danke für deine Rückmeldung :)

Ich denke, in erster Linie geht es derzeit wohl erstmal um das Pensum, weil die Luft raus ist.

Aber ich denke auf lange Sicht liegt es wohl auch an der Art der Arbeit.
Ich finde die Arbeit, die ich derzeit mache auf jeden Fall sinnvoll und auch interessant. Aber auf der anderen seitE denke ich mir auch seit Jahren immer wieder, dass ich keine Person für das kaufmännische bin und eigentlich wo ganz anders sitzen sollte. Aber die Finanzen und die damit verbundene Sicherheit und mein Nicht-entscheiden-wollen, haben mich auf dem eingeschlagenen weg gehalten.

Und ich denke, bevor ich jetzt weitermache (was kaum noch geht), brauche ich eine Auszeit mit professioneller zusprache.

Gerade drehe ich mich im Kreis.

Wie hat es sich bei dir entwickelt? Was hast du gemacht?

Lg
kaizer
Beiträge: 79
Registriert: 21. Jul 2016, 14:30

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von kaizer »

Hi MagicMops,

ich schreib jetzt mal hier, vielleicht hilft es ja jemandem anders auch. ;)

Ich musste irgendwann einsehen, dass "klassische" Bürojobs (ich bin auch BWLer) nichts für mich sind, das ist mir zu trocken, 90 % der Sachen haben mich (trotz verschiedener Arbeitgeber) auch überhaupt nicht interessiert und erschienen mir sinnlos, ich hasse auch die starren Strukturen, jeden Tag 9 to 5, dieselben Menschen, dieselben Rituale, Mittagspausen... Ob das nun eine Ursache der Depression war, weiß ich nicht, aber der tägliche Kampf, die Fassade, das Überwinden und die Frage "Warum kann ich nicht einfach wie die anderen stumpf meine 8-9 Stunden absitzen und dann Feierabend machen", und das über Jahre, hat sicherlich dazu beigetragen, dass sich die Depression nicht gebessert oder sogar verfestigt hat. Jemand, der eher gelernt hat, auf seine Bedürfnisse zu achten und zu spüren, was ihm liegt, wär sicher vorher mal ausgebrochen, aber ich hab auch keine richtige Alternative gesehen.

Ich hab mich dann, als der letzte Bürojob eh auslief, selbstständig gemacht. Ich glaube, dass das richtig war, weil ich jetzt eher nach meinen Bedürfnissen und meinem Rhythmus leben kann, inklusive dosiertem menschlichen Kontakt.

Ich hätte dadurch ehrlich gesagt mehr Besserung erwartet als tatsächlich eingetreten ist, ich kämpfe immer noch mit der Depression. Aber erstens hab ich, wenn ich heute drauf schaue, es im Rahmen der Selbstständigkeit vielleicht auch für jemanden mit dieser Vorbelastung ein bisschen übertrieben habe (mit Emails checken bis Mitternacht und am Wochenende),vielleicht hätte ich mal richtig pausieren sollen. Zweitens hab ich heute eher den Eindruck, dass es meist nicht den einen Grund gibt, bei dessen Änderung plötzlich der Himmel aufbricht und alles ok ist, sondern dass es ein Puzzle aus verschiedenen Bausteinen einer richtigen, gesunden, zu den eigenen Bedürfnissen passenden Lebensführung ist. Für mich waren die falschen Jobs eine große Baustelle, aber eher Symptom als Ursache, ich muss also weiter dran bleiben, um zu lernen, was für mich passt, was nicht, wie ich leben will, wozu ich nein sagen will...

Ich hoffe, dass das der Weg ist, um mehr Stabilität reinzukriegen und die Depression besser in den Griff zu kriegen. Ob sie damit dauerhaft wegbleibt, da bin ich im Moment mehr als unsicher.

Lieben Gruß
Kaizer
MagicMops
Beiträge: 32
Registriert: 9. Mai 2017, 13:52

Re: MagicMops und die Scham

Beitrag von MagicMops »

Hallo kaizer!

Vielen Dank für deine Antwort! :)

Ich habe danach gefragt, weil ich wie du das Gefühl habe, das dies ein essentieller Knackpunkt bzw. Auslöser für meine Depressionen ist.
kaizer hat geschrieben:Ob das nun eine Ursache der Depression war, weiß ich nicht, aber der tägliche Kampf, die Fassade, das Überwinden und die Frage "Warum kann ich nicht einfach wie die anderen stumpf meine 8-9 Stunden absitzen und dann Feierabend machen"
Diese Frage habe ich mir auch schon so oft gestellt und konnte mich bis dato nicht damit abfinden, nicht so wie die anderen zu sein.

Ich finde es bewundernswert, dass du dich selbständig gemacht hast :shock: Das würde ich mir wohl nicht zutrauen, da es doch sicherlich mit viel Druck und Verantwortung verbunden ist. Das Arbeiten nach dem eigenen Rhythmus: das klingt soo gut.

Wusstest du einfach, mit was du dich selbständig machen willst oder war es eine Ahnung und du hast es einfach ausprobiert?

An diesem Punkt bin ich gerade: ich habe gestern meine Kündigung bekommen und gehe jetzt wohl erstmal in eine Reha, aber da ist noch gar nichts fest, muss erstmal zum Amt und dann zu meinem Psychiater. Ich weiss nicht, ob es einfach weniger Arbeitsstunden sein sollen, denn ich empfinde nicht alles in meinem Bürojob als sinnlos. Aber auf der anderen Seite möchte ich eine kreativere, körperliche Arbeit machen. Aber was passt da und ist es das? Das weiss ich nicht, wenn ich es nicht ausprobiere.. mal schauen.

Ich bin gespannt, wie es sich die nächsten Wochen entwickelt..ich habe einfach nur die Angst, dass ich mich in eine Richtung drängen lasse ... vom Amt oder einem Therapeuten und vorallem von meiner eigenen Angst :cry:

Nochmal vielen Dank für deine Rückmeldung :)

lg
MagicMops
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