Misstrauen und einsam mit der Krankheit

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Katerle
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Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katerle »

Hallo ihr Lieben, demnächst ist eine Familienfeier angesagt und ich habe mich nun entschlossen, nicht dran teilzunehmen, weil ich dort niemanden traue..., habe A. vor den Leuten dort... Meine Sm hatte damals, weil ich auch in Kliniken war, Sachen über mich verbreitet in der Verwandtschaft, überhaupt weil ich krank war..., nur Vorurteile. Das hatte mir schon sehr zugesetzt. Deshalb fühlte ich mich auch ziemlich allein mit der Erkrankung. (So kann man auch in die Einsamkeit gelangen) und in die Enge getrieben werden. Zwar habe ich auch Leute in meinem Umfeld, wo ich da keine Angst haben brauche, zum Glück. Ich habe trotzdem keine Lust mehr drauf, dass sich jemand lustig macht darüber oder ich einfach abgestempelt werde.. kein Vertrauen in der Hinsicht. Da bleibe ich an diesem Tag lieber allein... und werde mich andersweitig beschäftigen.

Gute Nacht an euch,
Katerle
petra45
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Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von petra45 »

liebes katerle,

ich kann dich da gut verstehen. ich mag familienfeiern auch nicht.
gut, wenn du nicht hin gehst. und für dich was machst.

lg petra
Katerle
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Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katerle »

Danke liebe petra für deine Antwort und das du es verstehst oder auch nachvollziehen kannst. Bisher war ich ja zu allen Familienfeiern gegangen, aber eben immer mit A. und das möchte ich einfach nicht mehr. Ich habe da halt kein gutes Gefühl. Ob es nun ne Beerdigung war oder ne andere Feier, mir ging es immer schlecht dabei. Gut, ich hatte mich immer gefreut, wenn ich es geschafft hatte, mich zu überwinden.
Es ist eh schon schwer, sich zu öffnen. Aber ich hatte es damals versucht und hatte aber keine Chance es weiter zu tun, erntete nur Vorwürfe, somit blieb ich meinem Schmerz ganz schön allein..., zusätzlich zu Erfahrungen, über die ich bis heute nur schlecht reden konnte, wenn überhaupt... Deshalb fürhlte ich mich ganz schön einsam...

Eine einsame Katerle...
petra45
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Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von petra45 »

mich hat auch wieder eine freundin im stich gelassen, zu der ich jeden tag kontakt hatte.
sie meldet sich einfach nicht mehr. find ich auch immer traurig so was.

ich schaff familienfeiern auch nur mit bedarfmedikation. ich spiel da meist eine show.
und tu so wie wenn ich gut drauf wäre.
Katerle
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Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katerle »

Sowas kenne ich leider auch von Freunden, naja ein paar wenige habe ich ja noch... Und das ist wirklich traurig...

So hatte ich mich auch immer verhalten, wenn ne Feier war. Danke, dass ich nicht alleine damit bin... Ich wollte ja auch nur mal schreiben, welche Folgen das haben kann, wenn jemand Vorurteile hat oder nur Schmarrn verbreitet... Das man dann A. hat, auf andere Menschen zuzugehen... Mein M. hat zum Glück jetzt keine Vorurteile mehr, jedenfalls nicht mehr so schlimm. Aber ist ja auch kein Wunder, dass er welche hatte, wenn er das so vorgelebt bekam... Noch ein Grund dazu, mich einsam zu fühlen... Aber heute ist das gottseidank nicht mehr so...

Denn normalerweise bin ich auch gerne mal unter Leuten, bevor ich krank wurde sowieso. Ich habe mich noch nie so einsam gefühlt, wie in meiner Krankheit... Krass sowas...

So, möchte mich aber jetzt meinem Tagesablauf zuwenden. Mache gleich AT und dann Wäsche. Dann widme ich mich meinen Büchern, denn ich möchte mich etwas weiterbilden.

Und wenn das Wetter heute mitmacht, würde ich gerne etwas scwimmen, mal schauen.

Danke, dass es euch gibt... Wünsche eine angenehme Woche.

Katerle
petra45
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Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von petra45 »

gerne, katerle.
schön, dass ich auch nicht alleine bin.
machs gut
Bittchen
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Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Bittchen »

Liebe Katerle,liebe Petra,

gerade zu dem Thema Katerle möchte ich mal was schreiben.
Seit unserer Heirat habe ich unter der Familie meines Mannes gelitten.
Immer wieder wurde ich hinterlistig schlecht gemacht und diskriminiert.
Es sind einfach Menschen mit einem schlechten Charakter,
Habgier ,Lügen ,Neid,ist ihr Antrieb,das sieht jetzt auch mein Mann so .
Leider viel zu spät,er konnte sich so viel Bosheit nicht vorstellen,bis er es selbst zu spüren bekam.
Das hat mich mit krank gemacht ,auch wenn viele Faktoren zusammen kamen.
Mein Mann hat mich lange nicht beschützt und oft versucht ,dass ich die Gemeinheiten nicht so mit bekomme,er hat sich aber nicht von seiner Familie distanziert.
Das hat mich sehr verletzt.
Heute müssen wir durch viele Gespräche ,immer wieder die Vergangenheit aufarbeiten.
Das klappt mal mehr ,mal weniger gut.
Er hat mich nach langer Zeit um Verzeihung gebeten,aber man kann die vielen Jahre nicht einfach so auslöschen.
Aber ich muss sagen,mein Mann ist ein sehr gutmütiger Typ und ich war mir immer sicher,das er mich nicht verlieren wollte.
Er saß zwischen zwei Stühlen und ich habe mich als das Opfer gefühlt.
Noch heute ist jeder ungewollte Kontakt mit seinem Bruder, für mich belastend und mir geht es dann schlecht.
Meine Schwiegermutter lebt im Pflegeheim,meine jüngste Tochter arbeitet da und mein Mann besucht sie auch.
Da halte ich mich raus und frage auch nach,ob er mal wieder da war.
Damit habe ich bei der alten, dementen Frau kein Problem mehr mit.
Ich gehe da nicht hin,aber ich habe mich sehr dafür eingesetzt ,das sie dahin kommt,weil ich durch meine frühere Tätigkeit da weiß,es ist das Beste am Ort.
Mein Mann konnte dann Druck auf seinen Bruder ausüben,der hatte ein nach Außen,neues ,tolles Heim gewählt.
Durch Hinterlist hat er ja die Generalvollmacht,das ist aber ein anderes Thema.
Aber Insider wissen,dass die Versorgung der Bewohner nicht so gut ist.
Rache üben will ich nicht an meiner Schw,M.,aber ich habe auch kein großes Mitleid,eher keine Gefühle,würde ihr aber doch gönnen,dass ihr Elend ein Ende hat.
Da haben Menschen ,die ihr Leben lang anständig waren,auch oft sehr schwere Zeiten im Alter.
Da gibt es leider keine Gerechtigkeit.
Deine Entscheidung ,liebe Katerle, finde ich gut und hat was mit viel Stärke zu tun.
Das ist aber nur meine subjektive Meinung,weil ich so im Zusammenhang mit der Verwandschaft meines Mannes so handeln würde.
Unser Verhältnis ist aber schon so lange, so sehr zerrüttet und das aus Geldgier,dass ich oder meine Familie so ein Einladung gar nicht erst bekämen.
Das sind so meine Gedanken dazu,ob du jetzt aus Angst das Treffen vermeidest oder sagst,das tue ich mir nicht mehr an,kannst nur du entscheiden.
Bei mir wäre das Letztere der Fall,aber auch mein Eigenschutz vor neueren Verletzungen.
Ich wünsche dir,egal wie du handelst,daran wachsen kannst.

Liebe Grüße Bittchen
Zuletzt geändert von Bittchen am 3. Jul 2017, 10:31, insgesamt 2-mal geändert.
Bittchen
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Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Bittchen »

Liebe Petra,

auch ich habe mal erlebt,dass sich eine sehr gute,auch innige Freundin ,nicht mehr gemeldet hat.
Ihr ging es schlecht und ich hatte gewagt zu sagen:"Ich glaube ,du hast eine Depression."
Sie war tödlich beleidigt und brach jeden Kontakt aber.
Nach Jahren trafen wir uns wieder und sie hat sich sehr gefreut mich zu sehen.
Erklärte mir,dass sie tatsächlich eine Depression hatte und lange in Behandlung ist.
Dann hatten wir wieder sehr engen Kontakt,das selbe Spiel wieder nach ein paar Jahren.
Sie zog weg und hat sich nicht wieder gemeldet.
Vor ein paar Monaten traf ich ihren Mann,er ist schwer an Krebs erkrank,meine Freundin hat sich getrennt und will alleine leben.
Sie hat große psychische Probleme, auch körperlich geht es ihr schlecht ,da sie auch von Jugend an ,an Diabetes leidet,.
Jetzt ist er wieder hier,weil seine Kinder aus erster Ehe hier leben.
Mir ging es zweimal sehr schlecht mit den ganzen Vorkommnissen,
aber es ist heute gut,weil ich weiß,es lag nicht an mir.
Das ist vielleicht kein Trost,aber andere Menschen können auch Probleme haben.
Manchmal hilft ein Anruf und Missverständnisse können aus dem Weg geräumt werden.
Ein großes Risiko gehst du ja nicht ein.
Wenn sie blöde reagiert,legst du auf und das war es dann.

Liebe Grüße Bittchen
Katerle
Beiträge: 11378
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katerle »

Danke liebe Bittchen für deine Zeilen. Es ist doch schön, Menschen zu kennen, die ähnliches erfahren haben, auch wenns kein Trost ist...
Tut mir leid, was du durchmachen musstest. Kann das alles gut nachvollziehen, auch mein M. hatte mich nie beschützt. Ich fühlte mich sehr allein... Mich hatte sein Verhalten auch sehr verletzt...

Er redet mit mir garnicht über die Vergangenheit. Hatte es aber mal erwähnt, das ich das Verhalten seiner M. mir gegenüber nicht i. O. fand. Das ging ja auch über Jahre. Dazu sagte er nichts weiter...

Verstand aber auch, dass er da zwischen zwei Stühlen stand, denn eigentlich wollte er mich auch nicht verlieren...

Rache üben wollte ich auch nie, aber ich habe da Abstand reingebracht, dass hatte mir sehr geholfen, es war ein langer Weg...

Danke das du meine Entscheidung als Stärke siehst. Auch T. sieht das so.

Bei mir ist das Beides, ein Stück Angst und auch, das ich mir das nicht mehr antuen möchte, dass ich zu der Feier nicht erscheinen werde. Letzteres aber eher und auch als Selbstschutz, weil ich es nicht mehr zulassen möchte, weiter verletzt zu werden.

Und ich werde daran wachsen, versprochen... Ich habe es bis hierhin geschafft und da werde ich es auch weiter schaffen, auch wenn ich manchmal noch Schwankungen habe. Denn auch das alles möchte ich gerne verarbeiten und weiterhin positiv nach vorne schauen.

LG Katerle
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Bittchen »

Es freut mich liebe Katerle,diese Zeilen von dir zu lesen.
Ob du es glaubst oder nicht mir kommen die Tränen,die Verletzungen sitzen auch bei mir noch sehr tief.

Bis bald,deine Bittchen
omega17
Beiträge: 4
Registriert: 27. Mai 2015, 11:52

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von omega17 »

Hallo
ich bin nur selten im Forum und traue mich meistens nicht, etwas zu schreiben. Aber das Thema Einsamkeit und Misstrauen spricht mich doch an.

Katerle und Bittchen, es ist heftig, was ihr mit der Familie durchleben musstet. Vorurteile und Angriffe habt ihr nicht verdient und müsst ihr auch nicht hinnehmen.
Ich habe ich mich von Anfang an aus familiären Dingen herausgehalten, gehe nur zu Treffen, wenn es das gute Benehmen bzw. die Wahrung des Scheins erfordert. Auch wenn ich niemals direkt angegriffen wurde, bin ich immer froh, wenn es vorbei ist. Ich kann einfach mit den Leuten nicht viel anfangen. V.a. wenn sie berichten, wie toll sie im Beruf oder im Sport, wie teuer das Auto ist, wohin es im Urlaub geht und das übliche blah blah. Ich bin noch nicht einmal neidisch, ich habe alles, was ich brauche. Das liegt sicherlich an mir, ich lebe anscheinend in einer anderen, eigenen (Depressions-) Welt?!
Ich halte mich meistens zurück, spreche nicht viel und hänge meinen Gedanken nach. So biete ich auch keine Angriffsfläche.
Mit Freunden und Kollegen treffe ich mich eigentlich gern, aber in letzter Zeit habe ich mich auch hier zurückgezogen. Die Quittung habe ich jetzt: keine Kontakte, einsam.
Ich weiß, dass das nicht gut ist. Ich will mich auch nicht selber bemitleiden.
Ich weiß, dass ich selber etwas tun muss, um da wieder heraus zu kommen. Hab keine Idee, wie.

Ich wünsche euch einen schönen Tag
LG O
Kodiak
Beiträge: 428
Registriert: 3. Okt 2010, 16:55

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Kodiak »

Hallo Katerle,

dass Du für Dich diese Entscheidung getroffen hast, finde ich ziemlich mutig und auch stark. Für mich hat das eine Konsequenz, die ich nicht aufbringen kann. Ich hätte meiner Frau gegenüber ein schlechtes Gewissen. Sie ist jemand, der gerne in Gesellschaft ist und für mich spürbar mit sich ringen müsste, nicht auch zu Hause zu bleiben. Das ist für mich dann noch schlimmer, als die Gesellschaft zu ertragen.

Ich suche den Kompromiss, ziehe mich zwischenzeitlich zurück, wenn möglich. Alle wissen was mit mir ist und da es ein Tabu ist, offen darüber zu reden, fällt es mir schwer einzuschätzen, was sie wirklich denken. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass das gezeigte Verständnis echt ist. Es ist sicher sehr schwer nachvollziehbar, was in uns passiert, wenn man nicht selbst mal betroffen war. Von daher weiß ich es zu schätzen, wenn nicht wenigstens in meiner Gegenwart, wenn überhaupt, schlecht über mich gesprochen wird. Und das wird es ganz bestimmt.

Von vornherein zu sagen, ich passe mein Leben meiner Befindlichkeit an, statt sich wie ein „Gesunder“ zu verhalten, hat schon was. Dazu gehört eine Stärke, die ich nicht habe. Ich finde das einfach nur gut!

Viele Grüße, Kodiak
Katharina72
Beiträge: 168
Registriert: 10. Jun 2017, 00:24

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katharina72 »

@katerle
@alle anderen,
also katerle, da bist Du sowas von nicht alleine!!
ich hatte an andere stelle schon geschrieben, dass wir zu dieser zeit immer familiären besuch
erwarten, eigentlich sehr liebe menschen.
Ich hab jetzt erklärt, dass ich z.zt. keinen besuch haben kann, ich bin nicht in der lage,
wie sonst, die starke zu SPIELEN.
meine gefühle sind jetzt aber sehr zwiespältig, einerseits bin ich erleichtert, dass ich aus der sache
"raus" bin und dann kommen wieder die alt bekannten schuldgefühle und das gefühl eine versagerin zu sein ...
ich kann nur versuchen mit dem kopf dagegen zu arbeiten ...
ich versteh dich katerle und wenn das dann auch noch sö blöde verwandte sind, die sich dir gegenüber
so unglaublich mies verhalten haben, dann schiess sie in den wind!
Lieben gruss
katharina
"Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze" (Oscar Wilde)
Ich weiss noch nicht wie, aber ich fang damit gleich an ;-)
knalltüte
Beiträge: 71
Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von knalltüte »

Bei so schwierigen Familienverhältnissen ist es nur logisch das man irgendwann die schnauze voll hat und nicht mehr zu z.B. Familienfeiern geht.
Und doch gehört zu diesem Schritt unendlich viel Mut dazu. Katerle, da bewundere ich dich für.

Ich habe auch eher wenig Kontakt zu meiner Familie. Nur zu meiner Mutter und meinem Bruder besteht regelmäßiger Kontakt. Der wenige Kontakt liegt aber nicht unbedingt daran das meine Familienmitglieder so schlechte Menschen sind. Nein, ich denke sie sind vermutlich ganz ok. Trotzdem schaffe ich persönlich es nicht einen Kontakt aufrecht zu erhalten, was an meinen permanenten Ängsten liegt und daran das ich halt total sozial inkompetent bin. Meine Familienmitglieder hatten wahrscheinlich irgendwann auch keine Lust mehr immer diejenigen zu sein die den Kontakt herstellen.

Ich beneide immer andere Menschen die gute Kontakte haben, egal ob zur Familie oder zu Freunden. Gerade die Einsamkeit ist oft ein Grund warum es mir wieder schlechter geht.

Viele Grüße
Katerle
Beiträge: 11378
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katerle »

Hallo Bittchen, auch das werden wir schaffen.

DANKE auch an omega17, Kodiak und katharina für eure hilfreichen Antworten.

Werde mal noch versuchen, auf eure Beiträge einzugehen, denn nachher habe ich keinen PC mehr, wo es mir ja doch eher leichter fällt, zu schreiben.

@ omega17

Oh ja sowas kommt mir bekannt vor, mit solchen Leuten konnte ich auch nicht so viel anfangen, war auch nie neidisch und damit zufrieden, mit dem was ich hatte. Ich hatte nie so hohe Ansprüche und schon garnicht, wenn das Geld eh nicht da war. Daher kam ich auch manchmal in Streit mit meinem P. und obwohl ich ihm sagte, dass ich dies und jenes nicht haben müsse, nahm er Kredite auf. Seine M. fand alles immer toll, was er machte. Meine Meinung zählte nie. Und jetzt haben wir noch am Hauskredit zu knabbern... Und das auch auf Kosten seiner Gesundheit...Bin in der Gemeinschaft auch eher zurückhaltend, auch wenn wir mit seinen K. uns treffen, war da anfangs auch immer ungern mitgegangen, auch aus A. vor Vorurteilen. Aber dort hat sich das inzwischen gegeben. Freunde stelle ich mir aber anders vor...

Das ist sehr schlimm, keine Kontakte zu haben. Ich hatte vor meiner Erkrankung sehr viele Kontakte und als ich dann krank war, fast keine mehr. Fühlte mich auch sehr einsam... Aber mit Hilfe meiner Therapie, schaffte ich mich, zwar erst nach drei Anläufen, in einer Gruppe anzumelden, zwischendurch war ich noch in einer weiteren Selbsthilfegruppe. Ich war im Ort in die Ehrenamtszentrale gegangen und hatte dort nachgefragt, bzw. meine Therapeutin nannte mir den Verein, in dem ich auch heute noch bin. Das wäre doch auch ein Weg für dich, unter Menschen zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen? Ne Zeit lang war ich auch in einer Volleyball-Gruppe zusammen mit meiner S, auch das machte mir Spaß. Denk mal darüber nach.

LG

@ Kodiak

Verstehe, was du meinst. Mit schlechtem Gewissen kämpfte ich auch anfangs , aber das hatte sich dann gegeben. Zurückziehen tue ich mich auch, das war früher undenkbar, da hatte ich nie eine Rückzugsmöglichkeit. Bei gewissen Leuten war es ja auch ein Tabu, offen drüber zu reden und wenn ich es doch versuchte, wurde ich schnell wieder in die Ecke gedrängt oder es wurde sich lustig gemacht... Von daher bin ich da etwas vorsichtiger. Deinen letzten drei Sätze stimme ich auch zu.

Vielen Dank

@ Katharina

Das ging mir ganz am Anfang meiner Erkrankung auch so, dass ich nicht mehr in der Lage war, Besuch zu empfangen. Ich war überhaupt nicht mehr belastbar, doch meine SM gab mir von anfang an zu verstehen, dass ich nur nicht "Wollte" bis zum Schluss. (Inzwischen kann ich wieder Besuch empfangen), achte allerdings auch drauf, dass es mir nicht zuviel wird.

Solche Schuldgefühle und das Gefühl, versagt zu haben, war bei mir auch, noch dazu weil ich als dumm und faul abgestempelt wurde... Das hatte nur noch meine Krankheit verstärkt.

Ja und ich hatte wirklich mal, aber gestrichen die Schnauze voll und sah den Sinn nicht mehr, zum Doc bzw. zur Therapie zu gehen, weil ich völlig alleine mit der Erkrankung dastand in meiner Umgebung. Aber dann kam ein Lichtlein her und ich arbeitete weiter an mir, ging wieder zum Doc und zur Therapie. Hatte ich ja auch meine Kinder...

Herzlichen Dank noch mal an euch alle, dass man sich austauschen kann darüber... Das hilft mir sehr...

Es ist an der Zeit, aus der Opferrolle auszusteigen.

Liebe Grüße
Katerle
Katharina72
Beiträge: 168
Registriert: 10. Jun 2017, 00:24

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katharina72 »

hallo kodiak,
also ich empfinde das im augenblick nicht als stärke (für mich!!!) ich würds für
mich als reine notwehr bezeichnen und mit den bekannten folgen (ich bin eine totalversagerin ... schuldgefühle...)
hab ich im augenblick richtig zu kämpfen.
Dass Du dich den situationen Deiner frau zuliebe stellst stellst, alle achtung, dass du das schaffst!!!
lg katharina
"Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze" (Oscar Wilde)
Ich weiss noch nicht wie, aber ich fang damit gleich an ;-)
Kodiak
Beiträge: 428
Registriert: 3. Okt 2010, 16:55

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Kodiak »

Hallo Katharina,

den Rückzug als Notwehr zu sehen, finde ich schon ziemlich schlimm. Wie sehr musst Du leiden, wenn Du das so siehst. Ich meine Dich verstehen zu können, wenn es dann eigentlich alles nur noch schlimmer wird. Das Alleinsein, die selbstgewählte Isolation, das Gefühl der Ohnmacht. Doch was wäre die Alternative? Wieder nur eine Rolle spielen? Hat Dir ja auch nicht geholfen.

Hast Du die Möglichkeit, wenigstens mit einem Menschen darüber zu reden? Das würde ich in Deiner Situation als sehr hilfreich empfinden. Jemanden zu haben, der Dich positiv bestärkt. Du solltest damit nicht allein sein!

Kannst Du Deine Erkrankung eigentlich als einen Teil von Dir akzeptieren? Dein Verhalten als authentisch ansehen? Oder ist Deine Entscheidung ein Hilferuf?

Ich hoffe, dass ich jetzt nicht völlig am Thema vorbeiging.

LG, Kodiak
BLACKCAT+
Beiträge: 6
Registriert: 27. Jun 2017, 19:10

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von BLACKCAT+ »

Hallo zusammen,

sind Familienfeiern nicht von Grund auf ein Festival der Selbstinszenierung und des Spielens von Rollen? Ich beobachte dabei gerne die unterschiedlichen Darstellungen. Niemandem geht es nach außen hin schlecht, alle haben offensichtlich ein Leben, das sie im Griff haben. Dem ist NIE so. Überall gibt es Probleme. Aber ich kann verstehen, wenn man manchmal keine Lust und Kraft hat sich dieses Theater zu geben. Besonders, wenn man depressiv ist, ist es wichtig sich zu schützen. Aber ich denke, man sollte sich manchmal solchen Herausforderungen stellen, um dann das Fest zu verlassen, wenn es einem reicht. Rechtfertigen sollte sich vor niemandem müssen. Weder, ob man die Feier sausen lässt oder früher geht. Das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Punkt.

Alles Gute

BLACKCAT+
Katerle
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Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katerle »

Danke BLACKCAT für deine Antwort. Daran hatte ich auch schon gedacht, falls ich dorthingehe eher zu gehen und das hatte ich auch schon gemacht. Nur ich komme dort schlecht weg und ausserdem habe ich kein gutes Gefühl, wenn ich mitkomme. Deshalb ziehe ich es lieber vor, allein zu bleiben.
Dann habe ich heute erneut ne Absage bekommen und eigentlich lasse ich mich nicht so schnell entmutigen von sowas, nur langsam nimmt das Überhand. Alle haben keine Zeit, müssen arbeiten...Mich macht das ein wenig traurig. Bin ich etwa dazu verdammt, einsam zu bleiben für den Rest meines Lebens? Ich war heute in meiner G.und es hatte auch wieder gutgetan, aber ich wollte mich auch mal wieder mit Freunden treffen, schade...
Nun ich hatte mir heute mal jemanden aus der Nachbarschaft eingeladen und das war auch schön. Abends hatte ich noch ein bisschen gebastelt, gelesen und Musik gehört. Hatte auch nachts wieder nur 4 Stunden Schlaf. Wünsche euch eine gute Nacht, Katerle
Raven78
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Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Raven78 »

Hi, ich meide auch Familienfeiern, wobei ich echt versucht habe es ihnen zu erklären warum
Ich war ganz ehrlich dabei konnte es aber doch nicht ganz erklären damit sie es wirklich verstehen.
Weihnachten ist für mich ein Horror.
Ich lasse mich Jahr zu Jahr hinreissen dass ich doch hingeh weils dann auf die Tour kommen dass wir zusammenhalten müssen etc.
Dieses Jahr werde ich nicht hingehen.
Man kann nicht immer nur die Bedürfnisse der anderen erfüllen aber seine eigenene aufopfern.
Das Einsamkeits Problem habe ich auch die meiste Zeit.
Meine Lösung bestand darin dass ich statt in echt eher im internet in Spielen auf Facebook + Co bekanntschaften wollte.
Leider klappt es nicht recht, irgendwie merken die dass man net so gut drauf is bzw anders is und somit hab ich nur wenige Kontakte und noch weniger mit denen man sich gut unterhalten kann.
Ich kann dir leider auch keine Lösung sagen, ich wollte mit meinem Post nur dass du weisst dass es auch anderen so geht und vielleicht fühlst du dich dann etwas weniger allein.
Katerle
Beiträge: 11378
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katerle »

Danke dir Raven. Na ja ich meide nur bestimmte F., wo ich mir nicht sicher bin, ob es auch ernst gemeint ist, wenn sie mir grüße ausrichten, da ich auch weiss, dass sie eingeweiht wurden. Denjenigen kann ich mich auch nicht öffnen. Meine Kinder meine ich aber nicht und Anhang. Jedenfalls hilft dein Post, zu wissen, dass es anderen ähnlich geht...
Bald habe ich ja wieder Therapie und da werde ich dEises Thema mal ansprechen. Wenigstens ist da jemand, der/ die für mich mal zeit hat... Ich mag keine absagen mehr... Einen guten Tag wünsche ich. Na wenigstens hatte ich diesmal etwas besseren Schlaf. Vlg Katerle
Birko
Beiträge: 501
Registriert: 20. Apr 2015, 13:33

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Birko »

Hallo katerle
Ich bin sehr spontan und aus diesem grund schreibe ich dir jetzt mal. Hab dich eben gelesen.
Klar, du hast deine höhen und tiefen, wie alle.
Ich finde, wie du damit umgehst, was du so machst, einfach prima. Du kommst so gut rüber. Wollte ich nur mal loswerden. Wie gesagt, ganz spontan ohne nachdenken.
Birko
knalltüte
Beiträge: 71
Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von knalltüte »

Hallo

Ich kenne diese Einsamkeitsgefühle auch gut. Gerade bei Zurückweisung (wenn jemand absagt) kommen diese Gefühle ganz stark.
Mir hilft es mich auf die doch auch vielen schönen Momente zu besinnen und so auch einen Realitätscheck zu machen (haben sie abgesagt weil was dazwischen gekommen ist, oder wollen sie nichts mit mir zu tun haben - meine große Angst)
Freunde habe ich ja nicht direkt, aber ein paar ganz gute Bekannte. Wenn ich die länger nicht gesehen habe dann sag ich auch schon mal so was wie "ich würde mich gerne öfters mit euch treffen" Und manchmal klappt das auch.

Deine Freunde werden bestimmt auch wieder Zeiten erleben in denen nicht so viel Arbeit ansteht und wo sie wieder mehr Zeit für Treffen haben.

Viele Grüße
Katerle
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Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katerle »

Danke Birko für deine spontanen Worte an mich, das baut mich gerade auf und auch dir knallTüte.
Katerle
Beiträge: 11378
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Re: Misstrauen und einsam mit der Krankheit

Beitrag von Katerle »

@ knalltüte

Finde ich prima wie du da Rangehst. Na ja das hoffe und wünsche ich mir, das meine Freunde mal wieder Zeit finden und das nicht erst wenns zu spät ist... sorry das ich so direkt bin.
Freue mich ja auch schon, bald wieder meinen Enkel zu sehen und die Kinder. LG
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