Hallo, Ihr Lieben,
ich bin neu hier und hoffe, ein paar gute Ratschläge zu bekommen. Seit vielen Jahren leide ich immer wieder an Depressionen. Jetzt ist wieder mal so eine Phase. Auslöser war ein Gespräch mit meiner Schwester, die ich sehr liebe. In dem Telefonat gestand sie mir, dass sie wieder rückfällig geworden sei. Sie hatte eine Langzeittherapie hinter sich, da sie von Alkohol, Liquid, Marihuana, Benzos,… körperlich abhängig war. Psychisch bleibt sie das natürlich immer. Ich selber habe auch ein Suchtproblem: Zigaretten und Alkohol. Obwohl ich den Alkoholkonsum noch im Griff habe, fällt es mir trotzdem schwer, auf ihn besonders in einer depressiven Phase zu verzichten.
Die letzte schwere depressive Phase hatte ich vor einigen Jahren, als ich herausfand, dass mein Mann, mit dem ich 15 Jahre zusammen war, 3 Jahre verheiratet, sich bei einem online-Spiel in eine andere Frau verliebte. Das war ein Trauma für mich, da wir eine Eigentumswohnung hatten, verheiratet waren und uns Nachwuchs wünschten. Aufgrund der Tatsache, dass ich mich von ihm distanzierte und in das Gästezimmer zog-da ich es unerträglich fand, neben dem Menschen zu schlafen, den ich sehr geliebt hatte, aber der in eine andere Frau verliebt war-freundete er sich mit seiner Arbeitskollegin an. Da seine online- Freundin mit ihm Schluss gemacht hatte, verliebten sich er und die Arbeitskollegin ineinander. Das ist die Kurzform….Zwischendurch gab es mehrere dramatische Momente, insbesondere, da ich all meine letzte Kraft aufwandt und ihm das Angebot machte, es 4 Monate mit seiner Kollegin auszuprobieren, ihn dann auf einen Kaffee zu treffen und ihn gegebenenfalls zurückzunehmen. Er schlug das Angebot ab, fragte mich aber nach 4 Monaten, ob er zu mir zurückkommen dürfte. Ich könnte noch weiter erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen. Ich ging durch die Hölle. Als er begann mich zu stalken und Gewalt androhte, wurde ich alkoholabhängig. Nach einem Entzug konnte ich eine Zeitlang darauf verzichten. Ich habe eine gute Therapeutin, zu der ich regelmäßig gehe. Ich habe auch schon eine Klinik besucht, die mir geholfen hat. Meine Depressionen kommen aber immer wieder. So wie jetzt. Ich weiß, dass es vorbeigeht, aber in der Phase habe ich immer das Gefühl, dass ich nicht mehr weiter kann. Mein Reservetank ist leer. Und doch bin ich froh, dass es eine Möglichkeit gibt-wie hier im Forum offen darüber zu schreiben, obwohl meine Gedanken wie ein Strudel sind und ich mich eigentlich kaum konzentrieren kann. Ich nehme auch AD (Venlafaxin), aber es hält mich nicht stabil. Habt ihr Ideen, wie ich aus dem Depressionssog wegkomme?
Ich freue mich (wenn man das in einer depressiven Phase überhaupt sagen kann) über Rückmeldungen. Danke!
BLACKCAT+
Neu hier...verdammte Depression
Re: Neu hier...verdammte Depression
Hallo liebe Blackcat,
herzlich willkommen.
Deine Geschichte erinnert mich an Vieles.
Sucht ist noch mal ein anderes Thema,hängt aber oft mit der Erkrankung Depression zusammen.
Dein Leben war und ist nicht einfach ,aber mit Alkohol den Schmerz zu betäuben wird dir nicht helfen.
Das Wichtigste ist nicht mehr zu trinken,ansonsten wirst du nie wissen, was war eher da ,deine Abhängigkeit oder die Depression.
Ich bin trockene Alkoholikerin.
Ohne eine Selbsthilfegruppe,die ich 18 Jahre wöchentlich besucht habe,hätte ich das nicht durch gehalten.
Da habe ich viel gelernt und bin sehr oft aufgefangen worden.
Ich habe gute Erfahrungen mit den Anonymen Alkoholikern gemacht,aber auch andere Gruppen sind OK,es muss für dich passen.
In meinem Leben bin ich auch durch sehr schwere Zeiten gegangen und habe versucht mich immer zu betäuben,das hat nicht funktioniert.
Der nächste Tag war dann noch schlimmer.
Nach dem Entzug ,musste ich lernen, den Schmerz ohne Stoff auszuhalten.
Das war ein langer Prozess,nicht das aufhören ist so schwer,da gibt es Kliniken und Therapien.
Das nicht mehr anfangen,egal was passiert,ist die Herausforderung.
Venlafaxin und Alkohol ist eine gefährlich Mischung, das Medikament kann ja nicht wirken,
du trinkst ja weiter,da helfen keine Pillen.
Sucht hat man nie im Griff,wenn du wieder angefangen hast zu trinken,geht der Weg wieder nach unten.
Du wirst nicht darum herum kommen wieder einen Entzug zu machen ,dann erst kannst du dich um deine Depression kümmern.
In einer Therapie kannst du schon viel lernen wie die Zusammenhänge sind.
Deine Therapeutin kann dir weiter helfen,wichtig ist,dass du ehrlich bist und dein Problem mit dem Alkohol auch ansprichst.
Es ist falscher Scham die Sucht zu verheimlichen ,das gelingt zwar gut, aber es schadet dir nur.
Suchtkranke sind sehr gute Schauspieler,das haben sie mit an Depressionen Erkrankten gemeinsam.
Es kostet sehr viel Kraft die Fassade aufrecht zu erhalten,diese Kraft kannst du einsetzen um aus dieser bösen Falle wieder raus zu kommen.
Beides sind schwere Krankheiten,aber es gibt Hilfe,der erste Schritt ist immer ,sich nicht mehr zu betäuben.
Egal zu welchen Stoffen du greifst,legal ,illegal,es wird dir nicht helfen dich besser zu fühlen .
Ich wünsche dir von ganzen Herzen alles Gute.
Gehe den richtigen Weg,das Wichtigste zuerst,dann kommt alles Andere von alleine.
Versuche HEUTE nicht zu trinken und morgen usw.
Denke in kleinen Schritten,nur für Heute ,so reiht sich ein Tag an den Anderen und es wird immer leichter nicht zum Stoff zu greifen.
Liebe Grüße und gute 24 Stunden
Bittchen
herzlich willkommen.
Deine Geschichte erinnert mich an Vieles.
Sucht ist noch mal ein anderes Thema,hängt aber oft mit der Erkrankung Depression zusammen.
Dein Leben war und ist nicht einfach ,aber mit Alkohol den Schmerz zu betäuben wird dir nicht helfen.
Das Wichtigste ist nicht mehr zu trinken,ansonsten wirst du nie wissen, was war eher da ,deine Abhängigkeit oder die Depression.
Ich bin trockene Alkoholikerin.
Ohne eine Selbsthilfegruppe,die ich 18 Jahre wöchentlich besucht habe,hätte ich das nicht durch gehalten.
Da habe ich viel gelernt und bin sehr oft aufgefangen worden.
Ich habe gute Erfahrungen mit den Anonymen Alkoholikern gemacht,aber auch andere Gruppen sind OK,es muss für dich passen.
In meinem Leben bin ich auch durch sehr schwere Zeiten gegangen und habe versucht mich immer zu betäuben,das hat nicht funktioniert.
Der nächste Tag war dann noch schlimmer.
Nach dem Entzug ,musste ich lernen, den Schmerz ohne Stoff auszuhalten.
Das war ein langer Prozess,nicht das aufhören ist so schwer,da gibt es Kliniken und Therapien.
Das nicht mehr anfangen,egal was passiert,ist die Herausforderung.
Venlafaxin und Alkohol ist eine gefährlich Mischung, das Medikament kann ja nicht wirken,
du trinkst ja weiter,da helfen keine Pillen.
Sucht hat man nie im Griff,wenn du wieder angefangen hast zu trinken,geht der Weg wieder nach unten.
Du wirst nicht darum herum kommen wieder einen Entzug zu machen ,dann erst kannst du dich um deine Depression kümmern.
In einer Therapie kannst du schon viel lernen wie die Zusammenhänge sind.
Deine Therapeutin kann dir weiter helfen,wichtig ist,dass du ehrlich bist und dein Problem mit dem Alkohol auch ansprichst.
Es ist falscher Scham die Sucht zu verheimlichen ,das gelingt zwar gut, aber es schadet dir nur.
Suchtkranke sind sehr gute Schauspieler,das haben sie mit an Depressionen Erkrankten gemeinsam.
Es kostet sehr viel Kraft die Fassade aufrecht zu erhalten,diese Kraft kannst du einsetzen um aus dieser bösen Falle wieder raus zu kommen.
Beides sind schwere Krankheiten,aber es gibt Hilfe,der erste Schritt ist immer ,sich nicht mehr zu betäuben.
Egal zu welchen Stoffen du greifst,legal ,illegal,es wird dir nicht helfen dich besser zu fühlen .
Ich wünsche dir von ganzen Herzen alles Gute.
Gehe den richtigen Weg,das Wichtigste zuerst,dann kommt alles Andere von alleine.
Versuche HEUTE nicht zu trinken und morgen usw.
Denke in kleinen Schritten,nur für Heute ,so reiht sich ein Tag an den Anderen und es wird immer leichter nicht zum Stoff zu greifen.
Liebe Grüße und gute 24 Stunden
Bittchen
Re: Neu hier...verdammte Depression
Hallo Bittchen,
"das Wichtigste zuerst,dann kommt alles Andere von alleine" . Damit hast Du vollkommen recht. Ich danke Dir für Deinen Beitrag.
Liebe Grüße
BLACKCAT+
"das Wichtigste zuerst,dann kommt alles Andere von alleine" . Damit hast Du vollkommen recht. Ich danke Dir für Deinen Beitrag.
Liebe Grüße
BLACKCAT+
Re: Neu hier...verdammte Depression
Hello,
wenn es euch so richtig schlecht ging/geht, wie sah/sieht euer Tag aus? In meiner Tiefphase war mein erklärtes Tagesziel mich zu duschen. Dafür habe ich mehrere Stunden gebraucht: Mich gedanklich darauf vorzubereiten, dann in die Wanne zu steigen und es dann nach einer Stunde geschafft zu haben. Dann war ich erstmal fertig. Ich schätze jede ehrliche Schilderung.
Gruß
BLACKCAT+
wenn es euch so richtig schlecht ging/geht, wie sah/sieht euer Tag aus? In meiner Tiefphase war mein erklärtes Tagesziel mich zu duschen. Dafür habe ich mehrere Stunden gebraucht: Mich gedanklich darauf vorzubereiten, dann in die Wanne zu steigen und es dann nach einer Stunde geschafft zu haben. Dann war ich erstmal fertig. Ich schätze jede ehrliche Schilderung.
Gruß
BLACKCAT+
Re: Neu hier...verdammte Depression
Liebe Blackcat,
das kann passieren. Ich brauche dann 5 Stunden, um mal aufzustehen.
Körperpflege ist dann auch nur das Nötigste ohne Mühe.
Liebe Grüße
Flussi
das kann passieren. Ich brauche dann 5 Stunden, um mal aufzustehen.
Körperpflege ist dann auch nur das Nötigste ohne Mühe.
Liebe Grüße
Flussi
Re: Neu hier...verdammte Depression
Hallo Blackcat
Aus meiner Erfahrung sind schlechte Tage solche, wo ich nur zur Toilette ging, vielleicht noch etwas Wasser geholt, und sonst einfach wieder ins Bett...
Erklärtes Tagesziel an diesen Tagen: morgen dusche ich, kaufe etwas ein....
Hat immer geklappt, da der Kühlschrank noch etwas hergab, mit Trockenvorrat......
War das nun hilfreich?
Es war jedenfalls ehrlich.
LG Ziege04
Aus meiner Erfahrung sind schlechte Tage solche, wo ich nur zur Toilette ging, vielleicht noch etwas Wasser geholt, und sonst einfach wieder ins Bett...
Erklärtes Tagesziel an diesen Tagen: morgen dusche ich, kaufe etwas ein....
Hat immer geklappt, da der Kühlschrank noch etwas hergab, mit Trockenvorrat......
War das nun hilfreich?
Es war jedenfalls ehrlich.
LG Ziege04
Re: Neu hier...verdammte Depression
Danke für eure ehrlichen Antworten! Das hat mir sehr geholfen.