Weiß nicht wie es euch geht

[SarahLi83]

Hallo an alle,
bin die Sarah und bn 33 jahre alt.
Weiß gar nicht wo ich eigentlich anfangen soll zu erzählen. Die Diagnose Depressionen habe ich seit ca 10 Jahren. Aber ich habe den Verdacht das es in meiner frühen Jugend schon los ging. Wurde als Kind gerne gemobbt und gehänselt. Leider hat mich das bis heute sehr geprägt. Zumindest glaube ich das oder bilde mir das ein. Als es meiner Familie und mir klar wurde vor fast 11 Jahren war es gerade Heiligabend. Da hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Und da wurde uns klar da stimmt einiges nicht. Wie es so ist habe ich bei einem Psychiater einen Termin vereinbart. Wenn man aber in so einer beschissenen Situation steckt , und man hat ewig Wartezeit auf einen Termin dann ist das nicht sehr aufbauend. Und wer geht gerne zum Psychiater, damals war das noch nicht so wie heute das man offen darüber spricht. Heute sehe ich es zum Glück anderst und gehe offen damit um. Habe angefangen mit Citalopram. Und ich hätte viele Jahre rund um die Ohr schlafen können. So müde war ich. Ich dachte es wäre normal. Ging dann auch nicht mehr vor die Tür, außer für die Arbeit und habe viel in mich hineingefressen. Vor allem Süßigkeiten. Habe da irgendwie meine Zuflucht gefunden. Aber wenn ich es jetzt betrachte war es ein Fehler. Bin leider ziemlich auseinander gegangen. Irgendwann nach 4 Jahren ca fühlte ich mich super und meinte ich brauche die Scheisstabletten nicht mehr und habe sie abgesetzt, ohne Rücksprache mit einem Arzt. Die Süßigkeiten blieben. Meine Launen waren sehr tagesabhängig. Es gab gute und schlechte Tage. Ich hatte nen Job den ich nicht mochte, und ich konnte mich selber nicht leiden. Das ist eine sehr böse Kombination. Ich bekam immer mehr Beschwerden, da ich manchmal vom Tonfall sehr agressiv werden konnte. Besonders in Fällen in denen ich mich angegriffen gefühlt habe. Und das brachte mir viel ärger ein, und immer weniger lust überhaupt in die arbeit zu gehen. Ich dachte ich brauche dringend ein Hobby, aber sport fand ich immer noch extrem doof. Also stellte ich mal im Internet eine Anfrage. So kam ich dann zum Rettungsdient. Es ist eigentlich eine sehr ungute Kombi. Aber es machte mir Spass, und ich sah leute denen es viel schlimmer ging als mir. Ich dachte mir endlich freuen sich leute wenn sie mich sehen.
Aber irgendwann merkte ich das ich wieder tiefer hineinrutschte. Also wieder einen Termin bei einem Psychiater gemacht. Diesmal suchte ich mir einen neuen. Wartezeit knapp ein dreiviertel Jahr…. Wie immer. Aber es war ein Arzt der mir zum ersten Mal zuhörte. Bekam dann das fluoxetin verschrieben. Termine wurden im 3 Monats Zyklus vereinbart. Es wurde immer wieder an der Dosis gefeilscht. Schlafstörungen war ich ja schon gewohnt. Konnte seit Jahren keine Nacht mehr wirklich durchschlafen. Also bekam ich noch das Mirtazapin dazu. Und ich bekam wieder Hungerattacken…
Es lief alles so hin wie immer, ging in die verhasste Arbeit und fuhr in jeder freien Minute Rettungsdienst. Meinen Haushalt bekam ich nicht mehr auf die Reihe. Geschweige denn ich mich selber. Hab alles versucht damit ich mich nicht mit mir selber beschäftigen muss. Also dachte ich das es mir gut geht…
Es kam wie es kommen musste… ich verlor meinen Job… und auf einmal war ich zuhause… und ich wusste nicht was ich tun sollte… ich war so verzweifelt das ich überlegt habe mit dem Auto gegen einen Baum zu fahren…Am Schluss habe ich viele Apotheken abgefahren und Tabletten gesammelt. Am schluß waren es weit über 200 Tabletten die ich vor mir liegen hatte. Aber irgendwie habe ich es nicht geschafft. Also bin ich am nächsten Tag zu meinem Doc der die Einweisung ins BKH fertig machte. Kam dann erstmal eine Woche auf die geschlossene. Meine Nachtmedikation wurde geändert. Bekam das Queapetin jetzt statt dem Mirtazapin. Einschlafen ging super. Aber das durchschlafen ging gar nicht. Als ich auf die Normalstation durfte habe ich das mit der dortigen Stationsärztin besprochen. Also kam das Queapetin weg und dafür bekam ich das Trazedon. So jetzt hatte ich das Problem das ich nicht mehr einschlafen konnte. Lag oft bis nach Mitternacht noch wach. Also bekam ich als Bedarf das Queapetin dazu. Ich war keine 4 Tage auf der Station, dann kam die Oberarztvisite… der erste Satz war :“ Wurde mit Ihnen schon über Ihre Entlassung gesprochen?“
War geschockt und nicht darauf vorbereitet. Sie meinte wenn ich noch nicht nach Hause möchte könnte ich ja noch für ein paar Tage in die Tagesklinik. Wäre dann nur abends zuhause. Aber das ist hier nur eine Akuteinrichtung. Ok, dachte ich mir…. 2Tage später bekam ich einen Rückfall und wollte mich am liebsten wieder umbringen. Bin regelrecht zusammengebrochen. Die Psychologin kam und meinte das wird alles wieder….Aber sie hätte jetzt keine Zeit zum reden da jetzt Mittagspause wäre. Aber ich sollte ne Tavor nehmen. Die bekam ich auch und wurde ins bett gelegt und mir selber überlassen. 2 tage später war meine entlassung auf die Tagesklinik. Dort habe ich denen erzählt das ich nicht einschlafen kann….. also bekam ich mein Mirtazapin wieder….. Und solche Extremen Heishungerattacken. Ich habe alles gegessen was ich nur erwischt habe. Dann merkte ich das mir ständig Hände und Füße einschliefen. Also bekam ich das Mirtazapin wieder abgesetzt und statt dessen Baldrian. Nach 3 Wochen musste ich die Tagesklinik verlassen. Bin dann zu meinem Psychiater der dann die Hände über den Kopf geschlagen hatte….. Bekam dann statt dem Baldrian dann das Trimipramin. Musste mich erst an die neue Situation gewöhnen. Aber ich schaffte es nicht, und bekam zukunftsängste…….Also wurde meine Tagesmedikation wieder geändert auf das Duloxalta. Seit her hat es sich deutlich verbessert…..
Was ich bis heute nicht kann ist auf Menschen zuzugehen. Fühle mich Fett und ohne Selbstwert….Und das schlimmste ist das ich mich extrem einsam fühle…. Weil ich auch so gut wie keine Freunde habe…..
Und das macht mich zur Zeit einfach sehr sehr unglücklich………
Habe mich auch nach 3 Jahren Singlesein mich in einem Mann verliebt. Aber er meinte ich bin vom Charakter her völlig in Ordnung, aber für Sex oder mehr bin ich ihm zu Fett… und das er sich für mich schämen würde…. Aber er empfindet was für mich, da er meint ich wäre ihm nicht egal….Aber wenn es was werden soll, muss ich zügig abnehmen und er will auch erfolge dabei sehen.
Im Moment fühle ich mich eher wie ein Stück Scheisse…….
Kennt von euch jemand das?

[Flussi]

Liebe SarahLi83,

was du da über die Therapien und Medikamente schreibst ist ja schrecklich!
Aber ersteinmal zu Dir: Du bist so, wie Du bist liebenswert!

Wenn Du Dich erst für jemanden schnell verändern musst, ist das keine gute Sache für Dich, ich rate Dir vor solchen äußeren Selbstoptimierungen dringend ab.
Du bist kein Stück Scheisse, Du bist tief gekränkt.
Freunde nehmen einen so wie man ist. Such Dir andere Leute, die offen und ehrlich sind und nicht auf Äußerlichkeiten achten.

Machst Du eine Therapie?


Sei umarmt!
Flussi

[Chinle]

Hallo SarahLi,

fuehl dich ersteinmal gedrueckt.

Ich kenne das sehr gut, wenn man sich in seiner eigenen Haut sehr unwohl fuehlt. Ich stecke auch gerade in so einer Phase. Bei mir ist es, dass ich an unseren neuen Wohnort (nun schon seit 1.5 Jahren) so gar nicht klar komme. Ich habe ueberhaupt keine Freunde hier und wuerde mich eigentlich am Liebsten nur verkriechen.

Hast du das beim Rettunsdienst eherenamtlich gemacht oder als Nebenjob? Du koenntest das doch weiterausbauen? Vielleicht eine Ausbildung?

Den Typen vergiss mal ganz schnell. Er nimmt dich wie du bist oder gar nicht! Wenn du abnehmen moechtest, dann mach das, aber nur fuer dich.

Was mir auch manchmal hilft, dass ich versuche mir kleine Tageshighlights schaffe. Nichts besonderes, aber irgendetwas, was mir wenigstens eine kleine Freude bereitet.

Kopf hoch...das wird wieder.

[Katerle]

Hallo SarahLi,

da hast du ja auch schon einen sehr schwierigen Weg hinter dir...

Vor Leuten vom Rettungsdienst habe ich auch sehr hohen Respekt, diese schwierige Aufgabe zu meistern.

Verstehe, dass du dich schlecht fühlst nach so einer Antwort und ich denke, man kann das auch anders sagen, etwas feinfühliger. Er will Erfolge sehen. Lass dich dadurch nicht unter Druck setzen. Frag dich erstmal, was du willst und dann entscheidest du, ob du abnehmen willst.

Such dir erneut Hilfe beim Therapeuten, ambulant erstmal. Alles Gute bei deinem Weg!

LG Katerle

[SarahLi83]

Ich bin in therapie.gott sei dank konnte mein Psychiater mir einen platz verschaffen. Und ich mag meinen therapeuten. Aber leider wird er im September in ruhestand gehen. Und jetzt ist er diesen monat im urlaub...
Hab den rettungsdienst ehrenamtlich gemacht. Aber im moment fahre ich nicht mehr da ich zugang zu vielen Medikamenten habe....

[Flussi]

sicherlich wirst Du einen neuen Therapeuten finden, frag Deinen Therapeuten, wenn er da ist. Gut, dass Du aktuell nicht im Rettungsdienst an die Medikamente dran kommst, das ist verantwortungsvoll für Dich! Liebe Grüße Flussi

[SarahLi83]

Habe mit meinem therapeuten bisher nie über männer geredet.
Wollte eigentlich gar keine Beziehung mehr... um nicht enttäuscht zu werden... aber er hat es mir sehr angetan

[anna54]

Liebe SarahLi
Wege durch die Psychiatrie sind schwierig und es gibt immer wieder Krisen.
Dass du so ehrlich bist und dir Hilfe suchst,wenn du suizidal bist,das finde ich gut.
Viele Medikamente haben die Nebenwirkung,dass sie Heißhunger erzeugen und Gewichtszunahmen sind häufig.
Einige Kliniken bieten spezielle Gruppen dazu an,ich hab mal in einer solchen Gruppe sehr viele gute Impulse bekommen,letztlich auch den Kontakt zur Institutsamblulanz und zu einer sehr kompetenen Mitarbeiterin.

Wenn du dir die Zeit geben kannst,dass Therapie und die Suche nach wirksamer Hilfe einfach dauert,dann verliere nicht aus den Augen,dass du dir das wert sein mußt.
Wie du ja auch ein Ehrenamt gewählt hast,in dem du für andere sehr wertvoll warst.

Du bist wertvoll und daher ist es gefährlich,wenn du dich dem Wunschbild eines Partners anpassen willst,das er vorgibt,und dann auch noch eine Zeitvorgabe macht---unmöglich.
So geht man nicht miteinander um,erst recht nicht in einer Beziehung,das ist Erpressung und menschenverachtend.

Nur für dich,weil du es dir wert bist,weil du das genau jetzt willst ,ist Abnehmen eine gute Sache,weil es auch ein gutes Gefühl vermittelt.

Ich hab durch Medikamente über 20Kilo zugenommen,wieder abgenommen durch eine Umstellung und ich wurde gelobt,man unterstellte mir eine Beziehung,weil,für wen den sonst ich abgenommen hätte----ich glaub es nicht----.

Gleich gehe ich in eine Gruppe der Langzeitpatienten einer Beratungsstelle,die Mischung dort ist sehr gut,man trifft tolle Leute,bekommt wertvolle Informationen.
Vor vier Wochen war eine Frau dort,die wirklich glaubte,dass körperliche Gewalt gegenüber einer Partnerin nicht schlimm sei.
Solange er nicht die Kinder schlagen würde,wie der Ex,wolle sie bei ihm bleiben.

Verzeih den Vergleich,aber ich wollte einfach deutlich machen,niemand hat dir zu sagen,wie du zu sein hast,was du ertragen mußt,keiner hat Bedingungen zu stellen----du bist es wert als Mensch geliebt zu werden,so wie du bist!
Es gibt immer zwei---
der,der es macht
und der
der es mit sich machen läßt.
Harte Kost,aber wahr!
Alle guten Wünsche
anna54

[SarahLi83]

Problem ist auch das ich mich recht einsam fühle. Kann schwer auf leute zu gehen... kann zu keinem hingehen und sagen hi, wie sieht es aus mit einem kaffee

[Katerle]

Das geht vielen so, auch mir. Wenn du wieder Vertrauen aufbauen kannst mit Hilfe deiner Therapie, wird es dir gelingen, auf andere Menschen zugehen zu können. LG

[SarahLi83]

Ich renne mehr davon.... auch vor Problemen... setze mich oft nicht damit auseinander... danach bereue ich es sehr....

So ist es auch mit fremden menschen

[T Ally]

Liebe SarahLi83,

Deine Geschichte tut mir Leid; also all das, was du durchmachen musstest und noch immer musst.

Für Deinen Weg wünsche ich Dir viel Kraft um das zu erreichen, was du Dir vorstellst.

Leider ist unsere Welt sehr auf Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeiten gepolt. Dabei sollten die Menschen mal die Nachhaltigkeit hinterfragen. Ich habe in der Psychiatrie sehr nette und wertvolle Menschen kennengelernt. Wir hätten im Alltag wohl nie zueinander gefunden, da es vom Alter, Geschlecht, Beruf, Interesse, Hobby... keinerlei Übereinstimmung gab. Wir sind eine kleine Gruppe und haben noch immer Kontakt.
Ich selbst bin rein vom Aussehen her auch sehr auffällig, wenn auch nicht dick. Ich mag das gar nicht, da ich mich oft angestarrt fühle und merke, wie Leute über mich reden. Als Frau bin ich sehr lang, daran kann ich nichts ändern, aber ich kann es auch nicht annehmen.

Und welcher Mann mag das schon? Beziehungsunfähig würde ich mich bezeichnen, ich glaube nicht, dass jemand mich wirklich attraktiv finden wird. Und sobald ich Angst habe, dass jemand etwas von mir wollen könnte, gehe ich auf die Flucht.

Von daher - freue Du Dich über Dein Gefühl für einen anderen Menschen, dass Du das spüren und erleben kannst! Aber bewahre es Dir lieber für jemanden, der es auch wertschätzt. Denn Du bist es wert, dass man Dich auf Händen trägt!

Liebe Grüße zu Dir

[SarahLi83]

danke für eure netten Worte... brauchte etwas zeit um sie zu verarbeiten. ich habe in der letzen zeit wenig nette worte gehört....

und fange auch gleich wieder an zu weinen als ich sie gelesen habe....

aber ich habe mich mit dem gedanken das ich einen Mann finde und vielleicht ne familie gründe bereits abgehakt...

[Kiddo]

Hi SarahLi83,

Ich bin Marcel, 42 und neu hier im Forum und habe als erstes deinen Beitrag gelesen. In diesem habe ich mich sehr deutlich wiedergefunden. Auch ich leide seit Jahren an Depressionen, habe sie aber zuerst sehr gründlich unterdrückt, und bin erst seit einigen Monaten in therapeutischer Behandlung. Aktuell befinde ich mich in einer Tagesklinik und habe dort auch überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Vor allem habe ich dort viele nette Leute kennen gelernt, die mich trotz meines Übergewichtiges ganz normal behandeln. Denn vorher habe sehr oft das Gefühl gehabt, dass ich deshalb ausgegrenzt wurde. Auch beziehungstechnisch war es oft so, wie du es oben beschrieben hast....ich war immer der super nette, tolle Freund, aber nicht mehr. Die Einsamkeit hat mich bzw. macht mich langsam kaputt. Fühle dich bitte in den Arm genommen.

Liebe Grüße
Marcel

[SarahLi83]

Danke schön marcel für deine netten worte... ich hoffe du hast dich hier gut eingelebt?

[SarahLi83]

ich habe beschlossen das ich von ihm los lassen muss.....
Aber es ist schwer, wenn man jemanden vom ganzen Herzen her liebt.....

jeder mit dem ich darüber rede sagt richtig so.... aber es fühlt sich gerade nicht so an.......
jeder sagt ich bin toll so wie ich bin, und die hülle sollte egal sein... aber schwer wenn man sich eigentlich selber hasst... und sich manchmal überlegt warum ich damals letzes jahr zu feige war....
ja es gibt immer solche momente dieses jahr wo ich das immer wieder überlege....
am besten man bleibt den rest seines lebens alleine... das verursacht viel weniger stress, aber man weiß woran man ist

[Kiddo]

wir kennen uns zwar nicht, SarahLi83, ich bin aber total stolz auf dich, dass du diesen harten Schritt gehen möchtest und diesen Typen, dem man eigentlich die Fussnägel einzeln ausreissen müsste, in die Wüste schickst. Es ist an der Zeit, dass dir klar wird, was für ein wertvoller Mensch du bist, auch ohne solche Leute.
Du hast hast meinen Respekt und meine Unterstützung, wenn du möchtest.

Lieben Gruß
Marcel

[T Ally]

ich habe beschlossen das ich von ihm los lassen muss.....
Aber es ist schwer, wenn man jemanden vom ganzen Herzen her liebt.....
aber schwer wenn man sich eigentlich selber hasst...
am besten man bleibt den rest seines lebens alleine... das verursacht viel weniger stress, aber man weiß woran man ist

Hallo SarahLi,

wenn ich Deine Worte lese, hältst Du mir den Spiegel vor. Bitte überlege Dir gut, welche Möglichkeiten im Leben Du Dir damit verbaust. Allein ist es zwar schön und ruhig, aber auf Dauer doch ziemlich traurig. Wie oft wünsche ich mir, dass ich endlich wieder jemanden an mich heranlassen kann! Ich glaube, ich habe zu lange nach dem von Dir genannten Vorsatz gelebt und bin jetzt so in meinem Kokon gefangen, dass ich den Ausweg nicht finde. Leider hat keine der ganzen Therapien der letzten Jahre daran etwas geändert. Es ist nie Thema gewesen... Also die Beziehungsunfähigkeit oder -angst.

Vor vielen Jahren habe ich die Liebe meines Lebens getroffen (ich glaubte es zumindest). Ich habe mich geöffnet und war so unendlich glücklich, wenn wir zusammen waren. Leider habe ich erst spät begriffen, dass ich für ihn nur ein Spiel war. Es hat so unheimlich weh getan und ich habe lange Zeit benötigt, darüber hinweg zu kommen. Es hat mir auf den Magen geschlagen, ich habe viel Gewicht verloren und war lange Zeit in mich gekehrt und habe gelitten. Entzug nennt man das wohl.
Ich habe es überstanden und kann mittlerweile relativ gut damit umgehen. Zufällig bin ich diesem Mann wieder begegnet, nach Jahren. Der Puls war hoch und ich hatte Schnappatmung, also bewirkt er noch immer etwas in mir, aber ich konnte ihm gelassen gegenüber treten und mich mit ihm unterhalten.

Anschließend habe ich noch einmal ähnliches erlebt aber schneller begriffen, dass es nicht passt. Das Aus tat auch weh, ich hatte aber damit gerechnet. Seither gehe ich allein durchs Leben und habe zuviel Angst, wieder enttäuscht zu werden. Dabei weiß ich, dass es andere Zeiten gibt. Und insgeheim wünsche ich mir, es noch einmal zu erleben.

Meist ist aber mein Selbstbewusstsein unterirdisch: Wer soll mich denn mögen? Guck mich mal an! Ich bin dumm und tollpatschig. Benehme mich ständig daneben....
Das alles läuft auf das hinaus, was Du auch schreibst->

aber schwer wenn man sich eigentlich selber hasst...

Nun habe ich in der Therapie gelernt, meine negativen Annahmen anders zu bewerten und dann die positive Seite zu sehen.
Leider kann ich schnell und aus dem Stand ganz viele Dinge aufzählen, die ich nicht an mir mag. Nach dem gefragt, was ich an mir mag, fällt es mir sehr schwer überhaupt eine Sache zu finden. Ich habe viele Tage mit der "Umbewertung" von Annahmen verbracht, leider ist es mir nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Wenn ich auch bewusst weiß, dass mein Selbsthass Blödsinn ist, fühle ich es doch nicht. Die Abwertung ist zu tief verankert.
Wenn Du also daran etwas ändern willst, dann musst Du lange und intensiv an Dir arbeiten. Ich gebe auch noch nicht auf und wünsche Dir, dass Du in Deiner Therapie diese Dinge angehst und Dich schnell "umprogrammieren" kannst. Irgendwann strahlst Du dann Dein positiveres Denken auch aus und kannst die Erfolge ernten.
Gib Dich nicht auf! Es loht sich weiterzumachen!

Ganz liebe Grüße zu Dir

[janedoe]

Liebe Tally,

Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich habe sie erleben dürfen, die Liebe auf den ersten Blick, ich habe nie daran geglaubt. Und dann die große Enttäuschung, ich war nur ein Zwischenspiel, eine Ablenkung nach einer vorangegangenen Beziehung bis er eine neue Frau kennengelernt hat, die mehr Geld und bessere Beziehungen hat. Immer wieder hat er mir gesagt, dass er sie nicht liebt dass er sich nicht sicher ist, dass sie viel streiten und er sich am liebsten wieder trennen würde und ich habe gehofft. Gehofft, bis er zu ihr gezogen ist. Wenn wir uns jetzt sehen, sind alle Gefühle wieder da, aber auch das Wissen, wie er wirklich ist.

Wie gerne würde ich das Gefühl von tiefer Liebe noch einmal erleben wollen. Aber ich habe so unendlich Angst davor, wieder verletzt zu werden, wieder an der Ampel zu stehen und bei Rot vor ein Auto zu fahren.
Also bleibe ich alleine.

Liebe Grüße

Janedoe

Tally, wie geht es Dir?

[BLACKCAT+]

SarahLi,

Deine posts haben mich sehr berührt. Das Gefühl von Verachtung für sich selbst, Wertlosigkeit, Einsamkeit kenne ich gut. Und jetzt pass auf: ich bin relativ attraktiv, bin schlank, sportlich, habe Freunde, eine tolle Familie, bin in einer Beziehung, habe einen tollen Job und trotzdem schlitter ich immer wieder in eine depressive Phase. Mittlerweile habe ich einige Strategien zusammengetragen, die mir helfen: Regelmäßiger Kontakt zu meiner Therapeutin, Spaziergänge, Kontakt zur Natur, reden mit Menschen, denen Du wichtig bist, sich auch mal verkriechen, wenn man das braucht, aber dann wieder rausgehen, beobachten, ein Schritt nach dem anderen machen, die Meinung Anderer an sich vorbeiziehen zu lassen, leckere gesunde Sachen einzukaufen, die Freude ausstrahlen (bei mir ist das Melone), sich eine Telenovela anzuschauen oder eine Doku über das Paarverhalten von Primaten....Und ganz wichtig: alles nicht zu ernst zu nehmen. "Wenn es schwer wird, nimm`s leicht". Ich weiß, dass das nicht leicht ist. In meiner depressiven Phase kann ich nur daliegen und an die Decke starren, mein Gehirn ist dann blockiert, besser gesagt: die Gedanken sind wie eine Horde Affen, die mit meinen Gedanken jonglieren. Manchmal reicht auch das Tagesziel: bleibe noch. heute. Und der Morgen kommt bestimmt....

Alles Gute!

BLACKCAT+

[SarahLi83]

Danke für die netten worte.... habe am wochenende einfach keine lust gehabt was zu schreiben....

Ich habe am Freitag und Samstag abend genutzt um mal neue Leute kennenzulernen.....
Und ich muss sagen es tat richtig gut...........


und letze woche habe ich ein paar Mädels gefunden wo wir zusammen mehrmals die Woche Sport machen wollen....

[Bittchen]

Liebe Sarah,

Das hört sich doch schon gut an.
Was ich noch schreiben will,in ganz schlechten Phasen habe ich Probleme in den Spiegel zu schauen und wenn ich es mache,gefällt mir das nicht, was ich sehe.
Das ist auch ein Symptom der Krankheit.
Außenstehende können das nicht begreifen.
Eine depressive Freundin von mir ,hängt sogar die Spiegel in der Wohnung zu,wenn es ihr sehr schlecht geht.
Das geht wieder vorbei,wenn es dir besser geht oder ist sogar bei dir nicht ganz so schlimm.
Blackcat hat sehr gute Tips geschrieben, du siehst ,du bist nicht alleine mit deinem geringen Selbstbewusstsein in einer Krise..

Liebe Grüße Bittchen

[SarahLi83]

ich vermeide es meist in den spiegel zu schauen...........

Ist halt schwer wenn man sich nicht leiden kann, sich im spiegel anzuschauen.....

Wenn mich jemand fragt, was mir überhaupt an mir gefällt, sage ich: meine augen und meine Lippen mag ich.....