Unwohlsein mit Klinik

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mind
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Unwohlsein mit Klinik

Beitrag von mind »

hallo,
ich bin gerade wegen behördenkram auf einem tagesurlaub von meiner psychosomatischen klinik, in der ich seit 2 Wochen bin. Mir geht es dort viel schlechter als in diesem depressiven loch, von dem ich flüchten wollte. ich kann mich dort immer weniger spüren und gerate regelmäßig in eklige zustände, wo ich nur noch ketten rauchen und mich selbst kaum mitteilen kann. den ganzen tag rattert mein kopf. ich werde zurück in die klinik gehen, vor allem auch weil meine ganzen sachen noch dort sind. aber ich habe wirklich das gefühl dass mir weder die einzelgespräche mit meinem therapeuten noch die übrigen therapieformen (körper und kunst) etwas bringen. meine depression ist ohnehin chronisch. ich kann nicht sicher sagen, ob es mir gut tut, weiter in grübelzwängen im trüben zu fischen.
wollte ich nur mal erzählen.
juan
Beiträge: 211
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Unwohlsein mit Klinik

Beitrag von juan »

ist das eine psychoanalytische oder verhaltenstherapeutische klinik?
juan
Beiträge: 211
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Unwohlsein mit Klinik

Beitrag von juan »

ist das eine psychoanalytische oder verhaltenstherapeutische klinik?
mind
Beiträge: 25
Registriert: 19. Dez 2003, 21:00

Re: Unwohlsein mit Klinik

Beitrag von mind »

Das soll eine systemisch-tiefenpsychologische Therapie sein. In meiner Gruppe werden zu verschiedenen Anliegen teilweise dämliche Aufstellungen ("Du spielst den Teil des Anliegens, den sie nicht kennt") mit inszeniertem Happy End gemacht. Die wöchentl. Einzelgespräche dauern etwa eine halbe Stunde.
Ich brate die meiste Zeit im eigenen Saft.
Ich versuche den momentanen Stand meiner ständigen Stimmungsschwankungen zu halten, und es einigermaßen gelassen bestenfalls als Kur zu verstehen, den Abstand zum Lebensalltag zu nutzen. Aber ich habe den Eindruck, dass ich bei dem Grund, weswegen ich gekommen bin, nicht weiter komme, weil auch alles so verklausuliert wird in primitiven Bildern und Gleichnissen.
Es könnte ja so aussehen, als würde die abstrakte, bebilderte Gesprächsführung bei bestimmten Patientinnen hilfreich sein, aber tatsächlich scheint mir sie oft nur Zuckerwatte zu sein, die vollkommen unabhängig von der individuellen Indikation verfüttert wird.
Es kann aber auch sein, dass ich da einfach nur Pech oder die falsche Einstellung mitgebracht habe.
Ich bleibe jetzt erst mal da. Mein Tagesausflug in die Realität fühlte sich eben auch nur wie auf Besuch an.
Ich weiss, dass ich jederzeit gehen kann und schraube derweil meine Erwartungen runter.
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