Moin Moin

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sandfrog
Beiträge: 35
Registriert: 20. Jun 2017, 10:59

Moin Moin

Beitrag von sandfrog »

Hallo,

Ich dachte ich stelle mich mal vor bevor ich das Forum benutze, ich bin Sandfrog M. 35j.

Ich bin seit meiner Kindheit Depressiv die genaue Diagnose ist Rezessiv-Manisch-Depressiv (bipolar) gemerkt hab ich es leider viel zu spät, bis zu einer Insolvenz eines Arbeitgebers mit ~25j. dachte ich das alles so gut ist wie es ist, leider war dem nicht so, eines Tages bin ich einfach nicht mehr aufgestanden und hab nix mehr gemacht, Mittlerweile bin ich ~8 Jahre EU-Rentner und komplett Arbeitsunfähig wenn ich könnte würde ich am liebsten sofort wieder Arbeiten, ich habe lange gebraucht um mich damit abzufinden.

Ich hab ASP(Ex. PPM) Betreuung und Freiwillig einen Gesetzlichen Betreuer der sich um Behörden und Mietangelegenheiten kümmert, wobei meine Lage mittlerweile nicht mehr so schlimm ist wie es mal war.

Allerdings hab ich immer noch einige Probleme, wo ich es alleine nicht schaffe dieses zu lösen die mich aber sehr stören, ich hab z.b. keine "Normalen Freunde/Bekante" damals habe ich alle Freunde verloren die ich kannte und die wenigen ich jetzt habe sind auch alle "Krank(Meist schlimmer/Anders als ich)" die Tage bin ich wieder auf der suche um Leute kennen zu lernen was auch sehr gut klappt es ist unheimlich spannend Fremde Menschen zu Treffen, da mir nach meiner Letzten Beziehung aufgefallen ist das ich niemanden zum Reden habe und so Situationen falsch bewerte, oder nicht über das Alltägliche Reden kann.

Momentan "Arbeite" ich Ehrenamtlich alle 2 Monate in einem Repair Caffee, und demnächst steht noch, eine weitere Ehrenamtliche Aufgabe an, in der ich wen alles Klappt 2x die Woche beschäftigt bin in einer Arbeit die ich mag, andere Arbeitsmassnamen waren für mich nicht Akzeptabel ich mache lieber das was mir Spaß macht als Geld zu verdienen vor alledem klappt das besser, ansonsten bin ich noch auf der Therapieplatz suche.

Ist halt noch viel zu tun, der Gesundheitszustand ist auch nicht mehr der beste, aber das ist alles Lösbar und nicht die volle Katastrophe, sonst schaue ich halt das ich Permanent voran komme wenn nicht alles so schwer wehre und soviel Kraft kostet.

Ich möchte aus dem ganzen Sotzialkram raus aber auch das ist sehr schwer aus dem Hilfe System aus zu steigen, wenn man da erstmal drinnen ist.

So kleiner überblick, hoffe ich hab jetzt keinen verschreckt.


mfg sandfrog
p.s. Legasthenie schreibt mit.
Zuletzt geändert von sandfrog am 21. Jun 2017, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
Flussi
Beiträge: 102
Registriert: 28. Mai 2017, 13:34

Re: Moin Moin

Beitrag von Flussi »

Hallo Sandfrog,

herzlich willkommen hier im Forum.
Du bist auf dem richtigen Weg und hast schon viel unternommen.

LG Flussi
gvman
Beiträge: 320
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Moin Moin

Beitrag von gvman »

Hallo und ebenfalls ein Willkommensgruß von mir.
Welche Symptome belasten Dich momentan am meisten, bzw hindern Dich an einer Erweiterung eines Ehrenamts bzw. einer leichten Beschäftigung? Ich bin nun seit 1 1/2 Jahre EU-Rentner mit 41. Arbeite aber bereits seit Anfang 2013 nicht mehr (ALG/KG zwischenzeitlich) Auch ich möchte mich Schritt für Schritt ein wenig mehr ehrenamtlich betätigen.. LG
sandfrog
Beiträge: 35
Registriert: 20. Jun 2017, 10:59

Re: Moin Moin

Beitrag von sandfrog »

@gvman

Hm, ich hole mal etwas aus ich hab ~3 Jahre eine WFBM gemacht als Fahrdienst hab ich Leute zum Arzt gefahren oder Botengänge erledigt, was damals für mich sehr belastend war, aber mir bei meiner Sozialphobie geholfen hat, die stelle wurde dann gestrichen und ich sollte erst Gartenarbeit in mit einer Gruppe machen welches mich komplett unterfordert hat später dann Kaffekochen, das hat bei mir sehr viel Frust und Unzufriedenheit aufgebaut was auch mit an den Arbeitsbedingungen lag b.z.w. der Forderungen der Einrichtung, diese hat Psychisch Kranke anders behandelt als Körperlich benachteiligte und daher war das Arbeitsplatz sehr ungerecht.

Danach hab ich es mit einen 450€ Job versucht ca. ein Jahr lang im Einzelhandel leider war das, das schlimmste was mir Passieren konnte, die Arbeitsbedingungen waren katastrophal und ich bin wieder über meinem Frust und der Unzufriedenheit gestolpert.

Andere Jobs auf 450€ Basis hab ich mir hinterher sehr genau angeschaut und das Taugt alles nix für mich, ich bin sehr Technisch veranlagt, und etwas Hyperaktiv d.h. ich brauche Arbeit die mich Körperlich und Geistig Fordert, stumpfsinnige Sachen halte ich einfach aus den oben genanten nicht durch.

Das Ehrenamt was in Planung ist, ist von einer Grösseren Stiftung und wird passend zu den Interessen Rausgesucht und auch durch Gespräche und Treffen Begleitet, ich versuche über diese Ehrenamtlichen Jobs herauszufinden wie ich wieder Arbeitsfähig werden kann.

EDIT: Etwas an der Frage vorbei, ich bin nicht Belastbar, schnell Gereitzt, immer Müde, kann mich oft nicht Kontzentrieren und kämpfe viel mit meiner Pychosomatik, andere Krankheiten die sich bei mir gebildet haben sind ehr nebensächlich wenn auch störend.

mfg Sandfrog
SarahLi83
Beiträge: 55
Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Moin Moin

Beitrag von SarahLi83 »

Hallo und willkommen,

Ich bin derzeit auch in einer weiterbildungsmaßnahme. Die ist anfang juli fertig. Dann ist die frage ob ich ins praktikum gehen kann, oder ob ich in eine therapeutische wohngruppe gehe...
gvman
Beiträge: 320
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Moin Moin

Beitrag von gvman »

Ich denke auch, dass das Koerperliche und Geistige sich in etwa die Waage halten soll. Ist bei mir ähnlich. Ich trage momentan nur Pfarrbriefe aus, was mit meiner ursprünglichen Ausbildung und Beschäftigung so gar nichts zu tun hat. Jedoch wäre ich bereits mit einer Teilzeitstelle in meinem Job überfordert. Das geht momentan oder wahrscheinlich einfach nie mehr, zumal ich bereits über 4 Jahre aus meinem Berufsleben raus bin und nicht mehr jünger werde. Es lag auch nicht am Beruf selber, dass ich krank wurde. Bin auch zu erschöpft und durch meine koerplichen Symptome (Uebelkeit) kaum in der Lage mich zu konzentrieren. Wie ist deine Medikation? Lithium? LG
sandfrog
Beiträge: 35
Registriert: 20. Jun 2017, 10:59

Re: Moin Moin

Beitrag von sandfrog »

Ich nehme schon seit Jahren keine Medikamente mehr, bei mir sind die Nebenwirkungen um einiges unerträglicher als die eigentlichen Depressionen b.z.w. dadurch auch Depression verstärkend/auslösend, ich hab über viele Jahre die unterschiedlichsten ausprobiert, die auch geholfen haben, aber durch die Nebenwirkungen nicht sinnvoll für mich sind, solange es ohne geht lieber ohne, wenn es nicht geht auch mit.

Der Letzte richtige Rückfall ist 3 Jahre her, mein "Normal" ist nicht schön aber erträglich.

Das mit den nie mehr Arbeiten hab ich immer schleichend mit im Kopf ich will mich aber damit nicht abfinden irgendwie muss das gehen und irgendwo wird es was Passendes für mich geben.

mfg sandfrog
SarahLi83
Beiträge: 55
Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Moin Moin

Beitrag von SarahLi83 »

Das mit nie mehr arbeiten verstehe ich sehr gut das dich das sehr beschäftigt.das beschäftigt mich auch sehr. das mit den Medikamenten ist ja Mist... wie schaffst du deinem Tag Struktur zu geben?
gvman
Beiträge: 320
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Moin Moin

Beitrag von gvman »

Oh ja.. Ich vertrage im Prinzip auch keine Psychopharmaka. Aber ganz ohne hat bei mir zu einer gesundheitlichen Katastrophe geführt. Die typischen AD, die heute verordnet werden, nehme ich auch nicht. Geht mir alles auf meinen eh "kaputten" Magen. Bei einer bipolaren Erkrankung musst Du ohne Medis aber noch mehr auf Dich achten. Auch ich kann mir eigentlich ein Leben ohne Arbeit und Hobby nicht vorstellen. Momentan geht es aber einfach nicht. Was mich auch sehr, sehr frustriert.
gvman
Beiträge: 320
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Moin Moin

Beitrag von gvman »

Übrigens, deine frühere Tätigkeit erinnert mich sehr an meinen damaligen Zivildienst...
kaizer
Beiträge: 79
Registriert: 21. Jul 2016, 14:30

Re: Moin Moin

Beitrag von kaizer »

Hi Sandfrog,

ich finde es erst mal total bewundernswert, dass du es geschafft hast, auch wenn es nicht leicht war, mit deiner Erwerbsunfähigkeit abzufinden.

Ich bin vor ein paar Jahren aus meiner Festanstellung raus, weil ich die Bürotätigkeit sinnlos fand und dauerhaft unglücklich war. Seitdem versuche ich, selbstständig meinen Lebensunterhalt zu verdienen, was so einigermaßen klappt, trotz Depression.

Aber ich merke, dass mich das schon beschäftigt, gesunde, junge Menschen zu sehen oder zu treffen, die schön ihrem Job nachgehen, erfolgreich und damit zufrieden sind. Der Vergleich schmerzt dann doch und ich fühle mich oft minderwertig, ohne meine selbstständige Tätigkeit käme ich mir wahrscheinlich richtig blöd vor. Das ist natürlich völlig bescheuert und man sollte seinen Selbstwert nicht an Leistung, Job und Karriere festmachen, aber das auszublenden find ich super schwer.

Insofern find ich, das ist eine echte Leistung, sich damit anzufreunden (wahrscheinlich mal mehr, mal weniger) - das ist bewundernswert, ich arbeite noch an der Gelassenheit der Tatsache gegenüber, dass ich nicht mehr so mithalten kann...

LG
sandfrog
Beiträge: 35
Registriert: 20. Jun 2017, 10:59

Re: Moin Moin

Beitrag von sandfrog »

@SarahLi83

Ich hatte bis kurzen eine Freundin die mich sehr gefordert hat (ebenfalls Krank) ich hab ihre Tagesstruktur übernommen Morgens Früh hoch, Abends nicht zu spät im Bett, ich hab ein Hobby was mir auch bei der Depression hilft, vor alledem mich so beschäftigt das ich damit aus schlechten Pfasen komme.

Zu dem hat mich immer schon das Treffen von Gruppen oder Fremden Menschen aus der Depression geholt auch wen das total Anstrengend ist, kann ich dir vielleicht als Frau nicht so entfehlen, ich hab am Anfang ganz viel ein Spiel mit dem Handy gespielt wo man immer gezwungen war mit anderen Draussen zu Spielen und unterwegs zu sein,ich hab dabei auch viele andere Depressive getroffen die genau das gleiche gemacht haben.

Tagesstruktur hab ich eigentlich nur das Rechtzeitige schlafen gehen und das Pünktliche Aufstehen den Rest muss ich mir jeden Tag zusammen suchen, ich versuche einige Regelmäßige Sachen jetzt anzufangen bei mir in der Nachbarschaft gibt es eine Laufgruppe die hinterher noch zusammen einen Kaffee trinken geht, das ist ein Ziel von mir hab aber schon beim ersten treffen es nicht geschafft hinzugehen.

Freitags Treffe ich Fremde Menschen die ich vorher nicht kenne, und mit denen ich zusammen dinge Tuhe, eine Zeit lang war ich in einem Makerspace Aktiv aber das ging bei mir Finanziell leider nicht, ich bin der Meinung das ich nur von anderen Lehrnen kann damit es mir besser geht und ich Rausfinde was mir Spaß bringt.

@gvman

Ja das ist schwer vor alledem weil ich vor der großen Depressiven Pfase immer eine leichte Manische habe wo ich mich Normal fühle b.z.w. so wie ich denke sich ein Gesunder Fühlt, somit ist das auch für meine Betreuung nicht erkennbar, das Manisch ist bei mir nicht wirklich vorhanden aber da.

@kaizer

Erstmal danke für den Zuspruch, allerdings bin ich mir gerade nicht ganz sicher ob das wirklich so ist, ich bin das Kämpfen gewohnt von Kind auf an, und ich versuche es ja immer wieder was hinzubekommen was mir Liegt, Abgefunden denke ich ist ein zu starkes Wort, ich denke ich habe es Akzeptiert und bin mir im Klaren das ich andere Wege gehen muß um das zu erreichen was ich möchte.

Edit: Und Ja mich schmertzt es auch, voralledem sagen zu müssen das man bestimmte sachen nicht machen kann weil das Geld fehlt, ich denke ich weis was ich kann und bekomme auch viel zuspruch über meine Fähigkeiten, das macht es einfacher aber trozdem tut es weh.

MFG Sandfrog
sandfrog
Beiträge: 35
Registriert: 20. Jun 2017, 10:59

Re: Moin Moin

Beitrag von sandfrog »

Abend, ich melde mich mal aus dem OFF zurück, ein extrem Spanendes, Anstrengendes und momentan Katastrophales Jahr (Juni07-Juni08)ist jetzt vergangen seit dem ich das letzte mal hier war.

Eigentlich hatte alles recht gut angefangen, ich hab meine On/Off Beziehung immer noch nicht beendet bis vor einigen Wochen (ich hoffe ich halte das irgend wie durch, sie klammert immer noch), ich hab aktuell einige Freundschaften beendet da mir einige Leute nicht gut getan haben(Aktuell), ich hab einige Bekantschaften verloren die meine Ex-"Freunde" zerstört haben, aber hey ist ja nicht das erste mal und wen die sich durch andere beeinflussen lassen taugen die eh nicht.

Ich hab eine neue Diagnose da meine alte nicht ganz zutreffend war, stat Bipolar bin ich neuerdinks nur noch Depressiv-Hypoman was auch mehr auf mich zutrift.

War das erste mal wieder im Urlaub, hab nen Neuen-Roller geschenkt bekommen bin also neuer dinks Mobiel, war nen zimmlicher hick hack mit dem Amt.

Therapieplatz hab ich immer noch nicht und das mit dem Ehrenamt hat auch nicht geklappt.

Momentan geht es mir auch nicht sehr gut, nachdem im Urlaub durch ein A... meine wenigen Freunde/Bekanten verschwunden sind alles sch..., eigentlich wie vorher auch, das A... Wohnt auch noch bei mir im Haus und Hetzt alle Nachbarn gegen mich auf.

Was mich dadran so Ärgert ist, das das im Prinzip kein richtiger Freund war sondern ne Abhängigkeit von mir, weil ich sonst niemanden hatte und ich es seit langer zeit nicht geschafft habe von ihm wegzukommen, mich ärgert es einfach immer in solche Abhänigkeiten zu fallen.
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