Augmentation mit Prednisolon?

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Cindy6
Beiträge: 47
Registriert: 11. Feb 2017, 13:06

Augmentation mit Prednisolon?

Beitrag von Cindy6 »

Hallo,

es geht nicht um mich, sondern um die Schwester meiner Mutter, die auch an einer Depression leidet. Beide wissen allerdings nichts von meiner Depression, aber darum geht es jetzt nicht.

Und zwar hat sie, nachdem unter Citalopram EKG-Auffälligkeiten aufgetreten sind, Mirtazapin (Dosis weiß ich nicht) erhalten. Da dieses nicht ausreichend wirkt, hat sie nun Predisolon 20 mg zusätzlich erhalten (für wie lange weiß ich nicht). Ich finde das etwas ungewöhnlich, ich habe Fachliteratur zur Pharmakotherapie hier, und da steht diesbezüglich nichts drin.

Dass Prednisolon aufputschend wirken kann, weiß ich aus eigener Erfahrung. Ebenfalls habe ich selbst erfahren, dass ich nach dem - wahrscheinlich zu schnellen - Absetzen noch depressiver wurde als davor. In älteren Posts wird ähnliches berichtet, aber nichts dazu, dass Prednisolon zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird.

Jetzt wollte ich mal wissen ob das jemand kennt, selbst Cortison zusätzlich zu ADs genommen hat oder ob das tatsächlich so ungewöhnlich ist, wie ich vermute? Was ist der Sinn dahiner?

Ist es nicht so, dass bei depressiven der Cortisolspiegel eher zu hoch als zu niedrig ist - zumindest bei denen die Unruhe und Nervosität haben?

LG, Cindy
RezDep
Beiträge: 498
Registriert: 13. Apr 2016, 18:09

Re: Augmentation mit Prednisolon?

Beitrag von RezDep »

Hy,

bei mir hat Quetiapin als Augmentation geholfen.
Ich könnte mri vorstellen, dass die NW bei regelmäßiger Cortsiongabe auch viel zu hoch wären, als dasnoch wirklich ein Nutzen entsteht.
Ich kenne Menschen, die Prednisolon o.ä. wg. Morbus Crohn bekommen haben und gleichzeitig unter Depressionen litten und mit ADs behandelt wurden. Könnte da jetzt nicht behaupten, dass das AD besser wirkte als bei anderen. Ist aber rein mein subjektiver Eindruck.

Bzgl. Spiegel: ich hab es so verstanden, dass der Spiegel unter (ehr kurz-bis mittelfristigen) Stress erst erhöht ist, weil die Nebeniere (oder -rinde?) fleißig Cortisol ausschüttet, bis sie erschöpft ist. Dann sinkt der Spiegel wieder.
Bei mir (Spucketest über mehrere Zeitpunkte am Tag) war er definitiv zu niedrig, bin da mit pflanzlichen "Hilfsmitteln" gegen die Erschöpfung angegangen.

LG
Kessy
tuvok
Beiträge: 10
Registriert: 30. Mai 2017, 16:43

Re: Augmentation mit Prednisolon?

Beitrag von tuvok »

Das Prednisolon wird gegen Entzündungen eingesetzt. Nun gibt es eine Theorie, dass Entzündungen für (manche) Depressionen verantwortlich sein könnten. Vielleicht ist das der Hintergrund.
Im Spiegel kam mal vor Jahren ein Artikel darüber: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 26767.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

(Bei mir hat z. B. das entzündungshemmende Schmerzmittel Ibuprofen eine gewisse antidepressive Wirkung. Allerdings sollte man auch mit Schmerzmitteln vorsichtig sein.)
riverflow
Beiträge: 535
Registriert: 4. Apr 2014, 11:30

Re: Augmentation mit Prednisolon?

Beitrag von riverflow »

Hallo,

bezüglich der Entzündungstheorie der Depression wird ein bestimmtes Antibiotikum auf positive Wirkung getestet. Dass Cortison als Augmentation gegeben wird, habe ich noch nie gehört. Bin ziemlich sicher, dass das off-label geschieht.
Ist eine Augmentation nicht auch immer über einen langen Zeitraum gedacht?
Mir persönlich hätte Cortison dafür viel zu viele Nebenwirkungen. Außerdem kann es depressogen wirken, also genau gegenteilig als bezweckt.
Ist es denn sicher, dass sie das Medikament gegen eine Depression und nichts anderes nimmt?
dienstag
Beiträge: 71
Registriert: 24. Aug 2011, 11:50

Re: Augmentation mit Prednisolon?

Beitrag von dienstag »

Hallo,

ich bin zufällig auf diesen Thread gestoßen, ich suche jemanden mit Erfahrungen mit Kortison.
Ich bin seit einer schweren depressiven Krise 2011 mit VT ,REHA und Medis ziemlich stabil, nehme aktuell noch Cipralex und Quetiapin.
Ich habe jetzt wegen einer Gesichtslähmung hochdosiertes Prednisolon bekommen und das hat bei mir Ängste und Depressionen ausgelöst , die sich gewaschen haben..
Im Krankenhaus haben sie das Quetiapin von 25 auf 100 mg hochgesetzt und das Kortison abgesetzt.
Es wirkt extrem erregend ,Cortisol ist ja ein Stresshormon ,was der Körper mit da 3mg täglich ausscheidet ,möglicherweise ist es bei manchen Leuten gut ,aber bei Depressionen mit Unruhe und Ängsten ist es mit Sicherheit nicht das richtige Medikament

Lg Die
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