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ich weiß gar nicht, wie lange ich hier nichts mehr geschrieben habe
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Heute ist mir danach und ich möchte Euch sagen, es geht mir sehr gut. Ich habe zwar keine neue Beziehung, aber ich suche auch nicht danach. Was kommt, das kommt auch ohne Suchen. Es hat lange gedauert, bis ich mich selbst wieder gefunden habe. Ich trauere nicht mehr und blicke endlich wieder nach vorne.
Einige kennen meine Geschichte ja.....die so oft hier beschriebene on/off-Beziehung mit einem depressiven Menschen. Heute kann ich sagen, es hat mich auch mit mir selbst weitergebracht, auch wenn es oft verdammt weh tat. Die Einsicht oder der Verstand leugnet lange, dass es besser ist sich zu trennen. Man liebt diesen Menschen ja und kämpft um ihn. Auch ich habe lange gekämpft, um dann irgendwann doch feststellen zu müssen, dass ich mich selbst schützen muss.
Ich mache meiner Ex keine Vorwürfe, sie hat das alles nicht absichtlich getan. Das Ausmaß ihrer Krankheit und die Vielfältigkeit ihrer Symptome sind mir teilweise nach der endgültigen Trennung erst klar geworden. Heute kann ich sagen sie tut mir unendlich leid, denn sie möchte nichts lieber als Nähe und einen Menschen, auf den sie sich verlassen kann. Das ist das Schlimmste an der Krankheit....der Wunsch, was man nichts mehr möchte auf der Welt und dennoch immer wieder zu scheitern. Sie hat mir mal erklärt, dass ihr Vertrauen auf Verlässlichkeit in einer Beziehung soweit unten ist, dass sie immer das Gefühl hat (egal wie verlässlich der Mensch ist), dass er sich dann das nächste Mal bestimmt trennt und wenn der Moment vorbei ist, dann ganz bestimmt beim nächsten Mal. Ich hätte mich bis zum geht nicht mehr abstrampeln können, es hätte nichts an ihrem Denken geändert. Als sie mir das mal sagte, hat es mich sehr sehr traurig gemacht und mir noch einmal deutlich gemacht, welcher Teufel eine Depression ist.
Wir haben losen Kontakt (nur telefonisch) und in irgendeinem Gespräch habe ich dann mal gesagt, dass ich ihr nie mehr vertrauen könnte und eine Beziehung deshalb auch nicht mehr infrage kommt. Ich nehme mir heute auch das Recht, zu sagen was ich denke. Meine damalige Rücksichtnahme hat ja nur dazu geführt, dass sie meinte mich "im Sack" zu haben, egal was passiert. Schuld habe ich natürlich auch selbst, da ich ja immer wieder "zu haben" war, wenn es ihr mal gut ging. Aber auch das sehe ich heute als positiv an, denn sie hat mich durch ihr Verhalten gezwungen mich mit mir selbst auseinander zu setzen und in allen Dingen auf mich zu achten.
Aus heutiger Sicht und mit meinem jetzigen Wissen über all die Facetten ihrer Krankheit kann ich sagen, dass ich sie für beziehungsunfähig halte. Ich denke, es ist zu viel in ihrem Leben passiert, was leider schon in frühester Kindheit begann und vieles davon kann sie einfach nicht mehr nachholen. Es hat gravierende Schäden verursacht und ihr Therapeut hat ihr das auch klar und deutlich gesagt. Er kann nicht heilen, sondern nur helfen, besser damit zu leben.
Für sie bin ich froh, dass sie anscheinend endlich einen guten Therapeuten gefunden hat, der auch mal Klartext mit ihr redet. Leider hatte sie ja davor 2 Therapeuten, die einfach nur unterirdisch waren und auch das hat natürlich Spuren bei ihr hinterlassen, was das Vertrauen angeht.
Ich kann hier natürlich nur meinen Weg beschreiben und mir ist klar, dass es hier viele tolle Menschen gibt, die ihren Weg noch finden müssen. Denen kann ich nur von ganzem Herzen wünschen, dass sie auf SICH achtgeben und sich nicht selbst verlieren. Ich war kurz davor und habe den Absprung gerade noch so geschafft.
Ich wünsche Euch allen, die ihr noch den Weg sucht, das Allerbeste für Euch........
Beste Grüße
Boston