Neid und Eifersucht

[Deprella]

Hallo zusammen,

kennt ihr das Gefühl auch. Eben hat mir ne Freundin erzählt wie toll ihr Urlaub war und dass sie es genossen hat und endlich gebraucht hat. Dann wird sie bald auch befördert und ist überglücklich. Ich hab ihr zwar Glück gewünscht und so getan als wenn ich mich gefreut habe aber in Wirklichkeit war ich alles andere als froh. Hab nur gedacht wieso alle um mich herum glücklich sind und ich nicht. Wieso ich erkrankt bin. Wieso ich keinen grund habe mal anzugeben wue jeder. Was habe ich falsch gemacht. Alles was ich gemacht habe sollte mich weiterbringen. Das dachte ich zumindest immer. Habe so Entscheidungen getroffen weil ich dachte ja so werde ich auch erfolgreich wie die Leure in meiner Umgebung. Doch bei mir kam es dann ganz anders. Jede Entscheidung die ich getroffen hab hat bisher das Gegenteil von Erfolg gebracht. Deshalb mach ich mich auch oft selber nieder weil nichts funktioniert hat. Wenn dann auch noch allle um mich herum glücklich sind mache ich mir noch mehr Vorwürfe. Bin neidisch und eifersüchtig. Bin deprimiert und versuche das nicht mir anmerken zu lassen. Sind ja Freunde und Familie. Ich müsste mich eigentlich freuen für die. Mir kommt das dann nur so angeberisch vor wenn die mir das erzählen. Ich denke wollen die mich jetzt nieder machen. Das brauchen die nicht denn mache mich schon selber genug fertig. Dabei tauscht man sich eigentlich nur wie früher über Ereignisse aus. Zumindest sehen das meine Freunde wie immer als guten Austausch aber das nehme ich jetzt als Angriff wahr. Bin heute echt ko. Könnte wieder heulen.

Lg Deprella

[Zarra]

Hi Deprella,

Dabei tauscht man sich eigentlich nur wie früher über Ereignisse aus.

bleib mal bei dem Satz, den Du ja immerhin selbst (!!!!) geschrieben hast. Der ist der Kern, der wirkliche. - Und dann gibt es Deine Krankheit.

... wäre es wirklich wünschenswert, wenn Sie Dir nichts mehr erzählen würden? Ne, wohl nicht, oder?

Klar können dann auch solche Gefühle autreten (Neid, Eifersucht ... immerhin ist das jenseits von Gefühllosigkeit). - Versuch es zu relativieren! Nicht wegreden oder Dir sagen, daß es nicht sein darf, aber: relativieren.

LG, Zarra

[Deprella]

Hallo Zarra,

Ja ich habs selbst gesagt. Mein Verstand sagt es so aber die Gefühle spielen wieder verrückt und sagen was anderes. Ist witklich schwierig momentan für mich. Ich konnte mit solchen Sachen eigentlich schon immer nicht gut umgehen aber eine Zeit lang ging es bzw habe ich das so hingenommen. Das heisst jetzt nicht dass ich total gemein bin und mich für Freunde nicht freuen will. Na ja sehr schwer einfach momentan und ja du hast recht. Wenn sie mir garnichts mehr erzählen würden dann wäre es schlimmer. Würde mich sehr alleine fühlen. Zumal ich sowieso kaum Freunde habe. Eigentlich habe ich nur so Bekannte und Arbeitskollegen aber richtige langjährige Freunde die uch öfter mal sehe nicht.

Da hast du recht. Wenigsten ist Neid und Eifersucht doch eine Reaktion und ein Gefühl. Bin wohl doch nicht so leer wie ich oft denke. Danke für die Erkenntnis

Lg Deprella

[Birko]

Du bist sehr ehrlich und das macht dich ungemein sympathisch.
Dazu gehört grösse von sich zu sagen ich bin neidisch und eifersüchtig. Das weisen die meisten weit von sich und doch sind es die meisten.

Geht es mir gut habe ich keine neidgefühle, geht es mir schlecht sehr wohl. Dann bin ich sogar auf die eigenen kinder neidisch, obwohl ich denen alles glück der welt gönne.
Sogar auf meinen mann, der keine depressionen hat.
Mittlerweile lass ich das zu und schreibe es auf. Hinterher kann ich es nicht begreifen.
In meinem heft stehen sachen, oje, da denke ich wenn ich mal tot bin darf das keiner lesen.soll ich es vernichten, vorsorglich. Geht nicht, ich brauche den text.
Verzwickt.
Lg

[music_is_life]

Du bist neidisch, weil dir deine Freundin/Bekannte deine innere Sehnsucht nach Glück spiegelt.

Du glaubst, dass dein schlechtes Gefühl gegen diese Freundin gerichtet ist, im Grunde ist das Gefühl aber gegen dich selbst gerichtet. Du bist unterbewusst wütend auf dich, weil dir deine Freundin dein Defizit aufgezeigt hat. Nämlich dass du nicht den Erfolg hast, für den du so hart "gekämpft" hast.

Jedes Mal, wenn wir irgendwo Neid/Eifersucht verspüren, geben wir die eigene Verantwortung für unser Glück ab, um uns selbst zu entlasten. Nur wird es immer Menschen geben, die irgendwo erfolgreicher sind, das größere Auto fahren, den besseren Partner haben.

Daher kann und darf beruflicher Erfolg nicht mit Glück assoziiert werden. Glück hat nichts mit finanziellem/beruflichem Status oder Anerkennung zu tun. Glück ist eine reine innere Haltung dem eigenen JETZIGEM Leben gegenüber.

Leider suggerieren uns die Marketingpsychologen der Werbeindustrie aber immer wieder, dass wir "Dinge" brauchen, um glücklich zu sein. Tatsächlich werden auch kurzzeitig Glückshormone ausgeschüttet, wenn wir uns z. B. ein schickes Paar Schuhe kaufen, oder ein neues Auto. Nur ist dieses Glück extrem schnell vergänglich und eben nicht echt.

[Deprella]

Hallo Birko und music is life,

Vielen vielen Danke für eure lieben Worte. Ich versuche immer ehrlich zu sein. Manchmal auch leider zu ehrlich. Ich finde euch und alle anderen hier im Forum auch sehr sympathisch und fühle mich besser wenn ich mich austauschen kann. Ihr beide spricht mir aus der Seele. Birko genau so geht es mir auch. Es ist wirklich nur so djese Phase wo ich dann neidisch znd eifersüchtig werde. Das vergeht dann wieder und ich denke mir boa das war jetzt echt wieder gemein von mir. Wie music is life schon sagte hat es glaube ich weniger mit der Person zutun aber ich hab dann natürlich Schuldgefühle weil ich denke ich wäre eine böse Person wenn ich mich bei solchen Momentan nicht für eine Freundin freuen kann. Ich bin wirklich unglücklich mit mir und mit meinem Leben. Mir wird oft gesagt wenn ich unzufrieden bin dann soll ich was ändern. Zu zeiten wo es noch ging habe ich es auch versucht aber ging trotzdem schief und jetzt kann ich es nichtmal mehr versuchen. Da fehlt mir die Kraft. Ich weiss auch nicht ob ich dauerhaft glücklich werden kann. Was ist für mich Glück? Das weiss ich nicht. Wie fühlt es sich an? Viele sagen auch ich soll gerade jetzt sachen machen die mich glücklich machen. Ist nur etwas schwer etwas zu machen wenn man nicht mal weiss was das ist. Deshalb denke ich immer ich bin wenigatens zufrieden wenn die arbeit läuft und wo anders keine Probleme entstehen. Ich wäre natürlich schon glücklich wenn sich einiges sich endlich zum poaitiven wendet. Die letzten Male war es aber doch so wo ich gedacht habe ok jetzt bist du zufrieden mit job freunde oder partner. Jetzt kann es so bleiben und nur besser werden. Ich schaffe es dann auch mal befördert zu werden. Habe ja jahrelang gute Arbeit geleistet aber dann wendet sich wieder alles zum negativem. Das was man dann bisher erreicht hat ändert sich zum negativem. Was umso mehr kraft dann raubt. Jahrelange arbeit war umsonst und man muss von vorne anfangen. Die anderen überholen einen und haben nicht mal halb so viel kraft reingesteckt. Ist für mich sehr schwer es zu verstehen wieso alles so ungerecht ist. Wirklich traurig. Wenn man schon keine Anerkennung für meine Bemühungen bekommt dann sollte man nicht auch noch mir in den Arsch treten und alles kaputt machen was ich erreicht habe. Anstatt mich zu befördern werd ich einfach umgesetzt und abgeschoben weil ich länger erkrankt war jetzt. Auf diesem Posten wohin die mich schicken wollen habe ich dann keine Möglichkeit mehr weiter zu kommen. Ich frag mich war das der Dank für meine harte Arbeit? Ich kanns echt nicht verstehen. Ich hab nichts gegen meine Freundin. Ich gönne ihr das aber ich bin sauer auf alle die mir das antun. Weiss nicht ob ich nochmal die kraft finde alles von vorne zu erledigen.

Lg Deprella

[DieNeue]

Hallo Deprella,

kennt ihr das Gefühl auch. Eben hat mir ne Freundin erzählt wie toll ihr Urlaub war und dass sie es genossen hat und endlich gebraucht hat. Dann wird sie bald auch befördert und ist überglücklich. Ich hab ihr zwar Glück gewünscht und so getan als wenn ich mich gefreut habe aber in Wirklichkeit war ich alles andere als froh. Hab nur gedacht wieso alle um mich herum glücklich sind und ich nicht.

Ooooooh ja! Das kenne ich! Bei mir sind es zur Zeit nicht die beruflichen Erfolge anderer Leute, sondern dass andere Leute heiraten, Kinder kriegen, Haus kaufen, sowas. Aber ist ja im Prinzip das gleiche. Ich krieg jedesmal die Krise, wenn wieder eine erzählt, sie ist schwanger oder sie heiratet etc. Eine Freundin zieht mit ihrer Familie jetzt wieder zurück in meine Gegend und ich freue mich total, dass sie dann wieder hier ist, aber es gibt mir auch so einen Stich und ein Neidgefühl, dass die beiden es sich leisten können, ein Haus zu kaufen. Ich darf im Moment nur max. 2600€ besitzen, weil ich Ambulant betreutes Wohnen vom Bezirk erhalte, und andere Leute in meinem Alter können einfach arbeiten und in Ruhe Geld ansparen und sich dann ein schönes Haus kaufen. Oder ein anderer hat einfach ein naturwissenschaftliches Studium und verdient einen Haufen Geld, das ich mit meiner Ausbildung/Studium nie verdienen würde. Da frage ich mich auch oft, warum das so ungerecht ist.

Wir hatten hier schon mal ein, zwei Threads, da ging es um ähnliches. Ich hab sie dir mal rausgesucht:
http://www.diskussionsforum-depression. ... 57&t=35590" onclick="window.open(this.href);return false;
Hier ging es darum, dass man sich älter fühlt, als andere Leute im gleichen Alter, weil man ganz andere Erfahrungen gemacht hat und eben nicht das machen kann, was "alle" machen. Ab meinem Beitrag geht es so los mit dem Thema)

http://www.diskussionsforum-depression. ... 57&t=36009" onclick="window.open(this.href);return false;
Hier ging es auch um sowas ähnliches. Fand es gut zu lesen, dass andere das auch als schwierig empfinden, dass unser Leben so anders ist als das von gesunden Gleichaltrigen.
Da habe ich auch einiges geschrieben, wie es mir damit geht. Vielleicht hilft es dir ja.

Ich denke wollen die mich jetzt nieder machen. Das brauchen die nicht denn mache mich schon selber genug fertig. Dabei tauscht man sich eigentlich nur wie früher über Ereignisse aus. Zumindest sehen das meine Freunde wie immer als guten Austausch aber das nehme ich jetzt als Angriff wahr.

Ich empfinde die Mitteilungen nicht als krassen Angriff, weil ich weiß, dass die Leute einfach nur aus ihrem Leben erzählen und sie mich mögen und mir nichts reinwürgen wollen. Und ich erzähle ihnen auch aus meinem Leben. Da komme ich mir dann manchmal echt blöd vor, wenn ich so viel negatives erzähle, dass es mir wieder nicht so gut ging etc. Ich will die anderen auch nicht runterziehen oder ihnen ein schlechtes Gewissen machen, dass es ihnen besser geht als mir. Hab mal mit einer Freundin darüber gesprochen, weil der Unterschied im Leben von uns beiden echt extrem ist. Bei ihr läuft irgendwie alles gut und bei mir "alles" schlecht. Sie hat gemeint, dass das halt jetzt eben so ist, meine Lebenssituation ist gerade so und ihre gerade so und von daher kann ich das ruhig erzählen. Sie weiß aber, dass gerade so "Schwangerschafts- und Hochzeitsmitteilungen" bei Singles in unserem Alter oft eine mittlere Krise auslösen können. Fand das gut mal zu hören, dass andere Leute das auch mal wahrnehmen, dass nicht jeder juhu schreit.
Meine Nachbarn haben Anfang des Jahres ihr zweites Kind bekommen und ich krieg da relativ viel mit. Ich krieg das Geschrei mit, die Trotzphase, dass man nicht mehr einfach irgendwohin gehen kann, wie sehr einen ein Kind beansprucht und wie anstrengend zwei Kinder aufeinmal sein können. Das relativiert meine Sicht wieder ein bisschen. Ich würde es im Moment nicht packen, aber ich würde mich im Moment eigentlich auch nicht um ein Kind kümmern wollen. (Da reiche ich mir selber schon...). Bin froh, dass ich so unabhängig bin.
Vielleicht ist das bei deinen Freunden auch so, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Vielleicht ist ein neuer Arbeitsplatz mit mehr Einkommen gar nicht so toll, weil man mehr Stress hat etc.
Oder der andere hat dafür etwas, was man selber nicht haben möchte. Viel Geld, aber ne kaputte Familie oder so. Das relativiert bei mir manchmal das Ganze etwas.
Aber trotzdem könnte ich heulen, wenn ich erzählt bekomme, dass jemand mit seiner eigenen Familie mal einen Tag am Meer verbringt, weil sie Freunde in Norddeutschland besucht haben (wohne im Süden). Sowas kann ich einfach nicht machen und mit meiner noch nicht existierenden Kleinfamilie erst recht nicht... Das sind oft so "kleine" Dinge, die mich dann runterziehen. Und andere Leute würden wahrscheinlich gar nicht drauf kommen, dass man sie deswegen beneiden könnte...
Und ich könnte heulen und würde am liebsten mein Handy in die Ecke pfeffern, wenn mir jemand wieder ne SMS schickt, ihr Baby wäre jetzt da und sie sind soooo ÜBERglücklich.

Aber es ist auch gut, wenn man sich gegenseitig etwas aus seinem Leben erzählt, sonst verliert man ganz den Kontakt zueinander. Manchmal ist es vllt auch ganz gut, wenn man es auch mal anspricht, dass man den anderen beneidet. Immer alles in sich reinfressen kann irgendwann auch schlecht für die Beziehung werden, wenn es sich irgendwann anstaut.

Ich konnte mit solchen Sachen eigentlich schon immer nicht gut umgehen aber eine Zeit lang ging es bzw habe ich das so hingenommen. Das heisst jetzt nicht dass ich total gemein bin und mich für Freunde nicht freuen will. Na ja sehr schwer einfach momentan

Wollen und können liegt manchmal sehr weit auseinder... Ich denke nicht, dass du gemein bist. So wie ich dich verstehe, ist es ja nicht so, dass du deinen Freunden gar nichts gönnst. Im Moment ist dein Leben ja wirklich schwierig, da ist es, finde ich, schon auch gerechtfertigt, dass du mal wütend bist, dass dein Leben nicht so ist, wie du dir das vorstellst oder gefühlt alle haben, was du gerne hättest. Ist ja nicht so, dass du jetzt alles hättest und trotzdem jeden wegen irgendwas banalem beneiden würdest.

Jedes Mal, wenn wir irgendwo Neid/Eifersucht verspüren, geben wir die eigene Verantwortung für unser Glück ab, um uns selbst zu entlasten. Nur wird es immer Menschen geben, die irgendwo erfolgreicher sind, das größere Auto fahren, den besseren Partner haben.
Daher kann und darf beruflicher Erfolg nicht mit Glück assoziiert werden. Glück hat nichts mit finanziellem/beruflichem Status oder Anerkennung zu tun. Glück ist eine reine innere Haltung dem eigenen JETZIGEM Leben gegenüber.

Das sehe ich nicht so. Ich denke nicht, dass das Gefühl, glücklich zu sein, nur davon abhängt, mit welcher inneren Haltung man Dinge sieht. Ich verstehe dich so, dass man auch in der beschissensten Lage glücklich sein könnte, wenn man sich sein Glücklichsein nicht durch die äußeren Umstände definiert. Natürlich kann ich nicht davon ausgehen, dass beruflicher Erfolg automatisch bedeutet, dass ich auch glücklich bin. Aber ich denke nicht, dass es nur um eine innere Haltung geht, sondern dass das Außen und v.a. inwieweit ich mein Leben selber gestalten kann schon auch mit reinspielt.
Wenn ich davon ausgehe, dass Glück meine innere Haltung meinem Leben gegenüber ist, müsste ich in jeder Lage glücklich sein können. Ein Beispiel dafür wären Kinder, die in Slums aufwachsen, auf der Mülldeponie Müll sammeln, kaum was zu essen haben, aber trotzdem lachen und strahlen. Aber wenn ich mein Leben betrachte, dann funktioniert die Definition nicht. (Vielleicht bin ich aber auch nur zu depressiv dazu )
Ich hab jahrelang mit der Bürokratie gekämpft. Es ging um Sachen, die mir definitiv zustanden, die ich wirklich brauchte, mir aber nicht bewilligt wurden, und ich hatte das Gefühl, ich kämpfe gegen Windräder, meine Rechte werden mit Füßen getreten und ich kann alles machen, was in meiner Macht steht, aber es bringt nichts. Alles, was ich tue, ist umsonst.
Als dann ENDLICH endlich endlich endlich die Sache zu meinen Gunsten ausging, wurde es mir sehr viel leichter ums Herz und ich hatte zum ersten Mal seit Jahren das Gefühl, ich bin glücklich.
Natürlich kann man da jetzt sagen, ich hätte ja vorher auch schon glücklich sein können, es liegt ja nur an meiner inneren Einstellung. "Freu dich doch am Leben, an diesem Tag, egal, was die Ämter über dich entscheiden und ob du so leben darfst, wie es dir eigentlich zusteht oder nicht! Ist doch egal, das Leben ist schön!" Natürlich können einzelne Tage in der Zeit, auch während man mit den Ämtern kämpft, schön sein, wenn man den ganzen Sch... mal vergisst, aber wenn ich ums Überleben kämpfe, kann ich nicht glücklich sein.
Das Gefühl, dass ich glücklich bin und es mir gut geht, das hing sehr damit zusammen, wieviel Einfluss ich auf mein Leben nehmen konnte. Ich konnte kämpfen und argumentieren und widersprechen, wie ich wollte, es hat niemanden interessiert, dass ich im Recht war.
Ich hab getan, was ich konnte, aber eigentlich hatte ich so keinen Einfluss auf mein Leben, sondern die Ämter haben bestimmt, was in meinem Leben passiert.
Natürlich kann ich auch in schlimmen Zeiten versuchen, mich an den kleinen Dingen zu freuen (was ja auch gut ist und hilft), aber WIRKLICH glücklich macht mich das nicht. Es erhellt meinen Tag, aber das war es auch. Sobald Sorgen und Probleme weg sind, und auch wenn man merkt, dass das eigene Tun etwas bewirkt, geht es einem besser und man bekommt Auftrieb.
(Insofern könnte man jetzt sagen, dass Erfolg glücklich macht, aber so meine ich das nicht. So wie ich dich verstehe, verstehst du Erfolg als das, was man so im Allgemeinen damit meint. Beruflich gut sein, in der Schule immer Einser schreiben, viel Geld verdienen ...)
Von daher denke ich, dass das Außenrum schon beeinflusst, ob jemand glücklich sein kann oder nicht.

Anstatt mich zu befördern werd ich einfach umgesetzt und abgeschoben weil ich länger erkrankt war jetzt. Auf diesem Posten wohin die mich schicken wollen habe ich dann keine Möglichkeit mehr weiter zu kommen. Ich frag mich war das der Dank für meine harte Arbeit? Ich kanns echt nicht verstehen. Ich hab nichts gegen meine Freundin. Ich gönne ihr das aber ich bin sauer auf alle die mir das antun. Weiss nicht ob ich nochmal die kraft finde alles von vorne zu erledigen.

Das meine ich mit dem, dass einem der Einfluss auf manche Sachen entzogen ist.

Liebe Grüße und gute Nacht,
DieNeue

[Deprella]

Hallo DieNeue,

Danke für deinen Beitrag. Genau so meinte ich das. Hast mir aus der Seele geredet. Das mit dem Heiraten und Kinder bekommen kenne ich auch von meiner Umgebung. Mit diesen Sachen habe ich mich schon irgendwie abgefunden und es so akzeptiert nachdem ich da lange nicht mehr erfolgreich war. Vermutlich weil mir diese Themen nicht mehr so am Herzen liegen wie früher und ich da noch nie wirklich Erfolg hatte eine lange Beziehung zu führen und evtl an Heirat und Kinder zu denken. Habe in der Vergangenheit viel versucht aber leider ohne Erfolg. Bei meinem Beruf ist es was anderes. Da war ich bisher sehr erfolgreich und deshalb liegt mir das Thema sehr am Herzen. Wahrscheinlich bin ich deshalb mehr neidisch auf diese Sache als auf alle anderen. Ich hab so wirklich nur den Job und ein Dach über dem Kopf. Deshalb sind diese mir auch sehr wichtig und könnte heulen wenn da jemand Einfluss hat und etwas verändern möchte. Vorallem wenn ich merke dass es dadurch nur negativer wird. Habe so das Gefühl dass einem das wichtigste weggenommen wird und ich dann bald ohne irgendetwas dastehe. Ich hatte bisher nie eine gute Beziehung, richtige Familie und richtige Freunde. Da war ich noch nie wirklich erfolgreich sodass diese mich mittlerweile nicht wirklich belasten. Gab natürlich auch Zeiten wo solche Aussagen von Freunden wie zb ich bin schwanger oder heirate bald mich mehr gestört haben und ich neidlich war aber mittlerweile stört mich das nicht mehr so weil ich es wie gesagt lange versucht habe aber es nie klappen wollte und wenn etwas nie klappt dann findet man sich irgendwann damit ab und es wird unwichtiger. Manchmal aber bin ich dann doch gerade auf diese Leute neidisch die schwanger werden und heiraten weil ich mir dann denke wow du warst nie so gut darin und wieso klappt es bei denen und mir nicht. Das hab ich auch sehr oft. Je nachdem wie der Tag so ist. Bin wohl doch auf jeden und alles eifersüchtig. Egal ob man in der Sache Erfolg oder Misserfolg hatte ich glaube ich bin echt komisch. Weiss nicht wieso ich so bin. Möchte nicht neidisch und eifersüchtig auf andere sein. Möchte endlich nur glücklich werden. Könnte heulen wenn ich sehe dass bei einigen immer alles gut läuft. Ich kenne Beispiele die haben nie Probleme und wenn dann sind es nie so große. Wieso musste ich mich mein Leben lang durchkämpfen und die bekommen direkt alles gut hin. Wieso ist alles so ungerecht. Manchmal glaube ich dass ich verflucht bin. Ich leide auf jeden Fall mit dir.

Gute Nacht und gute Besserung

Lg
Deprella

[Katerle]

Hallo Deprella, denke nicht, dass andere keine oder nie Probleme haben. Denn selbst wenn du verheiratet wärst oder Kinder hättest, geht sowas nie ohne Probleme vonstatten.

Jedenfalls das Thema finde ich interessant. Ich kenne das jetzt so nicht, dass ich neidisch auf andere bin, eher war das so, dass es Leute gab, die auf mich neidisch waren. Wenn zum Beispiel jemand ein neues Auto hat, dann stört mich das nicht, dass ich keins habe oder in Urlaub fährt, dann gönne ich das dem anderen, der sich das ermöglichen kann.

LG Katerle

[Deprella]

Hallo Katerle,

Das ist wirklich schön wenn du das anderen gönnen kannst und keinen neid verspürst. Ich würde das auch gerne wollen. Ist echt schwierig für mich und andere. Höre oft wieso gönnst du mir das nicht von meiner Schwester zb? Dann gibt es oft auch streit. Sie denkt dann oft dass das zu meiner Persönlichkeit gehört und ich einfach nur gemein und egoistisch bin aber so ist es nicht. In der Umgebung kommt das echt negativ an.

[Katerle]

@ Deprella

Wenn das nicht so ist, was ist es dann? Zum Glück gibts da bei uns keinen Streit.

[Deprella]

Ich glaub hätte ich alles was ich will dann wäre ich nicht so. Zumindest wäre ich schon zufrieden wenn ich mal annähernd die hälfte davon erreichen würde was ich möchte. Dass die harte Arbeit sich endlich mal auszahlt. Glaube der neid würde dann nachlassen.

[Rebekka51]

Hallo,

dass es anderen nur immer besser im Leben geht denke ich nicht mehr. Ein jeder hat sein Päckchen zu tragen und auch Menschen mit Karriere und viel Geld sind deshalb noch lange nicht zu beneiden. Vielleicht fehlt ihnen z.B. vieles was man für Geld nicht kaufen kann.
Auch ist es kein Grund neidisch zu sein wenn Frauen heiraten oder ein Baby bekommen, natürlich ist das etwas sehr schönes, aber auch sicher nicht immer nur schön und leicht, wie alles im Leben.
Ich bin auch heute noch manches Mal sehr traurig leider keine Kinder zu haben und ich war sehr lange alleine und hab gelernt das man nie die Hoffnung aufgeben soll.

Was ist Erfolg? Ich glaube beruflicher Erfolg allein macht einen noch nicht wirklich glücklich, kann auch sehr einsam sein. Ich glaube ein Leben gewinnt auch an Tiefe durch schwere Zeiten und man kann auch viel daraus lernen und mitnehmen.

Herzlich grüßt Rebekka

[Katerle]

Das sehe ich auch so Rebekka.

@ Deprella

Nun weiß ich nicht, was du alles gerne haben würdest. Fest steht, dass man seine Ziele nicht ZU hoch schrauben sollte, dann ist man eher zufrieden und weniger enttäuscht. LG

[Deprella]

Hallo ihr lieben,

Ich würde sagen dass ich eigentlich meinr Ziele nicht hochschraube. Meistens habe ich auch nicht viele Ziele weil ich bisher viel versucht hab aber es alles nicht so klappen wollte habe ich einiges so hingenommen und keine Ziele mehr gesetzt. Beruf und Dach über dem Kopf ist für nich wichtig. Alles andere Partner Kinder Familie und Freunde müssen nicht unbedingt sein. Habe in der Hinsicht vieles akzeptiert und bin so erstmal zufrieden.

Lg Deprella

[Katerle]

@ Deprella

Selbst wenn du keine Familie hast oder eine Beziehung, lohnt es sich, ein paar Ziele zu haben, das können ganz kleine sein.

Seh das mal so. Irgendwann gehen die Kinder eigene Wege und man hat sie dann auch nicht mehr sooft um sich herum. Deshalb lohnt es sich trotzdem für mich, jeden Morgen aufzustehen und meinen Alltag zu meistern. LG

[Rebekka51]

Ein Leben ohne Freunde ist sehr einsam weiß ich aus Erfahrung und bin froh das es heute anders ist. Ich weiß auch gut wie es ist alleine zu leben und hab dazu auch die Stärke, aber ich freue mich heute eine glückliche Beziehung zu haben, mit Höhen und Tiefen wie in jeder Beziehung.
Natürlich ist eine Wohnung wichtig in der man sich wohl fühlt, nur materielles macht im Leben aber nicht glücklich.
Ich glaube es ist nicht gut im Leben manches gleich für sich abzuschreiben oder sich damit abzufinden, Leben kann wirklich überraschend sein wie ich feststellen konnte...

[malu60]

Guten Morgen,
danke Rebekka,Du machst Mut,gerade was eine "Beziehung "anbelangt.
Manchmal verschließe ich mich,tu es cool ab,brauch ich nicht mehr,kann
und konnte ich nie......bin viel zu depressiv ,wer kann das schon aushalten...

Jeder Mensch braucht den Anderen.Wer es nicht ausschließt,offen bleiben kann,
der wird vielleicht "sich wundern dürfen und ein Glück,jenseits von "Neid" und
Verzicht erleben.......Wenn nur die "Angst" nicht wär oft auch die falsche Fixierung.
Das Forum hilft mir gegen Einsamkeit bez.Alleinsein...mal auch als Spiegel

Wenn auch hier, schonmal"Neid u.Eifersucht" mich über fallen

(Oma sein dürfen,intakte Familienbande,guter finanzieller Backgrund,oder Partnerschaft)...

Hier lerne ich ,ein Jeder hat sein Päckchen und es ist kein Garant für Glück.

Du beschreibst es so,wie ich es empfinde,liebe Rebekka.Die schlimmen Zeiten haben mich
sowieso auch froher,zufriedener, und dankbarer gemacht.Es ist wirklich so.......

Wenn ich wieder in der Vergleichs-Falle oder bein Werten bin , mich entschuldige,für Gefühle,die doch meine sind......konfliktscheu bin und so Angst hab,so nicht gemocht zu werden, mein Lebensthema. ........ Gut zu Anderen,schlecht über mich denken.....,gelernt ist gelernt
Da will ich wirklich hingucken ,damit Beziehungen gelingen können.
Liebe versetzt ja auch Berge,sagt man Wunder gibt es.......auch noch..... L.G.malu

[Rebekka51]

Danke malu,

ja in jedem Leben gibt es sicher schwere Zeiten, ich hatte auch sehr lange und schwere Jahre...

Aber wenn im Leben immer alles super liefe oder gelaufen wäre, dann wäre ich sicher heute auch nicht so wie ich bin.
Ich bin auch nicht auf alles alleine gekommen, viel geholfen haben mir Therapie und Menschen die mich so mochten wie ich bin und mein christlicher Glaube den ich wieder gefunden habe.
In großer Not haben mir auch Menschen geholfen, andere haben nicht mal gefragt wie es mir geht.

Sich verkriechen kenne ich auch gut, aber bringt einen nicht weiter, es ist nicht einfach aber lohnend einen Weg raus zu finden, einfach lebendiger als immer alles ganz alleine zu bewältigen.

Herzlich grüßt Rebekka

[Seide]

Hallo,
Neid kenne ich auch, aber erstaunlicher weise nur bei meinen Geschwistern.
Die sind alle Rentner mit sehr guter Rente.
Alle fahren da hin dort hin, ständig sind sie unterwegs.

Ich hoffe sehr oft, daß ich einmal eingeladen werde.
Aber ich hoffe vergebens.
Hätte ich eine sehr gute Rente, würde ich irgend jemand in den
Urlaub mit nehmen.
Aber jede/r ist halt anders.

Dazu noch folgendes : Von meinen Geschwistern ruft ganz, ganz selten bei
mir an und fragt wie es mir geht.Und ich weiß,
daß eine Schwester bei mir im Ort im Supermarkt einkauft.
Null, Null, das tut weh. Und ist etwas vom eigentlichen Thema ab: Sorry

Liebe Grüße Eure von der Hitze zerfließende Seide

[Rebekka51]

Hallo Seide,

ja so ist das wohl leider heutzutage öfter unter Geschwistern, kenne ich auch.
Ich finde das auch traurig, aber müssen ja beide Seiten auch wollen, alleine kann man da nicht viel ausrichten. Das kommt sicher auch viel davon das Menschen heute oft schon auf Monate mit Terminen ausgebucht sind und für nichts Zeit haben.
Außerdem ist es auch manches Mal schöner Menschen außerhalb der Familie kennen zu lernen.

Herzlich grüßt Rebekka

[Deprella]

Hallo Seide,

Genau das meinte ich dass ich mir eigentlich schon immer sehr viel Mühe gegeben habe nicht einsam zu sein trotz meiner Depression wobei es in dieser Phase umso schwieriger ist Kontakte zu knüpfen oder Kontakt zur Familie und Freunden oder Bekannten zu halten. Ich motivere und versuche schon sehr lange gegen die Einsamkeit etwas zutun. Zumindest an Tagen wo die Depression es mir zulässt aber leider vergeblich sodass ich desshalb es mittlerweile akzeptiert habe. Ich habe zum Teil aufgegeben selber aktiv zu werden und immer die Leute zu fragen, ob sie Zeit haben, obwohl man selber aktiv werden muss damit die Einsamkeit nicht das ganze Leben verfolgt. Ich weiss aber eben nicht mehr was ich dagegen tun kann. Habe viel versucht. Wie ich schon sagte hatte ich bisher schon immer Probleme damit. Meine Freunde oder Bekannte habe ich immer durch Familie kennengelernt und wenn das Verhältnis mit der Familie nicht mehr so gut ist sieht man weder Familie noch Freunde. Ich habe mich die letzten Jahre bewusst von der großen Familie abgeschottet nachdem ich durch die Therapie gemerkt habe dass meine Kindheit und die Familie die Erkrankung ausgelöst hat. Ich wollte nicht mehr in der Endlosschleife stecken und mich endlich von den Fesseln befreien um für immer gesund zu werden. Die Distanz hat mir geholfen. So ganz langsam taste ich mich endlich dran auf mich selber zu hören. Ich stelle mir die frage was will ich. Klar gibt es Momente wo ich wieder schwach werde und denke hmm ist das jetzt von anderen so gewollt was ich machen möchte oder wollen die das nicht. So ganz kann ich mich von diesem Mechanismus noch nicht verabschieden. Das muss ich aber um gesund zu werden. Ist immer ein Kampf mit mir selber aber ich hätte wirklich gerne mehr soziale Kontakte und am besten auch eine beste Freundin. Ich würde mich sogar mehr aufrappeln wenn jemand da wäre und mich alle 2 Tage nervt ob man sich denn mal sieht und was unternimmt. Das wäre wirklich toll

[malu60]

Hallo Zusammen,
was Familie und besonders Geschwister betrifft,kann ich Euch so gut verstehen.

Liebe Seide,ich wurde schon früh als "die Kranke"abgestempelt.

Meine Brüder sind aber auch alle geschädigt,hatten aber Glück mit Ihren Frauen.

Null Therapie,vielleicht höchstens ne psychosomatische Kur,sie haben ja angeblich
nix.Können aber die "kranke Schwester" nicht ertragen.Schotten dicht,und ich laß es
auch mitlerweile so sein. Beide Seiten müssen wollen.
Wir sind jetzt alle 4 um die 60Jahre,wie traurig ist das doch.....Eltern tot und die Geschwister
meiden und beneiden sich untereinander,auch die angetrauten Damen mischen mit!
Refektieren will "Keiner,nur immer hinterm Rücken redet Einer über den Anderen,das haben wir
zu Hause gut gelernt.Buhlten wir doch auch immer um ein bißchen Liebe der Eltern.

Schade,manchmal tut es noch weh,ich denk aber nicht mehr schlecht über sie Alle.L.G.Malu

[Deprella]

Hallo Malu,

Du sprichst mir aus der Seele. Meine Familie ist leider auch so. Jeder kämpft gegen jeden. Echt traurig. Jeder sieht seine Seite. Als kranke oder als Psycho werde ich nicht von der Familie abgestempelt sondern von der Umgebung eher. Zb auf der Arbeit. In der Familie wird es eher so gesehen ne die hat ja krine Probleme und Depression ist keine Krankheit. Ich sei nur zu faul.

Also gibt nur Sticheleien überall.

LG
Deprella

[Katerle]

@ Seide
@ Deprella

Das ist wirklich sehr traurig...