Die Gefühle bewegen sich...

axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

...hallo Hartmut,

schön das es dir wieder besser geht. Was eigendlich ist eine Zughefrau? Ich hab nicht einmal die geringste Vorstellung davon.Ist das eine Frau, die alte niederbayrische Traditionen pflegt?

Es ist nich das Reden selbst,was mir Schwierigkeiten macht. Sondern das Vorbereiten. Da steigen bei mir solche Angstgefühle hoch,das ich sofort aufhören muß. Sonst werde ich blockiert...Sobald ich auch nur eine winzige Spur erspüre,bin ich fertig mit mir. Sobald ich merke ich hab etwas vergessen und weiß nicht was es ist ,geht bei mir nichts mehr. Aus vorbei.
Ist das ein Thema was ich mitdem Therapeuten besprechen sollte? Gandolph
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

liebe @user,

...sobald ich merke, das ich etwas nicht beachtet habe,was aber wichtig wäre,fange ich an,zutiefst unsicher und blockiere mich...was ist das? Gandolph
kr
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von kr »

Lieber Gandolph,

aus grauschwarzen Gewitterwolken treffen Worte wie Blitze mein Herz.

Welchen Schmerz kann ein Mensch ertragen?
Unter welchem Gewicht zerbricht die Seele?
Wo schlägt das Herz der Dunkelheit?
Können die schwarzen Vögel der Gedanken Freunde werden?
Mit welch unsichtbaren Fäden sind wir alle verbunden?

Ich denke an Dich

Dein kleiner Rabe
___________________________________________________


IMPOSSIBLE IS NOTHING.
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

...an den kleinen Raben...

Wo ist das Lebendigsein zu Hause?
Wo die Aufmerksamkeit?
Eine Erinnerung erspüre ich nicht.
Macht mich traurig,
sehr sogar.
Weiß auch nicht,
wo Verstand und Herz sich verschmolzen,
hätt gern erst ein kleinen Teil,
Später ganz viel davon.
Den Bund von beiden ich werd´s verfolgen,
vorbereiten werd ich mich.
Vielleicht ist das Leben so,
das sich vorbereiten ist einzig Weg.gandolph
kr
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von kr »

Lieber Gandolph!

Herz und Verstand
sind verschmolzen.
Wo bleiben
Gefühl und Seele?
Schwarzer Samt
und schwarze Seide
verhüllen den langen
Weg zum Gipfel.

Wenn ich auf der Suche bin sehe ich viele Wege. Zu viele Wege wie mir scheinen mag. Lange dachte ich, dass nur einer der richtige für mich sein kann. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Können es auch noch so viele Wege sein, sie führen mich alle zu meinem Ziel. Auch Umwege und sogar Sackgassen schäme ich mich nicht mehr zugehen. Ich gestehe mir es ein und versuche einen neuen Weg. Sogar die Sackgasse war wichtig für mich, nur das weiß ich erst viel, viel später.

Ich bin ein Wanderer und Bergsteiger (nicht nur virtuell!). Mein Rucksack ist schwer von Erinnerungen, die mich manchmal niederdrücken. Aber sie gehören zu mir, wie mein Berg, der sich oft in graue Wolken hüllt. Nur das Licht am Gipfel wird für mich allein leuchten.

Viele Grüße vom kleinen Raben
___________________________________________________


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axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

...und weißer Nebel am Berg,
läßt den Atem schwerer werden.
Das Herz schlägt schnell,
ich kann´s fühlen,
doch meine Kraft,
sie schwindet.
Ich kann sie nicht mehr halten,
bleib hier, schrei ich´s raus,
und reiß mich zusammen.
Sie hört nicht mehr mein Geschreie,
und verschwindet ins Nimmerwiedersehen.
Plötzlich, ich fühls ganz deutlich,
verlassen mich auch die Gefühle.
Dann ist der Moment gekommen,
fühl ich Eis in mir.
Will´s kein sagen,
hab selbst Angst davor.
Bleib allein mit meiner Angst und zittere
will nur überleben,ist dann mein Ziel.
Ruf mein Seelenvogel herbei,
hoffe, er gibt mir Wärme.
Meine Seele strahlt Eiseskälte unentwegt, ich fürchte mich,
und weine viel.
Wie gehts weiter?
Weiß es nicht,
sehe nur den Berg vor mir.
Steil ist er und sehr lang der Weg,
wie sich beruhigen?
Kühl zieht der Verstand seine Kreise,
ich komme nicht los von ihm.
Nehme sein Angebot an und denke,
ich schaffe es,egal wie lang.
Doch merke ich,
so gehts nicht nur noch weiter.
denn mein Gefühl ist auch bei mir.
Ich lerne mich kennen,
und freue mich,
denn Ich-sein ist ein langer Weg,
wenn nicht sogar der Längste.Gandolph
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

Hallo ihr Lieben...

ich will gleich los, hab Therapie,
ich spüre nichts was ich erzählen will,
bin ohne Gedanken und Gefühle alleine,
ich höre nichts,
was ich sagen will,
das macht sich breit in mir.

Na los doch komm schon,sag ich,
doch zu wen?
Mein Ich erhört es nicht,
läßt mich im Stich.
Von da kommt das sich alleine fühlen,
ich bin es selber der sich verläßt. Gandolph
wiggerl
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von wiggerl »

Lieber Gandolph,

eine Zugefrau ist eine Frau, die im Haushalt mitarbeitet, heute würde man Haushaltshilfe sagen.

Du solltest mit Deinem Therapeuthen grundsätzlich alles besprechen, was Dich bewegt. Die Unsicherheiten und sich daraus ergebende mentalen Sperren, besonders bei Reisevorbereitungen, kenne ich auch. Meine Frau geht dann immer ganz besonders vorsichtig mit mir um.
Viele Grüße








Hartmut
Natatza

Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von Natatza »

Lieber Gandolph, lieber Hartmut, liebe ander hier,

ich hoffe, Euer Tief geht bald vorüber und Ihr könnt Euch wieder freuen wie ich. Um beim Thema dieses Postings zu bleiben: Meine Gefühle bewegen sich wieder! Und zwar in Richtung Freundschaft... Freundschaft zu meinem Ex, den ich heute besucht habe und dabei feststellen durfte, dass von beiden Seiten "nur" noch Lieb-Haben da ist. Und uns beiden geht es besser ohne den anderen. Ist zwar irgendwie auch traurig um eine weitere zerbrochene Beziehung, aber dafür haben wir beide eine Freundschaft fürs Leben erhalten, denke ich. Und das ist wichtiger als alles andere.

Liebe Grüße
Natascha
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

Hallo liebe Natascha,lieber Hartmut,

seid dem 27.01. hab ich kein Eintrag mehr geschrieben. Mich plagen Depressionen ohne Ende. Ich halte wirre Gefühle fest. Ich weiß nicht einmal ob ich sie beschreiben will oder sie nicht beschreiben kann.

Mich begleiten eigene Schuldgefühle. Eigene die bei mir im Kopf entstehen und in meinen Körper sehr schlechte Gefühle auslösen.

Sobald ich diese Qual durchstanden habe werd ich mich wieder melden.

Noch etwas. Hab erspürt,dass ich sehr viel Energie im Netz gelassen habe. Doch ich benötige diese Kraft, um in meiner Therapie voranzukommen. Mich hat das Schreiben viel,ja, sehr viel Kraft abgesaugt...sorry Leute...meld mich aber bestimmt.
gandolph

Bin mit mir allein zu Haus,
weiß mir nicht zu helfen.
Schuldgefühle plagen mich,
ich weiß nicht ein noch aus.
Kann jetzt nicht,hab keine Lust,
so fühl ich mich,siehts aus in meinen Kopf.
Das geht nun schon viele Tage,
ich kann es nicht ertragen.
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

...Hallo...

was ist mit mir los? Meine Gefühle kann ich nicht mehr beschreiben.Nur noch ein dumpfes Nichts ist das. Mein Verstand weiß nicht, wie er damit umgehen soll.
Heut war Therapie und auch da kam ich nicht an mich heran. Ich weiß nicht weiter. Mir macht das Angst,dass erspüre ich...aber warum?Wozu stehen diese Ängste in den Startlöchern? So fühlt sich das Gefühl an.Bin sonst ratlos. Mir ist so, als ob ich in jeden Moment etwas zu beführchten habe( als ob ein Läufer gleich loslaufen muß,er wartet nur noch auf den Startschuß, dieser Anspannungsmoment ist es).Was will mir die Angst mitteilen? Ich werd noch ganz bekloppt im Kopf. Was ist das nur?
Wie kann ich das nur anfangen zu beschreiben?
Wer kennt das?

So war jetzt ne stunde walken. Kopf frei blasen lassen vom Wind.
Mir gehts besser. Dennoch bleibt das schale Erinnerungsgefühl von-nicht-wissen-was-mit-mir-los-ist.
Wer kann mir helfen? gandolph
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

...Hallo...

man,...ist ja ganz schön was los im Forum.

Da hab ich ein paar Tage nicht geschrieben und schon "lande" ich weit abgeschlagen.

Ich bin wieder auf dem aufsteigenden Ast. Meine Depries haben nachgelassen,so das ich wieder schreiben.
Leider hab ich eine schwere Erkenntnis mitgenommen. Meine ständige Traurigkeit ist dafür zuständig, das ich mich selbst sehr schlecht wahrnehmen kann. So als ob die Traurigkeit mir sagen will,das ich meine Gefühle nicht vergessen darf. Das ist gut so. Doch wie kann ich zu mir finden?...gandolph
Ronja75
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von Ronja75 »

Lieber Gandolph,
das ist eine schwere Frage!
Was ist das Selbst?
Sind Gefühle Teil des Selbst?
Ich rätsele daran auch schon länger herum. In der Klinik gab es in der IPT so eine Art Merksätze wie z.B. "Ich habe Depressionen, aber ich bin mehr als meine Depressionen." "Ich habe Angst, aber ich bin mehr als meine Angst"

Ich mag weder meine Depressionen noch meine anderen Gefühle von "mir" trennen, deshalb mag ich dieses "mehr als". Sie sind halt ein Teil von mir. Es gibt ja sogenannte ganzheitliche Ansätze - die finde ich ganz schön vermessen. Einen Menschen wirklich in seiner Gesamtheit zu begreifen stelle ich mir unmöglich vor, auch für ihn selbst.
Ich entdecke immer wieder mal Seiten und Anteile von mir, die mir noch fremd sind, die ich noch nicht kenne. Vermutlich, weil sie nur in ganz seltenen Momenten so in den Vordergrund drängen, dass ich sie erspüren kann.
Langer Rede kurzer Sinn:
Ich begreife mich als ein unbegreifliches Geschöpf. Deshalb kann ich immer nur den aktuellen Teil von mir finden. Wenn das der traurige Teil ist, dann ist das schwer auszuhalten. Und noch schwerer ist es, die Gewissheit nicht zu verlieren, dass es in diesem Trauerkloß auch die stürmische, alberne, quirlige Wibke gibt.

Kannst Du was damit anfangen?
Wibke
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

...hallo Wibke...

nee, so richtig kann ich deine Zeilen noch nicht erfassen.
Aber was noch nicht ist,kann...äh...wird noch werden.
So werde ich mich auf eine Sache konzentrieren. Das macht es leichter.
Was meinst du mit-was ist das Selbst-?
Ich denke mir,dass es darauf nie abschließend eine Antwort gibt. Sorry,vieleicht eine Philosophische...Ich weiß es nicht. Doch für mich ist das Selbst,alles was mich SELBST ausmacht...Trauer,Lust,mit sich Frieden haben,schön sein,sich und andere Lieben können...usw.
Ich will erst gar nicht damit anfangen. Denn dann reicht die Zeit,der Platz und meine Kraft nicht aus, um alles aufzuschreiben.

Ich denke aber auch, das ich Gefühle nicht von mir trennend nur betrachten kann.
A-B-E-R um zu sich zurückzukehren es notwendig sein kann,sich diese Gefühle analytisch anzuschauen einen Sinn ergibt.
Ich versuche so meine Depressionen einzugrenzen,so wie du geschrieben hast,das es mehr gibt,als die Depression.Mir hilft das. Denn so falle ich nicht mehr ganz so schnell in tiefe Löcher. Ich versuche meiner Depression die Wucht zu nehmen.Das hilft mir bisher ganz gut. Zumindest mußte ich noch nicht wieder in die Klinik.
Was meinst du dazu?gandolph
Ronja75
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von Ronja75 »

Lieber Gandolph,
ich bin mir nicht sicher, was ich dazu meine. Das ist eines der Themen, an denen ich zur Zeit "herumknuspere".
Sich selbst und die Depression analytisch zu betrachten hlift bestimmt. Ich glaube sogar, dass das dringend notwenig ist um zu verstehen, woher die D. kommt, wie sie funktioniert usw.
Aber wenn ich das tue und mich in Details verbeiße kriege ich immer wieder "einen Knoten ins Hirn" und komme nicht mehr weiter. Manchmal kann mein Therapeut ihn wieder lösen
Alles scheint irgendwie mit allem verknüpft zu sein und sich gegenseitig zu bedingen, da ist es schwierig, einen Anfang zu finden.
Jetzt bin ich schon wieder wirr, nicht wahr?
Ich glaube das wird heute nix mehr,
ich versuchs morgen noch mal!
Eine gute Nacht wünschtDir
Wibke
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

..hey Wibke,

nein für mich bist du nicht wirr. Im Gegenteil. Deine Ansicht davon,das alles mit allem zusammenhängt, macht deutlich wie klar komplex unser Dasein ist. Ich kann eben nicht genau aus dem Kopf, aus dem Bauch oder aus der Stimmung heraus sagen, was genau mit mir los ist. Ich kann mich aber darauf einlassen einzelne ins Bewußtsein gekommene Ängste,Sorgen,Freude oder Einstellungen anzusehen. Mir meine Gedanken darüber zumachen. Darüber zu reden,mich auszutauschen,mich mitzuteilen.

Gleichzeitig muß ich aber auch lernen mich als Ganzes zu begreifen,um damit handlungsfähig zu bleiben. Sonst kann ich in mir selbst versinken und den inneren Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Abstürtzen, völlige Ängste aufbauen,kein Fuß mehr auf dem Boden haben.

Das ist ne Reise(!).Wo viele Täler sind ,sind auch viele Berge. Und mir hat noch kein Mensch gesagt, das bergauf gehen leicht sei. Und das stimmt...
Aber abstürzen kann ich sehr schnell. Ja ,weil ich in das Tal nun mal schneller reingehen kann.Diese Knoten im Hirn-wie du es sagst-sind genau solche Zeichen,wie ich mich auch erlebe.Plötzlich nicht mehr denken können. Alles erscheint mir, wie aus und vorbei. Ich hatte,manchmal immer noch, Suizidgedanken.Doch ich hab meine Einstellung zu mir geändert.
Jetzt hab ich ein Punkt erreicht,wo ich in tiefe Trauerigkeit falle.Ich muß jetzt aufpassen. Ich höre jetzt auf darüber zu schreiben.Ausserdem ist es nicht wirklich gut im Internet über Suizid zu schreiben. Das gehört in die Therapie.
Dir ein lieben Gruß,gandolph
wiggerl
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von wiggerl »

Hallo Ihr Lieben alle,

heute will ich mich wieder einmal melden.

Wie ich schon mitgeteilt habe, bin ich wegen meiner Lungenerkrankung (Emphysem) in Physiotherapie. Die Therapeutin versucht insbesondere, mit verschiedenen Behandlungsmethoden die für die Atmung zuständige Muskulatur zu entkrampfen. Als ich sie fragte, ob ich irgendwann wieder einmal zum Seniorensport gehen könnte, meinte sie, erst einmal müssten die Rippen wieder beweglich werden, damit ich wieder genügend Luft bekomme.

Dieser Satz hat mich sehr nachdenklich gemacht. Offenbar war meine Seele durch die Depressionen doch schon so erstarrt, dass sich diese Erstarrung auch auf den Körper übertragen hat und meine Atembeschwerden deshalb schlimmer geworden sind. Ich hatte auch schon früher das Gefühl, ich würde "einrosten".

Schön langsam geht es mir wieder besser. Ich bekomme auch schon wieder mehr Luft. Damit bewegen sich auch die Gefühle wieder soweit, dass ich wieder schreiben kann. Ich bin der Auffassung, das sich mein "Selbst" in der Seele befindet, ja, dass es die Seele als solche ist. Als muss ich versuchen, die Seele durch positives Denken und gleichzeitig meinen Körper durch die richtige Behandlung und Bewegung wieder in Schwung zu bringen. Mal schauen, wie weit ich damit komme.
Viele Grüße








Hartmut
Ronja75
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von Ronja75 »

Hi Gandolph!
Ja, ich benutze auch oft Bilder, wenn ich über meinen Weg aus der Depression nachdenke: ich habe lange Zeit in einem Tal gelebt, in dem das Leben sehr hart ist, fast hätte es umgebracht. Außerdem ist es einsam. Nun bin ich auf dem Weg über die Berge. Immer wieder muss ich mich ausruhen, Pause machen. Und immer wenn ich rausgefunden habe, wie ich gut weiterkomme ändert sich die Strecke: vom Geröllfeld zur Wiese zum Gletscher... Das wirklich fiese sind die Lawinen, die immer wieder drohen, mich wieder "hinunterzuspülen" oder mich unter sich zu begraben. Zum Glück war ich in einer Bergsteigerstation, wo ich Techniken des Bergsteigens und des Lawinenschutzes lernen konnte - aber halt nur in der Theorie.
Zur Zeit bewege ich mich auf einem Plateau: es verändert sich relativ wenig und es gibt fiese aber kleine Spalten, in die ich hin und wieder rutsche.
Kannst Du was anfangen mit diesem Bild?

Die Knoten im Hrin versuche ich hinzunehmen, notfalls mit Bedarfsmedizin zu verhindern, dass ich mich zu sehr darüber aufrege.
Wie gehst Du mit ihnen um?
Liebe Grüße,
Wibke
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

...hallo Hartmut,

hört sich schlimm an. Wünsch dir ne gute Besserung aus Berlin.

Mein Einruck ist der,das du mit dir im Einklang bist. Auch wenn sich bei dir ne Lungenerkrankung eingeschlichen hat. Ich merke,das du mit dir sogsam umgehst und darauf achtest,das du weiter gut zu dir selbst bist(Sport machen...). Auch das du wieder hier geschrieben hast,ist ein Moment des für sich Sorgen. Du schließt dich nicht ein, sondern bleibst offen. Offen für dich.

Wie war für dich das Abschiednehmen von dem lieben Menschen(Zugehfrau)? Du hattest darüber noch nichts geschrieben.

Ein lieben Menschen zu verlieren,
ist wie ein bischen selbst zu sterben.
Plötzlich fallen mir Dinge ein,
die hätt ich gern erzählt.
Der Schmerz über den Verlust,
ich erspür die Traurigkeit,
überschwemmt jetzt meinen Kopf.
Mein Schmerz zu fühlen,
ist von einer Schwere umgeben,
läßt nicht nach.
Doch merk ich,
du lieber Mensch,
geh in Ruh,
lass du deine Augen zu.
Ich werd noch bleiben,
auf dieser Welt,
werd noch Dinge klären.
Ein Sonnenstrahl blitzt in meinen Augen,
der zeigt mir, ich hab noch viel zu tun.gandolph...
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

...hallo Wibke,

warum leiden wir unter einer Depression?

Sicher, es gibt viele Erklärungsmuster. Von allen gibts ein bischen Wahrheit. Doch schon bei der Frage, wie war´s bei mir? bekomme ich Herzklopfen und ein ungutes Gefühl. Soll ich jetzt dem unguten Gefühl nachgehen? Oder ist es besser etwas anderes( was auch immer) zu tun?
Einen Königsweg gibt es nicht. Vielleicht aber einen Weg,der mich erspüren läßt,das ich auf den richtigen Weg bin?
Ich ahne,das es diesen Weg gibt. Das ist eine Gefühlsahnung. das ist vielleicht auch Intuiton. Vielleicht,genau weiß ich es aber nicht.
Zu mir selbst zurückkehren,war ne riesen Aufgabe. Erst am letzten Donnerstag hab ich in meiner Therapie herausgefunden,das ich die Alltagsinhalte,-realitäten,-wahrnehmungen getrennt von meinen Gefühlen betrachtend erlebt und gelebt habe. Zack...wie zwei Seiten von einer Medaille! Wenn ich mir die eine Seite ansehe,dann hab ich mir die andere Seite nicht angesehen. So lebe ich damit schon dreißig Jahre lang. Jetzt ist mir so zumute,das ich noch gar nicht weiß,wie ich die beiden Seiten zusammen bekomme. Das wird meine nächste Aufgabe sein. Mich wieder zusammen fügen.

Was ich gerade erspüre ist, das meine Depris vielleicht damit zusammenhängen. Sie will mir sagen, hey alter freund,acht auf dich. Doch das hab ich nie so gespürt. Erst jetzt wo ich darüber dir schreibe...gandolph
wiggerl
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von wiggerl »

Lieber Gandolph,

vielen Dank für Dein Gedicht.

Es hat schon sehr geschmerzt, dass unsere ehemalige Zugehfrau nunmehr für immer von uns gegangen ist. Doch einmal müssen wir alle gehen. Ein großer Trost ist für mich, dass sie jetzt von ihren körperlichen Leiden erlöst ist. Es war eine wirkliche Erlösung!

Was mich betrifft, so hoffe ich, ab Herbst wieder bei der Senioren-Sportgruppe mitmachen zu können. Nachdem ich wieder mehr Luft bekomme, gehe ich schon wieder mehr spazieren und muß dabei nicht mehr so viel husten. Auch nachts schlafe ich schon wieder besser, weil die Lunge nicht mehr so pfeift. Es muß und wird wieder aufwärts gehen! Zur Zeit bin ich insbesondere mit Gedwichtsreduktion beschäftigt.
Viele Grüße








Hartmut
Ronja75
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von Ronja75 »

Lieber Gandolph,
ja, auch meine Therapie bringt mich zur Zeit in ähnlicher Art und Weise durcheinander.
Klingt alles so banal, wenn ich es aufschreibe, aber ich lerne gerade viel über Verantwortung bzw. darüber, wo ich sie nicht habe. Ich bin nicht verantwortlich für die Gefühle meiner Eltern - und aller mich umgebenden Menschen. Ich muss nicht so handeln, dass sie sich gut fühlen, wenn ich eigentlich was ganz anderes tun will...
Vom Kopf her habe ich das jetzt begriffen, aber ich fühle mich trotzdem sofort schuldig, wenn ich etwas tue, was einen anderen traurig machen könnte (z.b. zu Ostern nicht zu meinen Eltern zu fahren)
Verflixte Kiste

Und schon bestehe auch ich aus Einzelteilen: auis der, die ich kenn und die so denkt, handelt und fühlt wie immer - und aus der neuen, die ahnt, wie das Leben eigentlich sein könnte und vorsichtig versucht, sich da ranzutasten.

Na ja.
Vielleicht werden wir aus Depris zu Gespaltenen Persönlichkeiten? Wäre doch vielleicht ein lohnenswerter Umweg: wir müssen dann nur noch die kranke Person loswerden...

Spinnerei...aber muss auch mal sein!
Liebe Grüße,
Ronja (=Wibke)
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

Hallo Hartmut,

wie lange hat die Zugehfrau bei euch gelebt und gearbeitet? Nach deiner Erzählung erspüre ich, sie muss lange bei Euch gewesen sein. Und falls es dir nicht zu nah erscheint,wie alt ist sie geworden und von was wurde sie erlöst? Ich frage nach, um ein wenig mehr zu erfahren. So kann ich mir ein vollständigeres Bild machen. Lass von dir hören,ja.Gandolph
axelito
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von axelito »

...hallo Wibke/Ronja...,

ich möchte zu deinem Eintrag vom 8.2.04,20.30 noch eingehen. Was eigentlich ist IPT in der Klinik?

Beim lesen deines Eintrags merke ich wie sehr du dich anstrengst. Die zu werden,die du Neu nennst und gleichzeitig das dein Neues mit dem Alten zusammenkommt...
Das ist Schwerstarbeit. Ich glaube aber daran, das es sich lohnt. Lohnt sich selbst immer näher zu kommen. Daran halte ich mich fest.
Was du aber sagst, von wegen Verantwortung übernehmen, ist viel Wahrheit dran.
Warum können wir nicht die anderen Menschen so lassen wie sie sind? Warum fühlen wir uns immer schuldig,wen wir merken, das wir andere traurig machen. Ich für mein Teil kann sagen,das ich so eine Ahnung habe. Ich fühle mich schon automatisch schlecht. Warum? Weil ich viel zuviel auf solche Stimmungen eingestellt bin. Geht es dir auch so oder ähnlich? gandolph
Ronja75
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Re: Die Gefühle bewegen sich...

Beitrag von Ronja75 »

Hi Gandolph!
Heute ist ein blöder Tag!
Gestern hatte ich ein sehr anstrengendes Treffen, das ich sehr sorgfältig vorbereitet hatte.
Eigentlich hat es auch ganz gut geklappt.
Aber eine Frau hat es wieder geschafft, mich total zu verletzen, mich damit stumm zu machen, so das alle Aggression sich nach innen richtete und ich den ganzen Abend geheult habe und nachts Alpträume hatte
Ich will sowas nicht mehr, warum kann ich mich so wenig wehren? Obwohl ich vorbereitet war? Warum lasse ich sie nicht einfach links liegen?
Ich schaffe das nicht!!! :what
Ich hasse das!

Die IPT ist eine Interpersonelle Psycho Therapie. Eine Therapieform, die anhand von bestimmten Themen hilft zu verstehen, was eine Depression ist, wie ihre Mechanismen funktionieren und was man dagegen tun kann. Ziehmlich niederschwellig und auf einem unteren Level, aber schon in sehr kurzer Zeit sehr effektiv.

Deine letzten zwei Sätze verstehe ich nicht. Meinst Du, dass Du auf schlechte Stimmungen eingestellt bist und sie deshalb eher wahrnimmst als positive?

Ich bin so traurig.
Ronja
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