Absetzen...

Rebekka51

Absetzen...

Beitrag von Rebekka51 »

Heute ist der erste Tag ohne Antidepressiva seit über 10 Jahren ca...

Ich hab die letzten zwei Jahre nur noch Venlafaxin 37,5 mg am Tag genommen. Meine Ärztin hat gestern gesagt das könne ich jetzt weg lassen und finde ich auch :)

Ich finde das sehr schön und freue mich. Ich hatte sehr schwere dunkle und verzweifelte Zeiten.
Öfter hatte ich Wechsel der Mittel und nur wegen der Tabletten ging es mir auch nicht besser dabei, vielleicht waren sie eine Art Stütze.

Ich komme in Zukunft glaub ich sehr gut wenn mit pflanzlichen Mitteln zurecht, eines aus
Passionsblume.

Ich freu mich :hello:
Michael1967
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Re: Absetzen...

Beitrag von Michael1967 »

Endlich mal ein positiver Beitrag. Ich gratuliere Dir.
Nieder mit den dunklen und verzweifelten Zeiten. Das ist schon ein verflixt gemeines Ding, die Depression.
Schau ab und zu im Forum vorbei, Du kannst jetzt anderen beistehen.
Und schick uns allen beste Genesungswünsche, auf telepathischem Wege.
Ich glaube, wenn wir alle zusammen die Daumen drücken, gibt das einen Zusatz-Effekt.
Ich will eure Daumen sehen...
Mohrmann
Beiträge: 78
Registriert: 28. Mai 2014, 16:06

Re: Absetzen...

Beitrag von Mohrmann »

Hallo Rebekka51,
Ich komme in Zukunft glaub ich sehr gut wenn mit pflanzlichen Mitteln zurecht, eines aus
Passionsblume.
"So wie ihr glaubt, so wird Euch geschehen.", soll Jesus mal gesagt haben. Sollte das stimmen, hast du gute Chancen, auf Dauer ohne auszukommen.

Herzlichen Glückwunsch zu deiner neu gewonnenen Psychopharmakafreiheit! :D :D :D

Und vielen Dank, dass du diese gute Nachricht mit uns teilst!

Liebe Grüße, Mohrmann
silkesilke
Beiträge: 291
Registriert: 17. Jul 2015, 17:34

Re: Absetzen...

Beitrag von silkesilke »

Hallo Rebekka,

Ich würde ZNS-aktive Substanzen wenn möglich nicht von der gewohnten Dosis absetzen. Idealerweise wird schrittweise ausgeschlichen. Das mag verwundern, wenn man schon die kleinste Dosierung nimmt, aber mein Psychîater meinte, man dürfe das nicht unterschätzen.

Nun ist es, wie es ist, und ich wünsche dir alles Gute! Und dass du viel anderes hast und findest, was dich durch die schwierigen Zeiten bringt.

Silke
Birko
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Registriert: 20. Apr 2015, 13:33

Re: Absetzen...

Beitrag von Birko »

Hallo rebekka

Ich bin nach 7 jahren auch medikamentenfrei. Seit 8 tagen. Schlaf klappt nicht so gut und ich bin schnell angegriffen. Aber ich kann damit umgehen.
Sagst du mir bitte welche passionsblumenmittel du einnimst?
Gruss
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Absetzen...

Beitrag von Bittchen »

Hallo zusammen ,

liebe Birko,ich bin jetzt auch bei nur noch 2 mg Escitalopram nach 10 Jahren überwiegend 20 mg.
Schlafprobleme habe ich auch,immer wenn ich nur 1 mg weniger nehme, ist das erst einmal so.
Das darf man keinem erzählen,es wird nicht geglaubt.
Aber ich sehe das gelassen ,der Körper holt sich den Schlaf den er braucht.
Sonst geht es mir recht gut und ich bin guter Dinge,dass ich vielleicht nicht mehr so einen schweren Rückfall bekomme,aber daran denken tue ich schon bei jedem Zipperlein.
Mit Bewegung ,gesundes Essen,Pausen und auch positiven Unternehmungen versuche ich dagegen zu halten.
Bald mache ich noch mal eine Verhaltenstherapie.
Auf alle Fälle will ich sehen wie es ohne ist,wieder anfangen mit Ads kann ich immer wieder,möchte ich aber nicht so gerne.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Rebekka51

Re: Absetzen...

Beitrag von Rebekka51 »

Hallo und danke für Eure freundlichen Rückmeldungen :)

Zu Deiner Frage Birko, dass Mittel heißt Kytta-Sedativum für den Tag.

Ich war ein paar Tage verreist und hab das Antidepressivum auch schon fast eine Woche abgesetzt und merke null Unterschied zu vorher, war ja auch nur noch eine sehr geringe Dosis.

Ich schau hier auch öfter mal ins Forum rein und helfe gerne, ich kenne ja auch gut sehr dunkle und verzweifelte Jahre. Jeder geht dabei sicher seinen eigenen Weg und ich hoffe jeder findet gute Hilfe dazu.

Wünsche noch einen schönen Tag und grüße herzlich Rebekka
Rebekka51

Re: Absetzen...

Beitrag von Rebekka51 »

Hallo Silke,

da würde ich auch nur mit ärztlichen Rat handeln. Früher hab ich mal alleine ein Mittel abgesetzt und das ging voll schief.

Dieses Mal hat mir meine Psychiaterin dazu geraten und ich fand das auch. Außerdem hat sie mir einiges dazu gesagt und ich nehme es jetzt schon eine Woche nicht mehr und merke keine Nebenwirkungen oder das etwas anders wäre. Die Umstellung dauert wohl 14 Tage und das hab ich ja bald um :)
Sicher ist das auch indivduell verschieden und ich bin froh das es so problemlos klappt.

Es grüßt Dich Rebekka
Sette
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Re: Absetzen...

Beitrag von Sette »

Hallo zusammen,

das passt ja, bin auch gerade dabei, das Escitalopram abzusetzen...

Auch ich habe das Gefühl ohne Hilfsmittel zurechtkommen zu können. Mein Therapeut hielt es auch nicht für nötig- also setze ich ab. Bin von 15 mg jetzt bei 5 mg. Habe momentan im Arbeitsleben eine stressige Situation und merke schon, dass ich mich sehr auf das stütze, was ich in der Therapie gelernt habe. Solche Situationen sind eben das Leben und die möchte ich wieder ohne Medikamente schaffen... Aber ich lasse mir noch etwas Zeit mit den restlichen 5mg, wir wollen ja nicht zu viel riskieren, oder?

Euch allen und mir ein problemloses Ausschleichen,

Viele Grüße, Sette
Equis
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Re: Absetzen...

Beitrag von Equis »

[...]
Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.
Rebekka51

Re: Absetzen...

Beitrag von Rebekka51 »

Jetzt ist es ja schon Wochen her das ich Venlafaxin abgesetzt habe. An Nebenwirkungen hab ich nichts gemerkt. Wohl aber das ich zeitweise starke Unruhe hatte und alles mir viel anstrengender erscheint. Das hab ich jetzt zeitweise auch noch, aber komme damit zurecht. Meine Psychiaterin hilft mir dabei auch homöopathisch und durch Gespräche und mir hilft auch ein pflanzliches Beruhigungsmittel gut.
Insgesamt habe ich das Gefühl alles sehr viel intensiver zu erleben, was natürlich auch anstrengend ist. Aber ich bin froh Psychopharmaka nicht mehr zu brauchen.

Herzlich grüßt Rebekka
Equis
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Re: Absetzen...

Beitrag von Equis »

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Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.
Keep It Real
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Re: Absetzen...

Beitrag von Keep It Real »

Equis hat geschrieben:
Hallo Leute, ich hoffe Ihr hattet einen schönen Feiertag?

Ich bin mal so frei und krame den letzten Beitrag zu "Venlafaxin" nach oben, weil wir gestern das Thema beim Grillen hatten.
Vorab: ich hatte vor 1,5 Jahren eine zweite Selbsthilfegruppe vor Ort gegründet, wir organisierten Dienstag einen Karaoke-Abend und da kam das Thema Nebenwirkungen bereits auf, wobei wir beschlossen, die Diskussion auf Herrentag(gestern) zu verlegen.

Heraus gekommen ist, dass meine Gruppe empirisch feststellen kann, dass bei längerer Einnahme von Venlafaxin(mein Facharzt schwört drauf) sich insbesondere das Blutbild bzgl. der Blutfettwerte verändert und- was m. E. noch weitaus schlimmer ist, der Sehnerv angegriffen wird, wodurch bei drei Mädels unserer Gruppe bereits Grüner Star diagnostiziert wurde.
Gibt es ähnliche Erfahrungen bei Euch und ist es in der Tat so, dass diese Nebenwirkungen der zwangsläufige Preis sind für eine einigermaßen akzeptable Lebensqualität durch die Einnahme von Antidepressiva?

Also beim Augenlicht hört die Toleranzgrenze bei mir auf.
Ich fotografiere für mein Leben gern und ich sitze zwecks Programmierung sehr viel am PC.
Da mag ich echt keine Kompromisse machen.

LG. :?
Hallo Equis,

seit mittlerweile 9 Monaten nehme ich 150 mg Venlafaxin und habe bis vor kurzem keine mich beeinträchtigenden Nebenwirkungen feststellen können. Einzig mein Sehvermögen schwankte und ich schob es darauf, dass es Tagesform sei. Ich muss dazusagen, dass ich seit meiner Kindheit kurzsichtig und Brillenträgerin bin. Nun wollte ich es doch genau wissen und habe vergangene Woche beim Optiker meines Vertrauens meine Augen überprüfen lassen. Ergebnis ist, dass die Kurzsichtigkeit sich verstärkt hat und der Augeninnendruck grenzwertig hoch ist. Bislang hatte ich damit keine Probleme. In drei Wochen sollen die Druckwerte noch einmal kontrolliert werden. Vorsorglich werde ich wohl schon mal einen Augenarzttermin vereinbaren.

Wie lange haben die Mädels aus Deiner Gruppe das Venlafaxin schon genommen?

LG
Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unbesiegbaren Sommer in mir gibt.
- Albert Camus -
Equis
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Re: Absetzen...

Beitrag von Equis »

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Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.
Equis
Beiträge: 71
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Re: Absetzen...

Beitrag von Equis »

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Keep It Real
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Re: Absetzen...

Beitrag von Keep It Real »

Hallo Equis,

danke für Deine Rückmeldung. Ich wurde durch Deinen Post erst auf das Problem aufmerksam und werde dranbleiben. Kommende Woche habe ich einen Termin bei meinem Psychiater und ich werde ihn mal darauf ansprechen.

LG, Keep It Real
Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unbesiegbaren Sommer in mir gibt.
- Albert Camus -
Succubus
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Re: Absetzen...

Beitrag von Succubus »

Hallo zusammen,

ich kram das Thema wieder etwas aus weil ich vor 2 Wochen endlich Venlafaxin komplett absetzen durfte.
Ich bin mit Absprache und Beratung meines Psychiaters schrittweise von 225mg immer weiter runter...und das sogar ohne Probleme...doch als jetzt das letzte bisschen (37,5mg) weggefallen ist hab ich es schon gemerkt...mein Auffangnetz für schlechte Tage ist jetzt weg - da weiß ich mir aber zu helfen - und seit 1 Woche habe ich sehr starke Absetzerscheinungen...den ganzen Tag Schwindel, Kopfschmerzen, Unruhe und dann noch die Schlafstörungen :?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Tipps wie man die Zeit übersteht? :D

Grüße
Don't feed the troll :-)
Equis
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Re: Absetzen...

Beitrag von Equis »

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Succubus
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Re: Absetzen...

Beitrag von Succubus »

Hallo Equis,

Danke für die schnelle Antwort :)
Das Absetzen ist eine interessante Angelegenheit. Die Symptome sind sehr plötzlich aufgetaucht und nun auch kaum noch vorhanden. Übrig sind leichte Schwindelanfälle die kommen und gehen und eine leichte Gereiztheit. Ich bin zuversichtlich dass auch das bald wieder aufhört.

Ein Bedarfsmedikament möchte ich vermeiden. Bis auf die kurze Zeit mit den Symptomen verlief das Ausschleichen und Absetzen nach 1,5 Jahren Venlafaxin recht gut. Ich hoffe dass es beim Bupropion auch so läuft wenn es mal soweit ist.

Grüße
Don't feed the troll :-)
Equis
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Re: Absetzen...

Beitrag von Equis »

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malu60
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Re: Absetzen...

Beitrag von malu60 »

Guten Morgen ,alle zusammen,
ich möchte auch im Juli absetzten,nehm aber Paroxetin 40mg seit 2Jahren,nahm
ordentlich zu fast 20kg,hoher Cholesterinwert,mit Diät nicht zu bändigen,nur minimal ja und hab nun als "neueste"Nebenwirkung häufig Brustkrebs als Ergebnis einer Studie gelesen.

Da ich trotzdem Antriebsstörungen habe und eigentlich weitestgehend hatte,soll der "Scheiß"
weg.Seelisch hat es mich aber nach ca.5 Wochen aus dem tiefen Sumpf geholt.Immerhin!!!

Zum Seroquel wollte ich eine Nebenwirkung schildern,die wohl seltener auftritt.
Nach einem Klinikaufenthalt,anschließend gleich in Tagesklinik nahm ich "klein dosiert 200mg
Seroquel, angeblich"eine Minidosierung,laut Krankenhausarzt.

Ich aber, hatte regelrecht Erscheinungen.Sass ich auf dem Sofa,war um mich Qualm,wie in der Disco,Nebel von der Decke kommend.Wohlgemerkt,es rauchte niemand bei mir,lebe und lebte allein.das hat mir große Angst gemacht.Versuchte zu riechen,ob bei mir was brannte......

Es war meist kurz nach der Einnahme am Abend.Der Arzt glaubte mir nicht,doch ich war ja in der Tagesklinik und hab drauf bestanden,das Zeug abzusetzen.Seither ist es in meiner Akte vermerkt,dass ich dieses "Mittel" nicht vertrage,(auch nicht Pro Long und was es da alles noch unter dem Namen gibt) EQuis,was war Deine Nebenwirkung,wenn ich fragen darf?

Super Idee,EQuis,leider aber auch sehr viel Arbeit,so ein Medikamenten-Nebenwirkungsstudie Gut,wenn Du hier auch aus Deinen Erfahrungen aus der Selbsthilfe berichtest,es ist wichtig,so viel wie möglich über seine Medi,s zu wissen.Jeder verstoffwechselt aber das Zeug anders!!!
Habt Alle einen guten Tag heute,mich zieht,s zum Wasser,wenn ich endlich vom Forum los komme :hello: malu
Leben ist mehr
Equis
Beiträge: 71
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Re: Absetzen...

Beitrag von Equis »

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Delorion87
Beiträge: 8
Registriert: 31. Mai 2017, 13:43

Re: Absetzen...

Beitrag von Delorion87 »

Ich nehme seit 1.5 Jahren V. Seit 6 Monaten hochdosiert auf 262,5mg. Mir geht es schon um ein vielfaches besser. Die heftigen Panikattacken und Traurigkeitsausbrüche habe ich soweit im Griff. Mein Augenarzt hat vor einem Jahr festgestellt, dass die Augen durch das V. 4-mal trockener sind als "normal". Jetzt nehme ich dagegen einfach Augentropfen. Die Blutwerde sind Perfekt. Eine Gewichtszunahme ist nicht vorhanden (denke v.a. wegen der Noradrenalin-Komponente). Nach meiner Odysee mit der Medikamentenausprobiererei würde ich nie auf die Idee kommen das wirkende V. auszuschleichen. Jetzt lebe ich zum Glück wieder, wobei ich 2 Jahre mehr tot als lebend war. Eine echte/starke Depression ist nach meiner nunmehr mehrjährigen Krankheitserfahrung eine ernstzunehmende Störung des Neurotransmitterystems, bei der auch die Denkweise beeinträchtigt wird -> diese veränderte Denkweise zieht einen noch mehr in die Depression-> Teufelskreis. Meiner Meinung ist das einzige was raushilft das passende Medikament zu finden, welches die Botenstoffe wieder reguliert, eine kombinierte Verhaltenstherapie, in der "falsche" Denkmuster & die Lebensbaustellen korrigiert werden und natürlich ganz viel Zeit.
P.S in einer Selbsthilfegruppe habe ich mal ein Mädchen kennengelernt, welche schon ihr leben lang mit Depressionen zu kämpfen hatte. Sie sagte, dass ihr damals ein Antidepressiva geholfen hat. Sie dachte sie wäre soweit und hat es langsam ausgeschlichen. Kurze Zeit später ist sie wieder in ihrer Depression gelandet. Danach schlug das Medi nicht mehr an und es dauerte ewig, bis sie wieder ein wirksames fand. Diese Story hat mich echt getroffen und mir die Augen geöffnet. Ich bin kein Pharmalobbyist, Arzt, Apotheker oder sonst wer. Ich möchte natürlich keinem Angst machen, jeder sollte für sich selbst entscheiden und Nutzen/Kosten abwiegen. Aber denkt daran, dass es auch ein Symptom unserer Krankheit kein Vertrauen zu haben.
LG
Succubus
Beiträge: 357
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Re: Absetzen...

Beitrag von Succubus »

Delorion87 hat geschrieben:Ich nehme seit 1.5 Jahren V. Seit 6 Monaten hochdosiert auf 262,5mg. Mir geht es schon um ein vielfaches besser. Die heftigen Panikattacken und Traurigkeitsausbrüche habe ich soweit im Griff. Mein Augenarzt hat vor einem Jahr festgestellt, dass die Augen durch das V. 4-mal trockener sind als "normal". Jetzt nehme ich dagegen einfach Augentropfen. Die Blutwerde sind Perfekt. Eine Gewichtszunahme ist nicht vorhanden (denke v.a. wegen der Noradrenalin-Komponente). Nach meiner Odysee mit der Medikamentenausprobiererei würde ich nie auf die Idee kommen das wirkende V. auszuschleichen. Jetzt lebe ich zum Glück wieder, wobei ich 2 Jahre mehr tot als lebend war. Eine echte/starke Depression ist nach meiner nunmehr mehrjährigen Krankheitserfahrung eine ernstzunehmende Störung des Neurotransmitterystems, bei der auch die Denkweise beeinträchtigt wird -> diese veränderte Denkweise zieht einen noch mehr in die Depression-> Teufelskreis. Meiner Meinung ist das einzige was raushilft das passende Medikament zu finden, welches die Botenstoffe wieder reguliert, eine kombinierte Verhaltenstherapie, in der "falsche" Denkmuster & die Lebensbaustellen korrigiert werden und natürlich ganz viel Zeit.
P.S in einer Selbsthilfegruppe habe ich mal ein Mädchen kennengelernt, welche schon ihr leben lang mit Depressionen zu kämpfen hatte. Sie sagte, dass ihr damals ein Antidepressiva geholfen hat. Sie dachte sie wäre soweit und hat es langsam ausgeschlichen. Kurze Zeit später ist sie wieder in ihrer Depression gelandet. Danach schlug das Medi nicht mehr an und es dauerte ewig, bis sie wieder ein wirksames fand. Diese Story hat mich echt getroffen und mir die Augen geöffnet. Ich bin kein Pharmalobbyist, Arzt, Apotheker oder sonst wer. Ich möchte natürlich keinem Angst machen, jeder sollte für sich selbst entscheiden und Nutzen/Kosten abwiegen. Aber denkt daran, dass es auch ein Symptom unserer Krankheit kein Vertrauen zu haben.
LG
Hallo Delorion,

ich gebe dir recht dass das richtige Medikament als Stütze ungblaublich wichtig ist...doch irgendwann kommt bei dem ein oder anderen der Punkt an dem man runterdosiert und sogar komplett absetzt. Und das ist auch gut so. Natürlich sollte man das nicht ohne Rücksprache mit seinem behandelnden Arzt machen und zuvor auch in der Therapie ansprechen.
Ohne den entsprechenden Rückhalt und das "Handwerkszeug" kann es schwer sein mit den Gefühlen zurechtzukommen die nun durchkommen weil sie nicht mehr vom AD gedämpft werden.

Welche Behandlungskombinationen bei dem Einzelnen erfolgsversprechend sind, ist von Patient zu Patient unterschiedlich...denn Auslöser bzw. Gründe für die Depression sind so unterschiedlich wie die Patienten es sind.
So kann ich dir z.B. nicht zustimmen wenn es um kombinierte Verhaltenstherapie geht und das "überschreiben falscher Denkmuster" da dies einfach nicht auf mich zutrifft. Mein Weg zurück ins Leben ist und war das Absetzen von Venlafaxin+ Einnahme von Elontril und Tiefenpsychologische Therapie in Kombination mit Traumatherapie. Oh und das Ausdrücken meiner Gefühle in Form von Kunst, dadurch ist vieles leichter geworden.

Grüße
Don't feed the troll :-)
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Absetzen...

Beitrag von malu60 »

Guten Abend,
ich hab Paroxetin 40mg jetzt mittwoch (3Wochen)nicht mehr genommen.Ich habe nun
keine Verdauungsprobleme mehr,schwitzen ist trotz Hitze merklich weniger geworden
und ich hab bereits 2kg verloren.Hab weniger Hunger,ist vielleicht auch der Hitze geschuldet.

Ja,wie geht es mir nun!?

Ich fühle alles deutlicher.Bin schneller genervt,bin überhaupt schneller.Bin leistungsfähiger,
tägl klappt eine vorgenommene Aktivität.Oft bin ich traurig,bei Musik die mich berührt,kann ich
plötzlich weinen.Trauer ist spürbar,wenn Anlass gegeben ist....ganz neu für mich......
Libido ist wieder erwacht,Sehsucht nach Nähe und einer möglichen Beziehung ist plötzlich
ein Thema.......Es ist gefühlsmäßig viel mehr los.Vieles macht mich ungeduldig und ich kann
bestimmte Leute,die ich früher geduldig hab negativ reden lassen,fast nicht mehr ertragen.

Kann mich besser abgrenzen und fühl mich weniger ausgeliefert.Hab angefangen mich zu schützen,geh lieber allein schwimmen sogar essen,
bin komischerweise mit mehr Antrieb!?Der Schlaf ist kürzer,mit vielen Träumen.

Am 17.07 geh ich zu einer neuen Psychiaterin,morgen ist wieder Therapie,ich werd mir
sofort Hilfe holen,es ist denkbar,dass mich dieses Absetzen beflügelt.
Wenn ich es bis zum Arzttermin gut durchhalte,plane ich eine psychosomatische.stationäre
Behandlung,um mich weiter zu stabilisieren.Da da Wartezeiten sind,bin ich aber bereit
auch ein anderes A.D. zu nehmen.

Meine Motivation war in 1.Linie,dass ich als Nebenwirkung von Paroxetin Brustkrebs las.

Die 20kg,und andere Nebenwirkungen war ich bereit zu akzeptieren,doch mit B,das ist mir zu viel.Mein Antrieb war in den 2Jahren immer noch sehr eingeschränkt,deshalb möchte ich dieses
Medikament nicht mehr nehmen Ich weiß,dass es im Ernstfall dauern kann,bis ein AD anschlägt oder überhaupt gefunden wird .Dieses Risiko ist mir bewußt und ich würde in eine Klink gehen,
wenn es zu schlimm wird ,oder zu lange dauert.Hier kann höher dosiert werden,dass würdr ich versuchen......

Werde berichten,wie es weitergeht.Hatte erst vor dies nicht zuposten,da viel über Ausschleichen
geschrieben wird.Dazu fehlte mir der lange Atem,außerdem will ich dieses AD so schnell wie möglich los werde,

Wer kennt Paroxetin .Wer hat Erfahrung mit Umstellung...Schöne Grüße malu
Leben ist mehr
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