Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

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Maggie+
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Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Maggie+ »

Hey ich melde mich mal wieder, jetzt grade habe ich festgestellt das ich doch eine ziemlich gute Zeit hatte weil ich gefühlt schon länger nicht mehr " rein geschaut" habe.

Und jetzt verzweifel ich grad wieder.
Ich muss dazu sagen das ich meine Medikation in eigen Regie halbiert habe / hatte, weils mir ja gut ging. Ja ich merke das es wohl nicht so klug war.
Eigentlich,.... Eigentlich damit geht glaub ich gefühlt jeder Satz los, eigentlich war alles gut aus zu halten. Der normale Alltags Wahnsinn mit den Kids, anstrengend war /ist nur das ich ein Belohnhngssystem für die 2 einführen musste und den großen (8) in nem ganz engen führenden Rahmen halten muss. Die "Unterstützung" die Anfangs von meiner Ma und meinem Ex Mann da waren sind verpufft ( weil äußerlich geht's mir doch prima) und heute Nachmittag/Abend kam dann wieder das scheitern. Gab Auseinandersetzungen mit dem kleinen (6) und Ende der Geschichte war, ich war mit dem erkennen und durchsetzen der (richtigen? Pädagogischen?) Regeln überfordert. Am Abendbrot Tisch kam wieder das weg driften sodass ich nur wie gelähmt am Tisch saß der Hunger war wie weg geblasen und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Mein großer stand nach kurzer Zeit auf kam zu mir und hat mich in den Arm genommen und gesagt "Mama, jetzt atme erstmal tief durch" treibt mir jetzt wieder die Tränen in die Augen, er ist ein so toller Junge.

Ich nehme seit 2 Tagen wieder eine ganze Tablette abends, die Müdigkeit tagsüber hält sich wieder besser in Grenzen und ich hab emotional mehr Ausdauer.

Mein Problem, .... Ich bin so schnell verunsichert ob ich jetzt richtig reagiert habe oder durch mein Verhalten und meine Maßregelung meine Kinder kirre mach. Wahrscheinlich kann mir eh keiner helfen aber ich hab gedacht ich darf mir das hier von der Seele schreiben.
Die Klinik hat sich immer noch nicht gemeldet. Meine ärztin hat gesagt rufen Sie nochmal an,....was bringt das?!

Wie übersteht man das denn bitte alles ohne irreversible Schäden an seinem Umfeld?? Ich bin von meiner eigenen Unsicherheit so verunsichert in manchen Momenten, das ich dann denke siehste bleib lieber in deinen 4 Wänden, lade dir kein Besuch auf.

Hat jemand ein paar aufmunternde Worte?

Haben wir hier noch welche mit kleinen Kindern?

Danke bis hierhin fürs Lesen.

Eure Maggie
Katerle
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Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe Maggi,

meine Kinder sind inzwischen auch erwachsen und aus Erfahrung weiß ich, dass es manchmal nicht einfach ist, wenn es einen nicht gut geht, noch stark für die Kinder zu bleiben, brauchen sie ja die volle Aufmerksamkeit trotz allem.

Ich hatte ebenfalls Ängste, dass ich was in der Erziehung falsch machen könnte oder keine so gute Mutter sein zu können, weil ich solche Ängste hatte. Ich habe sicher auch nicht alles richtig gemacht, aber wer macht das schon und Auseinadersetzungen gibt es schon mal. Was ich gemacht habe, ich nahm mir Zeit für meine Kinder, habe mit ihnen gespielt, waren auch viel draussen und sie auch mal in Arm genommen, getröstet, wenn es notwendig war. Mir kamen auch manchmal die Tränen, weil ich so kraftlos war. War auch viel auf mich alleingestellt. Und heute bin ich sehr froh, das gemeistert zu haben, meine Kinder lieben und schätzen mich, Kommen gerne oder wir unternehmen auch mal was zusammen. Was will ich mehr? Wünsche mir nur, dass sie gesund und glücklich bleiben.

Bitte doch deine Ärztin, ob die nochmal in der Klinik anrufen kann, das bringt vielleicht eher was.

VLG Katerle
Bittchen
Beiträge: 5430
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Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Bittchen »

Liebe Maggi,

da möchte ich mich meinen Vorschreiberinnen anschließen.
Meine Kinder waren auch noch klein,wie die Depression mich immer mal erwischt hat.
Die Erkrankung haben wir uns nicht gewünscht,sondern wir können damit Leben lernen und das Beste daraus machen,erst einmal.
Für Kinder ist es immer beängstigend und auch belastend,wenn die Mutter krank ist.
Das ist bei anderen Krankheiten nicht anders.
Habe Geduld und auch für dich selber Verständnis.
Bitte wieder um Hilfe bei deinen Angehörigen.
Medikamente soll man ja mindestens ein halbes Jahr in der wirksamen Dosis nehmen und dann ganz langsam ausschleichen.
Das ist die ärztliche Empfehlung bei der ersten depressiven Episode um ein Rezidiv zu vermeiden.
Gelingt auch nicht immer,auch bei regelmäßiger Einnahme nach Vorschrift.
Mache dir keine Vorwürfe ,auch ich habe immer wieder mit den Medikamenten Probleme gehabt und immer noch versuche ich mit weniger klar zu kommen..
Niemand will gerne Ads nehmen,wie weit du dich darauf einlassen willst,kannst nur du und dein Arzt entscheiden.
Natürlich sind auch Grenzen wichtig für Kinder.
Das Wichtigste für mich aber war immer,dass sie gespürt haben,wie sehr ich sie liebe.
Heute sind meine drei Töchter erwachsen,nicht immer war Friede ,Freude, Eierkuchen,das wäre auch nicht normal.
Aber wir haben ein gutes Verhältnis zueinander.
Die ganze Familie hat akzeptiert,dass ich nicht so belastbar bin und freut sich ,wenn es mir gut geht.
Sehr viele Behandlungen habe ich hinter mir,Therapien Kliniken usw.
Bei mir wurde viel zu spät mit konsequenter Therapie angefangen,das war in meinen jungen Jahren sehr viel mehr stigmatisiert ,auch wenn heute noch nicht alles gut ist,wird doch anders mit Depressionen umgegangen.
Mache für dich alles was geht, um wieder gesund zu werden,das ist auch für deine Kinder gut.
Mache dir keine Schuldgefühle,das schadet dir nur,Krankheit ist keine Schande und kann jeden treffen.
Egal in welcher Form auch immer.
Gebe da die Hoffnung nicht auf,es geht wieder vorbei,nur wann,kann dir Niemand sagen ,aber du wirst es spüren.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
anna54
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Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Maggi
auch ich schreibe aus der Vergangenheit,ich war als junge Mutter sehr krank.
Meine beiden Kinder haben sehr gelitten,ich konnte es nicht verhindern.
Mein Sohn läßt mich das immer wieder spüren,er rechnet ab.
Meine Tochter ist mir näher als es mir je vorstellen konnte. Sie hat mit mir "das beste draus gemacht".
Heute kann ich nur jeder Mutter raten sich Hilfe ins Haus zu holen,hier vor Ort gibt es viele Angebote,auch mit guter fachlicher Begleitung,wie Erziehungsberatungsstelle.

Ich begleite im Moment eine Familie,wo der Vater depressiv ist,die Mutter Hilfe eingefordert hat.
Die beiden Töchter sind so alt,wie meine Kinder damals.
Ich empfinde eine tiefe Freude mit ihnen,wenn ich sie hier so unbeschwert erlebe.
Begleitet werden wir von dem Rahmenprogramm der Caritas und des Jugendamtes,wo ich ich Team und in Einzelgespächen alle Hilfen für die Familie erfahren und weitergeben kann.

Der Mutter wäre das am Anfang nicht möglich gewesen,jetzt,wo die Tür zur Hilfe offen ist,ergeben sich weitere Schritte.
Alles hat Monate gedauert,bis die Familie mich besser kannte,mich auch in das Kinderchaos des Hauses gelassen hat.

Meine alte Erfahrung,auch aus der beruflichen Zeit: immer die Mutter unterstützen,wenn man den Kindern helfen will---!!!
Alle Hochachtung für dich,du bist sicher eine gute Mutter---aber du hast dir keine Krankheit ausgesucht,aussuchen können.
Schau dich um,wo ein Hilfsangebot passen könnte,was du für dich zulassen kannst.
Immer wieder mache ich die Erfahrung,der erste Schritt ist der schwerste,dann ergeben sich die weiteren Schritte wie von selbst.
Die beiden Kinder,die ich betreue haben eine Lernstörung,ich begleite sie zur Förderung und jetzt haben wir noch einen Kurs entdeckt,der zum Thema Schulstress ein Angebot macht.

Ich nehme der Mutter die Kinder ab,in dem Bewußtsein,jetzt hat sie einen halben Tag für sich und keiner erwartet eine aufgeräumte Wohnung.
Viel Mut und herzliche Grüße
anna54
Katerle
Beiträge: 11309
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Katerle »

@ anna

Finde ich echt stark, dass du diese Familie unterstützt bzw. begleitest... Hast meinen Respekt.
Maggie+
Beiträge: 34
Registriert: 10. Dez 2016, 19:27

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Maggie+ »

Danke für eure lieben Worte.

Guinevere, ja in einem Moment denke ich mir, ach sie möchten gerne alleine um die Ecke zum Kiosk mit dem Rad, och traue Ihnen das zu, selbstständig werden, toll gemacht.
Dann verunsichere ich mich selber und denke tolle Mama was wenn der 6 jährige nicht auf den großen hört, der große ist überfordert und mag es aber nicht zugeben...... Da ist wie erläutert der Zwiespalt.

Liebes Katerle, ja ich zeige Ihnen das sie auch tolle Jungs sind, versuche mich oft auf zu raffen und wir spielen Gesellschaftsspiele oder gehen zum Spielplatz. Sie sind halt Kinder und können nicht immer ruhig sein, schlimm nur das ich im Moment nur ruhe haben möchte :-(

Bittchen ich krabbel quasi bis endlich der Anruf der Klinik kommt und zwinge mich bis dahin durch zu halten. Kurz hatte ich auch gedacht das ich die Jungs doch nicht im Stich lassen kann, aber ich muss hier einfach raus und weg, ich kann mich nicht von dieser Verantwortung und dem Gefühl Los machen, etwas für mich zu tun. Mein Umfeld würde auch nicht richtig helfen, weil ich bin ja da.

Anna ich habe tatsächlich immer wieder den Gedanken so etwas wie einen Familien Helfer in Anspruch zu nehmen, mein Ego steht mir da noch im weg. Wir hatten damals auch einen als ich 13 war. Ich seh im Moment aber nicht die Entlastung da drin sondern eher die Belastung. Erziehungstipps vielleicht, was umstellen, Aktivitäten, habe ich keine kraft für, .... Anruf beim Jugendamt, gruseliger Gedanke irgendwie. Mein großer hat eine Rechenschwäche und eine leichte Form von ads. Deswegen jetzt Verstärker Pläne ect. Ich bin dabei, aber nicht zu 100% weil es mich vom Kopf her überfordert.

Um Hilfe zu bitten, ein scheinbares Problem von mir. Es ist ein Teufelskreis irgendwie, .....

Ich halte durch, .... Nur wie ist so meine Angst...
Tink
Beiträge: 419
Registriert: 6. Jan 2016, 09:54

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Tink »

Hi Maggie
Ich verstehe dich soooo gut!!! Meine sind 2 und 4. Auch zwei Jungs. Es ist ja nicht so das das nicht auch ohne Depressionen sehr anstrengend ist.
Und diese Unsicherheit. Ist das richtig darf ich jenes machen? Und " Mist jetzt hast du wieder nicht funktioniert, schade ich meinen Kindern damit?" Und jeder weiß was u denkt er ist Experte.
Insbesondere wenn irgendwas nicht nach Lehrbuch läuft... Mein großer bräuchte Logopädie. Mein Gott was ich mir von dem ersten Logo anhören dürfte... Es war immer früh morgens vor Kiga... Als ich ihn dann abgegeben hab u er spielen war stand ich heulend vor dem einen Erzieher u hab mich rückversichert..
Was ich mit all dem sagen will, es ist nicht einfach.
Das es gut läuft hin oder her unterstützt dich dein Ex Mann wenigstens trotzdem ein bisschen mit den Kindern?
Du sagtest du musst bei dem großen enge Strukturen setzen Gib es ein speziellen Grund?
Ich bin dazu übergegangen mir vieles nicht mehr anzuhören. Ich weiß als Mama am besten was richtig ist. Im Bedarfsfall überlegen ich sehr genau wen ich frag. Nicht damit ich höre was ich will sondern ich achte drauf das es a wirklich jmd ist der Ahnung hat u nicht nur aus Büchern und b ob derjenige meine Werte teilt.
Du hast geschrieben. Es wären ganz tolle Jungs. Das allein zeigt schon das du das ganze gut machst. "Besonderheiten" kommen bei jedem Kind früher oder später das kann man nicht verhindern. Da ist es dann nur wichtig angemessene Förderung u Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich würde sagen vertrau dir. Jmd der so unsicher ist u dadurch alles hundertmal überdenkt wie du es beschreibst... Es würde dir auffallen. U hundertprozentig richtig geht nicht. Ich frag mich mittlerweile auch ob das sein muss oder ob das nicht auch zur Lebensvorbereitung gehört. Ich achte nur immer drauf das ich ihnen sage u zeige wie stolz ich auf sie bin u das ich sie liebe.
Lieben Gruß Tink
Katerle
Beiträge: 11309
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Katerle »

Ja Maggie, es sind Kinder. Un du machst das ganz toll. War auch öfters auf dem Spielplatz mit den Kids oder in der Natur, Ball spielen z. B. oder einfach rumrennen. Abends Geschichten vorgelesen vor dem Schlafen oder ein Lied vorgespielt. Wenn mein M. auf Arbeit war, gingen wir auch oft baden oder dann am WE gemeinsam. Habe meinen Kids auch Schwimmen beigebracht, die Prüfung hatte dann der Bademeister abgenommen. :) Jedenfalls waren meine Kinder damals ca. 7 und 5 Jahre alt, als ich den Zusammenbruch hatte und mit letzter Kraft noch meine Kinder für die Schule und den Kindergarten fertiggemacht hatte und mein Kind in die Kita gebracht. Danach ging nichts mehr... Mir ging es sehr schlecht und war dann erstmal auf Empfehlung meines Arztes in die Klinik gegangen... War für alle keine einfache Zeit. Nach der Reha konnte ich dann weiter für meine Lieben dasein.

Wünsche dir alles Gute bei deinem Weg!
LG Katerle
Maggie+
Beiträge: 34
Registriert: 10. Dez 2016, 19:27

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Maggie+ »

Hey Tink, tut gut sich nicht allein zu wissen in der Situation. Ja er hat eine Rechenschwache und eine leichte Form von ads (letzteres lassen wir mal so stehen). Ich hab zwei richtige temperamentvolle Jungs sagen wir mal so, da muss der Rahmen immer ganz eng gehalten werden im Sinne von du machst jetzt das und das. Mal so sich ne halbe Stunde selbst überlassen endet damit das einer von beiden heult. Der Große hat in einem Stress- und Druck Relevanz Test überdurchschnittlich gut abgeschnitten, was bedeutet er brauch immer einen gewissen Druck (Nachdruck im der Stimme =Kraft =anstrengend :-(( um vernünftig und effektiv zu agieren. Der Kleine tritt meines Erachtens nach in seine Fuß stapfen, sie haben beide halt auch viel Temperament.

Wir haben in nicht aufbrausenden Situation auch eine sehr gute Gesprächsqualität und können offen reden,....

Ich darf die Tabletten vorerst nicht einfach reduzieren so blöde es klingt, aber ich bin emotional stabiler und nicht so müde, träge.

Danke Katerle, ja ich sehe auch keinen anderen Weg als den vorerst über die Klinik, meine Ärztin hat mir das auch empfohlen.

Puh das Wochenende ist geschafft. Die einen freuen sich darauf ich hab Bange davor (keine Schule kein Kiga)

Schönen Abend euch noch!

Herzliche Grüße Maggie
Tink
Beiträge: 419
Registriert: 6. Jan 2016, 09:54

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Tink »

Hey Maggie
Stress u Druck Relevanz Test? Was ist denn das U wo u wofür macht man sowas?
WG der Rechenschwäche mach dir nicht zu viel Sorgen. Richtig Förderung her u dann klappt es bestimmt. Wie gesagt mein großer hatte Logo. Mit 3 3,5 haben Außenstehende ihn kaum verstanden. 20 Logo Einheiten später hört man kaum Unterschiede zu gleich Altrigen...
Ja temperamentvolle Jungs sind was schönes.
Muss da immer an eine Situation denken. 4 Kid im Alter von 3-6 spielen mit etwas. Kommt mein damals Grad zwei gewordener hinzu sind die großen weg u schauen ihm beim Spielen zu...
Ist sehr sehr anstrengend. Mein großer hingegen ist extrem sensibel...
Ist auch ne spannende Mischung...
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut.
Man muss immer dran denken sie sind es wert...☺
Schönen Abend Tink
dieRuth
Beiträge: 400
Registriert: 23. Nov 2014, 15:49

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von dieRuth »

Hallo,

auch gesunde Eltern sind oft froh, wenn das Wochenende vorbei ist.

Mein Sohn ist inzwischen 11, als ich das erste mal erkrankte war er 6. Natürlich sind krankheitsphasen für die Kinder nicht leicht. Ich habe immer versucht, ihm den Alltag so normal zu gestalten, wie es eben ging. Die Mütter seiner beiden besten Kumpels waren eingeweiht und als Ansprechpartner bereit. Er war dann auch nachmittags oder am Wochenende oft bei ihnen. Wichtig ist, dass die Kinder wissen, dass sie nicht verantwortlich für deine Krankheit sind. Kinder neigen dazu, vieles auf sich zu beziehen. Die weitere Gefahr ist die der parentifizierung, also dass sie Verantwortung für den Kranken übernehmen und in eine Erwachsenenrolle schlüpfen.

Ansonsten ist es eine Krankheit, wofür du nichts kannst. Das Problem gerade in der Depression ist ja, dass man sich überall ungenügend empfindet und sich schuldig fühlt.

So lange die Kinder auch andere Ansprechpartner haben und deine Liebe spüren wird das schon alles gut gehen.
knalltüte
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Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von knalltüte »

Hallo!

Auch ich habe ein kleines Kind (5 jahre alt), dazu bin ich alleinerziehend, der Vater ist leider praktisch nicht existent.
Für mich sind auch immer die Wochenenden am Schlimmsten, da ist kein Kiga. Mir graut es schon vor dem Sommer, wenn sie in die Schule geht und dann schon mittags um 12 zu hause ist, dann ist der Nachmittag noch länger.
Ich finde es furchtbar anstrengend mich stundenlang mit ihr zu beschäftigen. Allein beschäftigt sie sich selten. Momentan will sie auch nicht alleine raus gehen, da der Spielplatz bei den Temperaturen meist leer ist. Hoffe es wird bald wärmer, dann kann sie wieder allein raus.

Ich habe mir letzten Sommer Unterstützung vom Jugendamt geholt, es kommt jetzt einmal pro Woche eine Familienhilfe zu uns und steht mir mit Ratschlägen zur Seite, sagt aber auch was ihrer Meinung nach gut läuft. Ich bekomme also auch die Rückmeldung das vieles doch Gut läuft und ich entgegen meiner eigenen Meinung, wohl doch eine gute Mutter bin.

Für mich ist es auch wichtig das die kleine möglichst wenig mitbekommt wie es mir geht, das ich nachmittags funktioniere und mich mit ihr sinnvoll beschäftige. Ich muss z.B. schon ganz unten sein, bevor ich mich nachmittags einfach auf die Couch legen würde. Das liegt aber wohl an meiner eigenen Prägung, da meine Mutter es immer ganz toll konnte (und auch heute noch kann) sich bei mir auszuheulen über ihre Probleme und Wehwehchen, da ich also weiß wie aggressiv mich dieses Gejammer macht, würde ich mich nie vor meiner Tochter hängen lassen, solange noch ein Fetzen Kraft vorhanden ist.

Wenn du schonmal darüber nachgedacht hast dir für die Familie eine Unterstützung zu holen, kann ich dich nur ermutigen. Ich bin mitlerweile echt froh die Familienhilfe zu haben. Wenn ich die Woche eine schwierige Situation mit der kleinen hatte, schreib ich mir das auf und bespreche die Situation nochmal mit der Familienhilfe um z.B. Tipps zu erhalten wie ich beim nächsten mal in so einer Situation sinnvollerweise reagiere.

Viele Grüße
Maggie+
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Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Maggie+ »

Guten Morgen Knalltüte, ich bin seit 4 Jahren Alleinerziehend, da ist Papa also auch sporadisch jedes 2te Wochenende da. Darf ich fragen ob du berufstätig bist? Wenn sie in die Schule kommt wirds wieder etwas anders, mein Sohn wurde noch etwas flüggerer. Vielleicht hast du die Möglichkeit deine Tochter im Hort an zu melden, sodass du zeitlich etwas Freiraum hast. Der Große geht Mittwoch und Freitag in den Hort, an den Tagen musste ich immer etwas länger arbeiten und hatte nicht den Stress pünktlich Zuhause sein zu müssen. Naja, obwohl der Kleine ist bis spätestens 14 Uhr betreut, aber wenigstens hatte ich dann "nur" den Kleinen.

Liebe Ruth, ja das sind so meine Bedenken, wenn ich abends an seinem Bett sitze und sage das ich heute nicht lange kuschel (im Moment hab ich auch noch n grippalen Infekt) sagt der Große, ist okay Mama (tätschelt mir den Kopf) dann leg dich jetzt hin und ruh dich aus, soll ich eben mit kommen und dich zu decken?? Sehr süß, habe ihm dann gesagt das ich das ganz toll finde wie aufmerksam er ist und er sich um mich kümmern möchte, aber auch das er nicht vergessen soll das ich seine Mama bin und er mein Kind, nicht mein Partner und das er auch schlechte Tage haben darf und ICH auf ihn aufpasse und ich schon auf mich aufpass.

Puh jetzt muss ich erstmal diesen lästigen Husten ect weg kriegen.


@Tink, natürlich sind sie es. Sie sind ja quasi der einzigste Rahmen der grad da ist und das einzigste was einen morgens aus dem Bett holt.... :-)
knalltüte
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Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von knalltüte »

Hallo Maggie
Nein ich bin im Moment nicht berufstätig, erhalte Erwerbsminderungsrente. Ich habe aber vor mir dieses Jahr noch einen 450Euro Job zu suchen und das möglichst bald, da ich nächsten Monat zum letzten mal Unterhaltsvorschuss erhalte (die 72 Monate sind voll). Nur im Moment gibt es nichts im Ort und ein Auto habe ich nicht.

Ich hoffe dein Husten ist schon besser geworden.

Viele Grüße
dieRuth
Beiträge: 400
Registriert: 23. Nov 2014, 15:49

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von dieRuth »

@ knalltüte. Das mit dem unterhaltsvorschuss ist doch geändert worden. Gibt doch jetzt länger als 6 Jahre
Maggie+
Beiträge: 34
Registriert: 10. Dez 2016, 19:27

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Maggie+ »

Huhu, ich habe den Termin, 28.2, dann darf ich in die Klinik. Seit ein paar Tagen wächst mir wieder alles über den Kopf.

Ich bin grad einfach nur froh wenn ich weg bin, so kaltherzig das klingen mag.


......:-((
knalltüte
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Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von knalltüte »

Hallo
@Ruth
Das neue Gesetz gilt aber erst ab Juli, also für mich drei Monate die ich irgendwie überbrücken muss.

@Maggi
Warum kaltherzig? Jedes mal bevor ich in die Klinik bin zur Krisenintervention habe ich genauso gedacht. Ich war einfach froh aus allem mal raus zu sein. Aber nicht nur das. Wenn es mir richtig schlecht geht kann ich mich auch nicht vernünftig um mein Kind kümmern und dementsprechend ist es sinnvoll das ich mir Hilfe hole, nicht nur damit es mir besser geht, sondern damit es auch meiner Tochter wieder besser geht.

viele Grüße
Maggie+
Beiträge: 34
Registriert: 10. Dez 2016, 19:27

Re: Alltag mit Depressionen und kleinen Kindern...

Beitrag von Maggie+ »

Hey, ja du hast ja recht.

Ich berichte zwischen durch mal aus der Klinik.

Herzliche Grüße
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