Hallo timmi,timmie2002 hat geschrieben:hallo riverflow,
deine meinung ist akzeptiert, aber ich sehe in meinen aussagen nur bedingt einen widerspruch.
zunächst wollte ich zum ausdruck bringen, dass wir in der depression auf grund mangelnden selbstbewusstseins sehr schnell zu fehleinschätzungen in beziehungen neigen. auf die thematik bezogen: wir nehmen absagen auch dann persönlich, als nicht- wertschätzung unserer person oder sogar als ablehnung, wenn dies gar nicht der fall ist.
ich habe auch bewusst von meinen erfahrungen geschrieben. da bei mir neben der depri auch eine persönlichkeitsstörung vorliegt, hatte und habe ich sicher auch noch eine starke neigung dazu, die realität falsch wahrzunehmen oder einzuschätzen, was wir eben auch häufig in der depression machen.
infolge dessen fühlte ich mich oft gekränkt, verletzt und nicht wertgeschätzt und habe dadurch beziehungen erschwert oder sogar kaputt gemacht. in meiner therapie versuche ich unter anderem dieses fehlverhalten abzubauen. am besten hilft mir da eben der schon benannte realitätscheck.
wegen meiner persönlichkeitsstruktur bin ich auf klare, sichere und verlässliche beziehungen angewiesen. dementsprechend gestalte ich meinen freundeskreis. dabei kann ich durchaus die frage stellen, ob das immer so gut ist. vielleicht vergebe ich mir auch die chance auf beziehungen mit menschen, die mir etwas geben könnten.
ach, das ist, glaub' ich, alles auch sehr abstrakt.
in der frühstückspause eben eine idee entwickelt. mal sehen, ob sie etwas für euch ist. zunächst eine kleine "geschichte":
berta hat eine sehr enge freundin, simone, also die beste freundin überhaupt oder busenfreundin, die sie seit dem kindergarten kennt. als teenies waren sie unzertrennlich, haben alles gemeinsam unternommen und sich gegenseitig immer alles anvertraut. als erwachsene haben sie diese enge freundschaft weitergeführt und konnten es immer so arrangieren, dass sie trotz eigener familie mit kindern zeit füreinander hatten und regelmäßige gemeinsame unternehmungen gestalteten. natürlich gehört dazu, dass sie ihre geburtstage gemeinsam feiern.
so sollte es auch dieses mal sein, bertas 50 geburtstag stand bevor. wieder hatte sie gemeinsam mit simone eine paar kleine überraschungen für die gäste vorbereitet, kleine spiele und neckereien zur unterhaltung, die für den runden geburtstag besonders ausgefeilt waren. allein die vorbereitung der party machte deshalb schon viel spaß und beide freuten sich schon auf ihren gmeinsamen auftritt als max und moritz, den sie einstudiert hatten. diese showeinlage sollte der höhepunkt der party sein.
einen tag vor dieser feier ruft nun simone berta an. sie druckst ein wenig herum, erst als berta fragt, was denn los sei, äußert simone ihr anliegen:
"berta stell dir vor, petra hat mich heute morgen angerufen und mich eingeladen, mit ihr gemeinsam in die semperoper zu fahren. la traviata, meine lieblingsoper, wird aufgeführt und ich wollte schon immer mal in die semperoper. man bekommt ja keine karten dafür. petras mann hat kurzfristig einen wichtigen geschäftstermin und kann deshalb an diesem abend nicht. so könnte ich also petra begleiten. das dumme daran ist nur, dass die aufführung morgen abend ist. aber ich kann mir diese chance nicht entgehen lassen. sei mir also nicht böse, dass ich dir für morgen absagen muss." ...
nun eine einfache frage: wie geht ihr an bertas stelle mit dieser absage um?
mal sehgen, ob es für euch interessant ist, eine antwort zu geben und wie diese ausfallen.
glg final
möchte mal was zu dieser Geschichte schreiben. Also zunächst ist eine solche Absage sehr verletztend und niederschmetternd, da ja die Beiden eng befreundet sind und ihre Geburtstage immer gemeinsam feierten und noch dazu alles zusammen vorbereitet hatten. Dennoch würde ich als Freundin von Simone ihr den Freiraum lassen, zu der Semperoper zu fahren und mich an einem anderen Tag mit Simone treffen, um über alles nochmal offen zu reden. Es könnte ja auch sein, dass Simone es zukünftig anders haben möchte, als berta. Aber auch darüber können sie gemeinsam reden. Ich wäre jetzt nicht so gekränkt, um diese Freundschaft seit Kinderzeiten zu kündigen. Manchmal entwickeln sich die Dinge so, dass der andere es anders wünscht als wie gehabt.
Zum Beispiel habe ich auch eine Freundin, mit der ich in jungen Jahren (Schulzeit) enger befreundet war, wir dann beide Familien hatten und auch da noch weiter Kontakt aufrechterhalten hatten. Wir sehen uns heute nur selten, aber wir hatten uns zu unserem 50. jeder eingeladen und waren gekommen und hatten uns riesig gefreut. Einmal rief ich sie an und sagte, dass sie sich ja auch mal melden könnte, damit ich
nicht immer den Anfang machen müsste. Ich sagte, da käme ich mir sonst immer so nervig vor. Da meinte sie:" Wenn du nervst, dann sage ich es dir schon!" und wir mussten Beide lachen.
@ krimi
Um nicht zu sehr enttäuscht zu sein bei einer Absage hilft es manchmal zu versuchen, sich in den anderen hineinzuversetzen, um ihn besser zu verstehen und seine Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben. Allerdings wenn du NUR Absagen erntest, dann ist das natürlich schwieriger.
Liebe Grüße
Katerle