Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, ...

krimi56
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Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, ...

Beitrag von krimi56 »

Ihr Lieben!

Mir macht es wieder einmal sehr zu schaffen, dass Zusagen, Versprechen nicht eingehalten werden.
Viele Gründe angeführt werden, warum das so ist.
Warum ein Besuch, Treffen nicht stattfinden kann.
Warum keine Zeit zum Schreiben da war.
Warum nicht telefoniert werden kann.
Immer Verständnis erwartet wird.

Liegt das Problem in meiner Einstellung, meiner Erziehung, meinem Beruf?
Liegt es an meiner Depression?

Ich wurde so erzogen, dass ein Ja eingehalten wird.
Meine Einstellung lässt mich so handeln, damit der oder die andere nicht enttäuscht ist.
In meinem Beruf war es immer wichtig Zusagen, Treffen einzuhalten.

Was kann ich gegen aufkommende Enttäuschung tun?
Mein erster Impuls ist dann oft, auf Tauchstation zu gehen. Mich nicht mehr zu melden. So manchen Kontakt ruhen zu lassen.

Bevor ich mich zu diesem Thema entschloss, war ich auf der Suche, ob schon in der Vergangenheit darüber geredet wurde.
Wahrscheinlich, habe aber nichts gefunden.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Selea

Re: Wie geht ihr damit um?

Beitrag von Selea »

meine Meinung ist unerwünscht
Zuletzt geändert von Selea am 1. Mär 2017, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Insa40
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Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Insa40 »

Hallo krimi,

mit diesem Thema schlage ich mich in schöner Regelmäßigkeit herum.

Bei mir ist es so, dass ich getroffene Verabredungen ab und an auch wieder absage, wenn
ich merke, dass es mir psychisch nicht gut geht und genau weiss, dass ich dem anderen kein guter Gesprächspartner wäre.
Ich sag das dann auch, dass es mir nicht gut geht und die Leute haben Verständnis.

Darüber bin ich , wie Selea auch schreibt, sehr froh und seitdem hab ich auch mehr Verständnis für die Sbsagen anderer.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Anderen rechtzeitig absagen und dies nicht tun, weil
sie was "Besseres" vorhaben.

Bei Terminen , für die man z.Bsp Eintrittskarten hat oder ähnliches ist es für mich selbstverständlich, auch hinzugehen. Hier gilt, ein "ja" ist ein "ja".
Dies alles gilt für private Termine.

In meinem Beruf ist Verlässlichkeit unerlässlich und so arbeite ich auch.

Liebe Grüße,
Insa
krimi56
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Re: Wie geht ihr damit um?

Beitrag von krimi56 »

Selea hat geschrieben:
Ich wurde so erzogen, dass ein Ja eingehalten wird.
schreibst du.

Rigide Nachkriegserziehung, fällt mir da nur ein. Ein NEIN bleibt ein NEIN, und ein JA bleibt.
Das war der Sinn in der Erziehung, ein JA bleibt ein JA, und hatte nichts mit Nachkriegserziehung zu tun.
Dann sind wir ja heute auch noch in dieser Erziehung. Denn auch heute werden Kinder so erzogen.

Es geht mir ja auch gar nicht darum, dass Verabredung oder Treffen nicht abgesagt werden können.
Es ist eher so, dass das Gefühl da ist, es wird schnell was dahingesagt, und der Nachrichtenempfänger, in diesem Fall ich, hat das Gefühl es wird eh nicht funktionieren. Und es trifft dann so ein, dass im Nachhinein Entschuldigungen oder Erklärungen vorgebracht werden.

Wenn es mir gut geht, macht es mir in der Regel nicht viel bis nichts aus.
Die Frage ist ja, wie gehe ich in der depressiven Phase damit um?

krimi
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Katerle
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Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe krimi,

bin jemand, der ungern jemanden warten lässt oder Verabredungen nicht einhält, kenne das auch nicht anders, es sei denn, es ist etwas gravierendes vorgefallen.

Ansonsten machen wir dann was Neues aus. Das passiert relativ selten. Meistens halten sich meine Freunde an Verabredungen und das muss auch von beiden Seiten her passen.

Was mir eher zu schaffen macht, dass sich ewig niemand mal meldet und ich meistens den Anfang mache. Gut wenns dann so endet, dass ein Treffen zustandekommt, dann hat es sich ja auch gelohnt.

LG Katerle
Selea

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Selea »

meine Meinung ist unerwünscht
Zuletzt geändert von Selea am 1. Mär 2017, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
Bittchen
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Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Bittchen »

Liebe Krimi,

da ich recht offen mit meiner Erkrankung umgehe,wird es schnell akzeptiert wenn ich absagen muss.
Selber gehe ich recht locker damit um,wenn irgendwas nicht klappt..
In einer Krise bin ich manchmal froh wenn abgesagt wird,denn da will ich ja nichts unternehmen.
Wenn es dann besser ist ,hake ich schon mal nach.
Mich bringt dein Thread zum nachdenken.
Wenn es mir gut geht bin ich sehr zuverlässig,aber ich erwarte das nicht unbedingt von Anderen.
Etwas ärgern tut mich eine kurzfristige Absage schon mal,aber eher weil ich mich gefreut habe.
Aber wenn Krankheit dahinter steckt,kann ich das gut verstehen.
Da will ich selbst keine fadenscheinige Ausreden mehr gebrauchen ,sondern sage,es geht mir nicht gut.
Im Beruf war das ganz anders,schon weil ich zuletzt mit Menschen gearbeitet habe,die sich auf mich verlassen haben und mich gebraucht haben.
Zu meinem Geburtstag bekam ich nach langer Funkstille eine Karte von einer lieben Bekannten.
Gleich rief ich an und wir sprachen lange.
Jetzt wollen wir uns wieder mal treffen.
Da denke ich fest dran und werde bald wegen einem passenden Tag anrufen,das ist mir
wichtig.
Ich weiß mit ihr klappt das sofort.
Bei einer anderen Bekannten weiß ich,da klappt es nur,wenn ich immer wieder plane.
Aber auch ich musste schon sehr oft absagen,trotzdem habe ich keine für mich wichtigen Menschen verloren.
Das finde ich schon schön.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
malu60
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Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von malu60 »

Liebe Krimi,
bringt mich sehr zum nachdenken,Dein Thread.
Durch die Depression bin ich auch zu Jemand
geworden,der viel absagt,aber schon gleich
bei der Planung.Da ich gerne was unternehme,
werde ich oft gefragt,und schlage auch Einiges vor.

Was dann ein paar Tage später nicht mehr realisierbar ist.
Deshalb treffe ich mich gerne in der Stadt,auch zu Mehreren,
damit ich auch absagen kann.

Heute wieder einen K.G.Termin abgesagt :oops:
Ich finde es nicht gut von mir,
Disziplin war aber auch zulange mein Leben,beruflich und als alleinziehende Mutter.

Mir ist wichtig,wenn ich einlade,oder eingeladen werde,dies
einzuhalten.Es ist unfair,Freunde planen ja auch ihre Freizeit,
besonders wenn sie noch arbeiten.
Leere und halbherzige Zusagen sind eigentlich überflüssig und respektlos.
Gaukeln sie dem Anderen doch nur Interesse vor.
Darüber will ich nachdenken,ob ich auch so was mache.....wäre es so,möchte ich dies ändern!

Liebe Grüße,ein wichtiges und häufiges Problem ,bei" Depressiven- Menschen".besonders. :oops:
Leben ist mehr
krimi56
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Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von krimi56 »

Hallo ihr Lieben,
Insa, Bittchen, Katerle,

vielen Dank für eure Sichtweisen und guten Beiträge.
Katerle, das kenne ich auch gut, den Anfang machen, immer wieder.
Vielfach ist es gut und von den selben Personen hört man auch oft: ich wollte dich auch schon anrufen, aber ...

Bittchen, auch das gibt es und funktioniert, wenn nach längerem pausieren wieder eine Gelegenheit zum neu anknüpfen entsteht und sie genutzt wird. Beide Seiten haben dann etwas davon.

Malu, du bringst einiges auf den Punkt.

Insa, ich denke da wie du.

Das Absagen einer getroffenen Verabredung ist manchmal nicht zu umgehen.
Haben wir für jetzt Samstag auch machen müssen.

Aber diese Person der wir wegen doppelter Verabredung absagen mussten, ist eines der Beispiele die ich meine.

Schon monatelang kommt von ihr "wir müssen uns unbedingt zum Kaffee treffen. Ich rufe dich nächste Woche an."
Und dann kommt dann wochenlang nichts mehr, sodass ich mich schon frage in welchem Jahr sie "nächste Woche" meinte.
Treffen wir uns dann zufällig, dann sind da tausend Gründe warum nicht angerufen wurde.

Oftmals werden in Mails, SMS, WhatsApp Redewendungen gebraucht, die beim Empfänger eine Erwartungshaltung entfachen, die nicht erfüllt wird oder auch nicht erfüllt werden kann.

Danke für eure Beiträge.
krimi

Selea, aus dir spricht "nur" die Lehrerin. Ich muss mir diese Bemerkung jetzt einfach gestatten. Du hast keine eigenen Kinder aufgezogen. Du hättest eine Erziehung eigener Kinder auch nicht nach Lehrplan gemacht, sondern erwartet, dass sie zu dem stehen was sie gesagt hätten. Das hat nichts mit preußischem Denkmuster zu tun.
Bitte verschone mich hier mit deinen Weisheiten und Anspielungen.
Das möchte ich einfach mal offen und auch grob sagen.
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
riverflow
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Registriert: 4. Apr 2014, 11:30

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von riverflow »

Hallo Krimi,

das Einhalten einer Verabredung spiegelt für mich Wertschätzung, Zuverlässigkeit und Achtung wider. Werte, die für mich nichts mit preußischer Erziehung zu tun haben, sondern zeitlos sind. Ich bin doch nicht irgendeine Option.

Natürlich kann jemand krank werden und gezwungen sein, wieder abzusagen, aber ich denke, darum ging es Dir gar nicht.

Wenn ich mir meine Kinder anschaue, dann ist es selbstverständlich, Verabredungen einzuhalten und auch ihre Freunde sagen selten ab. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich ihnen das gar nicht anerziehen müssen. Es ist eine Selbstverständlichkeit.

Diese halbherzigen Ankündigungen mag ich gar nicht. Ich meine, man kann sich ja vorher überlegen, ob man sich treffen möchte oder nicht. Es zwingt das Gegenüber ja in der Regel niemand, einen Vorschlag zu einem Treffen zu machen.
Ich habe zum Beispiel erlebt, wie eine langjährige Freundin vorgeschlagen hat, zu einem runden Kennen, eine Reise zu machen. Ich habe mich riesig gefreut. Dann kam natürlich nichts mehr. Da habe ich noch gedacht, ok, vielleicht hätte ich auch aktiv werden sollen. Na ja, diese Freundin hat immer gesagt, wie schön es mit uns sei auch wenn wir uns lange nicht mehr gesehen hatten. Letztendlich kam aber von ihr immer weniger und ein oberflächlicher gemeinsamer Bekannter hat mich dann irgendwann auf aktuellen Stand gebracht, was bei ihr so los war. Mit ihm, der ihr nie nahestand, konnte sie sich treffen. Schließlich ist der Kontakt eingeschlafen. Ich hatte da nicht mehr wirklich Lust zu.
Das heißt jetzt nicht, dass ich mich nie mehr mit ihr treffen würde. Letztendlich ist sie aber unter der Kategorie "oberflächliche Bekannte" abgelegt, mehr war es wohl nie.

Eine Freundin von mir sagte mal, dass sie inzwischen schaut, wer sich für sie interessiert und dass sie in diese Menschen "investiert" und in die anderen halt weniger.
Das entspricht auch meinem Empfinden.

Auf der anderen Seite gibt es Menschen, bei denen ich mich zaghaft zurückgemeldet habe, vielleicht auch weil ich Angst habe, wieder enttäuscht zu werden. Und genau diese Menschen haben mir in der letzten Zeit ganz viel gegeben.
Das ist dann vielleicht die umgekehrte Situation, in der Bekannte langsam zu Freunden werden.
Da habe ich aber auch das Rückgrat, mich für meine Versäumnisse zu entschuldigen.

Soweit meine Gedanken.

LG
riverflow
Selea

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Selea »

meine Meinung ist unerwünscht
Zuletzt geändert von Selea am 1. Mär 2017, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
Herd04
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Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Herd04 »

Liebe Krimi,

ich sehe es genauso wie riverflow. Das Einhalten von Versprechungen, Terminen usw. gehört für mich einfach zu Werten und Normen. Unsere Eltern haben meine Schwester und mich dazu erzogen , indem sie es vorlebten. Das hat mich geprägt, und meine Töchter haben es auch " in die Wiege" gelegt bekommen.

Ich versuche , meine Vereinbarungen oder auch Versprechen einzuhalten. Aber er ist schon manchmal eine Gratwanderung für mich zu überlegen , was ich überhaupt verabrede. Ich erfahre ja leider immer wieder mal, dass eine Depriphase, an die vor wenigen Tagen
noch nicht zu denken war, plötzlich da ist. Das macht das Planen, was für mich eigentlich extrem wichtig ist, manchmal ganz schön schwer.
Aber meine/unsere Freunde kennen meine Krankheit, und ich habe mit ( seltenen) Absagen noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Das ist aber vermutlich nicht ganz das, was du meinst.
Bei Absagen, die mir erteilt werden, versuche ich zu unterscheiden. Kommen Sie von jemandem, der mir sehr wichtig ist - und das vielleicht auch noch regelmäßig - würde ich vielleicht doch versuchen, den Grund rauszukriegen. Aber nicht ganz so ernst würde ich es nehmen, wenn es sich vielleicht eher um oberflächliche Bekannte handelt. Vielleicht hilft es, sich vorher schon darauf einzustellen, dass es nicht funktionieren wird.
Man verschwendet anderenfalls zu viel Energie.

Das Thema, liebe Krimi, hat mich aber tatsächlich etwas wachgerüttelt. Immer mal wieder kommt es vor, dass ich auch am Telefon sage oder über WhatsApp schreibe, man könne sich ja auch mal wieder treffen. In dem Moment meine ich es auch so. Aber oft bleibt es einfach bei Worten.
Insofern hat der Thread für mich jetzt eine sehr konkrete Bedeutung.

So viel von mir.

Liebe Grüße, auch an die Mitleser,

Edda
Cynthia
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Registriert: 29. Dez 2014, 17:04

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Cynthia »

Das Schlimme ist doch heute, daß die Leute meistens noch nicht einmal absagen können.
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
Leere Versprechungen finde ich ganz schlimm,besonders schlimm,weil jeder der eine Depression durchlebt ganz viele Brüche und Verluste erleidet,da ist das Maß immer schon übervoll.
Halbherzige Versprechungen erlebe ich.
Auch ich erlebe mich als halbherzig,wenn mich eine schwierige Woche an die Grenzen bringt.
Zwischen den gut gewählten Verabredungen kommt immer wieder eine Pflicht dazu,die ich nicht absagen kann,das ist die Verpflichtung für die ganz alten Eltern.Gestern,heute und noch zwei Tage in der kommenden Woche.

Das bingt meine Planungen oft und immer öfter zu Fall.
Aber die Gründe sind auch ganz oft einfach bei mir,ich habe nicht immer die "Handlungshoheit" über meine Termine. In den letzten Wochen hab ich geschoben und verschoben,weil ich nicht in den Tag kam oder einen Tag einfach Ruhe halten mußte.
Ich enttäusche wieder eine Freundin,da ich zum zweiten Mal um die Verschiebung eines Treffen bitte.
Halbherzig zu sein ist nicht meine Absicht,ich komme einfach nicht in einen guten Rhythmus zwischen Aktivitäten und wichtigen Ruhezeiten.

Auch kenne ich die Entlastung,wenn jemand mir absagt,oft erkenne ich erst dann die Überforderung,weil mir die Absage erst zeigt,dass ich mich heillos übernommen habe.
Auch in der nächsten Woche muss ich drei Termine wegschieben,meine Mutter ist völlig zusammengebrochen ist,meine jüngste Schwester trennt sich, drei kleinen Kindern.

Das kostet mich dreifache Kraft,wenn ich meinen Vater unterstützen und meine Mutter aushalten muss.
Da ist der nächste Tag oft ein riesiges Loch und ich komme nicht immer dazu,dann auch gute Kontakte,den ganz wichtigen Kontakten gerecht zu werden.
Der Akku ist leer und ich hab eine ganz liebe Freundin,mit der ich auch dann reden kann,wenn auch das nicht mehr gelingt,dann ist mein Herz wie tot.
Ich enttäusche und wirke manchmal auch unzuverlässig,oder einfach nur nervig.
Aber immer öfter kann ich den Grund auch einfach benennen,ich habe mich überschätzt,verzettelt.

Weggetaucht bin ich bei vielen Menschen,gestern ein Abendessen mit wichtigen Menschen,die hier am Hof uns unterstützen,ich habe abgesagt,weil die Gespräche gestern mit meiner Mutter mich umgehauen haben.
Da hilft es wenig,dass ich auf meine Geschwister warte,da trägt nur eine Schwster mit,und die ist schwer erkrankt.
Mein Terminbuch ist mir eine Hilfe,ich schaue jeden Tag----was ich muss,was ich kann und wo ich besser verschiebe.

Diese unsicheren Verabredungen zeigen mir einfach,ich bin in der Schwebe zwischen Aktivität und Rückzug,das eine ist so schwierig wie das andere----aber die Wahl wäre nur Rückzug.

Eine liebe Freundin ist mir sehr wichtig,ich hab ein schlechtes Gewissen,wenn ich ihr nicht gerecht werden kann. Aber auch da enttäusche ich,bin vor mir enttäuscht.
Mehr geht nicht,ich sitze manchmal wie gelämt und wie festgenagelt an meinem Tisch und schaffe es nicht den Hörer des Telefons in die Hand zu nehmen.

Trotz allem gebe ich nicht auf,ich versuche zu erklären,wo ich auf Verständnis hoffen kann.
Ich gehe immer wieder in die Handlung,gebe oft auch mit einer kurzen SMS das Signal,ich bin wieder da,was kann gehen,wo finde ich ein offenes Ohr und wer ist auch einfach sauer auf mich.

Erkärungen,Ausreden,auch die sind bei mir halbherzig,weil ich ja irgendwie dem anderen mitteile,etwas anderes ist wichtiger und ich wähle das andere.
Da verstricke ich mich,weil ich nicht erkenne,was ist angemessen,wo muss ich nichts erklären,was führt nur zu Missverständnissen.
Wo komme ich in Erklärungsnot.
Es ist eine Gradwanderung und trotzdem wage ich es,weil mir Menschen so wichtig sind,weil ich von Kontakten lebe,damit überlebe.
Ein neues Ehrenamt hat die Verpflichtung an Teamgesprächen teilzunehmen,Einzelgespräche mit der Teamleitung einzuhalten,das ist mir einfach zu viel----aber ich kriege das eine ohne das andere nicht.
Da kann ich leicht absagen,weil ich meinen Weg damit gefunden habe,weil ich aus der Gruppe keine Kraft bekomme.

Ich wünsche dir,liebe krimi ganz viel Mut,denen auf die Füße zu treten,die dir das Leben schwer machen,mit ihrer Halbherzigkeit und die Ausdauer auf die Momente zu warten,die sich einfach lohnen,immer wieder.
anna54
timmie2002
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Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von timmie2002 »

liebe krimi,

vorneweg erst einmal einen lieben gruß von mir.


"Liegt das Problem in meiner Einstellung, meiner Erziehung, meinem Beruf?
Liegt es an meiner Depression?"

auch ich habe da so meine erfahrungen. bei absagen fühlte ich mich früher oft gekränkt, nahm diese persönlich. das sehe ich heute schon anders. jemand schreibt, dass das einhalten von zusagen etwas mit wertschätzung zu tun hat. umkehrschluss: wer mir absagt, schätzt mich nicht wert, achtet mich nicht. aber das ist wirklich zu einseitig, in der regel ist es sogar so, dass die absage mit mir persönlich gar nichts zu tun hat. da ist es völlig gleichgültig, aus welchem grund abgesagt wird: objektiv ist wirklich etwas eingetroffen, was den anderen verhindert. die zusage erfolgte leichtfertig, ohne zu überlegen und nun kann oder will derjenige doch nicht. der grund liegt in jedem fall bei dem anderen und hat mit mir persönlich nichts zu tun.

sehe ich das ein, kann ich auch mit flapsigkeiten oder oberflächlichkeit besser umgehen: es liegt ja nicht an mir und hat mit mir persönlich nichts zu tun.

nichts desto trotz halte ich auch nicht viel davon, wenn zusagen oder verabredungen oberflächlich getroffen werden, um sie ganz leichtfertig wieder abzusagen. gehört das zum regulären verhalten einer person, gehört diese nicht in meinen engeren freundeskreis. da habe ich schon ansprüche.

ansonsten schaue ich auch lieber erstmal vor meine eigene haustür und erkenne dabei, dass es mir ebenfalls häufiger so geht, dass ich verabredungen nicht einhalten kann, will es auch nicht mehr, wenn es krankheitsbedingt nicht geht. früher habe ich mich da immer verpflichtet gefühlt und den termin doch eingehalten, was letztendlich mir nicht zuträglich war. allerdings halte ich es bei verabredungen oder zusagen auch immer so, dass der einwand, dass ich kurzfristig doch nicht kann, dazu gehört. gute freunde und bekannte nehmen das mit verständnis an.

für mich entscheidet sich jeder einzelfall gesondert. aber eines habe ich mir angenommen und das hilft mir ungemein: fühle ich mich innerlich stark gekränkt, lasse ich die alarmglocke leuten und mache erstmal einen realitätscheck.

so meine erfahrung.

glg final
timmie2002
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Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von timmie2002 »

hallo anna, wir haben fast gleichzeitig geantwortet und nun muss ich auf deinen beitrag noch reagieren.

sich in die pflicht genommen fühlen: ganz böse falle, weil- von dir richtig formuliert- überforderung.
da lese ich wieder das hohe anspruchsdenken an uns selber, ein leben lang zelebriert, hat uns dieses mit in die depression geführt. sicher geht es manchmal nicht anders. die sorge um deine sehr alten eltern wird dir immer wieder viel abverlangen. und trotzdem die bitte von mir: sei achtsam mit dir. schau, ob und wo du auch mal verantwortung abgeben kannst. dich selber gesundheitsmäßig immer wieder an die grenze führen ist kein angemessenes adäquat zur fürsorge für deine eltern. fürsorge ja, aber nicht um eden preis.


"Auch kenne ich die Entlastung,wenn jemand mir absagt,oft erkenne ich erst dann die Überforderung,weil mir die Absage erst zeigt,dass ich mich heillos übernommen habe."

oja, das kenne ich auch zu gut. ich will häufig immer noch so wie in alten tagen und vergesse bei verabredungen und termine machen leicht mal, dass ich nicht mehr so kann. aber zugesagt, nimmt man das noch immer als verpflichtung. und echt große erleichterung, wenn der/die andere dann absagt. :-)

glg final
Herd04
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Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Herd04 »

Liebe final,

so ganz nebenbei und trotzdem ganz herzlich : Schön, dass du wieder hier bist.

Liebe Grüße, natürlich auch an die Mitleser von

Edda
Tink
Beiträge: 419
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Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Tink »

Hallo Zusammen
Auch ich finde es ein sehr spannendes Thema.
Da ich ein sehr strukturierter Mensch bin und meine Tage gut geplant, mindestens mit Aktivitätsoptionen sind für mich kurzfristige Absagen auch immer schwierig, da ich dann erstmal ins rudern komme, was ich statt dessen mache.
Ansonsten finde ich es immer schlimm wenn es die Kinder betrifft. Krank oder was wichtiges dazwischen gekommen, OK damit muss man leben u mit Enttäuschung umzugehen müssen auch Kinder lernen, aber wenn es dann sowas ist "ach ne mein Kind spielt Grad zuhause schön deshalb kommen wir nicht etc" dafür habe ich kein Verständnis. Ich finde es wichtig für die Kids das sie lernen zum Wort zu stehen u sich an versprechen zu halten. Ich mag nicht in jeder Situation gleich reagieren. Heute mag der Kontext anders sein als gestern, so das sie gestern was dürften u heute nicht, der Punkt aber und das ist das wichtige meiner Meinung nach, einmal ja bzw nein, dann ist das so!
Lieben Gruß Tink
Gerbera
Beiträge: 619
Registriert: 31. Mär 2013, 00:24

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Gerbera »

Hallo Ihr alle,

auch ich tue mich schwer, mit Absagen umzugehen, vorallem dann, wenn kein Alternativvorschlag kommt, denn - und das mag vielleicht typisch für depressive Menschen sein - ich ziehe dann schon den Schluss, dass das Interesse an mir (oder, etwas netter formuliert: an einem Treffen mit mir) nicht besonders groß sein kann.

Klar kann jedem mal etwas dazwischen kommen, geht mir auch so. Aber ich bemühe mich bei solchen Gelegenheiten darum, gemeinsam mit demjenigen, dem ich absage, einen Ersatztermin zu finden. Ich finde, das nimmt dem Ganzen diesen negativen Touch.

Ansonsten scheint es heute vorallem bei jungen Leuten gang und gäbe zu sein, bei einer Einladung zunächst zu und kurz vorher per SMS, WhatsApp etc. abzusagen, weil man plötzlich keine Lust mehr hat oder sich etwas Besseres ergeben hat. Und das finde ich dem Gastgeber gegenüber schlicht rücksichtslos. Er hat eingekauft, alles Mögliche vorbereitet und bleibt dann auf jeder Menge Zeug sitzen.

Interessantes Thema jedenfalls - und sehr unterschiedliche Meinungen. Finde ich total spannend!

Euch allen einen schönen Sonntagabend!

Gerbera
riverflow
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Registriert: 4. Apr 2014, 11:30

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von riverflow »

"auch ich habe da so meine erfahrungen. bei absagen fühlte ich mich früher oft gekränkt, nahm diese persönlich. das sehe ich heute schon anders. jemand schreibt, dass das einhalten von zusagen etwas mit wertschätzung zu tun hat. umkehrschluss: wer mir absagt, schätzt mich nicht wert, achtet mich nicht. aber das ist wirklich zu einseitig, in der regel ist es sogar so, dass die absage mit mir persönlich gar nichts zu tun hat. da ist es völlig gleichgültig, aus welchem grund abgesagt wird: objektiv ist wirklich etwas eingetroffen, was den anderen verhindert. die zusage erfolgte leichtfertig, ohne zu überlegen und nun kann oder will derjenige doch nicht. der grund liegt in jedem fall bei dem anderen und hat mit mir persönlich nichts zu tun."

Einseitig finde ich eher diesen Umkehrschluss. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch feine Nuancen. Es muss nicht sein, dass mich jemand gar nicht wertschätzt, es kann einfach auch sein, dass mich jemand nicht genug wertschätzt, nicht als Freund, sondern als oberflächlichen Bekannten ansieht, oder sich eine andere Gelegenheit geboten hat mit einem Menschen etwas zu unternehmen, der gerade mehr präferiert wird als ich.

Es gibt triftige Gründe, abzusagen, es gibt Menschen, die sich in der Regel bemühen, Termine einzuhalten, bei denen ich mir somit bei einer Absage überhaupt keine Gedanken machen würde, es gibt aber auch solche, die sich nicht sonderlich bemühen, denen eine Absage schrecklich leicht von den Lippen kommt. Und auf letztere kann ich inzwischen gerne verzichten. Man muss mir nicht leichtfertig zusagen, um dann doch nicht zu wollen. Zu solchen unverlässlichen Kontakten eine Vertrauensbasis aufzubauen würde mir wohl eher nicht gelingen. Ein solches Verhalten hat für mich eindeutig mit mangelnder Wertschätzung zu tun.
Da treffe ich mich lieber mit denjenigen, auf die Verlass ist. Ich bin es mir wert, dass mir der Grund, warum mir abgesagt wird nicht gleichgültig ist.

Ich möchte mir dann auch nicht zum Selbstschutz einreden, dass eine Absage nichts mit mir zu tun hat. Ich bin kein Hellseher, ich kann nicht wissen, ob das in der Regel so ist, gehe jedoch nicht davon aus. Natürlich hat das (auch) mit mir zu tun. Eine Verabredung kommt zwischen zwei oder mehreren Personen zustande, ist nichts einseitiges.
Wenn z.B. zeitgleich Verabredungen mit dritten Personen vorgezogen bzw. eingehalten werden, möchte ich mir nicht suggerieren, dass das Verhalten nichts mit mir zu tun hat. Das kann sein, muss aber nicht. Vielleicht steht zwischen uns unbemerkt irgendetwas im Raum, vielleicht passt der Kontakt nicht und es hat mir der "Chemie" zwischen uns zu tun. Diese Chemie ist aber etwas zwischen zwei oder mehreren Menschen und so kann ich den Grund der Absage nicht allein auf den anderen verlagern ohne zu reflektieren, wo mein Anteil liegt.


"nichts desto trotz halte ich auch nicht viel davon, wenn zusagen oder verabredungen oberflächlich getroffen werden, um sie ganz leichtfertig wieder abzusagen. gehört das zum regulären verhalten einer person, gehört diese nicht in meinen engeren freundeskreis. da habe ich schon ansprüche."

Der Absatz widerspricht meiner Meinung nach Deinem obigen. Genau das hatte ich mit meinem Beitrag doch beschrieben.
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von timmie2002 »

hallo riverflow,

deine meinung ist akzeptiert, aber ich sehe in meinen aussagen nur bedingt einen widerspruch.
zunächst wollte ich zum ausdruck bringen, dass wir in der depression auf grund mangelnden selbstbewusstseins sehr schnell zu fehleinschätzungen in beziehungen neigen. auf die thematik bezogen: wir nehmen absagen auch dann persönlich, als nicht- wertschätzung unserer person oder sogar als ablehnung, wenn dies gar nicht der fall ist.
ich habe auch bewusst von meinen erfahrungen geschrieben. da bei mir neben der depri auch eine persönlichkeitsstörung vorliegt, hatte und habe ich sicher auch noch eine starke neigung dazu, die realität falsch wahrzunehmen oder einzuschätzen, was wir eben auch häufig in der depression machen.
infolge dessen fühlte ich mich oft gekränkt, verletzt und nicht wertgeschätzt und habe dadurch beziehungen erschwert oder sogar kaputt gemacht. in meiner therapie versuche ich unter anderem dieses fehlverhalten abzubauen. am besten hilft mir da eben der schon benannte realitätscheck.
wegen meiner persönlichkeitsstruktur bin ich auf klare, sichere und verlässliche beziehungen angewiesen. dementsprechend gestalte ich meinen freundeskreis. dabei kann ich durchaus die frage stellen, ob das immer so gut ist. vielleicht vergebe ich mir auch die chance auf beziehungen mit menschen, die mir etwas geben könnten.
ach, das ist, glaub' ich, alles auch sehr abstrakt.

in der frühstückspause eben eine idee entwickelt. mal sehen, ob sie etwas für euch ist. zunächst eine kleine "geschichte":

berta hat eine sehr enge freundin, simone, also die beste freundin überhaupt oder busenfreundin, die sie seit dem kindergarten kennt. als teenies waren sie unzertrennlich, haben alles gemeinsam unternommen und sich gegenseitig immer alles anvertraut. als erwachsene haben sie diese enge freundschaft weitergeführt und konnten es immer so arrangieren, dass sie trotz eigener familie mit kindern zeit füreinander hatten und regelmäßige gemeinsame unternehmungen gestalteten. natürlich gehört dazu, dass sie ihre geburtstage gemeinsam feiern.
so sollte es auch dieses mal sein, bertas 50 geburtstag stand bevor. wieder hatte sie gemeinsam mit simone eine paar kleine überraschungen für die gäste vorbereitet, kleine spiele und neckereien zur unterhaltung, die für den runden geburtstag besonders ausgefeilt waren. allein die vorbereitung der party machte deshalb schon viel spaß und beide freuten sich schon auf ihren gmeinsamen auftritt als max und moritz, den sie einstudiert hatten. diese showeinlage sollte der höhepunkt der party sein.
einen tag vor dieser feier ruft nun simone berta an. sie druckst ein wenig herum, erst als berta fragt, was denn los sei, äußert simone ihr anliegen:
"berta stell dir vor, petra hat mich heute morgen angerufen und mich eingeladen, mit ihr gemeinsam in die semperoper zu fahren. la traviata, meine lieblingsoper, wird aufgeführt und ich wollte schon immer mal in die semperoper. man bekommt ja keine karten dafür. petras mann hat kurzfristig einen wichtigen geschäftstermin und kann deshalb an diesem abend nicht. so könnte ich also petra begleiten. das dumme daran ist nur, dass die aufführung morgen abend ist. aber ich kann mir diese chance nicht entgehen lassen. sei mir also nicht böse, dass ich dir für morgen absagen muss." ...

nun eine einfache frage: wie geht ihr an bertas stelle mit dieser absage um?
mal sehgen, ob es für euch interessant ist, eine antwort zu geben und wie diese ausfallen.

glg final
Selea

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Selea »

meine Meinung ist unerwünscht
Zuletzt geändert von Selea am 1. Mär 2017, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
liebe final
ich anworte mal spontan auf deine Geschichte.
Das ist wohl eine ganz schlimme Absage,ja eigentlich eine Absage an die Freundschaft.
Der runde Geburtstag ist etwas ganz besonderes (leider hab ich da nie feiern können),wenn man dann noch gemeinsam die Vorbereitungen plant,da darf man nicht absagen.

Besonders schlimm,dass eine andere,bessere Verabredung die Ausrede ist.
Das kann ich nicht verstehen,das ist eine Frechheit.

Meine Probleme bei meinen Absagen sind immer meine eigene Instabilität und nicht,dass ich etwas anderes vorziehe.
Ich muss einige Verpflichtungen immer einhalten,das sind im Moment die Eltern,auch mal meine sehr kranke Schwester.
Ansonsten überfällt mich morgens manchmal mein Terminplaner,wenn ich einen Arzttermin nicht früh genug gesehen habe,ein Handwerker kommt,auf dem Hof niemand anders den Tierarzt begleiten kann,solch Dinge passieren mir öfter.
Dann ist meine Energie schnell verpfufft und ich kann dann nur auf das Verständnis des anderen hoffen,dem ich absagen muss.

Ich kenne noch dieses Leerlaufen,auch der letzten Energie,wenn ich wie früher einfach weitermache,mich überwinde und dann völlig überreagiere----wenn abends auch nur eine Kleinigkeit noch von mir erwartet wird.

Meine Grenze kenne ich nicht,ich erahne sie.
Daher bin ich für andere nicht gut "berechenbar". Immer bin ich mir bewußt,dass ich enttäusche.
Was anderen gelingt,ich kenne nicht immer die ganze Geschichte,auch nicht den Hintergrund,wie viel Hilfe und Unterstützung sie haben----ist nicht mehr mein Maßstab.
Ohne Krisen läuft es nie,aber Selbstfürsorge fängt bei mir damit an,dass ich meine Kräfte einteile,nur ist zwischen zu wenig und zu viel ein so wackeliger Mittelweg,dass ich ihn selbst oft nicht erkenne.

Immer versuche ich dem anderen ein gutes Gefühl zu geben,wenn ich um sein Verständnis bitte,aber was die Geschichte um Berta angeht,da kann ich nicht nachvollziehen,was diese Freundschaft trägt.
Liebe final,ich freue mich wie die anderen auch,wieder dich hier zu erleben,danke!
Ein guter Thread,danke liebe krimi dafür!
anna54
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von timmie2002 »

hallo anna, ich freue mich auch über eure begrüßungen und euch wieder zu lesen. vielleicht kann ich wieder dauerhaft hier vertreten sein, aber ich will es nicht versprechen.
schön, dass du auf mein angebot reagiert hast. ich sage mal nichts dazu und möchte abwarten, ob noch andere eine meinung dazu äußern und wie sie dabei reagieren.

glg final
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Wie geht ihr damit um? Leere oder halbherzige Zusagen, .

Beitrag von Christiane1 »

Hallo final,

das ist schon ein sehr krasses Beispiel, bei dem wahrscheinlich die meisten sagen würden
"geht gar nicht sowas", aber du hast dir sicherlich etwas dabei gedacht.

Äusserlich gesehen und aufgrund der wenigen Informationen über Berta und Simone kann man diese Absage so oder so sehen.
Haben die beiden in ihrer engen Freundschaft eine Art Kodex für sich entwickelt, der spontane Absagen oder überhaupt Richtungsänderungen zulässt, dann würde Berta Simone verstehen und ihr vielleicht noch einen schönen Abend wünschen und mit ihr am nächsten Tag Sekt trinken gehen.
Oder braucht die eine die andere sehr und sie erwarten gegenseitig viel von sich, dann sieht
die Sache schon anders aus. Noch schwieriger wird es im Falle eines Ungleichgewichtes in der Freundschaft, was aus meiner Sicht realistisch ist, und so ein Beispiel, wie du es erzählt hast, kann dann unter Umständen das Aus bedeuten für diese Beziehung.

Ich weiss nicht, habe versucht mir vorzustellen, wie es mir erginge, aber es gelingt mir nicht
wirklich, weil ich es so noch nie erlebt habe.
Wenn ich zum Geburtstag eingeladen werde gehe ich hin oder mache von vornherein klar, dass ich nicht dabei sein werde, das bin ich meinem Gegenüber schuldig.
In deinem Beispiel würde es mir wehtun, wenn Simone die Semperoper vorzieht und ich würde mich als Berta fragen, was mit meiner Freundin los ist.

LG
Christiane
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