Angst vor Depression verursacht Depression

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monimoni
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Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von monimoni »

Hallo Leute,

ich komme eben von meiner Therapeutin. Wir haben über meine Angst vor einer Verschlimmerung der Depression gesprochen. Sie meinte, dass gerade bei chronischer Depression ein wichtiger Auslöser die Angst vor einer erneuten negativen Phase ist.
Bei mir kann ich mir das gut vorstellen. Ängste verschlimmern ja meinen Zustand.
Wir wollen daran arbeiten. Ich finde den Ansatz sehr interessant.

Habt ihr das schon erlebt? Dass ihr Angst vor einer erneuten schlechten Phase habt und diese dann eintritt?

LG
Moni
Tink
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Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von Tink »

Hi Moni,
Interessanter Denkanstoß. Finde ich echt n Spannenden Gedanken.
Bei mir ist das aber eher die Frage nach der Henne u dem Ei...
Geht es mir schlechter weil ich mich reinsteigern oder Steiger ich mich rein weil es mir schlechter geht? Und wenn es nur unterbewusst passiert... Deswegen könnte ich die Frage nicht beantworten...
Gruß Tink
DieNeue
Beiträge: 5829
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von DieNeue »

Hi Moni,

ja, ich kenn das schon auch. Ich hab allerdings keine Phasen, von daher geht es mir meistens gleich schlecht. Aber ich hab immer wieder diffuse Angstzustände und auch bei vielen Sachen, wie einkaufen, jemanden besuchen etc., oft Angst, dass ich das nicht schaffe.
Ich hab mich mal gefragt, warum ich da so Angst davor hab. Ich hab gemerkt, dass es ganz im Unterbewusstsein die Angst ist, dass ich wieder zusammenbreche. Bin vor paar Jahren, als meine Depression richtig schlimm wurde, psychisch und körperlich zusammengebrochen und da hab ich mich so besch... gefühlt wie noch nie. Und ich glaube, hinter meiner Angst steckt auch manchmal die Angst, dass es wieder so schlimm wird.
Klar denke ich, ach, einkaufen klappt doch normalerweise, aber v.a. wenn ich etwas länger nicht mehr einkaufen war, desto größer ist die Sorge bzw. riesiger erscheint mir die Aufgabe.
Ich hab Angst, dass es mir wieder schlecht geht, wenn ich außer Haus bin, dass ich so fertig bin, dass ich nicht mehr nach Hause komme, dass wieder alles körperlich so anstrengend wird, ich Bauchweh bekomme oder ich irgendwo wieder einen Kreislaufkollaps bekomme.

Das sind alles einzelne Sachen, aber im Grunde genommen steckt dahinter die Angst, dass es wieder so schlimm wird. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens und ich will nie wieder dorthin zurück.
Aber ich denke, solche gravierenden Einbrüche graben sich auch in das Gedächtnis ein und lassen sich deshalb nicht so leicht wieder entfernen. Die Angst und die Erinnerung an die schlimme Zeit/die schlimmen Erlebnisse sind wie eingebrannt und es ist ja eigentlich kein Wunder, dass man immer Angst davor hat. Oft lässt sich ja auch nicht sagen, ob man etwas packt oder nicht. Manchmal klappt eine Aktivität, das andere Mal wieder nicht. Dieses Nicht-einschätzen-können macht die Sache dann nochmal schwerer und das wiederum fördert die Angst.

Hab leider auch keine Ahnung, wie man die Angst wegbekommt. Manchmal hilft es mir, mir zu sagen, dass es oft kleine Dinge sind, die sich dann als Riesenberge aufbauschen und ich oft die Erfahrung gemacht hab, dass die Angst oft vorher schlimmer war als die eigentliche Aktivität. Das macht die Depression echt nicht einfacher. Wär schön, wenn man diese eingebrannten Erinnerungen wieder los werden könnte und man einfach sagen könnte "So, die Erfahrungen sind jetzt vorbei. Schluss, aus, Ende. Jetzt bin ich zuversichtlich." Geht halt leider nicht.

Liebe Grüße
DieNeue
monimoni
Beiträge: 256
Registriert: 6. Sep 2015, 15:12

Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von monimoni »

Danke für eure Antworten/Gedanken.

An DieNeue: du hast eine ganz schlimme Phase gehabt, aber jetzt ist es nicht mehr ganz so schlimm. Es gab also Besserung. Vielleicht sagst du dir das , wenn die Angst vor der Verschlimmerung wieder da ist. Ich versuche das auch ;-), und manchmal klappt es.

Ich kenne 2 Sorten von Angst. Zunächst mal die generalisierte Angststörung. Die bewirkt, dass ich meistens Ängste habe, vor allem davor, dass die Depression wieder so schlimm wird wir vor einem Jahr. Das war der Horror für mich, da ging gar nichts mehr. Damit zusammen hängen auch Ängste über mein weiteres Leben, werde ich immer arbeiten können, wenn nicht, muss ich aus meiner Wohnung raus?… dann auch Sorgen wegen meiner Tochter ( wie geht’s ihr, hat sie die Anlagen zur Depri geerbt), naja. Da gibt’s noch mehr Sorgen.
Und dann die Ängste, die ich habe, wenn es mir aufgrund der Depression schlechter geht. Dann denke ich immer, ich schaffe vieles nicht. Einkaufen, mich selbst versorgen, Essen zubereiten , meinen Freunden gerecht werden, damit die mich nicht „verlassen“.
Ich denke, dass die erste Kategorie mich in eine schlechte Phase bringt. Diese „mir ist alles zuviel, ich schaffe es nicht“ Ängste kommen dann ja erst, wenn es mir schon schlechter geht.
Bisher versuche ich ja (relativ erfolgreich) die erste Kategorie mir Ablenkung ( Arbeit, Freizeitaktivität) in den Griff zu bekommen. Dadurch hatte ich schon richtig gute Phasen. Aber das hilft ja nur kurzfristig. An diesen ersten Ängsten werde ich mit der Therapeutin arbeiten. Mich den Ängsten stellen. Alleine sein mit meinen Gedanken. Wenn ich diese Ängste im Griff habe, ist die Gefahr einer schlechten depressiven Phase (hoffentlich) geringer. So habe ich es verstanden, und ich kann das auch nachvollziehen.

Ich war ein paar Tage mit Grippe zuhause, kein Yoga , kein Job, usw. Puh, das hat mich sooo runtergezogen. Nun geht’s wieder „normal“ weiter, und es geht etwas besser :-) . Aber es ist wohl trügerisch, weil ich das eigentliche Problem nur überdecke, mich ablenke… naja, für`s erste muss das reichen, bin ja noch am Beginn der Therapie.

LG
Moni
DieNeue
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Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von DieNeue »

Hi Moni,

ja, es stimmt, es gab eine Besserung. :) Es ist wirklich nicht mehr so schlimm, wie es mal war. Allerdings ist es alles andere als normal, wie es mir geht im Vergleich zu einem Gesunden in meinem Alter. Von daher bin ich noch sehr weit weg von meinem "Soll-Zustand" ;)
Hab mal meine Mutter gefragt, was ich dem Arzt sagen soll, wie's mir geht. Sie hat gemeint: Im Prinzip gehts mir mittlerweile recht gut, aber im Vergleich zu dem, wie ich gesund war und wie's eigentlich sein sollte, gehts mir "gleichbleibend beschissen". ;)

Finds interessant, dass du die Ängste so aufteilen kannst. Weiß gar nicht genau, ob das bei mir auch so ist. Glaub aber fast nicht.
Ich glaube, ich traue dem ganzen immer nicht so ganz. Ja, es geht besser, aber es war noch nie kontinuierlich gut oder wurde kontinuierlich besser. Ich hab trotzdem immer Angst vor einem Einbruch. Denn der kann ja immer kommen. Und sobald irgendetwas schiefläuft oder ich mich überfordert fühle, denke ich, es geht wieder los. Ich kann mich nicht (mehr) auf meine Psyche und meinen Körper verlassen.

Aber trotzdem danke, dass du mich dran erinnerst, dass es mir besser geht als schon mal. Ich werd versuchen, das nächste mal, wenn die Angst kommt, dran zu denken!

Manche existentielle Ängste werden ja geringer, wenn man manche Sachen konkret abklärt. Hast du schon mal versucht rauszufinden, was wäre, wenn du nicht mehr arbeiten könntest? Was dann wirklich mit deiner Wohnung passieren würde? Hast du irgendwelche Versicherungen abgeschlossen, wie Berufsunfähigkeitsversicherung, von der du dann Leistung bekommen würdest und dann nicht in Hartz IV landen würdest?
Manchmal traut man sich ja gar nicht an solche Fragen ran, weil man die Antwort lieber nicht wissen will. Und selbst, wenn man Dinge abklärt, und sie negativ sind, kann es trotzdem besser kommen, als man denkt.
Ich hatte früher auch immer Angst, nie mehr arbeiten gehen zu können. Jetzt kann ich nicht mehr arbeiten und es geht trotzdem. Ich war lange in Hartz IV und meine größte Sorge war, da drin zu bleiben und 10.000 € BAföG Schulden abzahlen zu müssen...
Aber irgendwann hat sich finanziell plötzlich alles gewendet, Versicherungen haben gezahlt, wo niemand mehr damit gerechnet hat, und meine Lebensumstände haben sich dadurch sehr gebessert. Wenn du es noch nicht gemacht hast, vielleicht könntest du dich da wirklich konkret informieren?

Hast du des denn wirklich mal nicht mehr geschafft, dich selbst zu versorgen? Würden deine Freunde dich wirklich im Stich lassen?

Liebe Grüße
DieNeue
Katerle
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Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von Katerle »

Hallo moni,

ja Angst vor einer erneuten schlechten Phase hatte ich auch schon öfters und es war auch schon eingetreten, doch ich weiß, wie ich mich wieder hinausmanövrieren kann. Wenn ich z. B. mich mal wieder zu sehr verausgabt habe und es mir schlecht geht, dann achte ich darauf, dass ich wieder langsamer mache und mir Ruhe gönne, mit Spaziergängen anfange und dann nach und nach wieder steigere.

LG Katerle
monimoni
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Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von monimoni »

Katerle, wie schön, dass du weißt, wie du dich aus einer schlechten Phase wieder heraus manövrieren kannst. Bisher gelingt mir eine Verbesserung nur durch Ablenkung und mir selber gut zureden… das hilft aber nur kurzfristig. Aber ich will ja mit meiner Therapeutin an einer längerfristigen Lösung arbeiten. Da wird es um Angst aushalten gehen, die Ängste sind bei mir ja zurzeit viel ausgeprägter als die Depression. Da werde ich wohl in die Konfrontation gehen müssen, also zuhause alleine die Ängste aushalten und zuende denken. Mir das schlimmste ausmalen und die Gedanken überstehen. Puh, das wird eine harte Arbeit!

DieNeue, ich wüsste gar nicht, wo ich mich wegen Hartz IV erkundigen könnte… eine spezielle Versicherung habe ich nicht. Ich habe Krankengeld inzwischen (in 2 Phasen) 9 Monate erhalten, aber die Entgeltfortzahlung zählt ja mit zur Höchstdauer… also sagen wir mal ca 48 Wochen sind vom Krankengeld „aufgebraucht“ . Kann also noch 30 Wochen krank sein, bevor ich Arbeitslosengeld bekomme. Oder Hartz IV oder so.. ich musste das hier mal schreiben, um mir das bewusst zu machen. Und jetzt arbeite ich ja wieder… Trotzdem krabbelt die Angst vor großen finanziellen Schwierigkeiten immer den Rücken hoch…
Mich selber versorgen, naja, in meinen beiden schlechten Phasen habe ich in wenigen Wochen jeweils ca. 10kg abgenommen (aber wieder zugenommen, als es besser wurde) , weil ich nicht kochen „konnte“ und auch überhaupt keinen Appetit hatte. Habe halt nur Obst und Yoghurt und so gegessen, und trockene Brötchen.
Meine Freunde, naja, sie fragen schon nach, wie es so geht, aber ob sie im Notfall tatsächlich kommen würden, weiß ich nicht. Will mich ja auch nicht mehr klammern, das ist ja auch eines meiner Probleme. Wohl typisch bei generalisierter Angststörung habe ich jetzt gelesen.

Ich habe das Gefühl, dass meine Freunde auch nicht mehr hören mögen, dass es immer noch nicht gut ist, oder sogar wieder schlechter… Eine Zeitlang kamen wenigstens noch Durchhalteparolen (du schaffst das) , aber das wird auch weniger.

Oha, ich merke, dass ich mich mal wieder in meinen negativen ängstlichen Gedanken verliere… Das werde ich mal stoppen, durch Ablenkung und Beruhigung. Komischerweise hilft da manchmal, mir einen Kaffee zu machen ;-).

LG
Moni
Maggie+
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Registriert: 10. Dez 2016, 19:27

Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von Maggie+ »

Hallo Moni, dein letzter Satz hätte auch von mir kommen können. Das Gefühl zu haben das das Umfeld hören möchte" Ach jetzt geht's mir gut ich bin wieder gesund."

Witzigerweise sieht man das alles plötzlich in einem anderen Licht wenn es ein anderer schreibt, jetzt grade denke ich naja, im Umkehrschluss wenn Sie gar nicht mehr fragen, ists auch blöd. Und wenn sie nicht mehr so oft fragen liegt es vielleicht auch daran weil sie einen nicht nerven wollen bzw demotivieren. Weil, es wird nun mal nicht innerhalb von 2,3 Wochen kuriert.

Auch deine Angst vor einem neuen Tief verstehe ich voll und ganz, ..... Versuche immer drauf zu hören was dein Körper und dein Geist grad brauch.

Liebe Grüße Maggie
DieNeue
Beiträge: 5829
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von DieNeue »

Hallo Moni,

ich kann für solche Infos immer die Diakonie empfehlen. Bei uns gibt es eine Arbeitslosenberatung, die kennen sich mit Arbeitslosengeld, Hartz IV usw. aus.
Bei der Diakonie gibt es auch meistens eine Allgemeine Sozialberatung, an die du dich wenden kannst, egal was dein Problem ist. Entweder die helfen dir gleich weiter oder sagen dir, welche Beratungsstelle dir konkret weiterhelfen kann.
Gibts auch bei der Caritas. Bei uns sind die auch ganz nett.
Ich weiß deine genaue Situation jetzt nicht, aber normalerweise bekommt man erst Arbeitslosengeld I und fällt nicht sofort in Hartz IV (man muss allerdings eine bestimmte Anwartschaftszeit erfüllen).
Ich hab dir mal einen Link von der Agentur für Arbeit (ist für Alg I zuständig) rausgesucht:
https://www3.arbeitsagentur.de/web/cont ... /index.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
Wenn du auf "Anwartschaftszeit" klickst, siehst du die Voraussetzungen, die man braucht, dass diese Zeit erfüllt ist.
Links kannst du auch ein bisschen verschiedene Themen anklicken und dich informieren.

Ans Jobcenter (ist für Hartz IV) zuständig) selber würde ich mich nicht wenden, erst wenn wirklich der Fall eintritt, dass du dort Leistung beantragen musst.

Falls du selbst irgendwann wegen deiner Krankheit kündigen solltest, würde ich mich informieren, ob es die Möglichkeit gibt, dass ein Arzt bestätigt, dass eine Kündigung aus Gesundheitsgründen nötig ist. Hab mal mitbekommen, dass man dann keine Sperrzeit (bei Eigenkündigung bekommt man 3 Monate lang kein Geld vom Arbeitsamt - weil ja selbstverschuldete Arbeitslosigkeit) bekommt und das Amt in den 3 Monaten trotzdem Leistungen zahlen muss. Weiß nicht, ob es das immer noch gibt, ist schon ein bisschen her, aber würde in dem Fall Vorteile bringen.

Informier dich einfach mal bei der Diakonie/Caritas. Ich denke, die können dir weiterhelfen!

Liebe Grüße,
DieNeue
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von Zarra »

Hallo Moni,
DieNeue, ich wüsste gar nicht, wo ich mich wegen Hartz IV erkundigen könnte… eine spezielle Versicherung habe ich nicht. Ich habe Krankengeld inzwischen (in 2 Phasen) 9 Monate erhalten, aber die Entgeltfortzahlung zählt ja mit zur Höchstdauer… also sagen wir mal ca 48 Wochen sind vom Krankengeld „aufgebraucht“ . Kann also noch 30 Wochen krank sein, bevor ich Arbeitslosengeld bekomme. Oder Hartz IV oder so.. ich musste das hier mal schreiben, um mir das bewusst zu machen. Und jetzt arbeite ich ja wieder… Trotzdem krabbelt die Angst vor großen finanziellen Schwierigkeiten immer den Rücken hoch…
Ein bißchen kenne ich Deine Gedanken, aber eben wohl nicht so hochkatastrophiert etc., da ich eben, glücklicherweise, nicht so viel Angststörungsanteile habe.

Trotzdem, von außen: Du scheinst mir vorläufig noch gut weit von Hartz IV oder ähnlichem weg! Du arbeitest momentan wieder und es scheint wohl gar nicht so schlecht zu laufen. Und selbst wenn Du nochmals eine Krankschreibung benötigst: Erstens muß diese nicht unbedingt für Monate sein, manchmal helfen auch erst mal zwei oder drei Wochen (und so wie Du gestrickt bist, ist es eh nichts, wenn Du zuviel zu Hause bist; wenn man alleine lebt und normalerweise arbeitet, ist das aber bei den meisten nicht ohne), zweitens sieht man DANN weiter. Es macht ja wohl auch keinen Sinn, aus Angst, was in vier Jahren eventuell, eventuell passieren könnte, jetzt in ein Ein-Zimmer-Appartement zu ziehen. Etc. etc.

Mir hat es oft geholfen, die genauen Tatbestände, Voraussetzungen etc. zu kennen (da kannst Du aber auch anders gestrickt sein, ich bin mir da nicht sicher): Also ab wann zählt das Krankengeld neu, wie lange etc. Und selbst wenn man in ALG rutscht, weil die Krankenkasse nicht mehr zahlt, muß das in Fällen, in denen Wieder-Arbeiten schon realistisch ist, nicht ganz katastrophal sein (das habe ich bei anderen rausgehört, das habe ich nicht selbst nachgerechnet, da es mich nicht betroffen hat). Und wenn Arbeiten nicht mehr gehen sollte oder keineswegs mehr in diesem Umfang gehen sollte, dann steht eher ein rechtzeitiger Antrag auf Erwerbsminderungsrente als Hartz IV an; das kann auch wenig sein, trotzdem vermutlich angenehmer als Hartz IV.

Ich weiß nicht, wie ich es schreiben soll, doch es hilft nichts, sich um ungelegte Eier kümmern zu wollen. Und - mal hart gesagt: Du kannst morgen einen Verkehrsunfall und ganz andere Probleme haben. Und da kann man auch nicht vorsorgen - wie heißt es so schön: Leben ist lebensgefährlich. ;-) :-) - Also: Wenn, dann interessieren Dich vorläufig maximal die Krankengeldfristen und -regelungen. Und eben Dein Leben! :-)

LG, Zarra
monimoni
Beiträge: 256
Registriert: 6. Sep 2015, 15:12

Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von monimoni »

Hallo,

vielen lieben Dank für die Antworten. Ich war einige Tage nicht im Forum, es hat sich einiges getan bei mir. Ich werde wohl versetzt werden. Dh ich bleibe am Ort, auch bei der selben Behörde, werde nur in eine andere Abteilung kommen. Und da komplett neu lernen müssen. Es ist ein ganz neues Fachgebiet... Das lässt meine generalisierte Angst wieder hochschiessen. Was neues, unbekanntes... Puh, ich habe Angst , dass die Angst und die Depressionen schlimmer werden und ich dann nicht richtig lernen kann in der neuen Abteilung.
Da ist es wieder, die Angst vor der Angst bzw. vor einer Verschlimmerung der Depressionen.

Ok, die neuen Kollegen sind nett, der neue Vorgestzte auch... es ist auch noch nicht 1005ig entschieden... aber es belastet mich schon sehr.

Puh, ich gehe jetzt erstmal zum Yoga...
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von Zarra »

Hallo Moni,

zu Angsttherapie kann ich wenig bis nichts sagen. - Doch "warum" macht Dir alles Neue Angst?!? Denn ich kann in Deinen Beschreibungen nichts entdecken, was jetzt sicher negativ wäre. "Neu" sagt ja eigentlich gar nichts aus. Es könnte dort ja z.B. auch viel befriedigender für Dich werden. "Neu" könnte ja auch positive Chancen beinhalten.

LG, Zarra
hippogreif
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Registriert: 30. Sep 2015, 11:10

Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von hippogreif »

Hi Moni,
was ich bemerke ist, wenn ich es unterdrücke depressiv zu sein, weil ich denke, es sei nicht erwünscht, auch unter Freunden und dann Angst vor Abwertung habe, dann wird es oft viel schlimmer. Erst mal ist ja dann das Gefühl komplett alleine und nicht richtig zu sein, ich werte mich dann selber ab und der Strudel zieht mich runter. Wenn ich einfach dazu stehen würde und mich auch so zeigen würde, glaube ich wäre es nicht so schlimm und würde zumindest eine Phase in der ich gerade stecke nicht verschlimmern.

Ist zwar nicht ganz dasselbe, was du meinst, aber geht in die Richtung

Viele Grüße
monimoni
Beiträge: 256
Registriert: 6. Sep 2015, 15:12

Re: Angst vor Depression verursacht Depression

Beitrag von monimoni »

Hallo Zarra,

ich habe Versagensängste. Denke, ich schaffe die normalsten Sachen nicht (das war in meiner tiefen Depressionsphase ja auch so)... und dann versage ich, alle sind enttäuscht von mir und "lieben" mich nicht mehr.
Das hatte ich immer schon, ist durch die Depression aber schlimmer geworden.
Durch die Angst bin ich natürlich auch nicht so konzentrationsfähig... ich dreh mich also im Kreis.
Ich habe jetzt mit einigen "neuen" Kollegen gesprochen, aus der Abteilung in die ich vermutlich komme, alle sind wirklich nett. Aber trotzdem bleibt diese Angst. Ich leide ja unter einer generalisierten Angststörung, habe ca. 10 Stunden am Tag Sorgen und Ängste. Nicht so starke wie ein Paniker, aber ist auch ganz schön anstrengend.
Ich hoffe, es wird besser, wenn endlich mal entschieden ist, ob und wann und wohin ich nun wirklich versetzt werde.

Hallo hippogreif,

mir geht´s besser, wenn ich mich nicht mit der Depression befasse und mit "gesunden" Leuten zusammen bin. Da wird nichts schlimmer. Bei mir wird es schlimmer, wenn ich alleine bin , oder mit anderen aber es wird gerade allgemein über Depris gesprochen... also immer wenn ich drauf gestoßen werde: ach, ich bin ja psychisch krank. Dann geht es mir sofort schlechter. Wobei bei mir zurzeit die Angststörung im Vordergrund steht. Die Depris sind noch da, aber damit "alleine" würde ich jetzt zurecht kommen.

LG
Moni
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