Was tun wenn das Bett seinen Sog ausübt?

[Emma52]

Hallo Ziege

Eure Gedichte sind auch für mich sehr treffend. Schön.

Bei mir ist es das Sofa.

Wünsche Euch allen viel Kraft und Geduld. Alles Gute, Emma

[malu60]

Mal ein kurzer Situationsbericht:
Gut ist,es scheint endlich die Sonne.Hab aber wieder mit Kopfschmerz den Tag
begonnen und meinen Gedächtniskurs abgesagt.Gestern wieder im Bett und
es ist wirklich sehr antriebslos,meine Müdigkeit hat das Zepter fest in der Hand.

Wie geht,s Dir,liebe Ziege,klappt der Einkauf mit dem Fahrrad?

Ich möchte noch Wäsche noch mal spülen und endlich aufhängen,dies liegt mir auf der Seele.
Heute achte ich mehr auf,s Trinken,reiß die Türen auf und laß Frischluft rein.
Mittlerweile seh ich nicht gut aus,blaß und etwas vernachlässigt.So mag ich mich wirklich
nicht.Liebe Grüße,machts gut,was immer geht ist schonmal gut.....Malu

Erst hab ich meine Wand gebaut
das Elend ist mir gut vertraut
Ich steh davor,fühl mich erschlagen
wie soll ich wieder Freude wagen
Ich setz mich draußen vor die Wand
auf meine Bank und nehm mein Leben in die Hand
Jeder Augenblick tut gut bringt mir neuen Mut malu

[Ziege04]

Eine kurze Rückmeldung von mir-

Fahrrad hat den Weg Bahnhof- Zielort erleichtert, ebenso den Transport von Einkauf...

@ malu
Die Fahrradmitnahme im Nahverkehrszug ist bei mir kostenlos....!!!( Da sollte ich wohl dankbar sein.)
Daher die Idee....

Trotzdem war der Tag .... grenzwertig.
Morgen wäre dasselbe nochmal, Samstag Pause, Sonntag wieder los....

Ich könnte das morgen auf Samstag verschieben, denn heute ruft nach Heulanfall das Bett, doch was würde das bringen? Der Sonntag steht trotzdem.

Auto bleibt weiter außer Kraft, mein Sohn tut, was er kann. Und auch das bringt mich an Grenzen.... Wenn er schimpft und flucht.... weil er beim Reparieren an Probleme stößt...ich bin ja dabei, als Helfer, doch wenn jeder an seine Grenze kommt.... Boom!!!!

Mein Plan für morgen (Freitag):

Nicht verschieben, sondern machen. Was getan ist, ist getan.
Der Sonntag bleibt, so oder so.

Heute bleibt kein Raum für Gedichte;
nur für Optionen, zum Weitermachen.

Mit einem Lied im Hinterkopf:

https://m.youtube.com/watch?v=tlydkt2CyDw" onclick="window.open(this.href);return false;

In diesem Sinn

LG Ziege04

[RezDep]

Hy,

was war denn gut?

LG
Kessy

[malu60]

Liebe Kessi,ich hoffe,dass doch auch Gutes benannt wird,so meine Wahrnehmung,oder

Liebe Ziege
gut,dass Du das Fahrrad kostenlos mitnehmen darfst,bei uns,in Bad Münstereifel ,2,80E
deshalb bin auch auch froh,mit dem E-Bike.

Ich kann mir gut vorstellen,mit welcher Laune Dein Sohn am Auto schraubt.
Thomas ist mit 41J.immer noch genervt,wenn alles nicht läuft wie geschmiert.
Entweder ist alles dem Zeitmangel geschuldet,oder eine ganz niedere Frustrations-
Toleranz.Da müssten wir ja nur zetern und fluchen....aber das macht ja ein Depressiver
selten,ist ja immer alles selber schuld und frißt in sich rein.(Sicher nicht Alle)

Über Deinen Link hab ich mich jetzt total gefreut.Des Sänger,s Frau ist meine Kollegin,
letzten Samstag hat er sie wieder abgeholt.Hätte ihm solch einen Text garnicht zugetraut.

Seine Frau hat auch mit Depressionen zu tun,ist eine "Öko-Frau",während er schon sehr
parat gemacht rumläuft.Unser Städtchen hat so einige Trubadore,so auch Heino,Bings
und ........er nennt sich Hannes Schöner......

Es ist heute wieder zuviel Radio,Lesen,Lap Top im Liegen.Geplant ist Kochen,Waschen
und Fahrrad KG,anschließend kauf ich mir einen Blumenstrauß.
Duschen und Haarewaschen sollte auch noch sein.

Nein,ich bin noch nicht aus dem Gröbsten raus,benutze das Bett wie eine Schaltzentrale.
Dies schadet aber sehr dem Körper,kann doch "noch"laufen,warum bin ich nicht auf den
Beinen? Bin ich nur zu faul Malu (der Tag rast vorbei wie nix)

[RezDep]

Hy,

ja, es wird Gutes benannt, geht meiner Meinung nach aber zu oft in ",aber..." unter und was vlltl. doch wieder nicht so gut war usw.

Ich wollte nur mal den Blick darauf richten, das Gute nicht gleich durch das weniger gute wieder "kaputt zu reden"

LG
Kessy

[malu60]

Oh Gott,
ich hab alles geschaff.Das ist sehr gut,also ich kann.

ich habe eine Massage bekommen,die war so ,wie ich es lange nicht
erlebt hab.Anfangs schäm,weil ich zwar geduscht,aber Schlafleggins
und nur T-shirt drunter hatte.Letzte Minute war,s,also Klamotten drüber,
ab auf,s Fahrrad.Wenn ich angst hab vor Zuviel Nähe und so,quatsch ich
mich meist drüber weg.
Heute nicht,es war eine sehr gute Erfahrung,20Minuten nur spüren,ich
konnte loslassen und spürte: Wie sehr mir doch Berührungen fehlen........

Dannach einkaufen und da war mir total schummerig,wieder negativ,
liebe Kessi,doch so ist.
Bin regelrecht getorkelt,die Rückfahrt war grenzwertig und mir ist ganz
komisch. macht mir etwas Angst,hab ich doch gut gegessen.

Entweder wirkt das Liegen sich langsam negativ auf den Kreislauf aus,
oder ich brüte etwas aus.Der Kopfschmerz und Übelkeit haben mich
schnell wieder zum hinlegen gezwungen.

Bett ist frisch bezogen,ich hab Blumen gekauft,Bekannte getroffen,Worte
gewechselt und frische Sachen im Haus.Dies alles ist mehr als gut!

Eine Massage kann ja auch so tief entspannen und der Rest war dann einfach
Zuviel.Liebe Grüße malu (weiß nicht,wohin,wollte mich aber mitteilen)

[RezDep]

Hy Malu,

ich meinte ja auch nicht, dass keiner etwas negatives schreiben soll oder das ich das kritisiere

Mir fiel nur so eine Graphik ein, in der es darum ging, dass man für 1 negative Sache gleich 5 positive braucht, um das sozusagen wieder auszugleichen.

Und bei einigen Posts, die ich überflogen hatte, hatte ich gedacht, dass ich mich mit der Einstellung auch nur noch ins Bett verziehen wollen würde.

Ich kann zum Glück grad besser positiv denken, kenne aber auch lange Zeiten, wo es nicht so war. Ich hatte da zum Glück eine Kollegin, die mich regelmäßig darauf hinwies und daran erinnerte, was gut lief, ich aber nicht so sah. Das half mir, da ich echt den Blick für das, was gut gelaufen war, verloren hatte.

Liebe Grüße
Kessy

[Ziege04]

Hallo

melde, dass ich heute geschafft habe. Mit Kampf zwar, doch Musik/Text im Kopf. (Stöpsel im Ohr finde ich für unterwegs nicht gut; da läuft dann der " Kopf -Ghettoblaster" .... die Wahrnehmung für Umgebung sollte bleiben...)

@Kessy
Du hast ja recht. Positives nicht mit " aber" sehen...
Nur wenn das " aber" zu nahe am Guten hängt.....
Heute geschafft, rational: Gut! - Körperliche Verfassung: Schmerzen, erschöpft.. kein gutes Gefühl im Ergebnis....
Früher konnte ich das mal, mich gut fühlen, nach Geschafftem...

@ malu
mit Musik im Kopf geht bei mir manchmal was, das ich sonst nicht schaffte. Die Musik muß aber passen:

Dazu hatte ich heute noch, weil gestern gesucht, noch dieses um Kopf:

https://m.youtube.com/watch?v=9-4Jfevkfls" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Stimmung und Musik hat für mich eine große Relevanz; Gedichte sind Musik in Worten.....ob einzeln oder Kombination ist das, nach meiner Sicht, episch.
Besser kann man nicht mit Gefühlen umgehen...

Und ich versuche heute auf Basis dieser Gedanken Ruhe zu finden.

LG Ziege04
PS @malu: das mit dem sich grenzwertig fühlen, Kreislauf oder nicht, ist genau meins! Oft denke ich, ich klappe auf dem Weg zusammen...)

[RezDep]

Hy Ziege,

Nur wenn das " aber" zu nahe am Guten hängt.....

Und wieder ein indirektes "aber". Im Endeffekt kann sich doch jeder Mensch dazu entscheiden, wo er mehr Gewicht drauf legen möchte. Gut und schlecht sind ja eh nur Bewertungen. Klar, in der Depression ist der Blick eher auf das, was "schlecht" ist, was nicht geht gerichtet, aber ( )
grade deshalb ist es doch so wichtig, dem, was nicht so gut gelaufen ist - und das ist total normal und nicht depressionsabhängigt - eine so große Bedeutung beizumessen, dass alles andere dabei untergeht. Wie soll man denn dann die Motivation aufbringen, etwas zu tun, das Bett sozusagen zu verlassen?

Ich sehe es eher so: klar läuft im Moment vieles vllt. nicht, wie es im Normalfall laufen sollte (wobei vermutlich niemand weiß, wie dieser in der Realität wirklich aussähe) und trotzdem klappt vieles. DAS zählt doch im Endeffekt.

Ich weiß zumindest von mir, dass einige Monate die einfachsten kognitiven Funktionen extrem eingeschränkt waren, mal abgesehen von dieser damals extremen Erschöpfung. Trotzdem gab es (im nachhinein) Dinge, die trotzdem liefen.
Ich glaub, das Problem liegt manchmal auch darin, alles an einem gedachten "so und so sollte es sein" zu messen - Enttäuschung vorprogrammiert.

Ich finde da den Spruch so passend: "Du bist hier nicht bei Wünsch-dir-was, sondern bei So-isses" Vllt. echt mal nicht das Augenmerk auf das richten, was gehen sollte, sondern auf das, was schon ging.

LG
Kessy

[Ziege04]

Hallo Kessy

Das ist es ja:
zwischen eigenem Anspruch und Aussen (womit ich Menschen meine im Kontakt, egal, ob nah oder fern...)
bestehen, sich nicht auf blöde Sprüche ( Krieg mal den Hintern hoch und mach....) einlassen.
So sehr der eigene Wille da ist, der Kampf, solange es einer ist, endet oft im " Aber"

Die Lösung wäre, sich vom Kampf auf Akzeptanz zu wandeln...
Was ich so ja erkenne.

Aber wie schafft man das? Nur durch Kampf.......

[T Ally]

Malu, ich wollte dir mal wieder liebe Grüße dalassen

Ich werde ganz neidisch, wenn ich von Eurem sonnigen Wetter lese und Rad fahren. Das ist doch toll. Bewegung und frische Luft und dann noch Sonne!

Wir haben hier leider keinen richtigen Winter, sondern viel graues Suppenwetter. Heute schien die Sonne, aber ich musste ja arbeiten - von Dunkelheit zu Dunkelheit.

Ich lasse das Hamsterrad weiter drehen und spüre doch, wie meine Kraft immer öfter am Ende ist. Es fehlt mir der Mut, eine Auszeit einzufordern um endlich mal wieder Kraft zu sammeln. Immer öfter flüchte ich aus dem Büro und verschwinde unter der Bettdecke. Aber irgendwann sind die Überstunden "abgefeiert" - was dann?
Noch kann ich meinen Eltern etwas vorspielen, wie lange noch?
Noch merkt meine Mannschaft wenig...
Noch fragt der Chef nur ab und an nach und ich kann ausweichend antworten, die Fasse aufrecht erhalten...

Meinem Psychiater habe ich diese Woche gesagt, dass ich funktioniere, es aber nicht mehr als Leben betrachte...

Mein Bett hat einen starken Sog!

Es tut mir leid, dass ich in Eure Unterhaltung reingrätsche. Ich wollte nur einen kleinen Gruß dalassen und komme wieder ins Jammern.

Ein schönes und aktives Wochenende mit viel frischer Luft Euch allen

[malu60]

Liebe T-Ally,
ich freu, mich,dass Du Dich meldest.
Muß jetzt schlafen gehen,will nur schnell antworten ,schreib hier ruhig,wir sitzen im gleichen
Boot,Du jammerst nicht,es ist hier der Platz wo wir nicht funktionieren,sondern
uns Mut und Halt holen und geben.

Bitte erhole Dich am Wochenende und sei ehrlich zu Dir und in der Therapie.

Es ist keine Schwäche,sondern Stärke und Eigen-(Liebe oder Verantwortung)
sich krank schreiben zu lassen.Bremse ziehen,wenn nötig,hoffe Du weißt,wie ich es meine

Mit dir würd ich auch im Schmuddelwetter einfach an der frischen Luft ein
bißchen unser (Depri-Verhalten auf die Schippe nehmen,den gepflegten Sarkasmus
rauslassen) über uns lachen und Frieden finden.Perfekt ist viel zu anstrengend.

Von aussen betrachtet,bist Du so eine klasse Frau,ich auch und wir kommen
nicht klar,sondern verstecken uns im Bett. Bescheuert,oder...Du sollest tanzen
gehen und Spass haben,weil ich Dir das so wünsche........

Einfach auf andere Gedanken kommen,ist blöd,schreibt sich so leicht...Deine malu

[RezDep]

Hy Ziege,

Die Lösung wäre, sich vom Kampf auf Akzeptanz zu wandeln...
Was ich so ja erkenne.

Aber wie schafft man das? Nur durch Kampf.......

Ersteres stimmt genau, das zweite nicht. Wenn du akzeptierst, was grad möglich/nicht möglich ist, ist es kein Kampf. Akzeptanz geschieht eher durch geschehen lassen - weil es ja schon so ist.

Es ist das gleiche, als wenn z. B. traurig bist und dir sagst: ich will/darf aber nicht traurig sein, muss dagegen ankämpfen - tja, dann kämpfst du gegen etwas an, was sowieso schon da ist, ob du es willst oder nicht. Akzeptierst du das Gefühl, dann nimmst du es wahr und kannst dann entscheiden, ob du dich danach richtest oder etwas anderes machst. Nur dagegen ankämpfen bringt nichts. Es erschöpft und deprimiert nur.

Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen verständlich rüberbringen.

LG
Kessy

[Ziege04]

Hallo Kessy und Alle


Kessy, Du hast das verständlich ausgedrückt.

------------

Wenn aber nun, die geschaffene Struktur ins wanken gerät, die Lösung zwar gelingt, doch unter Kampf.....
Was ist das? Akzeptanz? Kampf? Kampf um Akzeptanz?

Bei einem Beinbruch oder nach meiner OP im Sommer, arbeitet die Zeit mit. Denn es wird besser.
Bei Depri hilft die Zeit nicht wirklich....

Eine Begebenheit lässt die geschaffene Struktur wanken...
Will man den totalen Zusammensturz verhindern, muss man kämpfen.
Der Begriff: "aktiv handeln/gegensteuern" wird verwendet. Doch was heißt das anderes als " Kampf/kämpfen " ?!?!?

Jede gefundene Lösung ist gut, auch wenn es nicht fühlbar ist.
Doch fühlen ist elementar und da beginnt wieder der Kampf... sich aufraffen, das Nötigste schaffen......obwohl der Wunsch/das Gefühl einfach im Bett zu bleiben so stark ist...und die Freude/Genugtuung ob dem Geschafften ausbleibt....

Und das soll dann noch ein Aussenstehender verstehen, was man selbst kaum versteht, geschweige erklären/beschreiben kann....

Nun hoffe ich, meine Worte sind verständlich.
Und, daß ich nicht zu negativ rüberkomme, sondern beschreibend/suchend.

LG Ziege04

[RezDep]

Hy,

nein, du kommst nicht negativ rüber, eher etwas hoffnungslos/resigniert (kein Vorwurf, nur so, wie ich es lese)

"die geschaffene Struktur" - meinst du damit eine Struktur, die du dir mittlerweile erarbeitet hast oder wie ist das gemeint?

Es ist ja auch ok, mal um etwas kämpfen zu müssen - nur wie ich es bewerte, das macht wieder den Unterschied. Die Frage ist ja auch, ob es wirklich ein "Kampf" ist oder ob man es nicht auch anders sehen könnte.

Ähnlich wie mit dem MUSS und WILL. Hier ist es auch so, dass jeder sich für eine Alternative entscheidet, nämlich die, die in dem Moment die wenigsten unangenehme Konsequenzen für jetzt und vermutlich Zukunft hat.
Allein das MUSS sorgt schon für Kampf. Ich muss ja nicht aufstehen. Ich könnte liegen bleiben. Ich stehe aber auf weil ich weiß, dass es wieder ein Schritt Richtung Aktivität und damit besser gehen ist. Ich kann mich auch für liegen bleiben entscheiden, einfach weil nichts ansteht und ich das Gefühl habe, mein Körper braucht das grad.
Ich finde, das MUSS/Gefühl keine Wahl zu haben sorgt in erster Linie dafür, dass man das Gefühl hat zu kämpfen (und das teilweise gegen Windmühlen). Es bringt einen in eine Hilflosigkeit = Verstärkung der Depression. Also Umbewertung: warum will ich das grad (nicht)? Und dann eine bewußte Entscheidung treffen. Dann bist du in der Eigenverantwortung und aus der Hilflosigkeit etwas raus.

Ich hab von Februar bis irgendwann im Sommer ständig gegen die Erschöpfung angekämpft, hab mich zu allem versucht, irgendwie aufzuraffen und es ging einfach nicht = wieder ein Misserfolg. Im Endeffekt lag es bei mir an mangelnder Akzeptanz und an einem nichthören wollen auf meinen Körper. Nachdem mein Psychiater mir quasie die "Erlaubnis ´" gegeben hatte "faul" zu sein (Er sagte: Wenn Sie so weitermachen und dagegen ankämpfen, dann kommen Sie da lange nicht raus. Machen Sie jetzt erstmal gar nichts, setzen Sie sich höchstens mal in die Sonne und schauen vllt mal, ob Ihnen schon ein Eis schmeckt) war es wie ein STein, der vom Herzen fiel. Vorher schlechtes Gewissen, verbunden mit ständigem Kampfgefühl "ich muss doch raus, die Sonne scheint (=Vit D) und mich bewegen (=antidepressiv). Wenn ich das nicht mache, bin ich selber schuld, wenn es mir nicht besser geht.....usw". Druck ohne Ende und damit war ich im Kampfmodus.
Es wurde bei mir besser, als ich es dann wirklich so gemacht und meinem Psychiater vertraut habe. Ich hatte also eigentlich den Kampf aufgegeben, aber genau das war nötig.

Vllt hilft bei einigen Sachen auch eine Umbewertung. Was mir manchmal echt hilft, wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen:

Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
(Reinhold Niebuhr)

Genau damit ist man aus dem Kampfmodus raus (ich seh das weniger als Gebet als vielmehr als Erinnerung daran, wann ich einen Kampf aufzugeben habe - nämlich dann, wenn ich nichts dran ändern kann.)

LG
Kessy

[malu60]

Hallo Zusammen,
mit Interesse lese ich Euren Austausch kämpfen versus loslassen.
ich hatte vor langer Zeit,ich arbeitete noch, eine Psychiaterin,die
sagte:Sie müssen Garnichts,nur Wasser trinken und ihre Tabletten nehmen.

Wenn ich wieder mal total mich unter Druck setze,nicht sehe ,dass ich krank
bin,deshalb erschöpft im Bett liege,denke ich an diese Ärztin und fühle,wie
ich ruhig werde und vertraue, und loslasse.
Schwierig sind für mich diese Mischzustände.

Aufstehen ging schwer heute,hatte nur 1/2 Std,doch es ging gut.
Ich hatte Freude,hab dekoriert und gut verkauft.
War erschöpft beim Verlassen des Ladens und bin jetzt auch
froh,wieder daheim zu sein.hab Schöne Begegnungen gehabt,bin erfüllt.

.Es ist gut,wenn ich unter Menschen bin.Da vergess ich
mich und das ist wie Medizin. Es ist ein Ort wo ich gerne bin und die Auf-
gaben sind überschaubar,es ist nicht wie zu Hause,da ist alles meine Verantwortung.

Ich weiß nicht[/color],ob das zu verstehen ist.Da spielt für mich das Leben.
.........Aber mehr als 5 Std. in der Woche ging es über meine Kraft..........L.G.malu

[RezDep]

Hy malu,

finde es gut verständlich. Schön beschrieben.
Es geht ja genau darum, seine derzeitigen Grenzen zu erkennen und einzuhalten. Und wenn mehr als 5 Std. die Woche über deine Kraft gehen - na und?! Finde es toll, dass die 5 Std. schon mal klappen.

LG
Kessy

[malu60]

Danke kessy,für Dein Feedback.
Es ist gut verstanden zu werden in so unklaren Zeiten.
Mir hilft das Forum .Heute morgen merke ich ,dass ich
wacher bin.Wetter draußen ist nicht so toll,Seelenwetter
ist (wach,am Aufstehen interessiert)Fühlt sich gut an.

Für Euch einen angenehmen Sonntag,L.G. malu

[Bittchen]

Liebe Kassy,liebe Malu,

den Austausch unter euch verfolge ich sehr interessiert.
Mein Mantra "Ich will nicht,ich muss auch nicht ,aber ich kann"
das bringt mich immer wieder ganz langsam ins Tun.
Das ist dann kein Kampf,das will ich nicht mehr.
Aber was geht mache ich,wenn ich viel Ruhe brauche lasse ich das zu und
mache mir kein schlechtes Gewissen.
Diese Mischphase hatte ich ja jetzt auch wieder 3 Monate.
So langsam wird es besser ,ich gehe immer mal raus auch unter Menschen.
Auch kochen macht mir wieder Spass, Körperpflege wie duschen,kann ich wieder genießen.
Aber häusliche Aufgaben,wie putzen oder Großaufräumen gehe ich noch nicht so an.
Heute lege ich einen Gammeltag ein,denke ich mal so.
Wenn es sich anders ergibt,auch gut.
Nächste Woche werde ich meinen Geburtstag planen mit meiner Familie und zwei meiner besten Freundinnen.
Da will ich zumindest einen Teil unseres Haushaltes in Ordnung haben.
Dafür lasse ich mir eine Woche Zeit.

Der Gelassenheitsspruch begleitet mich immer liebe Kessy,

Ganz liebe Grüße eure Bittchen

[malu60]

Guten Morgen,Liebe Bittchen
Du hast Geburtstag,ein Wasser_Fräuchen wie meine Schwester.
Solche Anlässe geben mir auch den richtigen Input mich um die
Wohnung zu kümmern.
Bei mir liegt auch die Wohnung noch brach.ich gestehe,eine Ladung-Wäsche
hab ich das3.Kurzgewaschen,ging einfach nicht von allein auf die Leine.Desgleichen
mit der Spülmaschine. Stört das wirklich wen (okay wegen dem Wasser,die Umwelt)

Gut ist;ich freu mich aufs Kochen,es gibt Endiviensalat,ich werde mich schön pflegen,nett
anziehen und sollte Peet,der Wanderfreund kommen,ich wäre bereit.
Wenn nicht,werde ich da anfangen,wo mich was lockt.
Mein heutiger Arzt sagte mal,gehen Sie dem kleinsten Impuls nach,und wenn es Papier
auf heben,ne Blume gießen ist.....so fängt alles an und zieht Kreise.
In diesemSinne einen glücklichen Sonntag Eure Malu

Einen besonderen Gruß an Ziege Wände halten
Wände trennen
Wände stürzen ein

[anna54]

Hallo ihr Lieben
mir hat der Begriff des Kreises gut gefallen.
Einem Impuls folgen und dann den Kreis erweitern----sehe es wie die Kreise,die sich weiten,wenn ein Stein ins Wasser fällt.
Dass sich die Kreise weiten können,sich ergeben,sich fortsetzen,dass erlebe ich täglich.
Ich fange auch immer mit einer Kleinigkeit an,dann ergeben sich die anderen Dinge.

Letztlich ist nichts schlimmer,als sich den Berg vorzustellen,den Lasten zu viel Gewicht zu geben.

Eine winzige Geste,und auf die Kreise hoffen.
Manchmal wundere ich mich über die Tage,wo alles einfach von der Hand geht------
wenn dann zu viel Schwere mich lähmt,dann kann ich geduldig auf den Moment warten,wo ein Luftzug mich erinnert---an Leichtigkeit,an Freude,an den Sonnenstrahl.

Mischzustände,Achterbahnen der Gefühle---sich nie selbst beschimpfen für die Lücken,Mut zur Lücke!
Wünsche allen einen schönen Sonntag!
anna54

[RezDep]

Hy

schön, das zu lesen. Ich mach mich gleich ans Bügeln (hatte bei und mit meinem Vater 5 Maschinen Wäsche seit Freitag gewaschen, davon wartet jetzt ein Teil aufs wegbügeln. Egal, hab schon alles aussortiert, was auch ohne Bügeln ok aussieht

Das mit den Kreisen gefällt mir. Mal sehen, ob ich das in den Alltag übertragen bekommen. Ich glaub, bei mir entsteht das Problem, dass es zwar Kreise zieht, ich aber die ersten Ausläufer schon wieder vergessen habe und es dadurch "weniger" wirkt. Also mehr auf Anfangskleinigkeiten achten - guter Hinweis, anna

Meine Wohnung werde ich in ca. 2-3 Wochen machen, dann hab ich Urlaub, der Frühling ist ´noch ein Stückchen näher gerückt und ich kann es mir als "Frühjahrsputz" verkaufen.

So, das Bügelbrett ruft.....ziemlich laut....

LG
Kessy

[malu60]

Hallo Zusammen,es gefällt mir,wie wir uns ergänzen und positive Bilder finden.
Ich war mit meinem Wanderfreund (immer wieder sonntags zwischen 11-16Uhr)
unterwegs.Hätte nicht gedacht,dass er käme,das Wetter ist hier nicht gut.
Meine Haare waren naß und auch sonst alles,naja.
Nun das Tolle,in ihm habe ich einen Menschen,dem ich mich zeige,egal wie die
Wohnung oder ich grad bin.....ging bis dato nur mit Sohnemann oder sehr guter Freundin
ist etwas ganz Besonderes in meinem Leben (gab,s noch nie!!!)
Und was soll ich sagen,wir sind gleich 2Stunden gewandert,war ganz schnell parat.

Wir nehmen immer Fotoapparat und Schrittzähler mit.Er weiß um meine Schwierig-
keiten,ich um seine.Er ist der Sohn meiner Freundin,57J alt,hat einen Krebs und
Chemo. im Moment......Ich kann soviel bei ihm Lernen,wir entdecken viel in der Natur....

Es ist gut,wenn er mir Grenzen setzt,ich lerne mich zurückzunehmen.Er ist offener
geworden.Wir sind ein Gegensatzpaar,das sich mit Erstaunen wahrnimmt.
Niemand soll geändert werden,doch von selbst korrigiere ich mich.

Sollte ich jemals noch in eine Liebesbeziehung aufbrechen,hab ich bei Peet jede
Menge gelernt.Ich glaube,da wir uns meist nur zum Wandern oder mit meiner
Freundin treffen,Ausflüge und Feste feiern,sind wir sowas wie Geschwister.

Heute empfinde ich Dankbarkeit.
Mein Wehrmutstropfen,ich hab ganz viel Schmerzen von den Leisten in die Oberschenkel,besonders beim bergab Gehen.

Ob es Muskel-kater ist ,oder vom Liegen,keine Ahnung......hab mich etwas ausgeruht....

Kessy,ich mach,s jetzt wie Du und bügel jetzt was.Allen einen lieben Gruß
P.S. Es zieht Kreise...sich im Kreise drehen...beim Tanz....oder in Gedanken

[malu60]

Heute hab ich nicht auf mich geachtet.
Morgen ist Therapie.
Ich will weniger Schreiben,was ich tun will.
Erst tun,dann schreiben.
Gebügelt hab ich nicht.
Bin im Kopf willig...........malu