Dschungelcamp als Therapie

Selea

Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Selea »

:hello: Guten Morgen miteinander.

Jetzt juckt es mich doch schwer in meinen Fingern , diesen Thread zu eröffnen.
Liebe Moderatoren, :) sollte dies zuwenig mit diesem Depressionsforum zu tun haben, und dies nicht ganz passend sein, kann dieser Thread gerne wieder herausgenommen werden.
Da wäre ich nicht böse.

Aber das Thema reizt mich.

In Anlehnung an einen Artikel in meiner gestrigen Tageszeitung:

Es wird über die Fernsehmoderatorin Hanka Rackwitz berichtet, die im aktuellen Dschungelcamp ist, die unter Zwangsstörungen leidet, täglich ein AD, nämlich 30mg Cipramil nimmt, und auch Psychotherapie macht.

Der Experte Psychiater Borwin Bandelow ist Experte für Angststörungen und meint
Ihre Teilnahme an der Show sei eine gute Gelegenheit, um für Verständnis für Zwangserkrankte zu werben.
und
Sie lernt dort in geballter Form das, was sie sonst einmal pro Woche für fünfzig Minuten in einer Verhaltenstherapie machen würde. Ihre Ängste zu überwinden, indem sie sich ihnen stellt.
Hanke Rackwitz hat 2016 auch ein Buch geschrieben
" Ich tick nicht richtig. Mein Leben mit Zwängen, Ängsten und Macken - Geschichten aus meinem Neurosengarten"

Irgendwie bin ich jetzt von diesem Thema gleichermaßen angezogen und abgestoßen.

Zum Einen finde ich es ja gut, zur Entstigmatisierung seelischer Erkrankungen beitragen zu wollen.
Das Andere ist, kann es wirklich gesund und zielführend sein, sich mit einer seelischen Erkrankung in den Medien zu vermarkten.
Und ganz nebenbei gesagt , damit ne gute Stange Geld zu verdienen?

Müssten wir hier alle auch einfach nur unsere Nischen finden, in denen wir mit unseren Macken und Problemen noch gut Geld verdienen?

Was meint ihr dazu.
Was denkt ihr.
Was sind eure Meinungen

:?: :?: :?:

Gruß
Selea
M1971
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Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von M1971 »

Hallo Selea, meine Meinung kurz und knapp:
Wenn im Unterschichtenfernsehen über Depressionen berichtet wird, fördert das die Stigmatisierung der Krankheit sogar noch.
Gruß
M
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Bittchen »

Guten Morgen Selea,hallo liebe Mitleser,

ich habe auch so nebenbei über die Erkrankung der Teilnehmerin gehört.
Ganz selten schaue ich Privatfernsehen und Dschungelcamp verfolge ich gar nicht.
Aber warum nicht die Öffentlichkeit nutzen ,damit Geld verdienen und auch noch offen mit den Einschränkungen einer Zwangserkrankung umgehen ?
Ob das jetzt nutzt ,dass die Akzeptanz größer wird in der breiten Masse, bleibt mal dahin gestellt.
Vielleicht überwindet die Dame selbst ja einige ihrer Ängste,dann hat es sich für sie schon gelohnt.
Ob sie Medikamente nehmen muss oder in Therapie ist ,ist für mich total uninteressant.
Immer noch besser,wie bei der heiteren Krimiserie "Monk",da wird ja die Zwangserkrankung total ins Lächerliche gezogen und das ist sie für Betroffene ganz und gar nicht.
An Depressionen Erkrankte schreiben ja auch Biographien und verdienen damit Geld,es werden zwar nicht so viele Menschen damit erreicht,aber eine Vermarktung ist es auch.
Trotzdem bin ich froh ,dass es dies Art der Bücher gibt und lese sie immer wieder.
Denn jeder Weg ist anders.

LG Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Bittchen
Beiträge: 5430
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Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Bittchen »

Lieber M.,

welche Unterschichten?
Was ist das?
Kläre mich doch bitte mal auf?

LG Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
M1971
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Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von M1971 »

Hallo Bittchen, als Unterschichtenfernsehen bezeichnet man Sendungen mit geringem Anspruch. Die Zielgruppe solcher Sendungen ist in erster Linie das bildungsferne Milieu.
Gruß
M
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von krimi56 »

Hallo Selea,

sehr interessant, dass du das Dschungelcamp hier zur Sprache bringst.

Einerseits halte ich es wie M - eine Sendung ohne wirkliche Aussagekraft. Dorthin gehen Menschen die fast vergessen sind und so einmal wieder über sie gesprochen wird.
Ob die Teilnahme an diesem Camp für die Akzeptanz unserer Krankheit dienlich sein kann sei dahingestellt. Und nach ihrer Teilnahme sind sie auch wieder ganz schnell vergessen. Wie auch ihr Beweggrund daran teilzunehmen.

Zu wünschen ist, dass es der Hanka helfen mag und sie nicht noch mehr in ihren Ängsten abstürzt. Nicht immer bringt die Konfrontation mit den eigenen Ängsten den erhofften Erfolg.

Für diese Sendung verschwende ich keine einzige Sekunde.

Viele Grüße
krimi

Bin auf weitere Reaktionen hierzu gespannt.
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Selea

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Selea »

:) krimi :) bittchen :) M1971

Danke für eure Beiträge.

Aufmerksam geworden bin ich auf die aktuelle Staffel, weil eine durchaus renommierte Tageszeitung meiner Großstadt, diesem Thema( s.o. Betreff) einen großen Artikel gewidmet hat.
In welchem auch o.g. renommierter Psychiater zu Wort kommt.
Und das gutheißt.

Dieser Zeitung war das ein Artikel Wert.

Besagter Psychiater spricht in diesem Zeitungsartikel auch davon, dass 50 Prozent der Zwangserkrankungen genetisch seien, und auf Veränderungen im Gehirn zurückzuführen seien.
30 Prozent verlören im Laufe des Lebens diese Erkrankung.
Der Rest müsse halt in PT versuchen, damit klar zu kommen.

Ich selber bezweifle diese 50 Prozent nachweisbarer Genetik ja ein wenig .
Allerdings bin ich keine Fachfrau.

Auch scheint mir zu kurz gegriffen, bei Angsterkrankungen immer die Konfrontationstherapie zu empfehlen.
Nicht immer hilft sie.
Weil vielleicht in unbewussten Schichten sich Traumata o.ä. verbergen.

Ich selber bin ja sehr skeptisch, ob es wirklich gut ist, gut tut, sich
mit seiner Krankheit und Macken im Fernsehen/Medien geoutet zu haben. Schließlich hat man ja damit einen Selbstschutz
aufgegeben. Einen gesunden Selbstschutz.
Stichwort shitstorms und was in den social medias so alles kommuniziert werden kann.
Damit muss Mensch dann ja auch klarkommen.

Soweit meine Gedanken unabhängig von RTL und Unterschichtfernsehen.
Selea
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von anna54 »

Hallo Selea
ich kann mich nur wundern.
Ich bin ja eine Sucherin und Finderin der Nische,die gerade auch trotz aller Widrigkeiten zu meinem Leben passt.
Aber wie weit wollen Menschen sinken,wenn sie sich ins Dschungelcamp begeben und letztlich dem Mob der Zuschauer ausliefern.
Der Sender bedient den Bedarf,wie andere Formate ja auch ähnliche Erniedrigungen ans Licht zerren.
Anderen Menschen ihre Würde zu nehmen und sich dann das als "Unterhaltungswert" anzusehen,das ist wiederlich.
Ich wundere mich dich Selea,dass auchgerechnet du uns das hier als ein Thema anbietest.
Ein Troll bist du ja nicht,aber was hat dich da geritten?
Eigentlich ist jeder Komentar überflüssig,keine Sekunde wert,aber ich konnte auch nicht anders.
Mal sehen,ob wir gemeinsam etwas aus diesem Thema noch rauskitzeln,was wirklich der Rede wert wäre.
anna54
Selea

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Selea »

:) anna :!:

Nein, bin kein Selea_Klon *lach* und auch kein Troll. :roll:

Ich habe dieses Thema angeschnitten, weil meine renommierte Tageszeitung gestern einen Artikel über 1 große Seite zu dem Thema "Dschungelcamp als Therapie " betitelt hat,
und der Psychiater Borwin Bandelow, Angstexperte, in diesem Artikel zu Wort kam UND
dieses Dschungelcamp für die besagte Anka als ein gutes Mittel bezeichnet hat, um ihre Ängste durch Konfrontation loszuwerden.
Mich hat beschäftigt, ob sowas wirklich zu einer dauerhaften Angstreduktion führen könne.

Ich hab euch doch nicht aufgefordert, Dschungelcamp anzusehen.

Was hat mich zu dem Thread gebracht?
Die Überlegung, z.Einen, was derzeit Zeitgeist ist. Bezüglich seelischer Erkrankungen.
Vermarktung versus Heilung / Erfolgsschritte.

Bitte nicht persönlich werden.
Selea

edit: ich eröffne ja manchmal ganz gerne Threads, etwas übergeordnet meiner eigenen Depression gegenüber.
So habe ich mit euch anlässlich des Todes von Leonard Cohen über dessen Umgang mit seinen wiederkehrenden Depressionen in meinem damals eröffneten Thread diskutiert.

Und da gibts noch mehr Threads von mir in der Richtung.

Warum darf eigentlich nicht über den eigenen Tellerrand der eigenen Depresion heraus etwas übergreifend diskutiert werden?
Nun hat mich aktuell das mit Anka und dem Psychiater und dem Dschungelcamp interessiert.

Wenn hier in den Foren nur die eigenen Threads zum ureigenen Empfinden erwünscht sind,
kann mit die Moderation diesbezüglich gerne einen Fingerzeig geben. *lach*
Zuletzt geändert von Selea am 26. Jan 2017, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
anna54
Beiträge: 3713
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Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von anna54 »

Hallo Selea
ich möchte dich nicht persönlich angreifen.
Aber wenn du diesen Thread an uns heranträgst,dann sollte ich dich auch ansprechen.
Dschungelcamp ist nicht Zeitgeit,wenn es um psychische Erkrankungen und ihre Bewältigung geht.
Es gibt Trittbrettfahrer,die sich von diesem "Kuchen" bedienen.
Um dieses Format zu bedienen muss ich schon ekelfrei sein,nicht weil es sich äußerlich so ekelig zeigt.
Der wahre Ekel zeigt sich in der Entblösung menschlicher Schicksale.
Da ist der Gaffer an der Unfallstelle auch nicht weit.
Ich habe selbst Menschen von den Fenstern der Rettungsfahrzeige wegreißen müssen.
Neben dem wirklich menschlichem Mitgefühl gibt es auch und gab es immer schon den schieren Gaffer.
anna54
malu60
Beiträge: 4143
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von malu60 »

Ja,ich kann mich da Anna nur anschließen,liebe Selea, und Dich erinnern,Du wolltest doch nicht mehr vorm P.C.hocken.Ob renomierte Zeitung,oder nicht,hier geht,s weniger um Zwänge und
im Dschungelcamp werden (wir uns )werde ich mich ,auch nicht zwecks Therapie bewegen,wäre auch zu langweilig nur rumliegen. Bin etwas stinkig,ob diese Small-Talks,konnte es aber nicht ignorieren und ärgere mich (durchaus mein Problem,möchte es nur loswerden) ;) malu

Hier geht,s ja auch um Depressionen,mögen sich "die Twitter" ums Thema kümmern. :mrgreen:
Leben ist mehr
Selea

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Selea »

Danke anna für die Sichtweise. Da bin ich eigentlich ganz nah bei dir.

ABER

https://www.google.de/?gws-rd=ssl#q=borwin+bandelow

Borwin Bandelow ist Stellvertretender Direktor der Universitätsklinik Göttingen.
Er ist renommiert und kommt in diesem Artikel zu Wort.

Auch wenn er sicherlich Dschungelcamp selber NICHT sieht. *lach*

Also eine solche Fachliche Größe lässt sich in Verbindung bringen mit Dschungelcamp und befürwortet , dass Hanka dort ist, und sich ihren Ängsten stellt.

Das ist doch veränderter Zeitgeist? Oder?

Ja, ich seh grad, malu. Deinen Beitrag.

Ja,ja , ich wollte nicht mehr soviel vorm PC hocken. :roll: Aber dieses Thema interessiert mich.

Nun gut, wenn ihr es einfach nicht mögt, bzw. nur MICH dieses Thema interessiert, dann können wir das gerne lassen.

Small-Talk würde ich den Thread nicht nennen. Liebe malu.
Gibt es schließlich hier unter den UserInnen genügend Zwangserkrankte.

(Stichwort Komorbidität. Also zwei Erkrankungen, mehrere, so die reine Depression gibts ja fast gar nicht.)

Und deren Meinung, ehrliche Meinung, wäre ja wirklich mal interessant gewesen.

Soweit das, was ich so denke.
Selea
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von krimi56 »

Hallo ihr Lieben,


renommierte Zeitung, renommierter Arzt - wer oder was ist renommiert? Der/die meisten Patienten oder Leser hat?
Wer beurteilt was oder wer renommiert ist?

Dann ist der Sänger in dem Dschungelcamp in der Popszene auch renommiert.
Die Hanka Rackwitz war in einer Sendung als Maklerin, die sie ja ist, auch eine der renommiertesten unter den anderen Maklern.

Es bleibt da auch die Frage warum sie ins Camp gegangen ist. Sind ihre Ängste oder Zwänge der Grund und dass das Thema Depression einer prominenten Persönlichkeit ins öffentliche Bewusstsein gerückt wird, dann geht dieser Beweggrund in der Sendung bestimmt unter.

Und der Artikel in der renommierten Tageszeitung ist am nächsten Tag vergessen, weicht einer anderen Schlagzeile.

Und Hanka Rackwitz nebst Depression ist aus dem Fokus sobald sie das Camp verlassen hat.
Ihr ist zu wünschen, dass sie nicht einen größeren Schaden davonträgt, als das womit sie ins Camp gezogen ist. Und das wünsche ich ihr ehrlich.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Selea

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Selea »

:) Richtig krimi. Wer beurteilt, was "renommiert" ist

http://www.wissen.de/fremdwort/renommiert

Auf jeden Fall sind SN und SZ NICHT die BILD.
Und nur auf Schlagzeilen aus, die morgen gerne schon wieder vergessen sein dürfen.

In der Tat denke ich auch, ob die Hanka Rackwitz da wohl so mit HEILER HAUT herauskommt.
Oder ob im Nachklang dann nicht doch Beschämung o.ä hinzukommen. Keine Ahnung.

Wir haben hier in diesem Forum doch auch schon Vieles diskutiert, übergeordnet.
So den Suizid des depressiven Fußballers Enke.
So das Drama um den Copiloten Lubitz.
Wir hatten irmas Thread über die Attentate in Paris.

Aber wenn es derzeit nicht MainSTREAM in diesem Forum ist, sich etwas übergeordneter auszutauschen zu wollen, dann gerne.
Das können wir wirklich lassen.

Da bin ich gar nicht enttäuscht oder beleidigt.


Danke für eure interessanten Meinungen und Beiträge.
Selea
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von M1971 »

Selea hat doch nur nach Meinungen gefragt und niemanden dazu aufgefordert dieses Sendung zu schauen oder sich gar in den Dschungel zu begeben.
Bitte bleibt einfach mal etwas entspannter, dann lebt es sich leichter.
Gruß
M
malu60
Beiträge: 4143
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von malu60 »

:hello: Hallo M,wo Du Recht hast hast Du Recht.Danke malu
Leben ist mehr
RezDep
Beiträge: 498
Registriert: 13. Apr 2016, 18:09

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von RezDep »

Hy,

hab gestern noch mit Kollegen drüber gesprochen :)

Ich denke, dass sowieso nur Personen mit irgendwelchen psychischen Störungen (Persönlichkeitsstörungen, evtl. bipolar o. ä.) am Dschungelcamp teilnehmen, andere kämen gar nicht auf die Idee - weil ihnen der Mittelpunkt und die "Berühmtheit" nicht so wichtig wären, das Schamlevel zu hoch o. ä.

Zu den Zwangsstörungen: da hilft Exposition wirklich am besten. In dem Fall finde ich es schon sehr mutig, sich so einer Extremsituation zu stellen -im Normalfall hat man, zumindest zu Beginn, einen PT dabei und erarbeitet Hierarchien usw.

LG
Kessy
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von krimi56 »

Hey M.,

keine Sorge, ich bin sowas von entspannt.
Selea hat mich, meine Meinung bestimmt richtig verstanden.

Viele Grüße
krimi



Hey Selea,

Danke für den Link. Er erklärt was renommiert ist (war mir nicht unbekannt).
Dann ist die Bildzeitung das auch.

Alles gut. Und ich fühle mich durch diesen Thread oder dich auch nicht aufgefordert die Sendung zu sehen, wie M. es einwirft.

Wir wollen einfach locker diskutieren, wie oft gewünscht.

Lass es dir gut gehen.
krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
Selea

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Selea »

:hello:
:) krimi , Kessy, malu, M1971 :)

krimi schreibt
Wir wollen einfach locker diskutieren, wie oft gewünscht.
:lol: :lol:
Dein Wort in Gottes Ohren, liebe krimi. *lach*
Ich erinnere bei Bedarf.
Nie habe ich das Adjektiv "locker" angebracht, wenn es um Diskussionsbedarf ging.

Danke M1971, ich fand nämlich auch, dass die Diskussion angefangen hat, verbissen zu werden.
Du hast es auf den Punkt gebracht. :)


Selbstredend weiß hier Jeder und Jede im Forum, dass BILD nicht SN oder SZ ist oder ZEIT oder
FAZ.
Und alle wissen doch auch, was renommiert bedeutet. :roll:

Ich wollts halt einfach nur noch mal auf die sachliche Ebene bringen.
Kessy, du hast ja auch noch mal ganz gut sachlich etwas dazu gesagt.


Aber ich seh schon, der Betroffenheits_Modus , egal aus welchen Gründen, wirkt in den Beiträgen zu stark.


Schade. Aber seis drum.
Es hätte mich halt ganz einfach nur interessiert, wie Betroffene von Angst- und Zwangserkrankten hier in diesem Forum sich zu diesem von mir genannten Thema stellen, was sie dazu meinen.

Nicht mehr und nicht weniger.
Interpretations_Modus bitte offline.


Schönen Abend noch
Selea :)
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Bittchen »

Hallo zusammen ,

jetzt wunder ich mich wirklich.
Keiner ist gezwungen sich den Mist anzugucken.
Die da mit machen, verdienen einen Haufen Geld,ansonsten wird sich Niemand dem Ekel und den Strapazen aussetzen.
Es muss keiner auf irgendwas hinweisen oder Menschen als Unterschicht betitteln,wenn sie was anschauen, was nicht jedem gefallen kann und soll.
Das finde ich sehr viel mehr bedenkenswert.
Auch der Vergleich mit Gaffern finde ich schon sehr übertrieben.
Wenn Gaffer hinderlich sind, werden Ärzte oder Sanitäter behindert,die evtl.Leben retten wollen,das ist eine andere Dimension.
Die Bildzeitung ist die meistgelesene Zeitung in Deutschland,da kann nicht jeder blöd sein.
Es dreht sich nur um Geld,solange die Menschen die Bild kaufen wird das auch so bleiben.
So ist es mit allen Produkten.
Wir werden die Welt nicht verändern ,dieser Thread ist für mich nur eine Anregung zur
Diskussion, mehr nicht.
Die hiermit bei mir zu Ende ist.

Liebe Grüße und einen schönen Abend wünscht Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von M1971 »

Hallo Bittchen, dies ist ein öffentliches und relativ freies Forum. Da darf jeder auf das hinweisen was er möchte :-)
Gruß
M
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von krimi56 »

Hey Selea,

mit keiner Silbe habe ich mit meinen geschriebenen Worten "locker diskutieren" darauf Bezug genommen, dass du das in diesem Thread gesagt hast.

Sorry, wenn jetzt schon Verbissenheit gesehen wird.

Du hättest deinen Aufruf vielleicht anders formulieren können, wenn du nur Antworten von bestimmten Personen erwartet hast.
Es hätte mich halt ganz einfach nur interessiert, wie Betroffene von Angst- und Zwangserkrankten hier in diesem Forum sich zu diesem von mir genannten Thema stellen, was sie dazu meinen.
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
eVia
Beiträge: 14
Registriert: 9. Jan 2017, 21:12

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von eVia »

Wenn die gute Dame im Camp ihre Angst in den Griff bekommt, ist das erstmal gut für sie. Allerdings halte ich das Dschungelcamp nicht für die geeignete Plattform, um Angsterkrankungen sozusagen salonfähig zu machen. Da ist die angesprochene Zielgruppe die falsche. Mir gefällt der Umgang mit psychischen Belastungen in der Öffentlichkeit so und so nicht.

Ganz nebenbei zur "Fachmeinung", ob renommiert oder nicht. Psychiater sind auch nur Menschen und teils schreckliche Therapeuten. Bis in den 70er war das nicht einmal ein richtiger Arzt, geschweige denn Psychiatrie eine anerkannte Fachrichtung. Erst nachdem die Pharmaunternehmen ihre "Erzeugnisse" verkaufen wollten, wurden die salonfähig und im MSD und im ICD-10 tauchten die tollsten Krankheiten auf. Soviel dazu. :roll:
silkesilke
Beiträge: 291
Registriert: 17. Jul 2015, 17:34

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von silkesilke »

Hallo!

Verfolge selbst das Dschungel Camp nicht, stolpere jedoch öfter die Tage über Berichte zu Hanka.

Erstmalig hier, Zitat:

Wie BILD am Dienstag berichtet, nimmt Hanka täglich 30 Milligramm Cipramil, ein Medikament mit dem Wirkstoff Citalopram. Das Medikament ist stimmungsausgleichend und sorgt dafür, dass Hanka keine Panik bekommt. Wie müsst ihr euch das genau vorstellen: Sehr vereinfacht dargestellt ist es so, dass Hankas Gehirn eine chemische Störung hat. Es bekommt nicht genügend Serotonin. Dieser Prozess ist bei gesunden Menschen störungsfrei. Bei einem Ungleichgewicht verliert zum Beispiel die Angst ihre eigentliche Funktion und verselbstständigt sich. Deshalb hat Hanka Angst vor einer offenen Wunde, was ein "normaler" Mensch einfach abstreifen würde. Medikamente können dem entgegenwirken. Citalopram ist ein sehr bekannter Wirkstoff bei Depressionen, Angst und Panik und gibt es von zahlreichen Herstellern.
https://www.google.de/amp/de.blastingne ... 7.amp.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Das ist eine äußerst reduzierte Darstellung, ein konkretes chemisches Ungleichgewicht ist bisher nicht bewiesen worden und der Wirkmechanismus nicht umfassend verstanden.

Zum Thema scheinen einige Experten befragt zu werden.

Aber was passiert, wenn man tatsächlich wie Dschungelcamp-Kandidatin Hanka Rackwitz unter einer Zwangsstörung wie Waschzwang leidet? Das beantwortet uns Isabella Heuser, Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Charité im Video.

"Im schlimmsten Fall kann Hanka Rackwitz so etwas wie einen Nervenzusammenbruch haben", warnt Isabella Heuser. "Menschen mit Waschzwang müssen sich ständig – aus Angst, sich anzustecken – die Hände waschen, bis zu 200 Mal am Tag", sagt sie. Zwar seien solche Zwangsstörungen relativ gut heilbar – aber nur mit einer Kombination aus Medikamenten wie Antidepressiva und beispielsweise einer Verhaltenstherapie.
http://www.abendblatt.de/kultur-live/tv ... gehen.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Hier steht die medikamentöse Behandlung überhaupt nicht zur Diskussion, ohne geht es nicht.

Ein guter Studienfreund litt sehr unter seinen Zwängen. Vor 15 Jahren gab es stationäre Starttherapie und dann ambulante Vertiefung. Die Zwänge wurden überwunden. Ohne Medikamente. Geht also auch.

Verhaltenstherapie befürwortet auch dieser Psychiater und sagt:
Am wirksamsten ist eine Verhaltenstherapie, bei der die Betroffenen schrittweise mit Situationen konfrontiert werden, die ihre Zwänge auslösen. Dabei durchleben sie die unangenehmen Gefühle wie Angst, Ekel und lernen, dass sie ihre Anspannung und Unsicherheit auch ohne Zwangshandlungen beherrschen können.
Ziel ist wieder ein normales Verhalten zu erlernen, z. B. sich nicht täglich mehrere Stunden, sondern vielleicht nur noch vor dem Essen und nach der Toilette die Hände zu waschen. Bei Zwangsgedanken ist das Lernziel eine gelassene Einstellung, zu erkennen: „Solche Gedanken kommen und gehen“.

Ist Zwang heilbar?

Ja, durch gezielte Verhaltenstherapeutische Behandlung. Und auch in den Fällen, in denen eine lebenslange Anfälligkeit für Zwänge bestehen bleibt, kommen Betroffene mit Hilfe einer Therapie im Alltag deutlich besser zurecht. http://mobil.express.de/5517604" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Wie so oft steht hinter Hankas Störung übrigens eine Geschichte:

Eines Tages verfinsterte sich die Stimmung in der Familie. Sie spürte das drohende Unglück, nur geredet hat niemand darüber. Ihr Vater war mit nur 40 Jahren an Krebs erkrankt. Die Krankheit, sagt sie heute, sei zum unsichtbaren Ungeheuer geworden. Das Unheil war also imstande, einfach so ins Leben zu platzen.

In dieser Zeit sandte erstmals auch ein Gegenstand abstrakte Gefahren für sie aus. Die Multivitaminsaftflasche aus dem Westpaket der Verwandten, die ihrem Vater eigentlich helfen sollte, kontaminierte mit dem Unheil, das sie verkörperte, nicht nur die Spüle, auf der sie stand, sondern gleich die ganze Küche. Als ihr Vater dann starb, herrschte vor allem Sprachlosigkeit. Und irgendwann ging alles einfach weiter. Christoph Nissen, der sich mit der Entstehung von Zwängen beschäftigt, bestätigt, dass sich dahinter oft nicht richtig abgeschlossene Trauerprozesse verbergen. Das kann der Auslöser für eine psychische Krankheit wie eine Zwangsstörung sein, wenn eine entsprechende Veranlagung des Gehirns hinzukommt.

Der Schrecken dieser Jahre verblasste, Hanka Rackwitz gewann ihre Lebensfreude zurück. Was aber blieb, war das unscharfe Schuldgefühl, nie richtig getrauert zu haben. Mit anderen Worten: ein schlechter Mensch zu sein. Anfällig für solche Zwangsgedanken sind nur ausgerechnet jene, die besonders hohe Moralansprüche an sich stellen. Menschen mit viel Empathie und Gutmütigkeit, die stets von der Angst getrieben sind, diese Ansprüche nicht erfüllen zu können.
https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de ... ungen.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Naja, das ist das, was ich interessant fand in der Berichterstattung.

Silke
Czarek
Beiträge: 695
Registriert: 12. Jan 2010, 15:29

Re: Dschungelcamp als Therapie

Beitrag von Czarek »

Hi "M" und "Selea" :)

Sorry schreibe recht kurz ..
ALLES dreht sich ums Geld .. nur ums Geld ..

Allein schon der Titel : "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" ist : billig..

Die Menschen DIE sich DORT begeben - "sinken" nicht !
"--------------------------------------------- - "liefern sich nicht aus" !

GELD ... GELD ... REGIERT ...
"Würde" ... wird locker VERKAUFT (nur der Preis zählt)

Solche "Sendungen" sind ..meiner Meinung nach ..WEDER hilfreich noch UNTERHALTSAM :cry:


ALLES bestimmt : GELD : sprich :

ANGEBOT .... NACHFRAGE ...??? !!!

Solche "Formate" bedienen DAS

Sogenannte : Yellow Press ...wird "NUR bei Friseur gelesen" :P
KLar..
Sorry bin nicht DAS was man als "intellektuell" bezeichnett ...
na UND !

Meine Meinung ;)

"Blöd Zeitung" .. liest angeblich auch.."keiner" ..jedoch liegt DIE Überall in "Frühstücksräumen"
..seltsam ..nicht !!

Weil : Der Mensch ............................ menschelt ....nicht perfekt ist.....................


"Simpel" - Einfach .................... Ja ...
Derjenige der immer "Salat und gesundes" isst ..............der mag manchmal "ungesundes"
Hauptsache : Es schmeckts

Sorry der Vergleich ...

Ich schau mir den MEINER MEINUNG nach... "MIST" nicht an ..............weil ...schade um die Zeit...

Hilfreich finde ich solche Formate KEINESFALLS ...............eher schädlich
ja
man kann drüber reden ..
LERNEN ... :(

Locker bleiben...finde ich GUT..

Einatmen.. Ausatmen..

JEDER ...findet den Knopf zum Ausschalten..

Jeder hat : die Wahl ..


Jeder der sich HIER in Forum ... "extrem ausbreitet" leidet ...meiner Meinung nach an derselben "Krankheit" wie ...DIE in "Dschungel...."


Machts Gut Leute... ;)
"Liebe Dich selbst - dann können die andere Dich gern haben"
(Hirschhausen)
Gesperrt