Hallo!
Verfolge selbst das Dschungel Camp nicht, stolpere jedoch öfter die Tage über Berichte zu Hanka.
Erstmalig hier, Zitat:
Wie BILD am Dienstag berichtet, nimmt Hanka täglich 30 Milligramm Cipramil, ein Medikament mit dem Wirkstoff Citalopram. Das Medikament ist stimmungsausgleichend und sorgt dafür, dass Hanka keine Panik bekommt. Wie müsst ihr euch das genau vorstellen: Sehr vereinfacht dargestellt ist es so, dass Hankas Gehirn eine chemische Störung hat. Es bekommt nicht genügend Serotonin. Dieser Prozess ist bei gesunden Menschen störungsfrei. Bei einem Ungleichgewicht verliert zum Beispiel die Angst ihre eigentliche Funktion und verselbstständigt sich. Deshalb hat Hanka Angst vor einer offenen Wunde, was ein "normaler" Mensch einfach abstreifen würde. Medikamente können dem entgegenwirken. Citalopram ist ein sehr bekannter Wirkstoff bei Depressionen, Angst und Panik und gibt es von zahlreichen Herstellern.
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Das ist eine äußerst reduzierte Darstellung, ein konkretes chemisches Ungleichgewicht ist bisher nicht bewiesen worden und der Wirkmechanismus nicht umfassend verstanden.
Zum Thema scheinen einige Experten befragt zu werden.
Aber was passiert, wenn man tatsächlich wie Dschungelcamp-Kandidatin Hanka Rackwitz unter einer Zwangsstörung wie Waschzwang leidet? Das beantwortet uns Isabella Heuser, Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Charité im Video.
"Im schlimmsten Fall kann Hanka Rackwitz so etwas wie einen Nervenzusammenbruch haben", warnt Isabella Heuser. "Menschen mit Waschzwang müssen sich ständig – aus Angst, sich anzustecken – die Hände waschen, bis zu 200 Mal am Tag", sagt sie. Zwar seien solche Zwangsstörungen relativ gut heilbar – aber nur mit einer Kombination aus Medikamenten wie Antidepressiva und beispielsweise einer Verhaltenstherapie.
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Hier steht die medikamentöse Behandlung überhaupt nicht zur Diskussion, ohne geht es nicht.
Ein guter Studienfreund litt sehr unter seinen Zwängen. Vor 15 Jahren gab es stationäre Starttherapie und dann ambulante Vertiefung. Die Zwänge wurden überwunden. Ohne Medikamente. Geht also auch.
Verhaltenstherapie befürwortet auch dieser Psychiater und sagt:
Am wirksamsten ist eine Verhaltenstherapie, bei der die Betroffenen schrittweise mit Situationen konfrontiert werden, die ihre Zwänge auslösen. Dabei durchleben sie die unangenehmen Gefühle wie Angst, Ekel und lernen, dass sie ihre Anspannung und Unsicherheit auch ohne Zwangshandlungen beherrschen können.
Ziel ist wieder ein normales Verhalten zu erlernen, z. B. sich nicht täglich mehrere Stunden, sondern vielleicht nur noch vor dem Essen und nach der Toilette die Hände zu waschen. Bei Zwangsgedanken ist das Lernziel eine gelassene Einstellung, zu erkennen: „Solche Gedanken kommen und gehen“.
Ist Zwang heilbar?
Ja, durch gezielte Verhaltenstherapeutische Behandlung. Und auch in den Fällen, in denen eine lebenslange Anfälligkeit für Zwänge bestehen bleibt, kommen Betroffene mit Hilfe einer Therapie im Alltag deutlich besser zurecht.
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Wie so oft steht hinter Hankas Störung übrigens eine Geschichte:
Eines Tages verfinsterte sich die Stimmung in der Familie. Sie spürte das drohende Unglück, nur geredet hat niemand darüber. Ihr Vater war mit nur 40 Jahren an Krebs erkrankt. Die Krankheit, sagt sie heute, sei zum unsichtbaren Ungeheuer geworden. Das Unheil war also imstande, einfach so ins Leben zu platzen.
In dieser Zeit sandte erstmals auch ein Gegenstand abstrakte Gefahren für sie aus. Die Multivitaminsaftflasche aus dem Westpaket der Verwandten, die ihrem Vater eigentlich helfen sollte, kontaminierte mit dem Unheil, das sie verkörperte, nicht nur die Spüle, auf der sie stand, sondern gleich die ganze Küche. Als ihr Vater dann starb, herrschte vor allem Sprachlosigkeit. Und irgendwann ging alles einfach weiter. Christoph Nissen, der sich mit der Entstehung von Zwängen beschäftigt, bestätigt, dass sich dahinter oft nicht richtig abgeschlossene Trauerprozesse verbergen. Das kann der Auslöser für eine psychische Krankheit wie eine Zwangsstörung sein, wenn eine entsprechende Veranlagung des Gehirns hinzukommt.
Der Schrecken dieser Jahre verblasste, Hanka Rackwitz gewann ihre Lebensfreude zurück. Was aber blieb, war das unscharfe Schuldgefühl, nie richtig getrauert zu haben. Mit anderen Worten: ein schlechter Mensch zu sein. Anfällig für solche Zwangsgedanken sind nur ausgerechnet jene, die besonders hohe Moralansprüche an sich stellen. Menschen mit viel Empathie und Gutmütigkeit, die stets von der Angst getrieben sind, diese Ansprüche nicht erfüllen zu können.
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Naja, das ist das, was ich interessant fand in der Berichterstattung.
Silke