Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

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Spike1994
Beiträge: 7
Registriert: 22. Okt 2016, 18:34

Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Spike1994 »

Guten Tag

Ich habe mich hier angemeldet da ich nicht mehr weiter weiß was ich machen soll.
Ich hoffe hier Rat zu finden.
Ich bin 22 Jahre alt und männlich und leider schon depressiv. :|


Ich leide schon seit einigen Monaten unter Depressionen, Gründe sind vor allem mein Übergewicht, teilweise bin ich aber einfach nur traurig und schlecht drauf, ohne wirkliche Gründe, es wird aber immer schlimmer mit den Depressionen.
Am Übergewicht arbeite ich zwar, aber es dauert halt noch bis ich schlank bin.

Ich arbeite nun seit 2 Wochen in einer Firma in Teilzeit, vorher habe ich ALG 1 bekommen da ich in meinen gelernten Beruf keinen Job gefunden habe.

Mein Problem ist: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte, mir geht es teilweise so schlecht.
Ich mache einen Job wo ich nicht weiß was ich am nächsten Tag machen muss, ich muss also sehr flexibel sein und das trägt zu den Depressionen bei.

ich war diese Woche bereits beim Arzt, der wollte mich krankschreiben, habe es aber erstmal abgelehnt weil ich (noch) die Kraft habe zu arbeiten.

ICH WEISS ABER NICHT WIE LANGE NOCH. :| :|

Ich wohne noch bei meinen Eltern, habe ihnen versprochen das ich es durchhalte, es ist nämlich nur vorübergehend der Job da ich ab dem Sommer 2017 mein Abitur nachholen möchte.
Ich habe es meinen Eltern versprochen den Job durchzuhalten, die Wahrheit ist aber: Ich weiß nicht ob ich es wirklich durchhalte.
Ich möchte meine Elter auch nicht enttäuschen, auch wenn sie immer zu mir stehen.

Wenn ich mit Freunden unterwegs bin oder generell etwas mache was mir Spaß macht geht es mir vorübergehend deutlich besser, auch im Sommer ging es mir besser wo es noch länger hell und wärmer war.

Meine Frage ist: Was soll ich machen? Soll ich mich krankschreiben lassen wenn es gar nicht mehr geht, mit dem Risiko eine Kündigung bekommen da Probezeit?
Wie lange wird man wegen Depressionen krank geschrieben, ist ein halbes Jahr realistisch?
Ich würde ja dann Krankengeld bekommen.

Sorry das ich nicht so viele Details über meinen Wohnort nenne und was genau ich arbeite.
Ich habe Sorgen das mein Chef oder meine Eltern das hier lesen.

Mit freundlichen Grüßen
Spike1994
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von M1971 »

Hallo Spike, mit Übergewicht kenne ich mich aus :-)
Ich arbeite seit Anfang des Jahres intensiv an meinem Gewicht. Durch Bewegung und Ernährung habe ich jeden Monat abgenommen. Und mit jedem Kilo weniger geht es mir besser. Ich kann Dich daher nur ermuntern weiter zu machen. Auch den Job würde ich nicht hinwerfen. Arbeit gibt Struktur und Selbstbewusstsein.
Mal ganz ehrlich : wäre zu Hause sitzen für Deine Probleme förderlich ? Was würdest Du den ganzen Tag machen ?
Du bist jung, Du hast einen Job. Wenn Du den gut machst kannst Du Dich weiter entwickeln. Und dann sicher auch eines Tages eine eigene Wohnung nehmen.
Das sind doch alles gute Aussichten.
Es liegt an Dir, die Chancen zu nutzen
Gruß
M
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Luna1966 »

Hallo Spike1994,

ich möchte nur ganz kurz am Rande darauf hinweisen, dass du auch während einer Krankschreibung gekündigt werden kannst und dann auch kein Krankengeld beziehen würdest. Aber wenn du gar nicht mehr kannst, kannst du darauf auch keine Rücksicht nehmen, dann hilft nur eine Auszeit vom Job.

Liebe Grüße

Luna
Inertia
Beiträge: 200
Registriert: 8. Mär 2015, 02:14

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Inertia »

Bekommt man denn überhaupt schon Krankengeld, wenn man sich noch in der Probezeit befindet? Soweit ich weiß kommt während dieser Zeit generell nicht der Arbeitgeber für die Lohnfortzahlung während einer Krankschreibung auf, sondern die Krankenkasse. Aber da könnte ich mich jetzt auch irren.

Ist ja auch egal, denn ich halte die Idee einer Krankschreibung auch nicht für besonders gut, das sehe ich genauso wie M1971. Gar nichts zu tun würde dich vielleicht noch mehr runterziehen.
Allerdings sind da auch nicht alle Menschen gleich. Manch einem schadet die Arbeit, anderen hilft sie auch. Ich persönlich verzichte sogar auf einen Teil meiner Urlaubstage, weil ich gar keinen Urlaub haben will.

Du klingst schon so, als wäre hauptsächlich deine aktuelle Arbeitssituation für deine Depressionen verantwortlich. Du schreibst du wärst erst seit einigen Monaten depressiv, kannst du sagen was sich zu diesem Zeitpunkt genau verändert hat? Ist es wirklich vor allem die Arbeit? Wenn ja, kannst du dir nicht vielleicht einen anderen Job suchen, statt dich krankschreiben zu lassen?

Das waren jetzt alles nur so ein paar Ideen, die mir in den Kopf gekommen sind. Letzten Endes kannst nur du entscheiden, was dir (vielleicht) hilft und was nicht. Weiter arbeiten, anderen Job suchen, krankschreiben lassen. Vielleicht ist auch das mit dem Abitur gar keine so gute Idee? Ich weiß ja nicht wie es dir zu Schulzeiten ging. Und wer weiß, vielleicht spielen ja auch noch ganz andere Faktoren mit rein, und du schenkst deiner Jobsituation zu viel Beachtung.

Zu wissen, was genau dich depressiv gemacht hat, ist meines Erachtens Gold wert. Denn dann weiß man ja, wo man ansetzen und etwas verändern kann. Wenn du dir relativ sicher bist den Auslöser zu kennen, würde ich auf alles andere pfeiffen und mich erstmal darum kümmern.
Spike1994
Beiträge: 7
Registriert: 22. Okt 2016, 18:34

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Spike1994 »

Hi und danke für die Antworten :) :)

Mein Übergewicht macht mich teilweise depressiv, dazu kommt das die Tage kürzer werden und es kälter ist.
Ein Hauptgrund ist aber die Arbeit: Bei meinem Job besteht immer die Gefahr das ich wöchentlich neu eingeteilt werde, ich arbeite bei einem Fahrdienst.
Ich habe häufig Panik Attacken, ich weiß nicht was in der nächsten Woche oder sogar Tag ist bei der Arbeit.
Besonders das macht mich depressiv, es wird einfach alles zu viel.
Dienstag geht es nochmal zum Arzt, ich hoffe der kann mir dann helfen mit Medikamenten.
Spike1994
Beiträge: 7
Registriert: 22. Okt 2016, 18:34

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Spike1994 »

Inertia hat geschrieben:Bekommt man denn überhaupt schon Krankengeld, wenn man sich noch in der Probezeit befindet? Soweit ich weiß kommt während dieser Zeit generell nicht der Arbeitgeber für die Lohnfortzahlung während einer Krankschreibung auf, sondern die Krankenkasse. Aber da könnte ich mich jetzt auch irren.

Ist ja auch egal, denn ich halte die Idee einer Krankschreibung auch nicht für besonders gut, das sehe ich genauso wie M1971. Gar nichts zu tun würde dich vielleicht noch mehr runterziehen.
Allerdings sind da auch nicht alle Menschen gleich. Manch einem schadet die Arbeit, anderen hilft sie auch. Ich persönlich verzichte sogar auf einen Teil meiner Urlaubstage, weil ich gar keinen Urlaub haben will.

Du klingst schon so, als wäre hauptsächlich deine aktuelle Arbeitssituation für deine Depressionen verantwortlich. Du schreibst du wärst erst seit einigen Monaten depressiv, kannst du sagen was sich zu diesem Zeitpunkt genau verändert hat? Ist es wirklich vor allem die Arbeit? Wenn ja, kannst du dir nicht vielleicht einen anderen Job suchen, statt dich krankschreiben zu lassen?

Das waren jetzt alles nur so ein paar Ideen, die mir in den Kopf gekommen sind. Letzten Endes kannst nur du entscheiden, was dir (vielleicht) hilft und was nicht. Weiter arbeiten, anderen Job suchen, krankschreiben lassen. Vielleicht ist auch das mit dem Abitur gar keine so gute Idee? Ich weiß ja nicht wie es dir zu Schulzeiten ging. Und wer weiß, vielleicht spielen ja auch noch ganz andere Faktoren mit rein, und du schenkst deiner Jobsituation zu viel Beachtung.

Zu wissen, was genau dich depressiv gemacht hat, ist meines Erachtens Gold wert. Denn dann weiß man ja, wo man ansetzen und etwas verändern kann. Wenn du dir relativ sicher bist den Auslöser zu kennen, würde ich auf alles andere pfeiffen und mich erstmal darum kümmern.
Das mit dem Abitur ist mir ganz ganz wichtig, ich möchte das durchziehen da ich noch Karriere machen möchte.
Das ist mein Größter Wunsch.

Wegen dem Krankengeld ist das so:

In den ersten 4 Wochen einer Beschäftigung würde direkt die Krankenkasse einspringen, nach den 4 Wochen muss für die ersten 6 Wochen die Firma und dann die Krankenkasse einspringen.
Spike1994
Beiträge: 7
Registriert: 22. Okt 2016, 18:34

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Spike1994 »

Luna1966 hat geschrieben:Hallo Spike1994,

ich möchte nur ganz kurz am Rande darauf hinweisen, dass du auch während einer Krankschreibung gekündigt werden kannst und dann auch kein Krankengeld beziehen würdest. Aber wenn du gar nicht mehr kannst, kannst du darauf auch keine Rücksicht nehmen, dann hilft nur eine Auszeit vom Job.

Liebe Grüße

Luna
Hi

Jap, man kann dann gekündigt werden, man hat aber für die Dauer der Krankschreibung weiterhin Anspruch auf Krankengeld..
Spike1994
Beiträge: 7
Registriert: 22. Okt 2016, 18:34

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Spike1994 »

M1971 hat geschrieben:Hallo Spike, mit Übergewicht kenne ich mich aus :-)
Ich arbeite seit Anfang des Jahres intensiv an meinem Gewicht. Durch Bewegung und Ernährung habe ich jeden Monat abgenommen. Und mit jedem Kilo weniger geht es mir besser. Ich kann Dich daher nur ermuntern weiter zu machen. Auch den Job würde ich nicht hinwerfen. Arbeit gibt Struktur und Selbstbewusstsein.
Mal ganz ehrlich : wäre zu Hause sitzen für Deine Probleme förderlich ? Was würdest Du den ganzen Tag machen ?
Du bist jung, Du hast einen Job. Wenn Du den gut machst kannst Du Dich weiter entwickeln. Und dann sicher auch eines Tages eine eigene Wohnung nehmen.
Das sind doch alles gute Aussichten.
Es liegt an Dir, die Chancen zu nutzen
Gruß
M
Das ist schön das es so gut klappt bei dir mit dem abnehmen. :) :)
Ich hatte vor ein paar Jahren auch 20 Kg abgenommen, die sind aber leider alle wieder drauf.
Montag habe ich einen neuen Versuch gestartet.
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Luna1966 »

Spike1994 hat geschrieben: Hi

Jap, man kann dann gekündigt werden, man hat aber für die Dauer der Krankschreibung weiterhin Anspruch auf Krankengeld..

Danke für den Hinweis, Spike1994,
da habe ich doch wieder was dazu gelernt ;)

Liebe Grüße

Luna
Inertia
Beiträge: 200
Registriert: 8. Mär 2015, 02:14

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Inertia »

Spike1994 hat geschrieben:Ein Hauptgrund ist aber die Arbeit: Bei meinem Job besteht immer die Gefahr das ich wöchentlich neu eingeteilt werde, ich arbeite bei einem Fahrdienst.
Ich habe häufig Panik Attacken, ich weiß nicht was in der nächsten Woche oder sogar Tag ist bei der Arbeit.
Besonders das macht mich depressiv, es wird einfach alles zu viel.
Dienstag geht es nochmal zum Arzt, ich hoffe der kann mir dann helfen mit Medikamenten.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Das klingt jetzt für mich nicht wirklich depressiv. Wenn es einen ganz klaren Grund oder Auslöser für diesen Zustand gibt, würde ich persönlich nicht von einer Depression sprechen. Auch Medikamente halte ich da für eine eher schlechte Idee, helfen würden sie in deiner Situation höchstwahrscheinlich sowieso nicht.

Bei einer Depression geht man ja eher davon aus, dass die Chemie im Gehirn irgendwie aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Medikamente sollen diese wieder herstellen. Bei dir wird sich da wohl nicht viel richten lassen, weil du "nur" mit deiner Arbeit überfordert bzw. unzufrieden bist. So ein Job wäre für mich auch nichts, da würde ich auch durchdrehen. Das wäre dann aber keine psychische Erkrankung, sondern eine ganz normale Reaktion darauf, dass ich etwas machen muss was ich nicht mag, oder was mir nicht liegt. Da in die Gehirnchemie reinzupfuschen halte ich eher für gefährlich als sonstwas.

Eigentlich gibt es bei dir wie gesagt nur Eins: Dein Job macht dich krank. Also ist die einzig sinnvolle Lösung, ihn zu wechseln (sofern irgendwie möglich). Wenn du da gleich an eine Depression denkst, schiebst du doch eigentlich nur ein Pseudoproblem vor das Wahre. Finde ich zumindest.

Das war jetzt wohlgemerkt nur meine persönliche Meinung, welche ich mir mit den wenigen Informationen deiner Beiträge gebildet habe. Glauben musst du mir nicht, aber darüber nachzudenken kann ja nicht schaden. ;)
DieNeue
Beiträge: 5831
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

ich kann mir auch gut vorstellen, dass deine Arbeit so starke negative Auswirkungen auf dich hat. Ich habe auch lange Zeit in einem Bereich gearbeitet, wo es mir nicht gefallen hat und wo ich mich fehl am Platz gefühlt habe. Ich wollte immer weg, hatte aber auch Angst, mich nach etwas neuem umzuschauen, da das ja noch schlimmer sein könnte.
Jede Woche neu eingeteilt zu werden und morgens nicht zu wissen, was man tagsüber macht, würde mich auch wahnsinnig machen. Habe mal ein Praktikum im sozialen Bereich gemacht, da wusste man am Morgen auch nicht, was man den ganzen Tag über macht. Man hatte zwar ein paar Termine die Woche über verteilt, die wurden aber oft nicht eingehalten und wieder verschoben und es kam ständig zu irgendwelchen Zwischenfällen, wo man spontan umdisponieren musste. Ich war echt froh, als das Praktikum vorbei war und ich habe da gelernt, dass ich definitiv keine Arbeit haben will, bei der man so flexibel sein muss. Einer Freundin von mir ging es bei der gleichen Praktikumsstelle übrigens genauso. Es lag also nicht unbedingt nur an mir.
Vielleicht beruhigt es dich schon mal zu wissen, dass es nicht unbedingt krankhaft ist, dass du mit der geforderten Flexibilität nicht klar kommst. Wenn am Arbeitsplatz eine durchschnittliche Flexibilität gefordert wird, würden die meisten das wahrscheinlich hinkriegen, aber wenn es so extrem ist wie bei dir, da, denke ich, würde sehr viele sagen, dass ihnen das zu krass ist.

Ich kann natürlich auch nicht sagen, ob du Depressionen hast oder nicht, aber du schreibst, dass du Panikattacken hast und ich hab den Eindruck, dass du dir viele Sorgen machst. Wenn du eine zeitlang arbeitslos warst und keinen Job in deinem gelernten Beruf gefunden hast, ist das natürlich frustrierend und so eine Jobsuche allein ist ja auch schon nervenaufreibend, finde ich, da man ja nie weiß, wie es weitergeht. Da ist dein Stresspegel natürlich schon hoch. Wenn dann noch so ungewisse Arbeitseinteilungen dazu kommen, wo man auch nie weiß, was als nächstes passiert, wird der Stress natürlich noch größer, bzw. man kommt irgendwie gar nicht mehr runter. Da kann ich mir schon vorstellen, dass man da Panikattacken und Angstgefühle bekommt.

Falls du doch eher in Richtung Depression weiterschauen willst (und auch weil du schreibst, dass dich die dunkle Jahreszeit runterzieht): Du könntest mal grundsätzlich deine Schilddrüsenhormone und deinen Vitamin-D-Status testen lassen. Auch wenn es vielleicht unwahrscheinlich ist, dass da was nicht stimmt, da die Arbeit ja dein größtes Problem ist, würde ich das trotzdem sicherheitshalber mal überprüfen lassen. Dann weißt du, dass nichts ist oder vielleicht spielt ja doch das eine oder andere mit rein, ,was man dann relativ leicht beheben könnte.

Ich denke auch, dass (vorausgesetzt es liegt nur an der Arbeit) auf Dauer eine andere Arbeit sinnvoll wäre, aber vielleicht kann man ja irgendetwas machen, dass man die Arbeitsbedingungen ein bisschen an dich anpasst. Ich bin damals im Praktikum auch immer wieder mit meiner Anleiterin durchgegangen, wann welche Termine sind und wie etwas abläuft. Das war sie gar nicht gewohnt, aber es ist eben jeder anders und mir hat es ein bisschen geholfen. Selbst wenn dann doch etwas anders lief, fand ich es nicht ganz so schlimm, als wenn ich gar nicht wusste, was auf mich zukommt. Dann konnte ich das zumindest in meinem Kopf wieder etwas besser einsortieren ;-)
Klar, Arbeit ist kein Praktikum und du bist in der Probezeit, aber vielleicht kannst du ja doch mit deinem Chef sprechen, ob man dir vielleicht im Voraus sagen könnte, was in der nächsten Woche zumindest ansatzweise auf dich zukommen könnte. Also irgendwas muss dein Chef ja vorher wissen, was - ungefähr - ansteht, der kann sich ja auch nicht alles so von einer Minute auf die andere aus dem Ärmel schütteln. Oder er nimmt ein bisschen Rücksicht und teilt dich öfter für die gleichen Sachen ein.
Ich weiß nicht, inwieweit da was möglich wäre, aber vielleicht würde das ein bisschen helfen?
Wie lange geht denn deine Probezeit noch? Evtl. kann man sowas dann ja erst nach der Probezeit ansprechen... ;-)
Ist die Arbeit denn so, dass man noch mitreden darf oder ist das eher so ein "Hirn-abschalten-und-einfach-stur-machen-was-der-Chef-sagt"?

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und gute Nerven!

Viele Grüße,
DieNeue
DieNeue
Beiträge: 5831
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von DieNeue »

... was mir gerade noch aufgefallen ist:
Spike1994 hat geschrieben:Wenn ich mit Freunden unterwegs bin oder generell etwas mache, was mir Spaß macht geht es mir vorübergehend deutlich besser, auch im Sommer ging es mir besser wo es noch länger hell und wärmer war.
Es ist eigentlich eher untypisch für eine Depression, dass einem noch Sachen Spaß machen. Normalerweise ist es eher so, dass man an gar nichts mehr Freude hat. Aber du schreibst, dass es dir nicht nur ein bisschen besser geht, wenn du etwas mit Freunden machst oder etwas, das dir Spaß macht, sondern gleich deutlich besser. Vielleicht hat Inertia Recht... das klingt nicht so ganz nach Depressionen.
Hast du schon mal eine ausführliche Liste der Symptome einer Depression mit deinem Zustand verglichen? Also wirklich REALISTISCH verglichen? Könnte vllt hilfreich sein, mal die Symptome nochmal richtig abzuklappern und zwar ehrlich. Manchmal sieht man ja auch nur, was man sehen will... ging mir auch schon so.

Wenn es dir im Sommer besser geht, kann es natürlich schon sein, dass du an einer saisonalen Depression/Winterdepression leidest. Da könnte vielleicht so eine Tageslichtlampe helfen?! Und wichtig ist da auch der Vitamin-D-Spiegel, der sinkt im Winter auch meistens wegen dem wenigeren Sonnenlicht. Wie gesagt, würde ich auf jeden Fall testen lassen.
Das Wetter spielt natürlich auch bei deiner Situation mit rein. Wenn man eh schon trübe Gedanken hat und dann auch noch das Wetter so grau und erdrückend ist...

Zu den Panikattacken: Ich habe zwar keine Panikattacken, aber immer wieder Angstzustände. Und bei mir hat sich das so entwickelt, dass ich mittlerweile auch Angst vor der Angst habe. Also mir Gedanken mache, wie "Was ist, wenn ich da und da hin gehe und dann wieder Angst bekomme?" und je mehr ich das denke, umso größer witd die Angst. Das beeinflusst natürlich auch das, was ich mache und eigentlich harmlose Sachen werden plötzlich gefährlich und angstbesetzt. Vielleicht spielt das bei dir auch mit rein. Dass du Angst hast vor der Überforderung ist das eine, aber dass du evtl. auch Angst hast, dort Panikattacken zu bekommen, das andere. Ich weiß nicht, ob das auf dich zutrifft - ist jetzt nur reine Spekulation.

Vielleicht hilft es, dir mal den realistischen Worst case zu überlegen. Vielleicht ist der gar nicht sooooo schlimm?!?

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

Liebe Grüße,
DieNeue
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Botus »

Wenn es mit einer beruflichen Verbesserung klappt, das Abitur geschafft wäre, sich ein Studium oder eine andere Sache anschließt, wird der anschließende Stress bei der Arbeit genauso hoch sein, wie aktuell. Leute, die Karriere machen, sind in der Regel sogar höherem Stress ausgesetzt, weil die Verantwortung und die Erwartungen dann höher sind.

Wenn in der Gegenwart schon eine Teilzeitarbeit nach 14 Tagen zu dem Wunsch führt, sich wegen Überlastung krank schreiben zu lassen, finde ich das eine ernste Sache, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.

Kann man die Eltern enttäuschen ? Dazu müsste man mehr über die Eltern wissen.

Eltern können von ihren Kindern nur Dinge erwarten, die sie ihnen auch real vorgelebt haben. Daher die Frage... Arbeiten Deine Eltern beide ?
Spike1994
Beiträge: 7
Registriert: 22. Okt 2016, 18:34

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Spike1994 »

Hi

Ich melde mich mal wieder nach 2 Monaten.

Mir geht es seit etwa Mitte November deutlich besser, und die Arbeit macht mir auch Spaß. :D
Rainer62

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Rainer62 »

Danke ... schön dass es hier auch mal eine positve Rückmeldung gibt

Wünsche dir alles Gute weiterhin ..
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von M1971 »

Herzlichen Glückwunsch Spike.
Es freut mich, wenn Du so gut an Dir gearbeitet hast.
Spike1994
Beiträge: 7
Registriert: 22. Okt 2016, 18:34

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von Spike1994 »

Dankeschön :D

Klar, hin und wieder sind Tage dabei wo es mir nicht ganz so gut geht, besonders wenn es nebelig ist, aber das ist denke ich normal.
Alles in einem gehts mir aber gut, und ich hoffe das bleibt auch so.
caravaggio
Beiträge: 67
Registriert: 13. Dez 2016, 15:48

Re: Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte...

Beitrag von caravaggio »

hallo, spike1994!

wenn ich das hier alles so lese, glaub ich, daß es nicht nur um arbeitsrechtliche informationen etc. geht.

das fängt bei deiner überschrift an...
wenn ich dir einen rat geben darf: such dir eineN guteN psychiaterIn (medikamente...) und jemanden der/die dir gute psychotherapie anbieten kann. adressen in deiner nähe bekommst du bei deiner krankenkasse. ich hätte sorge, daß du dich ohne professionelle unterstützung verzettelst bzw. es dir womöglich noch schlechter gehen könnte.

versteh mich, bitte, nicht falsch. ich will dir nicht zu nahe treten und kenne dich natürlich gar nicht. aber ich denke, wenn man sich in solchen foren "rumdrückt", gehts einem schon ziemlich schlecht!

ich wünsch dir gute entscheidungen! :hello:
caravaggio
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