@Puk: Ich führe das Schlafritual jeden Abend durch, sagen wir es mal so. Einen Effekt hatte es bisher noch nicht, aber davon war auch nicht auszugehen. Ich will das vier Wochen so machen und dann erst weitersehen, ob ich dabei bleibe oder nicht oder Teile beibehalte...
@T Ally: Es tut mir leid, dass mein Posting dich so getroffen hast. Ich bin da wohl etwas empfindlich. Und vielleicht wäre es wirklich ganz gut, wenn du dich mal ehrlich hinterfragst, wen du in Wirklichkeit beschützt - deine Angehörigen oder doch eher dich selbst. Meine Mutter beschützt mich jedenfalls nicht; bzw., wenn DAS beschützen heißt, dann will ich das um Himmels Willen nicht, dann soll sie bitteschön sofort damit aufhören - denn ich ertrage das nicht.
Mir ist noch was anderes zu dem Thema eingefallen: eine Freundin von mir hatte früher kein Auto, unser beider Zuhause war quasi nicht mit Öffis erreichbar und ich konnte den Wagen meiner Eltern öfter ausleihen. Also wollte sie, wenn wir im Freundeskreis unterwegs waren, immer gerne von mir mitgenommen werden. Statt aber einfach zu fragen (und ich hätte niemals nein gesagt), hat sie es grundsätzlich hintenrum probiert, so auf die Tour "ach, ich würde da ja sooooo gerne auch hin, aber ich weiß nicht, wie ich da hinkommen soll, geschweige denn später zurück". Das hat natürlich dazu geführt, dass ich ihr angeboten habe, sie abzuholen und später nach Hause zu fahren. Aber je öfter sie das gemacht hat, desto genervter war ich davon, bis ich es irgendwann nicht mehr angeboten habe. Heute würde ich ihr sagen, sie soll ihr Anliegen als Bitte formulieren. Damals bin ich jedoch einfach nicht mehr auf ihr Spiel eingestiegen, was sie sicherlich sehr verunsichert hat.
Ich habe bei meinem jetztigen Mann am Anfang auch Zeit gebraucht, bis sich die Berührungen natürlich angefühlt haben und sie auch genießen konnte. Beziehungen sind immer mit einem immensen Risiko verbunden, denn wenn man sich nicht komplett fallen lässt, erfährt man auch nicht dieses sagenhafte Glücksgefühl, zu lieben. Aber wenn man sich fallenlässt und liebt, kann man auch unsäglich verletzt werden.
Ich finde gut, wenn du offen dazu stehst, was dir schwerfällt. Der andere könnte das sonst missverstehen, gerade wenn Berührungen ein Thema sind, würde das wohl jeder Uneingeweihte zwangsläufig als Zurückweisung interpretieren und sich zurückziehen, was du dann wiederum als Zurückweisung interpetierst. Der perfekte Teufelskreis. Ansonsten, ein bisschen Üben gehört schon auch dazu; also wenn du (wenn auch zarte) Gefühle verspürst, einfach mal trauen und probieren und nicht darauf warten, dass du die Berührung herbeisehnst. Und nicht erwarten, dass es sich sofort toll anfühlt. Alles Neue ist am Anfang ungewohnt. Aber Erzwingen ist eben auch nicht unbedingt gut.
Ja, das frage ich mich auch. Ist aber sinnlos. Es wird niemand seinen Finger heben und selbst wenn - was würde das ändern? Jede Antwort würde ein weiteres "Warum" nach sich ziehen.T Ally hat geschrieben:Warum muss ich das alles aushalten?
@Mim: Ich denke, das Problem ist für alle dasselbe. Wenn ich eine Idee habe, kann die falsch sein - aber wenn mir was einfällt, dann schreibe ich das. Das ist unabhängig davon, was meine eigenen Baustellen sind und wie ich damit zurechtkomme. Auch wenn ich etwas umsetzen kann, heißt das nicht automatisch, dass ich es auch durchhalte. Und wenn ich etwas umsetze und durchhalte, heißt das trotzdem nicht, dass es auch was bringt. Aber darüber kann man sich ja genauso gut austauschen.
Jeder dürfte das Problem der Betriebsblindheit kennen - man sieht die Stolpersteine bei anderen, aber nicht bei sich. Ich sehe den riesigen Pickel im Gesicht meines Gegenübers, aber in mein eigenes Gesicht kann ich aus eigener Kraft nicht blicken; gut, wenn mir jemand den Spiegel vorhält!
Jeder kann andere Dinge und die Krux ist, das zu sehen, was man selber kann und nicht ausschließlich auf das zu schielen, das man nicht kann, andere aber schon. Ich kann in den letzten Wochen relativ gut meinen Haushalt organisieren, aber arbeiten kann ich nicht. Du kannst arbeiten, aber der Haushalt klappt nicht so. Da kann man sich fragen, was ist mehr wert? Würdest du wirklich sagen, dass deine Leistung geringer ist als meine?
In gewissem Rahmen ist das sicherlich sinnvoll. Ich würde das aber definitiv übertreiben. Bei mir sähe das dann so aus: ich möchte wieder Vollzeit arbeiten gehen, eine Familie gründen und beides unter einen Hut bekommen, dazu noch den Haushalt schmeißen, mich fortbilden, ehrenamtlich engagieren, Hobbys und Sozialkontakte pflegen und nach Jesus' Vorbild leben.Mim hat geschrieben:hinsetzen und sehr klar formulieren, wie ich mein Leben eigentlich haben möchte, schauen, was bereits passt und was nicht
Das ist sicherlich weniger sinnvoll, denn diese Ziele sind viel zu hoch gesteckt. Also nehme ich mir eins nach dem anderen vor und fange klein an. Priorität Nummer eins ist, dass ich einen Zugang zu meinen Gefühlen finde, welche auch immer das dann halt sind. Wenn ich meinen Haushalt mittelmäßig schaffe, ist das schon viel. Meine Sozialkontakte pflege ich, meine Hobbys solala. Obdachlosen und Straßenmusikern gebe ich Geld - das rettet nicht die Menschheit, aber wenn derjenige sich davon einen Kaffee kaufen kann, ist das schon mal ein Kaffee mehr als er vorher hatte.
Es muss nicht das Große Ganze sein. Jedes geschaffte Bisschen ist ein bisschen mehr als vorher. Wenn ich das nicht durchhalte, ist trotzdem was gewonnen, denn das davor ist trotzdem passiert. In jeder Woche, wo die Wohnung aufgeräumt war, war sie aufgeräumt. Wenn ich heute nicht hinterherkomme, komme ich heute nicht hinterher, aber in jener Woche war es sauber.
@Pabaer: Willkommen im Forum!
Eigentlich ist die Sache doch klar, gell? Wenn du 70 Stunden pro Woche unter extremem Druck nicht arbeiten kannst, ohne davon krank zu werden, musst du weniger arbeiten und mit weniger Druck.Pabaer hat geschrieben:Was mach ich nur?
Klar, sagt sich so leicht. Erstmal können vor Lachen. Hängen ja sicher auch Verpflichtungen dran. Aber trotzdem: eine Lösung muss her. Einer meiner Leitsätze ist: wenn man nichts ändert, dann ändert sich auch nichts.
Mal ganz brutal gesagt: wenn du dich umbringst, musst du nicht mehr so viel arbeiten. (-> Aber vielleicht lässt sich das auch IRGENDWIE arrangieren, ohne dass du dafür sterben musst? Was würde deine Frau denn davon halten, dass du den Tod der Veränderung im Beruf vorziehst?
Natürlich konnte die Therapie ihre Wirkung nicht aufrechterhalten - die krankmachenden Faktoren sind schließlich immer noch da.
Veränderungen kosten Mut. Wahrscheinlich würde es in deinem Fall bedeuten, dass ihr euren Lebensstandard verändern müsst. Vielleicht müsstet ihr umziehen. Vielleicht hängen da Kredite dran oder Kinder, die das mit betrifft. Aber wäre es das nicht evtl. wert? Habe schon Leute sagen hören "Wenn ich meinen Job aufgeben muss, kann ich die Rate fürs Haus nicht mehr bezahlen. Dann müssten wir in eine kleine Wohnung umziehen und könnten uns nichts mehr leisten. Das kann ich meiner Familie nicht zumuten. Ich bringe ich um." Paradox, gell? Wenn die Person sich umbringt, ist der Job weg, die Rate kann nicht mehr bezahlt werden, das Haus ist weg, die Familie muss umziehen und kann sich nichts mehr leisten. Und Ehemann und Papa sind auch noch weg, die Trauer kommt zu allem Übel noch dazu...
Lg, Salvi
PS: Es weihnachtet sehr; ich weiß noch nicht, wie ich es in nächster Zeit ins Forum schaffe.