Zitate zum Nachdenken

LB
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von LB »

Die Zitate sind so schön

Der Seelenvogel
Tief,tief in uns wohnt die Seele.
Noch niemand hat sie gesehen, aber jeder weiß, dass es sie gibt. Und jeder weiß auch, was in ihr ist.
In der Seele, in ihrer Mitte steht ein Vogel auf einem Bein.
Der Seelenvogel.
Und er fühlt alles, was wir fühlen. wenn uns jemand verletzt, tobt der Seelenvogel in uns herum; hin und her, nach allen Seiten und alles tut ihm weh.
Wenn uns jemand lieb hat, macht der Seelenvogel fröhliche Sprünge, kleine, lustige, vorwärts und rückwärts, hin und her.
Wenn jemand unseren Namen ruft, horcht der Seelenvogel auf die stimme, weil er wissen will, ob sie lieb oder böse klingt.
Wenn jemand böse auf uns ist, macht sich der Seelenvogel ganz klein und ist still und traurig.
Und wenn uns jemand in den Arm nimmt, wird der seelenvogel in uns größer und größer, bis er uns fast ganz ausfüllt. so gut geht es ihm dann.
Ganz tief in uns ist die Seele. Noch niemand hat sie gesehen, aber jeder weiß, dass es sie gibt. Und noch nie, noch kein einziges Mal, wurde ein Mensch ohne Seele geboren. Denn die Seele schlüpft in uns, wenn wir geboren werden, und sie verlässt uns nie, keine Sekunde, solange wir leben.
sicher willst du wissen, woraus der Seelenvogel besteht.
Er besteht aus Schubladen. diese Schubladen können wir nicht einfach aufmachen, denn jede einzelne ist abgeschlossenund hat ihren eigenen Schlüssel. Und der Seelenvogel ist der einzige, der die Schubladen öffnen kann.
Wie? Das ist ganz einfach: mit seinem Fuß.
Der Seelenvogel steht auf einem Bein. das zwite hat er, wenn er ruhig ist, an den Bauch hgezogen. Mit dem Fuß dreht er den Schlüssel zu der Schubladeum, die er öffnen will, zieht an dem Griff, und alles, was darin, kommt zum Vorschein.
Und weil alles, was wir fühlen, eine Schublade hat, hat der Seelenvogel viele Schubladen. Es gibt eine Schublade für Enttäuschung und eine für verzweiflung.
Es gibt eine Schublade für geduld und eine für Ungeduld. auch für Hass und Wut und Versöhnung. Eine Schublade für Faulheit und Leere und eine Schublade für die geheimsten Geheimnisse.Diese Schublade wird fast nie geöffnet. Es gibt auch andere Schubladen. Du kannst selbt wählen, was drinsein soll. Manchmal sind wir eifersüchtig, ohne dass wir es wollen und manchmal machen wir etwas kaputt, wenn wir eigentlich helfen wollen.Der Seelenvogel gehorcht uns nicht immer und bringt uns manchmal in Schwierigkeiten.
Man kann schon verstehen, dasss die Menschen verschieden sind, weil sie verschiedene Seelenvögel haben. Es gibt Vögel die jeden Morgen die Schublade"Freude" aufmachen. Dann sind die Menschen froh. Wenn der Vogeldie Schublade"Wut" aufmacht, ist der Mensch wütend. Und wenn der Vogel die Schublade nicht mehr zuschließt, hört der Mensch nicht auf wütend zu sein.
Geht es dem Vogel gut, macht er Schubladen auf, die uns gut tun. Manche Leute hören den Seelenvogel oft, manche hören ihn selten. Und manche hören ihn nur einmal in ihrem Leben. Deshalb ist es gut, wenn wir auf den Seelenvogel horchen, der tief, tief in uns ist.

Michael Snunit, Na´ama Golomb

Liebe Grüße Biene Leo
maggy
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von maggy »

Mein Bekenntnis zur Selbstachtung

Ich bin ich selbst.
Es gibt auf der ganzen Welt keinen, der mir vollkommen gleich ist. Es gibt Menschen, die in manchem sind wie ich, aber niemand ist in allem wie ich. Deshalb ist alles, was von mir kommt, original mein; ICH habe es gewählt. Alles, was teil meines Selbst ist, gehört mir – mein Körper und alles was er tut, mein Geist und meine Seele mit allen dazugehörigen Gedanken und Ideen, meine Augen und alle Bilder, die sie aufnehmen, meine Gefühle, gleich welcher Art: Ärger, Freude, Frustration, Liebe, Enttäuschung, Erregung; mein Mund und alle Worte, die aus ihm kommen, höflich, liebevoll oder barsch, richtig oder falsch, meine Stimme, laut oder sanft, und alles, was ich tue in Beziehung zu anderen und zu mir selbst.
Mir gehören meine Fantasien, meine Träume, meine Hoffnungen und meine Ängste. Mir gehören alle meine Siege und Erfolge, all mein Versagen und meine Fehler.
Weil alles, was zu mir gehört, mein Besitz ist, kann ich mit allem zutiefst vertraut werden. Wenn ich das werde, kann ich mich liebhaben und kann mit allem, was zu mir gehört, freundlich umgehen. Und dann kann ich möglich machen, dass alle Teile meiner selbst zu meinem Besten zusammenarbeiten.
Ich weiß, dass es manches an mir gibt, was mich verwirrt, und manches, was mir gar nicht bewußt ist. Aber solange ich liebevoll und freundlich mit mir umgehe, kann ich mutig und voll Hoffnung darangehen, Wege durch die Wirrnis zu finden und Neues an mir selbst zu entdecken...
Wie immer ich in einem Augenblick aussehe und mich anhöre, was ich sage und tue, das bin ICH. Es ist original (authentisch) und zeigt, wo ich in diesem einen Augenblick stehe.
Wenn ich später überdenke, wie ich aussah und mich anhörte, was ich sagte und tat, und wie ich gedacht und gefühlt habe, werde ich vielleicht bei manchem feststellen, dass es nicht ganz paßte. Ich kann dann das aufgeben, was ich als nicht passend empfinde, und behalten, was sich als passend erwies, und ich erfinde etwas Neues für das, was ich aufgegeben habe.
Ich kann sehen, hören, fühlen, denken, reden und handeln. Ich habe damit das Werkzeug, das mir hilft zu überlegen, anderen Menschen nahe zu sein, produktiv zu sein und die Welt mit ihren Menschen und Dingen um mich herum zu begreifen und zu ordnen.
Ich gehöre mir, und deshalb kann ich mich lenken und bestimmen.
Ich bin ICH, und ich bin o.k.
Virginia Satir


(Bei diesem letzten Satz halte ich es manchmal lieber mit Elisabeth Kübler-Ross, die sagte:
Ich bin nicht o.k., Du bist nicht o.k. – aber, das ist o.k.) Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
maggy
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von maggy »

Die Geschichte des Menschen!
Wenn die Seele in diese Welt hinein geboren wird, lernt sie einen Begleiter kennen, nämlich – das Kleine-Ich oder Ego. Zunächst freunden die beiden sich vorsichtig an und klären ihre Zusammenarbeit. Das Ego wird zum Beispiel für die Wahrnehmungen via Sinnesorgane zuständig sein, wobei es mit den neurophysiologischen Strukturen des Körpers zusammenarbeitet, während die Seele eine eigene Wahrnehmungsfähigkeit besitzt, die außerhalb der sogenannten fünf Sinneskanäle operiert. Im Optimalfall kann die Seele die Augen, Ohren usw. des Ego mitbenützen, während sie dem Partner ihre speziellen Wahrnehmungen ebenfalls zugänglich macht. Außerdem ist das Kleine-Ich zuständig für den Verstand, sowie für alle normalen Gefühle mit physiologischer Basis, von denen die Wissenschaftler sagen, sie entstehen durch neuronale und hormonale Prozesse.
Die Seele hingegen ist zuständig für die Intelligenz des Herzens, das heißt: für die bedingungslose Liebe. Dazu gehört zum Beispiel: wirklich verzeihen können.
Wenn die freundliche Koordination von Seele und Ego klappt, dann entsteht in diesem Körper eine analytisch wie kreativ fähige Persönlichkeit, die ein sinnvolles, erfolgreiches und zufriedenes Leben führen kann.
-So weit die Theorie-
In der Praxis wird jedoch die anfänglich gute Zusammenarbeit bald getrübt. Die Seele merkt nämlich nach einer Weile, dass zunehmend Störfaktoren erscheinen. Diese Fremdkörper verhindern das freie Ausströmen der bedingungslosen Liebe.
„Was sind das für Dinger?“, fragt die Seele.
Das Ego sagt: „Das sind Programme und Blockaden.“
„Programme?“, fragt die Seele verwundert, „wie meinst Du das?“
„Na ja, ich muß uns beide ja draußen in der Außenwelt vertreten und dort gelten bestimmte Spielregeln: wie man sich verhalten muß, wenn man von anderen akzeptiert werden will. Jede Spielregel wird mir so lange einprogrammiert, bis ich sie kapiert habe. Jede Regel ergibt eine Latte in einem Lattenzaun.“
„Kannst Du mir ein Beispiel geben?“, will die Seele wissen.
„Klar – also, wenn einer von den großen Leuten mit dir reden will, dann darfst du nicht etwa weiter spielen, du darfst auch keine Sache beenden, weil große Leute nie auf Kinder warten. Du mußt immer sofort verfügbar sein und ernst und aufmerksam schauen. Das ist so eine Spielregel und wenn ich die nicht einhalte, dann liebt man uns nicht. Verstehst du?“
„Aha!“, sagt die Seele, „und wie lautet die Spielregel genau?“
„Wenn du klein bist, darfst du große Leute nicht unterbrechen, wenn sie mit etwas beschäftigt sind. Nur umgekehrt.“
„Und die Blockaden?“, will die Seele wissen.
„Ja, das sind die Querbalken in dem Lattenzaun. Die sollen dafür sorgen, dass dein Licht nicht in Breiche vordringt, in denen es nicht gewünscht wird.“
„Wie könnte bedingungslose Liebe irgendwo unerwünscht sein?“, wundert sich die Seele.
„Na ja“, erklärt das Ego, „leider ist das häufiger der Fall als du denkst. Wenn ich zum Beispiel etwas angestellt habe, was den großen Leuten nicht paßt, dann erwarten sie von uns jetzt, dass ich zerknirscht reagiere, sie wollen Schuldgefühle von uns, aber keine bedingungslose Liebe, die würde sie völlig aus dem Tritt bringen, wenn sie gerade so schön am Schimpfen sind. Das leuchtet dir doch sicher ein?!“
Da es in der Natur der bedingungslosen Liebe liegt nichts schlecht oder falsch zu finden – das ist schließlich die Rolle für die das Kleine-Ich durch die Umwelt erzogen wird – akzeptiert die Seele alle nachfolgenden Erklärungen des Ego.
Zum Beispiel eines Tages: „Ich bin geschäftlich sehr erfolgreich. Nimm mal ein Meeting mit lauter hartgesottenen Business-Leuten. Da geht es um Geld, Konditionen und so was. Da brauche ich alle meine Fähigkeiten um sicherzustellen, dass Niemand mich betrügt. Die Menschen sind ja soooooo schlecht und wenn man nicht furchtbar aufpaßt...na ja, da kann ich weiß Gott keine bedingungslos-liebevollen Blicke brauchen...die würden das sofort ausnutzen.“
Die Seele versucht zwar dem Kleinen-Ich den Unterschied zwischen Stärke durch Liebe und scheinbarer Stärke durch Härte zu erläutern, aber sie spricht sehr leise und das Ego hat sich inzwischen einen ziemlich lauten Monolog angewöhnt, der endlos erklärt und rechtfertigt.
Und so entstehen im Laufe der Zeit mehr und mehr Latten und die Querbalken werden dicker und dicker, so dass es eines Tages kaum noch Zwischenräume gibt.
Nun wird aus dem Lattenzaun so eine Art Mauer, und so wird der Wohnort der Seele zum Gefängnis. Sie kann zwar noch alles wahrnehmen, aber die Mauer verhindert das Aussenden der bedingungslosen Liebe. Diese gleicht einem wunderbaren weißen Licht, welches eingekerkert innerhalb der Mauer, so hell wie eh und je scheint, aber es dringt nur wenig durch die kleinen Ritzen nach außen.
____________________________________________

Tja so ist das in diesem meinem Leben und je mehr von den Latten und Querbalken ich abbaue, desto größer sind die Chancen und spüre ich, dass die, die ich wirklich mal gemeint war, zum Vorschein kommt.

Alles Liebe
von
Maggy
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maggy
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von maggy »

So und hier noch die Visionen von András Wienands (Begründer der "Gesellschaft für Systemische Therapie" in Berlin) und dann hör ich aber auch auf und gehe ins Bett; denn Morgen wollen wir für ein paar Tage wegfahren.

Ich habe die Vision von einer Welt, in der Staaten, die gegeneinander in den Krieg ziehen, inne halten und sich die Frage stellen:
Wer hat hier eigentlich mit wem einen Konflikt? Ich mit dir, oder dein Vater mit meinem Vater?

Ich habe die Vision von einer Welt, in der Ehepartner, die sich bekriegen, inne halten und sich die Frage stellen:
Inwiefern lade ich meinen Partner zu jenem Verhalten ein, welches ich so entschieden ablehne?

Ich habe die Vision von einer Welt, in der Väter, die ihre Söhne ablehnen, in der Mütter, die ihre Töchter ablehnen, inne halten und sich die Frage stellen:
In welchen Konflikt mit meiner Herkunftsfamilie werde ich durch meinen Sohn, durch meine Tochter zurückgeschickt?

Ich habe die Vision von einer Welt, in der Kollegen, die sich nicht mehr in die Augen schauen, inne halten und sich die Frage stellen:
Vor welchen Gefühlen haben wir beide eigentlich solche Angst?

Ich habe die Vision von einer Welt, in der Lehrer, die ihre Schüler hassen, Schüler, die ihre Lehrer hassen, inne halten und sich die Frage stellen:
Wer bestimmt hier eigentlich mein Leben? Ich, oder meine Geschichte?

Ich habe die Vision von einer Welt, in der Familien mit magersüchtigen, psychotischen, depressiven und süchtigen Familienmitgliedern, inne halten und sich die Frage stellen:
Wenn das Symptom uns allen gehört, welche beziehungsgestaltenden Fähigkeiten müssen wir dem Symptom abnehmen, damit es gehen kann?

Ich habe die Vision von einer Welt, die inne hält um sich die Frage zu stellen:
Welch ein absurdes Theaterstück führen wir hier eigentlich Tag täglich auf?

Kurz: ich habe die Vision von einer Welt, die inne hält um sich die Frage zu stellen:
Wie lange wollen wir noch versuchen zirkuläre Phänomene linear zu beantworten?
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LB
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von LB »

Liebe Lichtsuche

noch ein paar Zitate

Nach der Kunst der Rede, ist die Kunst des Schweigens die größte Kunst der Welt
- Dominique Lacordaire-

Am liebsten erinnere ich mich an meine Zukunft
- Salvator Dali-

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar
- Saint-Exupery -

LG Biene Leo
Reysa
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Reysa »

Friedrich Nietzsche:

EINEN TANZENDEN STERN GEBÄREN

Als Zarathustra diese Worte gesprochen hatte, sah er wieder das Volk an und schwieg. „Da stehen sie“, sprach er zu seinem Herzen, „da lachen sie: sie verstehen mich nicht, ich bin nicht der Mund für diese Ohren.

Muss man ihnen erst die Ohren zerschlagen, dass sie lernen, mit den Augen hören? Muss man rasseln gleich Pauken und Bußpredigern? Oder glauben sie nur dem Stammelnden?

Sie haben Etwas, worauf sie stolz sind. Wie nennen sie es doch, was sie stolz macht? Bildung nennen sie's, es zeichnet sie aus vor den Ziegenhirten.

Drum hören sie ungern von sich das Wort „Verachtung“. So will ich denn zu ihrem Stolze reden.

So will ich ihnen vom Verächtlichsten sprechen: das aber ist der l e t z t e M e n s c h.“

Und also sprach Zarathustra zum Volke:

Es ist an der Zeit, dass der Mensch sich sein Ziel stecke. Es ist an der Zeit, dass der Mensch den Keim seiner höchsten Hoffnung pflanze.

Noch ist sein Boden dazu reich genug. Aber dieser Boden wird einst arm und zahm sein, und kein hoher Baum wird mehr aus ihm wachsen können.

Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch nicht mehr den Pfeil seiner Sehnsucht über den Menschen hinaus wirft, und die Sehne seines Bogens verlernt hat, zu schwirren!

Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch.

Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen Stern mehr gebären wird. Wehe! Es kommt die Zeit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann.

Seht! Ich zeige euch den l e t z t e n M e n s c h e n.

„Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern?“ - so fragt der letzte Mensch und blinzelt.

Die Erde ist dann klein geworden, und auf ihr hüpft der letzte Mensch, der Alles klein macht. Sein Geschlecht ist unaustilgbar, wie der Erdfloh; der letzte Mensch lebt am längsten.

„Wir haben das Glück erfunden“ - sagen die letzten Menschen und blinzeln.

Sie haben die Gegenden verlassen, wo es hart war zu leben: denn man braucht Wärme. Man liebt noch den Nachbar und reibt sich an ihm: denn man braucht Wärme.

Krank-werden und Misstrauen-haben gilt ihnen sündhaft: man geht achtsam einher. Ein Thor, der noch über Steine oder Menschen stolpert!

Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben.

Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber man sorgt, dass die Unterhaltung nicht angreife.

Man wird nicht mehr arm und reich: Beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich.

Kein Hirt und Eine Herde! Jeder will das Gleiche, Jeder ist gleich: wer anders fühlt, geht freiwillig ins Irrenhaus.
„Ehemals war alle Welt irre“ - sagen die Feinsten und blinzeln.

Man ist klug und weiß Alles, was geschehen ist: so hat man kein Ende zu spotten. Man zankt sich noch, aber man versöhnt sich bald - sonst verdirbt es den Magen.

Man hat sein Lüstchen für den Tag und sein Lüstchen für die Nacht: aber man ehrt die Gesundheit. „Wir haben das Glück erfunden“ - sagen die letzten Menschen und blinzeln.

Und hier endete die erste Rede Zarathustra's, welche man auch „die Vorrede“ heißt: denn an dieser Stelle unterbrach ihn das Geschrei und die Lust der Menge. „Gib uns diesen letzten Menschen, oh Zarathustra, - so riefen sie - mache uns zu diesen letzten Menschen! So schenken wir dir den Übermenschen!“ Und alles Volk jubelte und schnalzte mit der Zunge. Zarathustra aber wurde traurig und sagte zu seinem Herzen:

„Sie verstehen mich nicht: ich bin nicht der Mund für diese Ohren.

Zu lange wohl lebte ich im Gebirge, zu viel horchte ich auf Bäche und Bäume: nun rede ich ihnen gleich den Ziegenhirten.

Unbewegt ist meine Seele und hell wie das Gebirge am Vormittag. Aber sie meinen, ich sei kalt und ein Spötter in furchtbaren Späßen.

Und nun blicken sie mich an und lachen: und indem sie lachen, hassen sie mich noch. Es ist Eis in ihrem Lachen.“


Aus:
Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra (1883-1891).
KatzeI
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von KatzeI »

Zu den Steinen hat einer gesagt:
"Seid menschlich".

Die Steine haben gesagt:
"Wir sind noch nicht hart genug".

Erich Fried


Alles Liebe und Gute für Euch
Kaddy
Erst wenn man unten ist, weiß man wie es oben aussieht..
dkk
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von dkk »

Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt, sie ist ein Geisteszustand.
Sie ist Schwung des Willens, Regsamkeit der Fantasie,
Stärke der Gefühle, Sieg des Mutes über Freiheit,
Triumph der Abenteuerlust über die Trägheit.
Niemand wird alt, weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat;
man wird nur alt, wenn man seinen Idealen Lebewohl gesagt hat.
Mit den Jahren runzelt die Haut,
mit dem Verzicht auf Begeisterung aber runzelt die Seele.
Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen,
Angst und Hoffnungslosigkeit, das sind die langen Jahre,
die das Haupt zur Erde ziehen
und den aufrechten Geist in den Staub beugen.

Ob siebzig oder siebzehn,
im Herzen eines jeden Menschen
wohnt die Sehnsucht nach dem Wunderbaren,
das erhebende Staunen beim Anblick der ewigen Sterne
und der ewigen Gedanken und Dinge, das furchtlose Wagnis,
die unersättliche, kindliche Spannung,
was der nächste Tag bringen werde,
die ausgelassene Freude und Lebenslust.

Du bist so jung wie Deine Zuversicht, so alt wie Deine Zweifel,
so jung wie Dein Selbstvertrauen, so alt wie Deine Furcht,
so jung wie Deine Hoffnung, so alt wie Deine Verzagtheit.
Solange die Botschaften der Schönheit, Freude, Kühnheit, Größe,
von der Erde, von den Menschen
und von dem Unendlichen Dein Herz erreichen,
so lange bist Du jung. Erst wenn die Flügel nach unten hängen
und wenn das Innere Deines Herzens vom Schnee des Pessimismus
und vom Eis des Zynismus bedeckt ist,
dann bist Du wahrhaft alt geworden.

albert Schweitzer


Daran sollten wir immer denken!
Ich wünsch euch alles gute
Depri-Chat:

****************************************



http://data.profiwebhoster.de/knd/chat/
Madita
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Madita »

Hallo!
Mir fällt leider gerade nichts Schlaues ein, aber das ist eine tolle Sprüchesammlung!
Die werde ich mir mal ausdrucken und darüber sinnieren.
Danke sagt Madita
Seide
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Seide »

Diesen Thread habe ich gerade hier im Forum gefunden.
Liebe Grüße Eure Seide :hello:
Katerle
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Katerle »

Sehr schön Seide. :)
Seide
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Seide »

Gesundheit ist nicht ein Leben ohne psychische Probleme und Krankheiten,
sondern vielmehr, dass Menschen damit möglichst gut umgehen und leben können.

( Anonym )

*************************************

Das Leben ist ohne Probleme auch nicht leichter

( Vater von Arno Geiger )

****************************************

Müde macht uns die Arbeit,
die wir liegen lassen ,
nicht die, die wir tun.

(Marie v.Ebner-Eschenbach )

**************************************


"Liebe Dich selbst - dann können die anderen Dich gern haben"

(Hirschhausen)

*********************************************

Man hört nicht auf zulachen, weil man alt ist,
sondern man wird alt, wenn man aufhört zulachen.

( Anonym )
Zuletzt geändert von Seide am 16. Aug 2016, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
Lampi656
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Lampi656 »

Das Leben ist am schwersten
Vom Zweiten bis zum Ersten
(Heinz)
alias "Bogey"
Katerle
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Katerle »

Sei du selbst.
Sei anders.

Verbieg und verstell dich nicht, nur um anderen zu gefallen.
Gib nicht vor, jemand zu sein, der du nicht bist.
Etwas vorzugeben kostet Energie und erzeugt Angst, andere könnten dein wahres Ich entdecken. Wir alle haben Fehler und Schwächen.
Kein Grund, dich dafür zu schämen und diese zu verstecken.
Hab den Mut, authentisch zu sein. Du musst nicht perfekt sein, um liebenswert zu sein und geliebt zu werden.
Seide
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Seide »

Hallo Katerle, super :hello:


Der Optimist irrt genauso oft wie der Pessimist.
Aber er hat viel mehr Spaß dabei !
Bittchen
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Bittchen »

Schön Seide und Katerle!

Jeder Tag ist ein neuer Anfang .

AA
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Seide
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Seide »

Die Kranken, das sind die Gesunden.
Und die Gesunden, das sind in Wirklichkeit die Kranken.

(Erich Fromm)
Katerle
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Katerle »

Gefällt mir Seide. :)

Weise ist der Mensch, der nicht den Dingen nachtrauert, die er nicht besitzt, sondern sich der Dinge erfreut, die er hat. Epikur
Alogia

Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Alogia »

Hallo zusammen,

meine beiden Lieblingszitate.

Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Deutsches Sprichwort

Groll zu hegen ist wie Gift zu trinken und dann zu hoffen, dass es Deine Feinde töten wird. – Nelson Mandela

Grüße
Seide
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Seide »

Liebe Alogia,
die beiden Zitate sind sehr gut :hello:
Seide
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Seide »

Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.
Aber es muß anders werden,
wenn es besser werden soll.

( Anonym )
Katerle
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Katerle »

Beherzt ist nicht,
wer keine Angst kennt, beherzt ist,
wer Angst kennt und sie überwindet.

Khalil Gibran
Persephone
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Persephone »

Zitate gelöscht
Zuletzt geändert von Persephone am 22. Nov 2016, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
Holgi
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Holgi »

Moinsen

"DER WEG IST DAS ZIEL"

Von vielen missverstanden.

Ist letztendlich das Leben !

Wie alle Forianer, auch die Moderatoren und der Rest von Menschen sich damit arrangieren müssen.

Also der "Start" ist die Geburt !
Nicht veränderbar.
Das "Ziel" ist der Tod !
Doof aber auch nicht veränderbar.

Einzig und allein der Weg ist veränderbar.

Laufe ich ihn, wandere ich auf ihm, gehe ich den vorgegeben Weg, gehe ich mal Abseits, mache ich Rast, betrachte ich meine Umwelt auf diesem Weg, ist die Länge für mich wichtig ?

Da Geburt und Tod feste "Wegpunkte" sind, bleibt uns nur den Weg zu genießen.
Jeder auf seine Art und Weise.

Ihr solltet mal darüber nachdenken.

Liebe Grüße an euch alle

Holgi
....................................................
Der jetzt mal wieder eine Rast einlegt
Lampi656
Beiträge: 67
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Re: Zitate zum Nachdenken

Beitrag von Lampi656 »

"Der kleine Zeh ist nur dazu da, im Dunkeln Möbel zu finden", Jonathan 18-5
alias "Bogey"
Gesperrt